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Feel the Power of Love

von Genius
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Freundschaft / P16 / MaleSlash
12.01.2015
16.03.2015
8
20.917
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12.01.2015 1.433
 
„Wenn wir das irgendwem erzählen, glaubt uns eh keiner.“
Ryuu verschränkte die Arme im Nacken und ignorierte gekonnt Ios Gesichtsausdruck, als dieser neben ihm herlief.
„Hattest du nicht eben gesagt, du bräuchtest ein Bad?“
„Ja, wieso?“
„Würdest du dann bitte die Arme wieder runter nehmen?“
Io rümpfte die Nase und warf einen Blick zu En und Atsushi, die vorneweg gingen und dann zu Yumoto, der sie hüpfend umkreiste.
'Wie ein Flummi', kam es ihm in den Sinn und er musste unweigerlich grinsen.
Io streckte die Hand aus und erwischte den hüpfenden Erstklässler am Ärmel.
„Hey Yumoto. Wie hast du es geschafft, dich... jetzt halt doch mal still!“
Zwecklos.
Der Junge schien derart aufgekratzt zu sein, dass keine normale Kommunikation möglich war.

„Ohmannohmannohmann, das ist so super aufregend!“, Yumoto konnte kaum stillstehen, immer wieder machte er kleine Hüpfer, da er das Gefühl hatte, sein Herz drohe, ihm vor Aufregung aus der Brust zu springen. Um also nicht zu explodieren, verschaffte er seiner Aufregung eben auf diese Weise Luft. Jetzt eilte er hinter dem Wombat her, der immer noch im Arm ihres benebelten Lehrers hing. „Wombat? Wie verwandeln wir uns eigentlich wieder zurück? Und wann? Und wo? Und überhaupt?“
Die Beutelmaus seufzte und schien noch weniger begeistert von Yumotos guter Laune, als En oder Atsushi.
„Du bist derart überfröhlich, wie kann man das eigentlich verkraften, Scarlet?“
„Warum? Ist das nicht schön? Die Prinzen der Liebe!
Wir! Alle!
Und der Earth Defense Club hat endlich einen Sinn!“
Yumoto dachte gar nicht daran, aufzuhören und zupfte nun an Ceruleans Ärmel.
„Ja, Kleiner. Ist gut, wir kommen ja schon mit. Aber erstmal will ich aus diesen albernen Sachen raus“, murrte En und zerrte an der blauen Schleife um seinen Hals.
Atsushi neben ihm schwieg nachdenklich. All das schien den ruhigen Jungen gerade buchstäblich zu überrollen.
Er ging vorneweg und schlug den Weg zur Umkleide der Sportmannschaft ein, der nächste abschließbare Raum, wo sie sich gefahrlos zurückverwandeln können würden.

Sie alle spürten die misstrauischen Blicke nicht, welche auf ihnen ruhten.
„Und nun? Was auch immer das für geschniegelte Affen sind, die könnten uns in die Quere kommen“, Pearl stieß diese Worte aus, kaum dass die Gruppe unten im Gras sich in Richtung des Haupthauses bewegte.

„Wir werden sehen. Sie werden so oder so über kurz oder lang unsere Gegner“, konstatierte Aurite und tauschte einen Blick mit Argent, ehe er seine Augen wieder auf die Gruppe richtete, die sich nun umsah, ehe sie in die Sporthalle schlüpfte.
Er zog einen Handschuh aus, als Zundar aus seinem Kragen kroch. Seine Stacheln pieksten unangenehm in seine Haut und er spürte den Schmerz, als sich das Bewusstsein des Igels in sein eigenes drängte.
„Bereitet Euch vor, Earth Conquest Club!“
Er konnte nichts tun als zu nicken, als sein Geist wieder im Nebel versank.
„Hai Zundar-sama!“

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„Ah, das ist ja heiß!“
„Ja, was dachtest du denn? Wir sind in einem Badehaus, nicht im öffentlichen Schwimmbad!“
Yumoto stellte den Kübel ab, mit welchem er eben En den Schaum vom Körper gespült hatte. Vor den Bädern war es Pflicht zu duschen und En hatte Pech gehabt, da die letzte Dusche vorhin durch einen regulären Gast belegt worden war.
Also hatte Yumoto kurzerhand einen Kübel geholt und ihn En über den Kopf gegossen.
En stapfte nun zum großen Badebecken, in welchem sich Io und Ryuu bereits tummelten und Atsushi verzweifelt versuchte, seine beschlagenen Brillengläser zu putzen.
„Hey Flummi, kommst du nicht rein?“, rief Ryuu herüber. Yumoto stellte den Kübel ab, welchen er gerade mit Eiswürfeln gefüllt hatte.
Der Angesprochene nickte und legte noch die Handtücher für sie alle bereit, ehe er sich zu einem Rudel Badeenten ins warme Wasser gleiten ließ.
„Die Prinzen der Liebe. Ich pack' das immer noch nicht, ernsthaft. Das ist zuviel.“
Ryuu legte den Kopf in den Nacken und genoss die Hitze des Wassers auf seiner Kopfhaut.
„Ich glaube, das Bad schwemmt mir diese Erinnerungen an dieses gruselige Erlebnis aus dem Kopf.“
„Das wird schwierig, solange du das Armband trägst“, entgegnete Io ruhig und verschränkte die Arme auf dem Beckenrand, ehe er das Kinn auf den Handrücken stützte.
Ryuu seufzte und starrte nachdenklich auf das schlanke Schmuckstück in Herzform, das sich um sein linkes Handgelenk schlang.
„Warum eigentlich die Linke?“
„Herzseite“, murmelte Atsushi, ehe er seine Brille wieder aufsetzte und erleichtert seufzte.
Offenbar schien er wieder sehen zu können, mit wem er sich das Badebecken teilte, „die linke Hand nennt man die Herzhand. Man bezeichnet sie sehr oft als Herzhand. Wenn dir jemand aus der Hand liest, tut er das immer auf der linken Seite.
Man sagt zuweilen auch, dass Versprechen und Schwüre mit der Linken geleistet, weitaus ernster sind als mit der Rechten.“
„Ist eigentlich auch egal. Jetzt, wo dieses komische.... Ding endlich weg ist, wird ja wohl hoffentlich wieder Ruhe einkehren.“ Ryuu lehnte sich zurück.
„Das glaubst du doch selber nicht“, wies ihn sein bester Freund zurecht.
„Für mich auf jeden Fall.“
Yumoto, der gerade mit zwei Badeenten spielte, horchte auf und blickte in drei verwirrte Augenpaare, die sich zu En wandten.
Dieser zuckte nur mit den Schultern.
„Mir reicht's. Ihr glaubt doch nicht, dass ich diese albernen Fräcke nochmal freiwillig anziehe? Fehlanzeige! Ich bin raus aus der Nummer. Das is' mir definitiv zu weird.“
Sprach's, zog sich das Armband vom Handgelenk und ließ es ins Wasser fallen.
Unter den geschockten Blicken der anderen Jungen erhob er sich und stieg aus dem Becken, griff sich sein Handtuch, ehe er den Raum verließ.
„En-chan...“, murmelte Atsushi, erhob sich und folgte seinem besten Freund.
Ryuu schwang sich aus dem Wasser und schnappte sich ein Handtuch.
„Lächerlich!“, war das Letzte, was sie hörten, ehe er auch durch die Tür verschwand.
Yumotos verständnisloser Blick traf den von Io, als dieser sich umdrehte und den anderen mit den Augen folgte.
„W-was... was sollen wir denn nun machen?“
Yumotos Stimme war dünn und er bemühte sich, ein Zittern zu unterdrücken.
„Abwarten, bis sie alle wieder unten sind“, erwiderte Io ruhig.
Dann folgte er und ließ einen fassungslosen Yumoto zurück.
Etwas stieß gegen sein Knie, er griff ins Wasser und hielt das blaue Armband in der Hand.

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„Du bist ganz schön spät dran.“
„Ich... ich weiß. Kann ich....“
„Name und Klassenstufe?“
„Ha-hakone Yumoto. Klasse 1.“
Er keuchte.
Verdammt, jetzt hatte sich die ganze Rennerei doch nicht ausgezahlt.
Er hatte verschlafen, nachdem er mit Wombat bis spät in die Nacht diskutiert hatte.
Nicht mal gefrühstückt hatte er.
Und jetzt stand er vor dem Vize-Schulsprecher und wurde aufgeschrieben, weil er, trotz seiner Schnelligkeit, nicht rechtzeitig am Schultor gewesen war.
„Du kannst gehen. Eine Meldung werde ich machen müssen, das sollte dir klar sein.“ Vize-Schulsprecher Arima runzelte die Stirn und wedelte ungeduldig mit der Hand, um den Kleinen weiter zu scheuchen.
Yumoto verzog das Gesicht und beeilte sich, in sein Klassenzimmer zu kommen. Was für ein toller Morgen!

In der Pause hatte er seine Bento-Box auf den Knien und sog den Duft von Reisbällchen in seine Nase. Sein Blick glitt über den geteerten Hof, blieb an der Nerd-Truppe hängen, die sich gerade lautstark über das neue I-Pad Air unterhielten, an der Kaffee-Mafia vorbei, die aus ihren riesigen Theromskannen Becher mit Kaffee für ein paar Yen vertickten, hinüber zu den Strebern, die sich über etliche Bücher beugten, bis ihnen die Köpfe rauchten.
Unweit von ihnen saß Atsushi auf einer Bank und las. En saß neben ihm und redete unaufhörlich auf ihn ein, die Tatsache ignorierend, dass sein Freund offenbar eher lesen wollte.
Einige Meter weiter lehnte Ryuu an einem Baum und flirtete mit zwei Mädchen, die ihm an den Lippen hingen. Io stand in Sichtweite und tippte emsig in sein Handy.
Yumoto erhob sich und schlenderte zur der Bank hinüber, auf der Astushi und En saßen.
„Hey.“
En hob den Kopf und stoppte seinen Redeschwall, nur um entnervt das Gesicht zu verziehen.
„Du schon wieder?“
Atsushi hob die Augen über den Buchrand und blickte Yumoto an.
„Was möchtest du denn?“
„Nichts Besonderes, ich dachte...“
„Na dann.“
Verwirrt blickte der Blondschopf in zwei desinteressierte Augenpaare, die sich nun wieder ihrer jeweiligen Tätigkeit widmeten. En redete weiter und Atsushi vergrub sich wieder in seinem Buch.
Yumoto steckte sich ein Reisbällchen in den Mund und winkte zu Ryuu hinüber, der ihn nicht mal wahrzunehmen schien, zu sehr war er damit beschäftigt, den beiden Mädchen von seinem letzten Wochenende zu erzählen.
Und Io? Der nickte zwar grüßend zurück, nahm den Blick aber nicht von seinem Handy und schlenderte davon.
Yumoto starrte ihnen nach.

Allen vieren.

Was war das?

Alle vier.

Und doch:

Jeder für sich.

Noch.
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