Flying Doctors- A Thousand Miles Back
von Siri Tachi
Kurzbeschreibung
Es gibt Tage die vergehen nie, wie der Schmerz, der tief in die Seele eingebrannt. Du kannst es überwinden, oder daran zerbrechen. Es gibt Momente, Sekunden, die können die Welt verändern, alles auf Schlag zerstören und nichts ist und wird mehr wie es einmal wahr. Du kannst aufstehen, kämpfen und versuchen dein Leben zurückzugewinnen, oder du gibst auf, verkriechst dich. Doch sei gewiss, es kommt dieser eine Tag, irgendwann, in der Zukunft und das eine Ereignis. Alte Wunden reißen auf und dieses mal, dieses mal gibt es kein entkommen.
GeschichteDrama / P16 / Gen
02.10.2014
29.12.2014
31
108.214
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02.10.2014
3.134
Hallo Leute!
Man, hat mir dieses Kapitel Kopfzerbrechen bereitet und Himmel! war ich lange unzufrieden,
vor allem mit dem Ende. Kennt ihr das?
Ihr schreibt und schreibt und denkt, toll, ja... dann seit ihr fertig und lest drüber und denkt: So ein Stuss, blöde Reaktion und was die Figur erst sagt/ macht/ wie sie reagiert.... Ja, also mir ging es jetzt zwei Wochen so und kam mir gerade heute Morgen, an meinem B- Day die Idee und ich schrieb während mein Mann im Bad war. Ich hoffe ihr seit nun so zufrieden wie ich. Viel Spaß beim weiterlesen!
LG Dani
30. Ein neuer Anfang
Sam betrat tief durchatmend die Küche des kleinen und frisch bezogenen Apartments, morgen würde sein erster Einsatz sein. Der erste Klinikflug, der erste Arbeitstag. Er drehte sich noch einmal prüfend um. Im Grunde wusste er, wie sinnlos es war, so oder so, Emma war nicht hier um an den Arrangements etwas auszusetzen, allerdings glaubte er auch nicht, das sie etwas gefunden hätte. Kate und Chris hatten die Deko im Apartment verteilt, ihn lediglich abschließend gefragt, ob er was ändern wollte. Er hatte es nicht. Sam schaltete den Wasserkocher an, so wie die Kaffeemaschine, danach briet er zwei Eier und machte einen Pfannkuchen fertig, ehe er seine kleine Tochter aus dem Bett holte und für den Kindergarten fertig machte.
Er hatte sich und seiner Tochter einen Alltag zurückgebracht und zu seiner eigene Verwunderung lief es reibungsloser als er gedacht hätte. Doch Emma fehlte ihnen beiden. Sie fehlte ihm am Abend vor dem Einschlafen und beim Aufwachen, ihr Atem, eine Berührung. Sie kam nicht wie gewöhnlich plötzlich hinter ihm aus dem Bad, um eine Ecke und kein besorgter Blick der Cami folgte, keine besorgte Frage, ob es richtig war, der Kleinen etwas zu erlauben, oder verbieten. Cami vermisste Emma ebenfalls, Sam hatte sie erst gestern vor einem Foto ihrer Mum gesehen, wie sie geweint hatte und kaum hatte er sie zu sich in den Arm genommen, da hatten ihn große, traurige Kinderaugen fragend angesehen: >Daddy? Wann wacht Momy wieder auf?<
„Daddy? Daddy!“
Sam schreckte zusammen, ließ die Tassen zurück auf die Ablage sinken und lief eilig in das Zimmer seiner Tochter. Er fand sie völlig aufgelöst in ihrem Bett sitzen. In den großen, wachen Kinderaugen standen Tränen, sie liefen die Wangen herunter. Nahezu panisch kletterte das Kleinkind auf seine Knie und klammerte sich doch vorsichtig an ihn. Seit sie ihm damals im Krankenhaus ungewollt wehgetan hatte, umarmte sie ihn stets mit Vorsicht. Doch was er auch anstellte, er bekam es nicht aus ihr heraus. Jetzt aber war es unwichtig.
Sanft strich er dem Kind über das Haar, den Rücken, beobachtete besorgt ihren kleinen mit jedem Schluchzer erzitternden Körper. „Cameryn. Cami, mein Engel, was... was hast du denn?“
„Mommy! Da... da war Momy, sie... sieh hat... sie hat gesagt... Momy hat mich lieb. Momy hat dich lieb und dann.... dann ist Momy weggegangen. Dad? Ich... ich will zu Momy. Ich will jetzt zu Momy!“
Sam versuchte sein kleines Mädchen zu beschwichtigen, sie mit Worten und Gesten zu beruhigen, ihr klar zu machen, das mit Emma alles in Ordnung war. Ihm war klar, das sie angerufen hätten, die Klinik, seine Freunde und Geoff hatte ihn gewarnt, ihm gesagt, das sie mit der Zeit vermutlich so etwas wie Verlustängste entwickeln würde. Aber so? Und so plötzlich? Da er sein Mädchen jedoch nicht beruhigen konnte zog er ihr kurzentschlossen einen Trainingsanzug über und rief in der Klinik an, damit sie wussten, das Cami und er kamen. Zehn Minuten später waren sie auf dem Weg und fünfundzwanzig Minuten später betraten sie beide die Klinik.
Dany betrat das Arztzimmer und gähnte ein weiteres mal herzhaft. Sie schüttelte den Kopf und strich sich über den Bauch, ehe sie ihre Hand ins Kreuz stemmte und dagegen drückte. „Himmel, ich mache drei Kreuze wenn du da raus bist, hörst du?“
„Sie drohen Ihrem Baby? Ich weiß ja nicht, ob es dann nicht sein jetziges Heim vorziehen wird?“
Guy der es eigentlich als Scherz gemeint hatte, blickte sofort entschuldigend drein, als er ihren Blick bemerkte und stand auf, eilte auf sie zu. „He, he, so war das doch gar nicht.... ich meine... ich bin sicher das der kleine Engel Sie beide furchtbar gerne sehen möchte und....“
„Schon gut, Guy.“, Dany winkte beschwichtigend ab, sie hatte seinen Spaß sehr wohl als solchen verstanden, ihr war nur nicht nach scherzen zumute. „Ich weiß, dass es nur ein Scherz war, ehrlich. Es ist nur... die letzten paar Tage...“, sie schüttelte den Kopf und legte ihre Tasche auf den Schreibtisch. Sie wollte sich gerade wieder herumdrehen, um aus der Küche etwas zu trinken zu holen, als....
„Nein.... bi....“, sie verstummte verärgert, als der Schwindel ihr die Sicht nahm und alles in ein undurchdringbares schwarz tauchte, während ihre Beine weich wurden. Sie spannte sich in Erwartung eines Schmerzhaften Boden und Schreibtischkontaktes an, doch beides blieb aus. Stattdessen spürte sie zwei Hände und Arme, die sie umgriffen hatten und festhielten. Im nächsten Augenblick wurde sie bereits hochgehoben.
„Jackie!? Jackie!“ Das Ultraschallgerät in der Hand, das Stehoskop um den Hals erschien die Schwester im Durchgang zur Frauenstation. Sie legte sofort alles ab, als sie ihn erblickte und schaute besorgt drein. Sie öffnete den Mund....
„...ich brauche den Ultraschall in der.... zwei! Blutbild und ruf Dr. Ratcliffe an!“
Jackie Crane nickte und eilte in den Notaufnahmeraum, holte das Ultraschallgerät und brachte es ihm, ehe sie wieder verschwand, kaum das sie ihm ein Tablett für die Blutabnahme gerichtet hatte. Er war gerade dabei, der Ärztin, die nun seine Patientin war den Blutdruck zu messen, als die Tür hinter ihm öffnete....
„Was ist passiert? Jackie meinte sie ist zusammen geklappt?“
„Ich lege mich kaum freiwillig hier hin.“, murmelte die Ärztin matt und schloss resigniert die Augen.
„Guy?“
„100 zu 70, etwas niedrig, Frau Doktor.“
„Ach?“, gab sie sarkastisch zur Antwort. „Etwas das ich noch nicht weiß?“
„Der Blutzucker ist okay.“
Geoff und die werdende Mutter nickten. Guy drehte die eben angehängte Infusion langsamer, da seine Kollegin inzwischen wieder Farbe bekam und sie ihn, wie Geoff auch direkt ansah. Er stand auf und deutete auf das Ultraschall. „Nur zu, sie ist ihre Patientin.“
„Nein, mach nur, ich war eigentlich nur hier um Papiere zu holen.“ Der jüngere schaute den Leiter seiner Base wachsam an und nickte dann. „Einer sollte jedoch draußen sein. Sam kommt gleich mit Cameryn, die Kleine hatte einen Albtraum und lässt sich nicht beruhigen, sie glaubt das etwas nicht mit Emma stimmt.“ Geoff nickte: „Das werde ich übernehmen, Dany? Ist das auch okay für dich?“
„Klar, geh nur, ich bin ja hier in guten Händen?“
Als Geoff draußen war machte er einen Ultraschall, doch auch mit dem Baby war alles in Ordnung. Er warf einen Blick in die Krankenakte und grinste. „Wollen Sie wissen was es wird? Ich habe da gerade einen hervorragenden Blick.“
„Ist das Ihr ernst?“
„Wenn ich es doch sage, ich....“
„Dany! Dany wie...“, David schloss leise die Tür, er schien mit einem mal sehr erleichtert, atmete durch und sah sie beide an. „...wie geht es dir?“
„Besser, es... war nur der Kreislauf, denke ich.“
„Dr. Reid?“
„Ich denke sie hat Recht, ich nehme mir gleich dennoch auch noch die Blutroben vor, nr um... sicher zu sein. Dann....“
„David? Er meint er kann es sehen. Junge, oder Mädchen?“
„Mädchen.“, grinste David. „Ich bin mir noch immer sicher, das ich der Hahn im Korb bleibe.“
Reid schmunzelte bei dem Kommentar und sah sie an. „Und Sie, Dany?“
Sie schüttelte den Kopf: „Ich... ich weiß nicht, aber... ich denke es wird ein Junge. Nur... so ein Gefühl.“ Sie blickte ihn ernst und fragend an. „Was ist es?“
Reid grinste nun noch breiter und drehte das Display so das auch sie beide es sehen konnten, ehe er den Schallkopf wieder ansetzte. „Nun, ich behaupte, mein geschätzter Kollege hier, sollte öfter mal auf Ihr Gefühl hören.“, er grinste breit und amüsiert. „Es ist ein.....“
„Junge....“, David Ratcliffe nickte und strahlte seine Verlobte an. „Ich denke, du bleibst noch etwas und ruhst dich aus, ich mache heute den Dienst, mmh?“
Dany gefiel es nicht, dennoch nickte sie und ließ sich beim aufsetzen helfen. „He, ich bin der Doktor hier und ich sage, meine Patientin bleibt noch liegen.“, antwortete Reid und bedeutete der schwangeren Kollegin sich wieder zu legen. Dany verdrehte die Augen, seufzte jedoch und nickte dann, nach einem Blick auf den Kindsvater resigniert. „Also gut, wenn ihr beiden das so seht, aber nur... in einem Bett, wenn ich schon bleiben soll.“
David sah von ihr hinüber zu Reid und der blonde Arzt nickte nachdenklich. „Ich denke, dass bekommen wir hin. Ich sage Jackie Bescheid, dass sie ein Zimmer bereit machen soll. Zumindest... bis zum Abend?“
Dany nickte. „Ruhigen Dienst David.“
„Sicherlich. Es ist nur eine einfache Kliniktour und....“
„Nein, das kommt gar nicht in Frage.“, Reid schüttelte den Kopf und legte dem älteren Kollegen eine Hand auf die Schulter, „ich lasse Sie doch heute nicht fliegen, Sie bleiben schön bei Ihrer Frau.“
„Aber...“
„Wichtig ist doch nur, dass die Tour statt findet, nicht? Was soll denn schon sein? Schwester Standish kommt doch mit. Sie kennt die Leute und irgendwann muss ich ja anfangen, oder?“ Er zwinkerte und verließ den Raum. Dany und David wechselten einen langen Blick. „Nun, nett scheint er ja zu sein.“, entgegnete er. Sie nickte: „Aber Kate sagt, er ist einer der Sorte Männer, die alles an flirten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, sehr charmant, das er im Grunde aber ein Macho zu sein scheint. Die neue Schwester scheint ihn sogar zu hassen.“
„Jackie?“
Dany nickte.
Momente später kam Jackie zu ihnen und schob den Rollstuhl bis an die Liege. Dany riss die Augen auf und schüttelte protestierend den Kopf. „David!“
„Nun, ich denke nicht, das es unauffälliger ist, wenn dich ein zweiter Arzt in kurzer Zeit quer durch die Klinik trägt?“ Missmutig seufzte sie und fügte sich ohne weiteren Protest, wie wenig sie davon jedoch hielt war unschwer zu erkennen. David warf hinter ihrem Rücken der neuen Schwester einen vielsagenden Blick zu. Die aber sah schlicht lächelnd zurück. „Brauchen Sie irgendetwas?“
„Nein, aber ich bin Dany, wir sind hier nicht so förmlich.“
„Jackie.“
Dany nickte und David schaute dem fragenden Blick der Neuen nickend entgegen. „David.“
„Okay. Gut. Dann... Raum Nummer 5 und ähm... Mr. Patterson ist mit seiner Tochter auf dem Weg hierher? Er sagte etwas von Albträumen und das die Kleine unbedingt ihre Mutter sehen soll? Geoff wollte auf sie warten.“
Dany hob den Blick. David nickte. „Ich kläre das, keine Sorge, du kennst Cami.“ Sie nickte und schaute ihn bittend an. „Geb mir Bescheid, ich... kann mich sonst nicht....“
„Mach ich versprochen. Jackie? Bringen Sie ihr einen Tee Pfefferminz mit Früchtetee.“
Dany verzog das Gesicht, Jackie grinste, nickte ihm jedoch zu und schob den Rollstuhl weiter.
David lief eilig den Korridor entlang, traf auf Geoff und erklärte ihm, er würde Danys Schicht in der Klinik übernehmen, um auch in ihrer Nähe zu sein. Dem älteren Stützpunktleiter gefiel nicht so ganz, das Reid schon alleine auf Kliniktour gehen wollte. Als aber dann auch seine Frau auftauchte und bekräftigte, dass sie kein Problem darin sehe, kaum das Sam, samt Tochter an ihnen vorbei war, stimmte er doch zu. Anschließend verschwand Geoff in seinen wohlverdienten freien Tag und überließ ihm das Feld. David schaute kurz nach Sam und seiner Kleinen, ehe er sich abwandte und in das Ärztezimmer an seinen Schreibtisch ging.
Sam zog seinem Mädchen die dünne Jacke aus und setzte sie anschließend wie schon so oft auf Emmas Bett. „Guten Morgen Emma.“, sagte er, strich seiner Frau über die Wange und beugte sich vor, küsste sie auf die Stirn. Cameryn beobachtete ihn mal wieder sehr aufmerksam. Sein Engel strich der Mutter über die Hand, drückte sie und kuschelte sich dann vorsichtig an Emma. „Momy? Momy ich vermisse dich.“ Das Mädchen schwieg eine Weile, er ging zum Fenster und blickte hinaus. Seine Freunde hatten es ihm erst vor wenigen Tagen sehr vorsichtig gesagt. Es wurde langsam fraglich ob sie wieder aufwachen würde.
Er seufzte und beobachtetet die beiden. Cameryn sprach leise mit ihrer Mutter, erzählte ihr von Dany und David, von Scarlett und dem Sohn von Tom. Seine Gedanken aber nahmen eine andere Richtung, drifteten ab, ihre Worte erreichten ihn nur noch wie durch Watte und aus weiter Ferne. >Organisch ist alles in Ordnung, eigentlich... gibt es keinen Grund für sie nicht aufzuwachen. Aber... es... gibt jetzt leider schon länger keine Veränderung..... Sam, ich.... ich fürchte du musst langsam auch... an die Möglichkeit denken, dass... sie nicht mehr aufwacht. Mit jedem Tag... schwindet die Wahrscheinlichkeit das....<
„Dad? Daddy!“
Er drehte sich ruckartig herum. Cameryn saß auf dem Bett und rutschte gerade von der Matratze, dann kam sie zu ihm und sah ihn aus großen Augen an. Ihr Blick war so ruhig, so.... erwachsen, er ertrug es kaum. „Was ist denn?“, wollte er besorgt wissen. Sein Mädchen strahlte. „Bringst du mich jetzt in den neuen Kindergarten?“ Verwirrt sah er die Kleine an, dann zu Emma. „Bist du... sicher?“
„Ja, Mama geht es gut. Oder?“
Er nickte, hob sie hoch und stellte sie auf einen Stuhl. Er zog ihr die Jacke an und sie griff nach ihrem Reißverschluss, noch ehe er soweit war. Im Nu war die dünne Jacke zu. Er nickte lächelnd und strich ihr durch das Haar. „Tschüss Emma, bis... später.“
„Tschüss Momy!“
Er stellte die Kleine auf den Boden und sie lief vor zur Tür. Mit einem letzten Blick auf Emma wollte er sich herumdrehen, hielt dann aber inne. Hatte sie sich bewegt?
Entschieden schüttelte er den Kopf. Nein, der Arm liegt sicher noch wegen Cami so. Nein, sei realistisch, sie haben es dir gesagt. Er griff nach der Hand seiner Tochter und der Tür, drückte die Klinke hinunter.
„Sam?..... C-cami?“
„Dad!“
Er hatte die Hand seiner Tochter losgelassen, noch ehe er es begriff und war zeitgleich mit Cameryns Aufschrei herum gewirbelt. Nein, er träumte nicht oder? Emma lag da, wie immer, doch die Augen waren geöffnet blickten suchend durch den Raum. Er atmete konzentriert ein. „Emma.“
Er wollte schon zum Bett gehen, als ihm seine Tochter wieder einfiel und das er Bescheid geben musste. Er beugte sich hinunter. „Geh! Lauf und hole Onkel Tom, oder David! Lauf!“
„Will aber auch hier bleiben und....“
„Geh. Bitte kleiner Engel, Momy braucht einen Doktor.“ Sein Mädchen nickte, drehte sich herum, öffnete die Tür und rannte los er hörte sie rufen, kaum das sie außer Sicht war und die Tür ins Schloss fiel.
Ganz langsam erhob er sich wieder, drehte sich erneut um und ging zurück zu ihr. Halb rechnete er damit, das doch schlief und er halluziniert hatte. Dann aber drehte sie den Kopf und sah ihn fest und fragend an. „Sam? Sam, wo....“
„Schscht, es ist... alles gut, Schatz.“ Er strich ihr über die Stirn, das Haar und schüttelte den Kopf. „Alles gut.“, wiederholte er, beugte sich mit feuchten Augen vor, küsste ihre Stirn.
„Sam? Cami? Wo ist... ist sie... ist sie.... tot?“
Er schüttelte den Kopf und schaute seine Frau beruhigend an. „Ihr geht es fantastisch, sie ist... gesund.“ Er fühlte sich unendlich erleichtert, so als wüsste er es selbst erst gerade. Emma aber schüttelte den Kopf. „Nein, nein, sie...“, Emma schien verwirrt und schloss die Augen, drückte seine Hand, die ihre hielt. „... der... Krebs, wie... geht es ihr?“
„Nein, Emma hör doch, sie ist gesund, wirklich. Ihr fehlt nichts.“
Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf, in ihren Augen entstanden Tränen. „Der... der Unfall? Sam ich....“
„Es ist alles gut, Emma so glaub mir doch. Uns beiden fehlt nichts, wir....“
Hinter ihm öffnete die Tür, er schaute sich um. Es war David der hereinkam, Cameryn ohne Jacke im Arm. Er lächelte freudig und kam auf sie beide zu, stellte sich auf Emmas andere Bettseite. „Wie... wie fühlst du dich Emma?“
„Ich... ich weiß nicht, müde?“
David nickte, während er besorgt zu ihm sah. Cameryn betrachtete einfach stumm und strahlend ihre Mum. „Keine Schmerzen?“
Emma schüttelte den Kopf.
„Du... weißt wo du bist?“
„Im Krankenhaus und mit dir hier... in... Crossing?“
Er nickte und lächelte dabei. „Erinnerst du dich... was passiert ist?“
„Wir... hatten einen Unfall, da... raste ein Wagen an, wir... haben uns überschlagen.“, Emma schloss die Augen, atmete ein paar mal und fast glaubte Sam, sie sei eingeschlafen, da....
„Cameryn hat... geweint.“, sie schaute ihre Tochter an, fragend, besorgt, „Sam... wurde nicht wach, alles... tat weh und dann... dann wurde es dunkel.“
David nickte. „Okay. Kannst du deine Beine bewegen?“
Sam hielt die Luft an, sah abwartend auf die Bettdecke. Emma stellte abwechselnd ihre Füße auf, bei angewinkeltem Knie. Also schien der Rücken gut verheilt. Er sah in Davids Blick, das auch er erleichtert war. „Reich mir die Hand!“, forderte der befreundete Arzt auf und hielt seine über ihre Linke Seite. Es klappte ohne Probleme. Wider hielt er die Luft an, als er die Aufforderung rechts wiederholte, sie wussten beide das es nicht gehen würde.
Emma bewegte die Finger, es schien ihr Probleme zu machen, außerdem schien sie inzwischen wirklich wieder müde. Sie schaffte es die Hand zitternd ein wenig anzuheben, nicht aber den Arm. Sie starrte auf ihren Arm, dann zu David. „Was....“
„Alles gut.“, er legte seine Hand auf ihr Handgelenk. „Du warst... sehr schwer verletzt, wir... haben vermutet, das du den Arm vermutlich nicht mehr voll benutzen kannst. Tut... tut mir Leid.“
Emma nickte, sah zu ihm und zurück zu ihrer Tochter und David. „David?“, ihre Stimme klang nun matt, ihre Augen waren kleiner als zuvor. Er war sicher sie würde gleich einschlafen. „Sag es mir, bitte. Er... er sagt es nicht... wie.... wie geht es ihr?“
„Frag sie doch selber.“, antwortete David, und flüsterte Cami etwas zu. Das Kind schüttelte den Kopf, nickte dann ein wenig bedrückt und er setzte sie neben Emma. Cameryn kuschelte sich gleich wieder neben ihre Mutter. „Mir ging es nicht gut, aber jetzt schon lange. Es ist toll hier! Ich mag Scarlett und Onkel Davids Tochter und Dany ist auch wieder schwanger und...“
„Dany?“
„Meine Verlobte.“ sagte David und bedeutete ihm, mit zu kommen, während Cameryn ihrer Mutter sagte, sie solle wieder schlafen, damit sie später spielen konnten. Er beobachtete die beiden und war sicher das Emmy nicht wollte. Aber Camy bat sie darum und Emma gab nach. Glücklich rutschte Cameryn Momente später vom Bett und kam zu ihnen. „Momy wird wieder gesund, ja?“
„Ja.“ David nickte, bat sie Jackie zu suchen und sah ihn an.
„Emma glaubt uns nicht, aber das ist okay, Sam. Geb ihr Zeit. Wenn sie wieder aufwacht und... wacher ist, dann sagen wir ihr, wie lange es her ist.“
Sam seufzte. „Sie... schläft nur,, ja?“
David lächelte strahlend. „Ja, versprochen. Ich rufe Johnno an, das er heute fliegt. Du bleibst hier.“
„Danke.“
Man, hat mir dieses Kapitel Kopfzerbrechen bereitet und Himmel! war ich lange unzufrieden,
vor allem mit dem Ende. Kennt ihr das?
Ihr schreibt und schreibt und denkt, toll, ja... dann seit ihr fertig und lest drüber und denkt: So ein Stuss, blöde Reaktion und was die Figur erst sagt/ macht/ wie sie reagiert.... Ja, also mir ging es jetzt zwei Wochen so und kam mir gerade heute Morgen, an meinem B- Day die Idee und ich schrieb während mein Mann im Bad war. Ich hoffe ihr seit nun so zufrieden wie ich. Viel Spaß beim weiterlesen!
LG Dani
A Thousand Miles back
30. Ein neuer Anfang
Sam betrat tief durchatmend die Küche des kleinen und frisch bezogenen Apartments, morgen würde sein erster Einsatz sein. Der erste Klinikflug, der erste Arbeitstag. Er drehte sich noch einmal prüfend um. Im Grunde wusste er, wie sinnlos es war, so oder so, Emma war nicht hier um an den Arrangements etwas auszusetzen, allerdings glaubte er auch nicht, das sie etwas gefunden hätte. Kate und Chris hatten die Deko im Apartment verteilt, ihn lediglich abschließend gefragt, ob er was ändern wollte. Er hatte es nicht. Sam schaltete den Wasserkocher an, so wie die Kaffeemaschine, danach briet er zwei Eier und machte einen Pfannkuchen fertig, ehe er seine kleine Tochter aus dem Bett holte und für den Kindergarten fertig machte.
Er hatte sich und seiner Tochter einen Alltag zurückgebracht und zu seiner eigene Verwunderung lief es reibungsloser als er gedacht hätte. Doch Emma fehlte ihnen beiden. Sie fehlte ihm am Abend vor dem Einschlafen und beim Aufwachen, ihr Atem, eine Berührung. Sie kam nicht wie gewöhnlich plötzlich hinter ihm aus dem Bad, um eine Ecke und kein besorgter Blick der Cami folgte, keine besorgte Frage, ob es richtig war, der Kleinen etwas zu erlauben, oder verbieten. Cami vermisste Emma ebenfalls, Sam hatte sie erst gestern vor einem Foto ihrer Mum gesehen, wie sie geweint hatte und kaum hatte er sie zu sich in den Arm genommen, da hatten ihn große, traurige Kinderaugen fragend angesehen: >Daddy? Wann wacht Momy wieder auf?<
„Daddy? Daddy!“
Sam schreckte zusammen, ließ die Tassen zurück auf die Ablage sinken und lief eilig in das Zimmer seiner Tochter. Er fand sie völlig aufgelöst in ihrem Bett sitzen. In den großen, wachen Kinderaugen standen Tränen, sie liefen die Wangen herunter. Nahezu panisch kletterte das Kleinkind auf seine Knie und klammerte sich doch vorsichtig an ihn. Seit sie ihm damals im Krankenhaus ungewollt wehgetan hatte, umarmte sie ihn stets mit Vorsicht. Doch was er auch anstellte, er bekam es nicht aus ihr heraus. Jetzt aber war es unwichtig.
Sanft strich er dem Kind über das Haar, den Rücken, beobachtete besorgt ihren kleinen mit jedem Schluchzer erzitternden Körper. „Cameryn. Cami, mein Engel, was... was hast du denn?“
„Mommy! Da... da war Momy, sie... sieh hat... sie hat gesagt... Momy hat mich lieb. Momy hat dich lieb und dann.... dann ist Momy weggegangen. Dad? Ich... ich will zu Momy. Ich will jetzt zu Momy!“
Sam versuchte sein kleines Mädchen zu beschwichtigen, sie mit Worten und Gesten zu beruhigen, ihr klar zu machen, das mit Emma alles in Ordnung war. Ihm war klar, das sie angerufen hätten, die Klinik, seine Freunde und Geoff hatte ihn gewarnt, ihm gesagt, das sie mit der Zeit vermutlich so etwas wie Verlustängste entwickeln würde. Aber so? Und so plötzlich? Da er sein Mädchen jedoch nicht beruhigen konnte zog er ihr kurzentschlossen einen Trainingsanzug über und rief in der Klinik an, damit sie wussten, das Cami und er kamen. Zehn Minuten später waren sie auf dem Weg und fünfundzwanzig Minuten später betraten sie beide die Klinik.
.xXx.
Dany betrat das Arztzimmer und gähnte ein weiteres mal herzhaft. Sie schüttelte den Kopf und strich sich über den Bauch, ehe sie ihre Hand ins Kreuz stemmte und dagegen drückte. „Himmel, ich mache drei Kreuze wenn du da raus bist, hörst du?“
„Sie drohen Ihrem Baby? Ich weiß ja nicht, ob es dann nicht sein jetziges Heim vorziehen wird?“
Guy der es eigentlich als Scherz gemeint hatte, blickte sofort entschuldigend drein, als er ihren Blick bemerkte und stand auf, eilte auf sie zu. „He, he, so war das doch gar nicht.... ich meine... ich bin sicher das der kleine Engel Sie beide furchtbar gerne sehen möchte und....“
„Schon gut, Guy.“, Dany winkte beschwichtigend ab, sie hatte seinen Spaß sehr wohl als solchen verstanden, ihr war nur nicht nach scherzen zumute. „Ich weiß, dass es nur ein Scherz war, ehrlich. Es ist nur... die letzten paar Tage...“, sie schüttelte den Kopf und legte ihre Tasche auf den Schreibtisch. Sie wollte sich gerade wieder herumdrehen, um aus der Küche etwas zu trinken zu holen, als....
„Nein.... bi....“, sie verstummte verärgert, als der Schwindel ihr die Sicht nahm und alles in ein undurchdringbares schwarz tauchte, während ihre Beine weich wurden. Sie spannte sich in Erwartung eines Schmerzhaften Boden und Schreibtischkontaktes an, doch beides blieb aus. Stattdessen spürte sie zwei Hände und Arme, die sie umgriffen hatten und festhielten. Im nächsten Augenblick wurde sie bereits hochgehoben.
„Jackie!? Jackie!“ Das Ultraschallgerät in der Hand, das Stehoskop um den Hals erschien die Schwester im Durchgang zur Frauenstation. Sie legte sofort alles ab, als sie ihn erblickte und schaute besorgt drein. Sie öffnete den Mund....
„...ich brauche den Ultraschall in der.... zwei! Blutbild und ruf Dr. Ratcliffe an!“
Jackie Crane nickte und eilte in den Notaufnahmeraum, holte das Ultraschallgerät und brachte es ihm, ehe sie wieder verschwand, kaum das sie ihm ein Tablett für die Blutabnahme gerichtet hatte. Er war gerade dabei, der Ärztin, die nun seine Patientin war den Blutdruck zu messen, als die Tür hinter ihm öffnete....
„Was ist passiert? Jackie meinte sie ist zusammen geklappt?“
„Ich lege mich kaum freiwillig hier hin.“, murmelte die Ärztin matt und schloss resigniert die Augen.
„Guy?“
„100 zu 70, etwas niedrig, Frau Doktor.“
„Ach?“, gab sie sarkastisch zur Antwort. „Etwas das ich noch nicht weiß?“
„Der Blutzucker ist okay.“
Geoff und die werdende Mutter nickten. Guy drehte die eben angehängte Infusion langsamer, da seine Kollegin inzwischen wieder Farbe bekam und sie ihn, wie Geoff auch direkt ansah. Er stand auf und deutete auf das Ultraschall. „Nur zu, sie ist ihre Patientin.“
„Nein, mach nur, ich war eigentlich nur hier um Papiere zu holen.“ Der jüngere schaute den Leiter seiner Base wachsam an und nickte dann. „Einer sollte jedoch draußen sein. Sam kommt gleich mit Cameryn, die Kleine hatte einen Albtraum und lässt sich nicht beruhigen, sie glaubt das etwas nicht mit Emma stimmt.“ Geoff nickte: „Das werde ich übernehmen, Dany? Ist das auch okay für dich?“
„Klar, geh nur, ich bin ja hier in guten Händen?“
Als Geoff draußen war machte er einen Ultraschall, doch auch mit dem Baby war alles in Ordnung. Er warf einen Blick in die Krankenakte und grinste. „Wollen Sie wissen was es wird? Ich habe da gerade einen hervorragenden Blick.“
„Ist das Ihr ernst?“
„Wenn ich es doch sage, ich....“
„Dany! Dany wie...“, David schloss leise die Tür, er schien mit einem mal sehr erleichtert, atmete durch und sah sie beide an. „...wie geht es dir?“
„Besser, es... war nur der Kreislauf, denke ich.“
„Dr. Reid?“
„Ich denke sie hat Recht, ich nehme mir gleich dennoch auch noch die Blutroben vor, nr um... sicher zu sein. Dann....“
„David? Er meint er kann es sehen. Junge, oder Mädchen?“
„Mädchen.“, grinste David. „Ich bin mir noch immer sicher, das ich der Hahn im Korb bleibe.“
Reid schmunzelte bei dem Kommentar und sah sie an. „Und Sie, Dany?“
Sie schüttelte den Kopf: „Ich... ich weiß nicht, aber... ich denke es wird ein Junge. Nur... so ein Gefühl.“ Sie blickte ihn ernst und fragend an. „Was ist es?“
Reid grinste nun noch breiter und drehte das Display so das auch sie beide es sehen konnten, ehe er den Schallkopf wieder ansetzte. „Nun, ich behaupte, mein geschätzter Kollege hier, sollte öfter mal auf Ihr Gefühl hören.“, er grinste breit und amüsiert. „Es ist ein.....“
„Junge....“, David Ratcliffe nickte und strahlte seine Verlobte an. „Ich denke, du bleibst noch etwas und ruhst dich aus, ich mache heute den Dienst, mmh?“
Dany gefiel es nicht, dennoch nickte sie und ließ sich beim aufsetzen helfen. „He, ich bin der Doktor hier und ich sage, meine Patientin bleibt noch liegen.“, antwortete Reid und bedeutete der schwangeren Kollegin sich wieder zu legen. Dany verdrehte die Augen, seufzte jedoch und nickte dann, nach einem Blick auf den Kindsvater resigniert. „Also gut, wenn ihr beiden das so seht, aber nur... in einem Bett, wenn ich schon bleiben soll.“
David sah von ihr hinüber zu Reid und der blonde Arzt nickte nachdenklich. „Ich denke, dass bekommen wir hin. Ich sage Jackie Bescheid, dass sie ein Zimmer bereit machen soll. Zumindest... bis zum Abend?“
Dany nickte. „Ruhigen Dienst David.“
„Sicherlich. Es ist nur eine einfache Kliniktour und....“
„Nein, das kommt gar nicht in Frage.“, Reid schüttelte den Kopf und legte dem älteren Kollegen eine Hand auf die Schulter, „ich lasse Sie doch heute nicht fliegen, Sie bleiben schön bei Ihrer Frau.“
„Aber...“
„Wichtig ist doch nur, dass die Tour statt findet, nicht? Was soll denn schon sein? Schwester Standish kommt doch mit. Sie kennt die Leute und irgendwann muss ich ja anfangen, oder?“ Er zwinkerte und verließ den Raum. Dany und David wechselten einen langen Blick. „Nun, nett scheint er ja zu sein.“, entgegnete er. Sie nickte: „Aber Kate sagt, er ist einer der Sorte Männer, die alles an flirten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, sehr charmant, das er im Grunde aber ein Macho zu sein scheint. Die neue Schwester scheint ihn sogar zu hassen.“
„Jackie?“
Dany nickte.
Momente später kam Jackie zu ihnen und schob den Rollstuhl bis an die Liege. Dany riss die Augen auf und schüttelte protestierend den Kopf. „David!“
„Nun, ich denke nicht, das es unauffälliger ist, wenn dich ein zweiter Arzt in kurzer Zeit quer durch die Klinik trägt?“ Missmutig seufzte sie und fügte sich ohne weiteren Protest, wie wenig sie davon jedoch hielt war unschwer zu erkennen. David warf hinter ihrem Rücken der neuen Schwester einen vielsagenden Blick zu. Die aber sah schlicht lächelnd zurück. „Brauchen Sie irgendetwas?“
„Nein, aber ich bin Dany, wir sind hier nicht so förmlich.“
„Jackie.“
Dany nickte und David schaute dem fragenden Blick der Neuen nickend entgegen. „David.“
„Okay. Gut. Dann... Raum Nummer 5 und ähm... Mr. Patterson ist mit seiner Tochter auf dem Weg hierher? Er sagte etwas von Albträumen und das die Kleine unbedingt ihre Mutter sehen soll? Geoff wollte auf sie warten.“
Dany hob den Blick. David nickte. „Ich kläre das, keine Sorge, du kennst Cami.“ Sie nickte und schaute ihn bittend an. „Geb mir Bescheid, ich... kann mich sonst nicht....“
„Mach ich versprochen. Jackie? Bringen Sie ihr einen Tee Pfefferminz mit Früchtetee.“
Dany verzog das Gesicht, Jackie grinste, nickte ihm jedoch zu und schob den Rollstuhl weiter.
.X.
David lief eilig den Korridor entlang, traf auf Geoff und erklärte ihm, er würde Danys Schicht in der Klinik übernehmen, um auch in ihrer Nähe zu sein. Dem älteren Stützpunktleiter gefiel nicht so ganz, das Reid schon alleine auf Kliniktour gehen wollte. Als aber dann auch seine Frau auftauchte und bekräftigte, dass sie kein Problem darin sehe, kaum das Sam, samt Tochter an ihnen vorbei war, stimmte er doch zu. Anschließend verschwand Geoff in seinen wohlverdienten freien Tag und überließ ihm das Feld. David schaute kurz nach Sam und seiner Kleinen, ehe er sich abwandte und in das Ärztezimmer an seinen Schreibtisch ging.
.xXx.
Sam zog seinem Mädchen die dünne Jacke aus und setzte sie anschließend wie schon so oft auf Emmas Bett. „Guten Morgen Emma.“, sagte er, strich seiner Frau über die Wange und beugte sich vor, küsste sie auf die Stirn. Cameryn beobachtete ihn mal wieder sehr aufmerksam. Sein Engel strich der Mutter über die Hand, drückte sie und kuschelte sich dann vorsichtig an Emma. „Momy? Momy ich vermisse dich.“ Das Mädchen schwieg eine Weile, er ging zum Fenster und blickte hinaus. Seine Freunde hatten es ihm erst vor wenigen Tagen sehr vorsichtig gesagt. Es wurde langsam fraglich ob sie wieder aufwachen würde.
Er seufzte und beobachtetet die beiden. Cameryn sprach leise mit ihrer Mutter, erzählte ihr von Dany und David, von Scarlett und dem Sohn von Tom. Seine Gedanken aber nahmen eine andere Richtung, drifteten ab, ihre Worte erreichten ihn nur noch wie durch Watte und aus weiter Ferne. >Organisch ist alles in Ordnung, eigentlich... gibt es keinen Grund für sie nicht aufzuwachen. Aber... es... gibt jetzt leider schon länger keine Veränderung..... Sam, ich.... ich fürchte du musst langsam auch... an die Möglichkeit denken, dass... sie nicht mehr aufwacht. Mit jedem Tag... schwindet die Wahrscheinlichkeit das....<
„Dad? Daddy!“
Er drehte sich ruckartig herum. Cameryn saß auf dem Bett und rutschte gerade von der Matratze, dann kam sie zu ihm und sah ihn aus großen Augen an. Ihr Blick war so ruhig, so.... erwachsen, er ertrug es kaum. „Was ist denn?“, wollte er besorgt wissen. Sein Mädchen strahlte. „Bringst du mich jetzt in den neuen Kindergarten?“ Verwirrt sah er die Kleine an, dann zu Emma. „Bist du... sicher?“
„Ja, Mama geht es gut. Oder?“
Er nickte, hob sie hoch und stellte sie auf einen Stuhl. Er zog ihr die Jacke an und sie griff nach ihrem Reißverschluss, noch ehe er soweit war. Im Nu war die dünne Jacke zu. Er nickte lächelnd und strich ihr durch das Haar. „Tschüss Emma, bis... später.“
„Tschüss Momy!“
Er stellte die Kleine auf den Boden und sie lief vor zur Tür. Mit einem letzten Blick auf Emma wollte er sich herumdrehen, hielt dann aber inne. Hatte sie sich bewegt?
Entschieden schüttelte er den Kopf. Nein, der Arm liegt sicher noch wegen Cami so. Nein, sei realistisch, sie haben es dir gesagt. Er griff nach der Hand seiner Tochter und der Tür, drückte die Klinke hinunter.
„Sam?..... C-cami?“
„Dad!“
Er hatte die Hand seiner Tochter losgelassen, noch ehe er es begriff und war zeitgleich mit Cameryns Aufschrei herum gewirbelt. Nein, er träumte nicht oder? Emma lag da, wie immer, doch die Augen waren geöffnet blickten suchend durch den Raum. Er atmete konzentriert ein. „Emma.“
Er wollte schon zum Bett gehen, als ihm seine Tochter wieder einfiel und das er Bescheid geben musste. Er beugte sich hinunter. „Geh! Lauf und hole Onkel Tom, oder David! Lauf!“
„Will aber auch hier bleiben und....“
„Geh. Bitte kleiner Engel, Momy braucht einen Doktor.“ Sein Mädchen nickte, drehte sich herum, öffnete die Tür und rannte los er hörte sie rufen, kaum das sie außer Sicht war und die Tür ins Schloss fiel.
Ganz langsam erhob er sich wieder, drehte sich erneut um und ging zurück zu ihr. Halb rechnete er damit, das doch schlief und er halluziniert hatte. Dann aber drehte sie den Kopf und sah ihn fest und fragend an. „Sam? Sam, wo....“
„Schscht, es ist... alles gut, Schatz.“ Er strich ihr über die Stirn, das Haar und schüttelte den Kopf. „Alles gut.“, wiederholte er, beugte sich mit feuchten Augen vor, küsste ihre Stirn.
„Sam? Cami? Wo ist... ist sie... ist sie.... tot?“
Er schüttelte den Kopf und schaute seine Frau beruhigend an. „Ihr geht es fantastisch, sie ist... gesund.“ Er fühlte sich unendlich erleichtert, so als wüsste er es selbst erst gerade. Emma aber schüttelte den Kopf. „Nein, nein, sie...“, Emma schien verwirrt und schloss die Augen, drückte seine Hand, die ihre hielt. „... der... Krebs, wie... geht es ihr?“
„Nein, Emma hör doch, sie ist gesund, wirklich. Ihr fehlt nichts.“
Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf, in ihren Augen entstanden Tränen. „Der... der Unfall? Sam ich....“
„Es ist alles gut, Emma so glaub mir doch. Uns beiden fehlt nichts, wir....“
Hinter ihm öffnete die Tür, er schaute sich um. Es war David der hereinkam, Cameryn ohne Jacke im Arm. Er lächelte freudig und kam auf sie beide zu, stellte sich auf Emmas andere Bettseite. „Wie... wie fühlst du dich Emma?“
„Ich... ich weiß nicht, müde?“
David nickte, während er besorgt zu ihm sah. Cameryn betrachtete einfach stumm und strahlend ihre Mum. „Keine Schmerzen?“
Emma schüttelte den Kopf.
„Du... weißt wo du bist?“
„Im Krankenhaus und mit dir hier... in... Crossing?“
Er nickte und lächelte dabei. „Erinnerst du dich... was passiert ist?“
„Wir... hatten einen Unfall, da... raste ein Wagen an, wir... haben uns überschlagen.“, Emma schloss die Augen, atmete ein paar mal und fast glaubte Sam, sie sei eingeschlafen, da....
„Cameryn hat... geweint.“, sie schaute ihre Tochter an, fragend, besorgt, „Sam... wurde nicht wach, alles... tat weh und dann... dann wurde es dunkel.“
David nickte. „Okay. Kannst du deine Beine bewegen?“
Sam hielt die Luft an, sah abwartend auf die Bettdecke. Emma stellte abwechselnd ihre Füße auf, bei angewinkeltem Knie. Also schien der Rücken gut verheilt. Er sah in Davids Blick, das auch er erleichtert war. „Reich mir die Hand!“, forderte der befreundete Arzt auf und hielt seine über ihre Linke Seite. Es klappte ohne Probleme. Wider hielt er die Luft an, als er die Aufforderung rechts wiederholte, sie wussten beide das es nicht gehen würde.
Emma bewegte die Finger, es schien ihr Probleme zu machen, außerdem schien sie inzwischen wirklich wieder müde. Sie schaffte es die Hand zitternd ein wenig anzuheben, nicht aber den Arm. Sie starrte auf ihren Arm, dann zu David. „Was....“
„Alles gut.“, er legte seine Hand auf ihr Handgelenk. „Du warst... sehr schwer verletzt, wir... haben vermutet, das du den Arm vermutlich nicht mehr voll benutzen kannst. Tut... tut mir Leid.“
Emma nickte, sah zu ihm und zurück zu ihrer Tochter und David. „David?“, ihre Stimme klang nun matt, ihre Augen waren kleiner als zuvor. Er war sicher sie würde gleich einschlafen. „Sag es mir, bitte. Er... er sagt es nicht... wie.... wie geht es ihr?“
„Frag sie doch selber.“, antwortete David, und flüsterte Cami etwas zu. Das Kind schüttelte den Kopf, nickte dann ein wenig bedrückt und er setzte sie neben Emma. Cameryn kuschelte sich gleich wieder neben ihre Mutter. „Mir ging es nicht gut, aber jetzt schon lange. Es ist toll hier! Ich mag Scarlett und Onkel Davids Tochter und Dany ist auch wieder schwanger und...“
„Dany?“
„Meine Verlobte.“ sagte David und bedeutete ihm, mit zu kommen, während Cameryn ihrer Mutter sagte, sie solle wieder schlafen, damit sie später spielen konnten. Er beobachtete die beiden und war sicher das Emmy nicht wollte. Aber Camy bat sie darum und Emma gab nach. Glücklich rutschte Cameryn Momente später vom Bett und kam zu ihnen. „Momy wird wieder gesund, ja?“
„Ja.“ David nickte, bat sie Jackie zu suchen und sah ihn an.
„Emma glaubt uns nicht, aber das ist okay, Sam. Geb ihr Zeit. Wenn sie wieder aufwacht und... wacher ist, dann sagen wir ihr, wie lange es her ist.“
Sam seufzte. „Sie... schläft nur,, ja?“
David lächelte strahlend. „Ja, versprochen. Ich rufe Johnno an, das er heute fliegt. Du bleibst hier.“
„Danke.“