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Schulkombat

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Freundschaft / P12 / Gen
05.11.2014
27.07.2015
4
6.165
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27.07.2015 1.191
 
„Bist du sicher, dass das ne gute Idee ist?“ fragte Tomas zögernd und blickte Johnny schief an. „Sicher bin ich sicher.“ Er klopfte an die Tür und fügte hinzu: „Und außerdem wird er es bestimmt verstehen.“ „Ja, klar. Er wird mir erst mal die Fresse polieren. Und wie kamen wir eigentlich auf die Idee ausgerechnet Hanzo um Hilfe zu bitten?“ „Er und Kuai haben eine Historie des Hasses.“ Bevor Tomas fragen konnte, was Johnny damit sagen wollte, ging die Tür auf und Hanzo stand im Türrahmen. Seinen Kopf zierte ein Verband und er hinkte leicht. Er sah sie beide kurz von oben bis unten an und nickte dann mit dem Kopf. „Kommt rein.“ Während sie hinter ihm her liefen, ließ sich Tomas nochmal die Ereignisse durch den Kopf gehen, die sie hier her geführt hatten:

Kuai hatten die Witze wohl härter getroffen, wie sie alle dachten, denn nun waren schon knapp vier Wochen seit seinem Abschied vergangen und er hatte sich geweigert auch nur mit einem von ihnen zu reden. Nun, wie sich herausstellte hatte er auch allen Grund: Er und Frost waren nämlich tatsächlich ein Paar, hatten es aber auf Wunsch Kuais geheim gehalten. Jetzt wusste es natürlich die ganze Schule und Kuai war sehr schlecht auf Johnny, Kung und Liu zu sprechen. Als Kano von der Sache Wind bekam, nutzte er es natürlich aus und sie bekamen die Prügel ihres Lebens. Man war das peinlich gewesen. Das einzige was schlimmer gewesen wäre, wäre wenn Kitanas Mutter sie verprügelt hätte. Auf Drängen Kung Laos hatte Liu nämlich damit herausgerückt, das er Kitanas Freund war und das offenbar schon seit ziemlich langer Zeit. Wie auch immer, Sindel, Kitanas Mutter hatte ihnen geraten zu Hanzo zu gehen und hier standen sie nun. Wie der beste Kämpfer der Schule ihnen helfen konnte, sich wieder mit Kuai zu versöhnen, überstieg Tomas Verstand. Johnnys  Geschwafel über Hass vorhin hatte auch nicht dazu beigetragen, seine Zweifel zu zerstreuen.

In Gedanken versunken lief Tomas durch das Haus. Hanzos Eltern schienen ja wirklich reich zu sein, wenn sie in so einem Palast wohnten. Überall hingen Gemälde und allein der Eingangsbereich war so groß, das Tomas ganze Wohnung hineingepasst hätte. Sein Blick blieb an einem Bild hängen, das ein japanisches Dorf zeigte. Als er sich davon losreißen konnte, hatte er die anderen aus den Augen verloren. Musste er nun rechts oder links durch die Tür?

„Hey, komm hier rüber.“ Hanzos Stimme ließ ihn zusammenzucken. Musste er das so brüllen? Rasch ging er durch die linke Türe ins Wohnzimmer, wo neben Johnny und Hanzo auch- zu seiner großen Überraschung- Mileena saß. Ihm fiel der Vorfall in der Mensa wieder ein und sofort sagte er: „Hey, hör mal Hanzo, also das mit deinem Kopf und mit Mileena tut mir echt leid. Ich hatte keine Ahnung das es so enden würde.“ Hanzo nickte und streckte ihm die Hand hin. „Schon in Ordnung. Mileena hat mir erzählt, wie es gelaufen ist. Und was wäre ich für ein Kämpfer, wenn ich so was nicht wegstecken könnte.“ Erleichtert gab Tomas ihm die Hand und war froh, das sich das Missverständnis geklärt hatte.

„Reden wir lieber über Kuai. Ich weiß, dass er seit dem Vorfall vor nem Monat nicht mehr mit euch redet, aber habt ihr schon versucht…“ Hanzo kratzte sich am Hinterkopf. „ Ihr wisst schon, euch zu entschuldigen?“ „Klar. Gleich am Tag danach in der Schule, aber er ließ uns nicht zu Wort kommen. Stryker hat er einfach stehen lassen, Sonya hat er aus dem Weg geschoben und mir hat er Prügel angedroht.“ „Das klingt eigentlich eher nach seinem Bruder Bi Han. Was ist nur los mit ihm? Ich meine unsere Rivalität ist ja verständlich, aber sich wegen ein paar Sprüchen gleich so aufzuführen…“    

„Sekunde!“ warf Tomas dazwischen. „Was für nen Streit habt ihr beide eigentlich? Johnny meinte nur das es was mit Hass zu tun hätte.“

„Richtig, das kannst du natürlich nicht wissen. Schande über dein Haupt, das dus ihm nicht erzählt hast, John.“

Johnny hob abwehrend die Hände. „Jeder vergisst mal irgendwas. So wie du gerade, Scorpion.“

Hanzo ging nicht auf die Spitznamen-Anspielung ein und fuhr an Tomas gerichtet fort: „Du musst wissen das Kuai und ich in zwei unterschiedlichen Karate-Klubs angemeldet sind. Den Lin Kuei und den Shirai Ryu. Bei den Stadtmeisterschaften kamen beide Mannschaften ins Finale und er und ich sollten den letzten Kampf austragen. Kuai besiegte mich und diese elenden Lin Kueis bekamen den Titel. Mein Clan, wie ich den Klub nenne, fiel in Ungnade, ist aber schon ein paar Jahre her. Seitdem ist das Verhältnis zwischen uns beiden recht… angespannt. Die Shirai Ryu nennen das Ereignis nur Das gestorbene Turnier.“

„Klingt wie der Titel von nem Arcade-Spiel aus den Neunzigern.“ feixte Johnny dazwischen.

„Maul halten, Johnny.“ erinnerte ihn Tomas gereizt, dem Johnnys Sprüche mittlerweile gehörig auf die Nerven gingen. „Das erklärt, warum ihr nicht mehr klar kommt, aber wie soll uns das helfen?“

„Ich denke, und korrigier mich wenn ich falsch liege, John, aber der Plan ist wahrscheinlich, dass ich mit Kuai reden soll, um ihn dazu zu bringen, mit euch zu reden, richtig?“ Johnny nickte nur. „Guter Plan, aber das wird erst funktionieren, wenn wir unsere eigenen Streitigkeiten aus dem Weg geräumt haben.“

„Anders ausgedrückt, du müsstest Sub in einem Kampf besiegen, um die Ehre deines „Clans“ wieder herzustellen, oder?“    

„Richtig, Einstein.“ Tomas zuckte zusammen. Er hatte nicht erwartet, dass Mileena sich an ihrer Diskussion beteiligen würde. Bis jetzt hatte sie nur still auf dem Sofa gesessen, doch davon hatte sie offenbar genug. Gedämpft kam ihre Stimme durch den Schleier: „Nur wird Kuai nicht einfach so bereit sein, sich mit Hanzo zu prügeln. Es muss ein offizieller Wettkampf sein zwischen den beiden Klubs sein.“

„Kein Problem.“ sagte Johnny, der vom schweigsamen Zusehen ebenfalls genug hatte. „Raiden kann bestimmt seine Beziehungen spielen lassen. Der war mal Meister im Nan Chuan und Ju-Jutsu und hat sicher noch Kontakte.“

Hanzo nickte. „Dann ist es beschlossen. Johnny kümmert sich um den Ort und die Zeit, ich um den Gegner. Und wenn du uns führst, haben wir das Glück auf unserer Seite.“ Er erhob sich vom Tisch.

„Somit erklären wir hiermit offiziell die Rebellion und eines Tages wird unsere Schule vielleicht wirklich frei sein.“

Tomas grinste: „Alter, war die Star Wars Anspielung wirklich nötig?“

„Sicher.“ grinste Hanzo zurück. „Immerhin ist jetzt die Macht mit uns.“

Mit den Händen fuchtelnd unterbrach Johnny die Szene. „Okay, Schnitt. Komm, Smoke, wir müssen los, die anderen warten schon und ich würde nur ungern berichten, das du von einem Lichtschwert erstochen wurdest.“

„Gut, danke für alles, Hanzo. Morgen berichten wir euch, ob Johnny Erfolg hatte.“

Hanzo brachte sie zur Tür und als sie gegangen waren, stand er grübelnd im Türrahmen. Warum half er ihnen? War es nur um eine vergangene Schmach wieder gut zu machen? Oder wollte er etwas ganz anderes bewirken? Konnte er Kuai diesmal schlagen?  Vielleicht…

„Schatz, hör auf damit. Diese Grübelei passt nicht zu dir.“ meinte Mileena besorgt.

Hanzo blickte sie an. „Klar, du hast recht. Es wird schon alles gut laufen.“

Mit einem Lächeln gingen sie Arm in Arm zurück ins Wohnzimmer.
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