Tia Connie (Tante Connie)
von guesswho3107
Kurzbeschreibung
A.D.A. Connie Rubirosa verbringt einen Shopping-Nachmittag mit ihrer Nichte und begegnet dort ihrer Kollegin Det. Nina Cassady. - Mir ging das Pairing vor einigen Monaten schon durch den Kopf, doch erst jetzt ist die Story soweit fertig, dass man sie veröffentlichen kann. Viel Spaß beim Lesen und vielleicht gefällt das Pairing - guesswho3107
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P12 / MaleSlash
03.11.2014
03.11.2014
1
3.106
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03.11.2014
3.106
Consuela Rubirosa grinste. An ihrer Hand zog Maria, ihre kleine Nichte, sie von einem Laden in der Mall zum nächsten.
„Tante Connie, schau nur, die vielen Spielsachen dort.“ Das 5-jährige Mädchen lief mit ihrer Tante im Schlepptau zu einem großen Spielzeugladen.
„Maria, mach langsam, sonst kugelst du mir noch den Arm aus!“ rief Connie lachend.
Sie betraten den Laden und Maria rannte sofort zu den Puppen und Puppenhäusern. Connie kam ihr langsam hinterher. Sie beobachtete ihre Nichte. Connie liebte den Glanz in ihren Kinderaugen, wenn sie sich freute. Es gab nichts Schöneres für sie, als an einem freien Wochenende mit ihrer Nichte zu bummeln.
„Tia Connie, mira!“ (Tante Connie, schau!) Maria hielt eine Puppe hoch, die ihr besonders gefiel, um sie Connie zu zeigen. Diese grinste. Sie wusste was jetzt kam. Maria bekam große glänzende dunkle Augen und sah ihre Tante bittend an. Das Kind benutzte diesen Blick nur zu oft, um etwas zu bekommen, was sie wirklich wollte.
„Du weißt, dass du nur ein Spielzeug von mir gekauft bekommst. Wie immer. Also überlege es dir gut, ob du diese Puppe wirklich willst oder lieber doch etwas anderes. Wir sind gerade mal eine Minute in diesem Laden.“
Sie beobachtete wie das Mädchen überlegte und dann die Puppe wieder zurücklegte. Gemeinsam schlenderten sie weiter durch die Regale. Maria besah sich einige rosafarbene Feen-Figuren während Connie etwas weiter zu den Kinderbüchern ging. Sie nahm eines in die Hand, sah kurz zu ihrer Nichte und dann auf die erste Seite. Es zeigte eine Prinzessin, die gerade aufwachte und sich die Augen rieb. Connie blätterte lächelnd weiter als sie dabei einen ganz normalen Tag einer Prinzessin in Bildern und Texten zu sehen bekam.
„Ich dachte immer, dass Sie andere Bücher lesen würden, Counselor.“ riss eine Stimme hinter ihr sie aus der Geschichte.
Sie drehte sich erschrocken um und sah in das grinsende Gesicht von Detective Nina Cassady. Aus dem Augenwinkel sah sie ihre Nichte auf sich zu rennen mit einem großen Einhorn in der Hand.
„Tia, Tia, sieh nur das Einhorn hier. Ist es nicht wunderschön?“
Maria stellte sich zwischen den beiden Frauen und hielt das Stofftier hoch. Connie ging in die Knie und besah sich das Spielzeug. Es war weiß mit einem silbernen Horn an der Stirn. Die Mähne war cremefarben und sie strich darüber.
„Das ist wirklich schön, mi amor.“ Connie grinste, als Maria ihren üblichen Bettelblick aufsetzte.
„Du weißt was ich dir vorhin gesagt habe? Das gilt immer noch. Wenn du dir etwas ausgesucht hast gibt es nichts anderes mehr, vale?“
Das Mädchen nickte.
„Aber bevor du dich weiter umschaust möchte ich dir noch eine Kollegin von mir vorstellen. Maria? Das hier ist Detective Nina Cassady. Detective, das ist Maria Rubirosa, meine Nichte.“
Connie sah zu, wie sich Nina ebenfalls hinkniete und Maria die Hand gab zur Begrüßung.
„Es ist toll dich kennenzulernen Maria. Wie ich sehe hast du den gleichen guten Geschmack beim Shoppen, wie deine Tante.“
Maria lächelte die junge Frau vor sich an „Tante Connie ist meine Lieblingstante, weil sie immer etwas mit mir unternimmt, wenn sie frei hat.“
Nina lachte. „Und heute seid ihr in die Mall? Kauft sie dir denn auch immer etwas Schönes?“
Maria nickte aber blickte dann sogleich traurig drein. „Aber nur eine Sache, dabei gibt es so viel Schönes in den Geschäften, si?“
Nina nickte verständig. „Hey, hättet ihr Lust gemeinsam nebenan ein Eis essen?“
Connie hob erstaunt eine Augenbraue. Sie hätte vieles von Nina erwartet aber nicht, dass sie sie in einem Spielzeugladen treffen würde, dass sie sich auf Anhieb mit Maria verstehen würde und schon gar nicht, dass sie irgendwann einmal mit Nina ein Eis essen gehen würde.
„Au ja…. Tante Connie, por favor!“ Maria drehte sich zu ihrer Tante herum und sah sie mit großen Augen erneut an. Connie sah zu Nina und diese hatte den gleichen Blick aufgesetzt und versuchte sich ein Grinsen dabei zu verbeißen.
„Na wer kann solchen Augen schon widerstehen.“ sagte Connie gespielt seufzend.
Die beiden Erwachsenen erhoben sich und Maria brachte das Einhorn wieder zurück an seinen Platz im Regal. Anschließend nahm Connie ihre Nichte an die Hand und sie verließen nun zu dritt den Spielzeugladen. Die Aussicht auf Eis hatte Maria ganz vergessen lassen, sich ein Spielzeug auszusuchen. Doch Connie war schlau genug, nicht darauf hinzuweisen.
Sie suchten sich im Eiscafe nebenan einen runden Tisch aus und setzen sich. Nina beobachtete dabei, wie anders die Anwältin aussah. Sie trug eine dunkle Jeanshose und ein enges weißes T-Shirt. Darüber eine schwarze Lederjacke, welche sie auszog und über den Stuhl hängte. Ninas Blick blieb kurz an den Rundungen von Connies Oberkörper hängen. Als sie Connies Blick auf sich spürte konnte sie eine gewisse Röte im Gesicht nicht vermeiden. Ihre Blicke trafen sich und Connie zog amüsiert eine Augenbraue nach oben.
Ihr war nicht entgangen wohin die Polizistin blickte und fing an zu schmunzeln. Das konnte noch interessant werden heute. Sie besah Nina nicht minder von oben bis unten. Sie trug heute Turnschuhe und eine ausgewaschene Jeans mit einer Flanell-Bluse. Eine alte Jeansjacke hatte Nina in der Hand und legte diese auf den einzigen freien Stuhl neben sich.
„Guten Tag, Ladies, was darf ich Ihnen bringen?“ begrüßte sie ein junger Mann.
Maria sah ihn mit großen Augen an und wollte schon anfangen zu sprechen, als er sie unterbrach.
„Sagen Sie nichts, Signorina, ich kann zufällig hellsehen und werde Ihr Eis einfach durch die Kraft meiner Gedanken erraten. Okay? Bitte denken Sie jetzt an Ihr Eis, an Ihre Lieblingssorte und stellen sich das ganz fest vor.“
Nina und Connie sahen sich grinsend an, als sie das Schauspiel beobachteten. Maria hatte ihre Augen fest zugekniffen und der Kellner tat es ihr gleich.
„Ich sehe es… es ist dunkel und süß, es ist… Schokolade, richtig?“ fragte er lächelnd.
Maria öffnete ihre Augen und sah ihn mit großen Augen an. Sie nickte langsam. Er grinste und schloss erneut die Augen.
„Das ist aber noch nicht alles. Bitte konzentrieren sie sich nochmals, Signorina.“
Maria schloss die Augen. Nina unterdrückte ein Kichern.
„Da ist noch etwas… auf der Schokolade… es ist farbig… bunt glaube ich. Obst? Nein… quatsch. Kein Obst… es sind… bunte Streusel!“ rief er aus und öffnete erneut seine Augen.
Connie biss sich auf die Unterlippe um nicht über den offenen Mund von Maria zu lachen, die den Kellner wieder ansah und nickte.
„Das bringe ich Ihnen sofort, Signorina! Doch zuerst muss ich die beiden Damen noch fragen, was sie möchten. Haben Sie sich schon entschieden?“
Nina räusperte sich und setzte ein ernstes Gesicht auf. „Ich denke die ganze Zeit schon daran in der Hoffnung, dass Sie es ebenfalls ersehen durch Ihre Kräfte.“
Er lächelte entschuldigend. „Das tut mir leid, Signora, aber meine Kräfte sind erschöpft. Bis ich mich erholt habe dauert es bestimmt einen halben Tag.“
Connie kicherte leise und biss sich erneut auf die Lippen. Nina sah sie kurz amüsiert an und bestellte sich einen Cappuccino. Connie schloss sich ihr an und der Kellner ließ sie alleine.
„Detective, magst du kein Eis?“ fragte das Mädchen Nina neugierig. Diese fing an zu grinsen.
„Du kannst gerne Nina zu mir sagen. Detective ist mein Beruf.“ Erklärte Nina.
„Was ist ein Detective?“ fragte das Mädchen erneut.
Nina war sich unsicher, ob sie es richtig erklären konnte ohne dabei ins grausame Detail gehen zu müssen und sie sah hilfesuchend zu Connie. Diese kam ihr auch prompt zur Hilfe.
„Du weißt doch was ich mache, wenn ich ins Büro gehe, ja?“ sie strich dabei über die langen Locken ihrer Nichte. Diese nickte heftig.
„Du machst, dass böse Menschen ins Gefängnis müssen, weil sie etwas Böses getan haben.“
„Richtig, und Nina ist bei der Polizei. Die Polizei ist dafür da, diese bösen Menschen zu fangen, damit ich sie vor dem Richter anklagen kann. Sie muss ihnen manchmal hinterherlaufen, sie muss auch Beweise finden und manchmal ist sie bei mir und Jack im Gericht, um dem Richter zu erzählen, wie sie diese Menschen gefangen hat.“
Nina beobachtete das Mädchen amüsiert. Man konnte ihr ansehen, wie sie die Informationen verarbeitete.
„Sind denn heute keine bösen Menschen unterwegs?“ fragte Maria nach.
Nina stutzte kurz. „Wieso fragst du das?“
„Weil du hier mit uns sitzt.“
Nun verstand die Polizistin. „Nein Süße, die bösen Menschen gibt es leider jeden Tag, aber heute habe ich, wie deine Tante Connie einen Tag frei. Ich habe viele Kollegen, die sich auch um die bösen Menschen kümmern. So kann ich meinen Tag endlich einmal mit lieben Menschen verbringen, wie dich und Tante Connie.“
Die Frauen sahen sich kurz an und Connie lächelte schüchtern. Ihre Wangen färbten sich leicht rot. Es war für Nina ein wunderschönes Bild und sie konnte ihre Augen kaum von der Anwältin abwenden. Erst der Kellner unterbrach diesen kurzen Augenblick als er mit ihrer Bestellung kam.
„Prego, ein Schokoladeneis mit bunten Streuseln für die kleine hübsche Miss… und zwei Cappuccinos für die großen hübschen Damen.“
Sie bedankten sich und Maria stürzte sich mit großen Augen auf den Eisbecher. Connie beobachtete Nina. Diese rührte lächelnd in ihrem Kaffee.
„Man sieht Sie selten Lächeln, Detective. Sie sollten das öfters tun.“
Maria grinste und schloss sich ihrer Tante an: „Nina es guapa.“ (Nina ist schön.)
„Si, mi amor. Muy guapa.“ (Ja, mein Schatz. Sehr schön.)
Nina zog eine Augenbraue hoch. „Hey, das ist nicht fair, wenn ihr spanisch redet. Was habt ihr gesagt?“
Connie grinste. „Maria meinte du bist hübsch. Und ich schloss mich ihr an.“
„Tante Connie sagte sogar du bist sehr hübsch!“
Nina verschluckte sich, als sie gerade an ihrem Cappuccino nippte. Sie hustete heftig. Connie kam zu ihr und klopfte ihr sanft auf den Rücken. Erst nach einigen Minuten war Nina wieder in der Lage zu sprechen.
„Danke, ich hab da wohl was in die falsche Röhre bekommen.“
Ninas Kopf war hochrot und der aufmerksame Kellner stellte ihnen ein Glas Wasser auf den Tisch. Connie nickte ihm dankbar zu und gab es Nina in die Hand. Sie streichelte den Rücken nun langsam im Uhrzeigersinn, bis Nina das Glas geleert hatte. Danach setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl. Besorgt scannte sie Ninas Mimik.
„Meine Mum sagt immer, man verschluckt sich nur, wenn man zu schnell isst oder trinkt. Du musst langsamer trinken, Nina.“ Maria schob sich mit ernstem Gesicht einen Löffel Schokoladeneis in den Mund und beäugte Nina dabei aufmerksam.
„Da hast du wohl Recht.“
Nina wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, als ihr Blick auf Maria fiel. Unweigerlich fing sie an zu grinsen. Connie folgte dem Blick und verdrehte die Augen.
„Madre mia! Maria! Wie hast du es geschafft in fünf Minuten dein halbes Eis in deinem Gesicht zu verteilen?!“
Connie musste ebenfalls grinsen, als sie Marias Gesicht sah. Die Nasenspitze, um den ganzen Mund herum und auch ein kleiner Teil der rechten Wange war voll Schokolade.
„Das war Nina, als sie so gehustet hat, bin ich erschrocken und hab etwas Eis abbekommen!“
Nina fing an zu lachen. Connie wurde rot im Gesicht.
„Du sollst doch nicht schwindeln! Was sagt Oma immer?“
Das Mädchen sah etwas betreten drein. „Wer schwindelt kommt nicht zu Jesus in den Himmel.“
Nina biss sich auf die Unterlippe. Connie sah ihre Nichte mit strengem Blick an.
„Und was noch?“ fragte sie.
„Wer schwindelt hat irgendwann keine Freunde mehr.“ Maria blickte zu Connie und Nina. „Tut mir leid, Tia Connie. Tut mir leid, Nina.“
„Schon ok, mi linda.“ Connie lächelte ihre Nichte liebevoll an. „Lass uns kurz auf die Toilette gehen und dich wieder etwas sauber machen okay? Sonst muss Nina immer wieder anfangen zu lachen, wenn sie dich anschaut.“
Nina grinste und sah Connie und dem Mädchen hinterher. Als sie aus dem Blickfeld waren winkte sie dem Kellner zu. Sie bat ihn auf die Sachen von Connie und Maria aufzupassen, da sie nur kurz etwas besorgen müsse. Er nickte und Nina lief schnell aus dem Café.
Sie schaffte es ein paar Sekunden vor den Beiden wieder am Tisch zu sitzen. Ihr Atem ging stoßweise, da sie gerannt war und sie versuchte ihn zu kontrollieren. Die Einkaufstüte in ihrer Hand stellte sie schnell unter ihren Stuhl um ihn zu verstecken.
„Nina, schau, jetzt bin ich wieder ganz sauber.“ Maria stellte sich vor Nina an den Tisch und reckte ihr das gewaschene Gesicht entgegen.
„Wow… das war wirklich eine Meisterleistung. Ich dachte schon wir müssten dich Miss Chocolate nennen.“ Nina grinste breit.
Connie grinste und setzte sich wieder. Maria krabbelte jedoch nicht auf ihren Sitz sondern auf Ninas Schoß. Diese wirkte erst etwas überrascht, aber gewöhnte sich recht schnell an den kleinen Körper in ihren Armen. Connies grinste über Ninas überraschtes Gesicht. Und Maria tat das, was sie am besten konnte: Fragen stellen!
„Wenn du bei der Polizei bist, hast du dann auch eine Pistole?“ Maria blickte die Polizistin mit großen ernsten Augen an.
Nina nickte.
„Wie viele böse Menschen hast du schon gefangen?“ fragte das Mädchen weiter.
Nina grinste. „Ich glaube, das kann ich gar nicht beantworten. Es waren schon so viele. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.“
Maria nickte und akzeptierte dies als Antwort. Connie grinste vor sich hin und trank ihren Cappuccino amüsiert.
„Tante Connie sagt immer, die Polizei gibt ihr irgendwann den Rest. Was bedeutet das? Den Rest von was?“
Connie verschluckte sich nun ihrerseits und hustete heftig.
Nina blickte fragend über den Tisch. „Ich glaube, das müssen wir Tante Connie selbst fragen. Ich weiß nicht, was sie damit meint.“
Die Anwältin hielt sich ein Taschentuch vor das Gesicht und hustete immer noch. Doch Nina erkannte, dass es nur noch gespielt war. Sie grinste und erkannte eine deutliche Rötung in Connies Gesicht.
„Tante Connie?“ fragte Maria, „Was bedeutet das, den Rest bekommen?“
„Ja, Counselor, das würde mich auch mal interessieren.“ Nina konnte ein Grinsen nicht verbergen und als sich ihre Blicke trafen, fingen beide Frauen gleichzeitig an zu lachen.
Maria blickte fragend zwischen ihnen beiden hin und her.
„Tut mir leid, mi amor, man sagt das, wenn man sich über jemanden immer wieder ärgert. Und eigentlich habe ich das deinem Vater erzählt. Hast du uns etwa belauscht?“ Connie versuchte wieder ernst zu schauen, aber es misslang ihr.
Maria schüttelte den Kopf. „Daddy hat es Mum erzählt beim Abendessen, und dass die Polizei bestimmt genauso dickköpfig sei wie du.“ Zu Nina gewandt fragte sie sogleich. „Was heißt dickköpfig? Tante Connie hat doch gar keinen dicken Kopf.“
Nina fing an zu grinsen und zwinkerte Maria zu. „Man sagt das zu jemand, der sich gut durchsetzen kann und das kann deine Tante Connie. Das kann ich nur bestätigen.“
Connie hob eine Augenbraue. „Gut zu wissen, was Sie darüber denken, Detective. Ich werde mich bei Gelegenheit noch dafür revanchieren.“
Die Drei unterhielten sich weiterhin angeregt, Maria stellte Nina viele Fragen und diese wurde nicht müde, sie zu beantworten. Erst als Connie auf die Uhr sah, schreckte sie hoch.
„Maria, wir müssen uns beeilen. Deine Mum wartet auf uns. Wir haben die Zeit total vergessen!“
Nina und Maria standen auf und die Polizistin gab dem Kellner einen Schein, um die Rechnung zu begleichen.
„Vielen Dank für die Einladung, Detective. Der nächste Lunch geht dafür auf meine Rechnung, okay?“
Connie zog ihre Jacke an und hing sich ihre Handtasche um. Nina nickte und nahm ebenfalls ihre Jacke und die Einkaufstüte unter ihrem Stuhl in die Hand. Die Anwältin bat Nina kurz zu warten und auf Maria aufzupassen, während sie die Verspätung bei ihrer Schwägerin ankündigen würde. Nina kniete sich vor Maria und hielt ihr die Einkaufstüte hin.
„Maria, der Nachmittag mit dir und Tante Connie war so lustig und schön, dass ich dir ein kleines Geschenk geben möchte. Hier, in der Tüte, das gehört dir und ich hoffe du passt gut darauf auf.“
Sie beobachtete, wie das Kind neugierig in die Tüte blickte und ihr Gesicht anfing zu strahlen.
„DANKE!“ rief Maria und umarmte die Polizistin stürmisch. „Gracias, Nina, muchas gracias!“
Als Connie auflegte und zu den beiden anderen blickte bot sich ihr ein Bild, was ihr Herz höher schlagen ließ. Nina hatte die Augen geschlossen und hielt Maria fest in ihrem Arm. Hatte sie die taffe Polizistin sonst nur sehr energisch und viel zu oft sarkastisch erlebt, so sah sie nun ein ganz anderes Bild. Nina war entspannt, lustig, kinderlieb und mehr als aufmerksam ihr und Maria gegenüber. Sie spürte ein neues Gefühl in sich aufkommen. Sie hatte plötzlich den Wunsch Nina besser kennenzulernen. Sie wollte wissen was diese Frau durchgemacht hatte, wie sie zu diesem Mensch wurde, der sie war und sie wollte vor allem alle Facetten von Detective Cassady kennenlernen.
Als Nina ihre Augen wieder öffnete und die Umarmung langsam löste trafen sich wieder ihre Blicke und Nina versank erneut in den warmen dunklen Augen ihrer Kollegin. Das Herz schlug schneller als sie Connie auf sich zulaufen sah. Sie lächelten sich an.
„Tia Connie! Nina hat mir das Einhorn aus dem Spielzeugladen geschenkt, schau!“ Maria griff in die Tüte und holte das Stofftier heraus
Ihre Tante sah erstaunt zu Nina. „Das wäre aber nicht nötig gewesen, Detective. Sie…“
Doch sie wurde von einem strengen Blick der Polizistin gestoppt weiterzureden.
„Es war mir eine Ehre und Freude diesen Tag mit Ihnen und Maria verbringen zu können. Deshalb dachte ich, eine kleine Erinnerung für Maria wäre angebracht.“
Connie nickte lächelnd. „Vielen Dank, Nina. Vielleicht können wir das noch einmal wiederholen.“
Nina grinste. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das wiederholen werden. Wer kann schon zwei so hübschen Frauen widerstehen!?“
Sie verabschiedeten sich und Nina sah Connie und Maria noch lange hinterher, als sie durch die große Mall zum Ausgang liefen. Ihr Herz hüpfte ein paar Mal auf und ab, als ihr Blick dabei auf Connies Hintern fiel, der sich bei jedem Schritt sanft bewegte. Das tat er doch sonst nicht? Machte Connie das mit Absicht? Nina fing an zu grinsen und schüttelte leicht den Kopf. Als sie sich selbst umdrehte um in die andere Richtung zu laufen stieß sie mit einem fest installierten Mülleimer zusammen. Eine Minute später erhielt sie eine SMS auf ihrem Diensthandy.
Seufzend nahm sie es und erwartete eine Nachricht von Lieutenant van Buren. Doch sie fing an zu grinsen und sah hoch. Kurz vor dem Ausgang standen Connie und Maria und winkten ihr stürmisch zu. Nina winkte zurück. Dann waren beide aus ihrem Blickfeld verschwunden. Sie sah wieder auf ihr Handy. Dort stand immer noch:
„Ich hoffe Ihnen hat gefallen, was Sie gesehen haben, trotzdem sollten Sie nicht vergessen auf den Weg zu achten :-) Ich erwarte Sie übrigens morgen Abend bei mir zum Dinner. Als kleines Dankeschön für diesen schönen Tag. Widerrede lohnt sich nicht, denn ich bin ja bekanntermaßen sehr dickköpfig ;-) LG Connie“
Ende
Anmerkung des Autors: Evtl. gibt es aber noch eine Fortsetzung, falls dieses Pairing gefällt. ;-)
„Tante Connie, schau nur, die vielen Spielsachen dort.“ Das 5-jährige Mädchen lief mit ihrer Tante im Schlepptau zu einem großen Spielzeugladen.
„Maria, mach langsam, sonst kugelst du mir noch den Arm aus!“ rief Connie lachend.
Sie betraten den Laden und Maria rannte sofort zu den Puppen und Puppenhäusern. Connie kam ihr langsam hinterher. Sie beobachtete ihre Nichte. Connie liebte den Glanz in ihren Kinderaugen, wenn sie sich freute. Es gab nichts Schöneres für sie, als an einem freien Wochenende mit ihrer Nichte zu bummeln.
„Tia Connie, mira!“ (Tante Connie, schau!) Maria hielt eine Puppe hoch, die ihr besonders gefiel, um sie Connie zu zeigen. Diese grinste. Sie wusste was jetzt kam. Maria bekam große glänzende dunkle Augen und sah ihre Tante bittend an. Das Kind benutzte diesen Blick nur zu oft, um etwas zu bekommen, was sie wirklich wollte.
„Du weißt, dass du nur ein Spielzeug von mir gekauft bekommst. Wie immer. Also überlege es dir gut, ob du diese Puppe wirklich willst oder lieber doch etwas anderes. Wir sind gerade mal eine Minute in diesem Laden.“
Sie beobachtete wie das Mädchen überlegte und dann die Puppe wieder zurücklegte. Gemeinsam schlenderten sie weiter durch die Regale. Maria besah sich einige rosafarbene Feen-Figuren während Connie etwas weiter zu den Kinderbüchern ging. Sie nahm eines in die Hand, sah kurz zu ihrer Nichte und dann auf die erste Seite. Es zeigte eine Prinzessin, die gerade aufwachte und sich die Augen rieb. Connie blätterte lächelnd weiter als sie dabei einen ganz normalen Tag einer Prinzessin in Bildern und Texten zu sehen bekam.
„Ich dachte immer, dass Sie andere Bücher lesen würden, Counselor.“ riss eine Stimme hinter ihr sie aus der Geschichte.
Sie drehte sich erschrocken um und sah in das grinsende Gesicht von Detective Nina Cassady. Aus dem Augenwinkel sah sie ihre Nichte auf sich zu rennen mit einem großen Einhorn in der Hand.
„Tia, Tia, sieh nur das Einhorn hier. Ist es nicht wunderschön?“
Maria stellte sich zwischen den beiden Frauen und hielt das Stofftier hoch. Connie ging in die Knie und besah sich das Spielzeug. Es war weiß mit einem silbernen Horn an der Stirn. Die Mähne war cremefarben und sie strich darüber.
„Das ist wirklich schön, mi amor.“ Connie grinste, als Maria ihren üblichen Bettelblick aufsetzte.
„Du weißt was ich dir vorhin gesagt habe? Das gilt immer noch. Wenn du dir etwas ausgesucht hast gibt es nichts anderes mehr, vale?“
Das Mädchen nickte.
„Aber bevor du dich weiter umschaust möchte ich dir noch eine Kollegin von mir vorstellen. Maria? Das hier ist Detective Nina Cassady. Detective, das ist Maria Rubirosa, meine Nichte.“
Connie sah zu, wie sich Nina ebenfalls hinkniete und Maria die Hand gab zur Begrüßung.
„Es ist toll dich kennenzulernen Maria. Wie ich sehe hast du den gleichen guten Geschmack beim Shoppen, wie deine Tante.“
Maria lächelte die junge Frau vor sich an „Tante Connie ist meine Lieblingstante, weil sie immer etwas mit mir unternimmt, wenn sie frei hat.“
Nina lachte. „Und heute seid ihr in die Mall? Kauft sie dir denn auch immer etwas Schönes?“
Maria nickte aber blickte dann sogleich traurig drein. „Aber nur eine Sache, dabei gibt es so viel Schönes in den Geschäften, si?“
Nina nickte verständig. „Hey, hättet ihr Lust gemeinsam nebenan ein Eis essen?“
Connie hob erstaunt eine Augenbraue. Sie hätte vieles von Nina erwartet aber nicht, dass sie sie in einem Spielzeugladen treffen würde, dass sie sich auf Anhieb mit Maria verstehen würde und schon gar nicht, dass sie irgendwann einmal mit Nina ein Eis essen gehen würde.
„Au ja…. Tante Connie, por favor!“ Maria drehte sich zu ihrer Tante herum und sah sie mit großen Augen erneut an. Connie sah zu Nina und diese hatte den gleichen Blick aufgesetzt und versuchte sich ein Grinsen dabei zu verbeißen.
„Na wer kann solchen Augen schon widerstehen.“ sagte Connie gespielt seufzend.
Die beiden Erwachsenen erhoben sich und Maria brachte das Einhorn wieder zurück an seinen Platz im Regal. Anschließend nahm Connie ihre Nichte an die Hand und sie verließen nun zu dritt den Spielzeugladen. Die Aussicht auf Eis hatte Maria ganz vergessen lassen, sich ein Spielzeug auszusuchen. Doch Connie war schlau genug, nicht darauf hinzuweisen.
Sie suchten sich im Eiscafe nebenan einen runden Tisch aus und setzen sich. Nina beobachtete dabei, wie anders die Anwältin aussah. Sie trug eine dunkle Jeanshose und ein enges weißes T-Shirt. Darüber eine schwarze Lederjacke, welche sie auszog und über den Stuhl hängte. Ninas Blick blieb kurz an den Rundungen von Connies Oberkörper hängen. Als sie Connies Blick auf sich spürte konnte sie eine gewisse Röte im Gesicht nicht vermeiden. Ihre Blicke trafen sich und Connie zog amüsiert eine Augenbraue nach oben.
Ihr war nicht entgangen wohin die Polizistin blickte und fing an zu schmunzeln. Das konnte noch interessant werden heute. Sie besah Nina nicht minder von oben bis unten. Sie trug heute Turnschuhe und eine ausgewaschene Jeans mit einer Flanell-Bluse. Eine alte Jeansjacke hatte Nina in der Hand und legte diese auf den einzigen freien Stuhl neben sich.
„Guten Tag, Ladies, was darf ich Ihnen bringen?“ begrüßte sie ein junger Mann.
Maria sah ihn mit großen Augen an und wollte schon anfangen zu sprechen, als er sie unterbrach.
„Sagen Sie nichts, Signorina, ich kann zufällig hellsehen und werde Ihr Eis einfach durch die Kraft meiner Gedanken erraten. Okay? Bitte denken Sie jetzt an Ihr Eis, an Ihre Lieblingssorte und stellen sich das ganz fest vor.“
Nina und Connie sahen sich grinsend an, als sie das Schauspiel beobachteten. Maria hatte ihre Augen fest zugekniffen und der Kellner tat es ihr gleich.
„Ich sehe es… es ist dunkel und süß, es ist… Schokolade, richtig?“ fragte er lächelnd.
Maria öffnete ihre Augen und sah ihn mit großen Augen an. Sie nickte langsam. Er grinste und schloss erneut die Augen.
„Das ist aber noch nicht alles. Bitte konzentrieren sie sich nochmals, Signorina.“
Maria schloss die Augen. Nina unterdrückte ein Kichern.
„Da ist noch etwas… auf der Schokolade… es ist farbig… bunt glaube ich. Obst? Nein… quatsch. Kein Obst… es sind… bunte Streusel!“ rief er aus und öffnete erneut seine Augen.
Connie biss sich auf die Unterlippe um nicht über den offenen Mund von Maria zu lachen, die den Kellner wieder ansah und nickte.
„Das bringe ich Ihnen sofort, Signorina! Doch zuerst muss ich die beiden Damen noch fragen, was sie möchten. Haben Sie sich schon entschieden?“
Nina räusperte sich und setzte ein ernstes Gesicht auf. „Ich denke die ganze Zeit schon daran in der Hoffnung, dass Sie es ebenfalls ersehen durch Ihre Kräfte.“
Er lächelte entschuldigend. „Das tut mir leid, Signora, aber meine Kräfte sind erschöpft. Bis ich mich erholt habe dauert es bestimmt einen halben Tag.“
Connie kicherte leise und biss sich erneut auf die Lippen. Nina sah sie kurz amüsiert an und bestellte sich einen Cappuccino. Connie schloss sich ihr an und der Kellner ließ sie alleine.
„Detective, magst du kein Eis?“ fragte das Mädchen Nina neugierig. Diese fing an zu grinsen.
„Du kannst gerne Nina zu mir sagen. Detective ist mein Beruf.“ Erklärte Nina.
„Was ist ein Detective?“ fragte das Mädchen erneut.
Nina war sich unsicher, ob sie es richtig erklären konnte ohne dabei ins grausame Detail gehen zu müssen und sie sah hilfesuchend zu Connie. Diese kam ihr auch prompt zur Hilfe.
„Du weißt doch was ich mache, wenn ich ins Büro gehe, ja?“ sie strich dabei über die langen Locken ihrer Nichte. Diese nickte heftig.
„Du machst, dass böse Menschen ins Gefängnis müssen, weil sie etwas Böses getan haben.“
„Richtig, und Nina ist bei der Polizei. Die Polizei ist dafür da, diese bösen Menschen zu fangen, damit ich sie vor dem Richter anklagen kann. Sie muss ihnen manchmal hinterherlaufen, sie muss auch Beweise finden und manchmal ist sie bei mir und Jack im Gericht, um dem Richter zu erzählen, wie sie diese Menschen gefangen hat.“
Nina beobachtete das Mädchen amüsiert. Man konnte ihr ansehen, wie sie die Informationen verarbeitete.
„Sind denn heute keine bösen Menschen unterwegs?“ fragte Maria nach.
Nina stutzte kurz. „Wieso fragst du das?“
„Weil du hier mit uns sitzt.“
Nun verstand die Polizistin. „Nein Süße, die bösen Menschen gibt es leider jeden Tag, aber heute habe ich, wie deine Tante Connie einen Tag frei. Ich habe viele Kollegen, die sich auch um die bösen Menschen kümmern. So kann ich meinen Tag endlich einmal mit lieben Menschen verbringen, wie dich und Tante Connie.“
Die Frauen sahen sich kurz an und Connie lächelte schüchtern. Ihre Wangen färbten sich leicht rot. Es war für Nina ein wunderschönes Bild und sie konnte ihre Augen kaum von der Anwältin abwenden. Erst der Kellner unterbrach diesen kurzen Augenblick als er mit ihrer Bestellung kam.
„Prego, ein Schokoladeneis mit bunten Streuseln für die kleine hübsche Miss… und zwei Cappuccinos für die großen hübschen Damen.“
Sie bedankten sich und Maria stürzte sich mit großen Augen auf den Eisbecher. Connie beobachtete Nina. Diese rührte lächelnd in ihrem Kaffee.
„Man sieht Sie selten Lächeln, Detective. Sie sollten das öfters tun.“
Maria grinste und schloss sich ihrer Tante an: „Nina es guapa.“ (Nina ist schön.)
„Si, mi amor. Muy guapa.“ (Ja, mein Schatz. Sehr schön.)
Nina zog eine Augenbraue hoch. „Hey, das ist nicht fair, wenn ihr spanisch redet. Was habt ihr gesagt?“
Connie grinste. „Maria meinte du bist hübsch. Und ich schloss mich ihr an.“
„Tante Connie sagte sogar du bist sehr hübsch!“
Nina verschluckte sich, als sie gerade an ihrem Cappuccino nippte. Sie hustete heftig. Connie kam zu ihr und klopfte ihr sanft auf den Rücken. Erst nach einigen Minuten war Nina wieder in der Lage zu sprechen.
„Danke, ich hab da wohl was in die falsche Röhre bekommen.“
Ninas Kopf war hochrot und der aufmerksame Kellner stellte ihnen ein Glas Wasser auf den Tisch. Connie nickte ihm dankbar zu und gab es Nina in die Hand. Sie streichelte den Rücken nun langsam im Uhrzeigersinn, bis Nina das Glas geleert hatte. Danach setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl. Besorgt scannte sie Ninas Mimik.
„Meine Mum sagt immer, man verschluckt sich nur, wenn man zu schnell isst oder trinkt. Du musst langsamer trinken, Nina.“ Maria schob sich mit ernstem Gesicht einen Löffel Schokoladeneis in den Mund und beäugte Nina dabei aufmerksam.
„Da hast du wohl Recht.“
Nina wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, als ihr Blick auf Maria fiel. Unweigerlich fing sie an zu grinsen. Connie folgte dem Blick und verdrehte die Augen.
„Madre mia! Maria! Wie hast du es geschafft in fünf Minuten dein halbes Eis in deinem Gesicht zu verteilen?!“
Connie musste ebenfalls grinsen, als sie Marias Gesicht sah. Die Nasenspitze, um den ganzen Mund herum und auch ein kleiner Teil der rechten Wange war voll Schokolade.
„Das war Nina, als sie so gehustet hat, bin ich erschrocken und hab etwas Eis abbekommen!“
Nina fing an zu lachen. Connie wurde rot im Gesicht.
„Du sollst doch nicht schwindeln! Was sagt Oma immer?“
Das Mädchen sah etwas betreten drein. „Wer schwindelt kommt nicht zu Jesus in den Himmel.“
Nina biss sich auf die Unterlippe. Connie sah ihre Nichte mit strengem Blick an.
„Und was noch?“ fragte sie.
„Wer schwindelt hat irgendwann keine Freunde mehr.“ Maria blickte zu Connie und Nina. „Tut mir leid, Tia Connie. Tut mir leid, Nina.“
„Schon ok, mi linda.“ Connie lächelte ihre Nichte liebevoll an. „Lass uns kurz auf die Toilette gehen und dich wieder etwas sauber machen okay? Sonst muss Nina immer wieder anfangen zu lachen, wenn sie dich anschaut.“
Nina grinste und sah Connie und dem Mädchen hinterher. Als sie aus dem Blickfeld waren winkte sie dem Kellner zu. Sie bat ihn auf die Sachen von Connie und Maria aufzupassen, da sie nur kurz etwas besorgen müsse. Er nickte und Nina lief schnell aus dem Café.
Sie schaffte es ein paar Sekunden vor den Beiden wieder am Tisch zu sitzen. Ihr Atem ging stoßweise, da sie gerannt war und sie versuchte ihn zu kontrollieren. Die Einkaufstüte in ihrer Hand stellte sie schnell unter ihren Stuhl um ihn zu verstecken.
„Nina, schau, jetzt bin ich wieder ganz sauber.“ Maria stellte sich vor Nina an den Tisch und reckte ihr das gewaschene Gesicht entgegen.
„Wow… das war wirklich eine Meisterleistung. Ich dachte schon wir müssten dich Miss Chocolate nennen.“ Nina grinste breit.
Connie grinste und setzte sich wieder. Maria krabbelte jedoch nicht auf ihren Sitz sondern auf Ninas Schoß. Diese wirkte erst etwas überrascht, aber gewöhnte sich recht schnell an den kleinen Körper in ihren Armen. Connies grinste über Ninas überraschtes Gesicht. Und Maria tat das, was sie am besten konnte: Fragen stellen!
„Wenn du bei der Polizei bist, hast du dann auch eine Pistole?“ Maria blickte die Polizistin mit großen ernsten Augen an.
Nina nickte.
„Wie viele böse Menschen hast du schon gefangen?“ fragte das Mädchen weiter.
Nina grinste. „Ich glaube, das kann ich gar nicht beantworten. Es waren schon so viele. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.“
Maria nickte und akzeptierte dies als Antwort. Connie grinste vor sich hin und trank ihren Cappuccino amüsiert.
„Tante Connie sagt immer, die Polizei gibt ihr irgendwann den Rest. Was bedeutet das? Den Rest von was?“
Connie verschluckte sich nun ihrerseits und hustete heftig.
Nina blickte fragend über den Tisch. „Ich glaube, das müssen wir Tante Connie selbst fragen. Ich weiß nicht, was sie damit meint.“
Die Anwältin hielt sich ein Taschentuch vor das Gesicht und hustete immer noch. Doch Nina erkannte, dass es nur noch gespielt war. Sie grinste und erkannte eine deutliche Rötung in Connies Gesicht.
„Tante Connie?“ fragte Maria, „Was bedeutet das, den Rest bekommen?“
„Ja, Counselor, das würde mich auch mal interessieren.“ Nina konnte ein Grinsen nicht verbergen und als sich ihre Blicke trafen, fingen beide Frauen gleichzeitig an zu lachen.
Maria blickte fragend zwischen ihnen beiden hin und her.
„Tut mir leid, mi amor, man sagt das, wenn man sich über jemanden immer wieder ärgert. Und eigentlich habe ich das deinem Vater erzählt. Hast du uns etwa belauscht?“ Connie versuchte wieder ernst zu schauen, aber es misslang ihr.
Maria schüttelte den Kopf. „Daddy hat es Mum erzählt beim Abendessen, und dass die Polizei bestimmt genauso dickköpfig sei wie du.“ Zu Nina gewandt fragte sie sogleich. „Was heißt dickköpfig? Tante Connie hat doch gar keinen dicken Kopf.“
Nina fing an zu grinsen und zwinkerte Maria zu. „Man sagt das zu jemand, der sich gut durchsetzen kann und das kann deine Tante Connie. Das kann ich nur bestätigen.“
Connie hob eine Augenbraue. „Gut zu wissen, was Sie darüber denken, Detective. Ich werde mich bei Gelegenheit noch dafür revanchieren.“
Die Drei unterhielten sich weiterhin angeregt, Maria stellte Nina viele Fragen und diese wurde nicht müde, sie zu beantworten. Erst als Connie auf die Uhr sah, schreckte sie hoch.
„Maria, wir müssen uns beeilen. Deine Mum wartet auf uns. Wir haben die Zeit total vergessen!“
Nina und Maria standen auf und die Polizistin gab dem Kellner einen Schein, um die Rechnung zu begleichen.
„Vielen Dank für die Einladung, Detective. Der nächste Lunch geht dafür auf meine Rechnung, okay?“
Connie zog ihre Jacke an und hing sich ihre Handtasche um. Nina nickte und nahm ebenfalls ihre Jacke und die Einkaufstüte unter ihrem Stuhl in die Hand. Die Anwältin bat Nina kurz zu warten und auf Maria aufzupassen, während sie die Verspätung bei ihrer Schwägerin ankündigen würde. Nina kniete sich vor Maria und hielt ihr die Einkaufstüte hin.
„Maria, der Nachmittag mit dir und Tante Connie war so lustig und schön, dass ich dir ein kleines Geschenk geben möchte. Hier, in der Tüte, das gehört dir und ich hoffe du passt gut darauf auf.“
Sie beobachtete, wie das Kind neugierig in die Tüte blickte und ihr Gesicht anfing zu strahlen.
„DANKE!“ rief Maria und umarmte die Polizistin stürmisch. „Gracias, Nina, muchas gracias!“
Als Connie auflegte und zu den beiden anderen blickte bot sich ihr ein Bild, was ihr Herz höher schlagen ließ. Nina hatte die Augen geschlossen und hielt Maria fest in ihrem Arm. Hatte sie die taffe Polizistin sonst nur sehr energisch und viel zu oft sarkastisch erlebt, so sah sie nun ein ganz anderes Bild. Nina war entspannt, lustig, kinderlieb und mehr als aufmerksam ihr und Maria gegenüber. Sie spürte ein neues Gefühl in sich aufkommen. Sie hatte plötzlich den Wunsch Nina besser kennenzulernen. Sie wollte wissen was diese Frau durchgemacht hatte, wie sie zu diesem Mensch wurde, der sie war und sie wollte vor allem alle Facetten von Detective Cassady kennenlernen.
Als Nina ihre Augen wieder öffnete und die Umarmung langsam löste trafen sich wieder ihre Blicke und Nina versank erneut in den warmen dunklen Augen ihrer Kollegin. Das Herz schlug schneller als sie Connie auf sich zulaufen sah. Sie lächelten sich an.
„Tia Connie! Nina hat mir das Einhorn aus dem Spielzeugladen geschenkt, schau!“ Maria griff in die Tüte und holte das Stofftier heraus
Ihre Tante sah erstaunt zu Nina. „Das wäre aber nicht nötig gewesen, Detective. Sie…“
Doch sie wurde von einem strengen Blick der Polizistin gestoppt weiterzureden.
„Es war mir eine Ehre und Freude diesen Tag mit Ihnen und Maria verbringen zu können. Deshalb dachte ich, eine kleine Erinnerung für Maria wäre angebracht.“
Connie nickte lächelnd. „Vielen Dank, Nina. Vielleicht können wir das noch einmal wiederholen.“
Nina grinste. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das wiederholen werden. Wer kann schon zwei so hübschen Frauen widerstehen!?“
Sie verabschiedeten sich und Nina sah Connie und Maria noch lange hinterher, als sie durch die große Mall zum Ausgang liefen. Ihr Herz hüpfte ein paar Mal auf und ab, als ihr Blick dabei auf Connies Hintern fiel, der sich bei jedem Schritt sanft bewegte. Das tat er doch sonst nicht? Machte Connie das mit Absicht? Nina fing an zu grinsen und schüttelte leicht den Kopf. Als sie sich selbst umdrehte um in die andere Richtung zu laufen stieß sie mit einem fest installierten Mülleimer zusammen. Eine Minute später erhielt sie eine SMS auf ihrem Diensthandy.
Seufzend nahm sie es und erwartete eine Nachricht von Lieutenant van Buren. Doch sie fing an zu grinsen und sah hoch. Kurz vor dem Ausgang standen Connie und Maria und winkten ihr stürmisch zu. Nina winkte zurück. Dann waren beide aus ihrem Blickfeld verschwunden. Sie sah wieder auf ihr Handy. Dort stand immer noch:
„Ich hoffe Ihnen hat gefallen, was Sie gesehen haben, trotzdem sollten Sie nicht vergessen auf den Weg zu achten :-) Ich erwarte Sie übrigens morgen Abend bei mir zum Dinner. Als kleines Dankeschön für diesen schönen Tag. Widerrede lohnt sich nicht, denn ich bin ja bekanntermaßen sehr dickköpfig ;-) LG Connie“
Ende
Anmerkung des Autors: Evtl. gibt es aber noch eine Fortsetzung, falls dieses Pairing gefällt. ;-)