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7 - Flying Doctors - Erschütterungen

von mops1980
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Dr. Chris Randall Dr. Tom Callaghan OC (Own Character)
03.12.2014
01.01.2015
24
15.877
1
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03.12.2014 649
 
Als sie am nächsten Wochenende zusammen nach Corinda Bella fuhren, sprachen sie kaum miteinander. Eigentlich wäre es die perfekte Gelegenheit gewesen, sich auszusprechen. Kelly hatte die Hoffnung, dass diese Aussprache nach diesem Wochenende möglich war. Aber zuerst musste Tom mit Bills Tod vernünftig abschließen. Sie hatte das Gefühl, dass genau das noch zwischen ihnen stand.
Tom saß neben Kelly auf dem Beifahrersitz und beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Sie wechselten sich mit dem Fahren ab und hatten gerade die Plätze getauscht. Er bewunderte sie, manch andere Frau hätte nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, nachdem was er getan hatte. Aber nicht Kelly, nein, sie wollte ihm helfen und ließ ihn, nach allem was passiert war, nicht im Stich. Eigentlich hatte er sie gar nicht verdient. Würde sie ihm verzeihen?
Auf Corinda Bella wurden sie wie immer herzlich empfangen. Die kleine Elizabeth freute sich riesig, ihren Onkel Tom wieder zu sehen. Sie lief ihm in die Arme und klammerte sich bei der Umarmung regelrecht an ihm fest. Tom genoss es sichtlich, nach so langer Zeit wieder mit seinem Patenkind zusammen zu sein. Mit seinen Lippen formte er ein „Danke“ in Richtung Kelly. Diese lächelte ihn ermutigend an. Ein erster Schritt war getan.

Als Kelly am nächsten Morgen auf die Veranda trat, sah sie, dass Tom auf seinem Hengst Blizzard in die Landschaft hinaus ritt. Kelly überlegte kurz, ob sie Sunday satteln sollte, um ihm hinterher zu reiten, ließ es dann aber. Sie hatte das Gefühl, dass er jetzt erst mal alleine sein wollte.
„Warum reitet Onkel Tom denn alleine weg?“ Die kleine Elizabeth war plötzlich neben ihr aufgetaucht. Kelly ging vor dem Mädchen in die Hocke.
„Weißt du, Elizabeth, Tom geht es im Moment nicht gut. Er möchte ein bisschen allein sein.“, erklärte Kelly dem Mädchen.
„Ist er traurig?“, fragte die Kleine.
„Ja, das ist er. Er muss ein wenig nachdenken und das kann er am besten alleine.“
„Okay!“, meinte Elizabeth nur und verschwand wieder ins Haus.
‚Kinder nehmen einfach alles hin. Warum können wir Erwachsene das nicht auch?“, dachte Kelly und sah in die Richtung, in die Tom geritten war. Sie hoffte so sehr, dass der Aufenthalt auf Corinda Bella Tom in irgendeiner Weise helfen konnte.

Tom hatte Kelly auf der Veranda stehen sehen und kurz überlegt, ob er sie bitten sollte, mitzukommen. Dann war er aber zu dem Schluss gekommen, dass er erst mal alleine sein wollte.
Sein Weg führte ihn zu dem kleinen Friedhof auf der Farm. Dreimal hatte er nun schon auf diesem Friedhof gestanden, um jemanden zu Grabe zu tragen. Zuerst der kleine Peter Hennessy, dann seine Mutter Jean Hennessy und dann auch noch den Vater, Bill Hennessy. Vor Bills Grab ging Tom in die Knie.
„Ach Bill, es tut mir so leid.“, sagte er leise. Er dachte an den schicksalhaften Tag zurück, als Harry Sinclair sie gerufen hatte. Als sie auf der Farm angekommen waren, konnte Tom nur noch Bills Tod feststellen. Er sah ihn immer noch dort liegen, schwerste Verletzungen, die Augen geschlossen.
Jetzt, ein halbes Jahr später, fragte Tom sich, warum er sich Vorwürfe gemacht hatte. Von Anfang an war es hoffnungslos gewesen, seine Verletzungen waren einfach zu schwer gewesen.
Am Abend zuvor hatte er ein langes Gespräch mit Doug geführt, der ihm nochmals bestätigte, dass ihm niemand von der Familie Hennessy die Schuld am Tod des Vaters gab.

„Ich danke dir, dass du mich nach Corinda Bella geschafft hast.“, sagte Tom zu Kelly, als sie nach diesem Wochenende auf dem Rückweg waren.
„Keine Ursache. Ich hoffe, es hat dir geholfen mit Bills Tod abzuschließen.“, antwortete Kelly.
„Doch, ich denke schon.“, meinte Tom. „Ich meine, ich fühle mich jetzt irgendwie schon befreiter. Ich hatte ein langes Gespräch mit Doug und das Zusammensein mit Elizabeth hat mir sehr gut getan.“
Kelly war froh, dass Tom sich gut fühlte. Vielleicht gab es ja für ihre Beziehung jetzt auch eine neue Chance.
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