Flying Doctors- A Thousand Miles Back
von Siri Tachi
Kurzbeschreibung
Es gibt Tage die vergehen nie, wie der Schmerz, der tief in die Seele eingebrannt. Du kannst es überwinden, oder daran zerbrechen. Es gibt Momente, Sekunden, die können die Welt verändern, alles auf Schlag zerstören und nichts ist und wird mehr wie es einmal wahr. Du kannst aufstehen, kämpfen und versuchen dein Leben zurückzugewinnen, oder du gibst auf, verkriechst dich. Doch sei gewiss, es kommt dieser eine Tag, irgendwann, in der Zukunft und das eine Ereignis. Alte Wunden reißen auf und dieses mal, dieses mal gibt es kein entkommen.
GeschichteDrama / P16 / Gen
02.10.2014
29.12.2014
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02.10.2014
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A Thousand Miles back
Ohh, ich könnte mich ja ohrfeigen, da schreibe ich heute morgen brav das Kapi fertig und poste es nicht! *an Kopfhau*
Tut mir Leid, Leute, Sorry.
So jetzt aber Viel Spaß!
LG Dani
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15. Notoperation und dazu Georg Baxter
Dany konnte nicht behaupten, das ihr der Mann, der sich so eben vor ihr aufbaute irgendwie sympathisch vorkam, eher das genaue Gegenteil. Doch etwas an seinem auftreten sagte ihr, sie sollte bei ihm aufpassen und noch ehe er den Mund geöffnet hatte wusste sie schon wer dort vor ihr stand. Georg Baxter. Dennoch ignorierte sie den Mann konsequent und kniete sich in die feuchte Erde vor ihren Patienten, an den sie erst jetzt richtig dran kam. Sie drehte die Infusion höher und begann damit den Mann abzutasten. Sie wusste, sie konnte nahezu sicher sein, das er mehr als nur die offensichtlichen Verletzungen davon getragen hatte. Und hinzu kam, das inzwischen über eine Stunde seit dem Unfall und der Alarmierung vergangen war. Flink und sorgfältig arbeitete sie weiter.
„Was machen Sie da?!“
Sie verdrehte die Augen, was der Kerl nicht sehen konnte, da sie sich gerade über ihren Patienten beugte. Doch sie ahnte bereits, das es auch besser so war. Sie stand auf, ging in der Hocke tiefer und tastete die Beine ab, suchte den Puls.
„Was soll das bringen?! Er hat gebrochene Beine und.... wo ist ein RICHTIGER Arzt?!“
„Meine Tasche!“
Nichts. Sie starrte den Mann im Anzug an, als habe sie es mit einem besonders störrischem Kind zu tun. „Da, Tasche! Geben! Danke!“ Fauchte sie und riss derweil die Hose einfach mit der Hand in zwei, es waren ja genug Risse im Stoff vorhanden. Baxter aber starrte sie jetzt an, als wolle er ihr die Leviten lesen. Stöhnend wollte sie die Tasche eben selber holen. Als sie neben ihr abgestellt wurde. „Danke, wer bist du?“, fragte sie den Teenager. „Mike, der... Neffe des Vorarbeiters.“
„Gut Mike, öffne die Tasche und geb mir das Skalpell, es sieht aus, wie ein Teppichmesser, nur dün...ja danke, öffne die Tüte, aber nicht rein fassen.... Ja klasse, reich sie her!“
„Das... das werde ich melden! Sie können doch nicht! Wo ist ein Arzt?! Wo ist Dr. Callaghan?“
So langsam reichte ihr der Typ dann doch. Sie stand auf, das Skalpell, mit dem sie eben das Bein und den Muskel des Mannes freigelegt hatte noch in der Hand. „HALTEN SIE IHREN MUND BAXTER!“
Verblüfft und dann empört schaute sie ihn an, nickte und ging wieder herunter. „Geht doch! Mike? Hol mir den Funk her.“ Sie griff sich eine Klemme aus der Tasche und arbeitete weiter. Mike kam zurück, als Baxter eben den Mund öffnete. „Schalt es ein!“ Der Teenager nickte und hielt es ihr aktiviert entgegen. „Mike Sierra Foxtrott Mobil, ruft Geoff Standish! Geoff?“
>Hier ist David. Was hast du, Dany?<
„David?“ Sie starrte verblüfft und besorgt auf den Funk, hielt in ihrer Arbeit inne.
>Geoff ist im OP, Tom und Johnno auf dem Flughafen. Sie müssen noch tanken, sind aber in geschätzten fünfzehn bis zwanzig Minuten bei euch.<
„Weißt du, was wir hier vorgefunden hatten?“
David bestätigte und sie rief sich selbst das Bild noch einmal ins Gedächtnis. Der Mann unter dem Traktor war erstaunlich schnell zu bergen gewesen. Baxter, der bei ihrer Ankunft noch nicht vor Ort gewesen war, hatte ihnen schweres Gerät geschickt und das Fahrzeug war angehoben worden. Allerdings hatte die Seilwinde kurz darauf den Dienst quittiert und der Fahrer hatte aus dem Frack heraus geschweißt werden müssen. Sie hatten bis eben, vor circa drei, oder vier Minuten gebraucht. Und nahezu Zeitgleich, war Baxter erschienen. Sie seufzte.
„Kein Fußpuls rechts und ein praller Oberschenkel, ich habe... das Bein geöffnet und den Muskel eingeschnitten, ich schätze.... ein halber Liter mindestens... Infusion im Schuss und das Gefäß ist abgeklemmt.“
>Hast du betäubt?<
„Nein, kein Schmerzreiz, Puls am Fuß minimal, aber wieder da. Ich muss intubieren! Ich bekomme ihn nicht aus dem Schock! Wie lange noch?“
>Sie sind gestartet. Was hängt an?<
„Vollelektrolytlösung. Die einzige die ich hab, fast drinnen!“
>Geb ihm eine Dosis Hyper HAES! Dann häng eine balanzierte Elektrolytlösung an, hast du was da? Und gib das einfache HAES eine Dosis bei!<
>Dany?.... Dany, hörst du mich?<
„Sie zeigt gerade einem die Beatmung, Doc....“
Dany nickte dem Arbeiter vor sich zu und drehte sich herum, streifte die verschmierten Handschuhe ab und nahm Mike den Funk ab. „Danke.“ Sie meldete sich zurück. „Muss nachsehen.“
Einige Sekunden später meldete sie sich zurück. „Tetraspan.“
>Gut nimm das! Geb mir die Werte, Tom hört jetzt zu.<
>Wir sind gleich bei dir. Fünfzehn Minuten. Ich hab Konserven dabei.<
„Das... das schafft er nicht.“ Dany ließ den Funk fallen und stand auf. „HEY! HERKOMMEN!“
Die Arbeiter schienen verwundert, doch kamen sie tatsächlich alle, selbst die, welche Baxter eben erst fortgeschickt hatte. Im Gegensatz zu ihrem Boss, schienen die einen Arzt ernst zu nehmen. Sie nickte. „Okay... also... wer von Ihnen hat die Blutgruppe 0?“
Zwei hoben die Arme, sie nickte und winkte die beiden näher. „Ist einer von ihnen krank? Leberkrankheiten? HIV?“
Die beiden starrten sie erschrocken an. „Ja, oder nein. Ich will nicht mehr. Ja, oder nein.“
Beide schüttelten mit Blick auf Baxter den Kopf. „Weiß einer von Ihnen seinen Rhesusfaktor?“
Der jüngere nickte. „Wegen unserem Baby, ja. Negativ.“
„Hinsetzen, ich brauche ihr Blut!“ Sie zeigte auf den Stein. Der Mann setzte sich. „Besorgt ihm Essen und Trinken!“ Rief sie, dann kniete sie sich wieder hin, legte dem Mann eine Kanüle und öffnete ein Infusionsbesteck, für eine Magensonde. Sie stöpselte es mit einem Zwischenstück an die Nadel an und legte ihrem Patienten eine zweite Kanüle in den Arm, verband sie mit dem Infusionssystem. David und Tom riefen nach ihr, sie ignorierte die beiden, was Baxter auf die Palme brachte und das Wiederrum machte sie wahnsinnig und nervös. „Haut dem eins über, oder schafft den WEG!“ Schrie sie, verabreichte ihrem Patienten ein leichtes Narkosemittel und warf dem Teenager sich gegenüber einen prüfenden Blick zu. „Kippst du um, wenn noch mehr Blut kommt?“
„Ich bin dabei, wenn Dad die Tiere schlachtet und zerlegt.“
Okay, diese Vorstellung habe ich nun nicht gebraucht.
„Tom?“
>Sorry Gegenwind, noch mindestens zehn Minuten.<
„Ich operiere hier.“
>Bist du dir sicher?<
Oh nett, unisono. Sie stöhnte. „Nein, ganz und gar nicht und Baxter lyncht mich gleich, aber ich hab keine Wahl er verblutet irgendwo und sein Bauch ist hart.“
>Das schaffst du nicht alleine, du wirst nichts sehen.<
„Danke auch, echt.“ Presste sie hervor und nahm ein neues Skalpell, sie hatte schon alles vorbereitet. „Ich fange an.“ Sie zitterte und nahm das Instrument kurz in die Linke Hand öffnete und schloss die rechte.
>Dany? Ruhig, tief durchatmen. Ich weiß das du das kannst. Denk... an Amelia.<
Sie lächelte unwillkürlich, als er sie an die gemeinsame Tochter erinnerte die sie per Kaiserschnitt entbunden hatte. Notkaiserschnitt, ohne es je gemacht zu haben, ohne vernünftig gesehen zu haben, was sie tat. Sie nickte, er hatte Recht, sie schaffte das. Sie nahm das Skalpell wieder in die rechte und ganz ruhig schnitt es durch das Fleisch und den Muskel. „Gib mir die Zangen, nacheinander.“ Beschrieb sie dem Jungen die Spreizer und anschließend verlangte sie den Sauger, saugte ein wenig Flüssigkeit und Blut vor und fand nach endlosen, schweißtreibenden Minuten endlich was sie gesucht hatte. Die Blutungsquelle. Sie seufzte. „Klammer!“ Bat sie und zeigte Mike was sie wollte. Sie klemmte die Gefäße ab und entfernte die Milz, als sie aber am vernähen war, floss Blut nach und es war eindeutig, das er noch woanders blutete. Sie fluchte. „David? Die Milz ist entfernt, da blutet noch etwas. Ich... kann es nicht finden.“
>Taste dich vor und....<
„Verdammt!“ Entfuhr es ihr und sie griff hastig nach dem Funk. „Niere, es ist... die Niere.“
>Wie schlimm?<
„Keine Chance.“
>Dann schneide.<
Sie seufzte, nickte und begann mit dem abklemmen der Blutgefäße. Gerade als sie dabei war die ersten Gefäße abzutrennen hörte sie über sich die Motoren der Nomad und seufzte erleichtert.
Sie war noch mitten dabei, als Tom ihr gegenüber erschien. Er zog Handschuhe an und saugte ab, dann wies er sie an und im Nu war sie fertig und schloss eine Sekunde erleichtert die Augen. „Komm, geb mir den Faden. Setz dich und trink erst mal was.“
„Ich werde....“
„Geh schon. Ich habe keine Lust gleich zwei Patienten zu haben.“
Sie nickte und überließ es dem älteren den Patienten zuzunähen. Tom hörte jedoch nicht auf, als der Bauch geschlossen war, er verband auch noch das Bein.
Sie lehnte sich an den Baum und sah zu, wie Tom zwei Blutkonserven anhing und die behelfsmäßige Transfusion von Arm zu Arm kappte. Sie wollte eben zu ihm und Johnno gehen, als sie jemand hart vor die Brust stieß. Verärgert starrte sie ihn an und zeigte ihm einen Vogel. „Haben Sie nie genug?“, fragte sie kalt. „Ich werde gebraucht.“
„Hah! Wobei.... ohne den richtigen Doc wäre der Mann doch....“
Jetzt stieß sie ihm hart gegen die Brust und zeigte ihm dann wieder einen Vogel. „Ich bin Arzt! Ich bin sogar schon fertig! Und Sie.... sie lassen den Mist jetzt besser, oder ich zeige Sie an!“
„WAS? MICH!? Ha, so ein Blödsinn! WesWEGEN denn?!“
„Behinderung der Rettungsmaßnahmen! Beschimpfen des Arztes!“
„Sie....“
„Georg!“
Tom blickte mahnend zu ihnen. „Lass Sie in Frieden!“
„Ärztin? Das ich nicht lache! In Ausbildung, so sieht' s aus! Assistenzzeit!“
„Sie irren Baxter! Informieren Sie sich gefälligst richtig!“, der Arzt schien richtig grell und Dany kam nicht umhin festzustellen, dass sie selber wohl doch mehr Geduld aufzuweisen hatte. Sie ließ die beiden Männer stehen, winkte einigen Arbeiter zu und gemeinsam mit Johnno hievten die Männer den verletzten auf die Trage und weiter auf die Ladefläche des Wagens. Sie stieg hinterher und drehte sich nach hinten herum, als Johnno bereits einstieg, ihm folgte einer der Arbeiter. „TOM!“
Er nickte, ließ Baxter mit einer wegwerfenden Handbewegung stehen und rannte zu ihnen. Johnno hatte bereits den Motor gestartet, ehe Tom bei ihnen war. Im nächsten Augenblick fuhr er schon an, als sie und Tom noch die Klappe verschlossen. Sie warf Tom einen raschen Blick zu. Und befestigte die abgesprungenen Elektroden an der Brust ihres Patienten neu. „Ich mag ihn nicht.“, erklärte sie beiläufig, seufzte und rieb sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Er ist ein Arschloch und ich würde ihn gerne übers Knie legen.“
Tom grinste. „Dafür hast du dich gut geschlagen und warst entschieden ruhiger als ich.“
„Was meinst du? Baxter?“
„Auch.“
„Was dann?“ Fragte sie und schloss erleichtert die Augen. Es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, nicht mehr länger alleine verantwortlich zu sein.
Tom deutete auf den Patienten. „Eigentlich... hättest du mich und David nicht gebraucht und du hattest alles perfekt im Griff, als wir kamen.“ Er lächelte und schüttelte den Kopf. „Ich war fürchterlich nervös, als ich das erste mal mitten im Busch operieren musste und... ich hab ihn fast getötet.“
Danys Kopf ruckte hoch, doch sie kam nicht dazu zu antworten, sie waren an der Nomad. Nahezu wortlos wurde der Patient umgeladen und sie beide folgten Johnno in den Flieger. Minuten später waren sie bereits in der Luft und nach einem weiteren Check am Patienten, den dieses mal Tom übernahm, sah sie ihn nachdenklich an. „Was ist passiert?“, fragte sie unvermittelt. Er sah sie verwundert an. Sie schaute auf die weiße Wand. „Im Busch, dein erster... Eingriff?“
Tom blickte schweigend auf seine Hände. „Ich war jung, bis dahin recht... sagen wir großspurig und... ich habe das ganze hier verharmlost, könnte man wohl sagen. Dann stand ich plötzlich alleine im Busch, die Nomad über 40 Minuten entfernt, der einzig andere Arzt in Funknähe war mitten in einer komplizierten Geburt und ich auf mich gestellt. Kein OP- Personal, einen Jugendlichen als Helfer und wusste eigentlich selber kaum, was ich zu tun hatte....ich glaube... ich war gerade mal seit 2 Wochen hier und fertig mit der Assistenzzeit in einem gut klimatisierten Hospital in Melbourne.“
Tom schüttelte den Kopf. „Ich habe irgendwann vor Anspannung und Panik, weil ich die Blutung nicht in den Griff bekam zu zittern angefangen und die Aorta punktiert.“
„Autsch... wie hast du...“
„Du meinst, wie ich die Kurve bekam?“
Sie nickte und Tom seufzte ehe er lächelte. „Mir hat der zwölfjährige gesagt, das er auch Angst hat. Aber ich das schon schaffe, ich sei ja Arzt.“
Sie starrte ihn an. Er nickte. „Ja heute denke ich, das hätte mich auch noch mehr unter Druck setzen können, damals dachte ich nur: Gott der Junge vertraut dir, du musst seinen Dad einfach retten.“
Dany grinste und sah ihn nun nachdenklich an. Verwundert blickte er zurück. „Was ist?“
Sie zuckte die Achseln. „Nichts weiter, nur... David klang gut. Es... schien ihm zu gefallen. Vielleicht denkt er ja doch wieder drüber nach zurück zu kommen.“
„Moment, wieder? Ja, okay, er hat da so was angedeutet, aber heißt das... er überlegt wirklich....“
„Zu Hause zu bleiben?“ Dany nickte, „Ja, irgendwie schon. Zumindest... noch eine ganze Weile. Ich denke... so viel Vertrauen er inzwischen auch wieder in die eigenen Fähigkeiten hat, er auch Angst, das es sich wieder umkehrt.“
„Denkst du das nur, oder weißt du es?“
„Denkst du, oder weißt du, das Chris es jetzt langsamer angehen will?“
„Touche.“
„Leute? Wir landen in zehn Minuten. D.J. sagt der RTW steht bereit und Geoff lässt ausrichten, der OP sei frei, Patient übern Berg.“
Tom nickte und bedankte sich in dem er einfach grüßend die Hand hob, ehe er seine jüngere Kollegen beobachtete. „Du assistierst mir.“
„Klar.“, sie nickte.
.xX-.-Xx.
Als sie aus dem OP traten, ließ sie sich erschöpft auf die kleine Sitzbank gleiten und schüttelte den Kopf. „Von wegen geht schnell, ganz kurz. Dir trau ich keinen Meter mehr!“, beschwerte sie sich den Kopf hebend, als Tom ihr nachkam. Er entsorgte müde lächelnd seine Handschuhe. „Oh, gut. Merk ich mir dann, wenn du mich assistieren lässt und es länger wird.“
Sie verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Sieh dir das an!“ Forderte sie und hielt ihm ihre Hände entgegen. Tom sah sie mitfühlend an, trat zu ihr und nahm ihre Hände in seine. „Als es darauf ankam, warst du ruhig. Das ist wichtig. Ruh dich aus. Geh heim.“
„Ach und was ist mit dir?“
„Ich komm klar. Für dich war das neu. 6 Stunden OP, unterbrochen nur von dem Flug hier her und dann noch Baxter? Geh, heim Dany.“
„Erst seh ich nochmal nach ihm.“, sie stand auf und ging zum Waschbecken, als er widersprechen wollte hob sie warnend die Hand. „Lass es, okay? Du würdest auch nicht eher gehen.“
Tom wusste natürlich das sie Recht hatte, also nickte er. „In Ordnung, ich komme mit, dann kann ich gleich die Akte bearbeiten, keine Sorge, er bleibt dein Patient.“
„Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob mich das freuen soll. Irgendwie sagt mir mein Gefühl das ich Baxter die Tage wiedersehen werde.“
Tom nickte und sah sie nachdenklich an. „Schick ihn zu Geoff, wenn er keine Ruhe gibt.“
„Mach ich vielleicht. Ich mag den wirklich nicht.“, sie hielt sich gähnend die Hand vor den Mund und folgte ihm auf den Korridor....
„Das ist doch eine Frechheit! Ich will SOFORT mit Dr. Standish reden, Callaghan, oder Ratcliffe und dann stellen SIE mich durch nach Broken Hill, das....“
Dany stöhnte. „Bitte sag mir das ich träume.“
„Ein Albtraum?“ Fragte Tom er war ebenso wenig begeistert wie sie. Sie sah ihn an. „Wir nehmen den Hinterausgang?“
„Und dann? Die arme Amber, die ganze Nacht mit Baxter verbringen lassen? Nein, geh nur zu deinem Patienten und Heim, ich gehe zu Baxter.“ Er setzte sich in Bewegung und Dany schaute ihm kopfschüttelnd nach, ehe sie ihm folgte. Soweit kam das noch, das er ihre Kämpfe focht.
„Baxter! Das hier ist ein Krankenhaus! Kein Schlachthaus! Hier wird nicht geschrien, oder ich lasse Sie raus werfen! Verstanden?!“
„Was hat da solange gedauert!“ Warf der Großgrundbesitzer dem Arzt vor und Dany blieb bei seinem unverschämten Ton der Mund offen stehen. Hatte der Kerl den gar keinen Verstand? Die anderen hatten doch gesagt er sei Regional- Politiker. Sie schüttelte den Kopf und beobachtete, für den Moment zu buff, um zu handeln. Tom dagegen schaute den Mann mit gefährlicher Ruhe an. Sie fragte sich wie lange er wohl ruhig blieb. Zufällig wusste sie, das Toms Nacht kurz gewesen war, er war wie sie Einsatz geflogen und Stunden um Stunden im OP gewesen, sie konnte sich nicht vorstellen, das er lange so ruhig blieb. Und Tatsächlich:
„Es dauert solange es dauert, Georg. Das wissen Sie! Ihr Vorarbeiter ist über dem Berg, der andere... abwarten und....“
„Na! Ist das ein Wunder? Sie hat ihn verbluten lassen! Wie eine Schlachtbank sah das aus und.... seit wann fliegen Assistenzärzte alleine und....“
„Jetzt reicht es aber endgültig Baxter! Sie ist ausgebildete Ärztin! Es hat geblutet, weil eine Arterie verletzt war, die sie abgeklemmt hat! Und hätte sie nicht mit der Not- OP angefangen, wäre er dennoch verblutet, ist das jetzt klar? Geht das in ihren Kopf!?“
„Sie wurde angeleitet, sie.... warum ist Ratcliffe nicht geflogen? Warum....“
„Weil Dr. Ratcliffe, David Ratcliffe hier nicht arbeitet, er befindet sich im Krank.“
Tom schaute sich um. Hinter ihm kam Dany in ihren Augen funkelte es gefährlich, auch wenn ihre Haltung und ihre Mimik Ruhe ausstrahlte, bewundernd schaute er sie an. „Er war am Funk!“
„Ja, das war er. Weil es mein erster Notfall- Einsatz alleine, im Busch war. Tom einen Patienten zurückflog und Geoff im OP stand. Wenn Sie unbedingt mehr Ärzte wollen, dann schlage ich vor, dass sie den neuen bezahlen?“ Dany sah ihn mit gespielter Unschuld an und trat an ihm vorbei. „Im übrigen bin ich wie erwähnt ausgebildeter Arzt, allerdings ist die Assistenzzeit für meinen Facharzt noch nicht um, aber ich bin mir sicher. Dr. Standish erklärt Ihnen das gerne. „Guten Tag.“
Tom sah Dany grinsend nach, während Georg Baxter tatsächlich nach Luft schnappend da stand. Tom unterdrückte ein Lachen und verzog sich mit Amber im Schwesternzimmer.