Schulkombat
von Superdonald
Kurzbeschreibung
In jedem von uns brennt das Feuer eines Einser-Schülers. Jede Generation werden einige von uns auserwählt, dies unter Beweis zu stellen. In einer Zeit der Hausaufgaben und des Nachsitzens befiel dieses Schicksal drei Fremde: Den aus Prag stammenden Tomas, den 9-Klässler Johnny und das Mädchen Sonya. Sie kämpfen für ihre Noten, für ihre Ehre und um ihre Freundschaft. An einer Schule, in der man nur eine Chance bekommt: Outworld High. (Mortal Kombat-FF mit den Charakteren als ganz normale Schüler.)
GeschichteHumor, Freundschaft / P12 / Gen
05.11.2014
27.07.2015
4
6.165
1
23.03.2015
1.805
Mr. Tsung, ein hochgewachsener Mann mit einem schwarzen Vollbart, betrat den Raum mit einem Grinsen, welches nichts Gutes heißen konnte. Nachdem die Klasse ihn begrüßt hatte, verkündete er mit kaum verhüllter Schadenfreude: „Die Hefte weg. Wir schreiben einen Überraschungstest.“ Allgemeines Aufstöhnen war die Folge. „ Aber Mr. Tsung, Sie können doch nicht…“ „Und ob ich das kann, Mr. Carlton. So, und jetzt auseinander.“ Murrend rückten die Schüler voneinander weg, während der Lehrer die Blätter mit den Aufgaben verteilte. Als er bei Tomas angekommen war, stutzte er. „ Wer bist denn du?“ „Tomas Vrbada, Sir. Ich bin der neue Schüler hier und bin heute erst angekommen, also hab ich keine Ahnung, was Sie gerade für ein Thema haben, also kann ich denn Test nicht mitschreiben.“ „Nun, was das erste angeht, willkommen in der Klasse. Und für das zweite…“ Grinsend legte er ein Blatt mit Aufgaben verdeckt auf den Tisch. „ …hoffe ich, dass du nicht beim Abspicken erwischt wirst. Viel Erfolg, Mr. Vrbada.“ Tomas konnte es nicht fassen. Wie betäubt saß er da und starrte auf das Blatt. Er wusste nicht wie lange, aber auf einmal hieß es „Anfangen.“ und der Rest der Klasse drehte ihre Blätter um. Ein paar der Schüler wie Liu oder Sonya fingen sofort an zu schreiben, andere wie Kano oder Johnny lasen sich erst mal die Aufgaben durch. Und wieder andere, wie Tomas, saßen einfach nur da und hatten keinen Schimmer von dem, was da vor ihnen auf dem Papier stand. Als die Zeit schließlich abgelaufen und die Stunde vorüber war, hatte Kuai ihn gnädiger weise zumindest die ersten paar Aufgaben sehen lassen, und so gab Tomas sein Blatt mit dem Gefühl ab, zumindest keine Sechs geschrieben zu haben.
Auf dem Weg zur Mathestunde war die Stimmung der Gruppe mehr als auf dem Tiefpunkt. Kung Lao war der erste, der seiner Wut Luft machte: „Wie kann dieser Penner von einem Lehrer nur am ersten Schultag einen Test schreiben? Ich glaub, ich geh auf der Stelle zum Direktor, so kann das ja wohl nicht angehen!“ Liu legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter: „Komm mal wieder runter. Was soll das denn bringen? Und außerdem, sooo schwer war der Test auch wieder nicht.“ „Ja, wenn man der Klassenstreber ist, natürlich nicht.“ erwiderte Stryker. An Kuai gewandt fragte er: „ Hey Sub, kommst du vor Mathe mit, eine rauchen?“ Mürrisch erwiderte er: „Ne, lass mal stecken. Ich bereite mich lieber mal auf Mathe vor. So wie ich Mr. Havik kenne, würgt der uns auch noch nen Test rein. Davon mal abgesehen, rauchst du doch nur, weils dein Vater auch tut, oder etwa nicht?“ Genervt warf Stryker die Hände in die Luft: „Meine Güte! Seid ihr Spaßbremsen. Was kann an ner Zigarette oder zwei schon falsch sein?“ Und mit diesen Worten stürmte er davon. Kuai bemerkte, das ihn der Rest anstarrte. „Was? Es war doch wirklich mal Zeit, dass ihm einer die Meinung sagt, oder?“ Grinsend schüttelten sie alle die Köpfe, wo er recht hatte, hatte er recht und jetzt war wirklich nicht der Zeitpunkt für Diskussionen. Während sie also zum Matheunterricht liefen, fragte Tomas: „Was hat es eigentlich mit Kuais Spitznamen auf sich?“ „Oh, das ist eine tolle Geschichte.“ antwortete Kung Lao und begann zu erzählen:
„ Es war an einem Wintertag im vorletzten Jahr. Es war so kalt das der See des Stadtparks zugefroren war. Wir joggten durch den Park, bis wir innehielten, um zu verschnaufen. Kinder übten auf dem See Schlittschuhlaufen. Plötzlich brach das Eis unter ihren Füßen ein. Sie wären bestimmt ertrunken, hätte Kuai sie nicht gerettet. Später erfuhren wir aus der Zeitung, dass die Temperatur des Sees unter null Grad lag. Tja, und seit diesem Tag nennen wir ihn Sub Zero.“
Tomas pfiff anerkennend. „Wer weiß, vielleicht finden wir eines Tages auch nen Spitznamen für dich, Tomboy.“ feixte Johnny. „Dann hoffe ich dass dieser Tag bald kommt, weil der Spitzname schon mal sicher nichts für mich ist.“ gab Tomas zu Bedenken.
Die Mathestunde verlief dankenswerter Weise ohne einen Test, und auch Musik bei Mr. Rain war ganz ertragbar. Als der Schultag dem Ende entgegen ging, tauschten die Freunde noch ihre Nummern mit Tomas, der sich auf den Heimweg machte. Als er die Haustür zu der WG aufschloss, in der er wohnte, drang Hundegebell an seine Ohren. „Hey, Kiva. Na, wie geht’s? Nightwolf ist sicher oben, hm?“ begrüßte er den Husky, welcher ihn fragend anstarrte und dann mit dem Kopf nickte. „So viel Zeit wie der mit dem Computer verbringt, wird er bald noch zum zweiten Bill Gates.“ murmelte Tomas, während er die Treppe hochging. Aus dem Zimmer seines Kollegen drangen seltsame Geräusche. Wahrscheinlich irgendeins von diesen Videospielen, dachte Tomas. „Komm schon. ERLEDIGE IHN! Ja, ja. Haha.“ Freudenjubel war zu hören. Anscheinend hatte Nightwolf einen schwierigen Gegner besiegt. Wenn er am Computer saß, störte man ihn besser nicht, soviel wusste Tomas schon, also machte er es sich in seinem Zimmer gemütlich und legte sich erst mal schlafen, nur um wenig später von einer SMS geweckt zu werden. Der Absender war Johnny. Er schrieb: Hey, Tomas. Ich konnte dir das vorhin nicht sagen, aber halt dich bloß von Hanzo und Mileena fern. Gerüchten zufolge haben die was miteinander und beide können dir wohl mehr Knochen brechen, als dir lieb ist. Bis morgen und Cage out. Tomas seufzte. Eins war sicher: Langweilig würde es an seiner neuen Schule sicherlich nicht werden.
Am nächsten Morgen verlief der Tag eigentlich ganz normal, zumindest bis zur ersten Mensapause: Kaum wollte sich Tomas setzten, da rutschte Mileena aus. Tomas reagierte blitzschnell und fing sie auf. „Hoppla, Schöne. Na, alles klar?“ Durch ihren Schleier murmelte das Mädchen: „Klar. Danke und… viel Glück.“ Dann verschwand sie auch schon wieder. Warum trägt sie einen Schleier? , dachte Tomas. Und was meinte sie mit Viel Glück? Er wurde allerdings jäh aus seinen Gedanken gerissen, als ihn eine Hand am Genick packte und gegen eine Wand drückte. „Was fällt dir ein, meine Freundin anzumachen, häh?“ „Deine Freundin? Hey, hör mal Hanzo, du verstehst das völlig falsch. Ich wollte nur…“ Hanzo interessierte sich nicht für seinen Erklärungsversuch, sondern drückte Tomas Hals nur fester gegen die Wand. „Klappe, du Hund. Ich werde dich lehren, anderer Leute Freundinnen anzuquatschen. Ich fordere dich heraus… im Kampf.“ Er ließ sein Gegenüber los und Tomas klatschte auf dem Boden auf. Nach Luft ringend antwortete er: „Ich akzeptiere.“
Die beiden stellten sich einige Meter entfernt von einander auf und verbeugten sich voreinander. Die restlichen Mensagänger hatten inzwischen einen Kreis um sie gebildet. Irgendjemand schrie aus der Menge der Schaulustigen: „ Los. KÄMPFT!“ und los ging’s. Hanzo war bei weitem der bessere Kämpfer und die anderen Schüler nannten ihn nur den Scorpion, da er fast genauso tödlich und schnell war. Tomas war allerdings kleiner und wendiger, was ihm im Kampf einen Vorteil verschaffte. Er griff mit einem Faustschlag an, doch sein Gegner fing seine Hand ab und verpasste ihm einen Tritt, der ihn rückwärts taumeln ließ, gefolgt von Schlägen auf die Brust und den Torso seines Gegners. Tomas gelang es jedoch, ein Bein zwischen die von Hanzo zu bringen, und ihn so auf den Boden zu schicken. „Gibst du auf?“ fragte Tomas im Glauben, das der Zorn seines Klassenkameraden nun verflogen war. Er streckte ihm eine Hand hin. „Großer Fehler!“ erwiderte Hanzo, ergriff die Hand und schleuderte Tomas daran hinter ihn auf den Boden, um ihn dann mit Tritten zu traktieren. Als er der Meinung war, der neue Schüler war besiegt, hob er ihn hoch und drückte ihm einen Kugelschreiber in die Hand. „Hier. Damit du dein Testament machen kannst, Junge.“ Mit müden Augen entdeckte Tomas einen Feuerlöscher neben sich. „Sorry, ich hab andere Pläne.“ Mit dem Kugelschreiber durchbohrte er die Hülle des Feuerlöschers und sofort standen sie in einer dichten Rauchwolke. Die plötzliche Verwirrtheit seines Gegners sowie seinen eigenen Zorn nutzend, packte Tomas den Scorpion und ließ ihn kopfüber hinter sich auf den Boden krachen, gefolgt von einem Tritt gegen den Schädel. Ohnmächtig blieb sein Feind liegen. „Scheint, als hätte dir jemand den Stachel gezogen, Scorpion.“ rief Johnny, als der Rauch verschwunden war. Schwer atmend blickte Tomas die anderen an. „Alter! Das war der Hammer.“ rief Liu voller Freude. „Ja, jetzt wird er sich zu benehmen wissen.“ stimmte Kung Lao seinem Freund zu. „Was ist hier los? Warum liegt dieser Junge am Boden?“ kam die Stimme eines Erwachsenen vom anderen Ende des Kreises.
„Scheiße, es ist Raiden, der Hausmeister!“ fluchte ein Schüler und in Sekunden war die Mensa bis auf die Freunde und den ohnmächtigen Hanzo leer. Großartig, noch mehr Ärger, dachte Tomas, als er den Hausmeister auf sie zukommen sah. Er trug einen weißen Overall zusammen mit einer blauen Schürze. Seinen Kopf zierte ein großkrempiger Strohhut und das weiße Haar fiel ihm bis über die Schultern. Er räusperte sich und fragte dann: „Also? Wer von euch hat diesmal angefangen? Bestimmt warst du es, Johnny. Du lässt dich ja auch sonst auf jede Prügelei ein, um es allen zu beweisen.“ Johnny schüttelte vehement den Kopf und deutete auf Tomas. „Er war´s, ehrlich.“ Tomas nickte. Er wollte nicht, dass andere wegen ihm bestraft wurden. „Er sagt die Wahrheit, Mr. Raiden. Ich hab nur Mileena aufgeholfen, da hat er mich gepackt und an die Wand geworfen. Ich musste mich doch wehren“ Raiden inspizierte den bewusstlosen Hanzo unterdessen und tat Tomas Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. „Du hast Glück gehabt, das er dich nicht auseinander genommen hat, Junge. Aber wenn er aufwacht, wird er ganz schöne Kopfschmerzen haben. Bis dahin seid ihr besser nicht mehr hier.“ So schnell sie konnten, rannten die Schüler aus der Kantine. Raiden sah ihnen hinterher und lächelte nur still.
Ein paar Korridore weiter kam die Gruppe außer Atem zum stehen. Liu sprach als Erster: „Ich hoffe nur, die anderen Schüler halten dicht, sonst muss unser Tomboy hier zum Nachsitzen, bis er alt und grau ist.“ „Da bin ich deiner Meinung. Ich glaube nicht, dass mir graue Haare besonders stehen würden.“ stimmte Tomas ihm zu. Doch all ihren Hoffnungen zum Trotz kam in diesem Moment eine Durchsage über den Lautsprecher: „Tomas Vrbada bitte zum Direktor.“ Die Gruppe erstarrte. Johnny klopfte ihm ermutigend auf die Schulter und sagte zum Abschied: „ Siehs positiv, Tomas. Beim Nachsitzen lernt man ne Menge interessante Leute kennen. Zum Beispiel diesen Typ mit der Hokeymaske, der mit ner Machete in die Schule gekommen ist…“
„Ich glaube, so was will er jetzt nicht gerade hören, Johnny.“
„Kurtis, seit wann bist du denn wieder da?“ erwiderte Johnny verblüfft.
„Seit ich beim Rauchen erwischt wurde und zum Nachsitzen muss. Ihr habt recht, ich hör jetzt endgültig auf damit.“
„Na, dann auf geht’s.“ meinte Tomas nur und sie machten sich zusammen auf den Weg zu dem Raum, in dem das Nachsitzen stattfand. Bevor die Tür sich hinter den beiden schloss, meinte Johnny nur:
„Dann mal viel Glück, Stryker.“ Zu Tomas sagte er augenzwinkernd: „ Und auch dir alles Gute… Smoke.“
Auf dem Weg zur Mathestunde war die Stimmung der Gruppe mehr als auf dem Tiefpunkt. Kung Lao war der erste, der seiner Wut Luft machte: „Wie kann dieser Penner von einem Lehrer nur am ersten Schultag einen Test schreiben? Ich glaub, ich geh auf der Stelle zum Direktor, so kann das ja wohl nicht angehen!“ Liu legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter: „Komm mal wieder runter. Was soll das denn bringen? Und außerdem, sooo schwer war der Test auch wieder nicht.“ „Ja, wenn man der Klassenstreber ist, natürlich nicht.“ erwiderte Stryker. An Kuai gewandt fragte er: „ Hey Sub, kommst du vor Mathe mit, eine rauchen?“ Mürrisch erwiderte er: „Ne, lass mal stecken. Ich bereite mich lieber mal auf Mathe vor. So wie ich Mr. Havik kenne, würgt der uns auch noch nen Test rein. Davon mal abgesehen, rauchst du doch nur, weils dein Vater auch tut, oder etwa nicht?“ Genervt warf Stryker die Hände in die Luft: „Meine Güte! Seid ihr Spaßbremsen. Was kann an ner Zigarette oder zwei schon falsch sein?“ Und mit diesen Worten stürmte er davon. Kuai bemerkte, das ihn der Rest anstarrte. „Was? Es war doch wirklich mal Zeit, dass ihm einer die Meinung sagt, oder?“ Grinsend schüttelten sie alle die Köpfe, wo er recht hatte, hatte er recht und jetzt war wirklich nicht der Zeitpunkt für Diskussionen. Während sie also zum Matheunterricht liefen, fragte Tomas: „Was hat es eigentlich mit Kuais Spitznamen auf sich?“ „Oh, das ist eine tolle Geschichte.“ antwortete Kung Lao und begann zu erzählen:
„ Es war an einem Wintertag im vorletzten Jahr. Es war so kalt das der See des Stadtparks zugefroren war. Wir joggten durch den Park, bis wir innehielten, um zu verschnaufen. Kinder übten auf dem See Schlittschuhlaufen. Plötzlich brach das Eis unter ihren Füßen ein. Sie wären bestimmt ertrunken, hätte Kuai sie nicht gerettet. Später erfuhren wir aus der Zeitung, dass die Temperatur des Sees unter null Grad lag. Tja, und seit diesem Tag nennen wir ihn Sub Zero.“
Tomas pfiff anerkennend. „Wer weiß, vielleicht finden wir eines Tages auch nen Spitznamen für dich, Tomboy.“ feixte Johnny. „Dann hoffe ich dass dieser Tag bald kommt, weil der Spitzname schon mal sicher nichts für mich ist.“ gab Tomas zu Bedenken.
Die Mathestunde verlief dankenswerter Weise ohne einen Test, und auch Musik bei Mr. Rain war ganz ertragbar. Als der Schultag dem Ende entgegen ging, tauschten die Freunde noch ihre Nummern mit Tomas, der sich auf den Heimweg machte. Als er die Haustür zu der WG aufschloss, in der er wohnte, drang Hundegebell an seine Ohren. „Hey, Kiva. Na, wie geht’s? Nightwolf ist sicher oben, hm?“ begrüßte er den Husky, welcher ihn fragend anstarrte und dann mit dem Kopf nickte. „So viel Zeit wie der mit dem Computer verbringt, wird er bald noch zum zweiten Bill Gates.“ murmelte Tomas, während er die Treppe hochging. Aus dem Zimmer seines Kollegen drangen seltsame Geräusche. Wahrscheinlich irgendeins von diesen Videospielen, dachte Tomas. „Komm schon. ERLEDIGE IHN! Ja, ja. Haha.“ Freudenjubel war zu hören. Anscheinend hatte Nightwolf einen schwierigen Gegner besiegt. Wenn er am Computer saß, störte man ihn besser nicht, soviel wusste Tomas schon, also machte er es sich in seinem Zimmer gemütlich und legte sich erst mal schlafen, nur um wenig später von einer SMS geweckt zu werden. Der Absender war Johnny. Er schrieb: Hey, Tomas. Ich konnte dir das vorhin nicht sagen, aber halt dich bloß von Hanzo und Mileena fern. Gerüchten zufolge haben die was miteinander und beide können dir wohl mehr Knochen brechen, als dir lieb ist. Bis morgen und Cage out. Tomas seufzte. Eins war sicher: Langweilig würde es an seiner neuen Schule sicherlich nicht werden.
Am nächsten Morgen verlief der Tag eigentlich ganz normal, zumindest bis zur ersten Mensapause: Kaum wollte sich Tomas setzten, da rutschte Mileena aus. Tomas reagierte blitzschnell und fing sie auf. „Hoppla, Schöne. Na, alles klar?“ Durch ihren Schleier murmelte das Mädchen: „Klar. Danke und… viel Glück.“ Dann verschwand sie auch schon wieder. Warum trägt sie einen Schleier? , dachte Tomas. Und was meinte sie mit Viel Glück? Er wurde allerdings jäh aus seinen Gedanken gerissen, als ihn eine Hand am Genick packte und gegen eine Wand drückte. „Was fällt dir ein, meine Freundin anzumachen, häh?“ „Deine Freundin? Hey, hör mal Hanzo, du verstehst das völlig falsch. Ich wollte nur…“ Hanzo interessierte sich nicht für seinen Erklärungsversuch, sondern drückte Tomas Hals nur fester gegen die Wand. „Klappe, du Hund. Ich werde dich lehren, anderer Leute Freundinnen anzuquatschen. Ich fordere dich heraus… im Kampf.“ Er ließ sein Gegenüber los und Tomas klatschte auf dem Boden auf. Nach Luft ringend antwortete er: „Ich akzeptiere.“
Die beiden stellten sich einige Meter entfernt von einander auf und verbeugten sich voreinander. Die restlichen Mensagänger hatten inzwischen einen Kreis um sie gebildet. Irgendjemand schrie aus der Menge der Schaulustigen: „ Los. KÄMPFT!“ und los ging’s. Hanzo war bei weitem der bessere Kämpfer und die anderen Schüler nannten ihn nur den Scorpion, da er fast genauso tödlich und schnell war. Tomas war allerdings kleiner und wendiger, was ihm im Kampf einen Vorteil verschaffte. Er griff mit einem Faustschlag an, doch sein Gegner fing seine Hand ab und verpasste ihm einen Tritt, der ihn rückwärts taumeln ließ, gefolgt von Schlägen auf die Brust und den Torso seines Gegners. Tomas gelang es jedoch, ein Bein zwischen die von Hanzo zu bringen, und ihn so auf den Boden zu schicken. „Gibst du auf?“ fragte Tomas im Glauben, das der Zorn seines Klassenkameraden nun verflogen war. Er streckte ihm eine Hand hin. „Großer Fehler!“ erwiderte Hanzo, ergriff die Hand und schleuderte Tomas daran hinter ihn auf den Boden, um ihn dann mit Tritten zu traktieren. Als er der Meinung war, der neue Schüler war besiegt, hob er ihn hoch und drückte ihm einen Kugelschreiber in die Hand. „Hier. Damit du dein Testament machen kannst, Junge.“ Mit müden Augen entdeckte Tomas einen Feuerlöscher neben sich. „Sorry, ich hab andere Pläne.“ Mit dem Kugelschreiber durchbohrte er die Hülle des Feuerlöschers und sofort standen sie in einer dichten Rauchwolke. Die plötzliche Verwirrtheit seines Gegners sowie seinen eigenen Zorn nutzend, packte Tomas den Scorpion und ließ ihn kopfüber hinter sich auf den Boden krachen, gefolgt von einem Tritt gegen den Schädel. Ohnmächtig blieb sein Feind liegen. „Scheint, als hätte dir jemand den Stachel gezogen, Scorpion.“ rief Johnny, als der Rauch verschwunden war. Schwer atmend blickte Tomas die anderen an. „Alter! Das war der Hammer.“ rief Liu voller Freude. „Ja, jetzt wird er sich zu benehmen wissen.“ stimmte Kung Lao seinem Freund zu. „Was ist hier los? Warum liegt dieser Junge am Boden?“ kam die Stimme eines Erwachsenen vom anderen Ende des Kreises.
„Scheiße, es ist Raiden, der Hausmeister!“ fluchte ein Schüler und in Sekunden war die Mensa bis auf die Freunde und den ohnmächtigen Hanzo leer. Großartig, noch mehr Ärger, dachte Tomas, als er den Hausmeister auf sie zukommen sah. Er trug einen weißen Overall zusammen mit einer blauen Schürze. Seinen Kopf zierte ein großkrempiger Strohhut und das weiße Haar fiel ihm bis über die Schultern. Er räusperte sich und fragte dann: „Also? Wer von euch hat diesmal angefangen? Bestimmt warst du es, Johnny. Du lässt dich ja auch sonst auf jede Prügelei ein, um es allen zu beweisen.“ Johnny schüttelte vehement den Kopf und deutete auf Tomas. „Er war´s, ehrlich.“ Tomas nickte. Er wollte nicht, dass andere wegen ihm bestraft wurden. „Er sagt die Wahrheit, Mr. Raiden. Ich hab nur Mileena aufgeholfen, da hat er mich gepackt und an die Wand geworfen. Ich musste mich doch wehren“ Raiden inspizierte den bewusstlosen Hanzo unterdessen und tat Tomas Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. „Du hast Glück gehabt, das er dich nicht auseinander genommen hat, Junge. Aber wenn er aufwacht, wird er ganz schöne Kopfschmerzen haben. Bis dahin seid ihr besser nicht mehr hier.“ So schnell sie konnten, rannten die Schüler aus der Kantine. Raiden sah ihnen hinterher und lächelte nur still.
Ein paar Korridore weiter kam die Gruppe außer Atem zum stehen. Liu sprach als Erster: „Ich hoffe nur, die anderen Schüler halten dicht, sonst muss unser Tomboy hier zum Nachsitzen, bis er alt und grau ist.“ „Da bin ich deiner Meinung. Ich glaube nicht, dass mir graue Haare besonders stehen würden.“ stimmte Tomas ihm zu. Doch all ihren Hoffnungen zum Trotz kam in diesem Moment eine Durchsage über den Lautsprecher: „Tomas Vrbada bitte zum Direktor.“ Die Gruppe erstarrte. Johnny klopfte ihm ermutigend auf die Schulter und sagte zum Abschied: „ Siehs positiv, Tomas. Beim Nachsitzen lernt man ne Menge interessante Leute kennen. Zum Beispiel diesen Typ mit der Hokeymaske, der mit ner Machete in die Schule gekommen ist…“
„Ich glaube, so was will er jetzt nicht gerade hören, Johnny.“
„Kurtis, seit wann bist du denn wieder da?“ erwiderte Johnny verblüfft.
„Seit ich beim Rauchen erwischt wurde und zum Nachsitzen muss. Ihr habt recht, ich hör jetzt endgültig auf damit.“
„Na, dann auf geht’s.“ meinte Tomas nur und sie machten sich zusammen auf den Weg zu dem Raum, in dem das Nachsitzen stattfand. Bevor die Tür sich hinter den beiden schloss, meinte Johnny nur:
„Dann mal viel Glück, Stryker.“ Zu Tomas sagte er augenzwinkernd: „ Und auch dir alles Gute… Smoke.“