Begegnung auf dem Highway
von Steven Deschain
Kurzbeschreibung
Das Ka-Tet trifft auf den Mann in Schwarz, welcher ihre Zukunft voraussagt. Personen und Begriffe stammen von Stephen King.(Spoiler bis einschließlich Band 7)
KurzgeschichteMystery, Fantasy / P12 / Gen
Eddie Dean
Jake Chambers
Roland Deschain
Susannah Dean
Walter O'Dim
13.11.2014
13.11.2014
1
1.051
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Das Ka-Tet der 19 folgte dem Pfad des Balkens auf einem endlos erscheinenden Highway.
Roland von Gilead wusste, dass eine Konfrontation mit dem Mann in Schwarz unmittelbar bevorstand. Er als Dinh ihrer schicksalhaften Gemeinschaft hatte dafür Sorge zu tragen, dass diese Begegnung ein gutes Ende nahm. Der Junge namens Jake, den er wie einen eigenen Sohn liebte, ging schweigend an seiner Seite. Zu Jakes Füßen befand sich sein treuer Weggefährte Oy. Oy, der außergewöhnlichste Billy-Bumbler, den Mittwelt je gesehen hatte. Der Ex-Junkie namens Eddie schob den Rollstuhl seiner Geliebten Susannah. Jene Frau, welche mehr als ein Gesicht besaß und die unkontrollierbar war, sobald Detta Walker die Oberhand hatte.
So kamen sie langsam ihrem Ziel, dem Dunklen Turm, immer näher. Rolands Gedanken kreisten permanent um dieses Ziel wie die Erde um die Sonne. Der Dunkle Turm war für ihn gleichzeitig Antrieb und Fluch, seine Lebenskraft und seine Verdammnis. Auf dem Weg zu ihm galt es mehrere große Hindernisse zu überwinden. Eines davon war der Mann in Schwarz, der Zeitlose Fremde, der Magier und Verführer. Der Revolvermann jagte ihn seit ewigen Zeiten, doch bald schon würde der Mann in Schwarz selbst zu ihm kommen, dessen war sich Roland sicher. Und wenn dieser Zeitpunkt gekommen war, musste Roland von Gilead seine Waffen gewählt haben.
Die Wahl der Waffen war entscheidend bei solch einer Zusammenkunft. Sie entschied über Sieg oder Niederlage, das wusste der Revolvermann spätestens seit seiner Mannbarkeitsprüfung als sein Falke ihm gute Dienste geleistet hatte. Die Waffe des Zeitlosen Fremden hingegen stand bereits fest: es war seine Stimme, mit der er Menschen und Tiere, ja vermutlich sogar Langsame Mutanten verführen konnte. Die Stimme des Teufels ist süß. Wo hatte Roland diesen Satz einmal aufgeschnappt? Er wusste es nicht mehr. Seine Erinnerungen verblassten angesichts der Aussicht auf das Erreichen des Ziels ihrer Reise. Vermutlich trug auch die gleißende Hitze jenes Tages dazu bei.
Die Sonne stand hoch am Himmel und schien gnadenlos auf den kilometerweiten Asphalt und das Ka-Tet, welches darauf unterwegs war. Roland, dem letzten Revolvermann rannen die Schweißperlen ebenso von der Stirn wie seinen Gefährten, die er in diese Welt gezogen hatte. Roland sah besorgt zu Jake. Der Junge wirkte ausgezehrt und kraftlos. Sein Dinh hatte ihm auf dieser Reise bereits viel zugemutet. Mehr als ein normaler Junge in seinem Alter bewältigen konnte. Doch Jake Chambers war kein gewöhnlicher Junge. Er hatte seine Mannbarkeitsprüfung bereits bestanden. Dennoch fürchtete sich Roland vor dem was Jake – was ihnen allen – noch bevorstand.
Plötzlich stieß der Bumbler spitze Schreie aus: „Ake, Ake, Aaakee!“ „Oy, was ist denn nur los?“, fragte Jake den Bumbler. Die Augen des kleinen Gefährten waren entsetzt geweitet. Er wiederholte immer wieder lautstark seine Verstümmelung von Jakes Namen. Endlich erkannte Roland den Grund für Oys panisches Treiben. Am Horizont kam dem Ka-Tet mit hoher Geschwindigkeit Etwas entgegen. Dröhnend rauschte ein Auto heran – ein Takuro Spirit – wie Roland bemerkte als das Fahrzeug nah genug war um den Schriftzug auf der Motorhaube lesen zu können. Beunruhigender als dieser Schriftzug war jedoch das große, scharlachrote Auge das darunter gemalt war. Die Gemeinschaft hatte keine Möglichkeit dem Wagen auszuweichen, links und rechts des Highways gab es keinen Schutz.
Mit quietschenden Reifen hielt der Takuro Spirit unmittelbar vor Rolands Ka-Tet. Steven Deschains Sohn hatte seine Revolver griffbereit. Die Fahrertür öffnete sich. Heraus stieg der Mann der tausend Namen. Marten Broadcloak hatte er sich genannt als er Rolands Mutter verführt hatte. Und als Roland ihn jetzt einmal mehr vor sich sah, empfand er für diesen Mann abgrundtiefen Hass und eine ungeheure Faszination zugleich.
Er betrachtete das Gesicht des Mannes in Schwarz und erkannte, dass er ihm bereits in vielen Welten unter vielen Namen begegnet war. Roland und den Mann in Schwarz verband mehr als eine Geschichte. Der Revolvermann war im Laden mit der grünen Markise gewesen und hatte an den Mann in Schwarz hinter der Ladentheke seine Seele verkauft. Er war im Hotel dieses Mannes zu Gast gewesen und dort dem Wahnsinn verfallen. Er war ihm in die Kanalisation gefolgt um einen Luftballon zu ergattern.
Der Zeitlose Fremde trat auf das Ka-Tet zu und begrüßte sie mit seiner betörenden Stimme: „Heil Euch, Revolvermänner! Lange Tage und angenehme Nächte!“ Roland verzichtete auf die traditionelle Erwiderung, die dieser Begrüßung sonst folgte. Nervös verfolgte er aus den Augenwinkeln die Reaktionen seines Ka-Tets. Eddie, der im Normalfall immer für einen Scherz oder einen lockeren Spruch zu haben war, sah ernst und mit finsterer Mine zum Neuankömmling. Jake fuhr zärtlich über das Fell des immer noch aufgeregten Bumblers. Susannah war die Erste, die ihre Sprache wiederfand: „Hi Süßer! Du musst der Fahrer zum Turm sein, den wir bestellt haben.“ Ohne ihre Worte zu beachten, setzte sich der Mann in Schwarz im Schneidersitz auf die Fahrbahn und holte seine Tarot-Karten hervor. „Ich werde Euch eure Zukunft zeigen Revolvermänner. Sie wird Euch vielleicht nicht gefallen, aber sie wird Euch als Hinweis auf Eurer Reise dienen“, erklärte er.
Roland wies seine Gefährten mit einer für ihn typischen Handbewegung an sich ebenfalls zu setzen. „Als Erster ist der Junge an der Reihe. Jake Chambers, Sohn des Elmer, bist du bereit in deine Zukunft zu blicken?“ Jake nickte knapp. In seinem Blick schwang Zweifel mit. Der Mann in Schwarz legte eine Karte aus und drehte sie um. Die Vorderseite zeigte ein Fahrzeug mit zwei Hunden, die aus dem Fenster schauten. „Der Van für Jake Chambers“, war die einzige Reaktion des Zeitlosen Fremden auf die fragenden Blicke des Ka-Tets.
Als Nächster war Eddie an der Reihe. Der Mann in Schwarz wendete die Karte diesmal mit einer besonders theatralischen Geste. Die Karte zeigte eine Gestalt mit zahlreichen Ekzemen und Geschwüren am Körper. „Der Aufseher für Eddie Dean“, erläuterte der Zeitlose Fremde knapp.
Die folgende Tarot-Karte sollte Susannahs Zukunft aufzeigen. Sie zeigte eine Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht die scheinbar kurz vor der Entbindung stand. „Die Schwangere für Susannah Dean.“ Auch der Bumbler bekam seine eigene Karte ausgelegt. Das Motiv war ein sterbender Baum mit langen Rasiermessern statt Ästen. Oy nahm es knurrend zur Kenntnis.
Als letzte Karte hatte sich der Mann in Schwarz Rolands Schicksal aufgehoben. Als er sie umdrehte kam ein einfaches Rad zum Vorschein. „Das Rad für Roland, Sohn des Steven.“ „Wie hätte es auch anders sein können“, murmelte Roland leise vor sich hin. Ka ist ein Rad.
Roland von Gilead wusste, dass eine Konfrontation mit dem Mann in Schwarz unmittelbar bevorstand. Er als Dinh ihrer schicksalhaften Gemeinschaft hatte dafür Sorge zu tragen, dass diese Begegnung ein gutes Ende nahm. Der Junge namens Jake, den er wie einen eigenen Sohn liebte, ging schweigend an seiner Seite. Zu Jakes Füßen befand sich sein treuer Weggefährte Oy. Oy, der außergewöhnlichste Billy-Bumbler, den Mittwelt je gesehen hatte. Der Ex-Junkie namens Eddie schob den Rollstuhl seiner Geliebten Susannah. Jene Frau, welche mehr als ein Gesicht besaß und die unkontrollierbar war, sobald Detta Walker die Oberhand hatte.
So kamen sie langsam ihrem Ziel, dem Dunklen Turm, immer näher. Rolands Gedanken kreisten permanent um dieses Ziel wie die Erde um die Sonne. Der Dunkle Turm war für ihn gleichzeitig Antrieb und Fluch, seine Lebenskraft und seine Verdammnis. Auf dem Weg zu ihm galt es mehrere große Hindernisse zu überwinden. Eines davon war der Mann in Schwarz, der Zeitlose Fremde, der Magier und Verführer. Der Revolvermann jagte ihn seit ewigen Zeiten, doch bald schon würde der Mann in Schwarz selbst zu ihm kommen, dessen war sich Roland sicher. Und wenn dieser Zeitpunkt gekommen war, musste Roland von Gilead seine Waffen gewählt haben.
Die Wahl der Waffen war entscheidend bei solch einer Zusammenkunft. Sie entschied über Sieg oder Niederlage, das wusste der Revolvermann spätestens seit seiner Mannbarkeitsprüfung als sein Falke ihm gute Dienste geleistet hatte. Die Waffe des Zeitlosen Fremden hingegen stand bereits fest: es war seine Stimme, mit der er Menschen und Tiere, ja vermutlich sogar Langsame Mutanten verführen konnte. Die Stimme des Teufels ist süß. Wo hatte Roland diesen Satz einmal aufgeschnappt? Er wusste es nicht mehr. Seine Erinnerungen verblassten angesichts der Aussicht auf das Erreichen des Ziels ihrer Reise. Vermutlich trug auch die gleißende Hitze jenes Tages dazu bei.
Die Sonne stand hoch am Himmel und schien gnadenlos auf den kilometerweiten Asphalt und das Ka-Tet, welches darauf unterwegs war. Roland, dem letzten Revolvermann rannen die Schweißperlen ebenso von der Stirn wie seinen Gefährten, die er in diese Welt gezogen hatte. Roland sah besorgt zu Jake. Der Junge wirkte ausgezehrt und kraftlos. Sein Dinh hatte ihm auf dieser Reise bereits viel zugemutet. Mehr als ein normaler Junge in seinem Alter bewältigen konnte. Doch Jake Chambers war kein gewöhnlicher Junge. Er hatte seine Mannbarkeitsprüfung bereits bestanden. Dennoch fürchtete sich Roland vor dem was Jake – was ihnen allen – noch bevorstand.
Plötzlich stieß der Bumbler spitze Schreie aus: „Ake, Ake, Aaakee!“ „Oy, was ist denn nur los?“, fragte Jake den Bumbler. Die Augen des kleinen Gefährten waren entsetzt geweitet. Er wiederholte immer wieder lautstark seine Verstümmelung von Jakes Namen. Endlich erkannte Roland den Grund für Oys panisches Treiben. Am Horizont kam dem Ka-Tet mit hoher Geschwindigkeit Etwas entgegen. Dröhnend rauschte ein Auto heran – ein Takuro Spirit – wie Roland bemerkte als das Fahrzeug nah genug war um den Schriftzug auf der Motorhaube lesen zu können. Beunruhigender als dieser Schriftzug war jedoch das große, scharlachrote Auge das darunter gemalt war. Die Gemeinschaft hatte keine Möglichkeit dem Wagen auszuweichen, links und rechts des Highways gab es keinen Schutz.
Mit quietschenden Reifen hielt der Takuro Spirit unmittelbar vor Rolands Ka-Tet. Steven Deschains Sohn hatte seine Revolver griffbereit. Die Fahrertür öffnete sich. Heraus stieg der Mann der tausend Namen. Marten Broadcloak hatte er sich genannt als er Rolands Mutter verführt hatte. Und als Roland ihn jetzt einmal mehr vor sich sah, empfand er für diesen Mann abgrundtiefen Hass und eine ungeheure Faszination zugleich.
Er betrachtete das Gesicht des Mannes in Schwarz und erkannte, dass er ihm bereits in vielen Welten unter vielen Namen begegnet war. Roland und den Mann in Schwarz verband mehr als eine Geschichte. Der Revolvermann war im Laden mit der grünen Markise gewesen und hatte an den Mann in Schwarz hinter der Ladentheke seine Seele verkauft. Er war im Hotel dieses Mannes zu Gast gewesen und dort dem Wahnsinn verfallen. Er war ihm in die Kanalisation gefolgt um einen Luftballon zu ergattern.
Der Zeitlose Fremde trat auf das Ka-Tet zu und begrüßte sie mit seiner betörenden Stimme: „Heil Euch, Revolvermänner! Lange Tage und angenehme Nächte!“ Roland verzichtete auf die traditionelle Erwiderung, die dieser Begrüßung sonst folgte. Nervös verfolgte er aus den Augenwinkeln die Reaktionen seines Ka-Tets. Eddie, der im Normalfall immer für einen Scherz oder einen lockeren Spruch zu haben war, sah ernst und mit finsterer Mine zum Neuankömmling. Jake fuhr zärtlich über das Fell des immer noch aufgeregten Bumblers. Susannah war die Erste, die ihre Sprache wiederfand: „Hi Süßer! Du musst der Fahrer zum Turm sein, den wir bestellt haben.“ Ohne ihre Worte zu beachten, setzte sich der Mann in Schwarz im Schneidersitz auf die Fahrbahn und holte seine Tarot-Karten hervor. „Ich werde Euch eure Zukunft zeigen Revolvermänner. Sie wird Euch vielleicht nicht gefallen, aber sie wird Euch als Hinweis auf Eurer Reise dienen“, erklärte er.
Roland wies seine Gefährten mit einer für ihn typischen Handbewegung an sich ebenfalls zu setzen. „Als Erster ist der Junge an der Reihe. Jake Chambers, Sohn des Elmer, bist du bereit in deine Zukunft zu blicken?“ Jake nickte knapp. In seinem Blick schwang Zweifel mit. Der Mann in Schwarz legte eine Karte aus und drehte sie um. Die Vorderseite zeigte ein Fahrzeug mit zwei Hunden, die aus dem Fenster schauten. „Der Van für Jake Chambers“, war die einzige Reaktion des Zeitlosen Fremden auf die fragenden Blicke des Ka-Tets.
Als Nächster war Eddie an der Reihe. Der Mann in Schwarz wendete die Karte diesmal mit einer besonders theatralischen Geste. Die Karte zeigte eine Gestalt mit zahlreichen Ekzemen und Geschwüren am Körper. „Der Aufseher für Eddie Dean“, erläuterte der Zeitlose Fremde knapp.
Die folgende Tarot-Karte sollte Susannahs Zukunft aufzeigen. Sie zeigte eine Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht die scheinbar kurz vor der Entbindung stand. „Die Schwangere für Susannah Dean.“ Auch der Bumbler bekam seine eigene Karte ausgelegt. Das Motiv war ein sterbender Baum mit langen Rasiermessern statt Ästen. Oy nahm es knurrend zur Kenntnis.
Als letzte Karte hatte sich der Mann in Schwarz Rolands Schicksal aufgehoben. Als er sie umdrehte kam ein einfaches Rad zum Vorschein. „Das Rad für Roland, Sohn des Steven.“ „Wie hätte es auch anders sein können“, murmelte Roland leise vor sich hin. Ka ist ein Rad.