Josephine Klick - Allein unter Cops (die Fiktive Fortsetzung der 1. Staffel)
von Ringa
Kurzbeschreibung
(Der Autor hat keine Kurzbeschreibung zu dieser Geschichte verfasst.)
GeschichteKrimi, Liebesgeschichte / P16 / Gen
12.08.2014
17.01.2015
35
72.893
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Alle Kapitel
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12.08.2014
1.440
Josie:
Der Feierabend war schon zum greifen nah. Der Arbeitstag war ruhig, es passierte nichts aufregendes.
„Hast du schon deine Sachen für die Reise gepackt?“, fragte ich Fritz.
„Yep“, antwortete er kurz und knapp.
„Wann geht’s denn los?“, fragte Alex.
„Um 18 Uhr fährt unser Zug,“ entgegnete Fritz.
„Soll ich euch zum Bahnhof hinbringen?“, fragte Alex.
„Das würdest du tun? Das wäre echt super,“ sagte ich sehr fröhlich.
„Na klar, gar kein Problem. Wie lange wird die Fahrt nach Bielefeld dauern?“, wollte Alex wissen.
„Mit dem ICE dauert es ungefähr zweieinhalb Stunden,“ erklärte ich ihm.
„Oh, das geht ja.“
Wir redeten noch über dies und das, als Fritz' Handy klingelte. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von fröhlich bis traurig und ein wenig entäuscht.
„Na klar. Es geht ja auch nicht anders. Gut, bis dann.“
Er legte auf und ich schaute ihn schon sehr neugierig und fragend an.
„Was ist los?“, fragte ich.
„Das war Stefanie. Sie hat ausgerechnet heute Abend einen wichtigen Geschäftstermin. Sie will mir Ben vorbeibringen.“
Er schaute mich ein wenig schuldbewusst an.
„Das ist doch selbstverständlich. Ben geht immer vor. Du könntest doch morgen den ersten Zug nach Bielefeld nehmen und nachkommen,“ erklärte ich. Sein Gesicht wurde wieder fröhlicher.
„Na klar, so machen wir es.“
„Oder ich kann meine Fahrt auch für morgen verschieben, dann können wir zusammen fahren,“ sagte ich.
„Nein nein. So ist es sogar besser. Dann hast du Zeit dich mit deinem Vater auszusprechen,“ sagte Fritz.
„Stimmt, du hast recht.“
„Wann soll ich dich abholen?“, fragte mich Alex.
„Um 17.15 Uhr. Der Zug fährt um 18 Uhr, so haben wir genug Zeit.“
„Ok, ich bringe dich jetzt nachhause,“ sagte Fritz.
„Bis gleich,“ sagte ich zu Alex und wir gingen.
Fritz setzte mich bei Viktor zuhause ab und fuhr heim, denn in zwei Stunden brachte Stef Ben vorbei.
Meine Sachen waren schon gepackt, deswegen hatte ich ein wenig Zeit um zu verschnaufen.
„Kannst du diese hier deinem Vater von mir geben?“, fragte Viktor und hielt mir eine Flasche edlen Tropfens entgegen.
„Aber sicher doch, er wird sich sehr freuen,“ sagte ich mit einem Lächeln.
„Bist du nervös?“, fragte Viktor.
„Nicht wirklich,“ entgegnete ich.
Wir unterhielten uns noch ein wenig, als es an der Tür klingelte.
„Das wird Alex sein,“ sagte ich und ging um die Tür zu öffnen.
„Hey, Bielefeld. Bist du soweit?“, fragte Alex.
„Ich bin starklar. Tschüss, Viktor.“
„Gute Fahrt. Melde dich, wenn du angekommen bist und bestelle deinem Vater Grüße von mir.“
„Danke, das mache ich.“
„Alex,“ fing ich an.
„Ja, Bielefeld?“
„Meinst du, Fritz kommt morgen nach?“
Alex schaute mich an wie ein Auto.
„Hat er doch gesagt, oder nicht? Wieso glaubst du, er würde nicht kommen?“
„Naja, vielleicht bekommt er kalte Füsse, weil er meinen Vater treffen soll.“
„Falls du es vergessen hast, was ich mir nicht vorstellen kann, kennt Fritz deinen Vater schon.“
„Ja, aber es ist ein Unterschied, ob man sich beiläufig bei der Arbeit kennenlernt, oder zu einem zu Besuch kommt.“
„Josie, mach dich jetzt nicht verrückt. Du kennst Fritz doch, er sagt immer, was er denkt. Das ist eure Gemeinsamkeit. Und wenn er gesagt hat, dass er kommt, dann kommt er auch.“
Ich wollte noch etwas sagen, aber Alex gab mir zu verstehen, dass er nichts mehr hören wollte.
„Danke, dass du mich zum Bahnhof fährst. Du hast bestimmt etwas besseres zu tun.“
„Tja, einer muss Opfer bringen.“
Er zog eine Grimasse und ich musste lachen.
„Sehr taktvoll, wie immer.“
„Du brauchst nicht mit mir zu warten, in 10 Minuten ist der Zug da. Fahr zu deiner Familie.“
„Ist schon ok, die 10 Minuten Zeit habe ich.“
„Was für Pläne habt ihr fürs Wochenende?“, wollte ich wissen.
„Caro und die Mädels fahren zu meinen Schwiegereltern.“
„Und du? Drückst dich davor? Kommst du mit den Leuten nicht gut klar?“
„Nein, nein. Meine Schwiegereltern sind völlig in Ordnung, ich wollte aber ein wenig allein sein und abschalten.“
„Das verstehe ich.“
„Zum Glück ist meine Frau auch so verständnisvoll.“
„So, der Zug fährt schon ein. Fahr nachhause. Und danke nochmal fürs Hinbringen.“
„Grüss deinen Vater und habt ein schönes Wochenende.“
Alex ging weg und ich stieg in den Zug. Er war nicht besonders voll, denn viele Leute fuhren mit der Regionalbahn. Ich hatte absolut nichts gegen die RE Züge, aber in meinem Fall würde die Fahrt fast sechs Stunden dauern und ich müsste mindestens dreimal umsteigen. Also, ich war froh, dass es ICE Züge gab.
Die Fahrt verging wie im Flug. Ich hatte meinen Mp3 Player dabei und wenn ich Musik hörte, vergass ich die Zeit und konnte richtig gut abschalten.
Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, konnte ich schon meinen Vater sehen. Er sah sehr ungeduldig aus. In dem Moment wurde ich etwas nervös. Ich wusste nicht, wie mein Aufenthalt in Bielefeld verlaufen würde.
„Hallo Papa,“ sagte ich und näherte mich ihm.
„Hallo Josephine,“ sagte er mit viel Freude in seiner Stimme und schloss mich in seine Arme.
„Papa, du erdrückst mich gleich.“
„Entschuldige, ich freue mich so sehr, dass du da bist,“ sagte er als er mich losliess.
„Ich bin auch froh, dass ich hier bin.“
„Lass uns jetzt nachhause fahren. Ich koche für dich, du bist bestimmt am verhungern.“
Mein Vater freute sich wirklich, dass ich da war. Als wir uns das letzte mal sahen, wurde ich von Fritz aus dem Fluss gefischt. So etwas zerrte an den Nerven von einem Vater.
Als ich im Auto saß, schaute ich die ganze Zeit aus dem Fenster.
„Wenn man aus Berlin kommt, wirkt Bielefeld ganz schön klein,“ sagte ich nach einer längeren Pause.
„Das stimmt, den Eindruck hatte ich auch, als ich letztes mal in Berlin war,“ entgegnete mein Vater.
Als wir auf den Hof fuhren, empfand ich Nostalgie. Obwohl ich fast vor einem Jahr aus meinem Zuhause floh, hatte ich gerade nur positive Gefühle.
Als ich aus dem Auto stieg, musste ich mich umschauen.
„Es hat sich nichts verändert,“ sagte ich.
„Naja, du warst ja auch nicht fünf Jahre weg,“ sagte mein Vater.
Ich musste schmunzeln.
„So lange würde ich gar nicht aushalten ohne dich und mein altes Zuhause zu sehen.“
Bei diesen Worten merkte ich Erleichterung in Vaters Gesicht.
„Lass uns jetzt reingehen und zu Abend essen,“ sagte mein Vater. Ich hatte nichts dagegen, denn ich war am verhungern.
„Josephine,“ fing Vater an. „Ich hoffe, du wirst mir irgendwann verzeihen.“
„Papa, ich verzeihe dir. Du hast einen Fehler gemacht und Fehler zu machen ist menschlich. Was für ein Mensch wäre ich, wenn ich dir, meinem Vater, nicht verzeihen würde.“
Ich konnte sehen, wie seine Augen feucht wurden.
„Du bist die beste Tochter, die man sich wünschen kann. Ich bin wahnsinnig stolz auf dich.“
„Danke, Papa.“
„Ich danke dir.“
Allmählich beruhigte sich mein Vater und die Stimmung lockerte sich.
„Wusstest du, dass Stefan vor kurzem bei mir war?“, fragte ich.
Mein Vater machte grosse Augen.
„Nein, dass wusste ich nicht. Ich habe keinen persönlichen Kontakt mehr zu ihm. Nur auf der Arbeit.
Was wollte er von dir?“
Ich erzählte ihm alle Einzelheiten. Er sagte nochmal, wie stolz er auf mich ist.
„Darf ich fragen, wieso du alleine gekommen bist? Am Telefon sagtest du, dass „wir kommen“.“
„Ach ja, Fritz kommt morgen nach. Er muss sich heute abend noch um seinen Sohn kümmern.“
„So so, Fritz,“ schmunzelte mein Vater.
„Ja, mein Fritz.“
Alex:
Carolin entschied sich, heute abend zu ihren Eltern zu fahren, damit sie noch mehr Zeit miteinander verbringen konnten.
Ich machte es mir auf der Couch gemütlich und wollte schon einen Schluck von meinem gut gekühlten Bier nehmen. Da klingelte mein Handy.
„Alex, kannst du mich zum Bahnhof hinbringen?“, sagte Fritz auf der anderen Seite der Leitung.
„Warte mal, ich bin ein wenig verwirrt.“
Doch bevor ich weiter reden konnte, fuhr Fritz fort.
„Stef hat gerade angerufen. Ihr Geschäftstermin wurde abgesagt, deswegen kann ich den nächsten Zug nach Bielefeld nehmen.“
„Also gut. Bis gleich.“
Zum zweiten mal innerhalb zwei Stunden stand ich mit einem meiner Kollegen im Bahnhof und wartete, bis der Zug kam.
„Sagst du Josie nicht bescheid, dass du quasi zu ihr unterwegs bist?“, fragte ich.
„Nö, ich werde sie überraschen,“ sagte mein Freund.
„Aber wenn keiner weiss, dass du kommst, kann dich auch keiner vom Bahnhof abholen.“
„Ich kann einen Bus oder ein Taxi nehmen. Die Adresse habe ich. Ich werde in Bielefeld schon nicht verloren gehen.“
„Melde dich, wenn du angekommen bist, ok?“ sagte ich.
„Ok, Papa,“ machte er sich über mich lustig.
„Du bist ein Arsch,“ sagte ich.
Fritz verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.
Fritz verschwand im Zug und ich machte mich auf den Weg nachhause. Ich freute mich endlich ungestört meinen Abend geniessen zu können.
Der Feierabend war schon zum greifen nah. Der Arbeitstag war ruhig, es passierte nichts aufregendes.
„Hast du schon deine Sachen für die Reise gepackt?“, fragte ich Fritz.
„Yep“, antwortete er kurz und knapp.
„Wann geht’s denn los?“, fragte Alex.
„Um 18 Uhr fährt unser Zug,“ entgegnete Fritz.
„Soll ich euch zum Bahnhof hinbringen?“, fragte Alex.
„Das würdest du tun? Das wäre echt super,“ sagte ich sehr fröhlich.
„Na klar, gar kein Problem. Wie lange wird die Fahrt nach Bielefeld dauern?“, wollte Alex wissen.
„Mit dem ICE dauert es ungefähr zweieinhalb Stunden,“ erklärte ich ihm.
„Oh, das geht ja.“
Wir redeten noch über dies und das, als Fritz' Handy klingelte. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von fröhlich bis traurig und ein wenig entäuscht.
„Na klar. Es geht ja auch nicht anders. Gut, bis dann.“
Er legte auf und ich schaute ihn schon sehr neugierig und fragend an.
„Was ist los?“, fragte ich.
„Das war Stefanie. Sie hat ausgerechnet heute Abend einen wichtigen Geschäftstermin. Sie will mir Ben vorbeibringen.“
Er schaute mich ein wenig schuldbewusst an.
„Das ist doch selbstverständlich. Ben geht immer vor. Du könntest doch morgen den ersten Zug nach Bielefeld nehmen und nachkommen,“ erklärte ich. Sein Gesicht wurde wieder fröhlicher.
„Na klar, so machen wir es.“
„Oder ich kann meine Fahrt auch für morgen verschieben, dann können wir zusammen fahren,“ sagte ich.
„Nein nein. So ist es sogar besser. Dann hast du Zeit dich mit deinem Vater auszusprechen,“ sagte Fritz.
„Stimmt, du hast recht.“
„Wann soll ich dich abholen?“, fragte mich Alex.
„Um 17.15 Uhr. Der Zug fährt um 18 Uhr, so haben wir genug Zeit.“
„Ok, ich bringe dich jetzt nachhause,“ sagte Fritz.
„Bis gleich,“ sagte ich zu Alex und wir gingen.
Fritz setzte mich bei Viktor zuhause ab und fuhr heim, denn in zwei Stunden brachte Stef Ben vorbei.
Meine Sachen waren schon gepackt, deswegen hatte ich ein wenig Zeit um zu verschnaufen.
„Kannst du diese hier deinem Vater von mir geben?“, fragte Viktor und hielt mir eine Flasche edlen Tropfens entgegen.
„Aber sicher doch, er wird sich sehr freuen,“ sagte ich mit einem Lächeln.
„Bist du nervös?“, fragte Viktor.
„Nicht wirklich,“ entgegnete ich.
Wir unterhielten uns noch ein wenig, als es an der Tür klingelte.
„Das wird Alex sein,“ sagte ich und ging um die Tür zu öffnen.
„Hey, Bielefeld. Bist du soweit?“, fragte Alex.
„Ich bin starklar. Tschüss, Viktor.“
„Gute Fahrt. Melde dich, wenn du angekommen bist und bestelle deinem Vater Grüße von mir.“
„Danke, das mache ich.“
„Alex,“ fing ich an.
„Ja, Bielefeld?“
„Meinst du, Fritz kommt morgen nach?“
Alex schaute mich an wie ein Auto.
„Hat er doch gesagt, oder nicht? Wieso glaubst du, er würde nicht kommen?“
„Naja, vielleicht bekommt er kalte Füsse, weil er meinen Vater treffen soll.“
„Falls du es vergessen hast, was ich mir nicht vorstellen kann, kennt Fritz deinen Vater schon.“
„Ja, aber es ist ein Unterschied, ob man sich beiläufig bei der Arbeit kennenlernt, oder zu einem zu Besuch kommt.“
„Josie, mach dich jetzt nicht verrückt. Du kennst Fritz doch, er sagt immer, was er denkt. Das ist eure Gemeinsamkeit. Und wenn er gesagt hat, dass er kommt, dann kommt er auch.“
Ich wollte noch etwas sagen, aber Alex gab mir zu verstehen, dass er nichts mehr hören wollte.
„Danke, dass du mich zum Bahnhof fährst. Du hast bestimmt etwas besseres zu tun.“
„Tja, einer muss Opfer bringen.“
Er zog eine Grimasse und ich musste lachen.
„Sehr taktvoll, wie immer.“
„Du brauchst nicht mit mir zu warten, in 10 Minuten ist der Zug da. Fahr zu deiner Familie.“
„Ist schon ok, die 10 Minuten Zeit habe ich.“
„Was für Pläne habt ihr fürs Wochenende?“, wollte ich wissen.
„Caro und die Mädels fahren zu meinen Schwiegereltern.“
„Und du? Drückst dich davor? Kommst du mit den Leuten nicht gut klar?“
„Nein, nein. Meine Schwiegereltern sind völlig in Ordnung, ich wollte aber ein wenig allein sein und abschalten.“
„Das verstehe ich.“
„Zum Glück ist meine Frau auch so verständnisvoll.“
„So, der Zug fährt schon ein. Fahr nachhause. Und danke nochmal fürs Hinbringen.“
„Grüss deinen Vater und habt ein schönes Wochenende.“
Alex ging weg und ich stieg in den Zug. Er war nicht besonders voll, denn viele Leute fuhren mit der Regionalbahn. Ich hatte absolut nichts gegen die RE Züge, aber in meinem Fall würde die Fahrt fast sechs Stunden dauern und ich müsste mindestens dreimal umsteigen. Also, ich war froh, dass es ICE Züge gab.
Die Fahrt verging wie im Flug. Ich hatte meinen Mp3 Player dabei und wenn ich Musik hörte, vergass ich die Zeit und konnte richtig gut abschalten.
Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, konnte ich schon meinen Vater sehen. Er sah sehr ungeduldig aus. In dem Moment wurde ich etwas nervös. Ich wusste nicht, wie mein Aufenthalt in Bielefeld verlaufen würde.
„Hallo Papa,“ sagte ich und näherte mich ihm.
„Hallo Josephine,“ sagte er mit viel Freude in seiner Stimme und schloss mich in seine Arme.
„Papa, du erdrückst mich gleich.“
„Entschuldige, ich freue mich so sehr, dass du da bist,“ sagte er als er mich losliess.
„Ich bin auch froh, dass ich hier bin.“
„Lass uns jetzt nachhause fahren. Ich koche für dich, du bist bestimmt am verhungern.“
Mein Vater freute sich wirklich, dass ich da war. Als wir uns das letzte mal sahen, wurde ich von Fritz aus dem Fluss gefischt. So etwas zerrte an den Nerven von einem Vater.
Als ich im Auto saß, schaute ich die ganze Zeit aus dem Fenster.
„Wenn man aus Berlin kommt, wirkt Bielefeld ganz schön klein,“ sagte ich nach einer längeren Pause.
„Das stimmt, den Eindruck hatte ich auch, als ich letztes mal in Berlin war,“ entgegnete mein Vater.
Als wir auf den Hof fuhren, empfand ich Nostalgie. Obwohl ich fast vor einem Jahr aus meinem Zuhause floh, hatte ich gerade nur positive Gefühle.
Als ich aus dem Auto stieg, musste ich mich umschauen.
„Es hat sich nichts verändert,“ sagte ich.
„Naja, du warst ja auch nicht fünf Jahre weg,“ sagte mein Vater.
Ich musste schmunzeln.
„So lange würde ich gar nicht aushalten ohne dich und mein altes Zuhause zu sehen.“
Bei diesen Worten merkte ich Erleichterung in Vaters Gesicht.
„Lass uns jetzt reingehen und zu Abend essen,“ sagte mein Vater. Ich hatte nichts dagegen, denn ich war am verhungern.
„Josephine,“ fing Vater an. „Ich hoffe, du wirst mir irgendwann verzeihen.“
„Papa, ich verzeihe dir. Du hast einen Fehler gemacht und Fehler zu machen ist menschlich. Was für ein Mensch wäre ich, wenn ich dir, meinem Vater, nicht verzeihen würde.“
Ich konnte sehen, wie seine Augen feucht wurden.
„Du bist die beste Tochter, die man sich wünschen kann. Ich bin wahnsinnig stolz auf dich.“
„Danke, Papa.“
„Ich danke dir.“
Allmählich beruhigte sich mein Vater und die Stimmung lockerte sich.
„Wusstest du, dass Stefan vor kurzem bei mir war?“, fragte ich.
Mein Vater machte grosse Augen.
„Nein, dass wusste ich nicht. Ich habe keinen persönlichen Kontakt mehr zu ihm. Nur auf der Arbeit.
Was wollte er von dir?“
Ich erzählte ihm alle Einzelheiten. Er sagte nochmal, wie stolz er auf mich ist.
„Darf ich fragen, wieso du alleine gekommen bist? Am Telefon sagtest du, dass „wir kommen“.“
„Ach ja, Fritz kommt morgen nach. Er muss sich heute abend noch um seinen Sohn kümmern.“
„So so, Fritz,“ schmunzelte mein Vater.
„Ja, mein Fritz.“
Alex:
Carolin entschied sich, heute abend zu ihren Eltern zu fahren, damit sie noch mehr Zeit miteinander verbringen konnten.
Ich machte es mir auf der Couch gemütlich und wollte schon einen Schluck von meinem gut gekühlten Bier nehmen. Da klingelte mein Handy.
„Alex, kannst du mich zum Bahnhof hinbringen?“, sagte Fritz auf der anderen Seite der Leitung.
„Warte mal, ich bin ein wenig verwirrt.“
Doch bevor ich weiter reden konnte, fuhr Fritz fort.
„Stef hat gerade angerufen. Ihr Geschäftstermin wurde abgesagt, deswegen kann ich den nächsten Zug nach Bielefeld nehmen.“
„Also gut. Bis gleich.“
Zum zweiten mal innerhalb zwei Stunden stand ich mit einem meiner Kollegen im Bahnhof und wartete, bis der Zug kam.
„Sagst du Josie nicht bescheid, dass du quasi zu ihr unterwegs bist?“, fragte ich.
„Nö, ich werde sie überraschen,“ sagte mein Freund.
„Aber wenn keiner weiss, dass du kommst, kann dich auch keiner vom Bahnhof abholen.“
„Ich kann einen Bus oder ein Taxi nehmen. Die Adresse habe ich. Ich werde in Bielefeld schon nicht verloren gehen.“
„Melde dich, wenn du angekommen bist, ok?“ sagte ich.
„Ok, Papa,“ machte er sich über mich lustig.
„Du bist ein Arsch,“ sagte ich.
Fritz verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.
Fritz verschwand im Zug und ich machte mich auf den Weg nachhause. Ich freute mich endlich ungestört meinen Abend geniessen zu können.