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7 - Flying Doctors - Erschütterungen

von mops1980
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Dr. Chris Randall Dr. Tom Callaghan OC (Own Character)
03.12.2014
01.01.2015
24
15.877
1
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03.12.2014 830
 
Die Wochen vergingen, ohne dass Tom sich meldete. Ein paar Mal war Kelly versucht, bei Sarah anzurufen, da sie vermutete, dass Tom bei ihr sein würde. Dann hatte sie es sich aber jedes Mal anders überlegt. Sie hatte das Gefühl, dass Tom noch einiges mit sich zu klären hatte und wollte ihn nicht drängen. Irgendwann würde er sich schon melden, dachte sie.
Diese Hoffnung wurde jäh zerstört, als Chris eines Tages verkündete, dass ein neuer Arzt zu ihrem Team stoßen würde, als weitere Verstärkung. Kelly war schwer enttäuscht. Ihre Befürchtung, dass Tom nicht zurück kam, schien wahr zu werden. Sie musste sich beherrschen, dass sie nicht vor versammelter Mannschaft in Tränen ausbrach. Niemand außer ihr und Chris wusste von Kellys Begegnung mit Tom in Sydney.

In der darauf folgenden Woche kam Kelly vom Spätdienst nach Hause. Am nächsten Tag sollte der neue Arzt seinen Dienst antreten.
Als Kelly mit ihrem Fahrrad in ihre Straße einbog, sah sie ein fremdes Auto auf ihrer Hofeinfahrt stehen. Sie bekam es ein wenig mit der Angst zu tun. Die Sache mit Al Hewson war ihr nach wie vor in guter Erinnerung. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals, als sie ihr Fahrrad auf das Grundstück schob.
Die Autotür öffnete sich und jemand stieg aus. Es war Tom! Äußerlich hatte er sich verändert. Der Vollbart war nicht mehr da und seine Wangen wirkten voller. Er sah definitiv besser aus, als noch vor einigen Wochen in Sydney.
„Tom! Was machst du denn hier?“, fragte Kelly überrascht.
„Hallo Kelly! Ich wollte mich zurück melden.“, antwortete Tom.
„Wie? Zurück melden?“ Kelly verstand nur Bahnhof.
„Morgen fängt doch ein neuer Arzt bei euch an. Dieser Arzt bin ich.“
„Wie bitte? Warum hat Chris nicht erwähnt, dass du zurück kommst?“, fragte Kelly verwirrt.
„Weil sie es nicht weiß. Ich habe bei der Hauptverwaltung um Stillschweigen gebeten.“
Kelly sah ihn erstaunt an. Was sollte das und warum war er jetzt hier?
„Ich bin ein wenig sprachlos, muss ich zugeben. Warum hast du dich nicht gemeldet, seit wir uns in Sydney gesehen haben?“ Ein leichter Vorwurf schwang in Kellys Stimme mit. Tom seufzte und sah sie an.
„Um ehrlich zu sein, hatte ich ein paar Mal den Telefonhörer in der Hand und wollte dich anrufen. Aber irgendwie hat mich der Mut verlassen, sobald ich anfing, deine Nummer zu wählen.“
„Aber jetzt stehst du vor mir und stellst mich vor vollendete Tatsachen.“
„Weil ich dich morgen nicht vor vollendete Tatsachen stellen wollte. Oder hättest du es gut gefunden, morgen vor allen anderen auf mich zu treffen?“
„Nein, dann ist das hier doch besser, muss ich zugeben. Danke Tom.“
Längeres Schweigen machte sich plötzlich breit. Beide waren etwas verlegen. Kelly war versucht, Tom hinein zu bitten, aber Tom nahm ihr die Entscheidung ab.
„Tja, dann will ich mal wieder. Ich hab noch einiges auszupacken. Wir sehen uns morgen?“
„Ja, bis morgen.“
„Okay, dann bis morgen.“, sagte Tom, stieg in seinen Wagen und fuhr davon.

Schweiß gebadet wachte Tom in dieser Nacht auf. Eigentlich wachte er jede Nacht in diesem Zustand auf. Nach seinem Aufenthalt in Afrika hatte er jede Nacht denselben Alptraum.
Er war wieder in Afrika im Flüchtlingslager. Der Strom an Patienten nahm einfach nicht ab. Dann spielte sich immer wieder der Bombenangriff auf das Lager ab. Sobald die Bombe ins Lager einschlug, war er plötzlich auf Corinda Bella. Vor ihm lag Bill Hennessy. Schwer verletzt, aber Tom konnte ihn nicht erreichen, um ihm zu helfen. Es war, als wenn der verletzte Bill sich immer weiter entfernte, sobald Tom näher kam. Daneben standen Bills Kinder mit tränenüberströmten Gesichtern. Als letztes blickte ihn immer das Gesicht von Elizabeth an. Das war dann der Moment, in dem Tom schweißgebadet aufwachte.
Er atmete tief durch, schwang sich aus dem Bett und ging in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken. Eins war sicher, er würde jetzt, wie jede Nacht, nicht mehr einschlafen.

Am nächsten Morgen betrat Kelly nach einer schlaflosen Nacht die Zentrale. Fast hätte sie Tom umgerannt, der im Eingangsbereich stand. Scheinbar hatte er auch eine schlaflose Nacht hinter sich.
„Guten Morgen, Kelly!“, begrüßte er sie.
„Guten Morgen, Tom! Willst du nicht reingehen?“, fragte Kelly.
„Doch natürlich, ich wollte mich nur noch kurz sammeln, bevor es in die Höhle des Löwen geht.“, erklärte Tom.
„Dann komm, lass uns zusammen reingehen.“, meinte Kelly.
Nach außen hin war Kelly sehr gefasst und ruhig, aber innerlich war sie doch sehr aufgewühlt. Als sie das eigentliche Herzstück betraten, war das Hallo natürlich groß, als die anderen Tom erblickten.
Kelly beobachtete ihn. Er schien sich nicht ganz wohl zu fühlen in seiner Haut, war wohl doch etwas viel für ihn.
Zur Eingewöhnung sollte Tom an seinem ersten Tag erst mal Dienst im Krankenhaus machen. Kelly war ganz froh, dass sie heute mit Chris zur Kliniktour eingeteilt war.
„Wusstest du, dass er zurück kommt?“, fragte Chris die Krankenschwester während des Fluges.
„Erst seit gestern Abend. Er war bei mir, damit ich heute nicht vor vollendeten Tatsachen stehe.“, erklärte Kelly.
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