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Adlerhorst

Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Gen
Desmond Miles
12.10.2014
12.10.2014
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Hallo liebe Leser.
Das hier ist meine erste AC FF und ich verdiene damit kein Geld!
Und bis auf den darin vorkommenden OC und einigen mit diesem Charakter einhergehenden Änderungen der Geschichte, gehören mir weder Desmond und Co noch sonst etwas.

Um euch nicht weiter aufzuhalten - sofern das hier überhaupt jemand liest – will ich noch anmerken das ich Assassin´s Creed noch nie selbst gespielt habe. Ich stütze mein Wissen über die Personen auf das Recherchieren auf verschiedenen Seiten und Erzählungen meiner Freundin die A.C 1-4 gespielt hat.
Ich hoffe das stört niemanden allzu sehr.

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13.3.2001 geschah es zum ersten Mal.

Es war Desmonds vierzehnter Geburtstag und wie jeden Tag saß Oscar, nach dem täglichen Training, mit ihm auf seinem Bett, versorgte seine Verletzungen und leistete ihm in dem dunklen kalten Zimmer Gesellschaft. Oscar war für ihn wie das Rettungsboot für einen Ertrinkenden. Und das war an dem heutigen Tag sogar wörtlich zu nehmen.

Schwimmtraining. In +5° Wasser. Und da heute sein Geburtstag war hatte sein Vater ihm die Ehre zukommen  lassen statt den üblichen Zehn Runden Vierzehn zu schwimmen.

Unter den harten Augen seines Vaters die ihm stets nur mit Enttäuschung anblickten waren Desmonds von der Kälte taub gewordene Glieder noch schwerfälliger geworden. In der achten Runde versagten sie ihm schließlich völlig den Dienst und mit einem gurgelnden Laut ging er unter. Während er langsam immer weiter sank und das Leben gleichermaßen aus ihm zu schwinden schien öffnete er unter größten Mühen noch einmal die Augen.

Und dort war sie. Oscar. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck und kräftigen Zügen näherte sie sich ihm rasch, packte ihn und zog seinen schlaffen Körper in Richtung der Wasseroberfläche. Und in den langen Minuten als sie ihn aus dem Wasser zog und in wärmende Handtücher wickelte hatte er immer nur den flehenden Ausdruck in ihren Augen im Kopf. Die stille Bitte sie nicht allein an diesem schrecklichen Ort zurück zulassen.

Stunden später, weit nach der Sperrstunde, nachdem sie sich wie jeden Abend in sein Zimmer geschlichen hatte, nagte die Schuld noch immer an ihm. Denn in den wenigen Sekunden die sie gebrauchte hatte um ihn zu erreichen war er wütend auf sie gewesen, hatte sie in seinem Kopf wüst beschimpft und angebrüllt. Sie hatte sein Leben gerettet und ihm die Chance genommen eben diesem zu entkommen.

Wortlos beobachtete er wie sie mit ihrem Zeigefinger eine grünliche Paste aus einem kleinen Döschen holte und mit, für ihr junges Alter, erstaunlichem Geschick eine Schnittwunde versorgte die er sich bereits vor ein paar Tagen kassiert hatte, als er bei Nah -Kampfübungen seine Deckung vernachlässigt hatte.
Sie sagte kein Wort über den heutigen Vorfall – über sein Scheitern,sein wiederholtes Versagen. Und er wusste mit schmerzhafter Gewissheit wieso.
Weil sie ihn liebte. Sie hielt ihn nicht für den Versager wie die anderen ´Novizen´ oder das enttäuschende Ergebnis großer Erwartungen wie sein Vater.

Für all die Kritik die er von allen anderen hörte, schenkte Oscar ihm die doppelte Menge an Trost und Lob.
Unterstütze ihn beim lernen in jeder freien Minute die sie hatte und rettete ihn aus vielen brenzligen Situationen,so wie heute.

Und trotz all der Opfer die sie für ihn brachte und der Liebe die sie ihm so bereitwillig schenkte ohne etwas zurück zu fordern schaffte er es nicht sie ebenso zurück zu lieben. Für ihn war sie sein Rettungsanker. Seine beste und einzige Freundin. Seine Schwester.


13.3.2003 rettete sie ihn zum zweiten Mal.

Sein Sechzehnter Geburtstag und der Tag seiner Flucht. Er hatte es nur geschafft weil sie ihm geholfen hatte.
Mit Hilfe ihres Wissens über allerlei Kräuter und ihren freien Zugang zur Küche war es ihr gelungen ein Schlafmittel ins Essen zu mischen.

Und als er kurz vor dem Ausgang gestolpert war und so die beiden Wachen auf  sie beide aufmerksam gemacht hatte, war sie zurückgeblieben. Damit er frei sein konnte. Er hatte nicht zurückgeblickt. Nicht eine Sekunde gezögert. War einfach weiter gerannt.
Noch Jahre später versuchte er die wie Säure ätzende Schuld mit Alkohol fortzuschwemmen.


Er wusste nicht mehr welcher Tag es gewesen war als sie ihn das dritte mal rettete. Gut möglich das es wiedereinmal einer seiner Geburtstage war.

Er war so betrunken gewesen das er nicht einmal mehr gerade aus gehen konnte. Schemenhafte Bilder, Wortfetzen und Lückenhafte Augenblicke waren das einzige woran er sich noch erinnerte.

Es hatte damit angefangen das eine leicht bekleidete Dame mit ihm flirtete und ihn überredete nach seiner Schicht mit ihr zusammen auf ihre Beförderung zutrinken. Eine leise Stimme in seinem Hinterkopf hatte ihn vor der Frau gewarnt. Etwas stimmte nicht mit ihr.
Aber die Stimme in seinem Kopf glich der seines Vaters. Also schüttelte er kurz den Kopf und tat genau das Gegenteil von dem was die Stimme sagte. Er folgte ihr in eine dunkle Nische der Bar. Sie sagte ihm ihren Namen, irgendetwas mit ´S´ oder war es ´F´? Egal. Es war sicher nicht ihr richtiger Name.

Ein Glas folgte dem nächsten und ehe er sich versah torkelte er mit der Frau durch den Hinterausgang nach draußen auf einen kleinen dunklen Lieferwagen zu. Männer mit Sonnenbrillen stiegen aus und kamen auf sie zu. Er wollte anhalten aber die Frau zog ihn weiter. Seine Proteste wurden von seiner, vom Alkohol beschwerten, Zunge in ein unverständliches Nuscheln verwandelt. Er spürte nur noch einen Stich in den Hals
und sah wie sich eine alte verbeulte Blechdose rasend schnell seinem Gesicht näherte. Oder war es umgekehrt?

Bevor er gänzlich das Bewusstsein verlor hörte er einen lauten Knall. Flüche wurden zwischen lautem Husten ausgestoßen. Einer der Männer landete mit einem dumpfen Laut neben Desmond. Dann war alles Schwarz.

Als er wieder zu sich kam hatte er neben seinen Orientierungsproblemen die schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens. Hellgrüne mit bunten Blumen bedruckte Vorhänge milderten das für seine Augen viel zu grelle Sonnenlicht zu einem erträglichen Übel. Nach einigem Blinzeln und gemurmelten Flüchen setzte Desmond sich mühsam auf und lehnte sich gegen die Wand am Kopfteil des Bettes. Makellose weiße Bettwäsche mit einem dezenten rosafarbenen Streifenmuster machte ihm klar das er sich wohl bei einer Frau bedanken musste oder einem sehr femininen Mann.

Ein leises Klopfen unterbrach seine weiteren Überlegungen. Und als die Tür aufging und er die Person erkannte die ihm mit einem sanften Lächeln ein Tablett mit Frühstück brachte rangen die altbekannte Schuld ,sie damals im Stich gelassen zu haben, und die Erleichterung ,sie nach all diesen Jahren gesund wieder zu sehen, miteinander.

Oscar. Sie hatte sich verändert. Und irgendwie auch nicht.

Ihr braunes Haar war dunkler, da es nun nicht mehr jeden Tag der Sonne ausgesetzt war, aber es hatte immer noch den selben rötlichen Schimmer. Auf ihrem Gesicht konnte er keinen der früher stets gut erkennbaren Teenager -Pickel, die auch sein Gesicht lange verunstaltet hatten, mehr entdecken. Sie waren zusammen mit der Brille, die in der Mitte von einem Stück Klebeband zusammengehalten wurde, verschwunden.
Auch ihr Körper hatte sich verändert. Aus dem leicht pummeligen Mädchen war eine sehr hübsche junge Frau geworden die üppige Kurven ihr eigen nennen durfte die bei so manchen Männern den Speichelfluss anregten.

Aber nicht bei ihm. Er sah sie an. Bemerkte die Veränderungen und freute sich für sie. Sein Blut wurde nicht wärmer und seine Hände begannen nicht zu schwitzen. Sein Herz hüpfte nicht vor Aufregung sondern zog sich schmerzhaft zusammen. Beschämt senkte er den Kopf.

Warum? Warum konnte er sich nicht  in sie verlieben? In diese hübsche, sanfte Frau zu der seine beste Freundin geworden war? Die ihn so oft gerettet hatte ohne etwas von ihm zurück zu fordern?
Warum war er nicht einmal zu etwas so einfachem in der Lage wie einen anderen Menschen zu lieben?

Als Oscar sich neben ihn aufs Bett setzte und das Tablett auf seinem Schoss abstellte hatte er das Gefühl er würde jeden Augenblick an dem Klos in seinem Hals ersticken. Und es geschähe ihm nur recht!

Und gerade als er den Mund öffnete um sich bei ihr zu bedanken, was das erste mal gewesen wäre stellte er mit Schrecken und noch mehr Schuldgefühlen fest, schob sie ihm eine Gabel mit Rührei in den Mund und lächelte ihn auf die gleiche liebevolle Art an wie damals.

In den nächsten Tagen wurde er von ihr umsorgt und verwöhnt. Wenn er morgens aufstand wartete sie bereits mit einer Tasse Kaffee und gedeckten Tisch auf ihn. Sie aßen zusammen und spülten gemeinsam ab. Dann ging sie zur Arbeit. Sie hatte einen kleinen Laden in dem sie Kräuter und Gewürze verkaufte. Wenn sie Mittags für ihre Pause nach Hause kam hatte sie immer eine Tüte mit Sandwichs und Gebäck für ihn dabei. Wenn Oscar eine Stunde später das Haus verließ begleitete er sie bis zu ihrem Laden und machte dann oft einen langen Spaziergang. Als er das am dritten Tag zum ersten Mal getan hatte war er schockiert gewesen als er merkte das sie entgegen seiner Annahme nicht in der Nähe des Parks wohnte, was die Bäume vor ihrem Fenster erklärt hätte, sondern weit außerhalb der Stadt in einem kleinen Dorf.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht einmal gewusst das es so etwas noch gab.

Wenn sie Abends nach Hause kam kochten sie zusammen und unterhielten sich. Zu Anfang nur über Belanglosigkeiten, aber je länger er blieb desto mehr kam die alte Vertrautheit zwischen ihnen zurück. So erfuhr er das sie nach seiner Flucht vom Orden verstoßen wurde und nach einiger Zeit von einem älteren Pärchen aufgenommen wurde. Er hatte das Gefühl das sie sehr viele Details absichtlich wegließ oder verharmloste um zu verhindern das er sich verantwortlich fühlte. Dabei verrieten ihm die Dinge die sie ihm nicht sagte mehr als das was sie verschwieg. Seine Schuldgefühle mussten inzwischen die Größe von Oklahoma haben.

Eine ganzen Monat blieb er bei ihr.
Dann ging er. Verlies sie erneut. Weil er ihr sanftes Lächeln nicht ertragen konnte, er hatte es einfach nicht verdient! Und weil er die Träume nicht ertragen konnte die ihn heimsuchten.
Träume in denen er sie in ihrem Garten sah. Ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht wenn sie ihn sah und ihm mit einer Hand zu sich winkte und die andere auf ihren runden Bauch legte.

Jedes Mal schreckte er mit klopfendem Herzen mitten in der Nacht aus einem dieser Träume und brauchte Stunden um die Panik zu verbannen die sich dabei in seinem Herzen eingenistet zu haben schien. Er hatte mehr Angst vor diesen Träumen als vor allen anderen Dingen die er je gesehen hatte. Weil sie eine Lüge waren. Eine Lüge die sich sein Verstand ausgedacht hatte um ihn zu quälen, da er genau wusste das er sie niemals so glücklich würde machen können und weil sie dieses Glück verdiente und noch viel viel mehr.

Also ging er.

Zurück zu der Bar. Zurück zu seiner heruntergekommenen Wohnung in der niemand auf ihn wartete.
Etwa zwei Wochen später wurde er von Abstergo entführt.

Und nun war er hier. In diesem verdammten Versteck. Mit seinem verdammten Vater, Shaun, Rebecca, und Lucy.  Als er sie ansah wurde ihm beinahe schlecht. Er hatte sich in sie verliebt. Einfach so. Wie gern er sich in diesem Augenblick selbst von einer Klippe geschmissen hätte.

Obwohl sie nie mehr gewesen waren als Freunde und er auch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen konnte ob Oscar ihn auch heute noch liebte wie als Teenager, hatte er das Gefühl sie mit seiner Liebe zu Lucy zu verraten. Und um der Liste der Schandtaten die er ihr im Lauf ihrer Freundschaft zugefügt hatte, auch wenn sie das sicher anders sah und ihm für diese Bezeichnung eine Standpauke halten würde, war er im Begriff ein weiteren Mal von ihr zu verlangen ihn zu retten.
Sein Blick löste sich von Lucys verunsichertem Gesichtsausdruck und wanderte zu den drei stillen Gestalten auf der anderen Seite der Höhle.

Zuerst hatte er sie für Halluzinationen gehalten. Ein weiterer Sickereffekt. Aber dann hatten die anderen sie ebenfalls gesehen und seine Hoffnungen endgültig den Verstand zu verlieren zunichte gemacht. Nach einem anfänglichen Missverständnis bezüglich ihres plötzlichen  Auftauchens, das zu einer kleinen Rangelei führte bei der die drei weiß gekleideten Assassinen eindeutig die Oberhand hatten und das Desmond nur dank seiner Schnellsprachkurse im Animus klären konnte, hatten sie sich auf eine Art ´Waffenruhe´ geeinigt. Und nun, einige Kräfte zerrende Stunden später, waren sie übereingekommen das sie die drei an einen Ort bringen mussten an dem sie sicher waren bis Shaun und die anderen herausgefunden hatten wie und warum sie aufgetaucht waren.

Von der Situation völlig überfordert er Desmond einfach über die Lippen gekommen. Der Name der einzigen Person bei der er sich je sicher gefühlt hatte und in deren fürsorglichen Armen er sich in den letzten Wochen so gern verkrochen hätte.

„Oscar.“

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So das war das erste Kapitel.
Ich hoffe es hat euch gefallen und vielleicht hinterlasst ihr mir ein Review.
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