Flying Doctors- A Thousand Miles Back
von Siri Tachi
Kurzbeschreibung
Es gibt Tage die vergehen nie, wie der Schmerz, der tief in die Seele eingebrannt. Du kannst es überwinden, oder daran zerbrechen. Es gibt Momente, Sekunden, die können die Welt verändern, alles auf Schlag zerstören und nichts ist und wird mehr wie es einmal wahr. Du kannst aufstehen, kämpfen und versuchen dein Leben zurückzugewinnen, oder du gibst auf, verkriechst dich. Doch sei gewiss, es kommt dieser eine Tag, irgendwann, in der Zukunft und das eine Ereignis. Alte Wunden reißen auf und dieses mal, dieses mal gibt es kein entkommen.
GeschichteDrama / P16 / Gen
02.10.2014
29.12.2014
31
108.214
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Dieses Kapitel
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02.10.2014
4.059
Hallo!
Da bin ich wieder.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und ich glaube, der Titel verrät es bereits, es wird Hindernisse geben, Probleme. *fg*
LG Dani
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
13. Sprechstunde mit Hindernissen
Sie stieg aus dem Wagen aus und nahm ihre Tasche mit. Gegenüber verließ Annie den Wagen, auch sie griff sich eine Tasche. „Sieht aus, als kommen wir gerade recht!“ Rief sie und lief munter auf Kate zu. Die ältere Schwester nickte, wirkte jedoch leicht genervt und Dany runzelte die Stirn. „Ist was?“
Kate nickte und deutete in die Maschine. „Mein verehrter Ehemann hatte die absolut glorreiche Idee die Tour heute, mit der am Samstag zusammen zu legen. Was dazu führt, das wir beide... bis Morgen Abend weg sind. Allerdings... hat er vergessen es dem Babysitter mitzuteilen.“
Uhh, ohh.
Dachte Danny besorgt und stellte ihre Taschen vor der Nomad, ab, drinnen verstauten Geoff und Gerry noch ein paar Kisten. Kate seufzte und schüttelte den Kopf. „Zum Glück hilft Paula jetzt aus. Wenn man die Männer mal was machen lässt.“
„Wie recht du hast.“ erklärte Annie. Sie schauten sie fragend und abwartend an. Doch Dany hob abwehrend die Hände. „Oh ne! Lasst mich da raus! Ich kenne dieses Problem nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „David ist der Organisator bei uns.“ Sie schlüpfte in die Maschine, ehe die zwei anderen sich auf sie stürzen konnten. Doch Momente später kam sie wieder raus, als sie Kates überraschten Ausruf hörte. „Tom? TOM! CHRIS!“
Die Männer folgten ihr. Tatsächlich, dort vor der Verkehrsmaschine standen die beiden anderen Ärzte von Crossing. Chris hielt ihr Baby fest im Arm und lächelte ihnen ebenso strahlend entgegen, wie Tom.
„Wusstest du was davon?“
Sie schaute hinter sich zu Geoff und schüttelte den Kopf. „Na ja, ich wusste das sie die Tage kommen, doch nicht wann und wie spät. Ich gab mein Wort zu schweigen.“
„Ihr Timing ist gut.“, bemerkte Gerry grinsend als er auch aus der Maschine kam. „Alle sind hier.“
Dany schwieg. Die zwei Männer setzten sich in Bewegung. Oder schlecht, bemerkte Dany bei sich, denn sie konnte sich irgendwie nicht vorstellen, das die zwei Kollegen ihre Ankunft verheimlicht hatten, nur um dann unvermittelt dem halben Klinikpersonal gegenüberzustehen. Kate schien ähnlicher Ansicht, denn sie drehte sich zur Maschine um und rief nach ihrem Mann. „Geoff! D.J.! Ein Notfall!“
Dany starrte die ältere perplex an, die aber blickte verschwörerisch zurück und Dany wandte sich rasch ab, damit die heraneilenden Männer ihr Grinsen nicht bemerkten, Kate war indessen längst im Flieger und redete mit D.J. Vermutlich instruiert sie ihn gerade. Die Männer bestiegen die Maschine. Geoff rief sie zur Eile und so kletterte sie hinterher, jedoch nicht ohne einen Blick in Toms Richtung, der sie irgendwie verwundert musterte. Sie zwinkerte und stieg ein, schloss hinter sich die Tür und setzte sich. „Alles klar hier hinten!“ Sie schnalle sich an und schaute erst zu Kate, dann nach draußen, wo Tom und Familie sich kurzerhand eines der Klinikfahrzeuge nahmen. Becky war die einzige die nicht zu verstehen schien um was es ging. Dany streckte sich nach hinten. „Später.“, flüsterte sie und sah wissend zu Kate. Die grinste.
.xX-.-Xx.
Tom drehte sich herum, als er Kates Stimme hörte. Doch schon im nächsten Moment bereute er es, denn hinter Kate und Dany entdeckte er einen Augenblick später ebenso Geoff und den Piloten Gerry. Er warf seiner Frau einen raschen und entschuldigenden Blick zu. „Ich schwöre, ich habe niemandem etwas mitgeteilt.“ Zu seinem Glück schien sie ihm nicht böse und zuckte dann sogar die Achseln, während der gemeinsame Kollege und Freund, samt Pilot auf sie zukamen, während sowohl Kate, als auch Dany an der Nomad stehen geblieben waren. Die Männer hatten ungefähr die halbe Strecke hinter sich, als Kate erneut rief, dieses mal ihren Mann. Sie mahnte zur Eile, rief etwas von einem Notfall und kletterte in die Nomad. Dany sah ihr nach, Gerry machte kehrt und Geoff warf ihnen noch einen Autoschlüssel zu, ehe er dem Piloten folgte.
Tom wollte sich schon abwenden und Chris folgen, als ihm auffiel, das etwas nicht stimmte. Er hätte erwartet, dass Dany schleunigst in die Maschine steigen würde, wo ein Notruf eingegangen war, doch stattdessen stand sie seltsam ruhig vor dem Einstieg und nur Kate war drinnen.
„Tom?“
„Da... gibt es keinen Notfall.“, sagte er leise und sah von dem Flieger zu ihr. Seine Frau musterte ihn fragend. Er aber nickte und deutete hinüber zur Nomad. „Dany steht noch immer vor dem Flugzeug, alle anderen sind drinnen. Wenn Kate D.J. gehört hat dann sie auch und das bedeutet, sie wäre....“
„Kate.“ Chris lächelte breit und kopfschüttelnd, ehe ihr Blick auf ihren kleinen Jungen fiel. „Scheint als sei deine Patentante unsere Rettung, kleiner Mann, auf nach Hause.“ Sie schaute wieder auf und folgte seinem Blick. Ihnen beiden entging nicht, wie Dany ihnen zuzwinkerte ehe sie im Flieger verschwand. Vor dem Wagen schaute sie zu ihm herüber. „Sagst du mir jetzt endlich, warum du glaubst, das sie auch hier bleiben will und nicht nur als Vertretung?“
Tom schmunzelte und nickte, während er den Wage öffnete. „Sie ist verlobt.“
„Ver... David!? Er.... ja, aber warum hast du nie....“
„Du... schienst mir nie … naja....“
„Nein, schon gut. Ich war erst unerträglich, sicher habe ich dir deine freie Zeit zur Hölle gemacht. Es war wohl schwer genug mit mir überhaupt ein Gespräch zu führen, das ruhig blieb.“ Tom schaute sie besorgt an, sie aber schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hand. „Nein, schon gut, wir wissen beide das ich Recht habe.“ Tom schwieg wohlweislich setzte sich und wartete damit den Motor anzustellen, bis sie ebenfalls im Wagen saß.
.xxxxX-.-Xxxxx.
Geoff war ihnen immer noch böse, als sie die beiden unten auf der Piste nahe ihrem Ziel absetzten. Allerdings schien er sich keineswegs sicher, auf wen von ihnen beiden er mehr ärgerlich sein sollte. Dany schenkte Kate einen letzten nachdenklichen Blick. Sie schien nicht im mindesten besorgt über die Verärgerung ihres Mannes. Sie aber hatte da ein ganz dumpfes, unangenehmes Gefühl. Sie seufzte und schloss die Tür der Maschine wieder.
„Können wir dann?“
Sie drehte sich herum, Gerry lehnte sich aus dem Cockpit hinaus und sah sie fragend an. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Ändert das was, wenn ich jetzt verneine?“, fragte sie und setzte sich wieder, ein halbherziges Lächeln im Gesicht. Der Pilot grinste kopfschüttelnd. „Ich fürchte mit dieser Option kann ich nicht dienen.“, antwortete er und wandte sich ab. Er holte sich die Starterlaubnis und schaute wieder zu ihnen nach hinten. „Wir starten, bitte anschnallen.“
Ihr fiel auf, das Becky sie mit einer Mischung aus Sorge und Frage beobachtete und nickte ihr zu. „Ich bin dir da wohl eine Erklärung schuldig?“
.xXx.
Eine halbe Stunde später landete die Nomad auf einem weiteren Landefeld, das den Namen Piste oder Landebahn kaum zu verdienen schien. Es holperte und ruckelte, das man glauben konnte die einmotorige Maschine zerbreche jeden Moment. Becky schien selbiges auch tatsächlich zu befürchten ihrem Blick nach. Besorgt betrachtete Dany die junge Frau. „Wir sind am Boden Becky, das... das hier ist nur eine recht... unebene Piste.“
Das Flugzeug stand mit mal und Gerry schnallte sich ab. „Nicht Piste... das ist eine Zumutung. Ich werde euch runter bringen und dann Jordan die Leviten lesen, das er die Bahn so verkommen lässt.“
Dany kicherte bei dem Gedanken, nicht das sie die Idee nicht begrüßt hätte, es war nur, dass sie sich einfach keinen wütenden Gerry O'Neill vorstellen konnte, der jemanden zusammen stauchte.
Als sie Becky einen Blick zu warf sah sie Gerry, der nun die Tür öffnete skeptisch nach. Minuten später, während der Pilot die größeren Kisten auf dem Wagen verstaute trat Becky neben sie. „Sag mal... kann er überhaupt... wütend werden?“
Dany unterdrückte ein Grinsen und zuckte die Achseln. „Warten wir's ab. Wir werden es erleben.“
Sie drehte sich mit den letzten beiden Taschen zu ihr herum. „Oder eben nicht. Komm jetzt!“
Becky nickte grinsend und schlug die Tür der Nomad zu, verriegelte sie und kam nach.
Eine halbe Stunde später war für die Sprechstunde alles aufgebaut und weit und breit niemand weiter zu sehen, als die Eheleute Palmer, oder ihre Arbeiter. Der Sohn der Familie stellte einen Tisch auf die Veranda und nickte ihnen zu. „So, damit wäre jetzt wohl alles fertig?“
Dany nickte dem jungen Mann zu und grinste, als ihr auffiel, wie interessiert er Becky musterte. Die jedoch bekam nichts mit, war voll und ganz damit beschäftigt die Karteikarten und Impfungen heraus zu suchen. Dany seufzte und zuckte unwillkürlich zusammen, als Mrs. Palmer sie anstieß. „Bleibt sie bei euch, Kind?“
„Wer? Becky? Ähm... ja, sie....“
„Schön, dann bekommt er ja vielleicht bei irgendeiner Visite im nächsten Jahr die Zähne auseinander und sagt ihr irgendwas.“ Dany starrte von der älteren Dame, zu ihrem jüngsten Sohn und zurück zu Becky. Erst dann realisierte sie, das die Großgrundbesitzerin zwar gefragt hatte, ob Becky ihnen erhalten blieb, genauer ob sie bei ihnen, dem Service blieb, nicht aber hatte sie nach ihr gefragt. Sie runzelte die Stirn und schaute sich nach ihr um. Mrs. Palmer entging es nicht. „Ja, meine Gute?“ Dany zögerte kurz und dachte über die Wortwahl nach, ehe sie antwortete: „Na ja, Sie.... Sie fragen nach Becky und... ob Sie bleibt. Aber …. ich bin auch neu und....“
„Stimmt schon, aber mit Ihnen ist das doch was anderes. Sie hatten ihren Einstand doch schon längst.“ Mrs. Palmer grinste und zwinkerte breit, dann knuffte sie Dany in die Seite. „Na, die Gewitternacht, mein Kindchen und ihre Rettung der Kinder, der ganze Busch war doch Zeuge, bei der Geburt eurer Kleinen und jetzt, wo Sie und Dr. Ratcliffe mit der Kleinen in der Stadt wohnen.... ja warum sollte ich denn da denken, dass Sie wieder fort wollen? Wie sagt man? Ärzte sind die schlimmsten Patienten? Na... dann haben Sie doch Übung mit den Starrköpfen hier draußen.“ Die Farmerin strahlte sie an, klopfte ihr auf die Schulter und deutete den Weg hinauf, zu dem roten Pick- Up. „Entschuldigt mich, aber ich muss jetzt die ersten Gäste begrüßen. Bis später!“
„Was meinte Sie damit du hattest schon deinen Einstand und das der ganze Busch bei der Geburt eurer Tochter dabei war?“
„Ja, also... ähm.... das ist eine längere Geschichte.“
„Oder auch nicht, kommt darauf an, wie wichtig dir Details sind Becky.“
„Komm Gerry verschwinde, wolltest du nicht zur Piste raus?“ Dany musterte den Piloten mit halb gespieltem Ärger. Der nickte, blieb aber dennoch stehen. „Die Arbeiter helfen mir in einer halben Stunde. Also, Mrs Palmer meinte damit, das....“
„Ich war damals mit David, meinem Freund auf dem Weg hier her. Ihm ging es damals nicht besonders gut und ich hatte einige Tage zuvor ein verunglücktes Kind mit dem Flugzeug von Broken Hill hier her gebracht, wir waren näher dran gewesen. In der Nacht, da wir hier her fuhren stürmte und regnete es gewaltig, ein Unwetter das Bäume ausriss. Einer lag auf der Straße, darunter ein Auto mit zwei Kindern, einem Mann, einer Schwangeren. Die Kinder holten wir raus, er war Tot und sie... so gut wie, aber... schwanger und....“
„Der Doc hier, hat die Kleine Amelia dann per Kaiserschnitt geholt und David, unser alter Doc hat sie angeleitet, Geoff und Tom haben alles über Funk mitbekommen.“
„Und mit ihnen der ganze Busch. Wer es nicht mitbekam, erfuhr es am nächsten Tag.“
Ein Mann stand mit einem mal lächelnd vor ihnen und streckte ihnen eine Hand entgegen. „Milo Hardt. Hallo. Ich komme wegen meinem Bein.“
„Ihrem... Bein?“ Dany musterte den aufrecht vor ihr stehenden Mann zweifelnd. Der dunkelhaarige, braungebrannte Arbeiter stand im festen Stand vor ihr, gehumpelt war er nicht. Was also konnte an seinem Bein so schlimm sein, dass er damit zur Visite kam, als gestandener Mann. Er wollte eben antworten, als hupend ein anderes Fahrzeug näher kam und schlitternd im Hof zum stehen kam. Dany war schon fast von der Veranda als sie hinter sich rief: „Becky! Meine Tasche! Notfallkoffer!“
Dann war sie unten im Hof und stürzte auf das Fahrzeug zu. Ein Mann stieg aus, ließ eine Frau hinten raus und nahm selber ein Kind heraus. Ein Junge. Kurzes dunkle Haar, müde Augen, dunkle Haut, wie die Mutter. Sie vermutetet direkt Aborigine und das Kind auf vielleicht vier. „Was ist mit ihm? Was hat er?“
„Er ist... vom Pony gestürzt. Vor einer Stunde, er.... er hat sich erbrochen, ,mehrfach, ist müde und unkonzentriert, er.... Doc?“
Sie nahm der Mutter das Kind ab und lief hinauf zu der Liege, welche die Palmers auch auf die Veranda gebracht hatten. Als der Kleine lag, schaute er sie aus großen besorgten Augen an, wurde fast hektisch, bis er die Mutter wieder sah und sie leuchtete ihm in die Augen. Die Pupillen reagierten schon mal normal, dem Licht folgen schien auch kein Problem und die anschließend überprüften Reflexe waren auch okay.
Sie hob den Kleinen hoch, setzte ihn auf die Liege und schaute ihn neugierig an, wobei sie ihm zulächelte und genau im Blick hielt. „Hey, ich bin Dany und du?“
„Josh.“
„Hey Josh. Sag mal... tut die was weh? So der... Kopf? Ein Arm, oder der Rücken?“
„Nein.“ Der Junge gähnte. Dany musterte den Kleinen kurz und bat ihn sich seinen Kopf ansehen zu dürfen, nur zögernd stimmte der Junge zu. Während der Vater von Richard Palmer nur mit Mühe zurückgehalten wurde, da er wütend nach einem richtigen Arzt fragte und anschließend erst nach Tom, dann Geoff rief und schließlich Kate. Sie seufzte und sah aus den Augenwinkeln, wie die weinende Mutter von Becky beruhigt wurde. Dany sah wieder zu dem Jungen. „Josh? Ist dir noch schlecht?“
„Hab gespuckt.“
„Ja, ich weiß, Kleiner.“ Sie nickte freundlich und strich ihm über das Haar. „Aber ist dir noch immer schlecht?“ Das Kind nickte heftig, verzog sofort das Gesicht und übergab sich vor die Liege, was einen entsetzen Schrei der Mutter hervor rief, eine neue Schimpftirade des Vaters und der Kleine weinte los. Dany griff sich einige Tücher, putzte dem Kleinen das Gesicht ab. Streifte ihm die schmutzige Hose aus und setzte ihn sich auf die Knie um ihn zu beruhigen. Schon einen Moment später schniefte er nur noch und hielt sichtbar kaum die Augen auf. Sie seufzte. „Sagen Sie Mrs.... ähm.... schläft Josh Mittags?“
„Ja, jeden Mittag, er... wäre ins Bett gekommen wenn er nicht, na ich meine... wegen Gehirnerschütterung und so, ich konnte ihn doch nicht hinlegen und.....“
„Schon okay, Sie haben alles richtig gemacht. Aber jetzt muss er sich ausruhen. Wir werden ihn beobachten und dann später mit nach Crossing nehmen, nur zur Sicherheit, okay? Terry?“ Sie schaute zu der älteren Farmerin herüber. „Haben wir irgendwo ein Sofa, oder ein Bett für den jungen Mann?“
„Ja, aber sicher. Kommen Sie.“
Dany wollte sich eben dem nächsten Patienten zuwenden, da in der Zwischenzeit, die sie im Haus gewesen war, schon einige angekommen waren, als plötzlich jemand auf sie zu stürmte und sie grob gegen die Wand schob. Blitzschnell umgriff sie die Arme und starrte den Mann an. Es war der Vater des Jungen. Ist der jetzt völlig übergeschnappt?!
„DANY!“
„Dr. CONON!“
Sie versuchte den Griff des Mannes zu lösen, der ihr doch deutlich mehr Luft nahm, wie ihr lieb war, erfolglos. Dann aber hörte sie eine allzu bekannte Stimme, die den Mann rief. Gerry! Sie nutzte die kurze Ablenkung und stach ihm mit dem Finger in die Drosselgrube hart und fest drückte sie dort hinein und duckte sich in dem Augenblick, da Gerry den Mann packte und fort riss. Sie lehnte sich keuchend gegen die Wand und rieb sich den Hals. „Gerry! Gerry! Warte, du hast ihn, das reicht.“
Sie holte tief Luft. Einmal, zweimal und trat vor den Mann, der jetzt von ihrem Piloten und dem Sohn des Gutsbesitzers festgehalten wurde. „Sind Sie übergeschnappt Mann?“ Fragte Gerry und war sichtlich wütend auf den Mann. Okay, er kann wütend werden und wie. Sie musterte den Mann und erkannte, das er scheinbar wirklich nur sehr erregt war und schüttelte den Kopf. „Gehen Sie spazieren, gießen Sie sich kaltes Wasser über und beruhigen sich, eher kommen Sie mir nicht dort hinein, zu ihrem Sohn. Ihm fehlt nichts weiter, nur eine Gehirnerschütterung.“
„Ach und warum bleibt er dann hier? Muss in die Klinik? Bringt ihn gefälligst gleich.... Dr. Callaghan würde ihn sofort in die Klinik bringen und.... wer SIND Sie überhaupt! Das Sie sich anmaßen....“
„DANY!“
„Dr. Conon!“
Zwei Kinder eilten auf die Terrasse, musterten ganz kurz den Mann und standen in der nächsten Sekunde neben ihr. Das Mädchen umarmte sie direkt. Sie lächelte als sie das Kind erkannte und strich durch das blonde Haar. „Hey, Anna. Cail. Setzt euch, ja? Wartet ganz kurz.“ Die Kinder nickten und sie ging noch näher an den Vater heran. „Erstens maße ich mir an ihren Jungen zu untersuchen, weil ich Arzt bin. Zweitens heiße ich Conon und drittens bin ich ebenso Arzt wie Dr. Callaghan und ja, ihr Sohn sollte überwacht werden und nein, er muss nicht sofort in die Klink und jetzt, gehen Sie spazieren! Oder ich gebe Ihnen etwas zur Beruhigung und sie schlafen ein Weilchen.“ Sie schaute zu Gerry und der zog den Mann mit sich fort. Sie wandte sich derweil kurz den Kindern zu, rief dann den ersten Patienten zur Visite. Nachdem sie sich einen Moment um die völlig fassungslose Becky gekümmert hatte und ihr versichert hatte, das so etwas durch aus nicht normal war. Ich sollte ihr noch nahe lagen nicht alles in Crossing zu erzählen. David kriegt einen Herzinfarkt wenn er das erfährt.
Zwei Stunden später waren sie mit der Visite fertig. Drei Stunden später waren die Vorräte der Medikamenteboxen auf Killgarie Station überprüft und bis auf ihre eigene Arzttasche hatten Gerry und Becky bereits alles wieder in der Nomad verstaut. Die Piste war notdürftig ebenfalls ausgebessert und der Vater, der sich inzwischen beruhigt und entschuldigt hatte, verabschiedete gerade Frau und Sohn, als D.J.'s Stimme aus dem Funk drang.
>Viktor Charlie Charlie an Papa Kilo Sierra. Bitte Kommen Killagrie Station!<
Dany schaute besorgt von einem zum anderen und griff nach dem Funk. „Papa Kilo Sierra hört, hier ist Dany, was gibt es D.J.?“
>Wie weit seit ihr?<
„Ähm....“, sie sah in die Runde, „im Aufbruch, wir haben einen Patienten dabei, Kind mit Mutter.“
>Warte, ich verbinde dich mit Geoff.<
Sie runzelte die Stirn, das dumme Gefühl in ihrem Bauch wuchs wieder und sie wollte eben etwas fragen, als sie Geoff hörte.
>Dany? Muss der Junge wirklich mit? Ich habe hier verunglückte Wildcamper, die wir schnell raus fliegen müssen.<
Sie seufzte und dachte kurz nach, schüttelte dann jedoch innerlich den Kopf und seufzte. „Ja, ich will den Jungen nicht hier draußen lassen, er ist erst 4. Ich kann nicht alles sensomotorisch sicher abprüfen.“
Es entstand ein kurzes Schweigen und dann war es Kate die sich meldete. >Wer ist es?<
„Josh Timmens.“
>Ist Frederike da? Sein Vater? Geb ihn mir.< Kate klang ungewohnt angespannt und nun verfluchte sie sich dafür, Gerry nicht doch am Nachmittag beauftragt zu haben Mutter, Kind und Becky zurück zu fliegen. Sie reichte Mr. Timmens den Funk. „Katie? Hier ist Red.“
>Hör mal, wir brauchen den Platz, schick Josh bitte alleine und fahrt hinterher. Ihr wisst wir passen auf ihn auf.<
„Kate, bei den anderen Kids immer, aber Josh ist doch erst.....“
>Ich würde dich nicht bitten wenn es dringend wäre, Red. Bitte.<
Dany folgte dem väterlich besorgten Blick und entdeckte seine Frau, mit Josh im Arm stand sie in der Tür und starrte ihn verwirrt an. Er seufzte und nickte. „Weil du es bist und die Neue mir sonst wieder droht. Wehe es ist was.“
>Es wird nichts sein. Danke. Over and out.<
Mr. Timmens trat auf seine Frau zu, nahm ihr den Jungen ab und ging wortlos auf sie zu, reichte ihn ihr. „Sie passen gut auf ihn auf.“ Dany nickte perplex, die Mr. Timmens schrie begreifend auf und er ging zu seiner Frau, sah jedoch eindringlich in ihre Richtung. „Gehen Sie!“ Dany nickte und lief los, Becky nahm ihre Tasche und Gerry lief vor, öffnete die Wagentüren, dann fuhren sie auch schon schnellst möglich los, während Becky zurück blieb. Sie würde auch das Auto nehmen müssen. Was für ein Ende ihrer ersten alleinigen Visite und dem zweiten richtigen Einsatz von Becky. Geoff bringt mich um, wenn sie jetzt gehen will. Himmel, scheiß Tag.
Freu dich, der ist noch nicht mal zu Ende.
Als sie landeten öffnete sie bereits die Tür, ehe Gerry es erlaubt hatte, doch als sie aussteigen wollte jammerte der Kleine los. Sie seufzte und schaute zu Gerry. „Bleib du hier! Ich helfe den anderen!“ Rief sie ihm zu und schon war sie draußen. Kate übergab ihr eine junge Frau, die halbwegs sicher auf den Beinen war und die sie mehr schlecht als Recht in die Nomad hievte. Die Schwester hingegen half ihrem Mann und einem Helfer dabei eine Trage in das Flugzeug zu befördern, Dany selbst sicherte die bereits stehende Trage an der Wand im Flieger und nahm den Patienten dann entgegen, Gerry kam und half mit. Zehn Minuten später saßen alle an einem Platz, sie vorne bei Gerry. Der Pilot startete die Maschine und reichte ihr anschließend nach Absprache mit der Flugsicherung den Funk. „Mike Sierra Foxtrott an Viktor Charlie Charlie. Bitte kommen, Viktor Charlie Charlie?, D.J.?“
>Hier Viktor Charlie Charlie. Wann seit ihr hier?<
Sie schaute neben sich. „Circa 60- 70 Minuten kommt auf den Gegenwind an.“ Sie nickte und gab D.J. die Zahlen weiter. Geoff kam, kaum das sie auf Flughöhe waren nach vorne und sah von einem von ihnen zum anderen. „Dany, ich brauche dich gleich da hinten. Geb mir den Funk.“ Sie nickte und schnallte sich wieder ab. Dann ging sie nach hinten, während Geoff mit D.J. sprach und Krankenwagen, so wie einen bereitgestellten Wagen erbat. Kate saß hinten und hielt Josh im Arm, der gerade wieder einschlief, eine Decke um ihn herum. Die Frau saß wach, jedoch sehr bleich auf einem der Sitze, sie kniff die Augen zusammen und hielt eine Spucktüte, in zitternden Händen. Dany ging vor ihr in die Hocke und berührte ihren Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. „Hey. Hallo, ist ihnen.... schlecht?“, fragte sie wachsam. Die Frau brauchte einen Moment um sich dem Fenster ab- und ihr zuzuwenden. Sie erschien ihr in diesem Moment sichtlich verwirrt. Dany betrachtete die Frau genauer und fragte sie erneut. Dieses mal blinzelte sie und griff ihren Arm. „Was... ist los? Wer... sind Sie? Wo... wo bin ich?“ Sie wurde unruhig...
Dany drückte sie sanft und nun stehend zurück in ihren Sitz, zum Glück, war sie noch angeschnallt.
„Was ist das? Es wackelt es... die.... die Wände kommen näher, ich... ich.....“
„GEOFF!“
Der Arzt kam die kurze Strecke zurück, packte die Patientin an den Schultern und sie wandte sich ab, öffnete einen der Koffer. „Diazepam?“, fragte sie rasch und packte bereits die Spritze aus. Geoff schüttelte den Kopf. „Nein, Lorazepam. Wirkt länger.“ Sie nickte, zog geschickt und rasch das Mittel auf, näherte sich den beiden. Doch die Patienten entdeckte die Spritze und wollte nach ihr schlagen, Geoff reagierte sofort, umfasste die Arme der Patientin und drückte sie hinunter. Dany wartete nicht länger und drückte der Frau die Spritze in den Oberarm. Geoff hielt sie fest, bis sie sich beruhigte. Dany zog die kleine Lampe aus ihrer Hose und leuchtete der Frau trotz Abwehr in die Augen, wobei sie das untere Augenlid ein wenig ziehen musste, da die Frau die Augen abwehrend zukniff. Sie sah alarmiert zu Geoff. „Anzeichen für eine Kopfwunde?“
Er starrte sie verwirrt an, sie nickte und tastete den Kopf ab, während Geoff sie sicherheitshalber noch immer festhielt. „Wonach suchst du?“, fragte der Arzt.
Sie schüttelte den Kopf. „Da.... da muss etwas sein....“, erwiderte sie stockend und schüttelte den Kopf, „Ihre rechte Pupille reagiert träger, sie.... war verwirrt und....“
„Ist dehydriert, Dany.... vielleicht hat sie eine leichte Gehirnerschütterung, aber der Rest....“
Ihr Kopf ruckte hoch und sie schüttelte den Kopf, sie griff nach der Hand, der inzwischen halb schlafenden Patientin und zog eine Hautfalte zwischen den Fingern leicht hoch. Die Haut schnellte fast sofort zurück. „Ich behaupte, dieses Problem ist behoben.“ Geoff wurde skeptisch begann nun selber die Untersuchung fortzusetzen. Schließlich drehte er den Kopf der Frau leicht auf die Seite und nickte ihr zu. „Gut beobachtet Dany, desinfiziere die Wunde und verbinde sie, ich bin am Funk.“
Da bin ich wieder.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und ich glaube, der Titel verrät es bereits, es wird Hindernisse geben, Probleme. *fg*
LG Dani
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A Thousand Miles back
13. Sprechstunde mit Hindernissen
Sie stieg aus dem Wagen aus und nahm ihre Tasche mit. Gegenüber verließ Annie den Wagen, auch sie griff sich eine Tasche. „Sieht aus, als kommen wir gerade recht!“ Rief sie und lief munter auf Kate zu. Die ältere Schwester nickte, wirkte jedoch leicht genervt und Dany runzelte die Stirn. „Ist was?“
Kate nickte und deutete in die Maschine. „Mein verehrter Ehemann hatte die absolut glorreiche Idee die Tour heute, mit der am Samstag zusammen zu legen. Was dazu führt, das wir beide... bis Morgen Abend weg sind. Allerdings... hat er vergessen es dem Babysitter mitzuteilen.“
Uhh, ohh.
Dachte Danny besorgt und stellte ihre Taschen vor der Nomad, ab, drinnen verstauten Geoff und Gerry noch ein paar Kisten. Kate seufzte und schüttelte den Kopf. „Zum Glück hilft Paula jetzt aus. Wenn man die Männer mal was machen lässt.“
„Wie recht du hast.“ erklärte Annie. Sie schauten sie fragend und abwartend an. Doch Dany hob abwehrend die Hände. „Oh ne! Lasst mich da raus! Ich kenne dieses Problem nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „David ist der Organisator bei uns.“ Sie schlüpfte in die Maschine, ehe die zwei anderen sich auf sie stürzen konnten. Doch Momente später kam sie wieder raus, als sie Kates überraschten Ausruf hörte. „Tom? TOM! CHRIS!“
Die Männer folgten ihr. Tatsächlich, dort vor der Verkehrsmaschine standen die beiden anderen Ärzte von Crossing. Chris hielt ihr Baby fest im Arm und lächelte ihnen ebenso strahlend entgegen, wie Tom.
„Wusstest du was davon?“
Sie schaute hinter sich zu Geoff und schüttelte den Kopf. „Na ja, ich wusste das sie die Tage kommen, doch nicht wann und wie spät. Ich gab mein Wort zu schweigen.“
„Ihr Timing ist gut.“, bemerkte Gerry grinsend als er auch aus der Maschine kam. „Alle sind hier.“
Dany schwieg. Die zwei Männer setzten sich in Bewegung. Oder schlecht, bemerkte Dany bei sich, denn sie konnte sich irgendwie nicht vorstellen, das die zwei Kollegen ihre Ankunft verheimlicht hatten, nur um dann unvermittelt dem halben Klinikpersonal gegenüberzustehen. Kate schien ähnlicher Ansicht, denn sie drehte sich zur Maschine um und rief nach ihrem Mann. „Geoff! D.J.! Ein Notfall!“
Dany starrte die ältere perplex an, die aber blickte verschwörerisch zurück und Dany wandte sich rasch ab, damit die heraneilenden Männer ihr Grinsen nicht bemerkten, Kate war indessen längst im Flieger und redete mit D.J. Vermutlich instruiert sie ihn gerade. Die Männer bestiegen die Maschine. Geoff rief sie zur Eile und so kletterte sie hinterher, jedoch nicht ohne einen Blick in Toms Richtung, der sie irgendwie verwundert musterte. Sie zwinkerte und stieg ein, schloss hinter sich die Tür und setzte sich. „Alles klar hier hinten!“ Sie schnalle sich an und schaute erst zu Kate, dann nach draußen, wo Tom und Familie sich kurzerhand eines der Klinikfahrzeuge nahmen. Becky war die einzige die nicht zu verstehen schien um was es ging. Dany streckte sich nach hinten. „Später.“, flüsterte sie und sah wissend zu Kate. Die grinste.
.xX-.-Xx.
Tom drehte sich herum, als er Kates Stimme hörte. Doch schon im nächsten Moment bereute er es, denn hinter Kate und Dany entdeckte er einen Augenblick später ebenso Geoff und den Piloten Gerry. Er warf seiner Frau einen raschen und entschuldigenden Blick zu. „Ich schwöre, ich habe niemandem etwas mitgeteilt.“ Zu seinem Glück schien sie ihm nicht böse und zuckte dann sogar die Achseln, während der gemeinsame Kollege und Freund, samt Pilot auf sie zukamen, während sowohl Kate, als auch Dany an der Nomad stehen geblieben waren. Die Männer hatten ungefähr die halbe Strecke hinter sich, als Kate erneut rief, dieses mal ihren Mann. Sie mahnte zur Eile, rief etwas von einem Notfall und kletterte in die Nomad. Dany sah ihr nach, Gerry machte kehrt und Geoff warf ihnen noch einen Autoschlüssel zu, ehe er dem Piloten folgte.
Tom wollte sich schon abwenden und Chris folgen, als ihm auffiel, das etwas nicht stimmte. Er hätte erwartet, dass Dany schleunigst in die Maschine steigen würde, wo ein Notruf eingegangen war, doch stattdessen stand sie seltsam ruhig vor dem Einstieg und nur Kate war drinnen.
„Tom?“
„Da... gibt es keinen Notfall.“, sagte er leise und sah von dem Flieger zu ihr. Seine Frau musterte ihn fragend. Er aber nickte und deutete hinüber zur Nomad. „Dany steht noch immer vor dem Flugzeug, alle anderen sind drinnen. Wenn Kate D.J. gehört hat dann sie auch und das bedeutet, sie wäre....“
„Kate.“ Chris lächelte breit und kopfschüttelnd, ehe ihr Blick auf ihren kleinen Jungen fiel. „Scheint als sei deine Patentante unsere Rettung, kleiner Mann, auf nach Hause.“ Sie schaute wieder auf und folgte seinem Blick. Ihnen beiden entging nicht, wie Dany ihnen zuzwinkerte ehe sie im Flieger verschwand. Vor dem Wagen schaute sie zu ihm herüber. „Sagst du mir jetzt endlich, warum du glaubst, das sie auch hier bleiben will und nicht nur als Vertretung?“
Tom schmunzelte und nickte, während er den Wage öffnete. „Sie ist verlobt.“
„Ver... David!? Er.... ja, aber warum hast du nie....“
„Du... schienst mir nie … naja....“
„Nein, schon gut. Ich war erst unerträglich, sicher habe ich dir deine freie Zeit zur Hölle gemacht. Es war wohl schwer genug mit mir überhaupt ein Gespräch zu führen, das ruhig blieb.“ Tom schaute sie besorgt an, sie aber schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hand. „Nein, schon gut, wir wissen beide das ich Recht habe.“ Tom schwieg wohlweislich setzte sich und wartete damit den Motor anzustellen, bis sie ebenfalls im Wagen saß.
.xxxxX-.-Xxxxx.
Geoff war ihnen immer noch böse, als sie die beiden unten auf der Piste nahe ihrem Ziel absetzten. Allerdings schien er sich keineswegs sicher, auf wen von ihnen beiden er mehr ärgerlich sein sollte. Dany schenkte Kate einen letzten nachdenklichen Blick. Sie schien nicht im mindesten besorgt über die Verärgerung ihres Mannes. Sie aber hatte da ein ganz dumpfes, unangenehmes Gefühl. Sie seufzte und schloss die Tür der Maschine wieder.
„Können wir dann?“
Sie drehte sich herum, Gerry lehnte sich aus dem Cockpit hinaus und sah sie fragend an. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Ändert das was, wenn ich jetzt verneine?“, fragte sie und setzte sich wieder, ein halbherziges Lächeln im Gesicht. Der Pilot grinste kopfschüttelnd. „Ich fürchte mit dieser Option kann ich nicht dienen.“, antwortete er und wandte sich ab. Er holte sich die Starterlaubnis und schaute wieder zu ihnen nach hinten. „Wir starten, bitte anschnallen.“
Ihr fiel auf, das Becky sie mit einer Mischung aus Sorge und Frage beobachtete und nickte ihr zu. „Ich bin dir da wohl eine Erklärung schuldig?“
.xXx.
Eine halbe Stunde später landete die Nomad auf einem weiteren Landefeld, das den Namen Piste oder Landebahn kaum zu verdienen schien. Es holperte und ruckelte, das man glauben konnte die einmotorige Maschine zerbreche jeden Moment. Becky schien selbiges auch tatsächlich zu befürchten ihrem Blick nach. Besorgt betrachtete Dany die junge Frau. „Wir sind am Boden Becky, das... das hier ist nur eine recht... unebene Piste.“
Das Flugzeug stand mit mal und Gerry schnallte sich ab. „Nicht Piste... das ist eine Zumutung. Ich werde euch runter bringen und dann Jordan die Leviten lesen, das er die Bahn so verkommen lässt.“
Dany kicherte bei dem Gedanken, nicht das sie die Idee nicht begrüßt hätte, es war nur, dass sie sich einfach keinen wütenden Gerry O'Neill vorstellen konnte, der jemanden zusammen stauchte.
Als sie Becky einen Blick zu warf sah sie Gerry, der nun die Tür öffnete skeptisch nach. Minuten später, während der Pilot die größeren Kisten auf dem Wagen verstaute trat Becky neben sie. „Sag mal... kann er überhaupt... wütend werden?“
Dany unterdrückte ein Grinsen und zuckte die Achseln. „Warten wir's ab. Wir werden es erleben.“
Sie drehte sich mit den letzten beiden Taschen zu ihr herum. „Oder eben nicht. Komm jetzt!“
Becky nickte grinsend und schlug die Tür der Nomad zu, verriegelte sie und kam nach.
Eine halbe Stunde später war für die Sprechstunde alles aufgebaut und weit und breit niemand weiter zu sehen, als die Eheleute Palmer, oder ihre Arbeiter. Der Sohn der Familie stellte einen Tisch auf die Veranda und nickte ihnen zu. „So, damit wäre jetzt wohl alles fertig?“
Dany nickte dem jungen Mann zu und grinste, als ihr auffiel, wie interessiert er Becky musterte. Die jedoch bekam nichts mit, war voll und ganz damit beschäftigt die Karteikarten und Impfungen heraus zu suchen. Dany seufzte und zuckte unwillkürlich zusammen, als Mrs. Palmer sie anstieß. „Bleibt sie bei euch, Kind?“
„Wer? Becky? Ähm... ja, sie....“
„Schön, dann bekommt er ja vielleicht bei irgendeiner Visite im nächsten Jahr die Zähne auseinander und sagt ihr irgendwas.“ Dany starrte von der älteren Dame, zu ihrem jüngsten Sohn und zurück zu Becky. Erst dann realisierte sie, das die Großgrundbesitzerin zwar gefragt hatte, ob Becky ihnen erhalten blieb, genauer ob sie bei ihnen, dem Service blieb, nicht aber hatte sie nach ihr gefragt. Sie runzelte die Stirn und schaute sich nach ihr um. Mrs. Palmer entging es nicht. „Ja, meine Gute?“ Dany zögerte kurz und dachte über die Wortwahl nach, ehe sie antwortete: „Na ja, Sie.... Sie fragen nach Becky und... ob Sie bleibt. Aber …. ich bin auch neu und....“
„Stimmt schon, aber mit Ihnen ist das doch was anderes. Sie hatten ihren Einstand doch schon längst.“ Mrs. Palmer grinste und zwinkerte breit, dann knuffte sie Dany in die Seite. „Na, die Gewitternacht, mein Kindchen und ihre Rettung der Kinder, der ganze Busch war doch Zeuge, bei der Geburt eurer Kleinen und jetzt, wo Sie und Dr. Ratcliffe mit der Kleinen in der Stadt wohnen.... ja warum sollte ich denn da denken, dass Sie wieder fort wollen? Wie sagt man? Ärzte sind die schlimmsten Patienten? Na... dann haben Sie doch Übung mit den Starrköpfen hier draußen.“ Die Farmerin strahlte sie an, klopfte ihr auf die Schulter und deutete den Weg hinauf, zu dem roten Pick- Up. „Entschuldigt mich, aber ich muss jetzt die ersten Gäste begrüßen. Bis später!“
„Was meinte Sie damit du hattest schon deinen Einstand und das der ganze Busch bei der Geburt eurer Tochter dabei war?“
„Ja, also... ähm.... das ist eine längere Geschichte.“
„Oder auch nicht, kommt darauf an, wie wichtig dir Details sind Becky.“
„Komm Gerry verschwinde, wolltest du nicht zur Piste raus?“ Dany musterte den Piloten mit halb gespieltem Ärger. Der nickte, blieb aber dennoch stehen. „Die Arbeiter helfen mir in einer halben Stunde. Also, Mrs Palmer meinte damit, das....“
„Ich war damals mit David, meinem Freund auf dem Weg hier her. Ihm ging es damals nicht besonders gut und ich hatte einige Tage zuvor ein verunglücktes Kind mit dem Flugzeug von Broken Hill hier her gebracht, wir waren näher dran gewesen. In der Nacht, da wir hier her fuhren stürmte und regnete es gewaltig, ein Unwetter das Bäume ausriss. Einer lag auf der Straße, darunter ein Auto mit zwei Kindern, einem Mann, einer Schwangeren. Die Kinder holten wir raus, er war Tot und sie... so gut wie, aber... schwanger und....“
„Der Doc hier, hat die Kleine Amelia dann per Kaiserschnitt geholt und David, unser alter Doc hat sie angeleitet, Geoff und Tom haben alles über Funk mitbekommen.“
„Und mit ihnen der ganze Busch. Wer es nicht mitbekam, erfuhr es am nächsten Tag.“
Ein Mann stand mit einem mal lächelnd vor ihnen und streckte ihnen eine Hand entgegen. „Milo Hardt. Hallo. Ich komme wegen meinem Bein.“
„Ihrem... Bein?“ Dany musterte den aufrecht vor ihr stehenden Mann zweifelnd. Der dunkelhaarige, braungebrannte Arbeiter stand im festen Stand vor ihr, gehumpelt war er nicht. Was also konnte an seinem Bein so schlimm sein, dass er damit zur Visite kam, als gestandener Mann. Er wollte eben antworten, als hupend ein anderes Fahrzeug näher kam und schlitternd im Hof zum stehen kam. Dany war schon fast von der Veranda als sie hinter sich rief: „Becky! Meine Tasche! Notfallkoffer!“
Dann war sie unten im Hof und stürzte auf das Fahrzeug zu. Ein Mann stieg aus, ließ eine Frau hinten raus und nahm selber ein Kind heraus. Ein Junge. Kurzes dunkle Haar, müde Augen, dunkle Haut, wie die Mutter. Sie vermutetet direkt Aborigine und das Kind auf vielleicht vier. „Was ist mit ihm? Was hat er?“
„Er ist... vom Pony gestürzt. Vor einer Stunde, er.... er hat sich erbrochen, ,mehrfach, ist müde und unkonzentriert, er.... Doc?“
Sie nahm der Mutter das Kind ab und lief hinauf zu der Liege, welche die Palmers auch auf die Veranda gebracht hatten. Als der Kleine lag, schaute er sie aus großen besorgten Augen an, wurde fast hektisch, bis er die Mutter wieder sah und sie leuchtete ihm in die Augen. Die Pupillen reagierten schon mal normal, dem Licht folgen schien auch kein Problem und die anschließend überprüften Reflexe waren auch okay.
Sie hob den Kleinen hoch, setzte ihn auf die Liege und schaute ihn neugierig an, wobei sie ihm zulächelte und genau im Blick hielt. „Hey, ich bin Dany und du?“
„Josh.“
„Hey Josh. Sag mal... tut die was weh? So der... Kopf? Ein Arm, oder der Rücken?“
„Nein.“ Der Junge gähnte. Dany musterte den Kleinen kurz und bat ihn sich seinen Kopf ansehen zu dürfen, nur zögernd stimmte der Junge zu. Während der Vater von Richard Palmer nur mit Mühe zurückgehalten wurde, da er wütend nach einem richtigen Arzt fragte und anschließend erst nach Tom, dann Geoff rief und schließlich Kate. Sie seufzte und sah aus den Augenwinkeln, wie die weinende Mutter von Becky beruhigt wurde. Dany sah wieder zu dem Jungen. „Josh? Ist dir noch schlecht?“
„Hab gespuckt.“
„Ja, ich weiß, Kleiner.“ Sie nickte freundlich und strich ihm über das Haar. „Aber ist dir noch immer schlecht?“ Das Kind nickte heftig, verzog sofort das Gesicht und übergab sich vor die Liege, was einen entsetzen Schrei der Mutter hervor rief, eine neue Schimpftirade des Vaters und der Kleine weinte los. Dany griff sich einige Tücher, putzte dem Kleinen das Gesicht ab. Streifte ihm die schmutzige Hose aus und setzte ihn sich auf die Knie um ihn zu beruhigen. Schon einen Moment später schniefte er nur noch und hielt sichtbar kaum die Augen auf. Sie seufzte. „Sagen Sie Mrs.... ähm.... schläft Josh Mittags?“
„Ja, jeden Mittag, er... wäre ins Bett gekommen wenn er nicht, na ich meine... wegen Gehirnerschütterung und so, ich konnte ihn doch nicht hinlegen und.....“
„Schon okay, Sie haben alles richtig gemacht. Aber jetzt muss er sich ausruhen. Wir werden ihn beobachten und dann später mit nach Crossing nehmen, nur zur Sicherheit, okay? Terry?“ Sie schaute zu der älteren Farmerin herüber. „Haben wir irgendwo ein Sofa, oder ein Bett für den jungen Mann?“
„Ja, aber sicher. Kommen Sie.“
Dany wollte sich eben dem nächsten Patienten zuwenden, da in der Zwischenzeit, die sie im Haus gewesen war, schon einige angekommen waren, als plötzlich jemand auf sie zu stürmte und sie grob gegen die Wand schob. Blitzschnell umgriff sie die Arme und starrte den Mann an. Es war der Vater des Jungen. Ist der jetzt völlig übergeschnappt?!
„DANY!“
„Dr. CONON!“
Sie versuchte den Griff des Mannes zu lösen, der ihr doch deutlich mehr Luft nahm, wie ihr lieb war, erfolglos. Dann aber hörte sie eine allzu bekannte Stimme, die den Mann rief. Gerry! Sie nutzte die kurze Ablenkung und stach ihm mit dem Finger in die Drosselgrube hart und fest drückte sie dort hinein und duckte sich in dem Augenblick, da Gerry den Mann packte und fort riss. Sie lehnte sich keuchend gegen die Wand und rieb sich den Hals. „Gerry! Gerry! Warte, du hast ihn, das reicht.“
Sie holte tief Luft. Einmal, zweimal und trat vor den Mann, der jetzt von ihrem Piloten und dem Sohn des Gutsbesitzers festgehalten wurde. „Sind Sie übergeschnappt Mann?“ Fragte Gerry und war sichtlich wütend auf den Mann. Okay, er kann wütend werden und wie. Sie musterte den Mann und erkannte, das er scheinbar wirklich nur sehr erregt war und schüttelte den Kopf. „Gehen Sie spazieren, gießen Sie sich kaltes Wasser über und beruhigen sich, eher kommen Sie mir nicht dort hinein, zu ihrem Sohn. Ihm fehlt nichts weiter, nur eine Gehirnerschütterung.“
„Ach und warum bleibt er dann hier? Muss in die Klinik? Bringt ihn gefälligst gleich.... Dr. Callaghan würde ihn sofort in die Klinik bringen und.... wer SIND Sie überhaupt! Das Sie sich anmaßen....“
„DANY!“
„Dr. Conon!“
Zwei Kinder eilten auf die Terrasse, musterten ganz kurz den Mann und standen in der nächsten Sekunde neben ihr. Das Mädchen umarmte sie direkt. Sie lächelte als sie das Kind erkannte und strich durch das blonde Haar. „Hey, Anna. Cail. Setzt euch, ja? Wartet ganz kurz.“ Die Kinder nickten und sie ging noch näher an den Vater heran. „Erstens maße ich mir an ihren Jungen zu untersuchen, weil ich Arzt bin. Zweitens heiße ich Conon und drittens bin ich ebenso Arzt wie Dr. Callaghan und ja, ihr Sohn sollte überwacht werden und nein, er muss nicht sofort in die Klink und jetzt, gehen Sie spazieren! Oder ich gebe Ihnen etwas zur Beruhigung und sie schlafen ein Weilchen.“ Sie schaute zu Gerry und der zog den Mann mit sich fort. Sie wandte sich derweil kurz den Kindern zu, rief dann den ersten Patienten zur Visite. Nachdem sie sich einen Moment um die völlig fassungslose Becky gekümmert hatte und ihr versichert hatte, das so etwas durch aus nicht normal war. Ich sollte ihr noch nahe lagen nicht alles in Crossing zu erzählen. David kriegt einen Herzinfarkt wenn er das erfährt.
Zwei Stunden später waren sie mit der Visite fertig. Drei Stunden später waren die Vorräte der Medikamenteboxen auf Killgarie Station überprüft und bis auf ihre eigene Arzttasche hatten Gerry und Becky bereits alles wieder in der Nomad verstaut. Die Piste war notdürftig ebenfalls ausgebessert und der Vater, der sich inzwischen beruhigt und entschuldigt hatte, verabschiedete gerade Frau und Sohn, als D.J.'s Stimme aus dem Funk drang.
>Viktor Charlie Charlie an Papa Kilo Sierra. Bitte Kommen Killagrie Station!<
Dany schaute besorgt von einem zum anderen und griff nach dem Funk. „Papa Kilo Sierra hört, hier ist Dany, was gibt es D.J.?“
>Wie weit seit ihr?<
„Ähm....“, sie sah in die Runde, „im Aufbruch, wir haben einen Patienten dabei, Kind mit Mutter.“
>Warte, ich verbinde dich mit Geoff.<
Sie runzelte die Stirn, das dumme Gefühl in ihrem Bauch wuchs wieder und sie wollte eben etwas fragen, als sie Geoff hörte.
>Dany? Muss der Junge wirklich mit? Ich habe hier verunglückte Wildcamper, die wir schnell raus fliegen müssen.<
Sie seufzte und dachte kurz nach, schüttelte dann jedoch innerlich den Kopf und seufzte. „Ja, ich will den Jungen nicht hier draußen lassen, er ist erst 4. Ich kann nicht alles sensomotorisch sicher abprüfen.“
Es entstand ein kurzes Schweigen und dann war es Kate die sich meldete. >Wer ist es?<
„Josh Timmens.“
>Ist Frederike da? Sein Vater? Geb ihn mir.< Kate klang ungewohnt angespannt und nun verfluchte sie sich dafür, Gerry nicht doch am Nachmittag beauftragt zu haben Mutter, Kind und Becky zurück zu fliegen. Sie reichte Mr. Timmens den Funk. „Katie? Hier ist Red.“
>Hör mal, wir brauchen den Platz, schick Josh bitte alleine und fahrt hinterher. Ihr wisst wir passen auf ihn auf.<
„Kate, bei den anderen Kids immer, aber Josh ist doch erst.....“
>Ich würde dich nicht bitten wenn es dringend wäre, Red. Bitte.<
Dany folgte dem väterlich besorgten Blick und entdeckte seine Frau, mit Josh im Arm stand sie in der Tür und starrte ihn verwirrt an. Er seufzte und nickte. „Weil du es bist und die Neue mir sonst wieder droht. Wehe es ist was.“
>Es wird nichts sein. Danke. Over and out.<
Mr. Timmens trat auf seine Frau zu, nahm ihr den Jungen ab und ging wortlos auf sie zu, reichte ihn ihr. „Sie passen gut auf ihn auf.“ Dany nickte perplex, die Mr. Timmens schrie begreifend auf und er ging zu seiner Frau, sah jedoch eindringlich in ihre Richtung. „Gehen Sie!“ Dany nickte und lief los, Becky nahm ihre Tasche und Gerry lief vor, öffnete die Wagentüren, dann fuhren sie auch schon schnellst möglich los, während Becky zurück blieb. Sie würde auch das Auto nehmen müssen. Was für ein Ende ihrer ersten alleinigen Visite und dem zweiten richtigen Einsatz von Becky. Geoff bringt mich um, wenn sie jetzt gehen will. Himmel, scheiß Tag.
Freu dich, der ist noch nicht mal zu Ende.
Als sie landeten öffnete sie bereits die Tür, ehe Gerry es erlaubt hatte, doch als sie aussteigen wollte jammerte der Kleine los. Sie seufzte und schaute zu Gerry. „Bleib du hier! Ich helfe den anderen!“ Rief sie ihm zu und schon war sie draußen. Kate übergab ihr eine junge Frau, die halbwegs sicher auf den Beinen war und die sie mehr schlecht als Recht in die Nomad hievte. Die Schwester hingegen half ihrem Mann und einem Helfer dabei eine Trage in das Flugzeug zu befördern, Dany selbst sicherte die bereits stehende Trage an der Wand im Flieger und nahm den Patienten dann entgegen, Gerry kam und half mit. Zehn Minuten später saßen alle an einem Platz, sie vorne bei Gerry. Der Pilot startete die Maschine und reichte ihr anschließend nach Absprache mit der Flugsicherung den Funk. „Mike Sierra Foxtrott an Viktor Charlie Charlie. Bitte kommen, Viktor Charlie Charlie?, D.J.?“
>Hier Viktor Charlie Charlie. Wann seit ihr hier?<
Sie schaute neben sich. „Circa 60- 70 Minuten kommt auf den Gegenwind an.“ Sie nickte und gab D.J. die Zahlen weiter. Geoff kam, kaum das sie auf Flughöhe waren nach vorne und sah von einem von ihnen zum anderen. „Dany, ich brauche dich gleich da hinten. Geb mir den Funk.“ Sie nickte und schnallte sich wieder ab. Dann ging sie nach hinten, während Geoff mit D.J. sprach und Krankenwagen, so wie einen bereitgestellten Wagen erbat. Kate saß hinten und hielt Josh im Arm, der gerade wieder einschlief, eine Decke um ihn herum. Die Frau saß wach, jedoch sehr bleich auf einem der Sitze, sie kniff die Augen zusammen und hielt eine Spucktüte, in zitternden Händen. Dany ging vor ihr in die Hocke und berührte ihren Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. „Hey. Hallo, ist ihnen.... schlecht?“, fragte sie wachsam. Die Frau brauchte einen Moment um sich dem Fenster ab- und ihr zuzuwenden. Sie erschien ihr in diesem Moment sichtlich verwirrt. Dany betrachtete die Frau genauer und fragte sie erneut. Dieses mal blinzelte sie und griff ihren Arm. „Was... ist los? Wer... sind Sie? Wo... wo bin ich?“ Sie wurde unruhig...
Dany drückte sie sanft und nun stehend zurück in ihren Sitz, zum Glück, war sie noch angeschnallt.
„Was ist das? Es wackelt es... die.... die Wände kommen näher, ich... ich.....“
„GEOFF!“
Der Arzt kam die kurze Strecke zurück, packte die Patientin an den Schultern und sie wandte sich ab, öffnete einen der Koffer. „Diazepam?“, fragte sie rasch und packte bereits die Spritze aus. Geoff schüttelte den Kopf. „Nein, Lorazepam. Wirkt länger.“ Sie nickte, zog geschickt und rasch das Mittel auf, näherte sich den beiden. Doch die Patienten entdeckte die Spritze und wollte nach ihr schlagen, Geoff reagierte sofort, umfasste die Arme der Patientin und drückte sie hinunter. Dany wartete nicht länger und drückte der Frau die Spritze in den Oberarm. Geoff hielt sie fest, bis sie sich beruhigte. Dany zog die kleine Lampe aus ihrer Hose und leuchtete der Frau trotz Abwehr in die Augen, wobei sie das untere Augenlid ein wenig ziehen musste, da die Frau die Augen abwehrend zukniff. Sie sah alarmiert zu Geoff. „Anzeichen für eine Kopfwunde?“
Er starrte sie verwirrt an, sie nickte und tastete den Kopf ab, während Geoff sie sicherheitshalber noch immer festhielt. „Wonach suchst du?“, fragte der Arzt.
Sie schüttelte den Kopf. „Da.... da muss etwas sein....“, erwiderte sie stockend und schüttelte den Kopf, „Ihre rechte Pupille reagiert träger, sie.... war verwirrt und....“
„Ist dehydriert, Dany.... vielleicht hat sie eine leichte Gehirnerschütterung, aber der Rest....“
Ihr Kopf ruckte hoch und sie schüttelte den Kopf, sie griff nach der Hand, der inzwischen halb schlafenden Patientin und zog eine Hautfalte zwischen den Fingern leicht hoch. Die Haut schnellte fast sofort zurück. „Ich behaupte, dieses Problem ist behoben.“ Geoff wurde skeptisch begann nun selber die Untersuchung fortzusetzen. Schließlich drehte er den Kopf der Frau leicht auf die Seite und nickte ihr zu. „Gut beobachtet Dany, desinfiziere die Wunde und verbinde sie, ich bin am Funk.“