Das Gift Von Dorst II - Der Anfang War Nur Ein Vorgeschmack
von MissMalSoMalSo
Kurzbeschreibung
Ein Gift. Ein Dorf. - Der 2. Teil meiner Triologie "Das Gift Von Dorst" - Fünf Wochen sind seit den Geschehnissen des ersten Teils vergangen. Doch gerade als jeder denkt, es sei vorbei, fängt es erst einmal richtig an. Und diesesmal scheint es auswegslos...
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Astrid Hofferson
Hicks der Hüne
12.11.2014
17.08.2019
103
192.793
25
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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08.09.2015
2.150
Hallo!
Dieses Kapitel hat etwas länger gedauert.......kein Wunder bei nur EINEM REVIEW :(
Was ist los? War das so schlecht?
Ich würde mich über mehr Reviews freuen.
DIE TASTATUR BEIßt NICHT !
Denkt bitte daran: Euer Lob und Tadel ist mein einziger Lohn.
LG
________________________________________________________________________
Kapitel 43: Wohin Mit Ida?
Als Astrid das nächste mal aufwachte, sah sie in zwei grau-grüne Augen.
Ida saß neben ihr und hatte sich über sie gebeugt.
Ihr Gesicht, ihre Augen, hatten eine komplett andere Ausstrahlung als Astrid sie von ihr kannte.
Fröhlich, kindlich und glücklich.
Sie strahlte förmlich.
Einen Tag ohne ihre Eltern und sie hatte bereits einen solchen Sinneswandel durchlebt.
„Astrid!“, sagte das Mädchen erfreut als diese die Augen öffnete.
„Hey Ida.“, lächelte Astrid.
„Oh man bin ich froh, dass es dir soweit gut geht.“
Astrid lächelte.
Sie fühlte sich auch schon besser.
„Ich freue mich auch dich heile und so glücklich zu sehen.“
„Hat Hicks es dir schon erzählt?“, fragte Ida. Sie klang zwar fröhlich und glücklich, doch einen auch Trauer und Wut über ihre Eltern hörte man dennoch heraus.
Astrid nickte.
„Ja. Ich freue mich, dass du uns erhalten bleibst.“
Ida blickte verlegen zu Boden.
„Danke Astrid. Es freut mich, dass ich hier bleiben darf.“
Kurze Stille, dann sagte sie ernst:
„Danke noch mal, dass du dich so für mich eingesetzt hast. Nur dir hab ich das alles zu verdanken.“
Astrid lächelte.
„Hab ich gerne getan Ida.“
Ida lächelte sie an und Astrid lächelte zurück.
*
Lena war schockiert über die Ereignisse, doch froh dass der ganze Spuk nun ein Ende hatte.
Sie war gerade dabei das Abendessen zu kochen als Jana herein kam.
„Hey.“, sagte sie fröhlich.
„Hey. Na? Alle geheilt?“, fragte Lena lächelnd um sie zu necken.
„Wenn das doch nur so einfach wäre. Aber ich habe viele Heiltränke von Gisela gelernt die wir so auf Dorst nicht kannten.“
„Das freut mich.“
„Astrid geht es auch wieder besser.“, informierte Jana sie.
Erleichterung durchströmte Lena.
„Das freut mich zu hören. Dem Baby geht es auch soweit gut?“
Jana nickte.
„Ja. Gisela und ich haben keinen Zweifel. Ihm geht es soweit gut. Klar ist er ein bisschen klein für das Stadium aber -“, sie unterbrach sich selbst und lächelte, „was lächelst du so, Lena?“
„Du sagst ´Ihm´ und ´Er´. Wisst ihr etwa...“
Jana schüttelte den Kopf.
„Nein. Das werden wir erst bei der Geburt, wenn es soweit kommt, erfahren.“
Lena lachte und schüttelte mit dem Kopf.
„Sie hat schon alle geimpft.“
„Wie meinst du das?“
„Na, Astrid. Irgendwie sagen alle, die ihn einigermaßen tolerieren, ´er´ oder ´ihm´. Astrid glaubt fest, dass es ein Junge wird und irgendwie haben sich alle dem angepasst.“
Jetzt lächelte auch Jana.
„Und was lächelst du jetzt so verschmitzt?“, fragte Lena lachend.
„Du hast auch ´ihn´ gesagt.“
Lena dachte über ihre Worte nach.
„Stimmt.“
Jana lachte.
„Kommt Fischbein heute auch zum essen?“
„Ja, wieso?“
Jana lächelte wieder.
„Mir sind noch ein paar Fragen zum Gronkel eingefallen.“
Lena lachte.
„Oh je, dass wird ein langer Abend.“
*
Eine Stunde später saßen sie zu dritt beim Abendessen und irgendwann, als Lena eine kleine Lücke im Gespräch fand, fragte sie:
„Was nun aus Ida wird...“, warf sie in die Runde.
„Das habe ich mich auch schon gefragt.“, meinte Jana.
Sie dachten kurze Zeit darüber nach, dann sagte Lena:
„Ich will nicht, dass Astrid sich verpflichtet fühlt, sie aufnehmen zu müssen.“
Die beiden stimmten ihr zu.
Doch erneut fielen sie in Schweigen.
Dann begann Lena zögerlich an Fischbein gewandt:
„Fischbein...ich...ich würde Ida gerne aufnehmen, wenn es keine andere Lösung gibt aber...ich möchte deine Meinung dazu hören. Ich möchte wissen ob...ob du das auch möchtest.“
Fischbein schien überrascht. Sowohl von ihrer Aussage als auch von der Art wie sie sprach. Unsicher und scheu.
„Warum fragst du mich?“
Lena lächelte verlegen.
„Naja...Ida ist gerade erst mal 11 geworden...bis sie alt genug ist um ihr Leben alleine zu führen dauert es noch einige Zeit und...wenn es so mit uns beiden weiter geht wie ich es mir erhoffe, dann...verstehst du worauf ich hinaus will? Wenn wir zusammen ziehen, wenn wir...vielleicht mal irgendwann hoffentlich heiraten...Dann kann ich sie nicht einfach wieder abgeben. Sie wird immer mit mir wohnen und...so böse wie das auch klingt, sie wird immer ein Klotz an meinem Bein sein. Denn wenn es keine andere Möglichkeit gibt und ich sie aufnehme, dann möchte ich ihr auch ein gutes, schönes und liebevolles Zuhause bieten. Dann möchte ich ihr eine gute...ja...Ersatz....“, sie suchte nach dem richtigen Wort, zögerte allerdings dann bis sie ergänzte, „Ersatzmutter sein. Und wenn du das nicht möchtest, dann gebe ich lieber den Gedanken Ida aufzunehmen auf als dich zu verlieren oder das du unglücklich bist.“
Er sah sie eine ganze Zeit nur an, dann lehnte er sich vor, nahm ihre Hände die sie nervös zusammen gefaltet hatte und küsste sie auf die Wange.
„Dafür liebe ich dich. Für deine gute und hilfsbereite Seele. Wenn du das wirklich durchziehen willst, dann bin ich dabei.“
Lena lächelte gerührt.
„Danke.“
Sie küssten sich.
Jana war gut erzogen worden und blickte zur Seite. Doch als sie sich nach einer halben Minuten immer noch nicht lösten, räusperte sie sich.
„Hey Leute. Ihr seit echt süß, wirklich, aber...ich bin immer noch hier das ist euch bewusst?“
Lena und Fischbein lösten sich, lachten leise und ein rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen.
„Tut uns Leid.“
*
Am nächsten Nachmittag erhielten sie von Jana die Mitteilung, dass alle Drachenreiter, inklusive Lena, sich heute Abend im Besprechungsraum der Akademie treffen sollten.
Lena war gerade auf dem Weg in den Wald um frische Kräuter für eine ihrer Drachenheiltränke zu sammeln, als sie im Dorf Hicks und Astrid erblickte.
Diese sahen sie nicht und waren auch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Hicks hatte einen Arm um Astrid geschlungen und half ihr beim laufen. Astrids Gang wirkte noch unsicher und ihr Körper war – im Gegensatz als Lena vor 1 ½ Jahren hier ans Ufer gespült wurde – schmaler und dünner geworden. Abgesehen von der kleinen aber mittlerweile gut sichtbaren Wölbung versteht sich.
Hicks selbst hatte auch schon bessere Tage gesehen. Um seine Stirn hatte er immer noch einen der Verbände von seinem Unfall und eine Wunde zog sich von seinem Hals hinunter und verschwand unter seiner Rüstung.
Lena wusste, dass diese Wunde wesentlich länger war und noch tiefer wurde.
Plötzlich hatte sie eine Schnapsidee.
Sie suchte Jana auf und fragte diese wann Astrid wieder nach Dorst zur Kontrolle müsste.
Volltreffer.
In fünf Tagen.
Um ihre Idee in die Tat umsetzten zu können musste sie allerdings erst noch etwas klären.
Also suchte sie Haudrauf auf der in Grobians Schmiede - mittlerweile Sattelwerkstatt und Drachenzahnpraxis - aufzufinden war.
„Lena!“, grüßte das frühere Stammesoberhaupt sie, „Was führt dich zu mir?“
„Kann wir kurz in Ruhe sprechen, Haudrauf?“
„Natürlich. Das kann ich unserer Drachenheilerin doch nicht ausschlagen!“, er führte sie nach hinten wo Grobian an etwas schliff was ziemlich klein wirkte.
„Also Lena. Was liegt dir auf dem Herzen?“
Lena holte tief Luft. Wie begann sie das am besten?
„Wie du weißt müssen Astrid und Hicks in fünf Tagen wieder nach Dorst zu Gianna für die monatliche Untersuchung. Und...mir ist da eine Idee in den Kopf geschossen. Allerdings bräuchte ich dafür deine Hilfe.“
Haudrauf zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Was kann ich für dich tun, Lena?“, fragte er.
Auch wenn Haudrauf nichts gefiel, und er allem misstraute was von Dorst kam, so hatte Lena sich mittlerweile als Ausnahme herausgestellt und sich in sein Herz geschlichen.
Jana hatte schwer zu kämpfen damit, das Vertrauen des früheren Oberhauptes zu gewinnen. Und Lena bezweifelte, dass sie es schaffte.
Aber Lena gehörte für ihn inzwischen mit zu seinem Dorf und sie hatte viel dafür getan.
„Naja...eigentlich nicht für mich. Eher für Hicks und Astrid.“
„Dann lass mal hören...“
*
Hicks ließ die anderen Drachenreiter, inklusive Lena, abends in der Akademie versammeln.
Sie setzte sich im Besprechungsraum an den Tisch.
Die anderen schienen erleichtert zu sein als Astrid den Raum betrat. Sie lief zwar noch langsam und sie hatte immer noch Schmerzen, aber wenigstens war sie wieder auf den Beinen.
Als alle saßen begann Hicks:
„Ich denke ihr wisst warum ich euch hier her gebeten habe.“
„Ich werde mich nicht dafür entschuldigen!“, entrüstete sich Taffnuss.
Alle sahen ihn fragend an.
„Für was genau?“, hackte Hicks mit leicht drohender Stimme nach.
Taffnuss Blick glitt hin und her und sagte schließlich:
„Ach...nichts.“
Hicks seufzte.
„Na schön. Darum kümmere ich mich später. Der Grund warum ihr hier seit ist Ida. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, wurden Idas Eltern von der Insel verbannt. Die Liste der Anschuldigungen gegen sie war lang. Unter anderem haben sie Ida mehrfach geschlagen und misshandelt und sie haben versucht Astrid zu töten. Ida selbst bleibt hier auf Berk, worüber sie auch sehr froh ist. Nur leider, steht das Mädchen nun ohne Zuhause und ohne Erziehungsberechtigte da.“
„Kann sie nicht hier bleiben?“, fragte Rotzbacke.
„Die Akademie ist zwar schön Rotzbacke, aber ich glaube nicht das es der passende Ort für ein gerade mal 11 jähriges Mädchen ist. Außerdem kann sie unmöglich alleine leben.“
Die Anwesenden schwiegen.
Lena sah Fischbein an, der ihre Hand unter dem Tisch leicht und zusprechend drückte.
Lena wollte gerade etwas sagen als Astrid das Wort erhob.
„Wenn wir keine Lösung finden, wird sie bei uns bleiben.“
Die Anwesenden sahen sie geschockt und mit weit aufgerissenen Augen an.
Raffnuss war irritiert.
„Äh...du hast eins da drin“, sie deutete auf Astrids Bauch, „und willst dir direkt ein zweites anschaffen?“
Jetzt ergriff Lena das Wort.
„Bei allen guten Geistern, Astrid: Nein! Das kommt überhaupt nicht in Frage!“
„Ich war diejenige die ihr die Eltern genommen hat. Ich war diejenige die ihre Eltern verraten hat.“
„Astrid. Bei aller Liebe. Nein!“, sagte Lena nun energischer.
„Hast du einen besseren Vorschlag?“, fragte Astrid.
„Allerdings. Fischbein und ich haben uns bereits darüber unterhalten und sind zu dem Schluss bekommen, dass Ida gerne bei mir, beziehungsweise uns, ein zuhause finden kann. Sie wird nie wieder häusliche Gewalt erfahren und sie wird ein gutes, liebevolles und geborgenes Zuhause haben.“, Lena machte eine kurze Pause und fügte dann verunsichert hinzu, „Wenn sie überhaupt zu mir möchte.“
Die Anwesenden sahen sie ein paar Augenblicke entgeistert an, dann fand Astrid als erste ihre Sprache wieder.
„Das ist sehr...großzügig von dir. Von euch beiden. Ich werde mit Ida reden, aber ich bin mir sicher, dass sie gerne dieses Angebot annimmt.“
Lena nickte dankend.
„Was ist nur mit euch allen los? Seit ihr alle im Kinderfieber?!“, entfuhr es Raffnuss.
„Ich versteh´s auch nicht.“, ergänzte ihr Bruder.
„Hättet ihr sie etwa ohne Zuhause dastehen lassen?“, fragte Fischbein.
Die Zwillinge dachten nach.
„Wenn´s hart auf hart gekommen wäre hätte ich Taffnuss bestimmt rausschmeißen und für Ida -“
„Genau das habe ich befürchtet. Ein Glück ist Lena euch zuvor gekommen.“, antwortete Rotzbacke verschmitzt grinsend.
„Hey, keiner von uns hat es sich ausgesucht, damit das klar ist!“, meinte Astrid ziemlich angefressen zu den Zwillingen und reagierte damit auf Raffnuss´ Kommentar zum Thema Kinderfieber.
Raffnuss hob entschuldigend die Hände:
„Ist ja gut.“, murmelte dann noch ihrem Bruder zu, „Kaum zu glauben das diese Stimmungsschwankungen sie noch aggressiver machen.“
„Ich find´s klasse.“, meinte Taffnuss.
„Ich bin nicht aggressiv!! Ich zeig dir gleich mal richtige Stimmungsschwankungen!“, rief Astrid aggressiv und wütend.
Hicks legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Ohne etwas sagen zu müssen, beruhigte Astrid sich soweit, dass sie Raffnuss nicht an die Kehle sprang.
Taffnuss beugte sich zu Raffnuss herüber:
„Wenn du mal Schwanger bist...hab ich dann auch Stimmungsschwankungen?“
„Natürlich! Wir sind Zwillinge!“
Freudig sagte Taffnuss:
„Oh das wird der Wahnsinn!“
„Ja...ich seh´ es schon vor mir...wie ihr erst mit einem Ausdruck von Glück und Freude durch das Dorf lauft und sobald euch jemand anspricht ihr komplett ausflippt.“, ergänzte Rotzbacke.
„Leute...“, unterbrach Hicks seufzend, „Lasst es gut sein. Reizt sie nicht noch mehr.“
Kurze Stille, dann begann Lena wieder:
„Dann wäre das mit Ida so weit geklärt. Du, Astrid, redest mit ihr und gibst mir dann Bescheid, damit ich mich auf ihren Einzug vorbereiten kann.“
„Korrekt. Ich sollte sofort mit ihr reden.“, meinte Astrid, immer noch Wut in der Stimme.
Hicks sah sie an:
„Denkst du es ist ein guter Zeitpunkt? Willst du nicht warten bis -“
„Bis was?!“, fuhr sie ihn an.
Rotzbacke lehnte sich zu den Zwillingen herüber und sagte in einem hohen sing sang:
„Jetzt wird’s unschön...“
Hicks hob, genauso wie Raffnuss vor ihm, entschuldigend die Hände und sagte:
„Schon gut. Vergiss es.“
Damit stand Astrid auf und ging, zwar immer noch langsam aufgrund der Verletzungen.
Als sie außer Hörweite war, fragte Rotzbacke:
„Das lässt du dir gefallen?“
„Wenn ich eines gelernt habe in den letzten vier Monaten dann das: Leg dich niemals mit einer schwangeren Astrid an. Und schon gar nicht eine die sich gerade in einer aggressiven Stimmungsschwankung befindet.“
„Cleveres Bürschchen.“, befand Lena.
„Ich würde es eher Überlebensinstinkt nennen, mein Herzblatt.“, kommentierte Fischbein.
Dieses Kapitel hat etwas länger gedauert.......kein Wunder bei nur EINEM REVIEW :(
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LG
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Kapitel 43: Wohin Mit Ida?
Als Astrid das nächste mal aufwachte, sah sie in zwei grau-grüne Augen.
Ida saß neben ihr und hatte sich über sie gebeugt.
Ihr Gesicht, ihre Augen, hatten eine komplett andere Ausstrahlung als Astrid sie von ihr kannte.
Fröhlich, kindlich und glücklich.
Sie strahlte förmlich.
Einen Tag ohne ihre Eltern und sie hatte bereits einen solchen Sinneswandel durchlebt.
„Astrid!“, sagte das Mädchen erfreut als diese die Augen öffnete.
„Hey Ida.“, lächelte Astrid.
„Oh man bin ich froh, dass es dir soweit gut geht.“
Astrid lächelte.
Sie fühlte sich auch schon besser.
„Ich freue mich auch dich heile und so glücklich zu sehen.“
„Hat Hicks es dir schon erzählt?“, fragte Ida. Sie klang zwar fröhlich und glücklich, doch einen auch Trauer und Wut über ihre Eltern hörte man dennoch heraus.
Astrid nickte.
„Ja. Ich freue mich, dass du uns erhalten bleibst.“
Ida blickte verlegen zu Boden.
„Danke Astrid. Es freut mich, dass ich hier bleiben darf.“
Kurze Stille, dann sagte sie ernst:
„Danke noch mal, dass du dich so für mich eingesetzt hast. Nur dir hab ich das alles zu verdanken.“
Astrid lächelte.
„Hab ich gerne getan Ida.“
Ida lächelte sie an und Astrid lächelte zurück.
*
Lena war schockiert über die Ereignisse, doch froh dass der ganze Spuk nun ein Ende hatte.
Sie war gerade dabei das Abendessen zu kochen als Jana herein kam.
„Hey.“, sagte sie fröhlich.
„Hey. Na? Alle geheilt?“, fragte Lena lächelnd um sie zu necken.
„Wenn das doch nur so einfach wäre. Aber ich habe viele Heiltränke von Gisela gelernt die wir so auf Dorst nicht kannten.“
„Das freut mich.“
„Astrid geht es auch wieder besser.“, informierte Jana sie.
Erleichterung durchströmte Lena.
„Das freut mich zu hören. Dem Baby geht es auch soweit gut?“
Jana nickte.
„Ja. Gisela und ich haben keinen Zweifel. Ihm geht es soweit gut. Klar ist er ein bisschen klein für das Stadium aber -“, sie unterbrach sich selbst und lächelte, „was lächelst du so, Lena?“
„Du sagst ´Ihm´ und ´Er´. Wisst ihr etwa...“
Jana schüttelte den Kopf.
„Nein. Das werden wir erst bei der Geburt, wenn es soweit kommt, erfahren.“
Lena lachte und schüttelte mit dem Kopf.
„Sie hat schon alle geimpft.“
„Wie meinst du das?“
„Na, Astrid. Irgendwie sagen alle, die ihn einigermaßen tolerieren, ´er´ oder ´ihm´. Astrid glaubt fest, dass es ein Junge wird und irgendwie haben sich alle dem angepasst.“
Jetzt lächelte auch Jana.
„Und was lächelst du jetzt so verschmitzt?“, fragte Lena lachend.
„Du hast auch ´ihn´ gesagt.“
Lena dachte über ihre Worte nach.
„Stimmt.“
Jana lachte.
„Kommt Fischbein heute auch zum essen?“
„Ja, wieso?“
Jana lächelte wieder.
„Mir sind noch ein paar Fragen zum Gronkel eingefallen.“
Lena lachte.
„Oh je, dass wird ein langer Abend.“
*
Eine Stunde später saßen sie zu dritt beim Abendessen und irgendwann, als Lena eine kleine Lücke im Gespräch fand, fragte sie:
„Was nun aus Ida wird...“, warf sie in die Runde.
„Das habe ich mich auch schon gefragt.“, meinte Jana.
Sie dachten kurze Zeit darüber nach, dann sagte Lena:
„Ich will nicht, dass Astrid sich verpflichtet fühlt, sie aufnehmen zu müssen.“
Die beiden stimmten ihr zu.
Doch erneut fielen sie in Schweigen.
Dann begann Lena zögerlich an Fischbein gewandt:
„Fischbein...ich...ich würde Ida gerne aufnehmen, wenn es keine andere Lösung gibt aber...ich möchte deine Meinung dazu hören. Ich möchte wissen ob...ob du das auch möchtest.“
Fischbein schien überrascht. Sowohl von ihrer Aussage als auch von der Art wie sie sprach. Unsicher und scheu.
„Warum fragst du mich?“
Lena lächelte verlegen.
„Naja...Ida ist gerade erst mal 11 geworden...bis sie alt genug ist um ihr Leben alleine zu führen dauert es noch einige Zeit und...wenn es so mit uns beiden weiter geht wie ich es mir erhoffe, dann...verstehst du worauf ich hinaus will? Wenn wir zusammen ziehen, wenn wir...vielleicht mal irgendwann hoffentlich heiraten...Dann kann ich sie nicht einfach wieder abgeben. Sie wird immer mit mir wohnen und...so böse wie das auch klingt, sie wird immer ein Klotz an meinem Bein sein. Denn wenn es keine andere Möglichkeit gibt und ich sie aufnehme, dann möchte ich ihr auch ein gutes, schönes und liebevolles Zuhause bieten. Dann möchte ich ihr eine gute...ja...Ersatz....“, sie suchte nach dem richtigen Wort, zögerte allerdings dann bis sie ergänzte, „Ersatzmutter sein. Und wenn du das nicht möchtest, dann gebe ich lieber den Gedanken Ida aufzunehmen auf als dich zu verlieren oder das du unglücklich bist.“
Er sah sie eine ganze Zeit nur an, dann lehnte er sich vor, nahm ihre Hände die sie nervös zusammen gefaltet hatte und küsste sie auf die Wange.
„Dafür liebe ich dich. Für deine gute und hilfsbereite Seele. Wenn du das wirklich durchziehen willst, dann bin ich dabei.“
Lena lächelte gerührt.
„Danke.“
Sie küssten sich.
Jana war gut erzogen worden und blickte zur Seite. Doch als sie sich nach einer halben Minuten immer noch nicht lösten, räusperte sie sich.
„Hey Leute. Ihr seit echt süß, wirklich, aber...ich bin immer noch hier das ist euch bewusst?“
Lena und Fischbein lösten sich, lachten leise und ein rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen.
„Tut uns Leid.“
*
Am nächsten Nachmittag erhielten sie von Jana die Mitteilung, dass alle Drachenreiter, inklusive Lena, sich heute Abend im Besprechungsraum der Akademie treffen sollten.
Lena war gerade auf dem Weg in den Wald um frische Kräuter für eine ihrer Drachenheiltränke zu sammeln, als sie im Dorf Hicks und Astrid erblickte.
Diese sahen sie nicht und waren auch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Hicks hatte einen Arm um Astrid geschlungen und half ihr beim laufen. Astrids Gang wirkte noch unsicher und ihr Körper war – im Gegensatz als Lena vor 1 ½ Jahren hier ans Ufer gespült wurde – schmaler und dünner geworden. Abgesehen von der kleinen aber mittlerweile gut sichtbaren Wölbung versteht sich.
Hicks selbst hatte auch schon bessere Tage gesehen. Um seine Stirn hatte er immer noch einen der Verbände von seinem Unfall und eine Wunde zog sich von seinem Hals hinunter und verschwand unter seiner Rüstung.
Lena wusste, dass diese Wunde wesentlich länger war und noch tiefer wurde.
Plötzlich hatte sie eine Schnapsidee.
Sie suchte Jana auf und fragte diese wann Astrid wieder nach Dorst zur Kontrolle müsste.
Volltreffer.
In fünf Tagen.
Um ihre Idee in die Tat umsetzten zu können musste sie allerdings erst noch etwas klären.
Also suchte sie Haudrauf auf der in Grobians Schmiede - mittlerweile Sattelwerkstatt und Drachenzahnpraxis - aufzufinden war.
„Lena!“, grüßte das frühere Stammesoberhaupt sie, „Was führt dich zu mir?“
„Kann wir kurz in Ruhe sprechen, Haudrauf?“
„Natürlich. Das kann ich unserer Drachenheilerin doch nicht ausschlagen!“, er führte sie nach hinten wo Grobian an etwas schliff was ziemlich klein wirkte.
„Also Lena. Was liegt dir auf dem Herzen?“
Lena holte tief Luft. Wie begann sie das am besten?
„Wie du weißt müssen Astrid und Hicks in fünf Tagen wieder nach Dorst zu Gianna für die monatliche Untersuchung. Und...mir ist da eine Idee in den Kopf geschossen. Allerdings bräuchte ich dafür deine Hilfe.“
Haudrauf zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Was kann ich für dich tun, Lena?“, fragte er.
Auch wenn Haudrauf nichts gefiel, und er allem misstraute was von Dorst kam, so hatte Lena sich mittlerweile als Ausnahme herausgestellt und sich in sein Herz geschlichen.
Jana hatte schwer zu kämpfen damit, das Vertrauen des früheren Oberhauptes zu gewinnen. Und Lena bezweifelte, dass sie es schaffte.
Aber Lena gehörte für ihn inzwischen mit zu seinem Dorf und sie hatte viel dafür getan.
„Naja...eigentlich nicht für mich. Eher für Hicks und Astrid.“
„Dann lass mal hören...“
*
Hicks ließ die anderen Drachenreiter, inklusive Lena, abends in der Akademie versammeln.
Sie setzte sich im Besprechungsraum an den Tisch.
Die anderen schienen erleichtert zu sein als Astrid den Raum betrat. Sie lief zwar noch langsam und sie hatte immer noch Schmerzen, aber wenigstens war sie wieder auf den Beinen.
Als alle saßen begann Hicks:
„Ich denke ihr wisst warum ich euch hier her gebeten habe.“
„Ich werde mich nicht dafür entschuldigen!“, entrüstete sich Taffnuss.
Alle sahen ihn fragend an.
„Für was genau?“, hackte Hicks mit leicht drohender Stimme nach.
Taffnuss Blick glitt hin und her und sagte schließlich:
„Ach...nichts.“
Hicks seufzte.
„Na schön. Darum kümmere ich mich später. Der Grund warum ihr hier seit ist Ida. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, wurden Idas Eltern von der Insel verbannt. Die Liste der Anschuldigungen gegen sie war lang. Unter anderem haben sie Ida mehrfach geschlagen und misshandelt und sie haben versucht Astrid zu töten. Ida selbst bleibt hier auf Berk, worüber sie auch sehr froh ist. Nur leider, steht das Mädchen nun ohne Zuhause und ohne Erziehungsberechtigte da.“
„Kann sie nicht hier bleiben?“, fragte Rotzbacke.
„Die Akademie ist zwar schön Rotzbacke, aber ich glaube nicht das es der passende Ort für ein gerade mal 11 jähriges Mädchen ist. Außerdem kann sie unmöglich alleine leben.“
Die Anwesenden schwiegen.
Lena sah Fischbein an, der ihre Hand unter dem Tisch leicht und zusprechend drückte.
Lena wollte gerade etwas sagen als Astrid das Wort erhob.
„Wenn wir keine Lösung finden, wird sie bei uns bleiben.“
Die Anwesenden sahen sie geschockt und mit weit aufgerissenen Augen an.
Raffnuss war irritiert.
„Äh...du hast eins da drin“, sie deutete auf Astrids Bauch, „und willst dir direkt ein zweites anschaffen?“
Jetzt ergriff Lena das Wort.
„Bei allen guten Geistern, Astrid: Nein! Das kommt überhaupt nicht in Frage!“
„Ich war diejenige die ihr die Eltern genommen hat. Ich war diejenige die ihre Eltern verraten hat.“
„Astrid. Bei aller Liebe. Nein!“, sagte Lena nun energischer.
„Hast du einen besseren Vorschlag?“, fragte Astrid.
„Allerdings. Fischbein und ich haben uns bereits darüber unterhalten und sind zu dem Schluss bekommen, dass Ida gerne bei mir, beziehungsweise uns, ein zuhause finden kann. Sie wird nie wieder häusliche Gewalt erfahren und sie wird ein gutes, liebevolles und geborgenes Zuhause haben.“, Lena machte eine kurze Pause und fügte dann verunsichert hinzu, „Wenn sie überhaupt zu mir möchte.“
Die Anwesenden sahen sie ein paar Augenblicke entgeistert an, dann fand Astrid als erste ihre Sprache wieder.
„Das ist sehr...großzügig von dir. Von euch beiden. Ich werde mit Ida reden, aber ich bin mir sicher, dass sie gerne dieses Angebot annimmt.“
Lena nickte dankend.
„Was ist nur mit euch allen los? Seit ihr alle im Kinderfieber?!“, entfuhr es Raffnuss.
„Ich versteh´s auch nicht.“, ergänzte ihr Bruder.
„Hättet ihr sie etwa ohne Zuhause dastehen lassen?“, fragte Fischbein.
Die Zwillinge dachten nach.
„Wenn´s hart auf hart gekommen wäre hätte ich Taffnuss bestimmt rausschmeißen und für Ida -“
„Genau das habe ich befürchtet. Ein Glück ist Lena euch zuvor gekommen.“, antwortete Rotzbacke verschmitzt grinsend.
„Hey, keiner von uns hat es sich ausgesucht, damit das klar ist!“, meinte Astrid ziemlich angefressen zu den Zwillingen und reagierte damit auf Raffnuss´ Kommentar zum Thema Kinderfieber.
Raffnuss hob entschuldigend die Hände:
„Ist ja gut.“, murmelte dann noch ihrem Bruder zu, „Kaum zu glauben das diese Stimmungsschwankungen sie noch aggressiver machen.“
„Ich find´s klasse.“, meinte Taffnuss.
„Ich bin nicht aggressiv!! Ich zeig dir gleich mal richtige Stimmungsschwankungen!“, rief Astrid aggressiv und wütend.
Hicks legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Ohne etwas sagen zu müssen, beruhigte Astrid sich soweit, dass sie Raffnuss nicht an die Kehle sprang.
Taffnuss beugte sich zu Raffnuss herüber:
„Wenn du mal Schwanger bist...hab ich dann auch Stimmungsschwankungen?“
„Natürlich! Wir sind Zwillinge!“
Freudig sagte Taffnuss:
„Oh das wird der Wahnsinn!“
„Ja...ich seh´ es schon vor mir...wie ihr erst mit einem Ausdruck von Glück und Freude durch das Dorf lauft und sobald euch jemand anspricht ihr komplett ausflippt.“, ergänzte Rotzbacke.
„Leute...“, unterbrach Hicks seufzend, „Lasst es gut sein. Reizt sie nicht noch mehr.“
Kurze Stille, dann begann Lena wieder:
„Dann wäre das mit Ida so weit geklärt. Du, Astrid, redest mit ihr und gibst mir dann Bescheid, damit ich mich auf ihren Einzug vorbereiten kann.“
„Korrekt. Ich sollte sofort mit ihr reden.“, meinte Astrid, immer noch Wut in der Stimme.
Hicks sah sie an:
„Denkst du es ist ein guter Zeitpunkt? Willst du nicht warten bis -“
„Bis was?!“, fuhr sie ihn an.
Rotzbacke lehnte sich zu den Zwillingen herüber und sagte in einem hohen sing sang:
„Jetzt wird’s unschön...“
Hicks hob, genauso wie Raffnuss vor ihm, entschuldigend die Hände und sagte:
„Schon gut. Vergiss es.“
Damit stand Astrid auf und ging, zwar immer noch langsam aufgrund der Verletzungen.
Als sie außer Hörweite war, fragte Rotzbacke:
„Das lässt du dir gefallen?“
„Wenn ich eines gelernt habe in den letzten vier Monaten dann das: Leg dich niemals mit einer schwangeren Astrid an. Und schon gar nicht eine die sich gerade in einer aggressiven Stimmungsschwankung befindet.“
„Cleveres Bürschchen.“, befand Lena.
„Ich würde es eher Überlebensinstinkt nennen, mein Herzblatt.“, kommentierte Fischbein.