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3 - Flying Doctors - Die Erbschaft

von mops1980
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / Gen
Dr. Chris Randall Dr. Tom Callaghan OC (Own Character)
06.10.2014
16.10.2014
14
14.215
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06.10.2014 930
 
Tom kam gerade rechtzeitig im Krankenhaus an. Chris lief gerade sehr eilig in Richtung Intensivstation.
„Was ist los, Chris?“
„Kelly hat einen Herzstillstand.“
„Verdammt.“
Er lief hinterher. Als er das Zimmer betrat, hörte er schon den schrillen, monotonen Piepton vom Herzmonitor. Kate war dabei, eine Herzmassage durchzuführen.
„Wie lange?“ fragte Tom.
„Ungefähr eine Minute“, kam die Antwort von Kate.
„Okay, ich übernehme, Kate.“ Tom übernahm jetzt die Herzmassage, während Chris mit der Beatmung begann.
„Das wird nichts. Schnell, Defibrillator“, gab Tom Anweisungen an Kate.
„Laden auf vierhundert. Weg vom Bett.“
Kellys Körper bäumte sich unter dem Stromstoß auf, den Tom durch ihren Körper jagte.
„Keine Reaktion. Noch einmal laden auf vierhundert. Weg vom Bett.“
Noch einmal bäumte sich Kellys Körper auf.
„Na los, Kelly, komm schon. Du hast schon einmal gekämpft und es geschafft. Du wirst es auch diesmal schaffen. Du bist stark.“
Plötzlich war wieder ein langsamer, aber regelmäßiger Ton vom Herzmonitor zu hören. Es schien fast so, als hätte Kelly Toms Worte gehört.
„Das war knapp. Aber eins muss man ihr lassen, sie hat einen starken Lebenswillen“, kam jetzt von Chris.
„Was war knapp?“ fragte Harriet Marshall, die gerade wieder mit ihrem Mann in Kellys Zimmer kam.
„Mr. und Mrs. Marshall, Kelly hatte einen Herzstillstand“, antwortete Tom seufzend. Es tat ihm leid, es so direkt zu sagen, aber was hätte er hier beschönigen sollen?
Das war zu viel für Harriet. Sie brach zusammen.
„Harriet!“ schrie William. Er konnte sie gerade noch auffangen.
„Schnell, eine Trage. Wir müssen sie hier raus bringen.“, rief Tom.
Kate kam mit einer Trage und Tom half William, seine Frau darauf zu legen. Chris und Kate schoben die Trage dann hinaus und William ging hinterher. Tom blieb bei Kelly und überprüfte noch mal ihre Vitalfunktionen. Es schien fast so, als wäre gar nichts gewesen.

In einem der Behandlungszimmer kam Harriet Marshall gerade wieder zu sich, nachdem Chris ihr eine Spritze mit einem Kreislauf stabilisierendem Mittel gegeben hatte.
„Mrs. Marshall, ich halte es für besser, wenn ich sie heute Nacht hier behalte“, sagte Chris.
Harriet wollte etwas sagen, aber William schnitt ihr sofort das Wort ab.
„Harriet, es ist schon in Ordnung. Du bleibst heute Nacht hier. Das ist das Beste für dich. Ich werde bei Kelly bleiben.“
„Mr. Marshall, ich halte das für keine gute Idee. Sie sollten sich ein Zimmer im Pub nehmen. Sie sehen erschöpft aus und würden sich, ihrer Frau und ihrer Tochter keinen Gefallen tun, wenn sie auch noch zusammenbrechen“, wandte Chris ein.
„Ja, sie haben vielleicht recht.“

Nachdem seine Frau auf ein Zimmer gebracht worden war, ging William noch einmal zu Kelly. Tom saß an ihrem Bett.
„Wie geht es ihr, Dr. Callaghan?“ William sah Tom fragend an.
„Unverändert, Mr. Marshall. Wir müssen einfach abwarten. Wie geht es ihrer Frau?“
„Den Umständen entsprechend gut. Dr. Randall will sie heute Nacht zur Beobachtung hier behalten.“
„Und wie geht es ihnen?“
„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich bin erschöpft. Kelly so zu sehen hat nicht nur meiner Frau einen Schock versetzt.“
„Das glaube ich ihnen. Sie sollten sich ein Zimmer im Pub nehmen. Dort können sie sich ausruhen.“
„Ja, das hat Dr. Randall mir auch gesagt. Bitte versprechen sie mir, dass sie sich sofort melden, wenn etwas mit Kelly ist?“
„Aber sicher, das werde ich machen.“
William ging in die Zentrale, um seinen Koffer zu holen. Dort bat er DJ, den Koffer seiner Frau ins Krankenhaus zu bringen.
„Ach, Mr. Marshall, ihre Tochter Amanda hat angerufen. Sie wird morgen früh gegen neun Uhr in Coopers Crossing ankommen. Ich habe gesagt, ich würde sie abholen und dann sofort zum Krankenhaus bringen.“
„Danke, Mr. Joanidis. Das ist sehr nett.“
DJ winkte ab. „Nichts zu danken.“
William nahm seinen Koffer und ging rüber zum Pub. Man konnte ihm seine Erschöpfung ansehen.

William betrat das Majestic. Es waren viele Gäste anwesend. Alle hatten von Kelly gehört und warteten jetzt auf Neuigkeiten. Adam Wilson saß an der Bar und aß eine Kleinigkeit.
„Guten Abend, ich bin William Marshall, ich benötige ein Doppelzimmer.“ Nancy sah ihn an.
„Guten Abend, mein Name ist Nancy Buckley. Sie sind bestimmt der Vater von Kelly. Wie geht es ihr?“
„Leider nicht sehr gut. Sie hatte einen Herzstillstand. Jetzt ist ihr Zustand zwar stabil, aber sie schwebt immer noch in Lebensgefahr. Als meine Frau davon erfuhr, brach sie zusammen. Sie liegt jetzt ebenfalls im Krankenhaus.“
Nancy sah ihn erschrocken an.
„Mr. Marshall, mein Name ist Adam Wilson. Ich war mit ihrer Tochter in den letzten Tagen unterwegs“, stellte Adam sich vor.
„Mr. Wilson, es ist schön sie kennen zu lernen. Nehmen sie es mir nicht übel, aber ich würde mich gerne hinlegen.“
„Ja sicher.“
Nancy ging mit William nach oben.
„Ach ja, morgen kommt meine Tochter Amanda. Würden sie bitte für sie ein Einzelzimmer reservieren?“
„Ja, sicher Mr. Marshall.“
Als er alleine im Zimmer war legte er sich auf das Bett und ließ seinen Tränen freien Lauf. Warum wurde gerade seine jüngste Tochter so vom Schicksal getroffen? Erst die Nervenkrankheit in Sydney und jetzt eine Blutvergiftung.
Irgendwann war er so erschöpft, dass er einschlief.
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Und jetzt höre ich schon den Aufschrei derer, die im medizinischen Bereich arbeiten. Ja, ich weiß, dass man bei einem Herzstillstand keinen Defi einsetzt, sondern nur bei Kammerflimmern. Aber als ich diese Story vor Jahren schrieb, war ich noch unwissend. Ich dachte, wenn die das im Fernsehen so machen, kann es ja nur richtig sein. Ich hätte es natürlich ändern können, aber das habe ich jetzt mit Absicht nicht getan. Schließlich will ich hier ja auch zeigen, wie sich mein Schreibstil über die Jahre geändert hat.
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