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Neuer Anfang

von Wingpiece
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
29.11.2014
29.11.2014
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Mein Name ist......scheiß drauf, der ist sowieso egal. Ich sitze hier in diesem Erdloch, vollgepumpt mit kaum wirksamen Schmerzmitteln und schreibe hier auf schmutzigem Papier. Wahrscheinlich verdiene ich auch dieses Ende.Weshalb schreib ich das? Als ob das in dieser toten Welt je jemand lesen würde. Na ja wenigstens lenkt es etwas von den Schmerzen ab.
Wenn ich bedenke, dass bis vor zwei Jahren die Welt zwar recht unfair und abgefuckt, aber wenigstens lebendig und hoffnungsvoll war, könnte ich fast schon weinen. Keine spielenden Kinder oder auf die Arbeit hetzende Erwachsene mehr, keine liebenden Mütter und Väter. Kaum zu glauben, wie sehr ich doch die für mich früher selbstverständlichen Dinge vermisse. Sei es nun Videos auf You-Tube, Computerspiele oder einfach mit Freunden einen Trinken zu gehen.  All dies ist fort.
Ich beginne aber am besten von vorne. Der ganze Dreck begann vor zwei Jahren, im Jahr 2016.
In Ägypten, nahe der Hauptstadt Kairo, befand sich eine geheime Forschungsbasis, die von zwei der größten Pharmakonzerne der Welt (Pfeiser und Bayer um genau zu sein) gemeinsam betrieben wurde. Warum ausgerechnet dort, wirst du dich fragen? Ganz einfach: Eine korrupte und hilfsbereite Regierung, die gerne die Hand aufhält und weg schaut, generell billigere Kosten und natürlich genug arme Testpersonen, die niemand vermisst. Dort erforschten sie nämlich keineswegs Heilmittel gegen Krankheiten, sondern biologische Waffen. Gierige Arschlöcher!
Der Henker der Menschheit kam in Form einer gezüchteten Pilzsporenart, die sich wie Bakterien verhält und sich selbst rasant vermehren kann. Keine Ahnung wie die das Geschafft haben, denn davon hab ich keinen Plan. Es war noch kaum erforscht, aber zwei Phasen konnten die Wissenschaftler durch Beobachtungen ermitteln. Vorne weg, die Sporen an sich sind nicht einzig das Problem. Das Immunsystem eines gesunden Menschen kann die Sporen eigentlich bekämpfen, so lange es nicht zu viele sind, aber es sind halt sehr viele und es werden kontinuierlich mehr.
Wenn man sich ihnen nur kurz ungeschützt aussetzt (die Wissenschaftler meinten etwa 15 Minuten in hoher Sporenbelastung) und danach in saubere Luft (z.B. unterirdische Bunker mit Filteranlagen etc.) für ein zwei Tage erholt, sollte der Körper den Sporenbefall vernichten können. Diese Werte sind aber rein Spekulativ, also gibt es keine Gewissheit, aber das ist sowieso egal. Natürlich helfen Schutzanzüge und Gasmasken, aber diese waren in der Bevölkerung nicht weit verbreitet und die Filter halten auch nicht ewig. Falls der Körper den Sporenbefall vernichten konnte und nicht übermannt wurde, verhindert dies Eintreten von Phase Zwei, dazu gleich mehr. Phase Eins allerdings kann nicht verhindert oder abgewehrt werden. Der Sporenbefall führt bei Männern und Frauen zu einer permanenten und unheilbaren Unfruchtbarkeit. Egal ob ich oder ein paar andere Menschen Überleben macht also keinen Unterschied. Die menschliche Spezies ist so oder so verloren! Phase Zwei führt zu einer dauerhaften und unlösbaren Verkrampfung und Starre aller Muskeln, sodass das Opfer erstickt und nur eine Starre Leiche zurückbleibt. Allerdings gibt es noch eine merkwürdige dritte Phase bzw. Fähigkeit dieser ekligen Dinger, die ich entdeckte, aber dazu später mehr.  
All dies nur wegen Dummheit, Gier und Fanatismus!
Jetzt aber weiter im Text.
Diese Anlage wurde im März 2016 von einer islamistischen Terrorgruppe namens „Allahs Zorn“ (die fast ausschließlich aus Ex-Mitgliedern der Ende 2015 zerschlagenen IS-Terrormilitz bestand) überfallen und fast das gesamte Personal wurde ermordet. Zumindest alle bis auf zwei Wissenschaftler. Einer, ein Amerikaner namens Dr. Thomas Hopkins (ein zum Islam konvertierter Christ), war der Informant der Fanatiker und ein deutscher namens Dr. Jürgen Bär, der sich Tod stellte und zum Glück übersehen wurde. Nur Dr. Bär ist es zu verdanken, dass die ganze Scheiße an die Öffentlichkeit kam, denn die Pharmariesen wollten es vertuschen. Der Dr. veröffentlichte die Forschungsdaten in der Presse, woraufhin er kurz darauf verschwand. Viele Menschen glaubten es nicht, aber ich schon. Ich kaufte mir noch rechtzeitig einen ABC-Schutzanzug, eine Gasmaske, Filter, eine 9 MM Pistole mit Schalldämpfer, Munition und Vorräte. Ich wollte überleben und mir sogar einen Bunker bauen. Dies war einige Tage, bevor die Terroristen ihren Plan vollzogen und die Sporen mit einer kleinen Rakete gen Himmel schossen und sie oben in der Atmosphäre freiließen, wo diese sich zu vermehren begannen. Ich weiß, dass klingt wie der miese Plot eines 80er Jahre Action B-Movies, aber so war es! So wurde mein Bunker natürlich nicht fertig und ich verließ mein zu Hause auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf. Während die Bevölkerung in den Tagen nach der Bestätigung der drohenden Gefahr mit Plündern und die Polizei mit dem verzweifelten Versuch die Ordnung aufrecht zu erhalten beschäftigt waren, schlich ich durch eine Bonzengegend meiner Stadt (welche und in welchem Land ist egal, da Grenzen eh nichts mehr zählen), da ich dort sichere Private Bunker vermutete. Ich kletterte über einen Zaun und versteckte mich in einem Gebüsch des Gartens, um die Lage zu observieren. Kurz darauf trat ein Mann, der eine Kiste trug, aus der Vorräte herausragten, aus dem Haus auf einen Gartenschuppen zu. Ich wusste, dass sich dort drin ein Versteck oder gar Bunker verbergen musste. Ich überlegte was ich tun sollte, als ich merkte das mein Filter der Gasmaske gewechselt werden musste, was ich dann auch schnell tat. Ich wusste das dieses Versteck diesem Mann gehörte, aber ich wollte überleben. Ich wusste auch, dass falls er überlebt, ich nie sicher in diesem Versteck bleiben konnte.
Der Mann blieb kurz vor dem Schuppen stehen, setzte die Kiste ab und band sich seinen Schuh.
Ich hatte meine Wahl getroffen. Ich zielte mit der Waffe auf seinen Kopf (er war etwa Fünf Meter von meinem Versteck entfernt und zu beschäftigt, um mich zu bemerken), und ich drückte ab. Der gedämpfte Schuss durchfuhr seinen Kopf und er fiel sofort Tod zu Boden. Ich weiß ich bin ein Mörder und Bandit, aber ich wollte überleben. Ich zerrte die Leiche in den geräumigen Schuppen, holte die Kiste und verschloss die Tür von Innen. Dann schaute ich mich um und sah eine Metallluke im Boden, die geöffnet war. Am Gürtel des Toten sah ich einen Schlüsselbund, den ich an mich nahm. Ich dachte mir, dass dies nicht schaden konnte, da wahrscheinlich auch der Lukenschlüssel daran war und näherte mich dem Abstieg. Kurz davor hörte ich von unten:
„Schatz, bist du fertig?“ Ich schaute von oben hinunter und sah eine junge Frau und zwei Mädchen.
Das folgende quält mich bis heute und ich bereue es. Aus heutiger Sicht wünschte ich mir, ich hätte den Garten nicht gefunden, doch damals wollte ich überleben. Die drei erschraken als sie mich mit der Pistole und im Anzug sahen. Ich in meiner dummen, egoistischen und ignoranten Art sah nicht drei Menschen dort unten, sondern lediglich eine Gefahr für meine Sicherheit, die beseitigt werden musste. Drei Schüsse später schwiegen sie für immer. Ich war glücklich, dieses Versteck gefunden zu haben und wollte nicht realisieren, was ich getan hatte. Überglücklich trug ich die Leichen in den Schuppen, warf die Vorräte herunter, stieg hinein und schloss die Luke. Der Bunker war so ziemlich das beste und teuerste, was ein Zivilist haben konnte. Er besteht aus zwei Räumen. Einem größeren Wohnraum mit Betten, Tischen etc. und einem kleineren Raum, der als Lager und Generatorenraum diente. Der Bunker hatte ein Luftfiltersystem, ein Wasseraufbereiter und genug Treibstoff und Vorräte um längere Zeit zu funktionieren. Die Familie hätte so mehrere Monate dort unten Leben können ohne hinauf zu müssen. Für mich allein reichten die Vorräte zwei Jahre. So saß ich die ganze Zeit da unten im Halbdunkeln, da ich den Generator nur auf Minimalleistung laufen ließ. Gerade so viel um etwas für Licht zu sorgen, die Filteranlage zu betreiben und gelegentlich den Akku des dort befindlichen Laptops zu laden. Dieser bewahrte mich vorm Verrückt werden und verzweifeln und auch beim verdrängen der Schuld. Es waren einige DVDs im Bunker, die ich bald auswendig kannte. Außerdem noch mehrere Videos unter den Eigenen Dateien des Laptops. Zum Beispiel so eine billige Kinderscheiße namens Happy Appy Staffel Eins, die ich nach den ersten zwei Minuten der ersten Folge schon löschte, da es einfach zu Scheiße war. Dann noch irgendwas namens Frighthouse Screamers, Seinfeld Lost Episode, Dead Bart und Cupcakes, was ich auch alles löschte.
Auf dem Desktop befand sich ein Ordner namens „Spiele“, den ich auch durchsuchte. Neben einer Sonic.exe, HappyAppy.exe (ein Spiel zu dieser scheiß Serie wahrscheinlich) oder LunaGame.exe (die mich alle nicht wirklich interessierten) war da noch ein Ordner namens „Emulatoren“. In diesem befanden sich zwei Emulatoren und einige Roms, z.B. Godzilla NES, Pokemon Creepy Black, Pokemon Strangled Red, Pokemon Grün und so ein Müll namens Action 52.
Bei Godzilla spielte ich nur das erste Level, da ich diese Echse noch nie Leiden konnte. Die Pokemon Spiele allerdings waren sehr gut, vor allem da es die ersten waren, die ich je spielte. Wusste gar nicht das es in Pokemon so Ernst zur Sache geht, also mit Tod, Geistern etc. Verdammte Scheiße ich hab sogar einen verdammten Zombie in Pokemon Grün gefunden! Außerdem erdachte ich mir Geschichten, gruselige und spannende, die ich auf dem Laptop notierte.
Weiterhin fand ich schon Möglichkeiten der Beschäftigung und Ablenkung, sodass die zwei Jahre fast unbemerkt verstrichen. Gestern verzehrte ich die letzte Dose Bohnen und auch Benzin für den Generator war nicht mehr viel da. So musste ich mein sicheres Versteck verlassen, um Vorräte zu suchen.
Ich legte also wieder den Anzug an, zog die Gasmaske auf und meinen Rucksack an, öffnete die Luke und kletterte hinauf. Ich brauchte kurz um den richtigen Schlüssel für die Luke zu finden und diese abzuschließen. Dann sah ich mich um. Zuerst bemerkte ich das das Holz des Schuppens komplett zersetzt war und total verrottet in kleinen Stücken am Boden lag. Aber nicht nur Holz wurde dermaßen attackiert, sondern auch der Stein, aus dem die Wohnhäuser waren. Einzig Metall und Kunststoffe schienen nicht vom starken Verfall betroffen zu sein. Überall waren riesige Pilze (Bäume und Büsche wurden durch diese ersetzt), die dicht die Ruinen überschatteten und überwucherten und anscheinend auch Sporen ausspiehen. Wahrscheinlich waren die Sporen auch für den starken Verfall verantwortlich. Da die scheiß Dinger in zwei Jahren einen solch riesigen Verfall bewirkten, wusste ich, dass wenige Jahre mehr eine Großteil der Zeichen der Menschheit vernichten würden. Auch das was nicht von den Sporen betroffen wäre, würde zwangsläufig über längere Zeit vergehen. Da wurden meine letzten geheimen Hoffnungen, über einen eventuellen Fortbestand der Menschheit, zerstört. Bedrückt schaute ich zu Boden und sah etwas noch Verstörenderes.
Ich erwähnte ja bereits eine dritte Phase oder Fähigkeit der Sporen (es trifft beides zu).
Keine Ahnung, wie das möglich ist, aber irgendwie haben die Dinger auch eine mutierende Wirkung auf Lebewesen, die anscheinend aber erst nach längerem ununterbrochenem Kontakt zu Stande kommt und auch totes organisches Gewebe betrifft. Ich kam darauf, als ich die kahlen Skelette der Familie sah, die noch immer dort lagen, wo ich sie ablegte. Das allein brachte natürlich die Schuld, die ich zwei Jahre verdrängte, zurück, aber viel schlimmer und in dem Moment dominierend war der Ekel vor dem, was auf den Skeletten war. Es waren Pilze, zwei Arten um genau zu sein. Die auf dem Skelett der Frau und der Kinder waren generell etwas größer (auf jeden Fall der auf der Frau, da die auf den Kindern noch nicht ausgewachsen zu sein schienen) als die Art auf dem Skelett des Mannes. Erstere Art hatte eine Runde Kappe mit verschiedenfarbigen Farbkreisen darauf. Bei genauerer Untersuchung sah es so aus, als würden seitlich am hautfarbenen Stiel beginnen Arm ähnliche Auswüchse zu wachsen und am unteren Ende ein frühes Stadium von runden Füßen, außerdem mitten auf dem Stiel unter der Kappe Gesichtsmerkmale und auch beginnende Kopfbildung. Als ich bemerkte, dass das eklige Ding mit dem Skelett verwachsen war und sich Fleisch artig anfühlte, musste ich kotzen. Ich riss mir die Maske herunter und lies es heraus.
Bald danach ging es wieder und ich beschloss die andere Pilzart ebenfalls zu betrachten, da meine Neugier den Ekel überwand. Diese Art hatte eine dunkelbraune und dreieckige Kappe (allerdings mit abgerundeten Ecken) und einen kurzen hellbraunen Stiel, an dem sich ebenfalls am unteren Ende Fuß artige Auswüchse bildeten. Auf der Frontseite der Kappe schien sich ebenfalls eine Art Gesicht zu bilden.
Da kam ich drauf, das irgendwie diese scheiß Biowaffe diese Veränderung bewirkt haben könne. Es könnte auch erklären, warum diese Entwicklung so schnell ging. Es ist halt einfacher und schneller etwas vorhandenes (wie hier organisches Gewebe) umzugestalten als komplett neu zu schaffen, wie es in der natürlichen Auslese über Millionen Jahre von statten geht. Ich weiß zwar nicht, wie das Funktioniert, aber so muss es sein! Mit dieser Erkenntnis stand ich, weiß nicht wie lange, einfach da und machte mich innerlich damit fertig, diese Familie in so ein Schicksal getrieben zu haben. Damals wollte ich um jeden Preis überleben, nun wünschte ich, sie hätten es geschafft. Doch mir wurde auch bewusst, dass dies nun nicht mehr zu ändern war und ich beschloss ernüchtert, doch noch Plündern zu gehen, zumindest wenn ich noch etwas intaktes zum Plündern finden würde. So lief ich zur zerstörten Straße und beschloss zu einem Einkaufszentrum, dass ich damals sah und das etwa zwei Kilometer entfernt war, zu gehen, da ich mir dort die besten Chancen erhoffte. Der Weg durch das zerstörte und tote Wohngebiet war ruhig und ich sah wieder vereinzelte Skelette, auf denen ebenfalls solche Pilze verschiedener Art in verschiedenen Reifestadien wuchsen. Diesmal wurde mir allerdings nicht übel. Zu Wissen was etwas ist, nimmt mir doch zumeist den Ekel und die Angst davor. Bald darauf erreichte ich den aufgerissenen Parkplatz voller zerstörter Fahrzeuge. Das Supermarktgebäude war halb verfallen, stand aber noch. Langsam näherte ich mich diesem als ich einen furchtbaren Schrei hörte. Aus der Ruine stürmte eine merkwürdige und mich weit überragende Kreatur auf mich zu. Diese ähnelte einer Schildkröte auf zwei Beinen mit gelber Haut und einem fleischfarbenen Bauch und Gesicht. An seinen oberen und unteren Gliedmaßen befanden sich scharfe Klauen, die zusammen mit seinen Hörnern am Kopf, den spitzen und scharfen Zähnen und den Stacheln auf seinem grünen Panzer ein natürliches Waffenarsenal boten. Auch schien dieser Mutant (ansonsten kann ichs mir nicht erklären, denn vor zwei Jahren gabs solche Viecher nicht) rote Haare auf dem Kopf zu haben.
Ich schoss auf das anstürmende Vieh, doch die Kugeln prallten an der dicken Haut ab. Dann versuchte ich wegzulaufen, doch es holte mich rasch ein, packte mich und warf mich dann gegen einen Mauerrest. Unter Schmerzen rechnete ich mit dem Leben ab, doch das Wesen stapfte in die Ruine zurück, aus der es kam. Ich wusste nicht, warum mich das Vieh nicht tötete, aber es war mir auch egal. Ich schleppte mich humpelnd und mit leeren Händen unter Schmerzen zurück in den Bunker und nahm Schmerzmittel. So kam ich auch darauf die ganze Scheiße aufzuschreiben. Wie wohl zukünftiges Leben auf diesem blauen Juwel von Planeten wohl aussehen wird? Sind jetzt diese Pilze oder Schildkröten dran? Wird es die Menschheit in irgendeiner Form doch noch geben? Wie wirken diese Sporen auf andere Lebensformen außer Menschen und Schildkröten. Auf diese Fragen werde ich wohl keine Antworten mehr erhalten, aber vielleicht du potenzieller Leser einer zukünftigen Intelligenten Spezies. Ich war kein Held, aber ich habe überl....

Werter Besucher des Mushroom Kingdom National Museums: Dieser blutverschmierte Text ist die Übersetzung eines in einer unterirdischen Kammer im Süden unserer stolzen Nation gefundener unterirdischen Kammer. Auch die merkwürdigen Knochen und Artefakte, die hinter diesem Schild ausgestellt sind, stammen von dort. In dieser Kammer befand sich auch ein toter Goomba. Sämtliche Archiologen unserer Nation stimmen überein, dass es sich um eine Fälschung aus den Zeiten des gepanzerten Ketzers handelt, um seine abstrusen Theorien mit falschen Beweisen zu untermauern. Falls Sie nicht Wissen, welche Theorien dieser Kriegstreiber vertrat, finden sie hier eine kurze Erläuterung. Der gepanzerte Ketzer und seine Goomba- und Koopaschergen kämpften nun vor zweihundert Jahren gegen die heiligen Armeen unseres Propheten Toad. Die heidnischen Horden vertraten die Auffassung, dass sich alles Leben, wie wir es kennen, aus primitiveren Lebensformen entwickelt hat. Dies widerspricht der einzigen Wahrheit, dass alles Leben vom großen, allmächtigen und göttlichen Großen Pilz kam. Unser weißer Herr erschuf alles Leben und eine Ordnung. Die nicht-Pilzigen haben den Pilzigen zu dienen und ihren Platz zu akzeptieren!

Das Minesterium der Glaubensreinheit warnt:
Wer beim äußern von ketzerischen oder heidnischen Thesen und Meinungen oder Gottesverleumdungen und Beleidigungen überführt wird, muss mit harten Strafen bis zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen rechnen. Letzteres gilt immer für nicht-Pilzige.
Zu oben erwähnten Straftaten gehört auch das akzeptieren der Lügen in dem Text weiter oben.    
Alle stolzen und gläubigen Pilzbürger sind dazu verpflichtet, auffälliges Verhalten zu melden!

„Werte Besucherinnen und Besucher, hier sehen Sie eine Statur unseres heiligen Propheten Toad, wie er auf dem Fels der Erkenntnis steht. Dort gab ihm der Große Pilz den Befehl, gegen die Horden des gepanzerten Ketzers in den Krieg zu ziehen. Zu den Füßen des Propheten, an ihrem angeborenen Platz, stehen die zwei nicht-Pilzigen Leibsklaven des Auserwählten. Gut zu erkennen an ihrer roten und grünen Kleidung. Der Prophet behandelte die nicht-Pilzigen gut, da sie ja auch Geschöpfe unseres Gottes sind, wenn auch minderwertige, was er auch mehrmals betonte. Bevor ich es vergesse: Im nächsten Raum befindet sich der Original Panzer des gepanzerten Ketzers.“

Diese Worte störten die Konzentration von Mario, der seinen Besen an einen der Schaukästen gelehnt hatte und die Informationstafel las und schaute dann ins besorgt dreinschauende Gesicht von Luigi. Der junge Mann rückte seine rote Mütze zurecht und griff an sein Kinn und streichelte mit zwei Fingern über die Stoppeln seines Drei Tage Bartes.
„Luigi, was ist wenn Bowser recht hatte? Schließlich soll er ja sehr alt gewesen sein. Vielleicht gibt es den Großen Pilz gar nicht?“ fragte er den gleichaltrigen mit der grünen Mütze.
„Mario, dass darfst du nicht mal denken! Außerdem weißt du, dass dieser Name verboten ist! Natürlich wurden wir vom großen Pilz erschaffen. Unsere beiden Vorfahren, deren Namen wir doch auch tragen, kämpften doch unter der Führung des Propheten gegen den gepanzerten Ketzer, also natürlich gibt es unseren Schöpfer! Wir müssen jetzt aber wirklich weiter machen! Komm!“ erklärte Luigi besorgt  und fegte weiter.
„Ich weiß nicht Cousin. Auch wenn ich mir diese merkwürdigen Gegenstände hier in dem Schaukasten ansehe, denke ich immer weniger an diesen Großen Pilz.“
Plötzlich hörten die zwei einen Schrei:“Ketzer!!!!!!“ schrie ein Pilzkind, das unbemerkt von den beiden hinter dem Schaukasten stand.
Sofort stürmten fünf ausgewachsene Pilzige in schwarzen Uniformen auf die Zwei zu, mit Schlagstöcken in den Händen. Noch bevor einer der Beiden etwas sagen konnte, prasselten schon zahlreiche Hiebe auf sie ein, bis die Zwei das Bewusstsein verloren und weggezerrt wurden.
 
 
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