6 - Flying Doctors - Zeit der Angst
von mops1980
Kurzbeschreibung
Nach langem hin und her haben Tom und Kelly endlich zusammengefunden. Sie genießen ihr Zusammensein und sind sehr glücklich. Allerdings wird das Glück getrübt, als Kelly merkwürdige Anrufe und Briefe bekommt.
GeschichteAngst / P12 / Gen
Dr. Chris Randall
Dr. Tom Callaghan
OC (Own Character)
20.11.2014
01.12.2014
10
9.560
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20.11.2014
1.418
Am nächsten Tag fuhr Toms gelber Ford vor der großen Veranda zum Farmhaus von Corinda Bella vor.
Da Tom ihr Kommen angekündigt hatte, wurden sie von einem Empfangskomitee erwartet. Dies bestand aus Rosemary und Vern Daniels sowie Beth Drever, Verns Schwester.
„Schön, sie endlich kennen zu lernen, Kelly! Wir haben schon so viel von ihnen gehört.“, meinte Rosemary Daniels, als Tom sie einander vorgestellt hatte.
Kelly fühlte sich sofort wohl. Vern Daniels erinnerte sie ein wenig an ihren Vater. Auch Beth Drever schüttelte ihr lächelnd die Hand.
„Onkel Tom!“, hörte man plötzlich eine erfreute Kinderstimme.
Tom drehte sich um und sah die kleine Elizabeth die Stufen zur Veranda hochkommen.
„Hey meine Kleine!“, begrüßte Tom sein Patenkind lächelnd und nahm sie auf den Arm.
„Warum warst du Weihnachten nicht da?“, fragte Elizabeth frech.
„Oh, ich musste bei jemand ganz besonderem bleiben.“, erklärte der Arzt und sah Kelly liebevoll lächelnd an.
„Ist das deine Freundin?“
„Ja, das ist Kelly!“
Als Kelly sah, wie Tom mit dem kleinen Mädchen umging, ging ihr das Herz auf. Sie merkte, wie sehr Tom sein Patenkind liebte.
Im Laufe des Nachmittags lernte Kelly noch den kleinen Henry und seine Eltern Doug und Diana Hennessy kennen. Bill Hennessy, Dougs Vater, hatte sie ja bereits kennen gelernt, als Tom den Reitunfall hatte.
Für den nächsten Tag hatten Tom und Kelly einen kleinen Ausritt geplant. Elizabeth und Henry wollten sie auf ihren Ponys begleiten.
An diesem Abend, als alle anderen schon schliefen, stand Kelly an einen Pfosten gelehnt auf der Veranda. Nachdenklich sah sie in den klaren Sternenhimmel. Sie musste wieder an die Anrufe und den Brief denken. Wer wollte ihr da was Böses? Oder war es doch nur ein Scherz?
„So nachdenklich?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Kelly zuckte zusammen. Sie war so in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gemerkt hatte, wir Tom auf die Veranda gekommen war.
Der Arzt schlang seine Arme von hinten um ihre Taille und legte sein Kinn auf ihre Schulter.
„Wo bist du mit deinen Gedanken?“, fragte er noch einmal.
„Bei den Anrufen und dem Brief. Mir will einfach nicht den Kopf, wer zu so etwas fähig ist.“, seufzte Kelly.
„Hey, hast du mir gestern nicht gesagt, wir hätten Urlaub und sollten nicht weiter drüber nachdenken?“, meinte Tom und drehte Kelly zu sich um, so dass sie sich in die Augen sahen.
„Ich weiß. Ich hab auch den ganzen Tag nicht daran gedacht. Aber jetzt, wo etwas Ruhe eingekehrt ist…“
„Wenn wir zurück in Crossing sind, sprechen wir mit Jack, ja?“
„Hört sich nach einem guten Plan an.“, meinte Kelly.
„Komm, lass uns schlafen gehen. Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns. Die Kinder werden uns ganz schön in Schach halten.“
Hand in Hand gingen die beiden ins Haus und legten sich schlafen.
Am nächsten Morgen wurden Tom und Kelly von lautem Kindergequassel auf dem Flur geweckt. Einige Sekunden später flog die Tür zu ihrem Zimmer auf. Henry und Elizabeth sprangen zu ihnen ins Bett.
„Tante Kelly, Onkel Tom, los aufstehen, wir wollen doch heute ausreiten!“, quasselten sie drauf los.
Beide trugen noch ihren Schlafanzug, aber sie hatten sich die Reitkappen bereits aufgesetzt, sowie die Reitstiefel angezogen.
„Hey, mal ganz ruhig!“, meinte Tom lachend.
Kelly konnte sich ebenfalls ein Lachen nicht verkneifen, die Kinder sahen einfach zu drollig aus.
„So könnt ihr aber nicht mit, erst müsst ihr euch vernünftig anziehen!“, erklärte sie ihnen. „Ich mache euch einen Vorschlag: Ihr geht jetzt zurück zu eurem Haus und zieht euch erst mal an. Und dann sehen wir weiter, ja?“
„Na gut!“, meinte Elizabeth ein wenig enttäuscht. In diesem Augenblick betrat eine atemlose Diana Hennessy das Zimmer.
„Hier seid ihr! Das hätte ich mir ja denken können. Ihr könnt doch nicht einfach weglaufen!“, sagte sie erbost. „Entschuldigt bitte, Tom, Kelly. Haben sie euch geweckt?“
„Nein, haben sie nicht. Wir wollten gerade aufstehen.“, log Tom. Okay, es war nur die Halbwahrheit. Geweckt hatten die Kinder sie, aber fünf Minuten später hätte der Wecker eh geklingelt.
Die Kinder machten noch immer keine Anstalten, das Bett zu verlassen.
„Da bin ich ja beruhigt.“, sagte Diana. Dann wandte sie sich an die Kinder.
„Los ihr Zwei, ab nach Hause! Oder wollt ihr, dass Tom und Kelly ohne euch ausreiten?“
Das half! Henry und Elizabeth sprangen aus dem Bett und stürmten wie der Blitz an Diana vorbei. Tom und Kelly sahen ihnen lachend hinterher. Diana entschuldigte sich noch mal und lief den Kindern nach.
„Das fängt ja schon gut an. Ich glaube, du hattest Recht, als du sagtest, es wird ein anstrengender Tag.“, meinte Kelly, als sie zehn Minuten später in Jeans und Bluse vor dem Spiegel stand.
„Ja, die Zwei sind sehr lebhaft.“, meinte Tom. „Schließ mal deine Augen, ich hab was für dich.“
Kelly, die sich gerade ihre Lockenmähne bürstete, sah ihn erst verwundert an und schloss dann die Augen. Sie merkte, wie Tom ihr etwas auf den Kopf setzte.
„Tom, was ist das?“
„Mach die Augen auf, dann siehst du es.“
Die Krankenschwester öffnete die Augen und sah einen sandfarbenen Akubra Hut auf ihrem Kopf. Dieser hob sich wunderbar von ihrer dunklen Haarpracht ab.
„Oh Tom, der ist wundervoll! Danke!“ Sie dreht sich zu ihm um und gab ihm einen Kuss, der sehr leidenschaftlich wurde. Dieser wurde vom Klopfen an der Tür unterbrochen. Rosemary Daniels rief zum Frühstück.
Eine halbe Stunde später gingen Tom und Kelly nach einem guten Frühstück, mit Toast, Speck, Eiern und Kaffee, in Richtung Pferdestall.
„Was für ein Pferd werde ich bekommen?“, fragte Kelly. Sie war etwas nervös, war es doch schon länger her, dass sie auf einem Pferd gesessen hatte. Die Nervosität ließ sie sich aber nicht anmerken.
Flash, Toms Pferd, stand bereits gesattelt vorm Stall, als sie dort ankamen.
„Ist das Flash?“, wollte Kelly wissen. Die Frage erübrigte sich eigentlich, da sie die Blesse, die einem Blitz ähnelte, schon längst gesehen hatte. „Er ist wunderschön!“, setzte sie sofort hinterher.
„Ja, nicht wahr? Schau, da kommt Doug mit deinem Pferd.“
Kelly schaute in die Richtung, in die Tom zeigte. Doug führte eine hellbraune Stute mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif zu ihnen.
„Das ist Sunday!“, erklärte er.
Kelly ging auf die Stute zu und streichelte ihren Kopf.
„Ein schönes Pferd. Und sie wird mich akzeptieren? Ich bin ihr doch völlig fremd.“, wollte sie wissen.
„Ja, sie ist sehr ruhig. Wir nehmen sie immer für unsere Gäste. Sie ist ein Australian Stock Horse. “, erklärte Doug.
„Okay, dann will ich mal aufsitzen!“, meinte Kelly entschlossen.
„Soll ich dir helfen?“, fragte Tom.
„Nein danke, du vergisst, dass ich auf einer Farm aufgewachsen bin. Das ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht.“, sagte Kelly.
‚Dein Wort in Gottes Ohr, Marshall!’, dachte sie, als sie sich in den Sattel schwang. ‚Na bitte, geht doch!’
Der erstaunte Blick von Tom entging ihr nicht. Sie lächelte ihn triumphierend an.
Inzwischen waren auch Henry und Elizabeth auf ihren Shetlandponys angekommen. So konnten sie ihren Ausritt starten.
Einträchtig ritten die Vier nebeneinander her. Die Kinder quasselten in einer Tour. Kelly trug voller Stolz den Hut, den Tom ihr geschenkt hatte. Wenn man Tom und Kelly so mit den Kindern sah, hätte ein Unwissender gesagt, sie wären eine Familie. Diesen Gedanken hatte auch der Unbekannte, der sich in einem Gebüsch versteckte und mit einer Polaroid-Kamera Fotos von der kleinen Gruppe machte.
Als die Vier sich weiter entfernt hatten, griff er in seine Hosentasche und holte ein älteres Zeitungsfoto heraus. Es zeigte Kelly bei der Eröffnung des Hospizes vor über einem Jahr. Der Unbekannte sah sich das Bild an, welches schon stark abgegriffen war. Er trug das Bild immer bei sich.
„Bald gehörst du mir!“ murmelte er mit einem teuflischen Grinsen.
Am Abend, als Tom und Kelly ins Bett gingen, konnte Kelly sich kaum bewegen.
„Oh je, ich hab einfach zu lange nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Ich spüre Muskeln, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt.“, jammerte sie, als sie sich hinlegte.
Tom konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Kelly blieb das natürlich nicht verborgen.
„Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!“, meinte sie nur.
„Tja, jetzt weißt du, wie das ist. Ich erinnere nur mal an die Sticheleien von Chris und dir nach meinem Reitunfall.“
„Okay, einigen wir uns auf unentschieden, ja?“
„Abgemacht!“, antwortete Tom und besiegelte das Ganze mit einem Kuss.
„Aber einer Sache können wir sicher sein, die Kinder werden diese Nacht sehr gut schlafen.“, meinte Kelly.
„Das glaube ich auch.“, stimmte Tom ihr zu. „Die sind ja beim Barbecue schon fast eingeschlafen.“
Da Tom ihr Kommen angekündigt hatte, wurden sie von einem Empfangskomitee erwartet. Dies bestand aus Rosemary und Vern Daniels sowie Beth Drever, Verns Schwester.
„Schön, sie endlich kennen zu lernen, Kelly! Wir haben schon so viel von ihnen gehört.“, meinte Rosemary Daniels, als Tom sie einander vorgestellt hatte.
Kelly fühlte sich sofort wohl. Vern Daniels erinnerte sie ein wenig an ihren Vater. Auch Beth Drever schüttelte ihr lächelnd die Hand.
„Onkel Tom!“, hörte man plötzlich eine erfreute Kinderstimme.
Tom drehte sich um und sah die kleine Elizabeth die Stufen zur Veranda hochkommen.
„Hey meine Kleine!“, begrüßte Tom sein Patenkind lächelnd und nahm sie auf den Arm.
„Warum warst du Weihnachten nicht da?“, fragte Elizabeth frech.
„Oh, ich musste bei jemand ganz besonderem bleiben.“, erklärte der Arzt und sah Kelly liebevoll lächelnd an.
„Ist das deine Freundin?“
„Ja, das ist Kelly!“
Als Kelly sah, wie Tom mit dem kleinen Mädchen umging, ging ihr das Herz auf. Sie merkte, wie sehr Tom sein Patenkind liebte.
Im Laufe des Nachmittags lernte Kelly noch den kleinen Henry und seine Eltern Doug und Diana Hennessy kennen. Bill Hennessy, Dougs Vater, hatte sie ja bereits kennen gelernt, als Tom den Reitunfall hatte.
Für den nächsten Tag hatten Tom und Kelly einen kleinen Ausritt geplant. Elizabeth und Henry wollten sie auf ihren Ponys begleiten.
An diesem Abend, als alle anderen schon schliefen, stand Kelly an einen Pfosten gelehnt auf der Veranda. Nachdenklich sah sie in den klaren Sternenhimmel. Sie musste wieder an die Anrufe und den Brief denken. Wer wollte ihr da was Böses? Oder war es doch nur ein Scherz?
„So nachdenklich?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Kelly zuckte zusammen. Sie war so in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gemerkt hatte, wir Tom auf die Veranda gekommen war.
Der Arzt schlang seine Arme von hinten um ihre Taille und legte sein Kinn auf ihre Schulter.
„Wo bist du mit deinen Gedanken?“, fragte er noch einmal.
„Bei den Anrufen und dem Brief. Mir will einfach nicht den Kopf, wer zu so etwas fähig ist.“, seufzte Kelly.
„Hey, hast du mir gestern nicht gesagt, wir hätten Urlaub und sollten nicht weiter drüber nachdenken?“, meinte Tom und drehte Kelly zu sich um, so dass sie sich in die Augen sahen.
„Ich weiß. Ich hab auch den ganzen Tag nicht daran gedacht. Aber jetzt, wo etwas Ruhe eingekehrt ist…“
„Wenn wir zurück in Crossing sind, sprechen wir mit Jack, ja?“
„Hört sich nach einem guten Plan an.“, meinte Kelly.
„Komm, lass uns schlafen gehen. Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns. Die Kinder werden uns ganz schön in Schach halten.“
Hand in Hand gingen die beiden ins Haus und legten sich schlafen.
Am nächsten Morgen wurden Tom und Kelly von lautem Kindergequassel auf dem Flur geweckt. Einige Sekunden später flog die Tür zu ihrem Zimmer auf. Henry und Elizabeth sprangen zu ihnen ins Bett.
„Tante Kelly, Onkel Tom, los aufstehen, wir wollen doch heute ausreiten!“, quasselten sie drauf los.
Beide trugen noch ihren Schlafanzug, aber sie hatten sich die Reitkappen bereits aufgesetzt, sowie die Reitstiefel angezogen.
„Hey, mal ganz ruhig!“, meinte Tom lachend.
Kelly konnte sich ebenfalls ein Lachen nicht verkneifen, die Kinder sahen einfach zu drollig aus.
„So könnt ihr aber nicht mit, erst müsst ihr euch vernünftig anziehen!“, erklärte sie ihnen. „Ich mache euch einen Vorschlag: Ihr geht jetzt zurück zu eurem Haus und zieht euch erst mal an. Und dann sehen wir weiter, ja?“
„Na gut!“, meinte Elizabeth ein wenig enttäuscht. In diesem Augenblick betrat eine atemlose Diana Hennessy das Zimmer.
„Hier seid ihr! Das hätte ich mir ja denken können. Ihr könnt doch nicht einfach weglaufen!“, sagte sie erbost. „Entschuldigt bitte, Tom, Kelly. Haben sie euch geweckt?“
„Nein, haben sie nicht. Wir wollten gerade aufstehen.“, log Tom. Okay, es war nur die Halbwahrheit. Geweckt hatten die Kinder sie, aber fünf Minuten später hätte der Wecker eh geklingelt.
Die Kinder machten noch immer keine Anstalten, das Bett zu verlassen.
„Da bin ich ja beruhigt.“, sagte Diana. Dann wandte sie sich an die Kinder.
„Los ihr Zwei, ab nach Hause! Oder wollt ihr, dass Tom und Kelly ohne euch ausreiten?“
Das half! Henry und Elizabeth sprangen aus dem Bett und stürmten wie der Blitz an Diana vorbei. Tom und Kelly sahen ihnen lachend hinterher. Diana entschuldigte sich noch mal und lief den Kindern nach.
„Das fängt ja schon gut an. Ich glaube, du hattest Recht, als du sagtest, es wird ein anstrengender Tag.“, meinte Kelly, als sie zehn Minuten später in Jeans und Bluse vor dem Spiegel stand.
„Ja, die Zwei sind sehr lebhaft.“, meinte Tom. „Schließ mal deine Augen, ich hab was für dich.“
Kelly, die sich gerade ihre Lockenmähne bürstete, sah ihn erst verwundert an und schloss dann die Augen. Sie merkte, wie Tom ihr etwas auf den Kopf setzte.
„Tom, was ist das?“
„Mach die Augen auf, dann siehst du es.“
Die Krankenschwester öffnete die Augen und sah einen sandfarbenen Akubra Hut auf ihrem Kopf. Dieser hob sich wunderbar von ihrer dunklen Haarpracht ab.
„Oh Tom, der ist wundervoll! Danke!“ Sie dreht sich zu ihm um und gab ihm einen Kuss, der sehr leidenschaftlich wurde. Dieser wurde vom Klopfen an der Tür unterbrochen. Rosemary Daniels rief zum Frühstück.
Eine halbe Stunde später gingen Tom und Kelly nach einem guten Frühstück, mit Toast, Speck, Eiern und Kaffee, in Richtung Pferdestall.
„Was für ein Pferd werde ich bekommen?“, fragte Kelly. Sie war etwas nervös, war es doch schon länger her, dass sie auf einem Pferd gesessen hatte. Die Nervosität ließ sie sich aber nicht anmerken.
Flash, Toms Pferd, stand bereits gesattelt vorm Stall, als sie dort ankamen.
„Ist das Flash?“, wollte Kelly wissen. Die Frage erübrigte sich eigentlich, da sie die Blesse, die einem Blitz ähnelte, schon längst gesehen hatte. „Er ist wunderschön!“, setzte sie sofort hinterher.
„Ja, nicht wahr? Schau, da kommt Doug mit deinem Pferd.“
Kelly schaute in die Richtung, in die Tom zeigte. Doug führte eine hellbraune Stute mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif zu ihnen.
„Das ist Sunday!“, erklärte er.
Kelly ging auf die Stute zu und streichelte ihren Kopf.
„Ein schönes Pferd. Und sie wird mich akzeptieren? Ich bin ihr doch völlig fremd.“, wollte sie wissen.
„Ja, sie ist sehr ruhig. Wir nehmen sie immer für unsere Gäste. Sie ist ein Australian Stock Horse. “, erklärte Doug.
„Okay, dann will ich mal aufsitzen!“, meinte Kelly entschlossen.
„Soll ich dir helfen?“, fragte Tom.
„Nein danke, du vergisst, dass ich auf einer Farm aufgewachsen bin. Das ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht.“, sagte Kelly.
‚Dein Wort in Gottes Ohr, Marshall!’, dachte sie, als sie sich in den Sattel schwang. ‚Na bitte, geht doch!’
Der erstaunte Blick von Tom entging ihr nicht. Sie lächelte ihn triumphierend an.
Inzwischen waren auch Henry und Elizabeth auf ihren Shetlandponys angekommen. So konnten sie ihren Ausritt starten.
Einträchtig ritten die Vier nebeneinander her. Die Kinder quasselten in einer Tour. Kelly trug voller Stolz den Hut, den Tom ihr geschenkt hatte. Wenn man Tom und Kelly so mit den Kindern sah, hätte ein Unwissender gesagt, sie wären eine Familie. Diesen Gedanken hatte auch der Unbekannte, der sich in einem Gebüsch versteckte und mit einer Polaroid-Kamera Fotos von der kleinen Gruppe machte.
Als die Vier sich weiter entfernt hatten, griff er in seine Hosentasche und holte ein älteres Zeitungsfoto heraus. Es zeigte Kelly bei der Eröffnung des Hospizes vor über einem Jahr. Der Unbekannte sah sich das Bild an, welches schon stark abgegriffen war. Er trug das Bild immer bei sich.
„Bald gehörst du mir!“ murmelte er mit einem teuflischen Grinsen.
Am Abend, als Tom und Kelly ins Bett gingen, konnte Kelly sich kaum bewegen.
„Oh je, ich hab einfach zu lange nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Ich spüre Muskeln, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt.“, jammerte sie, als sie sich hinlegte.
Tom konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Kelly blieb das natürlich nicht verborgen.
„Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!“, meinte sie nur.
„Tja, jetzt weißt du, wie das ist. Ich erinnere nur mal an die Sticheleien von Chris und dir nach meinem Reitunfall.“
„Okay, einigen wir uns auf unentschieden, ja?“
„Abgemacht!“, antwortete Tom und besiegelte das Ganze mit einem Kuss.
„Aber einer Sache können wir sicher sein, die Kinder werden diese Nacht sehr gut schlafen.“, meinte Kelly.
„Das glaube ich auch.“, stimmte Tom ihr zu. „Die sind ja beim Barbecue schon fast eingeschlafen.“