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Vendetta è dolce e rose sono rosse - Rache ist süß und Rosen sind rot

von Leni398
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Bonifazius Prosper Scipio Wespe
08.12.2014
28.01.2020
22
29.747
5
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Dieses Kapitel
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08.12.2014 1.231
 
Zuhause war die Stimmung von Wespe gegenüber Prosper eisiger denn je.
Als alle fertig mit essen waren, standen Bo und Prosper auf, um sich an ihre Hausaufgaben zu machen. Als auch Wespe aufstehen wollte, hielt Ida sie zurück und bat sie ihr zu helfen. Als die beiden dann den Abwasch machten, fragte Ida: „Wespe geht es dir gut? Du bist doch nie so abweisend gegenüber ihm.“

Wespe ging nicht darauf ein. Sie wandte sich nur mehr als nötig dem Geschirr zu. So stand sie eine ganze Weile da. Demonstrativ einen Teller trocknend, der schon längst trocken war.
Schließlich drehte sie sich zu Ida um. Ida sah eine kleine Träne über Wespes Wange laufen und nahm sie ganz fest in den Arm. „Ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht.“, sagte Wespe, wischte sich über das Gesicht und drückte Ida dankbar an sich.
Ein paar Stunden später kam Viktor von der Arbeit nach hause. Schon im Flur warf er Prosper ein begeistertes Grinsen zu, als der rein kam, um ihn zu begrüßen. Prosper runzelte die Stirn. „Und, wie heißt sie?“, fragte Viktor immer noch grinsend.
„Ihr Name ist Luna.“, rief Wespe genervt vom Wohnzimmer aus. Proper wirbelte herum und blickt auf Wespe, die im Wohnzimmer auf der Couch saß und Prosper einen, für sie sehr seltenen, gehässigen Blick zu. Der Junge drehte sich wieder zu Viktor, der den beiden einen verwunderten Blick zu wirft, dann aber Prosper auf die Schulter klopft.
„Bring sie doch mal mit.“, schlägt er vor, was Wespe mit einem Schnauben kommentiert. Prosper wirft ihr einen wütenden Blick zu.  
So bitter war die Stimmung zwischen den beiden Freunden noch nie. Klar sie hatten sich schon gestritten, aber so schlimm war es noch nie.
Viktor überging Wespes Kommentar und ging rüber in die Küche, um sich mit Ida zu unterhalten, die gerade am Laptop saß und die Fotos, die sie gemacht hatte, in die Online-Vorlage der Zeitschrift einzufügen.
Ida hatte das Gespräch zwischen den Viktor, Prosper und Wespe mit bekommen, die Blicke zwischen den Teenagern aber nicht gesehen.  Als Prosper hinter Viktor her in die Küche kam, schaute Ida vom Laptop auf und lächelte ihm zu.
„Luna also. Hätte ich mir auch eigentlich denken können, dass ein Mädchen hinter deiner miesen Laune steckt.“ Wespe, immer noch im Wohnzimmer, stand genervt auf und verzog sich nach oben in ihr Zimmer.
Den restlichen Abend sah niemand sie.
Ida ging ein paar Mal hoch und klopfte, bekam jedoch keine Antwort und verschwand dann wieder nach unten. Prop verbrachte die Zeit mit Viktor und stellte einen neuen Highscore in einem Videospiel auf, was Viktor sehr frustrierte. Nach einiger Zeit hatte dieser keine Lust mehr und beschloss schlafen zu gehen. Prosper folgte seinem Beispiel und sprintete die Treppe hoch in sein Zimmer. Viktor ging langsam aus dem Wohnzimmer. Ida kam gerade aus dem Bad, aus dem es nach ihrem Shampoo roch. V
iktor schloss für einen kurzen Moment die Augen und sog den Duft durch die Nase, der bei ihm ein leichtes Kribbeln in der Magengegend verursachte.
„Nicht schlafen Viktor!“, sagte Ida und ging lachend an ihm vorbei. Viktor schüttelte den Kopf und ging mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen zu Bett.
Der Rest der Woche verlief fast ereignislos. Zwischen Wespe und Prosper herrschte immer noch Funkstille, und wenn mal jemand ein Wort zu dem anderen sagte, wurde entweder zurück gegiftet oder es ignoriert.
Ida hatte Wespe nicht nochmal auf ihre schlechte Laune und Traurigkeit angesprochen.
„Sie wird schon mit mir reden, wenn sie so weit ist.“, dachte sich die Frau und beließ es dabei. Viktor hatte sehr viel im Büro zu tun und war den Rest der Woche fast gar nicht zuhause.
Bo bemerkte die eisige Stimmung zwischen Wespe und Prop auch, ignorierte es aber gekonnt und spielte mit beiden so wie immer.
Am Wochenende beschloss Wespe mal wieder Scipio, Mosca und Riccio zu besuchen, die sich ein Haus gekauft hatten und nun darin eingezogen waren. Bo war bei einem Freund, Prosper mit Luna beschäftigt und Wespe hatte nichts zu tun, also ging sie die drei besuchen.
Das Haus der drei lag nur ein paar Straßen weiter von der Casa Spavento entfernt, also ging Wespe zu Fuß und kämpfte mit hochgeschlossener Jacke gegen den eisigen Wind an, der so stark war, das gegen den Regen besser keine Schirme benutzt wurden.
Als Wespe klingelte und Mosca die Tür öffnete, rief er ins Haus rein: „Leute schaut mal, wer den weiten Weg endlich zu uns geschafft hat.“
„Komm rein.“, sagte er zu Wespe, die in den Flur trat und sich umschaute. Riccio kam auf sie zu gelaufen und umarmte sie. „Schau dir das coole Haus mal an!“, sagte er Freude strahlend. Seid er regelmäßig zum Zahnarzt ging, waren seine Zähne wieder ganz heil.
Am Türrahmen stand hochgewachsen und mit gestutztem Bart Scipio. Er grinste Wespe an. Sie lächelte zurück und wunderte sich, dass ihr Mund das nicht schon verlernt hatte, so oft wie sie in letzter Zeit weinte, oder einfach nur traurig aus dem Fenster sah.
Den ganzen Samstagvormittag verbrachten die vier mit einer Hausführung, die von Riccio geleitet wurde.
Das Haus war gerade frisch renoviert worden und roch zum Teil noch nach frischer Farbe.
Jeder der drei hatte ein eigenes Zimmer, dazu kamen eine schöne Küche, das große Wohnzimmer und die Badezimmer, die von Wespe bestaunt wurden. Sie war sehr verwundert, dass der sonst so faule Riccio und Mosca, der sonst immer nichts verändern wollte, sich nach so langer Zeit doch aufgerafft und für sich und Scipio ein sehr gemütliches und schönes Zuhause geschaffen.
Das Geld von damals war gut verwendet worden und mit Scipios Gehalt als Polizist ließ es sich gut leben.
Den kompletten Tag verbrachten die Freunde im Wohnzimmer. Im Kamin brannte ein Feuer und es fühlte sich an, als ob sie noch im Sternenversteck vor dem alten Ofen sitzen und sich stundenlang Geschichten erzählen oder vorlesen würden. Wespe wurde immer trauriger, als das Gespräch auf Prosper und Bo fiel.
Für immer vergessen konnte man ihn nicht, aber wenigstens eine Zeit lang.
Scipio sah Wespes traurige Miene.
„Was ist los Wespe?“, fragte er sie.
Wespe schüttelte den Kopf, begann dann aber doch zu erzählen.
Sie erzählte ihnen von Prospers abweisender Haltung gegen jeden und wie sie gemerkt hatte, dass sie doch mehr als nur Freundschaft für den Jungen empfand,  wie weh es ihr getan hat und es auch noch immer tut, wenn sie an Prosper denkt und ihn jeden Tag sieht.
„Und jetzt ist es soweit, dass wir uns komplett ignorieren. Er nimmt mich nicht war oder schnauzt mich nur an. Ich will einfach meinen besten Freund zurück, egal ob er dann noch mit dieser Luna zusammen ist oder nicht.“, endete das Mädchen. Bei dem Namen Luna zuckte Scipio kaum merklich zusammen, was Riccio jedoch verwundert wahrnahm, jedoch nur mit einem Stirnrunzeln kommentierte.
„Moment, Moment!“, rief Mosca plötzlich. „Prop hat eine Freundin, und du liebst ihn?“, fragte er Wespe.
Wespe nickte und blickte aus dem Fenster in den Regen.
„Und sie heißt Luna?“, fragte Riccio und wieder zuckte Scipio leicht zusammen.
Diesmal hatten es auch Mosca gesehen. Die Jungs sahen Scipio mit einem fragenden Blick an. Dieser starrte einfach nur ins Feuer, ohne auf die anderen einzugehen.
„Luna!“, flüsterte er leise.
„Wie heißt sie mit Nachnamen?“ fragte Scipio mit traurigem Blick.  
„Massimo, Luna Massimo!“ sagte Wespe tonlos und es viel ihr wie Schuppen von den Augen.
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