7 - Flying Doctors - Erschütterungen
von mops1980
Kurzbeschreibung
Al Hewson wurde wegen versuchten Mordes und versuchter Vergewaltigung verurteilt. Er sitzt inzwischen in einem Gefängnis in Melbourne. Tom und Kelly haben sich von seinem Angriff erholt und sind in den Alltag zurückgekehrt. Aber leider läuft das Leben nicht immer nach Plan und es gibt einige Erschütterungen, die nicht ohne Folgen bleiben.
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Dr. Chris Randall
Dr. Tom Callaghan
OC (Own Character)
03.12.2014
01.01.2015
24
15.877
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03.12.2014
982
Als Kelly nach ihrer Pause zurück kam, war der Empfangsbereich völlig überfüllt. Unfallopfer, die nur leicht verletzt und schon behandelt worden waren, warteten darauf, in die Notunterkunft gebracht zu werden.
Kelly sah ein kleines Mädchen, das munter mir ihrer Mutter plapperte. Sie hatte scheinbar einen Armbruch, denn sie trug einen Gips.
Kelly ging weiter und hörte plötzlich jemanden um Hilfe rufen. Sie drehte sich um und sah das kleine Mädchen reglos in den Armen ihrer Mutter liegen. Kelly eilte zu ihnen.
„Was ist passiert?“, fragte sie.
„Ich weiß nicht, sie ist plötzlich zusammen gesackt.“, erklärte die Mutter völlig schockiert.
Die Krankenschwester streckte ihre Hand aus und versuchte, den Puls des Mädchens zu ertasten.
„Chloe, sag doch was. Chloe!“, flehte die Mutter verzweifelt.
Kelly presste ihre Finger fester auf den kleinen Hals, bewegte sie ein wenig und presste wieder.
„Was ist los?“, fragte die Mutter.
„Ich weiß es nicht“, sagte Kelly „aber aus irgendeinem Grund scheint Chloes Herz nicht mehr zu schlagen.“
Was sollte sie machen? Gleich hier mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen und dabei um Hilfe rufen? Oder brachte sie Chloe gleich in einen Behandlungsraum, wo alle erforderlichen Geräte vorhanden waren? Sie hatte keine Zweifel daran, was die erfolgversprechendere Variante war. Sie nahm das Kind auf den Arm.
„Folgen sie mir!“, rief sie der Mutter zu, während sie bereits Richtung Behandlungsräume lief.
„Ich brauche Hilfe!“, schrie sie. „Herzstillstand!“
Tom, der im OP fertig war und sich gerade um einen älteren Herrn mit einer Handverletzung kümmerte, sah auf. Er brauchte nur einen Blick auf Kellys Gesicht zu werfen und schon war er aufgesprungen und kam ihr entgegen.
„Was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht. Sie ist einfach zusammengebrochen. Ihr Puls ist nicht tastbar.“
„Raum zwei ist frei.“ Kate war plötzlich neben ihr aufgetaucht. „Ich hole Chris.“
Kelly legte Chloe auf die Behandlungsliege. Obwohl die Kleine erst vor weniger als einer Minute das Bewusstsein verloren hatte, konnte Kelly den schrecklichen Verdacht, dass es zu spät war, nicht abschütteln. Der kleine Körper hatte sich in ihren Armen entsetzlich leblos angefühlt.
Ihre Finger zitterten, als sie die EKG-Elektroden nahm und sie auf der schmächtigen Brust befestigte. Tom versuchte nochmals, den Puls und die Atmung zu überprüfen.
„Nichts“, sagte er knapp und griff nach einer Beatmungsmaske. „Was zum Teufel ist hier los?“
Inzwischen war auch Chris reingekommen und legte einen intravenösen Zugang. Chloes Mutter war starr vor Entsetzen. Kate kümmerte sich um sie.
Tom hatte angefangen, mit einem Beatmungsbeutel Luft in Chloes Lungen zu pumpen. Das regelmäßige Auf und Ab gab Kelly neue Hoffnung. Vielleicht war es ja doch noch nicht zu spät.
Doch dann blickte sie auf den EKG-Monitor und sah die Nulllinie. Sie begann mit der Herz-Druckmassage.
„Es ging ihr doch gut!“, meinte Chris. „Ich hab den gebrochenen Arm diagnostiziert und ihr den Gips verpasst. Sie war ganz normal.“
„Hat sie irgendwelche Grunderkrankungen? Herzprobleme?“, fragte Tom die Mutter.
„Nein…“, schluchzte die Frau. Tröstend legte Kate den Arm um sie.
Kelly hatte nicht mit der Herz-Druckmassage aufgehört.
„Halt‘ einen Moment an, Kelly“, bat Tom.
Alle blickten hoffnungsvoll auf den Monitor. Doch das kleine Herz hatte seinen Rhythmus nicht wiedergefunden. Sie sahen auch jetzt nur eine Nulllinie.
„Ich werde sie intubieren“, sagte Tom entschlossen. „Kann jemand bitte ihren Kopf halten?“
„Das mache ich“, sagte Chris und ging zum Kopfende der Trage, um Chloes Kopf zu halten.
„Oh nein!“, murmelte sie leise.
„Was ist denn?“, schnauzte Tom sie an. Sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er keine schlechten Neuigkeiten hören wollte.
„Es ist ihr Genick“, erklärte Chris leise. „Es lässt sich verschieben…“ Vorsichtig befühlte sie Chloes Halswirbel. „Irgendwas stimmt hier nicht.“
Sie brachte es nicht übers Herz, ihren Verdacht auszusprechen. Alles passte zusammen. Chloe musste einen Genickbruch gehabt haben, bei dem die Bruchstelle sich zunächst nicht verschoben hatte. Wegen des Schmerzmittels für ihren Arm hatte sie nichts gespürt. Die Verletzung war eine Zeitbombe gewesen.
Vielleicht hatte sie sich ruckartig bewegt und dabei war das gebrochene Knochenstück auseinander gerutscht. Dabei hatte eine der Bruchstellen das Rückenmark durchtrennt. Sie war sofort tot gewesen.
Es war nicht nötig, dass Chris etwas sagte. Die anderen konnten an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, was los war. Kelly hörte zögernd mit der Druckmassage auf und trat einen Schritt zurück.
Chloes Mutter stieß einen gequälten Schrei aus und rannte aus dem Raum. Kate folgte ihr. Alle anderen standen schweigend und schockiert im Raum.
Alle außer Tom. Er nahm Kellys Platz ein und setzte die Herz-Druckmassage fort.
Geoff, der inzwischen auch im Raum war und die letzten Minuten mitbekommen hatte, ging zum Kopfende der Liege und befühlte Chloes Genick.
„Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass ihr Genick gebrochen ist.“, stieß Tom mit zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wir brauchen eine Röntgenaufnahme. Wir dürfen nicht einfach aufgeben! Kelly, bitte übernimm wieder die Druckmassage. Ich brauch einen Tubus, fünf Millimeter.“ Doch niemand bewegte sich.
Geoff ließ seine Hand von Chloes Nacken sinken.
„Tom?“ Geoffs Tonfall ließ eine gewisse Autorität durchklingen. „Hör auf.“
Einige Sekunden sah es so aus, als wollte Tom ihn ignorieren und weiter einen Kampf kämpfen, der längst verloren war. Kelly konnte seinen Schmerz förmlich spüren. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus und berührte seine Schulter. Tom zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. Ohne jemanden anzusehen, drehte er sich um und stürmte aus dem Raum.
Es war einfach furchtbar. Kelly konnte gut verstehen, warum Tom sich geweigert hatte aufzugeben. Hätte es nur eine winzige Chance gegeben, Chloe zu retten, dann hätte auch Kelly alles dafür getan.
Der Tod des Mädchens hatte Tom aus der Bahn geworfen, noch mehr als er es sowieso schon war. Als er vorhin so fluchtartig den Raum verlassen hatte, hatte sie eine tiefe Verzweiflung in seinem Blick bemerkt. Er hatte ausgesehen, als wäre er völlig am Ende.
Sie konnte ihn auf keinen Fall allein lassen. Sie musste versuchen, ihm zu helfen. Oder zumindest bei ihm sein. Und diesmal würde sie sich nicht von ihm wegstoßen lassen.
Kelly sah ein kleines Mädchen, das munter mir ihrer Mutter plapperte. Sie hatte scheinbar einen Armbruch, denn sie trug einen Gips.
Kelly ging weiter und hörte plötzlich jemanden um Hilfe rufen. Sie drehte sich um und sah das kleine Mädchen reglos in den Armen ihrer Mutter liegen. Kelly eilte zu ihnen.
„Was ist passiert?“, fragte sie.
„Ich weiß nicht, sie ist plötzlich zusammen gesackt.“, erklärte die Mutter völlig schockiert.
Die Krankenschwester streckte ihre Hand aus und versuchte, den Puls des Mädchens zu ertasten.
„Chloe, sag doch was. Chloe!“, flehte die Mutter verzweifelt.
Kelly presste ihre Finger fester auf den kleinen Hals, bewegte sie ein wenig und presste wieder.
„Was ist los?“, fragte die Mutter.
„Ich weiß es nicht“, sagte Kelly „aber aus irgendeinem Grund scheint Chloes Herz nicht mehr zu schlagen.“
Was sollte sie machen? Gleich hier mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen und dabei um Hilfe rufen? Oder brachte sie Chloe gleich in einen Behandlungsraum, wo alle erforderlichen Geräte vorhanden waren? Sie hatte keine Zweifel daran, was die erfolgversprechendere Variante war. Sie nahm das Kind auf den Arm.
„Folgen sie mir!“, rief sie der Mutter zu, während sie bereits Richtung Behandlungsräume lief.
„Ich brauche Hilfe!“, schrie sie. „Herzstillstand!“
Tom, der im OP fertig war und sich gerade um einen älteren Herrn mit einer Handverletzung kümmerte, sah auf. Er brauchte nur einen Blick auf Kellys Gesicht zu werfen und schon war er aufgesprungen und kam ihr entgegen.
„Was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht. Sie ist einfach zusammengebrochen. Ihr Puls ist nicht tastbar.“
„Raum zwei ist frei.“ Kate war plötzlich neben ihr aufgetaucht. „Ich hole Chris.“
Kelly legte Chloe auf die Behandlungsliege. Obwohl die Kleine erst vor weniger als einer Minute das Bewusstsein verloren hatte, konnte Kelly den schrecklichen Verdacht, dass es zu spät war, nicht abschütteln. Der kleine Körper hatte sich in ihren Armen entsetzlich leblos angefühlt.
Ihre Finger zitterten, als sie die EKG-Elektroden nahm und sie auf der schmächtigen Brust befestigte. Tom versuchte nochmals, den Puls und die Atmung zu überprüfen.
„Nichts“, sagte er knapp und griff nach einer Beatmungsmaske. „Was zum Teufel ist hier los?“
Inzwischen war auch Chris reingekommen und legte einen intravenösen Zugang. Chloes Mutter war starr vor Entsetzen. Kate kümmerte sich um sie.
Tom hatte angefangen, mit einem Beatmungsbeutel Luft in Chloes Lungen zu pumpen. Das regelmäßige Auf und Ab gab Kelly neue Hoffnung. Vielleicht war es ja doch noch nicht zu spät.
Doch dann blickte sie auf den EKG-Monitor und sah die Nulllinie. Sie begann mit der Herz-Druckmassage.
„Es ging ihr doch gut!“, meinte Chris. „Ich hab den gebrochenen Arm diagnostiziert und ihr den Gips verpasst. Sie war ganz normal.“
„Hat sie irgendwelche Grunderkrankungen? Herzprobleme?“, fragte Tom die Mutter.
„Nein…“, schluchzte die Frau. Tröstend legte Kate den Arm um sie.
Kelly hatte nicht mit der Herz-Druckmassage aufgehört.
„Halt‘ einen Moment an, Kelly“, bat Tom.
Alle blickten hoffnungsvoll auf den Monitor. Doch das kleine Herz hatte seinen Rhythmus nicht wiedergefunden. Sie sahen auch jetzt nur eine Nulllinie.
„Ich werde sie intubieren“, sagte Tom entschlossen. „Kann jemand bitte ihren Kopf halten?“
„Das mache ich“, sagte Chris und ging zum Kopfende der Trage, um Chloes Kopf zu halten.
„Oh nein!“, murmelte sie leise.
„Was ist denn?“, schnauzte Tom sie an. Sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er keine schlechten Neuigkeiten hören wollte.
„Es ist ihr Genick“, erklärte Chris leise. „Es lässt sich verschieben…“ Vorsichtig befühlte sie Chloes Halswirbel. „Irgendwas stimmt hier nicht.“
Sie brachte es nicht übers Herz, ihren Verdacht auszusprechen. Alles passte zusammen. Chloe musste einen Genickbruch gehabt haben, bei dem die Bruchstelle sich zunächst nicht verschoben hatte. Wegen des Schmerzmittels für ihren Arm hatte sie nichts gespürt. Die Verletzung war eine Zeitbombe gewesen.
Vielleicht hatte sie sich ruckartig bewegt und dabei war das gebrochene Knochenstück auseinander gerutscht. Dabei hatte eine der Bruchstellen das Rückenmark durchtrennt. Sie war sofort tot gewesen.
Es war nicht nötig, dass Chris etwas sagte. Die anderen konnten an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, was los war. Kelly hörte zögernd mit der Druckmassage auf und trat einen Schritt zurück.
Chloes Mutter stieß einen gequälten Schrei aus und rannte aus dem Raum. Kate folgte ihr. Alle anderen standen schweigend und schockiert im Raum.
Alle außer Tom. Er nahm Kellys Platz ein und setzte die Herz-Druckmassage fort.
Geoff, der inzwischen auch im Raum war und die letzten Minuten mitbekommen hatte, ging zum Kopfende der Liege und befühlte Chloes Genick.
„Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass ihr Genick gebrochen ist.“, stieß Tom mit zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wir brauchen eine Röntgenaufnahme. Wir dürfen nicht einfach aufgeben! Kelly, bitte übernimm wieder die Druckmassage. Ich brauch einen Tubus, fünf Millimeter.“ Doch niemand bewegte sich.
Geoff ließ seine Hand von Chloes Nacken sinken.
„Tom?“ Geoffs Tonfall ließ eine gewisse Autorität durchklingen. „Hör auf.“
Einige Sekunden sah es so aus, als wollte Tom ihn ignorieren und weiter einen Kampf kämpfen, der längst verloren war. Kelly konnte seinen Schmerz förmlich spüren. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus und berührte seine Schulter. Tom zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. Ohne jemanden anzusehen, drehte er sich um und stürmte aus dem Raum.
Es war einfach furchtbar. Kelly konnte gut verstehen, warum Tom sich geweigert hatte aufzugeben. Hätte es nur eine winzige Chance gegeben, Chloe zu retten, dann hätte auch Kelly alles dafür getan.
Der Tod des Mädchens hatte Tom aus der Bahn geworfen, noch mehr als er es sowieso schon war. Als er vorhin so fluchtartig den Raum verlassen hatte, hatte sie eine tiefe Verzweiflung in seinem Blick bemerkt. Er hatte ausgesehen, als wäre er völlig am Ende.
Sie konnte ihn auf keinen Fall allein lassen. Sie musste versuchen, ihm zu helfen. Oder zumindest bei ihm sein. Und diesmal würde sie sich nicht von ihm wegstoßen lassen.