4 - Flying Doctors - Tage wie diese...
von mops1980
Kurzbeschreibung
Es gibt so Tage, da sollte man lieber im Bett bleiben. Dr. Tom Callaghan erlebt einen dieser Tage mit ungeahnten Folgen.
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Dr. Chris Randall
Dr. Tom Callaghan
OC (Own Character)
16.10.2014
22.10.2014
11
14.153
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Dieses Kapitel
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16.10.2014
1.416
Da ich nicht weiß, ob morgen dazu komme, ein Kapitel hochzuladen, gibt es heute noch etwas.
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Unausgeschlafen machte Kelly sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Flugplatz, um Dr. Hewson abzuholen.
Nach dem Gespräch mit Tom war sie nach Hause gefahren. Dort hatte sie noch eine Kleinigkeit gegessen und war dann direkt ins Bett gegangen. Aber sie hatte die ganze Nacht wach gelegen. Ständig dachte sie an Tom und seine Situation. Sie hoffte, dass sie ihm wenigstens ein wenig hatte helfen können.
Sie kannte Al Hewson noch nicht, aber durch Toms Erzählungen war er ihr jetzt schon unsympathisch.
Die Maschine aus Broken Hill landete. Ein Mann mit Sonnenbrille stieg aus dem Flugzeug und ging gezielt auf sie zu.
„Guten Tag, Dr. Al Hewson“, begrüßte er sie. Er nahm die Sonnenbrille ab und reichte ihr die Hand.
„Kelly Marshall, eine der Krankenschwestern, hallo”, sagte sie kühl und distanziert.
„Schön, sie kennen zu lernen.“ Al Hewson musterte sie von oben bis unten. Kelly fühlte sich nicht sehr wohl dabei.
„Ich bringe sie ins Majestic-Hotel. Dort ist ein Zimmer für sie reserviert“, sagte Kelly knapp und ging zusammen mit Dr. Hewson zum Wagen. Er verstaute seine Taschen im Kofferraum und nahm dann auf dem Beifahrersitz Platz.
Während der Fahrt beobachtete Kelly ihn aus den Augenwinkeln. Al Hewson war mittelgroß, hatte hellbraune Haare, einen Borsten-Haarschnitt und einen zynischen Gesichtsausdruck. Er pflegte die Brauen auf eine Art zu heben, die Kelly auf Anhieb unsympathisch war.
Der Blick, den er ihr bei der Begrüßung zugeworfen hatte, irritierte sie und machte ihr Angst. Seine Augen hatten dabei einen seltsamen Glanz.
Sie konnte nicht sagen, was es war, aber sie beschloss instinktiv, Al Hewson so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Aber zwangsläufig würde sie ihm über den Weg laufen. Schließlich waren sie nicht in einem großen Krankenhaus in Sydney oder Melbourne.
Sie parkte den Wagen direkt vorm Pub und stieg aus. Al Hewson folgte ihr, nachdem er sein Gepäck aus dem Kofferraum geholt hatte. Als sie zusammen das Lokal betraten, wurde es augenblicklich still.
Obwohl es erst vormittags war, waren schon einige Leute im Pub. Vermutlich waren sie aber auch nur neugierig auf Dr. Hewson. Der Buschtelegraf hatte scheinbar schon gute Arbeit geleistet. Jeder wusste Bescheid.
Vic stand hinter der Bar und zapfte gerade ein Bier. Kelly war es einfach unbegreiflich, wie manche Leute am frühen Morgen schon Bier trinken konnten.
„Hallo Vic, ich bringe dir hier einen neuen Gast. Das ist Dr. Al Hewson, die Vertretung für Tom. Dr. Hewson, das ist Vic Buckley.“, stellte Kelly den Arzt vor.
Der Wirt reichte ihm die Hand.
„Guten Tag. Ich hole meine Frau Nancy, die wird ihnen ihr Zimmer zeigen.“, sagte er und verschwand in der Küche.
Der Arzt hatte die ganze Zeit über nichts gesagt. Einen kurzen Augenblick später kam Nancy bereits an die Bar.
„Wenn sie mir bitte folgen würden, Dr. Hewson.“, sagte sie nur. Man konnte eine gewisse Antipathie in ihrer Stimme hören.
„Ganz schön arrogant, oder?“, fragte Vic, der inzwischen wieder hinter der Bar stand und Kelly ansah.
„Er war mir von Anfang an unsympathisch.“, gestand die Krankenschwester.
Sie erzählte nicht, dass sie schon einiges über ihn von Tom gehört hatte. Es musste ja nicht jeder wissen, dass der angesehene Arzt ihn schon kannte.
Ein gelber Ford Telstar fuhr über eine rote Sandpiste und zog eine Wolke aus rotem Staub hinter sich her.
Tom war bereits einige Stunden unterwegs und hatte Coopers Crossing weit hinter sich gelassen.
Nichts außer rotem Sand und ein paar vereinzelte Spinifex-Büsche waren zu sehen. Das war genau das richtige, um abzuschalten und die Probleme hinter sich zu lassen.
Nach einer Stunde erschien endlich das Farmhaus in seinem Blickfeld. Vor der großen Treppe zur Veranda kam der Wagen zum Stehen. Als Tom ausstieg und die Treppe hinaufging, öffnete sich die Haustür.
Eine Frau Mitte fünfzig trat auf die Veranda.
„Guten Tag, Mrs. Daniels.“
Tom reichte ihr die Hand.
„Dr. Callaghan, schön sie zu sehen. Wie geht es ihnen?“
Rosemary Daniels war mehr als überrascht, ihn zu sehen.
„Um ganz ehrlich zu sein, nicht so besonders. Ich brauche ein paar Tage Abstand vom Service und dachte, Corinda Bella wäre genau das Richtige für mich.“, antwortete Tom niedergeschlagen.
Rosemary sah ihn an. Sie hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Scheinbar war der Buschtelegraph noch nicht zu ihr durchgedrungen.
„Möchten sie mir bei einer Tasse Tee davon erzählen? Ich bin im Moment alleine. Seit unsere jüngste Tochter in Sydney zur Schule geht, ist es hier sehr ruhig geworden. Aber kommen sie doch erst mal rein.“
Tom lächelte sie dankbar an und folgte ihr ins Haus. Er wundert sich über ihre Aussage, dass sie alleine war.
Okay, die Männer waren bestimmt auf einem Inspektionsritt.
Aber Beth Drever, ihre Schwägerin, lebte doch auch auf der Farm. Und auch ihre Tochter Diana lebte mit ihrem Mann Doug auf der Farm. Während Rosemary den Tee zubereitete, hatte Tom sich an den Küchentisch gesetzt.
„Sagen sie Rosemary, ist denn Beth gar nicht da?“
„Oh, sie ist vor einer Woche in die Staaten zu Liz geflogen“, sagte Mrs. Daniels, als sie Tom eine Tasse Tee hinstellte.
Tom sah bei der Erwähnung von Liz auf. Wie lange hatte er schon nicht mehr an sie gedacht. Fast wäre er vor drei Jahren mit ihr nach New York gegangen.
„Wie geht es Liz?“, fragte er und nippte an seiner Tasse.
Rosemary setzt sich ihm gegenüber hin.
„Ihr geht es gut, denke ich. Sie heiratet dieses Wochenende und hat einen super Job als Fotografin bei einer Werbeagentur. Beth ist wegen der Heirat rüber geflogen.“, erklärte sie ihm.
„Das ist schön“, sagte Tom nachdenklich.
Es war ein Schock für ihn gewesen, als sie damals einfach ohne ihn zurück nach New York gegangen war. Sie hatte gemerkt, dass Tom ins Outback gehörte.
Aber sie gehörte nach New York, es war ihre Heimat und das Outback hatte sie nie wirklich gemocht. Er hatte sie geliebt, aber nach drei Jahren war er darüber hinweg.
„Tom, was ist los? Warum brauchen sie Abstand vom Service?“ Rosemary holte ihn mit ihrer Frage aus seinen Gedanken zurück. Er nahm noch einmal einen Schluck Tee und erzählte was passiert war.
Allerdings erzählte er nicht, dass er Al Hewson von früher kannte und ihn nicht mochte.
„Aber genug jetzt von mir.“, beendete er seine Erzählung.
„Ich bin hier, um ein wenig abzuschalten. Wie geht es ihnen und den Hennessys?“ fragte er. Rosemary Daniels lächelte.
„Ich denke wir können nicht klagen. Die Farm läuft im Moment gut. Auch sonst ist alles sehr harmonisch. Ich würde sagen, wir sind eine glückliche Familie.“, erzählte sie.
„Das freut mich. Ich will gleich noch zu den Hennessys rüber. Es sind doch alle da, oder?“ fragte Tom.
„Ja, Diana müsste auf jeden Fall mit Henry und Elisabeth da sein.“
Diana war die Tochter von Rosemary und Vern Daniels und hatte kurz nachdem Jean Hennessy gestorben war, Doug Hennessy, den ältesten Sohn der Hennessys geheiratet, weil sie von ihm schwanger war. Sie kümmerte sich neben ihrem Sohn Henry auch um die kleine Elisabeth.
„Okay, dann gehe ich jetzt mal rüber. Schließlich habe ich mein Patenkind schon lange nicht mehr gesehen.“
„Ja, gehen sie nur. Elisabeth wird sich bestimmt freuen, sie mal wieder zu sehen. Sie war sehr enttäuscht, dass sie am Donnerstag nicht mehr herkommen konnten. Ich mache ihnen inzwischen ein Zimmer fertig.“
„Danke Rosemary. Sie sind die Beste.“
Tom lächelte sie noch einmal an und verschwand aus der Küche.
Bis zum Haus der Hennessys waren es ca. 2 km. Tom legte die Strecke zu Fuß zurück. Als er das kleine Gartentor öffnete, kam ihm schon ein kleines, dunkelhaariges Mädchen entgegen.
„Onkel Tom! Was machst du denn hier?”
Der Arzt ging in die Hocke und breitete seine Arme aus. Das Mädchen lief direkt in seine Arme.
„Hallo Große. Ich wollte dich und Henry besuchen.“
Tom nahm Elizabeth auf den Arm und ging mit ihr ins Haus.
„Onkel Tom?“ Elizabeth sah ihn mit strahlenden Augen an.
„Ja, was ist?” Er stubste ihre Nase mit dem Zeigefinger.
„Mein Pony hat ein Fohlen bekommen. Ich hab es Snowy genannt.“
„Schöner Name.“
„Wenn du willst, können wir in den Stall gehen und es uns ansehen.“, sagte die Kleine.
„Später ja? Ich will erst sehen, wie es Diana geht.“
„Na gut!“
Sie gingen ins Haus, wo ihnen im Flur Diana entgegen kam.
„Hallo Tom. Das ist ja mal eine Überraschung. Schön dich wieder zu sehen.“
Der Arzt lächelte. „Hallo Diana!“
Die Familien Hennessy und Daniels waren wirklich wie eine zweite Familie für ihn.
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Unausgeschlafen machte Kelly sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Flugplatz, um Dr. Hewson abzuholen.
Nach dem Gespräch mit Tom war sie nach Hause gefahren. Dort hatte sie noch eine Kleinigkeit gegessen und war dann direkt ins Bett gegangen. Aber sie hatte die ganze Nacht wach gelegen. Ständig dachte sie an Tom und seine Situation. Sie hoffte, dass sie ihm wenigstens ein wenig hatte helfen können.
Sie kannte Al Hewson noch nicht, aber durch Toms Erzählungen war er ihr jetzt schon unsympathisch.
Die Maschine aus Broken Hill landete. Ein Mann mit Sonnenbrille stieg aus dem Flugzeug und ging gezielt auf sie zu.
„Guten Tag, Dr. Al Hewson“, begrüßte er sie. Er nahm die Sonnenbrille ab und reichte ihr die Hand.
„Kelly Marshall, eine der Krankenschwestern, hallo”, sagte sie kühl und distanziert.
„Schön, sie kennen zu lernen.“ Al Hewson musterte sie von oben bis unten. Kelly fühlte sich nicht sehr wohl dabei.
„Ich bringe sie ins Majestic-Hotel. Dort ist ein Zimmer für sie reserviert“, sagte Kelly knapp und ging zusammen mit Dr. Hewson zum Wagen. Er verstaute seine Taschen im Kofferraum und nahm dann auf dem Beifahrersitz Platz.
Während der Fahrt beobachtete Kelly ihn aus den Augenwinkeln. Al Hewson war mittelgroß, hatte hellbraune Haare, einen Borsten-Haarschnitt und einen zynischen Gesichtsausdruck. Er pflegte die Brauen auf eine Art zu heben, die Kelly auf Anhieb unsympathisch war.
Der Blick, den er ihr bei der Begrüßung zugeworfen hatte, irritierte sie und machte ihr Angst. Seine Augen hatten dabei einen seltsamen Glanz.
Sie konnte nicht sagen, was es war, aber sie beschloss instinktiv, Al Hewson so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Aber zwangsläufig würde sie ihm über den Weg laufen. Schließlich waren sie nicht in einem großen Krankenhaus in Sydney oder Melbourne.
Sie parkte den Wagen direkt vorm Pub und stieg aus. Al Hewson folgte ihr, nachdem er sein Gepäck aus dem Kofferraum geholt hatte. Als sie zusammen das Lokal betraten, wurde es augenblicklich still.
Obwohl es erst vormittags war, waren schon einige Leute im Pub. Vermutlich waren sie aber auch nur neugierig auf Dr. Hewson. Der Buschtelegraf hatte scheinbar schon gute Arbeit geleistet. Jeder wusste Bescheid.
Vic stand hinter der Bar und zapfte gerade ein Bier. Kelly war es einfach unbegreiflich, wie manche Leute am frühen Morgen schon Bier trinken konnten.
„Hallo Vic, ich bringe dir hier einen neuen Gast. Das ist Dr. Al Hewson, die Vertretung für Tom. Dr. Hewson, das ist Vic Buckley.“, stellte Kelly den Arzt vor.
Der Wirt reichte ihm die Hand.
„Guten Tag. Ich hole meine Frau Nancy, die wird ihnen ihr Zimmer zeigen.“, sagte er und verschwand in der Küche.
Der Arzt hatte die ganze Zeit über nichts gesagt. Einen kurzen Augenblick später kam Nancy bereits an die Bar.
„Wenn sie mir bitte folgen würden, Dr. Hewson.“, sagte sie nur. Man konnte eine gewisse Antipathie in ihrer Stimme hören.
„Ganz schön arrogant, oder?“, fragte Vic, der inzwischen wieder hinter der Bar stand und Kelly ansah.
„Er war mir von Anfang an unsympathisch.“, gestand die Krankenschwester.
Sie erzählte nicht, dass sie schon einiges über ihn von Tom gehört hatte. Es musste ja nicht jeder wissen, dass der angesehene Arzt ihn schon kannte.
Ein gelber Ford Telstar fuhr über eine rote Sandpiste und zog eine Wolke aus rotem Staub hinter sich her.
Tom war bereits einige Stunden unterwegs und hatte Coopers Crossing weit hinter sich gelassen.
Nichts außer rotem Sand und ein paar vereinzelte Spinifex-Büsche waren zu sehen. Das war genau das richtige, um abzuschalten und die Probleme hinter sich zu lassen.
Nach einer Stunde erschien endlich das Farmhaus in seinem Blickfeld. Vor der großen Treppe zur Veranda kam der Wagen zum Stehen. Als Tom ausstieg und die Treppe hinaufging, öffnete sich die Haustür.
Eine Frau Mitte fünfzig trat auf die Veranda.
„Guten Tag, Mrs. Daniels.“
Tom reichte ihr die Hand.
„Dr. Callaghan, schön sie zu sehen. Wie geht es ihnen?“
Rosemary Daniels war mehr als überrascht, ihn zu sehen.
„Um ganz ehrlich zu sein, nicht so besonders. Ich brauche ein paar Tage Abstand vom Service und dachte, Corinda Bella wäre genau das Richtige für mich.“, antwortete Tom niedergeschlagen.
Rosemary sah ihn an. Sie hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Scheinbar war der Buschtelegraph noch nicht zu ihr durchgedrungen.
„Möchten sie mir bei einer Tasse Tee davon erzählen? Ich bin im Moment alleine. Seit unsere jüngste Tochter in Sydney zur Schule geht, ist es hier sehr ruhig geworden. Aber kommen sie doch erst mal rein.“
Tom lächelte sie dankbar an und folgte ihr ins Haus. Er wundert sich über ihre Aussage, dass sie alleine war.
Okay, die Männer waren bestimmt auf einem Inspektionsritt.
Aber Beth Drever, ihre Schwägerin, lebte doch auch auf der Farm. Und auch ihre Tochter Diana lebte mit ihrem Mann Doug auf der Farm. Während Rosemary den Tee zubereitete, hatte Tom sich an den Küchentisch gesetzt.
„Sagen sie Rosemary, ist denn Beth gar nicht da?“
„Oh, sie ist vor einer Woche in die Staaten zu Liz geflogen“, sagte Mrs. Daniels, als sie Tom eine Tasse Tee hinstellte.
Tom sah bei der Erwähnung von Liz auf. Wie lange hatte er schon nicht mehr an sie gedacht. Fast wäre er vor drei Jahren mit ihr nach New York gegangen.
„Wie geht es Liz?“, fragte er und nippte an seiner Tasse.
Rosemary setzt sich ihm gegenüber hin.
„Ihr geht es gut, denke ich. Sie heiratet dieses Wochenende und hat einen super Job als Fotografin bei einer Werbeagentur. Beth ist wegen der Heirat rüber geflogen.“, erklärte sie ihm.
„Das ist schön“, sagte Tom nachdenklich.
Es war ein Schock für ihn gewesen, als sie damals einfach ohne ihn zurück nach New York gegangen war. Sie hatte gemerkt, dass Tom ins Outback gehörte.
Aber sie gehörte nach New York, es war ihre Heimat und das Outback hatte sie nie wirklich gemocht. Er hatte sie geliebt, aber nach drei Jahren war er darüber hinweg.
„Tom, was ist los? Warum brauchen sie Abstand vom Service?“ Rosemary holte ihn mit ihrer Frage aus seinen Gedanken zurück. Er nahm noch einmal einen Schluck Tee und erzählte was passiert war.
Allerdings erzählte er nicht, dass er Al Hewson von früher kannte und ihn nicht mochte.
„Aber genug jetzt von mir.“, beendete er seine Erzählung.
„Ich bin hier, um ein wenig abzuschalten. Wie geht es ihnen und den Hennessys?“ fragte er. Rosemary Daniels lächelte.
„Ich denke wir können nicht klagen. Die Farm läuft im Moment gut. Auch sonst ist alles sehr harmonisch. Ich würde sagen, wir sind eine glückliche Familie.“, erzählte sie.
„Das freut mich. Ich will gleich noch zu den Hennessys rüber. Es sind doch alle da, oder?“ fragte Tom.
„Ja, Diana müsste auf jeden Fall mit Henry und Elisabeth da sein.“
Diana war die Tochter von Rosemary und Vern Daniels und hatte kurz nachdem Jean Hennessy gestorben war, Doug Hennessy, den ältesten Sohn der Hennessys geheiratet, weil sie von ihm schwanger war. Sie kümmerte sich neben ihrem Sohn Henry auch um die kleine Elisabeth.
„Okay, dann gehe ich jetzt mal rüber. Schließlich habe ich mein Patenkind schon lange nicht mehr gesehen.“
„Ja, gehen sie nur. Elisabeth wird sich bestimmt freuen, sie mal wieder zu sehen. Sie war sehr enttäuscht, dass sie am Donnerstag nicht mehr herkommen konnten. Ich mache ihnen inzwischen ein Zimmer fertig.“
„Danke Rosemary. Sie sind die Beste.“
Tom lächelte sie noch einmal an und verschwand aus der Küche.
Bis zum Haus der Hennessys waren es ca. 2 km. Tom legte die Strecke zu Fuß zurück. Als er das kleine Gartentor öffnete, kam ihm schon ein kleines, dunkelhaariges Mädchen entgegen.
„Onkel Tom! Was machst du denn hier?”
Der Arzt ging in die Hocke und breitete seine Arme aus. Das Mädchen lief direkt in seine Arme.
„Hallo Große. Ich wollte dich und Henry besuchen.“
Tom nahm Elizabeth auf den Arm und ging mit ihr ins Haus.
„Onkel Tom?“ Elizabeth sah ihn mit strahlenden Augen an.
„Ja, was ist?” Er stubste ihre Nase mit dem Zeigefinger.
„Mein Pony hat ein Fohlen bekommen. Ich hab es Snowy genannt.“
„Schöner Name.“
„Wenn du willst, können wir in den Stall gehen und es uns ansehen.“, sagte die Kleine.
„Später ja? Ich will erst sehen, wie es Diana geht.“
„Na gut!“
Sie gingen ins Haus, wo ihnen im Flur Diana entgegen kam.
„Hallo Tom. Das ist ja mal eine Überraschung. Schön dich wieder zu sehen.“
Der Arzt lächelte. „Hallo Diana!“
Die Familien Hennessy und Daniels waren wirklich wie eine zweite Familie für ihn.