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She's a Princess

von DieBabsi
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
26.09.2014
18.11.2014
6
6.733
 
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26.09.2014 990
 
Meine Mutter besorgte mir eine Uniform ihres Arbeitgebers. Sie war aquamarinblau, eine sehr schöne Farbe nebenbei bemerkt, und schön geschnitten. Figur betonend, eng anliegend und blau, hab ich das schon erwähnt? Blau war so ziemlich die letzte Farbe, die als Uniform tragen wollte. Nicht, dass ich blau nicht mag, es ist nur viel zu viel blau auf einmal. Versteht ihr?
„Arianna, komm da raus“, die Stimme meiner Mutter hörte sich genervt an. Logisch, wenn ich nicht aus der Umkleide kam. „Und wenn mich jemand so sieht?“, meine Frage war mehr ein flüstern, als ein ernstzunehmendes sprechen. „Mein Gott, mach dir nicht ins Hemd, es ist nur eine Uniform. So was trägst du doch auch in der Schule“. „Aber die ist nicht so eintönig, Mama“, ich musste grinsen, als ich meine Mutter schnauben hörte. „Is ja gut, ich komm schon raus“, ergab ich mich und trat mit erhobenen Händen aus der Kabine. „Sie passt dir doch wie angegossen. Und jetzt sei froh, dass du für die zwei Wochen, die du mit mir unterwegs bist, sogar bezahlt bekommst. Ich hab einem Chef gebeten, dich als Praktikantin einzustufen“. Ihre Worte prallten an mir ab. Ich weiß, ich sollte meine Mutter mehr respektieren, aber ich hasste es, wenn sie mit einer ihrer Schimpfanfälle auf mich losging. „Ja-Ja, Mama. Ich danke dir für alles“ sie hörte den sarkastischen Ton in meiner Stimme deutlich heraus. „Ich schwör es dir Mädchen, wenn du dich nicht benimmst, kommst du sofort zu deinem Vater“. Ihr Zeigefinger bewegte sich drohend mit ihren Worten mit. Ich verdrehte die Augen und lachte. „Okay, Mama. Es tut mir leid“. Ich entschuldigte mich echt nicht oft bei ihr, aber wenn ich es tue, meine ich es ernst. Ich umarmte meine Mama und flüsterte ihr ein „Ich hab dich lieb“ ins Ohr. Man sagt den wertvollsten Menschen einfach zu selten, wie wichtig sie einem sind.
„Was kann ich denn für Sie tun?“, mein Lächeln war aufgesetzt, perfekt aufgesetzt. Niemand merkte, dass es unecht war. „Ich hätte gerne ein Glas Wasser“, hörte ich die zarte Stimme der älteren Frau, die mir ihren leeren Plastikbecher entgegenstreckte. Ich nahm ihn an mich, verschwand hinten in der kleinen Küche und füllte ihn bis knapp unter den Rand mit Wasser. Ich bewegte mich wieder zu ihrem Sitzplatz und hielt ihr den Becher vor die Nase. Mit einem leisen „Danke“, nahm sie ihn wieder an sich und trank gleich einen großen Schluck. Ich setzte meine Routinerunde fort, fragte in jeder Sitzreihe nach, ob etwas gebraucht wurde und gab die gewünschten Artikel heraus. Ob Decken, Polster oder Getränke. „Arianna, kannst du kurz in der ersten Klasse nach dem Rechten schauen?“, ertönte die Stimme meiner Mutter aus der Küche. Sie machte gerade die Speisen, die die Gäste der ersten Klasse bestellt hatten. Ja, bei dieser Fluglinie wurde alles frisch zubereitet. „Mach ich gleich“, gab ich zurück, während ich noch eine Decke aus dem Kasten kramte. Auf dem Weg in den abgesperrten Bereich reichte ich dem Gast, der sie brauchte, die Decke. „Ist hier alles Okay? Braucht jemand etwas?“, meine Stimme hallte schon fast durch den Raum. Eine einzelne Hand schoss in die Höhe. Ich verdrehte meine Augen und schritt auf die schnippende Hand zu. „Ja-Ja, Ich komm ja schon“, schnaubte ich. Ich blieb vor den zwei Sitzen stehen und blickte zu dem Gast hinunter. „Was kann ich denn für Sie tun?“, wieder setzte ich eines dieser gefälschten Lächeln auf. „Erst Mal lass dieses aufgesetzte Lächeln aus deinem Gesicht verschwinden. Das ist ja gruselig“, kommentierte er. Ich glaub, ich hör nicht recht. „Dann kannst du mich ruhig duzen, ich mag das Förmliche nicht so“, sprach er unbeirrt weiter. Ich starrte ihn ungläubig an. Seine Augen waren die ganze Zeit geschlossen gewesen, konnte man das gequälte Lächeln denn so deutlich hören? Er trug eine Baseballkappe, schwarze Jeans und ein graues T-Shirt. Auf dem Sitz neben ihm stand seine Umhängetasche um die eine dunkelgraue Kapuzenweste geschlungen war. „Okay, und was willst du jetzt?“, meine Stimme klang definitiv genervt. Was erwartete sich dieser Schnösel eigentlich auch? Er schnaubte, drehte sich zum Fenster und fing dann zu grinsen an. „Nur ein Glas Wasser bitte. Und vielleicht eine Decke, wir fliegen ja noch… Wie lange?“, die Frage ging ins Leere, denn ich war schon am Weg in die Küche. „Fünf Stunden fliegen wir noch nach Paris. Mama, was hast du mir da angetan? Normalerweise müsste ich jetzt in der Schule sitzen und die Lehrer nerven“, murmelte ich in den weißen Seidenschal, der elegant um meinen Hals gewickelt war. Nachdem ich das Glas Wasser auf ein kleines Tablett stellte, die Decke aus einem Kasten holte und ich mir meinen Rock richtete, machte ich mich wieder auf den Weg zu diesem unausstehlichen Gast. Ja, unausstehlich. Er war nicht viel älter als ich, führte sich aber auf die der Präsident der vereinigten Staaten. Und nicht mal bei dem hätte ich so eine Umgangsform toleriert. Ja, ich ‘arbeitete‘ bei der Fluglinie. Ja, ich zwang mir dieses Lächeln auf. Nein, ich hatte keinen Bock auf die Arbeit. Na klar, es war schön, dass ich jetzt länger als zwei Tage mit meiner Mutter unterwegs war, aber dennoch fand ich keine Freude daran.
Ich stellte das Glas auf dem ausklappbaren Tisch ab, legte ihm die Decke auf den Schoss und verabschiedete mich von ihm. Kurz nachdem ich mich umdrehte rief er wieder nach einer Stewardess, nein, nach einer BESTIMMTEN Stewardess. „Arianna, Arianna komm doch mal“. Woher kannte er meinen – Oh verdammt, ich trug ja ein Namensschild. Aber wie konnte er das lesen? Er hatte doch die ganze Zeit seine Augen geschlossen. Der Kerl war mir ein Rätsel. Ein nerviges Rätsel.


~~
Hallu \(^-^)/

Hoffnentlich hat euch das neue Kapitel gefallen :S
Wenn nicht, lasst es mich wissen, ich kann mit Kritik umgehen, ich schwörs *Mit Eisbecher da sitz*
Auf jeden Fall tut es mir leid, dass längere Zeit nichts gekommen ist, seid mir bitte nicht böse :S

Liebe Grüße,
Babsi <3
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