Josephine Klick - Allein unter Cops (die Fiktive Fortsetzung der 1. Staffel)
von Ringa
Kurzbeschreibung
(Der Autor hat keine Kurzbeschreibung zu dieser Geschichte verfasst.)
GeschichteKrimi, Liebesgeschichte / P16 / Gen
12.08.2014
17.01.2015
35
72.893
1
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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14.01.2015
2.095
Das vorletzte Kapitel! Viel Spass für die, die es lesen werden. :-)
Josie:
Wir saßen die ganze Nacht da und um 8 Uhr früh wurde das Warten endlich belohnt.
„Alex, schau. Sie geht aus dem Haus.“
Sie stieg in den Wagen und fuhr weg. Alex startete das Auto und fuhr langsam los. Wir folgten ihr.
„Alex, wir müssen vorsichtig sein. Wir müssen so viel Abstand von ihr halten, dass ihr nicht mal im Traum der Gedanke käme, sie würde verfolgt.“
„Josephine, ich weiss wie man ein Auto verfolgt.“
„Sorry, ich weiss, dass du das weisst. Wir dürfen es aber nicht vermasseln.“
„Ja, ich weiss, was du meinst. Wir finden Fritz, mach dir keine Sorgen. Meinst du, geht’s ihm gut?“, fragte mich Alex.
„Wenn Fritz das tut, was sie ihm sagt, dann wird sie ihm nicht wehtun. Er muss aber von dem Unfall Verletzungen haben... Wenn Fritz etwas passiert, ich bringe die Schlampe um.“
„Hör auf, das zu sagen.“
„Alex, was würdest du an meiner Stelle sagen, wenn Carolin verschleppt worden wäre, ha?“
„Wahrscheinlich das gleiche, wie du,“ antwortete er leise.
Alex:
Wir folgten Lenas Spur in der Hoffnung, dass sie uns zu Fritz führen würde. Wir sahen ihr Auto in eine kleine Strasse einbiegen. Sie hielt an einem kleinen Lebensmittelladen an.
„Scheisse. Was willst du hier? Bring uns zu Fritz,“ regte sich Josie auf.
Lena stieg aus dem Wagen aus und Josie fing an in dem Handschuhfach zu wühlen.
„Was suchst du?“, fragte ich sie.
„Das hier.“
Sie zeigte mir eine Sonnenbrille.
Ich beobachtete wie Josie ihr Haar zusammenband und unter ihrer Kapuze versteckte.
„Was zum Geier...“, wollte ich wissen, aber sie war schneller als ich. Sie setzte die Sonnenbrille auf und stieg aus dem Wagen.
„Josephine, was tust du? Du wirst uns auffliegen lassen,“ schimpfte ich.
„Warte hier, ich bin gleich da,“ sagte sie und folgte Lena in den Laden.
Zum Glück konnte man Josie mit der Kapuze und der Brille nicht erkennen. Ich betete, dass Josie unsere Aktion nicht vermasselte.
Lena kam aus dem Geschäft und eine halbe Minute danach - meine Kollegin.
„Was sollte das?“, wollte ich von ihr wissen.
„Schnell, fahr los, sonst enkommt sie uns.“
Ich tat, was sie mir sagte.
„Sie hat Lebensmittel und Verbandzeug gekauft,“ erklärte mir Josie.
„Verbandzeug? In so einem Laden?“, fragt ich.
„Ja. Anscheinend gibt’s so etwas nicht nur in einer Apotheke. Der Laden ist sowieso etwas anders. Es gibt ein bisschen von allem.“
Wir hielten auch weiterhin Abstand. Zum Glück waren ziemlich viele Auto unterwegs, deswegen konnten wir gut unentdeckt bleiben. Eine halbe Stunde später bog sie in einen Waldweg ein. Wir mussten jetzt extrem vorsichtig sein, denn es sah sehr abgelegen aus. Sie würde ein anderes Auto sofort bemerken. Ich verlangsamten unser Tempo in der Hoffnung, dass der Abstand noch grösser wird.
In weiter Ferne konnten wir ein Gebäude sehen. Es war kleiner als ein Haus und grösser als ein Schuppen. Lena hielt an der Hütte an, nahm die Sachen aus dem Kofferraum und ging hinein.
„Alex, Fritz muss da drin sein,“ klang Josie hoffnungsvoll.
Wir parkten unseren Wagen am Rande des Waldes und gingen weiter zu Fuss. Wir waren gut bewaffnet, dennoch rief ich Verstärkung, denn es war Vorschrift.
„Alex, was wenn die Kollegen uns das ganze vermasseln?“, fragte Josie.
„Bis sie da sind, haben wir schon längst die Hütte gestürmt und Fritz befreit. Und die Kollegen können das Miststück dann abführen.“
Josie nickte und wir gingen weiter.
Wir schlichen uns an, wie zwei Kriminelle. An dem kleinen Gebäude angekommen, spähten wir durch die Fenster hinein. Wir waren sehr leise und sehr vorsichtig.
„Alex, ich kann Fritz sehen,“ flüsterte Josie.
Ich musste sie beruhigen.
„Ich sehe ihn auch.“
Er lag auf einer alten, verdreckten Matraze und war verletzt. Sein Bein war verbunden und er hatte eine Platzwunde am Kopf, wahrscheinlich von dem Aufprall.
„Alex, ich habe Angst,“ sagte Josie diesmal extrem leise.
„Ich habe auch Angst, Josephine. Aber da müssen wir jetzt durch. Das schaffen wir.“
„Alex, du trittst die Tür ein und hältst ihr die Knarre vors Gesicht,“ erklärte mir Josie.
„Und was machst du?“, fragte ich.
„Das wirst du sehen. Vertrau mir.“
Bei diesem Satz war mir immer sehr unwohl, aber ich vertraute meiner Partnerin.
Ich atmete ein paar mal durch, nahm meine Waffe in die Hand und brach die Tür auf.
„Polizei, keine Bewegung!“, schrie ich.
Fritz reagierte sofort. Ich konnte eine Erleichterung in seinen Augen sehen. Lena war aber so flink, dass ich kaum reagieren konnte. Sie lief zu Fritz und hielt ihm ein Jagdmesser an die Kehle. Ich konnte definitiv nicht schiessen. Oder konnte ich es doch?
„Lass deine Waffe fallen, Alexander. Oder dein bester Freund wird sterben,“ fauchte sie wie eine Cobra.
„Verdammter Mist, wo war Josie? Ihre Unterstützung könnte ich seht gut gebrauchen,“ dachte ich.
Ich sah, wie hinter Lena und Fritz eine Tür ganz langsam aufging. Sofort kapierte ich, dass Josie versuchte sich durch die Hintertür reinzuschleichen. Ich musste Lena ablenken, damit sie nichts mitbekam.
„Du bist doch total irre. Du glaubst doch nicht, dass du mit deinem Messer schneller bist, als ich mit der Waffe?“, schrie ich laut, damit sie Josie bloss nicht hörte.
„Ich glaube du möchtest nicht, dass wir das ausprobieren, oder? Und jetzt runter mit der Waffe,“ wurde sie laut.
„Knall sie ab,“ flehte Fritz.
Das war das einzige, was er bis jetzt sagte.
„Wirf deine Waffe auf den Boden,“ wiederholte sie.
„Und übrigens, wo ist eure Kollegin? Wollte sie ihren Fritz nicht retten? Hatte sie etwas besseres zu tun?“, machte sie sich über uns lustig, während ich mich zu Boden bückte und meine Waffe hinlegte. Bevor ich mich aufrichtete, hörte ich einen Klick. Das war das Geräusch, als wenn man eine Waffe durchlud.
„Ich bin hier,“ sagte Josie und hielt ihre Waffe an Lenas Hinterkopf.
Sie zuckte, als sie den kalten Waffenlauf spürte.
„Wenn du noch lebend hier rauskommen willst, wirf dein Messer weg, oder ich knalle dich wie eine dreckige Kanalratte ab. Gib mir einen Grund dich abzuknallen,“ schrie Josephine aus der ganzen Kehle, dass sogar ich zusammen zuckte.
Fritz sagte nichts, er verhielt sich sehr gefasst und ruhig. Es war vielleicht auch besser so.
Als Lena das Messer auf den Boden warf, verspürte ich Erleichterung und Glück gleichzeitig.
Josephine legte der Frau die Handschellen an. In dem Moment kamen die Kollegen rein. Ich war so in dem Drama drin, dass ich nicht mal mitbekam, wie Verstärkung kam. Lena wurde abgeführt und Josie widmete sich ihrem Verlobten.
Das Bild würde ich nie vergessen, wie Josie in Fritz' Arme fiel und sie küssten sich, als ob es kein Morgen gäbe.
„Hmm,“ räusperte ich mich.
„Darf ich mich auch mit euch freuen?“, scherzte ich.
Ich umarmte meinen besten Freund.
„Lass uns nachhause fahren,“ forderte ich die beiden auf.
Wir drehten uns um, um endlich aus der Horrorhütte rauszukommen, da hörten wir einen harten Knall. Wir drehten uns um.
„Scheisse! Josie?“, rief Fritz besorgt.
Josie war umgekippt. Fritz' Bein war verletzt, deswegen nahm ich sie auf die Arme und trug sie nach draussen.
Fritz wurde verarztet und Josie lag ebenfalls da und kam langsam zu sich.
„Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt, als sie sah, dass sie mit Fritz in dem Krankenwagen war.
„Die Situation war viel zu stressig für ihren Körper. Sie sind einfach in Ohnmacht gefallen,“ erklärte uns der Sanitäter.
Josie war ziemlich taff, aber nachdem was sie alles erlebt hatte, war es kein Wunder, dass ihr Körper nicht mehr mitmachte.
„So, ich fahre euch jetzt nachhause,“ verkündete ich.
„Josie, wäre es für dich ok, wenn wir noch kurz ins Revier fahren würden?“, fragte Fritz.
Sie nickte. Sie wollten noch Ewald, Karin und den Chef sehen, bevor sie heim fuhren. Das konnte ich irgendwie verstehen.
Wir wurden schon sehnsüchtig erwartet. Die Freude war gross, als die Kollegen Fritz sahen.
„Fritz, endlich bist du wieder da!“, fiel Karin ihm um den Hals.
Fritz lächelte.
Waldi begrüsste ihn mit einem festen Händedruck und klopfte ihm brüderlich auf die Schulter.
„Miss Klick. Danke, dass sie Fritz nachhause gebracht haben,“ sagte Amann, als er zu uns kam.
„Sie brauchen sich nicht zu bedanken. Es war selbstverständlich. Für meinen Kollegen und zukünftigen Ehemann würde ich jede Zeit Himmel und Hölle in Bewegung setzen.“
Wow, das war die schönste Liebeserklärung, die ich je gehört hatte. Seit wann war ich so weich geworden? Wahrscheinlich von Bielefeld abgefärbt. Plötzlich musste ich grinsen.
„Das wissen wir, Miss Klick,“ sagte Chef.
Fritz schaute seine Josie mit viel Liebe und Stolz in den Augen an. Josie sah auch glücklich aus, obwohl ihr die Anspannung noch anzusehen war.
„Miss Klick, würden sie zu mir ins Büro kommen?“, sagte Amann und ging schon vor.
„Ich habe sie aber nicht erschossen,“ rechtfertigte sich Josie, als sie dem Chef ins Büro folgte.
„Lass uns in die Küche gehen und einen Kaffee trinken,“ schlug ich Fritz vor. Er war einverstanden.
Wir nahmen uns zu Trinken und setzten uns hin.
„Fritz. Ich will nicht wie ein Mädchen klingen, aber ich bin so glücklich, dass du wieder da bist.“
„Ich auch, glaub mir. Wie habt ihr mich denn gefunden?“, wollte er wissen.
Ich erzählte ihm die Geschichte mit dem Zettel und wie sich Josie betrank, um ihren Kummer zu betäuben, und wie ich sie unter der Dusche ausnüchtern musste...
„Es tut mir weh, dass Josie so leiden musste,“ sagte Fritz.
„Du musstest aber auch leiden, oder nicht? Josie war sehr verzweifelt, ich auch. Wir halfen uns aber gegenseitig.“
„Danke, Alexander. So einen Freund wie dich, gibt’s nur einmal im Leben. Danke, dass du Josie beigestanden hast.“
„Nichts zu danken. Und jetzt lass uns mit dem Mädchengequatsche aufhören, ok?“
Wir mussten beide lachen.
„Was ist so lustig?“, fragte Josie.
„Mann merkt, dass wir ein Mädchen im Team haben,“ sagte ich.
„Wie soll ich das verstehen?“, fragte sie.
„Wir sitzen hier und quatschen über Gefühle wie zwei Mädels,“ erklärte ich.
Fritz setzte Josie auf seinen Schoss. Sie umschlang ihn mit ihren Armen und lächelte endlich.
„So, ihr Hübschen. Ich bringe euch jetzt nachhause.“
„Magst du noch mit reinkommen?“, fragte mich Josie.
„Du bist lieb, aber nein, danke. Ihr solltet jetzt Zeit miteinander verbringen.“
„Alex, danke für alles. Einen besseren Freund als dich gibt’s nicht.“
„Danke, das habe ich heute schon gehört.“
Mit einem guten Gefühl fuhr ich nachhause, zu meiner Frau und meinen Kindern. Die Geschichte führte mir vor Augen, wie glücklich und gesegnet ich war. Ich konnte schon kaum erwarten, meine Frau in die Arme zu nehmen und ihr zu sagen, dass alles wieder gut war.
Fritz:
„Endlich sind wir alleine. Du hast doch bestimmt Hunger. Ich mache dir etwas zu essen. Was würdest du gerne haben?“, fing Josie an, wie ein Wasserfall zu reden.
Ich glaube, sie war noch sehr angespannt und mit viel Gerede wollte sie es nur verbergen. Sie lief zum Kühlschrank, machte ihn auf und stand einfach da. Kurze Zeit danach machte sie ihn wieder zu und drehte sich zu mir.
„Was wolltest du nochmal?“
Ich ging zu ihr, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie.
„Meine Süsse, ich bin bei dir. Beruhige dich.“
„Ich dachte ich hätte dich verloren,“ sagte sie und liess ihren Gefühlen freien Lauf.
Ihre Tränen kullerten die Wangen herunter. Ich nahm sie an der Hand und führte sie zum Sofa. Wir setzen uns hin und ich nahm sie in meine Arme.
„Ich bleibe immer bei dir, dass musst du wissen,“ versprach ich ihr.
„Du musst wissen, dass ich sehr verzweifelt war...,“ fing Josie an.
„Ich weiss, Alex hat mir alles erzählt.“
Wir saßen einfach da und genossen die Nähe zu einander.
„Übrigens, was wollte Amann von dir?“
„Er hat mir den Polizeipsychologen empfohlen.“
„Und?“
„Ich habe ja gesagt. Im letzten Jahr ist viel passiert. Dass man mich umbringen wollte, damit kam ich noch zurecht. Aber als man mir dich nehmen wollte, war das zu viel. Und ich muss nicht so tun, als ob ich super taff wäre, denn das bin ich nicht. Alles Schlechte, was wir erlebt haben, nagt an meiner Seele. Ich glaube, eine professionelle Hilfe wird mir helfen alles zu verarbeiten.“
„Ich bin sehr stolz auf dich,“ sagte ich und setzte einen Kuss auf ihr Haar.
„Lass uns ins Bett gehen. Ich habe das Gefühl, ich könnte 20 Stunden durchschlafen,“ sagte ich.
Gesagt, getan. Wir legten uns hin, ich umarmte meine Verlobte und drei Sekunden später waren wir eingeschlafen.
Wir konnten wie geplant heiraten.
Josephine hatte noch lange Albträume, aber der Psychologe machte einen sehr guten Job. Er half ihr die Schlimmen Ereignisse zu verarbeiten. Spätestens, als wir erfuhren, dass wir Eltern werden würden, war die Welt wieder in Ordnung...
Josie:
Wir saßen die ganze Nacht da und um 8 Uhr früh wurde das Warten endlich belohnt.
„Alex, schau. Sie geht aus dem Haus.“
Sie stieg in den Wagen und fuhr weg. Alex startete das Auto und fuhr langsam los. Wir folgten ihr.
„Alex, wir müssen vorsichtig sein. Wir müssen so viel Abstand von ihr halten, dass ihr nicht mal im Traum der Gedanke käme, sie würde verfolgt.“
„Josephine, ich weiss wie man ein Auto verfolgt.“
„Sorry, ich weiss, dass du das weisst. Wir dürfen es aber nicht vermasseln.“
„Ja, ich weiss, was du meinst. Wir finden Fritz, mach dir keine Sorgen. Meinst du, geht’s ihm gut?“, fragte mich Alex.
„Wenn Fritz das tut, was sie ihm sagt, dann wird sie ihm nicht wehtun. Er muss aber von dem Unfall Verletzungen haben... Wenn Fritz etwas passiert, ich bringe die Schlampe um.“
„Hör auf, das zu sagen.“
„Alex, was würdest du an meiner Stelle sagen, wenn Carolin verschleppt worden wäre, ha?“
„Wahrscheinlich das gleiche, wie du,“ antwortete er leise.
Alex:
Wir folgten Lenas Spur in der Hoffnung, dass sie uns zu Fritz führen würde. Wir sahen ihr Auto in eine kleine Strasse einbiegen. Sie hielt an einem kleinen Lebensmittelladen an.
„Scheisse. Was willst du hier? Bring uns zu Fritz,“ regte sich Josie auf.
Lena stieg aus dem Wagen aus und Josie fing an in dem Handschuhfach zu wühlen.
„Was suchst du?“, fragte ich sie.
„Das hier.“
Sie zeigte mir eine Sonnenbrille.
Ich beobachtete wie Josie ihr Haar zusammenband und unter ihrer Kapuze versteckte.
„Was zum Geier...“, wollte ich wissen, aber sie war schneller als ich. Sie setzte die Sonnenbrille auf und stieg aus dem Wagen.
„Josephine, was tust du? Du wirst uns auffliegen lassen,“ schimpfte ich.
„Warte hier, ich bin gleich da,“ sagte sie und folgte Lena in den Laden.
Zum Glück konnte man Josie mit der Kapuze und der Brille nicht erkennen. Ich betete, dass Josie unsere Aktion nicht vermasselte.
Lena kam aus dem Geschäft und eine halbe Minute danach - meine Kollegin.
„Was sollte das?“, wollte ich von ihr wissen.
„Schnell, fahr los, sonst enkommt sie uns.“
Ich tat, was sie mir sagte.
„Sie hat Lebensmittel und Verbandzeug gekauft,“ erklärte mir Josie.
„Verbandzeug? In so einem Laden?“, fragt ich.
„Ja. Anscheinend gibt’s so etwas nicht nur in einer Apotheke. Der Laden ist sowieso etwas anders. Es gibt ein bisschen von allem.“
Wir hielten auch weiterhin Abstand. Zum Glück waren ziemlich viele Auto unterwegs, deswegen konnten wir gut unentdeckt bleiben. Eine halbe Stunde später bog sie in einen Waldweg ein. Wir mussten jetzt extrem vorsichtig sein, denn es sah sehr abgelegen aus. Sie würde ein anderes Auto sofort bemerken. Ich verlangsamten unser Tempo in der Hoffnung, dass der Abstand noch grösser wird.
In weiter Ferne konnten wir ein Gebäude sehen. Es war kleiner als ein Haus und grösser als ein Schuppen. Lena hielt an der Hütte an, nahm die Sachen aus dem Kofferraum und ging hinein.
„Alex, Fritz muss da drin sein,“ klang Josie hoffnungsvoll.
Wir parkten unseren Wagen am Rande des Waldes und gingen weiter zu Fuss. Wir waren gut bewaffnet, dennoch rief ich Verstärkung, denn es war Vorschrift.
„Alex, was wenn die Kollegen uns das ganze vermasseln?“, fragte Josie.
„Bis sie da sind, haben wir schon längst die Hütte gestürmt und Fritz befreit. Und die Kollegen können das Miststück dann abführen.“
Josie nickte und wir gingen weiter.
Wir schlichen uns an, wie zwei Kriminelle. An dem kleinen Gebäude angekommen, spähten wir durch die Fenster hinein. Wir waren sehr leise und sehr vorsichtig.
„Alex, ich kann Fritz sehen,“ flüsterte Josie.
Ich musste sie beruhigen.
„Ich sehe ihn auch.“
Er lag auf einer alten, verdreckten Matraze und war verletzt. Sein Bein war verbunden und er hatte eine Platzwunde am Kopf, wahrscheinlich von dem Aufprall.
„Alex, ich habe Angst,“ sagte Josie diesmal extrem leise.
„Ich habe auch Angst, Josephine. Aber da müssen wir jetzt durch. Das schaffen wir.“
„Alex, du trittst die Tür ein und hältst ihr die Knarre vors Gesicht,“ erklärte mir Josie.
„Und was machst du?“, fragte ich.
„Das wirst du sehen. Vertrau mir.“
Bei diesem Satz war mir immer sehr unwohl, aber ich vertraute meiner Partnerin.
Ich atmete ein paar mal durch, nahm meine Waffe in die Hand und brach die Tür auf.
„Polizei, keine Bewegung!“, schrie ich.
Fritz reagierte sofort. Ich konnte eine Erleichterung in seinen Augen sehen. Lena war aber so flink, dass ich kaum reagieren konnte. Sie lief zu Fritz und hielt ihm ein Jagdmesser an die Kehle. Ich konnte definitiv nicht schiessen. Oder konnte ich es doch?
„Lass deine Waffe fallen, Alexander. Oder dein bester Freund wird sterben,“ fauchte sie wie eine Cobra.
„Verdammter Mist, wo war Josie? Ihre Unterstützung könnte ich seht gut gebrauchen,“ dachte ich.
Ich sah, wie hinter Lena und Fritz eine Tür ganz langsam aufging. Sofort kapierte ich, dass Josie versuchte sich durch die Hintertür reinzuschleichen. Ich musste Lena ablenken, damit sie nichts mitbekam.
„Du bist doch total irre. Du glaubst doch nicht, dass du mit deinem Messer schneller bist, als ich mit der Waffe?“, schrie ich laut, damit sie Josie bloss nicht hörte.
„Ich glaube du möchtest nicht, dass wir das ausprobieren, oder? Und jetzt runter mit der Waffe,“ wurde sie laut.
„Knall sie ab,“ flehte Fritz.
Das war das einzige, was er bis jetzt sagte.
„Wirf deine Waffe auf den Boden,“ wiederholte sie.
„Und übrigens, wo ist eure Kollegin? Wollte sie ihren Fritz nicht retten? Hatte sie etwas besseres zu tun?“, machte sie sich über uns lustig, während ich mich zu Boden bückte und meine Waffe hinlegte. Bevor ich mich aufrichtete, hörte ich einen Klick. Das war das Geräusch, als wenn man eine Waffe durchlud.
„Ich bin hier,“ sagte Josie und hielt ihre Waffe an Lenas Hinterkopf.
Sie zuckte, als sie den kalten Waffenlauf spürte.
„Wenn du noch lebend hier rauskommen willst, wirf dein Messer weg, oder ich knalle dich wie eine dreckige Kanalratte ab. Gib mir einen Grund dich abzuknallen,“ schrie Josephine aus der ganzen Kehle, dass sogar ich zusammen zuckte.
Fritz sagte nichts, er verhielt sich sehr gefasst und ruhig. Es war vielleicht auch besser so.
Als Lena das Messer auf den Boden warf, verspürte ich Erleichterung und Glück gleichzeitig.
Josephine legte der Frau die Handschellen an. In dem Moment kamen die Kollegen rein. Ich war so in dem Drama drin, dass ich nicht mal mitbekam, wie Verstärkung kam. Lena wurde abgeführt und Josie widmete sich ihrem Verlobten.
Das Bild würde ich nie vergessen, wie Josie in Fritz' Arme fiel und sie küssten sich, als ob es kein Morgen gäbe.
„Hmm,“ räusperte ich mich.
„Darf ich mich auch mit euch freuen?“, scherzte ich.
Ich umarmte meinen besten Freund.
„Lass uns nachhause fahren,“ forderte ich die beiden auf.
Wir drehten uns um, um endlich aus der Horrorhütte rauszukommen, da hörten wir einen harten Knall. Wir drehten uns um.
„Scheisse! Josie?“, rief Fritz besorgt.
Josie war umgekippt. Fritz' Bein war verletzt, deswegen nahm ich sie auf die Arme und trug sie nach draussen.
Fritz wurde verarztet und Josie lag ebenfalls da und kam langsam zu sich.
„Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt, als sie sah, dass sie mit Fritz in dem Krankenwagen war.
„Die Situation war viel zu stressig für ihren Körper. Sie sind einfach in Ohnmacht gefallen,“ erklärte uns der Sanitäter.
Josie war ziemlich taff, aber nachdem was sie alles erlebt hatte, war es kein Wunder, dass ihr Körper nicht mehr mitmachte.
„So, ich fahre euch jetzt nachhause,“ verkündete ich.
„Josie, wäre es für dich ok, wenn wir noch kurz ins Revier fahren würden?“, fragte Fritz.
Sie nickte. Sie wollten noch Ewald, Karin und den Chef sehen, bevor sie heim fuhren. Das konnte ich irgendwie verstehen.
Wir wurden schon sehnsüchtig erwartet. Die Freude war gross, als die Kollegen Fritz sahen.
„Fritz, endlich bist du wieder da!“, fiel Karin ihm um den Hals.
Fritz lächelte.
Waldi begrüsste ihn mit einem festen Händedruck und klopfte ihm brüderlich auf die Schulter.
„Miss Klick. Danke, dass sie Fritz nachhause gebracht haben,“ sagte Amann, als er zu uns kam.
„Sie brauchen sich nicht zu bedanken. Es war selbstverständlich. Für meinen Kollegen und zukünftigen Ehemann würde ich jede Zeit Himmel und Hölle in Bewegung setzen.“
Wow, das war die schönste Liebeserklärung, die ich je gehört hatte. Seit wann war ich so weich geworden? Wahrscheinlich von Bielefeld abgefärbt. Plötzlich musste ich grinsen.
„Das wissen wir, Miss Klick,“ sagte Chef.
Fritz schaute seine Josie mit viel Liebe und Stolz in den Augen an. Josie sah auch glücklich aus, obwohl ihr die Anspannung noch anzusehen war.
„Miss Klick, würden sie zu mir ins Büro kommen?“, sagte Amann und ging schon vor.
„Ich habe sie aber nicht erschossen,“ rechtfertigte sich Josie, als sie dem Chef ins Büro folgte.
„Lass uns in die Küche gehen und einen Kaffee trinken,“ schlug ich Fritz vor. Er war einverstanden.
Wir nahmen uns zu Trinken und setzten uns hin.
„Fritz. Ich will nicht wie ein Mädchen klingen, aber ich bin so glücklich, dass du wieder da bist.“
„Ich auch, glaub mir. Wie habt ihr mich denn gefunden?“, wollte er wissen.
Ich erzählte ihm die Geschichte mit dem Zettel und wie sich Josie betrank, um ihren Kummer zu betäuben, und wie ich sie unter der Dusche ausnüchtern musste...
„Es tut mir weh, dass Josie so leiden musste,“ sagte Fritz.
„Du musstest aber auch leiden, oder nicht? Josie war sehr verzweifelt, ich auch. Wir halfen uns aber gegenseitig.“
„Danke, Alexander. So einen Freund wie dich, gibt’s nur einmal im Leben. Danke, dass du Josie beigestanden hast.“
„Nichts zu danken. Und jetzt lass uns mit dem Mädchengequatsche aufhören, ok?“
Wir mussten beide lachen.
„Was ist so lustig?“, fragte Josie.
„Mann merkt, dass wir ein Mädchen im Team haben,“ sagte ich.
„Wie soll ich das verstehen?“, fragte sie.
„Wir sitzen hier und quatschen über Gefühle wie zwei Mädels,“ erklärte ich.
Fritz setzte Josie auf seinen Schoss. Sie umschlang ihn mit ihren Armen und lächelte endlich.
„So, ihr Hübschen. Ich bringe euch jetzt nachhause.“
„Magst du noch mit reinkommen?“, fragte mich Josie.
„Du bist lieb, aber nein, danke. Ihr solltet jetzt Zeit miteinander verbringen.“
„Alex, danke für alles. Einen besseren Freund als dich gibt’s nicht.“
„Danke, das habe ich heute schon gehört.“
Mit einem guten Gefühl fuhr ich nachhause, zu meiner Frau und meinen Kindern. Die Geschichte führte mir vor Augen, wie glücklich und gesegnet ich war. Ich konnte schon kaum erwarten, meine Frau in die Arme zu nehmen und ihr zu sagen, dass alles wieder gut war.
Fritz:
„Endlich sind wir alleine. Du hast doch bestimmt Hunger. Ich mache dir etwas zu essen. Was würdest du gerne haben?“, fing Josie an, wie ein Wasserfall zu reden.
Ich glaube, sie war noch sehr angespannt und mit viel Gerede wollte sie es nur verbergen. Sie lief zum Kühlschrank, machte ihn auf und stand einfach da. Kurze Zeit danach machte sie ihn wieder zu und drehte sich zu mir.
„Was wolltest du nochmal?“
Ich ging zu ihr, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie.
„Meine Süsse, ich bin bei dir. Beruhige dich.“
„Ich dachte ich hätte dich verloren,“ sagte sie und liess ihren Gefühlen freien Lauf.
Ihre Tränen kullerten die Wangen herunter. Ich nahm sie an der Hand und führte sie zum Sofa. Wir setzen uns hin und ich nahm sie in meine Arme.
„Ich bleibe immer bei dir, dass musst du wissen,“ versprach ich ihr.
„Du musst wissen, dass ich sehr verzweifelt war...,“ fing Josie an.
„Ich weiss, Alex hat mir alles erzählt.“
Wir saßen einfach da und genossen die Nähe zu einander.
„Übrigens, was wollte Amann von dir?“
„Er hat mir den Polizeipsychologen empfohlen.“
„Und?“
„Ich habe ja gesagt. Im letzten Jahr ist viel passiert. Dass man mich umbringen wollte, damit kam ich noch zurecht. Aber als man mir dich nehmen wollte, war das zu viel. Und ich muss nicht so tun, als ob ich super taff wäre, denn das bin ich nicht. Alles Schlechte, was wir erlebt haben, nagt an meiner Seele. Ich glaube, eine professionelle Hilfe wird mir helfen alles zu verarbeiten.“
„Ich bin sehr stolz auf dich,“ sagte ich und setzte einen Kuss auf ihr Haar.
„Lass uns ins Bett gehen. Ich habe das Gefühl, ich könnte 20 Stunden durchschlafen,“ sagte ich.
Gesagt, getan. Wir legten uns hin, ich umarmte meine Verlobte und drei Sekunden später waren wir eingeschlafen.
Wir konnten wie geplant heiraten.
Josephine hatte noch lange Albträume, aber der Psychologe machte einen sehr guten Job. Er half ihr die Schlimmen Ereignisse zu verarbeiten. Spätestens, als wir erfuhren, dass wir Eltern werden würden, war die Welt wieder in Ordnung...