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Josephine Klick - Allein unter Cops (die Fiktive Fortsetzung der 1. Staffel)

von Ringa
Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi, Liebesgeschichte / P16 / Gen
12.08.2014
17.01.2015
35
72.893
1
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Dieses Kapitel
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12.08.2014 3.473
 
Was nachher geschah...

Fritz:
Ich saß hier schon seit 2 Stunden und wurde verhört. Mir wurden tausend Fragen gestellt, unter anderem auch, wieso ich Clemens Bremer getötet hatte. Bitte? Was war das für eine blöde Frage? Ich hatte ihn getötet, um meine Kollegin zu retten. Ob ich dasselbe getan hätte, wenn ich nichts für sie empfinden würde? Ob ich sie sonst hätte ertrinken lassen? Ich wusste es nicht, möglich wär's, aber Fakt war, dass ich etwas für meine Kollegin empfand und das nicht zu knapp.
Ich versuchte mein Verhalten zu erklären, nur das mit den romantischen Gefühlen liess ich aus.
„ Herr Bremer war ein mehrfacher Frauenmörder. Hätte ich ihn am Leben gelassen, wäre meine Kollegin ertrunken. Ich will nicht über Leben und Tod bestimmen, aber sie wollen doch nicht sagen, dass das Leben eines Mörders mehr wert ist als das einer Polizistin?! Meine Kollegin wäre ertrunken und Herr Bremer wäre nach ein paar Jahren wieder frei gewesen und hätte sehr wahrscheinlich weiter getötet. Wenn ihr mich einsperren wollt, tut euch kein Zwang an. Ich bereue meine Tat nicht, ich würde es wieder tun.“
Ich hielt meine Rede. Dann dachte ich, das war's, ich würde im Knast versauern. Die Fachleute beim Verhör zeigten keine grossen Emotionen, deswegen konnte ich überhaupt nicht einschätzen, wie es um mich stand. Ich war in so einer beschissenen Lage, aber das einzige, woran ich denken konnte, war Josephine, meine Josephine. Wie es ihr wohl ging?

Josie:
Ich und Alex saßen im Flur neben dem Raum, in dem Fritz verhört wurde. Mann, verging die Zeit langsam. Ich hatte so ein Gefühl, dass ich schon seit 10 Stunden da saß und wartete. Ich hatte Alex vorgeschlagen, dass er nachhause fährt, zu seiner Familie, aber er wollte nicht. Er hatte mit Carolin telefoniert und abgesprochen, dass er hier bleibt, bei seinem besten Freund. Er wollte ihm beistehen. Ich konnte es förmlich spüren, wie sauer Alex auf mich war.
„Alex, ich weiss, du denkst , ich habe Fritz' Leben zerstört. Das wollte ich nicht, aber ich werde jetzt kein schlechtes Gewissen haben, dass ich lebe,“ sagte ich mit ruhiger Stimme.  „Fritz hat sein Leben riskiert, um meins zu retten. Ich verdanke ihm absolut alles.“
Alex saß nur da und guckte auf einen Punkt. Er war verständlicherweise besorgt um seinen besten Freund.
„Josephine“, sagte er ruhig. „Er hat dich gerettet, weil er dich liebt.“
„Ich liebe ihn doch auch“, sagte ich mit zitternder Stimme. Was? Habe ich das jetzt gesagt? Bis jetzt wollte ich es mir selbst nicht eingestehen, aber so war es. Ich hatte mich in Fritz verliebt und ich wollte gegen dieses Gefühl nicht mehr ankämpfen.
„Dann muss er das erfahren, je eher, desto besser,“ sagte Alex, jetzt ein bisschen lauter.
„Das würde ich, wenn ich zu ihm dürfte. Mein Gott, ich kann mir nicht mal vorstellen, wie er sich gerade fühlt“. Diesmal klang ich schon ziemlich verzweifelt. Zu meiner Überraschung legte Alex seinen Arm auf meine Schulter und drückte mich kurz. Ich war sehr dankbar dafür, obwohl ich wusste, dass er mich nicht besonders mochte.

Die Tür zum Verhörraum öffnete sich und wir beide sprangen sofort auf. Fünf Leute kamen da raus, und uns wurde gesagt, dass wir zu Fritz dürften. Ich hatte Alex gesagt, er sollte als erstes reingehen und alleine mit ihm sprechen, ich würde hier warten und danach zu ihm gehen.

Alex:
„Oh Fritz“, sagte ich. „Was hast du getan?“
„Josies Leben gerettet, falls du dich nicht erinnern kannst“, sagte Fritz ironisch.
„Mann, Fritz, du wirst wahrscheinlich in den Knast wandern und du machst hier ironische Bemerkungen?“ Ich war sauer geworden. „Ich brauche dich, Fritz. Du bist mein Partner und mein bester Freund.“
„Und Josie brauchte meine Hilfe. Kanntst du dir vorstellen im Auto zu sitzen und zu denken, dass du gleich sterben wirst?“ Fritz schrie beinah.  „Ich konnte sie nicht sterben lassen, ich brauche sie, ich will sie.“
„Ja, ich kann dich verstehen, ich bin kein Unmensch“, sagte ich.
„Apropos SIE. Sie wartet draussen im Flur.“
Fritz' Augen fingen an zu leuchten.
„Wirklich?“ fragte Fritz glücklich wie ein Kind.
„Wirklich,“ sagte ich. „Was glaubst du denn? Du sitzt hier und sie fährt seelenruhig nachhause?“
„Naja, verständlich wäre es, sie war ja kurz davor zu sterben“, meinte Fritz.
„Und du hast ja auch nur dein Leben riskiert,“ sagte ich ziemlich ironisch.
„Wie geht’s Josie denn?“, fragte Fritz.
„Du kannst sie es gleich selber fragen. Ich fahre jetzt nachhause, Carolin macht sich auch Sorgen. Ich soll dich von ihr grüssen.“
„Danke,“ sagte Fritz.

Josie:
Die Tür ging auf und mein Herz fing an zu klopfen wie nie zuvor. Ich konnte es schon kaum erwarten Fritz zu sehen.
„Du kannst jetzt zu ihm“, sagte Alex und wir verabschiedeten uns. Ich konnte immer noch sehen, dass Alex sauer auf mich war. Irgendwie konnte ich ihn auch verstehen. Sein Kollege und bester Freund hatte alles für mich riskiert. Für mich, die verhasste Kollegin aus Bielefeld. Ich trat in den Raum, und da war er, mein Fritz. Mein Fritz? Wie waren nicht zusammen, wir hatten uns nicht einmal eingestehen wollen, dass da Gefühle im Spiel waren, aber es gab ein Band, das uns verband und ich spürte, dass er zu mir gehörte. Fühlte sich das vielleicht so an,  wenn die Liebe vom Schicksal bestimmt war? Na, das würden wir ja sehen. Egal, wenn Fritz das alles auch anders sah, an meinen Gefühlen änderte sich nichts. "Wieviele Gedanken kann man in ein paar Sekunden haben?", dachte ich mir.
Als Fritz mich reinkommen sah, sprang er auf und umarmte mich. Ich erwiderte seine Umarmung und dann fing ich an zu heulen. Die ganzen Ereignisse hatten mich sehr aufgewühlt und ich konnte die Emotionen nicht mehr unterdrücken. Ich heulte wie ein kleines Mädchen aber Fritz stellte keine Fragen, er verstand mich ohne Worte. Er hielt mich in seinen Armen und das war das Beste in dem Moment, was er machen konnte.  
„Fritz, es tut mir leid, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe, dir geht’s auch dreckig und du musst mich noch trösten.“
Ich sah ihn mit meinen verheulten Augen an und er strahlte so viel Liebe aus, es war unbeschreiblich.
„Josie, es ist alles gut. Ich bin für dich da, immer“, sagte er sehr liebevoll.
„Fritz, du hast mein Leben gerettet. Ich verdanke dir alles und du sollst wissen, ich hätte das gleiche auch für dich getan. Ich würde jederzeit mein Leben für dich riskieren, denn ich könnte es nicht ertragen, wenn du nicht  bei mir wärst. Und ich werde es nicht ertragen können, wenn du ins Gefängnis gehen musst. Ich werde es nicht zulassen, “ sagte ich.
Er hielt mich noch ganz lange in seinen Armen, bis die Tür aufging und unser Chef den Kopf reinsteckte.
„Raus ihr beiden,“ sagte er und wir sahen uns mit grossen Augen an.  
„Wie jetzt?“, fragte Fritz.
„Deine Argumente haben die Jury überzeugt, du bist frei aber für 2 Wochen suspendiert.“
Wir konnten unseren Ohren nicht trauen. Ich war so glücklich, ich hätte Fritz am liebsten auf der Stelle geküsst. Aber damit wartete ich lieber, bis wir ganz alleine waren...

Fritz:
Wir gingen Hand in Hand hinaus und als wir draussen standen, hatte ich ein Verlangen Josie zu küssen. Aber ich bin ein Glückspilz, denn sie hatte anscheinend den gleichen Gedanken. Wir schauten uns tief in die Augen und dann küssten wir uns. Ihre Lippen waren so weich und schmeckten gut. Der Kuss war lang und leidenschaftlich und so viel Liebe hatte ich schon lange nicht mehr empfunden. Josie liebte mich auch, dass wusste ich, das konnte ich in meiner Seele spüren.
„Fritz, kannst du mich nachhause fahren?“, fragte Josie, als unsere Lippen sich von einanden lösten. „Mir ist kalt, ich bin hungrig und ich möchte die schlimmen Ereignisse einfach wegduschen.“
„Klar bringe ich dich nachhause, keine Frage. Ich muss auch essen und mich frisch machen.“
Wir lächelten uns an und stiegen in unseren Dienstwagen. Als wir da waren, bat Josie mich sie bis zur Tür zu begleiten. Das tat ich sehr gerne. Wir verabschiedeten uns mit einer sehr innigen Umarmung und als ich mich schon umdrehen wollte, hielt sie mich an meinem Arm zurück. Eine Hand vergrub sie in meinen Haaren und die andere legte sie auf meine Wange, streichelte sie sanft und dann küsste sie mich sehr heiß und leidenschaftlich. Ich war machtlos gegen dieses Gefühl.
„Und du willst, dass ich jetzt nachhause fahre? Nach so einem Kuss?“, fragte ich und sie lachte.
„Für mich ist es auch nicht so einfach, glaube mir,“ sagte Josie.
„Aber weisst du was? Fahr jetzt nachhause, dusch und komm einfach wieder zu mir, dann können wir zusammen essen. Ich wollte eh etwas machen, dann kann ich auch genauso gut für zwei Leute kochen. Was sagst du?“
„Ich sage definitiv ja. Ich bin dann in 45 Minuten wieder da, ok? Reicht dir die Zeit?“, fragte ich.
„Klar doch, ich kann es kaum erwarten,“ sagte sie und machte mich damit sehr glücklich. Ich stieg ins Auto, sie winkte mir zu und ich fuhr los.

Josie:
Ich ging direkt ins Badezimmer. Ich hatte noch ungefähr 40 Minuten Zeit bis Fritz kam, also nahm ich eine kurze aber heisse Dusche. Anschliessend stand ich vor meinem Kleiderschrank. Für eine Modenschau hatte ich keine Zeit, also entschied ich mich für eine enganliegende Jeans und ein schwarzes T-shirt. Ich drehte mich ein paar Mal um meine eigene Achse und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah zwar nicht wie ein Supermodel aus, aber ich war mit meinem Körper zufrieden. Welche Frau konnte das schon von sich behaupten? Meine lockigen Haaren liess ich so trocknen, denn wenn ich sie föhnte, sah ich aus, als hätte ich einen Heuhaufen auf dem Kopf. Ich schaute auf die Uhr, es war 16.25 Uhr. Ich hatte also noch 20 Minuten Zeit, bis Fritz kam. Ich ging direkt in die Küche. Auf  dem Tisch lag ein Zettel, in Viktors Handschrift:
„Ich bin für ein paar Tage weg, geschäftlich. Wenn irgendwas ist, kannst du mich jede Zeit anrufen. Liebe Grüße, Viktor.“
Ich war ein  bisschen erleichtert, dass Viktor nicht da war, sonst hätte ich ihm die Ereignisse von heute erzählen müssen und dafür hätte ich keine Nerven gehabt. Ich würde es ihm erzählen, wenn er wieder da war.
Ich machte den Kühlschrank auf um zu erkunden, was ich zum Essen zaubern könnte. Oh, ich hatte Fritz vergessen zu fragen, was er gerne aß, aber er war ein bodenständiger Typ. Also, Hausmanskost würde genau das Richtige sein. Im Kühlschrank befanden sich Pellkartoffeln, Steaks und Zutaten für einen frischen Salat. Toll, dachte ich mir. Es würde ein schnelles und leckeres Essen werden. Das Fleisch war in der Pfanne, aus den Pellkartoffeln wurden Bratkartoffeln und mit dem Salat war ich auch gerade eben fertig geworden, da klingelte es an der Haustür. Erst jetzt merkte ich, wie aufgeregt ich tatsächlich war. Angekommen an der Tür musste ich noch ein paar Mal tief ein und ausatmen, weil mein Herz wie verrückt klopfte. Endlich machte ich die Tür auf und da stand er und strahlte mich an, als ob nichts Schlimmes heute passiert wäre. Ich musste auch lächeln. „Komm rein, Fritz, schön, dass du da bist,“ endlich. Das letzte Wort hatte ich aber nicht laut gesagt, sondern nur gedacht. Ich wollte ihn nicht verschrecken, weil ich vielleicht zu voreilig war. Fritz kam rein, wir umarmten uns und er küsste mich auf die Wange. Ich musste breit grinsen.
„Mit nassen Haaren siehst du sehr sexy aus,“ sagte er zu mir.
Ich wurde ein bisschen rot im Gesicht und bedankte mich.
„Du siehst auch nicht so übel aus“, sagte ich und wir lachten beide.
„Mhhh, das riecht aber gut, was hast du gekocht?“
„Komm her und schaue selbst“, sagte ich und zeigte ihm mit meiner Handbewegung, er sollte zum Tisch kommen.
„Was magst du trinken? Wein, Bier?“
„Hast du vielleicht ein alkoholfreies Bier da?", fragte Fritz.  
„Klar, du bist ja am Steuer, das habe ich total ausgeblendet.“
„Ich wollte nach dem Essen zu Alex fahren und ich möchte, dass du mitkommst. Ich habe etliche Anrufe von ihm auf meinem Handy und ich wollte ihn überraschen.“
„Fritz, du weisst doch, dass Alex mich nicht leiden kann. Wäre es nicht besser, wenn du alleine zu ihm fährst?“
„Josie, es stimmt doch gar nicht, er ist nur ein wenig eifersüchtig, das war's.“
„Ich kann ihn auch irgendwie verstehen,“ sagte ich.
„Süsse, bitte, komm mit mir mit.“
„Ja, ok, ich komme mit und jetzt lass uns essen, ich verhungere gleich.“
Er setzte sich hin und ich servierte das Essen.
„Wow, das sieht toll aus. Ich wusste nicht, dass du kochen kannst,“ sagte Fritz voll begeistert.
„Tja, ich kann einiges mehr, als nur reiten, fechten und gut schiessen“, sagte ich.
„Das sehe ich,“ sagte Fritz. „Ich bin schon gespannt, alles über dich zu erfahren.“ „Ich auch über dich,“ sagte ich.
Während wir aßen, redeten wir über absolut alles. Ich musste mich nicht verstellen. In seiner Gegenwart konnte ich so sein, wie ich war und das war toll. Fritz sah auch glücklich aus.  
„Danke für das super leckere Essen. Ich werde dir mit dem Abräumen helfen.“ „Danke, das ist lieb.“
Der Tisch war schnell abgeräumt und ich wollte unbedingt mit Fritz reden. Ich wollte, dass er wusste, was ich für ihn empfand.
„Fritz, bevor wir zu Alex fahren wollte ich mit dir reden.“
„Was ist los, Süsse? Das klingt ja sehr ernst.“
„Sei unbesorgt, setz dich lieber.“
Jetzt war Fritz nun wirklich sehr besorgt. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf das Sofa.
„Fritz, als ich im Auto saß und es sich mit Wasser füllte... Das einzige, woran ich dachte, warst du. Ich dachte, ich werde sterben und werde nie die Gelegenheit haben dir zu sagen, was ich für dich empfinde. Ich bin zum zweiten Mal geboren worden. Du hast mir eine zweite Chance gegeben und ich will es jetzt nicht vermasseln. Fritz, ich liebe dich und wenn ich liebe, dann aus der Tiefe meines Herzens und meiner Seele. Aber wenn du nicht das gleiche für mich empfindest, dann musst du mir das jetzt sagen, ja?“
Mit  so einer schnulzigen Rede hatte ich ihn wahrscheinlich komplett verschreckt, dachte ich mir. Ich sah Fritz an und ich konnte Erleichterung in seinem Gesicht sehen.
„Josephine, ich liebe dich über alles. So eine Liebe habe ich noch nie für eine Frau empfunden.“
Ich konnte es nicht glauben, dass er mich genauso liebte wie ich ihn.
„Ich bin die glücklichste Frau der Welt,“ sagte ich und dann versank ich in seinen starken Armen. Ich fühlte mich so sicher und geborgen.
„In deinen Armen ist der sicherste Platz für mich“, sagte ich ihm und er küsste mich, wie immer sehr leidenschaftlich und voller Liebe. Als wir uns voneinander lösten, fiel mir ein, dass wir noch Alex besuchen wollten.

Als wir vor der Tür von Familie Mahler standen und Fritz die Klingel betätigte, war ich doch sehr nervös. Was würde Alex wohl sagen, wenn er mich sah? Begeistert würde er nicht sein. Die Tür ging auf und da stand Alex.
„Fritz? Was machst du hier? Sag nicht, dass Bielefeld dir geholfen hat aus dem Revier zu fliehen. Wirst du jetzt etwa gesucht?“, fragte Alex ganz ernst.  
Wenn man mich kannte, war seine Reaktion nicht unverständlich.
„Alex, dürfen wir rein, oder was? Es ist arschkalt draussen.“
„Klar, sorry. Kommt rein.“
Alex war immer noch sehr verwirrt, aber bevor er etwas sagen konnte, fiel ihm Fritz ins Wort.
„Ich bin frei, Alex. Ich bin frei und nur zwei Wochen suspendiert.“
Alex konnte seinen Ohren nicht trauen.
„Wirklich jetzt, oder verarschst du mich?“
„Glaub mir, er ist frei, sonst würden wir nicht hier stehen“, sagte ich.
Alex war so glücklich. Er und Fritz umarmten sich.
„Schatz, komm her. Fritz und Josie sind da“, schrie Alex durch das ganze Haus.
Carolin kam von oben angelaufen und war sehr froh uns zu sehen. Erst schloss sie Fritz in die Arme und dann mich.
„Josephine, ich bin so froh, dass Sie gesund sind.“
Sie drückte mich ganz fest. Alex sah sie ein bisschen verwirrt an.
„Wollen wir uns nicht duzen, Frau Mahler?“ fragte ich.  
„Aber sicher. Nenn mich Carolin.“  
„Und ich bin Josephine. Freunde nennen mich Josie.“
Carolin schloss mich nochmal in ihre Arme und ab dem Augenblick wusste ich, dass wir sehr gute Freundinnen sein würden.
„Kommt, setzt euch,“ sagte Alex und führte uns ins Wohnzimmer. Carolin ging in die Küche um Kaffee zu machen. Ich ging zu ihr um zu helfen. Alex und Fritz konnten alleine reden und ich freute mich mit Carolin ein bisschen quatschen zu können.
„Ich konnte es kaum fassen, als mir Alex erzählte, was passiert war“, sagte Carolin. „Ich bin so froh, dass ihr beiden gesund und munter seid. Wie verkraftest du das Ereignis?“, fragte sie mich.
„Tja, mit Hilfe meines Schutzengels.“ Ich schaute zu Fritz und lächelte.
„Oh, verstehe“, sagte Carolin.
„Ich fürchte, Alex wird nicht so verständnisvoll sein wie du.“
„Mach dir keine Gedanken. Alex braucht eben ein bisschen Zeit, bis er neue Freundschaften an sich ranlässt,“ beruhigte mich Carolin.
„Ich wäre schon zufrieden, wenn er mich wenigstens nicht hassen würde“, sagte ich traurig.
„Erzähl doch kein Blödsinn, er hasst dich nicht, er hat schon öfter von dir erzählt, wie du den beiden die Fälle aufzuklären hilfst.“
„Ach ja?“, sagte ich und musste lächeln. „Dann ist die Hoffnung doch nicht verloren, dass wir irgendwann Freunde werden.“
„Ganz bestimmt,“ sagte Carolin und legte mir ihre Hand auf die Schulter.
„So, der Kaffee ist fertig,“ sagte Carolin und ich tappste mit den Keksen hinter ihr her. Ich setzte mich zu Fritz und er umarmte mich. Carolin lächelte und Alex war auch nicht so überrascht, was mir merkwürdig vorkam.
„Wir müssen euch was sagen,“ fing Fritz an. „Ich und Josie sind jetzt ein Paar. Wir lieben uns.“
Fritz umarmte mich jetzt noch fester und küsste mich auf die Wange.
„Wieso überrascht mich das nicht,“ sagte Alex. „Nur ich dachte, du wärst noch nicht bereit für eine neue Beziehung, nach dem Desaster mit deinem Ex-Verlobten. Ich dachte, du würdest Fritz das Herz brechen.“  
Carolin haute Alex mit dem Ellenbogen in die Seite.
„Musst du so direkt und taktlos sein?“, meinte sie und warf ihm einen bösen Blick zu.
„Hey, alles gut,“ sagte ich. „Ich schätze Menschen, die sagen, was sie denken und nicht hinter dem Rücken was-weiss-ich-was treiben.“
„Alex, können wir ungestört miteinander reden?“, fragte ich und stand auf. Alle drei schauten mich fragend an.
„Klar, gehen wir auf die Terasse, da sind wir ungestört, sagte Alex.
Ich drückte Fritz einen Kuss auf die Stirn und folgte Alex nach draussen.
„Hör mal, Alex. Ich weiss, du magst mich nicht besonders, aber ich will dir klarmachen, dass ich nie zwischen dir und Fritz stehen werde. Ich werde ihn dir nicht wegnehmen. Ihr könnt auch weiterhin eure Männerabende haben. Er ist und bleibt dein bester Freund, nur halt mit mir an seiner Seite. Ich weiss, ich dachte auch, dass ich noch nicht so weit wäre, eine neue Beziehung anzufangen aber ich war kurz davor zu sterben und mir wurde eine zweite Chance geschenkt, deswegen will ich keine Sekunde mehr ohne Fritz sein, weil ich ihn liebe und er macht mich unbeschreiblich glücklich. Kannst du dich damit anfreunden? Ich will nicht dein Feind sein, ich bin deine Kollegin und ich wünsche mir, dass wir eines Tages richtig gute Freunde werden. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du dich meinetwegen von Fritz entfernst und ihr beide darunter leidet.“
Ich atmete ein um mit meiner Rede weiter zu machen, als Alex mich unterbrach. „Du und deine endlosen Reden,“ sagte er und lächelte.
„Bist du jetzt fertig?“, fragte er und bereute seine Frage sofort, aber bevor ich wieder anfangen konnte zu reden, nahm er mich in Arm und drückte mich ganz fest.
„Ich sehe, dass Fritz glücklich ist, er strahlt ja förmlich und das reicht mir,“ sagte Alex und forderte mich auf reinzugehen. Als wir reinkamen, brannten Fritz und Carolin schon vor Neugier.
„Fritz, Josie, ich freue mich für euch und wünsche euch alles Beste der Welt. Wenn ihr glücklich seid, dann bin ich es auch,“ sagte Alex und klopfte seinem Partner auf die Schulter. Carolin musste nichts sagen, ihr Lächeln sagte schon alles. Der Abend verlief sehr schön. Wir tranken Kaffee, lachten und redeten über alles und ich war froh, dass Alex endlich anfing mich zu akzeptieren. Es wurde langsam spät und wir wollten schon los.
„Alex,“ sagte Fritz. „Weisst du, dass du ab Montag alleine mit Bielefeld arbeiten musst? Und das zwei Wochen lang.“
„Ja, das hatte ich schon verdrängt. Zum Glück ist da noch das Wochenende bis zum Montag,“ sagte Alex.
Der Kommentar war jetzt aber überhaupt nicht böse gemeint.
„Ich werde mir Mühe geben dich nicht in den Wahnsinn zu treiben, bis Fritz wieder im Dienst ist,“ sagte ich. „Versprochen.“
Wir lachten alle noch und dann verabschiedeten wir uns.
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