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Ingrid und die Ice-Bucket-Challenge

von Inery
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteAllgemein / P6 / Gen
Ingrid Rischke Prof. Dr. Gernot Simoni
02.11.2014
02.11.2014
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Auch mich hat es nun getroffen, dass ich eine FF zur Ice-Bucket-Challenge schreiben muss. Danke an "charlihatflockelieb" für die Nominierung in ihrer Notruf Hafenkante FF. Frauke Prinz hat dort zwar nicht Ingrid nominiert, aber ich habe das nun trotzdem so eingebaut, irgendwer musste Ingrid ja schließlich nominieren...

Ich werde niemand neues nominieren, aber sollte jemand Lust haben ebenfalls etwas zu schreiben kann er sich gerne als von mir nominiert sehen ;)
Viel Spaß beim Lesen, es ist relativ kurz geworden, aber mehr gibt es in dieser FF einfach nicht zu sagen / schreiben. Reviews sind gerne gesehen.


„Nein, das glaube ich nicht.“ stöhnte Ingrid und starrte sprachlos auf den Computerbildschirm.
„Was ist denn los?“ fragte Gernot hinter ihr.
Ingrid drehte sich um und schaute ihn an. „Hast du von der Ice-Bucket-Challenge gehört?“
Gernot nickte. „Da überschütten sich doch die Prominenten mit Eiswasser um auf ALS aufmerksam zu machen, oder?“
Ingrid nickte. „Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Promis.“ seufzte sie.
„Wie meinst du das denn jetzt?“
„So langsam sind auch die normalen Leute dran.“
„Jetzt sag nicht...“ begann Gernot und wurde von Ingrid unterbrochen.
„Doch, auch ich wurde nominiert.“
„Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du dir ernsthaft Wasser überschütten willst? Von wem wurdest du überhaupt nominiert?“
„Frauke Prinz.“
„Bitte wer??“ fragte Gernot überrascht nach.
„Frauke Prinz, sie machte vor einigen Jahren ihre Ausbildung bei uns und arbeitet mittlerweile in Hamburg.“
„Und wieso nominiert sie ausgerechnet dich?“
„Wahrscheinlich war ich ihr zu streng während ihrer Ausbildung und sie will sich nun rächen.“ schmunzelte Ingrid. „Sie wird davon ausgehen, dass ich mich drücke.“
„Also machst du es doch, oder wie?“ fragte Gernot. „Ingrid, es ist wichtig, dass diese Krankheit mehr Aufmerksamkeit erhält und durch die ganzen Prominenten ist ALS momentan so viel im Gespräch wie nie zuvor, aber wenn du dir einen Eimer Wasser überschüttest ist das für 99,9% der Weltbevölkerung völlig uninteressant. Mit einer Spende kannst du die Krankheit mehr unterstützen als wenn du dir Wasser überschüttest und anschließend erkältet bist.“
„Krankenschwestern kneifen nicht.“ sagte Ingrid dann entschlossen. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass mich irgendwer nominieren würde und bei jedem anderen hätte ich es nicht gemacht, aber sie geht davon aus, dass ich kneifen werde und genau deswegen mache ich es.“
„Ingrid du bist verrückt geworden. Wir spenden was und dann ist gut.“
„Den Triumph lasse ich ihr nicht.“ schaute Ingrid ihn entschlossen an und Gernot schüttelte nur noch den Kopf. Ingrid schaute aus dem Fenster, es war Mittag und die Sonne schien. „Komm mit.“
„Was? Wohin willst du denn?“
„Na raus natürlich. Das gute Wetter ausnutzen.“
„Spazierengehen?“
Ingrid verdrehte die Augen. „Was habe ich denn eben gesagt.“
„Sag nicht, du willst jetzt gleich...?“
„Natürlich, wann denn sonst? Morgen soll das Wetter schlechter werden und wir müssen beide wieder arbeiten.“
„Du meinst das wirklich ernst...“ Gernot schüttelte fassungslos den Kopf. „Willst du dich dabei auch noch filmen lassen?“
„Natürlich.“
„Aber du weißt, dass die Kamera noch kaputt ist?“
Ingrid verdrehte die Augen. „Wozu habe ich ein Smartphone?“ lachte sie dann. „Ich geh mich nur mal schnell umziehen, wenn ich das Oberteil anlasse, wird das durchsichtig wenn es nass ist.“
Gernot konnte nur noch den Kopf schütteln und sagte nicht mehr, es würde sowieso sinnlos sein.

Wenige Minuten später kam Ingrid wieder nach unten ins Wohnzimmer und hielt Gernot ihr Handy hin.
„Was soll ich denn mit deinem Handy? Du weißt doch, dass ich damit nicht zurecht komme.“
„Zweimal drücken und aufpassen, dass du richtig filmst.“
„Ingrid, was muss ich tun um dir diesen Unsinn wieder auszureden?“
„Nichts, du wirst es nämlich nicht schaffen. Und jetzt komm, bevor es draußen kalt ist.“
Gernot stöhnte, dann folgte er Ingrid, die in der Küche noch schnell Eiswürfel aus dem Gefrierfach holte und dann draußen im Hof einen Eimer mit Wasser füllte.
„Und was muss ich da jetzt drücken? Der Bildschirm ist schwarz.“ sagte Gernot dann und hielt Ingrids Handy ratlos in der Hand.
„Den Bildschirm entsperren und dann auf das Symbol drücken wo Kamera steht.“
„Und wie entsperre ich den Bildschirm? Ingrid, du weißt, dass ich mit diesen Dingern nicht zurecht komme.“
„Den mittleren Knopf unten drücken“
„Und welche Zahlen muss ich eingeben?“ fragte Gernot dann als er das Zahlenfeld sah bevor Ingrid weiter reden konnte.
„Der Tag an dem wir damals nach Mailand geflogen sind.“ schmunzelte Ingrid, gespannt wie Gernot reagieren würde, aber in dem Moment tippte er bereits etwas ein.
„Das geht nicht.“ sagte Gernot dann und versuchte es aber sofort noch einmal.
„Du musst 6 Zahlen eingeben. Mit Jahreszahl.“ meinte Ingrid dann.
„Jetzt hat es geklappt.“ meinte er dann und schaute Ingrid an. „Du dachtest wohl ich wüsste nicht was ich eintippen müsste.“
Ingrid schmunzelte und zuckte die Schultern. „Ich war mir nicht sicher. Hast du die Kamera geöffnet?“
„Ja, jetzt sehe ich dich doppelt.“ schmunzelte Gernot.
„Unten Rechts ist eine Videokamera abgebildet.“
„Ja. Soll ich dadrauf drücken?“
„Wenn du es gemacht hast halte den Daumen hoch, das Handy filmt dann sofort los.“
Einen Moment später hielt  Gernot den Daumen hoch. Ingrid atmete nochmal tief ein und aus. „Viele Grüße nach Hamburg an Frauke Prinz mit den besten Grüßen aus Leipzig, hiermit bedanke ich mich für die Nominierung. Das Wasser steht bereit, jemanden neues nominieren werde ich aber nicht. Die Aktion läuft schon sehr lange und erfolgreich, durch diese Aktion hat ALS sehr viel Aufmerksamkeit erhalten. Eine Spende ist wichtig, daher werde auch ich meinen Teil dazu beitragen und die Stiftung finanziell unterstützen. Es wäre schön wenn möglichst viele dies auch so sehen und auch ohne Eisdusche einen kleinen Beitrag spenden. Und jetzt...“ Ingrid nahm den gefüllten Eimer und goss ihn sich über.
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