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3 - Flying Doctors - Die Erbschaft

von mops1980
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / Gen
Dr. Chris Randall Dr. Tom Callaghan OC (Own Character)
06.10.2014
16.10.2014
14
14.215
1
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06.10.2014 1.066
 
„Wann soll die Beerdigung sein?“, fragte Tom. Er saß mit Sarah und Kelly in seinem Büro in der Zentrale. Andys Leiche war in die Leichenhalle gebracht worden und Judy lag in einem Zimmer im Krankenhaus.
„Ich würde sagen, so schnell wie möglich. Wir sollten Judy nicht noch weiter belasten. Die Zeiten werden noch schwer genug für sie.“, antwortete Kelly seufzend.
„Wer wird ihn beerdigen? Es gibt hier doch keinen Pfarrer, oder?“, fragte jetzt Sarah.
„Wir werden Pater Jacko von den fliegenden Priestern anfunken. Er ist für den Bezirk Coopers Crossing zuständig. Er wird sich sicher dafür Zeit nehmen. Und wo soll er beerdigt werden?“, fragte Tom und sah Kelly an.
„Judy sagte, er soll auf der Farm direkt neben seinem Vater beerdigt werden.“, antwortete diese.
„Gut, das hätten wir. Ich schlage vor, ich bringe dich nach Hause, Kelly. Dann kannst du dich ausruhen. Mum, du kommst mit zu mir. Ihr seht sehr erschöpft aus und habt noch ein paar harte Tage vor euch, wenn ihr bei Judy auf der Farm bleibt.“
Tom sprach über Funk noch kurz mit Pater Jacko, dann brachte er Kelly nach Hause.

Kelly saß auf der Veranda mit einer Tasse Tee. Sie sah zu Chris‘ Haus hinüber und überlegte, ob sie rüber gehen sollte. Irgendwie wollte sie mal mit jemand anderem sprechen, als immer nur mit Tom oder Sarah.
‚Ach nein, ich lasse mir erst ein Bad ein. Es ist ja noch früher Abend, dann kann ich ja immer noch rüber gehen. ‘ dachte Kelly.
Sie ging ins Haus und ließ Wasser in die Badewanne. Als sie Badeschaum ins Wasser geben wollte, klopfte es an der Tür.
‚Wer ist das jetzt? ‘, fragte sich Kelly. Als sie öffnete, sah sie Chris vor der Tür stehen.
„Hallo Kelly, ich habe gesehen, dass du wieder da bist und dachte, dass du vielleicht reden willst. Wie geht es dir?“ Chris musterte die Krankenschwester.
„Hallo Chris. Komm doch erst mal rein.“, antwortete Kelly. Sie gingen zusammen ins Wohnzimmer. Chris humpelte noch ein wenig wegen ihrem verstauchten Knöchel.
„Setz dich. Möchtest du etwas trinken? Kaffee, Tee, Wasser, Saft?“, fragte Kelly, als Chris sich auf die Couch setzte.
„Wenn du schon so fragst, hätte ich gerne ein Wasser.“
Kelly ging in die Küche und kam mit einer Wasserflasche und zwei Gläsern wieder zurück.
„Also, wie geht es dir und wie ist es dir in Sydney ergangen?“, fragte Chris, während Kelly das Wasser eingoss.
„Hm, wie sollte es mir gehen. Im Moment fühle ich mich sehr erschöpft. Es waren anstrengende Wochen. Manchmal war es wirklich schwer, Judy gegenüber die richtigen Worte zu finden.
„Das glaub ich dir. Es ist eine schwierige Situation, wenn man nicht weiß, was passieren wird.“
„Ja und es wurde noch schwieriger, als ich krank wurde.“
„Tom hat davon erzählt. Du wolltest es nicht wahr haben, dass du krank bist, oder?“
„Ja, das stimmt. Aber nachdem Sarah sich bereit erklärt hatte, sich um Judy und Andy zu kümmern, hab ich’s eingesehen. Das war einfach mein Dickkopf. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, wie unverantwortlich ich war… Ich könnte mich ohrfeigen.“
„Ich würde mich damit jetzt nicht mehr belasten. Es ist so geschehen. Rückgängig machen kannst du es sowieso nicht mehr.“
„Da hast du Recht.“
„Und wie geht es Judy jetzt?“
„Sie ist im Krankenhaus. Heute Morgen hat sie nur gesagt, dass Andy auf der Farm neben seinem Vater beerdigt werden soll. Seitdem hat sie kein Wort mehr gesprochen. Ich mache mir große Sorgen um sie. Irgendwie hat sie völlig zu gemacht. Sie lässt niemanden an sich ran. Wird sie das alles verkraften?“
„Das denke ich schon. Sie ist eine starke Frau. Was sie schon alles im Leben durchgemacht hat. Das schafft sie.“
„Ich hoffe, du hast recht. Sie hat mir in Sydney erzählt, wie turbulent ihr Leben bisher verlaufen ist. Jedenfalls werden Sarah und ich bis zur Beerdigung bei ihr bleiben.“
„Das ist gut.“
„Und, wie geht es deinem Knöchel?“, fragte Kelly jetzt.
„Es geht schon wieder. Danke.“
„Wie ist das eigentlich passiert?“
„Das war eine ganz dumme Sache. Wir hatten die Kliniktour auf der Farm von Ross Phillips. Als wir fertig und auf dem Weg zum Auto waren, bin ich in eine Kaninchenloch getreten und umgeknickt.“, erzählte Chris.
„Das nenne ich dumm gelaufen. Aber sei froh, dass es nur eine Verstauchung war. Es hätte auch was anderes passieren können.“
„Ich bin froh, das kannst du mir glauben. So konnte ich wenigstens die Funksprechstunden machen. Tom tat mir richtig leid. Alles blieb bei ihm hängen
Kelly und Chris merkten gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Eins war aber klar, durch dieses Gespräch waren sie sehr gute Freunde geworden.

Am nächsten Tagen fuhren Kelly und Sarah mit Judy zur Farm. Dort wurden sie bereits von Jim Davis erwartet.
„Hallo Mrs. Travis, wie geht es ihnen?“, fragte er.
Judy stieg aus dem Wagen, ohne ihm zu antworten. Es schien als ob sie ihn gar nicht richtig wahr nahm. Jim sah Kelly fragend an.
‚Lassen sie ihr Zeit. ‘, sagte ihr Blick.
Judy verkroch sich sofort Andys Kinderzimmer. Sie schloss die Tür ab. Kelly und Sarah sahen sich an.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Kelly
„Wie wäre es mit Tee? Judy müssen wir erst mal in Ruhe lassen, denke ich. Ich habe mich damals auch so verkrochen.“, kam von Sarah die Antwort.
„Ja, Tee klingt nicht schlecht.“
Sie saßen jetzt schon länger schweigend am Küchentisch, als plötzlich Judy in die Küche kam.
„Ohne Andy ist mein Leben nichts mehr wert. Ich will nicht mehr auf dieser Welt sein.“, kam es plötzlich von ihr.
„Judy, sag nicht sowas. Ich hab dir schon mal gesagt, das Leben ist immer was wert.“, sagte Kelly.
„Ich weiß, wie sie sich fühlen, Judy.“, begann Sarah, auf Judy einzureden. „Ich wollte auch nicht mehr auf der Welt sein, nachdem mein Sohn gestorben war. Ich habe mir die Schuld an seinem Tod gegeben, weil ich dachte, ich hätte mich nicht genug um ihn gekümmert. Und ich bin fest davon überzeugt, dass ich jetzt nicht hier sitzen würde, wenn mein Mann und mein Sohn mich nicht unterstützt hätten.“
„Sie hatten ja auch noch eine Familie. Aber ich habe jetzt niemanden, der mich unterstützen kann. Keine Verwandten, nichts mehr.“, stellte Judy fest.
Kelly zog sich zurück. In dieser Situation war Sarah ein sehr guter Gesprächspartner für Judy, da sie dasselbe durchgemacht hatte.
„Aber sie haben Freunde. Und die werden ihnen zur Seite stehen.“, hörte Kelly Sarah sagen.
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