Was mich in die Hamptons getrieben hatte? Würde ich ihm das erzählen, wäre er sicherlich ganz schnell wieder verschwunden. "Ich wollte in die Nähe eines Strandes ziehen, und als ich mich ein wenig im Internet umgeschaut hatte, fand ich das Strandhaus, welches mir gleich zugesagt hatte. Das war alles" antwortete ich. Daniel lächelte mich an. "Mit dem Strandhaus hast du wirklich einen sehr guten Fang gemacht. Wollen wir noch ein wenig zu dir gehen, damit ich mir deinen Geschmack der Inneneinrichtung ansehen kann?" fragte Daniel mich. "Sei mir nicht böse, aber ich bin schon sehr müde und würde jetzt lieber schlafen gehen" wimmelte ich ihn ab. "Klar, kein Problem." Daniel stand auf und half mir anschließend ganz Gentleman like hoch. So einfach werde ich es ihm nicht machen. "Danke für den schönen Abend." Wieder lächelte er mich an. "Ich habe dir zu danken." Langsam entfernten wir uns mit wenigen Schritten voneinander und ich machte mich auf den Weg zu meinem Strandhaus.

Teil 1 meines Planes wäre also schonmal geschehen: Ich habe Daniel Grayson kennengelernt, mich mit ihm bekannt gemacht und ich denke, dass ich ihm ganz gut gefallen habe. Ich nahm die Holzkiste, welche ich gut in einem geheimen Fach hinter Kacheln versteckt habe, und setzte mich damit auf die Couch. Foto's, Briefe- all diese Erinnerungen meines Vater's waren in einer Holzkiste. Ich erinnerte mich an den letzten gemeinsamen Abend zurück: Gemeinsam saßen wir auf dem Sofa, und plötzlich wurde unser Haus von Polizisten gestürmt und ich sah meinen Vater nie wieder. Ich stellte die Kiste wieder zurück und ging duschen. Kurz nachdem ich meine Haare geföhnt hatte, klopfte es plötzlich an der Tür. "Hey Ems" begrüßte Nolan mich. Schweigend, aber dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen schaute ich ihn an. "Wie war die Party? Du warst auf einmal verschwunden.." fragte er mich. Wieder lächelte ich, und er schien sofort zu verstehen. "Du hast doch nicht etwa.." Ich unterbrach ihn. "Ich hab mich ein wenig mit Daniel unterhalten. Er schien relativ nett zu sein" antwortete ich. "Und Victoria?" entgegnete der Milliadär. "Wie ich mir sie vorgestellt habe." Er schenkte sich ein Glaß Rotwein ein und setzte sich anschließend auf die Couch. "Ich habe morgen ein Geschäftsessen mit einem wichtigen Kunden. Möchtest du meine Begleitung sein?" fragte er mich. Ich stimmte lächelnd zu. "Ja, warum nicht. Je schneller ich hier neue Leute kennenlerne und Kontakte knüpfe, desto besser." Wir unterhielten uns noch den ganzen Abend, bis Nolan schließlich gegen 22:30 Uhr das Strandhaus verließ. Nun war ich wieder alleine. Total fertig von den Ereignissen des ersten Tages in den Hamptons, lies ich mich todmüde in mein Bett sinken und schlief relativ schnell ein. In der Nacht träumte ich von den Graysons - und meinem Vater!