Flying Doctors- A Thousand Miles Back
von Siri Tachi
Kurzbeschreibung
Es gibt Tage die vergehen nie, wie der Schmerz, der tief in die Seele eingebrannt. Du kannst es überwinden, oder daran zerbrechen. Es gibt Momente, Sekunden, die können die Welt verändern, alles auf Schlag zerstören und nichts ist und wird mehr wie es einmal wahr. Du kannst aufstehen, kämpfen und versuchen dein Leben zurückzugewinnen, oder du gibst auf, verkriechst dich. Doch sei gewiss, es kommt dieser eine Tag, irgendwann, in der Zukunft und das eine Ereignis. Alte Wunden reißen auf und dieses mal, dieses mal gibt es kein entkommen.
GeschichteDrama / P16 / Gen
02.10.2014
29.12.2014
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02.10.2014
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A Thousand Miles back
29. Das Leben geht weiter
Sie stand gut gelaunt auf, bemüht kein Geräusch zu machen, um David nicht zu wecken. Sie kam tatsächlich ungesehen hinaus und wunderte sich keineswegs einen schon sehr munteren Sam, samt den Mädchen vorzufinden. Tatsächlich war sie zuvor beim Anblick der Uhr eher irritiert gewesen, dass sie noch keines der Mädchen gehört hatte. Lächelnd blieb sie an der eben geschlossenen Tür stehen und sah zu ihnen hinüber. Amelia saß vor dem knienden Sam auf dem Boden und bemühte sich ihre Puppe an- oder möglicherweise auch auszuziehen, während Cameryn in voller Konzentration ein Stückchen entfernt eine geschlungene Dominobahn, aus Bauklötzen setzte.
„Na, Guten Morgen auch.“
Sam grinste. „Morgen. Ich dachte... heute seit ihr mal dran mit ausschlafen, ihr müsst ja auch mal was davon haben, das noch ein Erwachsener hier ist.“
„Sam....“
Er schüttelte den Kopf und stand langsam auf. „Ich bin nicht mehr krank, ich darf mich... nur noch nicht wieder voll belasten und ich werde sicherlich nicht mehr nur herum sitzen und nichts weiter machen als ein paar Spaziergänge, oder im Krankenhaus zu sein. Es wird Zeit, das ich mich um Cami kümmere und... ich brauche was zu tun, sonst drehe ich hier noch durch.“
Sie wollte widersprechen, doch dann kam ihr eine eigentlich keineswegs schlechte Idee. „Unsere neue Funkerin Claire, sie... sie hat sich den Arm gebrochen und einige Rippen, Geoff hat sie für mindestens zwei Wochen beurlaubt, was denkst du?“
„Ich wette ich werde dann sehr bald das fliegen vermissen, aber es wäre etwas mit dem ich mich auskenne. Ich rede mit Geoff, danke.“
Sie nickte und deutete ins Bad. „Bin gleich zurück.“ Sie machte zuvor noch bei Amelia halt und begrüßte die Kleine, ebenso Cameryn, die artig gewartet hatte, das sie ihr Gespräch beendeten, dann ging sie sich fertig machen. Sie hatte ihr Frühstück bereits beende, ehe David aus dem Schlafzimmer kam. Lächelnd blickte sie ihm entgegen. „Hey du Langschläfer, alles okay?“
Er nickte und begrüßte die Kinder, Sam, ehe er zu ihr kam und sie in seine Arme zog. „Ich liebe dich Dany.“
„Ähm... ja-a, ich weiß?“, fragte sie ein wenig verwundert. David küsste ihre Stirn. „Mir ist... in der letzten Nacht wieder klar geworden, wie... wie schnell alles beendet sein kann.“ Sie nickte und drückte besorgt seine Hand. „Wer?“, fragte Dany leise. „Alois Mitchghan.“ Der Name sagte ihr jetzt gar nichts, sie hob eine Braue. „Sollte der Name mir was sagen? Tut... tut mir Leid.“ David aber schüttelte den Kopf. „Du hast ihn nie kennengelernt, freiwillig ist er nie gekommen und... bei der letzten Visite muss es ihm schon sehr schlecht gegangen sein, er... er war tot, mindestens... naja... eine Weile und... und niemand hat es bemerkt, bis die Familie Ruber, auf deren Land er wohnt aus dem Urlaub zurück kam. Armer Mann.“
Sie lehnte sich gegen ihren Verlobten und nickte langsam. „Aber das... ist eine Ausnahme David, die meisten... werden früher vermisst und wir... gerufen.“
David seufzte, er nickte langsam und lächelte ihr zu. „Was mache ich nur ohne dich?“
Sie zuckte die Achseln, unterdessen ging Sam an das klingelnde Telefon. „Weiß nicht? Verzweifeln?“ David grinste und öffnete schon den Mund um etwas zu erwidern, als...
„Ähm, David? Das ist Kate, sie sagt es sei dringend und....“
Er seufzte und löste sich widerstrebend von Dany. Die aber hielt ihn zurück und ging ihm einen Vogel zeigend ans Telefon. „Du hattest eben erst 24 Stunden Dienst, vergiss es!“
„Ja, und du bist Schwanger!“
„Na und?“ Sie nahm dem ein wenig verunsicherten Sam den Hörer ab. „Ratcliffe?“
>Dany?< schallte es ihr verblüfft entgegen. Sie grinste. „Ja. Claire was gibt es?“
>Tom ist auf Tour und Geoff musste zu einem Notfall, der Neue ist noch nicht da und Denise glaubt es ist ein akuter Blinddarm.<
Sie musste nur kurz überlegen, ehe sie verkündete sie sei in zehn Minuten da. Beim rausgehen blickte sie nochmal zu den Männern zurück. „Zu deiner Beruhigung, sollte Denise recht behalten, darfst du nach kommen und operieren, mmh?“ Sie winkte und war raus, noch ehe David protestieren konnte. Sie war schnell gewesen, mit Absicht, sie hatte den Widerspruch in seinen Augen gesehen und er hatte den Mund schon wieder auf gehabt. Neun Minuten später betrat sie dann auch tatsächlich das Krankenhaus und eilte ohne Kittel oder irgendetwas direkt weiter in die zwei Räume umfassende Ambulanz.
Neben Denise stand eine recht aufgelöste Mutter von vielleicht Mitte Dreißig, der kleine Junge auf der Liege konnte keine acht sein. Sie lächelte dem Kleinen entgegen und reichte seiner Mutter die Hand, nachdem sie seine gedrückt hatte. „Dr. Dany Conon.“
„Hallo, es... es tut mir Leid, das wir Ihnen diese ganzen Umstände machen aber... wir sind auf Reise und was immer es ist, wir wollten nicht riskieren im Niemandsland zu sein und dann ist doch ernsthaft etwas und...“
„Schon gut, Mrs...“
„Eliza Jones, ich... er ist unser jüngster.“
„Nun, Mrs. Jones, hat ihr Sohn vielleicht etwas gegessen?“
„Ge... Sie... Sie meinen Gift, oder so was? Nein, nein warum sollte James?“ Sie schüttelte den Kopf.
„Könnte er sich dennoch den Magen verdorben haben? Denise, was sagt das Blutbild?“
„Minimale Entzündungszeichen.“
„Gut. James? Ich mache jetzt mal ein paar Übungen.“
Sie tastete seinen Bauch ab, ein paar mal zuckte der Kleine zusammen, insbesondere aber während sie seinen rechten Unterbauch abtastete schien er etwas zu spüren und wenn sie sein rechtes angewinkeltes Bein losließ. Sie nickte und schaute zu Denise. „Rufen Sie David an, er weiß Bescheid, aber zuvor, das OP- Team.“ Die Schwester nickte und verschwand, die Mutter aber wandte sich besorgt ihr zu und fragte wer dieser David sei, das er kommen müsse, als sie erklärte es sei einer der anderen Ärzte, geriet die Mutter in Aufruhr. Sie wollte erregt wissen, wer bitte Sie dann sei. „Ich bin Ärztin aber Hochschwanger und daher... werde ich nicht operieren. Machen Sie sich bitte keine Sorgen. Ich gehe etwas holen damit er schon einmal etwas einschläft und die Schmerzen nachlassen.“ Sie sah auf den Jungen und strich ihm über den Arm, tätschelte seine Schulter. „Das wird wieder, wir kriegen dich im Nu wieder hin. Wirst schon sehen, ein kurzer Schlaf und alles vorbei, okay?“
„Es... es tut weh....“, jammerte er. Sie nickte. „Ja ich weiß, ich hole dir jetzt was dagegen.“
Im Korridor lief sie beinahe in einen jungen blonden Mann hinein, was nur dank seiner raschen Reaktion verhindert werden konnte. Entschuldigend blickte sie ihn an. „Oh..ähm tut mir Leid. Bitte nehmen Sie dahinten Platz, was immer sie haben, es muss warten, wir haben da drinnen einen Notfall und ich muss einen Arzt aus dem Frei rufen lassen! Dahinten, am Eingang, Sitzecke!“ Sie lief weiter, doch als sie aus dem Dienstzimmer zurück war, da stand er noch immer im Korridor und dieses mal vertrat er ihr den Weg. „Ähm... was für einen Notfall, Mam? Ich meine... vielleicht... kann ich ja helfen?“
„Das... denke ich nicht, danke, aber wenn Sie....“
„Dr. Guy Reid und Sie sind?“
„Dr. Reid? Das... sind Sie?“
Er nickte. Sie griff seinen Arm und zog ihn mit sich in den Behandlungsraum, ehe sie die Tür aufstieß erklärte sie noch. „Conon, oder Ratcliffe.“ Verständnislos sah er sie an, sie aber lächelte dem kleinen Jungen und seiner Mutter entgegen. „Das hier ist Dr. Guy Reid, er wird James am Blinddarm operieren.“
„Werd... ja werd ich, Hallo, Mrs....“
„Jones.“
Der neue Arzt nickte, beugte sich dann zu seinem Kleinen Patienten herunter und lenkte ihn gekonnt ab, während sie ihm die Spritze gab. Momente später döste das Kind weg und noch ehe sie etwas derartiges sagen konnte, forderte er sich einen Tubus und legte das gewünschte nur Momente später. Sie lächelte und schob das Bett mit ihm und Denise hinaus in den OP. „Und... wenn ich nun ein Hochstapler wäre?“, fragte er sie. Dany sah ihn mit einem gefährlichen Blick an. „Ich würde es merken und sie skalpieren, ehe ich Sie öffentlich ausweide und dann würde ich natürlich behaupten, ich sei unzurechnungsfähig aufgrund meines Zustandes.“ Sie klopfte sich auf den Bauch und der junge Arzt starrte sie bleich an. Dany schüttelte lachend den Kopf. „Nicht so ernst Herr Kollege, aber eine Warnung noch: Ihr Vorgänger nahm es mit der Berufsethik und Ehrlichkeit nicht so sehr ernst, er wird lange Zeit hinter Metallgardinen ausharren, mmh.“
Guy lächelte der Schwangeren nach und fragte sich unwillkürlich wie viel von dem was sie sagte und wie sie gerade auf ihn wirkte wohl an der Schwangerschaft lag und entschied zu ihren Gunsten das meiste darauf zu schieben. Nach der OP, als der Juge gut versorgt im Intensivzimmer lag ging er ins Arztzimmer, im festen Glauben dort nochmal mit ihr zu sprechen, doch zu seiner Verwunderung saß dort ein dunkelblonder Mann, etwas kleiner als er, sportlich und definitiv weder schwanger, noch weiblich. „Ähm... Wo ist....“
„Hallo, Dr. Reid richtig? Ich bin Dr. Ratcliffe, David Ratcliffe.“
„Sie sind... nein, warten Sie Moment, Sie sind Dr. Ratcliffe? Ja aber wer ist... war denn dann die Schwangere... sagen Sie jetzt nicht sie war nur eine Schwester und si....“
„David? Ame....“
„DADDY!“
„...die Spritze nicht von Denise, oder mir. Und Cami kommt gleich, ich muss zurück, Rica ist doch heute in Broken Hill. Oh... hi Guy, Operation gut überstanden?“
„W-was? Ähm-ja, ja klar, alles... bestens.“
Irritiert musterte er den Arzt, dann die Schwangere und das Kind, welches der ältere eben auffing und mit dem er dann vor ihm stand. „Dr. Reid, unsere Tochter, Amelia. Amelia, Süße, sag guten Tag.“
„Hallo. Meine Momy hat ein Baby da drinnen.“
„Ähm... ja, offensichtlich.“, nickte Guy ein wenig unsicher. Das Kind strahlte ihn an. „Momys Baby. Ich war nie in Momys Bauch.“
„Ähm...“
„Stimmt, du warst bei deiner Momy.“, erklärte der David Ratcliffe, sein Kollege dem Kind und strich ihr durch das Haar, während er den deutlichen Eindruck hatte etwas entscheidendes verpasst zu haben. „Und wann bist du dann wieder bei deiner Momy? Kleine Prinzessin?“, fragte er ruhig, Patchwork war nun nicht eben etwas neues für ihn. Doch die Kleine sah ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf. „Momy ist doch da!“ Er runzelte nun vollends verwundert die Stirn. „Sie ist adoptiert.“, erklärte die schwangere Kollegin lächelnd. „Ich, wir waren aber bei ihr Geburt dabei und irgendwie... haben die Umstände es dann so ergeben.“ Die Frau zuckte die Achseln, nahm David das Kind wieder ab und wandte sich um. „Komm, Daddy kommt auch gleich und gibt dir die Spritze.“
Guy wartete bis die Tür geschlossen war und deutete auf eben jene. „Das ist... Ihre Frau? Beileid.“
Der andere schien nicht zu verstehen, eher verwundert zu sein und schüttelte den Kopf. „Meine Verlobte, die Hochzeit... nun sagen wir einfach... ein Unfall der Familie unserer Patentochter und ihre Krankheit, beziehungsweise, die Folgen von beidem haben uns bisher.... aufschieben lassen.“
Zu seiner Überraschung schien der Arzt es deutlich weniger zu bedauern, als er es bei einem liebenden Mann gedacht hätte, was ganz im Gegenteil zu den Blicken stand, die er dem Kind und seiner Verlobten vorhin noch hatte zukommen lassen, so voller Zuneigung. „Darf ich... darf ich fragen naja... wie weit ist sie?“
„Weit genug, das ich sie bestimmt nicht mehr lange auf Außeneinsätze lasse, also gut das sie da sind.“
David deutete hinter ihn. „Ich muss mal kurz eine Impfung geben, bin gleich zurück.“
.xXx.
Eine Stunde später saß Guy alleine in der Klinik. Die Schwestern hatten vor dreißig Minuten gewechselt und so war er nun mit Annie Rogers im Dienst. Sie schien eine fähige Schwester zu sein und war definitiv hübsch, wenngleich nicht ganz sein Beuteschema. Nur schien die Arme immer irgendwie auf der Flucht zu sein und zuckte bei nahezu jedem Unerwartetem Geräusch zusammen. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und folgte ihr in die Personalküche. „Okay, Annie, ähm... es mag mich ja nichts angehen, aber... verfolgt Sie jemand? Ich meine, so wie sie....“
„Sie haben Recht. Es geht Sie nichts an!“
Er hob abwehrend die Hände und nickte. „Gut, anderes Thema Dr. Ratcliffe und diese Schwangere, Dany... Dany so und so. Sie adoptieren ein Kind, obwohl... sie schwanger ist? Und beide... arbeiten?“
Sein Versuch schien zu wirken, ein leicht vergnügter Gesichtsausdruck erschien in ihrem Gesicht. „Sie haben Amelia bei sich seit ihrer Geburt, mehr oder weniger. Amelia hat nie jemand anderen gekannt, als die beiden und das Personal hier. Ihre Mutter starb vor ihrer Geburt.“
„Moment, sie starb... vor ihrer Geburt?“
Die Schwester nickte und drehte sich wieder herum, stellte den Wasserkocher ein, suchte sich einen Teebeutel, so wie eine Tasse. „Ja. Dany hat einen Notkaiserschnitt durchgeführt, ohne überhaupt zu wissen wie und ohne richtig an das junge Mädchen heran zu kommen. Das junge Mädchen, die Mutter klemmte in einem Autofrack. David hat Dany angeleitet, es war eine furchtbare Nacht, es gewitterte und regnete und es... es waren noch zwei Kinder im Wagen. David hatte noch mit einer eigenen, alten Verletzung zu kämpfen und Dany war ziemlich unerfahren, sie waren beide auf dem Weg hier her.“
„Was wurde mit den beiden anderen Kindern?“, fragte er besorgt.
Annie goss sich in Ruhe Wasser ein und schaute zu ihm. „Sie kamen zu Verwandten beziehungsweise in eine Pflegefamilie, es geht ihnen gut. Himmel, jetzt wo ich darüber nachdenke, das... das ganze ist schon fast 2 Jahre her, wie die Zeit vergeht.“ Annie schüttelte stumm den Kopf. Im nächsten Moment ging sie an ihm vorbei und in den Flur, in Richtung Ausgang. Er nickte, ließ sie in Ruhe und ging zurück ins Arztzimmer. So langsam glaubte er zu verstehen, warum die Leute hier so viel von Dr. Standish, Callaghan und Ratcliffe hielten, aber ach den Frauen. Was er nur nicht mehr begriff war sein Einsatz hier. Okay, Dany Conon war schwanger, aber es blieben noch immer vier Ärzte, er aber hatte diese Stelle als vierter Arzt angenommen, der jetzt nach Vergrößerung des Einsatzgebietes gebraucht werden sollte. Als vierter nicht als fünfter, nicht als sechster.
Nachdenklich warf er einen weiteren Blick auf den Dienstplan und verließ den Piepser vergessend die Klinik, lief in die Zentrale nebenan. „Hallo? Hallo Claire?“
„Hier hin- ten!“
Im nächsten Augenblick erschien die ältere Frau im hinteren Flur, setzte ihre Brille ab und musterte ihn fragend. „Ah, Dr. Reid. Was kann ich für Sie tuen?“
„Ja, ähm... vielleicht gar nichts, aber... vielleicht können Sie mir auch eine Frage beantworten.“
Mit nachdenklichem Blick kam sie näher und ging an ihm vorbei, um den Tresen herum, zur Funkstation. Sie nahm die Brille von ihrer Nase und musterte ihn darüber hinweg. „Ja-a?“
„Nun... naja, also... ich weiß ich sollte Dr. Standish fragen und das... würde ich auch, wäre er da und würde nicht automatisch das halbe Outback mithören können.“ Er seufzte.
„Na, mal raus damit, Junge. Wo drückt der Schuh?“
Er grinste. „Naja, es hieß ich komme als vierter Arzt hier hin, aber im Plan stehen schon fünf Ärzte.“
Sie lächelte, ließ ihre Brille los, die nun lose von ihrem Hals baumelte und musterte ihn aufmerksam. „Fünf Namen ja, aber nur... 3 Stellen. Sehen Sie, Dr. Randall und Dr. Callaghan sind verheiratet und haben zu Hause einen kleinen Sohn, sie sind abwechselnd arbeiten, beziehungsweise zu Hause. Es kann also auch durchaus mal vorkommen, das nicht zwangsläufig der kommt, der ihm Plan steht.“ Sie grinste ihn an und nickte. „Ebenso verhält es sich mit Dr. Ratcliffe und Dr. Conon, nur das die beiden noch immer nicht die Hochzeit nachgeholt haben und sie... schwanger ist.“
„Verstehe. Also 3 Stellen und zwei davon teilt sich ein Paar.“
Claire nickte. „Sie sehen, Sie sind der vierte.“
Er nickte und ging in Richtung Ausgang. „Danke, Sie haben mir sehr geholfen.“
„Na, immer wieder gerne.“
.xxxXxxx.
Zwar hatten ihm die anderen verzichtet das keinem der beiden schaden würde und Cami auch keinen seelischen Schaden davon haben würde, wenn er die Kleine jeden Tag mit zu Emma nahm. Dennoch war er meistens alleine hier, so wie jetzt und verbrachte etwas Zeit mit Emma. Er las aus ihren Büchern, redete mit ihr, spielte noch mehr Lieblingslieder ab, nichts. Alles blieb völlig unverändert. Mit der Zeit wurden seine Besuche etwas kürzer, Cami fragte nicht mehr täglich nach Emma, nur noch, nahm er sie nicht spätestens am zweiten Tag mit. Es stimmte ihn traurig das die Kleine zu beginnen schien, Emma weniger zu vermissen, zugleich aber war er erleichtert, das es für sein Mädchen weiterging.
Er wusch Emma weiterhin selbst und half auch beim Lagern und anderen Pflegemaßnahmen war er da. Doch Emma wacht einfach nicht auf. Sie reagierte nicht einmal sichtbar, lag nach wie vor in einem tiefen Koma.
So ging das Tag für Tag und Woche für Woche. Bis sie schließlich eineinhalb Monate in Crossing waren. Der Neue Arzt war gekommen, hatte die Frauen bedrängt, belästigt und war sogar gekündigt wie verschwunden und ein weiterer junge Arzt war nun da. Sam aber hatte ihn auch erst zweimal in der Klinik gesehen, kannte aber seinen Namen.
Hinter ihm öffnete die Tür, Dany erschien, sie ließ Cami los und das Kind kam ruhig näher, während sie verschwand. Sam streckte seine Hand aus und zog Cami Momente später auf seine Knie. „Erzähl Momy was du heute gemacht hast und erzähl, was es hier bald gibt.“
„Basteln, und...und ähm... ähm malen und mmh, ähm....mmmh... Momy? Momy hier kommt ein Kindergarten, ich geh bald in den Kinder- garten! Der ist dann auf dem Fußballfeld, der... mit dem Dach. Und....“
Guy beobachtetet den neuen Piloten und seine Tochter. Nach allem was die anderen gesagt hatten und er selbst der Krankenakte entnommen hatte, da grenzte es an ein Wunder das es dem Mann schon wieder so gut ging und das er schon wieder fliegen durfte, …. nun, das war eine Tatsache, die ihm nicht wirklich behagte, dachte er daran mit in jenem Flugzeug zu sitzen. Okay, so rasch würde er noch nicht fliegen, frühestens in wenigen Monaten zwei, oder drei, aber trotzdem.
Er wollte eben weitergehen als er das Kind hörte und unwillkürlich mit einem Breiten Grinsen im Gesicht stehen blieb:
„....ähm malen und mmh, ähm....mmmh... Momy? Momy hier kommt ein Kindergarten, ich geh bald in den Kinder- Garten! Der ist dann auf dem Fußballfeld, der... mit dem Dach. Und....“
Jemand rempelte ihn an und erst beim zweiten Blick bemerkte er das es Kate gewesen sein musste, Annie lief ihr nach. Er zuckte die Achseln. „Typisch.“