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Das Katzenmädchen

von Seyrana
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Fantasy / P16 / Gen
Connor MacManus MurphyMacManus Romeo
27.07.2014
10.09.2014
6
9.110
1
Alle Kapitel
11 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
 
27.07.2014 1.640
 
Surprise Sursprise, ich habe heute Geburtstag und deswegen hier ein Kapitel. Tja, wer kann der kann ;3




Luna hielt einen Moment inne bevor sie den Blick hob und direkt in Murphys blaue Augen sah. Er wich etwas zurück, hielt ihren Blick aber gefangen. Besorgt hob er seine Hand und berührte ihre gerötete Wange.

,,Du hast dich ganz schön in Schwierigkeiten gebracht.“ Connor beugte sich etwas bei dieser Aussage vor. ,,Was hast du dir dabei gedacht? Wir können nicht für immer auf dich aufpassen, auch wenn wir das liebend gerne tun würden.“

,,Warum seid ihr dann weg? Ihr habt euch nicht verabschiedet, ich wollt doch nur wissen, warum ihr so plötzlich weg müsst.“ Luna spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen und sie zog vor Scham ihre Schultern zusammen.

Sie wusste selbst, dass sie etwas sehr dummes gemacht hatte und sie bereute es so sehr, den Brüder gefolgt zu sein. Wie konnte sie nur so Selbstsüchtig sein?

,,Es tut mir so leid, ich wollte doch nicht, dass das so passiert!“ Ein unterdrücktes Wimmern verließ ihre Lippen und sie biss sich auf die Lippe, um ihre Selbstbeherrschung wieder zu erlangen.

Im selben Moment wurde sie jedoch von Murphy umarmt und fest an ihn gedrückt. Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken und wiegte sie sanft hin und her. ,,Ist schon gut Luna, ist schon gut, alles okay.“

Luna spürte, wie sich ein angenehmes, warmes Gefühl in ihr ausbreitete und gleichzeitig weinte sie nur noch mehr, aber es tat so unglaublich gut, einfach weinen zu können. Mehrere Minuten saß sie dort, fest an Murphy gekrallt während Connor ihr erklärte, warum sie so plötzlich weggehen mussten, auch wenn er einige Details ausließ.

,,Wir fühlen uns einfach verpflichtet, bei seiner Beerdigung dabei zu sein. Er war ein sehr guter Mann. Nichtsdestotrotz ist Boston eine große Stadt und wenn es auch nur einer Person auffällt, dass du Katzenohren hast, bist du nicht mehr sicher! Deswegen haben ich und Murph uns überlegt, dir das eigentlich nicht zu erzählen. Wir wollten verschwinden und dich bei Pa lassen, damit du nicht auf die Idee kommst uns zu Folgen. Aber wir sehen ja, wie das geendet hat.“

Verlegen kratzte sich Connor am Hinterkopf und lächelte dann schief, aber aufmunternd. ,,Es tut uns beiden leid und ich hoffe, du bist uns nicht zu böse.“

Luna nickte leicht und legte ihren Kopf wieder auf Murphys Schulter. Die Nähe der beiden Brüder war für sie unglaublich beruhigend und sie genoss die Sicherheit, die sie gerade vermittelt bekam, auch wenn ihre nassen Sachen unangenehm an ihr klebten. Leicht benommen löste sie sich von Murphy und rieb sich ihre Augen.

,,Komm ich geb dir was trockenes zum anziehen.“ Connor nahm ihre Hand und zog sie sanft auf die Beine. Er wühlte in einem Koffer herum und zog ein schwarzes T-shirt und eine dunkelblaue Jogginghose heraus und reichte sie ihr.

Sie nickte dankbar und zog sich ungeduldig ihren Hoodie über den Kopf. Connor hielt sich überrascht die Hand vor die Augen und schaute in die andere Richtung.

,,Hey, sag vorher Bescheid, wenn du dich einfach ausziehst!“, jammerte der ältere Zwilling und blickte zu seinem Bruder, welcher sich ebenfalls die Augen zu hielt.

Luna sah verwirrt zu den Brüdern und zog sich das schwarze T-shirt an, tauschte danach ihre Jeans gegen die Jogginghose und zupfte vorsichtig an Connors Arm. ,,Bist du fertig?“, fragte er und wartete bis sie ein leises 'Ja' von sich gab.

Er lukte vorsichtig zu ihr und lies seine Hand sinken. ,,Hör mal, du kannst dich nicht einfach so ausziehen, das macht man einfach nicht.“ Beschämt senkte Luna den Blick und nickte Schüchtern. ,,Tut mir leid..“

Murphy seufzte von seinem Bett aus leise und winkte das Katzenmädchen zu sich rüber. ,,Du brauchst dich nich entschuldigen, du lernst ja mit der Zeit, was okay ist und was nicht. Aber jetzt solltest du schlafen, es wundert mich sowieso, dass du noch nich fiebernd im Bett liegst, ich bin aber auch nich grade scharf drauf das auf nem Schiff mitzuerleben.“

Er stand auf und drückte Luna sanft auf das Bett. ,,Versuch etwas zu schlafen, Con und ich müssen eben noch was etwas erledigen.“ Connor nickte und setzte sich rittlings auf einen der Holzstühle. ,,Ja, Murphy wollte mein Tattoo erneuern.“ Murphy grollte gereizt seinen Bruder an. ,,Ich dachte eigentlich an etwas anderes!“

Connor schnaubte nur und zog sich das Sporttop aus, das er trug. Luna hielt sich unsicher die Augen zu. ,,Keine Sorge, bei Männern ist das was ganz normales, nur bei Frauen...gibt es da einfach ein paar Dinge, die man normalerweise... nicht einfach so... zeigt.“

Langsam nahm sie ihre Hände wieder weg und betrachtete Connor, sowie Murphy, der jetzt ebenfalls Oberkörperfrei hinter seinem Bruder stand und auf dessen Rücken zu malen schien.
Sie nahm sich Zeit, die beiden genau zu anzusehen. Ihre Haare waren jetzt ziemlich kurz und die Bärte auf leichte Stoppeln reduziert. Besonders fiel ihr der charakteristische Leberfleck an Murphys Oberlippe auf. Die beiden sahen auf den ersten Blick nicht wie Zwillinge aus, aber sie besaßen eine gewisse Ähnlichkeit, die sie verband. Schläfrig schloss sie ihre Augen und hörte den Brüdern beim diskutieren zu, während ihr nach und nach angenehm warm wurde.

Wenige Minuten später jedoch erregten leichte Schrittgeräusche ihre Aufmerksamkeit. Verwirrt hob sie ihren Kopf und blickte Aufmerksam zum Eingang. Murphy, der vor einigen Momenten noch seinem Bruder eine überziehen wollte, richtete sich langsam auf und Griff nach einem Messer, das neben ihm auf dem Tisch lag. Connor schlich währenddessen leise hinter eine der Schiebewände, die als improvisierte Türen dienten und nickte seinem Bruder zu. Ängstlich versteckte sich Luna unter der Decke und schloss fest ihre Augen. Dann war es totenstill, nur die Schritte, die näher kamen.

,,Hey, Leu...uhm...Hallo? Jemand hier?“ Die Stimme hatte einen leichten, spanischen Akzent und wenige Sekunden später hörte Luna einen dumpfen Aufschlag und die Stimmen der Brüder, die sich wütend und einschüchternd überschlugen.

Urplötzlich fingen die Zwillinge an zu lachen und sie wagte es, die Decke ein wenig anzuheben. Ein kleiner, mexikanisch angehauchter Mann lag auf dem Boden und japste nach Luft.

,,DAS IST NICHT WITZIG!“, jammerte er und lies den Kopf zurück fallen. Die Brüder lachten nur noch mehr und wedelten sich vor der Nase herum. Luna selbst rümpfte leicht ihre Nase und setzte sich vorsichtig auf.

,,Was zum?!“ Ihr viel auf, dass sie ja gar keine Kapuze mehr auf hatte und drückte sich verschreckte die Hände auf die Ohren. Connor zog den kleinen Mann auf die Beine und grollte warnend.

,,Wow...wow...WOW!!! OH MEIN GOTT!! Ihr! Ich weiß wer ihr seid!!! Hahaha! Und... und wer ist diese Schönheit da hinten? Sind das Katzenohren? Sind die echt? Kann ich..?“ Connor hielt ihm den Mund zu und seufzte angestrengt.

,,Oh mein Gott, sei still. Es muss nicht jeder wissen, dass sie hier ist.“ Der Mexikaner zog entschuldigend die Schultern hoch. ,,Mmmhm hmmhmm.“ Langsam nahm Connor seine Hand wieder weg.

,,Sorry Jungs.“, wiederholte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

,,So, Bohnenfresser, du behältst die ganze Sache für dich, oder...wir Sorgen dafür, das du schweigst.“ Murphy blickte ihn von der Seite bedeutungsvoll an und der kleine Mann nickte.

,,Uh... ich bin übrigens Romeo.“ Murphy prustete los und Connor musste sich zusammen reißen um nicht loszubrüllen. ,,Hey, das ist alles verdammt nochmal nich witzig!“, grollte Romeo und verschränkte die Hände vor der Brust.

,,Oh doch, das is es!“, lachte Murphy und setzte sich neben Luna. ,,Ach und Romeo, ich würde mich umziehen, bevor du dich zu uns setzt.“ Grollend stapfte der Mexikaner aus der Tür und die Connor setzte sich seufzend neben seinen Bruder.

,,Was meinst du, können wir ihm trauen?“, fragte Connor und blickte seinem Zwilling an. Dieser nickte unsicher.

,,Ja, was Kitty angeht schon, aber ich trau ihm nicht weiter als bis dahin.“ Connor nickte bestätigend und lies sich rückwärts auf das Bett fallen. Murphy tat es ihm nach und zog Luna mit runter, umarmte sie vorsichtig und kraulte sanft ihren Nacken. Er machte sich ernsthaft Sorgen um ihre Sicherheit. Sie war mit ihnen unterwegs und somit jeglicher Gefahr ausgeliefert, der sie begegnen könnten. Es kann immer passieren, dass sie sie nicht beschützen können.

Überrascht hielt er inne, als er ein leises, kaum hörbares Schnurren von Luna vernahm. Er lächelte und kraulte sie weiter. Sie war anscheinend mehr Katze als gedacht. Nebenbei dachte er über die ganze Situation nach. Er lag hier mit ihr herum, als wären sie ein Liebespaar oder so etwas.  Der Gedanke brachte ihn leicht aus der Fassung. Er war doch nicht verliebt! Er wollte sie doch nur beschützen. Aber dennoch war er sich seiner Beweggründe nicht nicht vollkommen klar.

Er beschloss das Thema auf später zu verschieben, er musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.

Erst als Romeo wieder in den Raum kam lies er Luna los und stand auf. Das Katzenmädchen war mittlerweile eingeschlafen und er wollte sie nicht wieder aufwecken. Nachdem Connor ebenfalls aufgestanden ist, hob Murphy sie vorsichtig hoch und legte sie richtig auf das Bett und deckte sie zu. Dann verschwand er mit Connor und Romeo nach draußen, wie sie sich an Romeos Whiskey gut taten, den ebendieser mitgebracht hatte.

Es dauerte nicht lange, bis Romeo sie überzeugen konnte, sie in ihre kleine Gruppe aufzunehmen, auch wenn beide sehr unsicher waren. Aber wenigstens könnten sie dann ein Auge auf ihn haben, somit müssen sie nicht befürchten, dass er sie irgendwann verpfeift, wenn sie ihn vergessen haben.

Als sie wieder in ihren Raum zurück gingen, beschloss Murphy, dass er heute bei Luna im Bett schlafen würde. Er fühlte sich danach, nachdem sich das Katzenmädchen durch die Unwetterfront gekämpft hat und diesem einen Idioten fast zum Opfer gefallen ist. Vorsichtig legte er sich hinter sie und legte seine Arme um ihren Bauch. Er würde schon dafür sorgen, dass ihr niemand ein Haar krümmt, dessen war er sich in diesem Moment mehr als sicher.
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