Flying Doctors- A Thousand Miles Back
von Siri Tachi
Kurzbeschreibung
Es gibt Tage die vergehen nie, wie der Schmerz, der tief in die Seele eingebrannt. Du kannst es überwinden, oder daran zerbrechen. Es gibt Momente, Sekunden, die können die Welt verändern, alles auf Schlag zerstören und nichts ist und wird mehr wie es einmal wahr. Du kannst aufstehen, kämpfen und versuchen dein Leben zurückzugewinnen, oder du gibst auf, verkriechst dich. Doch sei gewiss, es kommt dieser eine Tag, irgendwann, in der Zukunft und das eine Ereignis. Alte Wunden reißen auf und dieses mal, dieses mal gibt es kein entkommen.
GeschichteDrama / P16 / Gen
02.10.2014
29.12.2014
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02.10.2014
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Huhu!
Hier nun das nächste Kapi, am freien Tag, heute schon geschrieben. Ich hoffe es gefällt und nein, ich habe Kates Cousine nicht vergessen, aber das kommt noch.
Bin gespannt, was ihr zu Nancy und Maggie sagt.
LG Dani
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25. Gerüchteküche, kindlicher Übermut und mehr
Sie stand in der Küche und machte Pancakes, als Amelia laut zu weinen begann. Aus dem Flur aber hörte sie bereits David rufen, dass er schon unterwegs sei. Er musste sich im Bad beeilt haben und daraus schloss sie, das er sicherlich etwas anderes vorgehabt hatte, als seine Tochter aus dem Bett zu holen. Sie schüttelte schmunzelnd den Kopf und drehte die Pancakes um.
„Ich hab Hunger. Sind das... Waffeln?“
Dany schaute hinüber zur Tür und lächelte Cameryn entgegen. „Nein, Pancakes. Komm her, Kleines!“ Sie streckte ihre Hand in Richtung des Mädchen aus. Cameryn strahlte und rannte auf sie zu. Dabei fiel Dany auf, das die kleine Patterson wirklich süß aussah, in ihrem lilanen Nachthemd, mit ihrem Stofftier im Arm. Dany hob sie hoch und setzte sie auf die Küchenzeile. Sie reichte ihr einen Teller mit einem bereits ausgekühlten Pancake. „Guten Appetit.“
„Aber... hier darf man nicht sitzen.“
Dany strich dem Mädchen über den Oberarm und nickte. „Stimmt, heute aber darfst du.“
Cameryn musterte sie, griff sich den Pancake, pustete und biss vorsichtig ein wenig ab. Ihre Augen leuchteten auf und sie biss gleich nochmal ab. „Mmmh....lecker.“ Sie grinste und schaute sich um. „Darf ich.... Marmelade?“
Sie nickte, drehte sich herum und holte das Glas aus dem Schrank. Sie nahm einen Löffel und füllte etwas in ein kleines Schälchen um, das sie vor Cameryn abstellte. „Bitte schön.“, sagte sie und füllte neuen Teig in die Pfanne, für die nächsten drei Pancakes. Gleichzeitig betrat David die Küche, er flüsterte Amelia etwas zu und kam zu ihnen.
Er blieb hinter Dany stehen, küsste sie neckend in den Nacken und stibitzte sich dann ein Stückchen Pancake von Cameryn, die sofort protestierte. Er aber biss von dem stibitzten Stück ab und steckte den Rest seiner Tochter in den Mund. Amelia kicherte und kaute fröhlich auf ihrem Stück herum. Als sie dann ihre kleinen Ärmchen zu Cameryn ausstreckte kicherte auch die und reichte der jüngeren das nächste Stück Pancake, zog es jedoch vor ihm wieder zurück. Beide Kinder brachen in Gelächter aus und sahen ihn feixend an. Er drückte Dany Amelia in den Arm und verschränkte die Arme, wobei er sie und die Kinder tadelnd ansah. Sie prustete los.
„Ja, ja... nur zu, macht weiter. Immer nur auf den einen....“
„Ehrlich jetzt? David, sie sind... Kinder....“
Er grinste ihr entgegen und schob sie aus der Küche, stellte Cameryn nach einem Stirnkuss auf den Boden ab und schob sie ebenfalls fort aus dem Küchenbereich. „Na, los, raus! Das hier ist jetzt Frauenfreie Zone.“
Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch Cameryn war schneller. „Okay.... und hier ist Männerfrei! Kein Mann darf an den Esstisch und das Sofa!“ Rief sie, ehe sie sich auf letzteres drauf warf. David starrte das Kind an. Dany sah ihm vielsagend entgegen und David schaute perplex zu dem Mädchen. „U-und... wie kommen die Pancakes dann zu euch?“
„Ich hol sie ab!“ Rief das Kind und zuckte die Achseln.
Dany schmunzelte und setzte Amelia in den Laufstall, ehe sie sich von hinten Cameryn griff und neben ihr in die Hocke ging. „Wie wäre damit? Er muss uns jedem zwei Stück machen und Zimt mit Zucker in eine Schale packen, außerdem den Ahornsirup suchen und das nehmen wir dann als Bezahlung, damit er da wieder raus kann, mmh?“
Cameryn schaute zu David, sie wirkte nachdenklich und nickte schließlich. „Mmmh, ja. Okay.“
Dany strich dem Mädchen über das Haar. „Na, komm. Wir suchen dir ein hübsches Kleidchen, oder eine Hose und einen Pullover raus, ja?“ Die kleine nickte. Hand in Hand verließen sie den Wohnraum und fast sofort begann Amelia zu schimpfen, bis David begann mit ihr zu sprechen.
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Tom betrat die Klinik und wusste sofort das etwas anders war. Doch in seinen Albträumen die sofort vor seinem inneren Auge ablief, brachte er den lauten Kinderlärm direkt mit den Marcus- Kindern in Verbindung. Und ein Marcus- Kind in der Klinik bedeutet immer direkt, das die ganze Familie in der Stadt war und vor allem auch die Klinik besetzte. Er stöhnte. Muss das sein? Welches Kind dieses mal? Womit und wie lange muss ich mein Büro jetzt wieder mit Melanie teilen und vor ihren Brüdern verbarrikadieren?
Er verzog das Gesicht, seine Laune war jetzt im Keller. Langsam und lustlos lief er um die nächste Ecke. Er hielt sich dicht an der Wand und wollte gerade in sein Büro schleichen, als....
„TANTE KATE!“
„NEI-II-IIN!“
Er blieb stehen und wirbelte herum. Ein Lächeln huschte unwillkürlich über sein Gesicht. Kate fing eben die kleine Patterson auf und hob sie hoch in ihre Arme. Das Kind strahlte sie an und drückte die Krankenschwester, der Mundschutz schien sie überhaupt nicht zu stören. Er blieb im Korridor stehen und beobachtete, wie Dany gerade Amelia von David entgegen nahm. Im nächsten Moment entdeckte David ihn. „Hey! Hallo Tom, da bist du ja.“
„Wie es aussieht geht es euch ganz gut.“
Dany lächelte und flüsterte Amelia etwas zu, das Kind drehte sich herum und streckte sich zappelnd in seine Richtung. „Oohhhm! Oomm!“ David deutete auf seine Tochter. „Tom, dein Typ wird verlangt.“ Er grinste, ging dennoch erst zu Kate und strich Cameryn über das Haar. „Hallo kleine Maus, na... alles okay?“
„Ja.“
Er nickte ihr mit einem freundlichen Blick zu und ging weiter zu Dany, die Amelia inzwischen kaum noch halten konnte. Er nahm ihr das zappelnde Kleinkind mit mahnendem Blick ab. „Hey, junge Dame, trete doch die Momy nicht!“
„Oomm!“, rief das Kind nur und landete mit Schwung an seiner Brust. „Oom!“ Grinsend strich er dem Zwerg über den Rücken. „Ja, ich hab dich auch vermisst, mein Spatz.“
„Wo ist Chris?“, fragte Dany und sah sich suchend um. „Zu Hause.“, antwortete der dunkelhaarige Arzt und sah sie grinsend an. „Sie dachte, du würdest uns und die Arbeit womöglich vermissen? Oder David?“
„Tatsächlich tun wir das beide, so eigenartig das womöglich klingen mag.“, erklärte Dany und warf David einen vielsagenden Blick zu. Fragend schaute er zurück, woraufhin sie die Achseln zuckte und Tom zu ahnen begann, das er etwas entscheidendes nicht wusste. Ein Seitenblick aber verriet ihm, das auch Geoff sich fragte, was die Blicke der beiden jüngeren wohl zu bedeuten hatte. Dany grinste und David sah ernst zu Geoff hinüber, der inzwischen Cameryn im Arm hatte. „Nun, also... in Anbetracht der Tatsache, das Geoff in letzter Zeit genug Verträge abgeändert und verschickt, oder bekommen hat, da... haben wir beide da ein paar Details direkt mit der Zentrale geklärt und...“
„Jetzt sagt aber nicht, das ihr geht.“ Tom starrte die beiden an.
„Wer geht?“, wollte Geoff wissen und seine Miene verriet Sorge. Dany hingegen schüttelte den Kopf. „Keiner.“, antwortete sie. „Die Zentrale hat zugesichert, das sie und ich uns eine Stelle bis auf weiteres teilen können, in wie weit wir die Dienste aber auf uns aufteilen, liegt an uns und Geoff. Gleiches wären sie bereit auch mit Tom und Chris zu vereinbaren, da ihnen sehr wohl klar ist, das eine Anstellung an einem anderen Ort zwei von uns veranlassen würde zu kündigen. Sie sind... nach Richard Moors Worten aber nicht bereit auf zwei fähige Ärzte zu verzichten.“ David grinste in die Runde, während er seine Arme um Dany legte. „Außerdem... erspart es Geoff im Falle von Schwangerschaften oder Krankheiten, gleich einen Ersatz zu fordern.“
„Na wunderbar und wenn zwei von euch krank sind?“
„Na, so anders, als wenn Kate und du krank sind, wäre das aber nun auch nicht.“, schaltete sich nun Annie ein und schüttelte den Kopf. Der leitende Arzt blickte die blonde Krankenschwester erst überrascht, dann etwas verärgert an. Sie aber zuckte nur grinsend die Achseln. „Was, ist doch wahr. Außerdem... wie wahrscheinlich ist denn das, das von vier Ärzten gleich alle vier ausfallen?“
„Bei Kindern im Haus und mindestens einer schwangeren, dürften die Wahrscheinlichkeiten doch recht gut ansteigen.“
„Geoff.“ Kate legte ihrem Mann eine Hand auf die Brust und schüttelte den Kopf. Cameryn schaute fragend von einem zum anderen, bis Kate ihr auf die Stirn tickte. „Erzähl Onkel Geoff mal, das er gerade ein bisschen spinnt.“, grinste sie. „Tante Kate sagt, du spinnst heute.“, erklärte Cameryn mit ruhigem ernst und blickte den Arzt ernst an. Alles andere beobachtete plötzlich mucksmäuschenstill sowohl Kind als auch Arzt. Geoff Standish aber schüttelte den Kopf. „Wird da etwa jemand frech?“, forderte er mit Schalk in den Augen eine Antwort. Cameryn schüttelte rasch den Kopf. „Nein.“, sagte sie laut. „Bin brav.“
„Na, das glaube ich aber nicht, sagt einfach ich spinne, ja also...“
„Nein, hab ich nicht!“
„Ja doch du hast doch eben....“
„Nein!“, lachend schüttelte Cameryn den Kopf und schlug sich eine Hand an den Kopf. „Nein, hab ich nicht, das war doch Kate!“ Sie kicherte und klopfte ihm mit der flachen Hand an die Schläfe. „Du Dummkopf, Kate hat doch gesagt du spinnst, ich sollte das doch nur sa-gen.“
„Oh... dann.... dann will meine Frau heute also nicht zu uns nach Hause, na, wenn das so ist, haben Sie schon etwas vor junge Dame? An meinem Abendbrottisch wird nämlich gerade ein Stuhl frei.“
Cameryn starrte Geoff an. Kate schlug ihm an die Schulter. „Hey-yy!“
Er zuckte die Achseln und Cameryn schüttelte den Kopf, es wirkte schon fast ungläubig und genervt, wie sie den Kopf senkte und die Hand davor schlug. „Ja aber... das geht doch nicht.“, sie verschränkte die Arme. „Wie soll ich dann denn essen, damit?“ Sie zupfte an dem Bändchen ihres Mund- und Nasenschutzes. Dann kicherte sie. „Nein, ich habe meinen Platz bei Tante Dany und Onkel David. Oh....oh!“ Die großen Kinderaugen wurden plötzlich noch größer und strahlten, es schien, als sei Cameryn eben etwas eingefallen: „Wisst ihr was?! Tante Dany hat ein Baby!“
David küsste sie grinsend auf die Wange und Dany schielte kurz zu ihm. Während Tom von der kleinen Amelia hinüber zu Cameryn sah. „Ja, also... als Baby würde ich Ami ja jetzt nicht mehr bezeichnen, aber...“
„Nein nicht AMI! DA ist das Baby doch, in Danys Bauch!“
Verwunderte Blicke wurden ausgetauscht und Annie klatschte entzückt in die Hände. „Oh... also doch! Ich wusste doch du hast zugenommen und dann der weiter Pulli, ist der von dir David?“
„Was? Ähm... nein.“
„Ernsthaft? Ja aber... seit wann wisst ihr das? Ich meine... warum habt ihr nichts gesagt, alles klar bei euch und.... warte, ich will dich nicht in der Klinik sehen, du....“
„Geoff....“
„.... machst keinen Dienst und....“
„Geoff!“, riefen Tom und Dany unisono. Was die beiden veranlasste sich einen Moment lang anzusehen. Tom grinste. „Ihr geht es gut, es gibt keinen Grund warum sie nicht arbeiten sollte. Die kritischen Wochen sind ohnehin längst vorrüber.“
„Sie sind längst... warte... wartet mal, soll das etwa heißen.... du wusstest das sie... und dennoch hast du sie... sie beide fliegen lassen? TOM!“, Geoff sah ihn fassungslos an. Er aber zuckte nur die Achseln. „Was soll ich sagen? Mir war es wichtiger, das sich die Mutter nicht unnötig aufregt, damit es dem kleinen auch weiterhin ganz gut geht?“, fragte er leise und sah zu David. „Verzeihst du mir?“
David winkte ab. „Es geht beiden gut und du hattest ein Auge auf sie, sogar aus der Ferne. Ihr Arzt in Sydney hat mir versichert, das sie... außer einem Ultraschall keinen Termin versäumt hat, auch... wenn sie es erst so hingestellt hat.“ Er knuffte Dany in die Seite und sie lächelte ihm entgegen. „He! Wir hatten wichtigeres zu tun.“
Geoff stöhnte. „Himmel, ich ertrag das hier nicht mehr. Kate? Ich... ich werde zu alt für so was.“
„Ja, wirst du? Nun... ich fürchte, dann muss ich mir wohl einen neuen Mann suchen? Weil... ich hab da auch noch eine Tochter im Haus, einen Hund und....“
„Kate!“
Die Schwester drehte sich herum, winkte und rief: „Macht' s gut Leute! Die Patienten warten!“
Annie kicherte und nahm Geoff Cameryn ab, die blonde Schwester stellte das Mädchen auf den Boden, flüsterte ihr etwas zu und schnappte sich Geoff Arm. „Kommen Sie Herr Doktor, die Kliniktour wartet.“ Sie winkte ebenfalls, während Geoff sie anstarrte. Im nächsten Moment aber riss er sich los, blieb stehen und schaute hinüber zu David und Dany, die ihre Kinder wieder einsammelten. „Wir sehen uns morgen Abend, ja?“
Die beiden nickten und er lief Annie nach, die ihn bereits wieder rief. Zurückblieben das Pärchen, zwei Kinder und ein weiterer Arzt. Die drei unterhielten sich noch kurz, dann ging auch Tom an die Arbeit, er hatte Funksprechstunde und die vier Gäste verließen die Klinik. Ehe sie nach Hause gingen aber, machten sie noch einen Abstecher in der Zentrale und bei D.J.
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„Hast du sie schon gesehen?“ Fragte Maggie Hutton und setzte sich an die Bar. Nancy Buckley, die Gattin des Barbesitzers beugte sich ihr entgegen. „Was? Wen? Wovon sprichst du?“
„Du....“, Maggie starrte die ältere nahezu entsetzt an. „Was!? D weißt es noch gar nicht?“
„Ja, lieber Himmel, jetzt sag es schon Maggie Hutton!“ Platzte Vic in das Gespräch und sah dem weiblichen Störenfried, als welchen er diese Frau sah streng an, „Was in aller Welt haben wir denn so wichtiges nicht mitbekommen und ist trotzdem so weltbewegend, das es unverständlich ist, das wir es nicht gehört haben? Sag schon! Dann ist an der Bar wieder Platz für zahlende Kundschaft!“
„Ja also... wirklich.....“
„Victor Buckley! Schäm dich! Hörst du!“ Seine Frau sah ihn strafenden Blickes und recht fassungslos an. Vic jedoch warf das Handtuch auf den Tresen und machte wutschnaubend kehrt. „Na, dann... bitte. Mach doch den Mist hier alleine!“ Damit verließ er die Bar und verschwand. Nancy, seine Frau ignorierte es ebenso wie seinen kurzen Aufstand, sie wussten beide, er würde bald zurück sein. Also tätschelte sie den Arm der alten, nicht immer einfachen Freundin und blickte sie fragend an. „Sag schon, wer!“
Maggie Hutton grinste, setzte sich lächelnd grade hin und legte ihre Hand auf die von Nancy. „Familie Ratcliffe- Conon. Und... ich... ich sage dir, da ist was im Busch, ganz sicher. Sie ist... sie hat zugenommen und ist blass, er... er sah müde aus. Gestern Abend musst du wissen, kurz bevor die Ärzte zurück waren sind sie angekommen und die kleine Patterson war auch dabei.“
„Bist du sicher das sie nicht....“
„Na, wenn ich es dir doch sage und ich schwöre die Conon sah nicht gut aus, aber kein Vergleich erst zu ihm und das Kind... sie trägt Mundschutz!“
„WAS? Das arme Ding ist immer noch....“
„Na, gesund ist sie ganz sicher nicht und ich habe mit Mrs. Wright gesprochen, die hat sie nämlich auch gesehen. Terry denkt ja, das.... das die Ärztin selber schwer krank ist, ja, ja. Immerhin war sie zuletzt nicht am arbeiten und war sie nicht sogar zusammengebrochen, habe ich gefragt. Terry sagte ich erinnere mich richtig und das ihre Cousine daselbst Dienst hatte als es passierte, Geoff durfte sie nicht untersuchen, Callaghan hat richtig ein Geheimnis daraus gemacht und....“
Sie waren so vertieft in ihre Spekulationen, das sie den Neuankömmling nicht bemerkten, der erst interessiert, dann mit zunehmenden Ärger lauschte. Daher schreckten sie auch beide zusammen, als dieser plötzlich auf den Tresen schlug. „Mein Salat Nancy und pack ihn ein, der Hunger ist mir vergangen.“ Er musterte Maggie Hutton mit unverhohlener Abneigung. Was dieser keines wegs entging. „Was denn? Gefällt es euch nicht, wenn jemand weiß....“
„Wissen?!“ der Funker sprang von seinem Stuhl auf und starrte die ältere Frau wütenden Blickes an. „Wissen?! Ja was wissen sie denn schon, Maggie?“
„Na, das es der kleinen Patterson gar nicht gut geht und Conon selbst auch nicht.....“
D.J. schob sein Essen zurück. „Kein Hunger mehr.“, erklärte er und trat vom Tresen weg, warf einen Blick auf die anderen Gäste. „Also... als Familie Ratcliffe heute morgen in der Zentrale und der Klinik war, da ging es den beiden Mädchen wirklich blendend!“, rief er und drehte sich zurück zu den beiden Frauen. „Cameryn vermisst ihre Eltern und wollte unbedingt noch backen, während Amelia am liebsten bei Tom geblieben wäre und Frau Dr. Ratcliffe ist nicht krank, sie ist schwanger!“ Damit wirbelte er herum und rannte hinaus.
„Na... so was....“, Nancy Buckley starrte dem temperamentvollen Griechen nach. Dabei entdeckte sie ihren Mann, der eben hereingekommen war. Vic sah sie mit einem zufriedenen Blick an. Sie kannte ihn gut: Hab-Ich-Es-Dir-Nicht-Gesagt? Sie nickte stumm und blickte hinüber zu Maggie. „Schwanger also... so, so...“ sie nahm den Teller und brachte ihn zurück in die Küche.
Unterdessen trat ihr Mann wieder hinter den Tresen und Maggie Hutton stand auf. „Vic?“, sie nickte und ging eiligen Schrittes hinaus. Victor Buckley aber griff sich sein Tuch und reinigte einmal mehr den Tresen. Sauberkeit, die war ihm wichtig. Kurz darauf kam seine Frau zurück und blieb dicht hinter ihm stehen, sie entschuldigte sich leise und er nickte ihr mit einem ruhigen Lächeln zu, damit war die Sache erledigt. Sie seufzte, während sie stumm ein paar Gläser spülte.
Plötzlich schaute sie auf und direkt in seine Augen, da er sie beobachtet hatte. „Ja, meine Liebe?“
„Vic, denkst du... denkst du... ich könnte sie wohl besuchen gehen?“
„Ich weiß nicht. Sie sind gestern gekommen, es war eine lange Reise. So viel ich weiß... ist er selber geflogen.“
„Ja, vermutlich hast du Recht, morgen wird reichen. Ja. Ich gehe morgen und weißt du was?“ Sie legte ihm mit vor Begeisterung sprühenden Augen eine Hand auf den Arm. „Nein.“, sagte er und blickte ihr entgegen. „Aber du... wirst es mir wohl sagen, nehme ich an?“
Sie nickte. „Ich werde einen Kuchen backen. Ja, das mach ich, ich gehe gleich mal nachsehen, ob ich noch alles habe und dann... dann wird gebacken.“
Kopfschüttelnd schaute er seiner Frau nach und ging an die Spüle. Sie hat schon wieder mittendrin aufgehört. Nance und ihre Ideen. Er schmunzelte und schüttelte erneut den Kopf. Frauen, die soll mir mal einer erklären. Ich verstehe meine eigene auch nach über 40 Jahren nicht. Er grinste und sah auf, als ein Kunde erschien. „Ja, bitte?“
„Zwei Bier.“
„Moment, kommen sofort!“, er griff nach einem Glas und zapfte das Bier.
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Einige Tage später
Sam saß müde auf seiner Bettkante und hatte so seine Mühe aufrecht sitzen zu bleiben, so sehr strengte es ihn an. Das tief einatmen war in dieser Position außerdem erheblich unangenehmer, wenngleich einfacher. Mit angestrengter Mimik sah er seiner Physiotherapeutin entgegen. „Bitte... ich... kann wirklich nicht mehr.“
„Wir stellen Sie heute noch hin, dann können sie wieder liegen. Ihre Lunge braucht das, sie ist noch geschwächt und sie wollen doch nicht wieder eine Lungenentzündung?“
Er seufzte und schüttelte resigniert den Kopf. „Niemand hat gesagt, das das hier so grausam wird.“, murmelte er, im Grunde aber wusste er es besser. Es hatte ein weniger invasiver Eingriff werden sollen, war aber am Ende doch mit einem offenen Brustkorb geendet. Vermutlich konnte er also froh sein, überhaupt schon wieder so weit zu sein. „Haben Sie... etwas gesagt?“
„Nein.“, presste er hervor, die Hände fest auf die der beiden Physiotherapeuten gestützt. Dann, nach endlosen Moment wie es ihm schien stand er endlich und fast sofort spürte er wie ihm schwindelig wurde und die Beine versagten. Wunderbar, ich lande auf dem Boden....
Doch der befürchtete Abrutsch blieb aus, als er seinen Sinnen wieder trauen konnte lag er definitiv auf seinem Bett. Verwirrt blinzelte er. Julia, die Therapeutin stand vor ihm. „Das... war gar nicht so schlecht, die meisten brauchen länger. Zugegeben, die meisten meiner Patienten sind älter und... ihre Motivation geringer. Aber keine Sorge, das packen wir beide schon und im Nu... sind sie bei ihrer Frau und ihre Kleine kommt sie besuchen, mmh?“
Er starrte sie an, nickte noch immer völlig perplex und sah ihr nach wie sie hinaus ging. Sam schloss die Augen und konzentrierte sich Momente lang nur auf seinen Atem. Dann sah er zur Seite und griff nach dem Telefon. Ein Vorteil, außerhalb der Intensivstation.
>Bei Ratcliffe?<
„Camy? Bist du das etwa?“
>DADDY! Tom! Das ist DADDY!<
Tom? Was... aber.... was ist da los? „Geb mir Tom!“ Forderte er und kämpfte um die Selbstbeherrschung, einen Moment später hörte er den gleichaltrigen Arzt am Telefon. „Tom? Was ist da los, wo sind David und Da....“
>Arbeiten und im Bett. Es... es ist alles gut. Amelia hat Grippe und Dany hat kaum geschlafen, wären wir nicht wegen Camy noch so vorsichtig, wegen der Ansteckung, dann wäre jetzt die Nanny hier, nicht ich. Alles gut, Camy fehlt nichts.<
Tatsächlich schaffte es Tom mit seiner ruhigen Art ihn zu beruhigen und gab ihm Cameryn zurück an den Apparat, die Kleine schien wirklich allerbester Laune, mit voller Eifer erzählte sie ihm, was sie mit Tom gespielt hatte und....
>Tante Kate war mit mir an der Pferdeweide! Ich hab ein Pferd gefüttert, Daddy! Die sind so ganz, ganz groß, größer als Kate! David hat versprochen, das ich klettern darf, wenn ich ganz gesund bin und Dany war mit mir und Ami bei Onkel Tom und Jasen und.....<
Sam schloss erleichtert die Augen. Immer wieder überkam es ihn und er machte sich fürchterliche Sorgen um sein Mädchen. Nicht mehr so sehr wie zuvor, das sie, oder weil sie krank war. Jetzt mehr darum, dass er nicht da war und sie unter lauter Fremden. Doch wie sollte er bei diesem Redeschwall und ihrer Begeisterung besorgt sein, dass sie bei Fremden war? Es gab wirklich keinen Zweifel, das Cameryn auch seine anderen alten Freunde keineswegs als Fremde sah.
Er öffnete die Augen und schaute zum Fenster.
>und.... und dann noch mit Schokolade und.... Daddy! Tante Dany sagt... hier.... hier schneit das nie nicht! Und D.J sagt einmal hat es und ich... ich habe jetzt die Engel gesprochen, ich will nämlich Schnee! Es ist doch kalt, es ist Winter, da schneit es aber doch... Daddy? Gibt es hier echt nie nie Schnee?<
Verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel, kam er gedanklich ins Strudeln und sie rief ihn bereits ehe er antworten konnte. Er schüttelte grinsend den Kopf. Mein altkluges kleines Mädchen. „Tante Dany hat Recht, in Coopers Crossing regnet es fast nie, aber... es gibt Berge, dort... dort liegt manchmal welcher, frag mal Tante Kate. Camy? Daddy ist jetzt müde, wir müssen aufhören ja?“
>Ja... kann ich... kann ich auch Onkel Tom fragen? Daddy, weiß Onkel Tom das auch? Kann Onkel Tom mir dann den Schnee zeigen und....<
„Camy Daddy ist müde, bitte sag Bye. Ich hab dich lieb mein Engel Tschüss.“
>Bis morgen. Ich hab euch auch lieb, Daddy.<
Die Leitung knackte und er ließ den Hörer einfach los, er war zu müde. Er schloss die Augen und begleitet vom tüten des Telefons schlief er ein. In seinen Träumen jagte er sein kleines Mädchen über die Wiese, bis sie endlich müde bei Emma auf der Decke landeten.
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Traurig schaute die Kleine ihn an.
Tom seufzte besorgt. „Na, komm her, erzähl was er gesagt....“
„Daddy sagt es gibt hier Schnee! Auf den Bergen! Komm mit! Komm, zeig mir die Schneeberge!“
„Camy! Da liegt noch kein Schnee, es ist.... noch nicht kalt genug und....“
„Aber Daddy hat es gesagt. Daddy hat gesagt.....“
Er fing das kleine Mädchen ein und setzte sie sich auf die Knie. „Ich verspreche dir, wenn es in den Bergen geschneit hat, dann zeigen wir dir den Schnee, okay?“
„Versprochen? Ganz doll wirklich?“
Tom nickte. „Versprochen. Wollen wir ein wenig Fernsehen?“
„Nein. Cinderella!“
Er seufzte, setzte das begeisterte Mädchen ab und begann sich stumm zu freuen, das er einen Sohn hatte, der wohl kaum auf Prinzessinnenfilme stehen würde. Denn er würde diesen hier jetzt schon zum dritten mal in zwei Tagen zu sehen kriegen. Dennoch lächelte er und setzte sich auch dieses mal wieder geduldig neben das völlig begeisterte Kind, das sich sofort bei ihm ankuschelte. Tom seufzte und sah an die Decke. Wie hältst du das aus David? Wie?
Hier nun das nächste Kapi, am freien Tag, heute schon geschrieben. Ich hoffe es gefällt und nein, ich habe Kates Cousine nicht vergessen, aber das kommt noch.
Bin gespannt, was ihr zu Nancy und Maggie sagt.
LG Dani
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A Thousand Miles back
25. Gerüchteküche, kindlicher Übermut und mehr
Sie stand in der Küche und machte Pancakes, als Amelia laut zu weinen begann. Aus dem Flur aber hörte sie bereits David rufen, dass er schon unterwegs sei. Er musste sich im Bad beeilt haben und daraus schloss sie, das er sicherlich etwas anderes vorgehabt hatte, als seine Tochter aus dem Bett zu holen. Sie schüttelte schmunzelnd den Kopf und drehte die Pancakes um.
„Ich hab Hunger. Sind das... Waffeln?“
Dany schaute hinüber zur Tür und lächelte Cameryn entgegen. „Nein, Pancakes. Komm her, Kleines!“ Sie streckte ihre Hand in Richtung des Mädchen aus. Cameryn strahlte und rannte auf sie zu. Dabei fiel Dany auf, das die kleine Patterson wirklich süß aussah, in ihrem lilanen Nachthemd, mit ihrem Stofftier im Arm. Dany hob sie hoch und setzte sie auf die Küchenzeile. Sie reichte ihr einen Teller mit einem bereits ausgekühlten Pancake. „Guten Appetit.“
„Aber... hier darf man nicht sitzen.“
Dany strich dem Mädchen über den Oberarm und nickte. „Stimmt, heute aber darfst du.“
Cameryn musterte sie, griff sich den Pancake, pustete und biss vorsichtig ein wenig ab. Ihre Augen leuchteten auf und sie biss gleich nochmal ab. „Mmmh....lecker.“ Sie grinste und schaute sich um. „Darf ich.... Marmelade?“
Sie nickte, drehte sich herum und holte das Glas aus dem Schrank. Sie nahm einen Löffel und füllte etwas in ein kleines Schälchen um, das sie vor Cameryn abstellte. „Bitte schön.“, sagte sie und füllte neuen Teig in die Pfanne, für die nächsten drei Pancakes. Gleichzeitig betrat David die Küche, er flüsterte Amelia etwas zu und kam zu ihnen.
Er blieb hinter Dany stehen, küsste sie neckend in den Nacken und stibitzte sich dann ein Stückchen Pancake von Cameryn, die sofort protestierte. Er aber biss von dem stibitzten Stück ab und steckte den Rest seiner Tochter in den Mund. Amelia kicherte und kaute fröhlich auf ihrem Stück herum. Als sie dann ihre kleinen Ärmchen zu Cameryn ausstreckte kicherte auch die und reichte der jüngeren das nächste Stück Pancake, zog es jedoch vor ihm wieder zurück. Beide Kinder brachen in Gelächter aus und sahen ihn feixend an. Er drückte Dany Amelia in den Arm und verschränkte die Arme, wobei er sie und die Kinder tadelnd ansah. Sie prustete los.
„Ja, ja... nur zu, macht weiter. Immer nur auf den einen....“
„Ehrlich jetzt? David, sie sind... Kinder....“
Er grinste ihr entgegen und schob sie aus der Küche, stellte Cameryn nach einem Stirnkuss auf den Boden ab und schob sie ebenfalls fort aus dem Küchenbereich. „Na, los, raus! Das hier ist jetzt Frauenfreie Zone.“
Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch Cameryn war schneller. „Okay.... und hier ist Männerfrei! Kein Mann darf an den Esstisch und das Sofa!“ Rief sie, ehe sie sich auf letzteres drauf warf. David starrte das Kind an. Dany sah ihm vielsagend entgegen und David schaute perplex zu dem Mädchen. „U-und... wie kommen die Pancakes dann zu euch?“
„Ich hol sie ab!“ Rief das Kind und zuckte die Achseln.
Dany schmunzelte und setzte Amelia in den Laufstall, ehe sie sich von hinten Cameryn griff und neben ihr in die Hocke ging. „Wie wäre damit? Er muss uns jedem zwei Stück machen und Zimt mit Zucker in eine Schale packen, außerdem den Ahornsirup suchen und das nehmen wir dann als Bezahlung, damit er da wieder raus kann, mmh?“
Cameryn schaute zu David, sie wirkte nachdenklich und nickte schließlich. „Mmmh, ja. Okay.“
Dany strich dem Mädchen über das Haar. „Na, komm. Wir suchen dir ein hübsches Kleidchen, oder eine Hose und einen Pullover raus, ja?“ Die kleine nickte. Hand in Hand verließen sie den Wohnraum und fast sofort begann Amelia zu schimpfen, bis David begann mit ihr zu sprechen.
.xxxxX-.-Xxxxx.
Tom betrat die Klinik und wusste sofort das etwas anders war. Doch in seinen Albträumen die sofort vor seinem inneren Auge ablief, brachte er den lauten Kinderlärm direkt mit den Marcus- Kindern in Verbindung. Und ein Marcus- Kind in der Klinik bedeutet immer direkt, das die ganze Familie in der Stadt war und vor allem auch die Klinik besetzte. Er stöhnte. Muss das sein? Welches Kind dieses mal? Womit und wie lange muss ich mein Büro jetzt wieder mit Melanie teilen und vor ihren Brüdern verbarrikadieren?
Er verzog das Gesicht, seine Laune war jetzt im Keller. Langsam und lustlos lief er um die nächste Ecke. Er hielt sich dicht an der Wand und wollte gerade in sein Büro schleichen, als....
„TANTE KATE!“
„NEI-II-IIN!“
Er blieb stehen und wirbelte herum. Ein Lächeln huschte unwillkürlich über sein Gesicht. Kate fing eben die kleine Patterson auf und hob sie hoch in ihre Arme. Das Kind strahlte sie an und drückte die Krankenschwester, der Mundschutz schien sie überhaupt nicht zu stören. Er blieb im Korridor stehen und beobachtete, wie Dany gerade Amelia von David entgegen nahm. Im nächsten Moment entdeckte David ihn. „Hey! Hallo Tom, da bist du ja.“
„Wie es aussieht geht es euch ganz gut.“
Dany lächelte und flüsterte Amelia etwas zu, das Kind drehte sich herum und streckte sich zappelnd in seine Richtung. „Oohhhm! Oomm!“ David deutete auf seine Tochter. „Tom, dein Typ wird verlangt.“ Er grinste, ging dennoch erst zu Kate und strich Cameryn über das Haar. „Hallo kleine Maus, na... alles okay?“
„Ja.“
Er nickte ihr mit einem freundlichen Blick zu und ging weiter zu Dany, die Amelia inzwischen kaum noch halten konnte. Er nahm ihr das zappelnde Kleinkind mit mahnendem Blick ab. „Hey, junge Dame, trete doch die Momy nicht!“
„Oomm!“, rief das Kind nur und landete mit Schwung an seiner Brust. „Oom!“ Grinsend strich er dem Zwerg über den Rücken. „Ja, ich hab dich auch vermisst, mein Spatz.“
„Wo ist Chris?“, fragte Dany und sah sich suchend um. „Zu Hause.“, antwortete der dunkelhaarige Arzt und sah sie grinsend an. „Sie dachte, du würdest uns und die Arbeit womöglich vermissen? Oder David?“
„Tatsächlich tun wir das beide, so eigenartig das womöglich klingen mag.“, erklärte Dany und warf David einen vielsagenden Blick zu. Fragend schaute er zurück, woraufhin sie die Achseln zuckte und Tom zu ahnen begann, das er etwas entscheidendes nicht wusste. Ein Seitenblick aber verriet ihm, das auch Geoff sich fragte, was die Blicke der beiden jüngeren wohl zu bedeuten hatte. Dany grinste und David sah ernst zu Geoff hinüber, der inzwischen Cameryn im Arm hatte. „Nun, also... in Anbetracht der Tatsache, das Geoff in letzter Zeit genug Verträge abgeändert und verschickt, oder bekommen hat, da... haben wir beide da ein paar Details direkt mit der Zentrale geklärt und...“
„Jetzt sagt aber nicht, das ihr geht.“ Tom starrte die beiden an.
„Wer geht?“, wollte Geoff wissen und seine Miene verriet Sorge. Dany hingegen schüttelte den Kopf. „Keiner.“, antwortete sie. „Die Zentrale hat zugesichert, das sie und ich uns eine Stelle bis auf weiteres teilen können, in wie weit wir die Dienste aber auf uns aufteilen, liegt an uns und Geoff. Gleiches wären sie bereit auch mit Tom und Chris zu vereinbaren, da ihnen sehr wohl klar ist, das eine Anstellung an einem anderen Ort zwei von uns veranlassen würde zu kündigen. Sie sind... nach Richard Moors Worten aber nicht bereit auf zwei fähige Ärzte zu verzichten.“ David grinste in die Runde, während er seine Arme um Dany legte. „Außerdem... erspart es Geoff im Falle von Schwangerschaften oder Krankheiten, gleich einen Ersatz zu fordern.“
„Na wunderbar und wenn zwei von euch krank sind?“
„Na, so anders, als wenn Kate und du krank sind, wäre das aber nun auch nicht.“, schaltete sich nun Annie ein und schüttelte den Kopf. Der leitende Arzt blickte die blonde Krankenschwester erst überrascht, dann etwas verärgert an. Sie aber zuckte nur grinsend die Achseln. „Was, ist doch wahr. Außerdem... wie wahrscheinlich ist denn das, das von vier Ärzten gleich alle vier ausfallen?“
„Bei Kindern im Haus und mindestens einer schwangeren, dürften die Wahrscheinlichkeiten doch recht gut ansteigen.“
„Geoff.“ Kate legte ihrem Mann eine Hand auf die Brust und schüttelte den Kopf. Cameryn schaute fragend von einem zum anderen, bis Kate ihr auf die Stirn tickte. „Erzähl Onkel Geoff mal, das er gerade ein bisschen spinnt.“, grinste sie. „Tante Kate sagt, du spinnst heute.“, erklärte Cameryn mit ruhigem ernst und blickte den Arzt ernst an. Alles andere beobachtete plötzlich mucksmäuschenstill sowohl Kind als auch Arzt. Geoff Standish aber schüttelte den Kopf. „Wird da etwa jemand frech?“, forderte er mit Schalk in den Augen eine Antwort. Cameryn schüttelte rasch den Kopf. „Nein.“, sagte sie laut. „Bin brav.“
„Na, das glaube ich aber nicht, sagt einfach ich spinne, ja also...“
„Nein, hab ich nicht!“
„Ja doch du hast doch eben....“
„Nein!“, lachend schüttelte Cameryn den Kopf und schlug sich eine Hand an den Kopf. „Nein, hab ich nicht, das war doch Kate!“ Sie kicherte und klopfte ihm mit der flachen Hand an die Schläfe. „Du Dummkopf, Kate hat doch gesagt du spinnst, ich sollte das doch nur sa-gen.“
„Oh... dann.... dann will meine Frau heute also nicht zu uns nach Hause, na, wenn das so ist, haben Sie schon etwas vor junge Dame? An meinem Abendbrottisch wird nämlich gerade ein Stuhl frei.“
Cameryn starrte Geoff an. Kate schlug ihm an die Schulter. „Hey-yy!“
Er zuckte die Achseln und Cameryn schüttelte den Kopf, es wirkte schon fast ungläubig und genervt, wie sie den Kopf senkte und die Hand davor schlug. „Ja aber... das geht doch nicht.“, sie verschränkte die Arme. „Wie soll ich dann denn essen, damit?“ Sie zupfte an dem Bändchen ihres Mund- und Nasenschutzes. Dann kicherte sie. „Nein, ich habe meinen Platz bei Tante Dany und Onkel David. Oh....oh!“ Die großen Kinderaugen wurden plötzlich noch größer und strahlten, es schien, als sei Cameryn eben etwas eingefallen: „Wisst ihr was?! Tante Dany hat ein Baby!“
David küsste sie grinsend auf die Wange und Dany schielte kurz zu ihm. Während Tom von der kleinen Amelia hinüber zu Cameryn sah. „Ja, also... als Baby würde ich Ami ja jetzt nicht mehr bezeichnen, aber...“
„Nein nicht AMI! DA ist das Baby doch, in Danys Bauch!“
Verwunderte Blicke wurden ausgetauscht und Annie klatschte entzückt in die Hände. „Oh... also doch! Ich wusste doch du hast zugenommen und dann der weiter Pulli, ist der von dir David?“
„Was? Ähm... nein.“
„Ernsthaft? Ja aber... seit wann wisst ihr das? Ich meine... warum habt ihr nichts gesagt, alles klar bei euch und.... warte, ich will dich nicht in der Klinik sehen, du....“
„Geoff....“
„.... machst keinen Dienst und....“
„Geoff!“, riefen Tom und Dany unisono. Was die beiden veranlasste sich einen Moment lang anzusehen. Tom grinste. „Ihr geht es gut, es gibt keinen Grund warum sie nicht arbeiten sollte. Die kritischen Wochen sind ohnehin längst vorrüber.“
„Sie sind längst... warte... wartet mal, soll das etwa heißen.... du wusstest das sie... und dennoch hast du sie... sie beide fliegen lassen? TOM!“, Geoff sah ihn fassungslos an. Er aber zuckte nur die Achseln. „Was soll ich sagen? Mir war es wichtiger, das sich die Mutter nicht unnötig aufregt, damit es dem kleinen auch weiterhin ganz gut geht?“, fragte er leise und sah zu David. „Verzeihst du mir?“
David winkte ab. „Es geht beiden gut und du hattest ein Auge auf sie, sogar aus der Ferne. Ihr Arzt in Sydney hat mir versichert, das sie... außer einem Ultraschall keinen Termin versäumt hat, auch... wenn sie es erst so hingestellt hat.“ Er knuffte Dany in die Seite und sie lächelte ihm entgegen. „He! Wir hatten wichtigeres zu tun.“
Geoff stöhnte. „Himmel, ich ertrag das hier nicht mehr. Kate? Ich... ich werde zu alt für so was.“
„Ja, wirst du? Nun... ich fürchte, dann muss ich mir wohl einen neuen Mann suchen? Weil... ich hab da auch noch eine Tochter im Haus, einen Hund und....“
„Kate!“
Die Schwester drehte sich herum, winkte und rief: „Macht' s gut Leute! Die Patienten warten!“
Annie kicherte und nahm Geoff Cameryn ab, die blonde Schwester stellte das Mädchen auf den Boden, flüsterte ihr etwas zu und schnappte sich Geoff Arm. „Kommen Sie Herr Doktor, die Kliniktour wartet.“ Sie winkte ebenfalls, während Geoff sie anstarrte. Im nächsten Moment aber riss er sich los, blieb stehen und schaute hinüber zu David und Dany, die ihre Kinder wieder einsammelten. „Wir sehen uns morgen Abend, ja?“
Die beiden nickten und er lief Annie nach, die ihn bereits wieder rief. Zurückblieben das Pärchen, zwei Kinder und ein weiterer Arzt. Die drei unterhielten sich noch kurz, dann ging auch Tom an die Arbeit, er hatte Funksprechstunde und die vier Gäste verließen die Klinik. Ehe sie nach Hause gingen aber, machten sie noch einen Abstecher in der Zentrale und bei D.J.
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„Hast du sie schon gesehen?“ Fragte Maggie Hutton und setzte sich an die Bar. Nancy Buckley, die Gattin des Barbesitzers beugte sich ihr entgegen. „Was? Wen? Wovon sprichst du?“
„Du....“, Maggie starrte die ältere nahezu entsetzt an. „Was!? D weißt es noch gar nicht?“
„Ja, lieber Himmel, jetzt sag es schon Maggie Hutton!“ Platzte Vic in das Gespräch und sah dem weiblichen Störenfried, als welchen er diese Frau sah streng an, „Was in aller Welt haben wir denn so wichtiges nicht mitbekommen und ist trotzdem so weltbewegend, das es unverständlich ist, das wir es nicht gehört haben? Sag schon! Dann ist an der Bar wieder Platz für zahlende Kundschaft!“
„Ja also... wirklich.....“
„Victor Buckley! Schäm dich! Hörst du!“ Seine Frau sah ihn strafenden Blickes und recht fassungslos an. Vic jedoch warf das Handtuch auf den Tresen und machte wutschnaubend kehrt. „Na, dann... bitte. Mach doch den Mist hier alleine!“ Damit verließ er die Bar und verschwand. Nancy, seine Frau ignorierte es ebenso wie seinen kurzen Aufstand, sie wussten beide, er würde bald zurück sein. Also tätschelte sie den Arm der alten, nicht immer einfachen Freundin und blickte sie fragend an. „Sag schon, wer!“
Maggie Hutton grinste, setzte sich lächelnd grade hin und legte ihre Hand auf die von Nancy. „Familie Ratcliffe- Conon. Und... ich... ich sage dir, da ist was im Busch, ganz sicher. Sie ist... sie hat zugenommen und ist blass, er... er sah müde aus. Gestern Abend musst du wissen, kurz bevor die Ärzte zurück waren sind sie angekommen und die kleine Patterson war auch dabei.“
„Bist du sicher das sie nicht....“
„Na, wenn ich es dir doch sage und ich schwöre die Conon sah nicht gut aus, aber kein Vergleich erst zu ihm und das Kind... sie trägt Mundschutz!“
„WAS? Das arme Ding ist immer noch....“
„Na, gesund ist sie ganz sicher nicht und ich habe mit Mrs. Wright gesprochen, die hat sie nämlich auch gesehen. Terry denkt ja, das.... das die Ärztin selber schwer krank ist, ja, ja. Immerhin war sie zuletzt nicht am arbeiten und war sie nicht sogar zusammengebrochen, habe ich gefragt. Terry sagte ich erinnere mich richtig und das ihre Cousine daselbst Dienst hatte als es passierte, Geoff durfte sie nicht untersuchen, Callaghan hat richtig ein Geheimnis daraus gemacht und....“
Sie waren so vertieft in ihre Spekulationen, das sie den Neuankömmling nicht bemerkten, der erst interessiert, dann mit zunehmenden Ärger lauschte. Daher schreckten sie auch beide zusammen, als dieser plötzlich auf den Tresen schlug. „Mein Salat Nancy und pack ihn ein, der Hunger ist mir vergangen.“ Er musterte Maggie Hutton mit unverhohlener Abneigung. Was dieser keines wegs entging. „Was denn? Gefällt es euch nicht, wenn jemand weiß....“
„Wissen?!“ der Funker sprang von seinem Stuhl auf und starrte die ältere Frau wütenden Blickes an. „Wissen?! Ja was wissen sie denn schon, Maggie?“
„Na, das es der kleinen Patterson gar nicht gut geht und Conon selbst auch nicht.....“
D.J. schob sein Essen zurück. „Kein Hunger mehr.“, erklärte er und trat vom Tresen weg, warf einen Blick auf die anderen Gäste. „Also... als Familie Ratcliffe heute morgen in der Zentrale und der Klinik war, da ging es den beiden Mädchen wirklich blendend!“, rief er und drehte sich zurück zu den beiden Frauen. „Cameryn vermisst ihre Eltern und wollte unbedingt noch backen, während Amelia am liebsten bei Tom geblieben wäre und Frau Dr. Ratcliffe ist nicht krank, sie ist schwanger!“ Damit wirbelte er herum und rannte hinaus.
„Na... so was....“, Nancy Buckley starrte dem temperamentvollen Griechen nach. Dabei entdeckte sie ihren Mann, der eben hereingekommen war. Vic sah sie mit einem zufriedenen Blick an. Sie kannte ihn gut: Hab-Ich-Es-Dir-Nicht-Gesagt? Sie nickte stumm und blickte hinüber zu Maggie. „Schwanger also... so, so...“ sie nahm den Teller und brachte ihn zurück in die Küche.
Unterdessen trat ihr Mann wieder hinter den Tresen und Maggie Hutton stand auf. „Vic?“, sie nickte und ging eiligen Schrittes hinaus. Victor Buckley aber griff sich sein Tuch und reinigte einmal mehr den Tresen. Sauberkeit, die war ihm wichtig. Kurz darauf kam seine Frau zurück und blieb dicht hinter ihm stehen, sie entschuldigte sich leise und er nickte ihr mit einem ruhigen Lächeln zu, damit war die Sache erledigt. Sie seufzte, während sie stumm ein paar Gläser spülte.
Plötzlich schaute sie auf und direkt in seine Augen, da er sie beobachtet hatte. „Ja, meine Liebe?“
„Vic, denkst du... denkst du... ich könnte sie wohl besuchen gehen?“
„Ich weiß nicht. Sie sind gestern gekommen, es war eine lange Reise. So viel ich weiß... ist er selber geflogen.“
„Ja, vermutlich hast du Recht, morgen wird reichen. Ja. Ich gehe morgen und weißt du was?“ Sie legte ihm mit vor Begeisterung sprühenden Augen eine Hand auf den Arm. „Nein.“, sagte er und blickte ihr entgegen. „Aber du... wirst es mir wohl sagen, nehme ich an?“
Sie nickte. „Ich werde einen Kuchen backen. Ja, das mach ich, ich gehe gleich mal nachsehen, ob ich noch alles habe und dann... dann wird gebacken.“
Kopfschüttelnd schaute er seiner Frau nach und ging an die Spüle. Sie hat schon wieder mittendrin aufgehört. Nance und ihre Ideen. Er schmunzelte und schüttelte erneut den Kopf. Frauen, die soll mir mal einer erklären. Ich verstehe meine eigene auch nach über 40 Jahren nicht. Er grinste und sah auf, als ein Kunde erschien. „Ja, bitte?“
„Zwei Bier.“
„Moment, kommen sofort!“, er griff nach einem Glas und zapfte das Bier.
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Einige Tage später
Sam saß müde auf seiner Bettkante und hatte so seine Mühe aufrecht sitzen zu bleiben, so sehr strengte es ihn an. Das tief einatmen war in dieser Position außerdem erheblich unangenehmer, wenngleich einfacher. Mit angestrengter Mimik sah er seiner Physiotherapeutin entgegen. „Bitte... ich... kann wirklich nicht mehr.“
„Wir stellen Sie heute noch hin, dann können sie wieder liegen. Ihre Lunge braucht das, sie ist noch geschwächt und sie wollen doch nicht wieder eine Lungenentzündung?“
Er seufzte und schüttelte resigniert den Kopf. „Niemand hat gesagt, das das hier so grausam wird.“, murmelte er, im Grunde aber wusste er es besser. Es hatte ein weniger invasiver Eingriff werden sollen, war aber am Ende doch mit einem offenen Brustkorb geendet. Vermutlich konnte er also froh sein, überhaupt schon wieder so weit zu sein. „Haben Sie... etwas gesagt?“
„Nein.“, presste er hervor, die Hände fest auf die der beiden Physiotherapeuten gestützt. Dann, nach endlosen Moment wie es ihm schien stand er endlich und fast sofort spürte er wie ihm schwindelig wurde und die Beine versagten. Wunderbar, ich lande auf dem Boden....
Doch der befürchtete Abrutsch blieb aus, als er seinen Sinnen wieder trauen konnte lag er definitiv auf seinem Bett. Verwirrt blinzelte er. Julia, die Therapeutin stand vor ihm. „Das... war gar nicht so schlecht, die meisten brauchen länger. Zugegeben, die meisten meiner Patienten sind älter und... ihre Motivation geringer. Aber keine Sorge, das packen wir beide schon und im Nu... sind sie bei ihrer Frau und ihre Kleine kommt sie besuchen, mmh?“
Er starrte sie an, nickte noch immer völlig perplex und sah ihr nach wie sie hinaus ging. Sam schloss die Augen und konzentrierte sich Momente lang nur auf seinen Atem. Dann sah er zur Seite und griff nach dem Telefon. Ein Vorteil, außerhalb der Intensivstation.
>Bei Ratcliffe?<
„Camy? Bist du das etwa?“
>DADDY! Tom! Das ist DADDY!<
Tom? Was... aber.... was ist da los? „Geb mir Tom!“ Forderte er und kämpfte um die Selbstbeherrschung, einen Moment später hörte er den gleichaltrigen Arzt am Telefon. „Tom? Was ist da los, wo sind David und Da....“
>Arbeiten und im Bett. Es... es ist alles gut. Amelia hat Grippe und Dany hat kaum geschlafen, wären wir nicht wegen Camy noch so vorsichtig, wegen der Ansteckung, dann wäre jetzt die Nanny hier, nicht ich. Alles gut, Camy fehlt nichts.<
Tatsächlich schaffte es Tom mit seiner ruhigen Art ihn zu beruhigen und gab ihm Cameryn zurück an den Apparat, die Kleine schien wirklich allerbester Laune, mit voller Eifer erzählte sie ihm, was sie mit Tom gespielt hatte und....
>Tante Kate war mit mir an der Pferdeweide! Ich hab ein Pferd gefüttert, Daddy! Die sind so ganz, ganz groß, größer als Kate! David hat versprochen, das ich klettern darf, wenn ich ganz gesund bin und Dany war mit mir und Ami bei Onkel Tom und Jasen und.....<
Sam schloss erleichtert die Augen. Immer wieder überkam es ihn und er machte sich fürchterliche Sorgen um sein Mädchen. Nicht mehr so sehr wie zuvor, das sie, oder weil sie krank war. Jetzt mehr darum, dass er nicht da war und sie unter lauter Fremden. Doch wie sollte er bei diesem Redeschwall und ihrer Begeisterung besorgt sein, dass sie bei Fremden war? Es gab wirklich keinen Zweifel, das Cameryn auch seine anderen alten Freunde keineswegs als Fremde sah.
Er öffnete die Augen und schaute zum Fenster.
>und.... und dann noch mit Schokolade und.... Daddy! Tante Dany sagt... hier.... hier schneit das nie nicht! Und D.J sagt einmal hat es und ich... ich habe jetzt die Engel gesprochen, ich will nämlich Schnee! Es ist doch kalt, es ist Winter, da schneit es aber doch... Daddy? Gibt es hier echt nie nie Schnee?<
Verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel, kam er gedanklich ins Strudeln und sie rief ihn bereits ehe er antworten konnte. Er schüttelte grinsend den Kopf. Mein altkluges kleines Mädchen. „Tante Dany hat Recht, in Coopers Crossing regnet es fast nie, aber... es gibt Berge, dort... dort liegt manchmal welcher, frag mal Tante Kate. Camy? Daddy ist jetzt müde, wir müssen aufhören ja?“
>Ja... kann ich... kann ich auch Onkel Tom fragen? Daddy, weiß Onkel Tom das auch? Kann Onkel Tom mir dann den Schnee zeigen und....<
„Camy Daddy ist müde, bitte sag Bye. Ich hab dich lieb mein Engel Tschüss.“
>Bis morgen. Ich hab euch auch lieb, Daddy.<
Die Leitung knackte und er ließ den Hörer einfach los, er war zu müde. Er schloss die Augen und begleitet vom tüten des Telefons schlief er ein. In seinen Träumen jagte er sein kleines Mädchen über die Wiese, bis sie endlich müde bei Emma auf der Decke landeten.
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Traurig schaute die Kleine ihn an.
Tom seufzte besorgt. „Na, komm her, erzähl was er gesagt....“
„Daddy sagt es gibt hier Schnee! Auf den Bergen! Komm mit! Komm, zeig mir die Schneeberge!“
„Camy! Da liegt noch kein Schnee, es ist.... noch nicht kalt genug und....“
„Aber Daddy hat es gesagt. Daddy hat gesagt.....“
Er fing das kleine Mädchen ein und setzte sie sich auf die Knie. „Ich verspreche dir, wenn es in den Bergen geschneit hat, dann zeigen wir dir den Schnee, okay?“
„Versprochen? Ganz doll wirklich?“
Tom nickte. „Versprochen. Wollen wir ein wenig Fernsehen?“
„Nein. Cinderella!“
Er seufzte, setzte das begeisterte Mädchen ab und begann sich stumm zu freuen, das er einen Sohn hatte, der wohl kaum auf Prinzessinnenfilme stehen würde. Denn er würde diesen hier jetzt schon zum dritten mal in zwei Tagen zu sehen kriegen. Dennoch lächelte er und setzte sich auch dieses mal wieder geduldig neben das völlig begeisterte Kind, das sich sofort bei ihm ankuschelte. Tom seufzte und sah an die Decke. Wie hältst du das aus David? Wie?