Das Katzenmädchen
von Seyrana
Kurzbeschreibung
Das Katzenmädchen läuft auf ihrer Suche nach einem Versteck den beiden Brüdern Murphy und Connor MacManus über den Weg, welche weltweit als die Saints bekannt sind und nun seit knapp 10 Jahren auf Irland versteckt leben. Nur weiß sie nicht einmal, wer die Saints sind und hat auch zudem keine wirkliche Ahnung, wie sie sich in der Gegenwart von gleich zwei Menschen verhalten soll. Der Weg, den sie ,Anfangs noch unbemerkt, beschreitet, wird sie immer wieder vor persönliche Entscheidungen stellen. Schlussendlich wird die Zeit zeigen, ob sie in der Lage ist zu lernen, wie man mit Menschen umgeht oder ob sie sich wieder verschreckt zurückzieht und die Veränderung in ihrem Leben ablehnt. !!WARNUNG!! Möglicherweise OoC und natürlich OFC!!
GeschichteDrama, Fantasy / P16 / Gen
Connor MacManus
MurphyMacManus
Romeo
27.07.2014
10.09.2014
6
9.110
1
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27.07.2014
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Luna beobachtete die vier Männer so lange, bis Murphy und Connor einfach aufstanden und aus der Tür verschwanden. Ihr Herz schlug für kurze Zeit holprig in ihrer Brust, bis sie schwer schluckte und tief einatmete. Sie war sich nicht einmal sicher, was sie so kurzzeitig aus der Fassung gebracht hatte.
Vorsichtig lies sie sich an der Wand herunter sinken und lehnte den Kopf zurück. Waren sie einfach so gegangen? Waren sie jetzt weg? Was war überhaupt los? Weshalb ist Noah noch hier? Warum...?
Mit einem leisen grollen schüttelte sie ihren Kopf und versuchte ihre wirren Gedanken zu ordnen. Sie hatte wirklich Angst, dass sie alleine hier zurückbleiben müsste, sollte Noah seinen Söhnen folgen. Unruhig verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und neigte leicht ihren Kopf. Um sich selbst zu beruhigen summte sie erneut die ruhige Melodie von vorher.
Eine volle Stunde verging bis die Haustür grob aufgestoßen wurde. Luna zuckte unter dem Geräusch zusammen und sprang auf die Beine, zitterte leise wegen der plötzlichen Bewegung.
Vorsichtig lukte sie durch den Türspalt, doch sie sah nur weiter Noah und den Pater in der Küche, die Stimmen kamen von vor der Tür.
,,Wir sind unterwegs. Gib Acht Pa!“ Mit diesem einfachen Satz wurde die Tür zugezogen und Luna fasste einen Entschluss, den sie sogleich am liebsten wieder abgetan hätte, aber sie wollte wissen, was los war.
In dem Moment, in dem die beiden Männer nicht zu ihr sahen, schlüpfte sie zur Haustür und wollte diese gerade aufziehen, als der Pater wieder anfing zu sprechen.
,,Willst du sie wirklich nach Boston gehen lassen? Ich halte das für keine gute Idee..“ Er klang sehr besorgt um die Brüder, aber Noah tat seine Besorgnis ab.
,,Sie wissen auf sich aufzupassen. Und sie werden ihre Wege finden, in Amerika zurecht zu kommen, sie haben dort schließlich eine lange Zeit gelebt.“ Noah seufzte leise nach seiner Aussage.
Luna wiederholte es in ihrem Kopf. Boston, Amerika. Leise schlüpfte sie dann durch die Haustür nach draußen, dankbar, das die Tür nicht quietschte oder knarzte. Vorsichtig trat sie in die kühle Nacht hinaus und sah sich um. Der Regen und der Nebel verschleierten ihre Sicht und die Brüder waren auch nirgendwo zu sehen. Mit einem leichten Zittern zog sie sich ihre weite Kapuze wieder auf den Kopf und ging in die Scheune.
Man konnte deutlich sehen, das hier jemand vor kurzem herumgewerkelt hat. Ihr Blick viel auf das Auto des Paters, dann zum Tierstall. Mit schnellen. Kurzen Schritten ging sie auf das Haupttor zu und spähte vorsichtig in den Stall. Etwas weiter hinten waren zwei Boxen mit Pferden, aber es gab keine weitere, leere Box. Sie haben also wohl keine Pferde genommen.
Mit einem seufzen wandte sich Luna der Straße zu. Von weit entfernt dröhnte ein leises Donnergrollen über sie hinweg und sie musste kurz ihre Gedanken abschütteln bevor sie die Straße entlang lief. Der Wind schlug ihr zusammen mit dem Regen scharf und schmerzhaft ins Gesicht. Sie zog ihre Kapuze noch etwas tiefer und fing an zu rennen. Und trotz allem war sie sich nicht sicher, ob sie so überhaupt zu den Brüder kam, aber sie hoffte auf irgendwas, das ihr dabei hilft.
Schon einige Minuten später musste sie stehenbleiben und sah sich Schutz suchend um, aber es gab in ihrer Umgebung nichts, wo sie sich verstecken könnte. Luna atmete tief ein und machte sich weiter auf den Weg. Irgendwann verlor sie das Zeitgefühl und rannte einfach blindlings die Straße entlang. Etwas abseits zu ihrer Rechten war ein kleines Dorf, doch sie hielt nicht an. Sie war sich sicher, dass die Brüder zum nächsten Hafen unterwegs waren, einen Flughafen gab es hier nicht, soviel wusste sie.
Die Zeit zog sich und irgendwann blieb sie erschöpft stehen, der Regen hatte sie bis auf die Knochen durchnässt und sie hustete und keuchte. Sie setzte sich nur mühselig in Bewegung und ihre Schritte waren schleppend. Ihr war so kalt, als hätte man sie von der Sommersonne ins Eiswasser der Antarktis gestoßen.
Noch immer war kein Hafen in Sicht, oder vielleicht war er es, nur der Regen versperrte ihre Sicht. Luna hatte ihren Blick auf ihre Schuhe gerichtet und versuchte sich zu konzentrieren. Doch wenige Schritte weiter gab sie ihren Versuch auf und hob den Blick. Die Wolken wurden nicht weniger und der Wind schnitt noch weiter unerbitterlich in ihr Gesicht. Luna jammerte leise auf und legte ihre Arme um sich selbst. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hätte einfach warten, oder erst gar nicht losgehen sollen.
Sie konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Boden plötzlich schief nach unten abfiel und verlor das Gleichgewicht. Sie stürzte ein paar Meter den Abhang hinunter, bis sie sich an einem großen Grasbüschel festhalten konnte. Müde lies sie ihren Kopf sinken und schluchzte leise. So sollte das nicht sein. Vorsichtig lies sie den Grasbüschel los und arbeitete sich langsam zum Ende des Abhangs herunter.
Unerwarteter weise leuchtete ihr wenige Schritte weiter schwaches Licht aus einem Fenster entgegen und nach einigem umsehen erkannte sie, dass sie es in eine kleine Hafenstadt geschafft hatte. Sie stieß einen leisen, erleichterten Laut aus und sackte an der Wand eines Hauses zusammen. Mit geschlossenen Augen lies sie ihren Kopf nach hinten sinken und schluchzte erneut. Sie hatte es hierher geschafft, aber sie wusste nicht mal, ob sie im richtigen Dorf war, geschweige den am richtigen Ort überhaupt. Sie war sich nicht sicher, ob die Brüder wirklich einen Hafen gesucht haben, aber wenigstens war sie nicht mehr in der Wildnis.
Seufzend zog sie ihre Beine an, die Augen geschlossen und vor Kälte zitternd. Sie wusste, sie muss in Bewegung bleiben, aber der leichte Schutz verleitete sie dazu, sich auszuruhen. Luna nieste leise und schüttelte sich leicht.
,,Ich muss weiter...“ Ihre Stimme hörte sich für sie selbst fremd und kratzig an. Keuchend drückte sie sich wieder hoch und schlich zwischen den Häusern Richtung Wasser. Dort lag ein großes Frachtschiff vor Anker und es herrschte reges Treiben; Arbeiter und einige Passagiere liefen aus einem kleinen Wirtshaus aufs Schiff und auch sonst waren alle sehr hektisch. Anscheinend bereiteten sich alle für die Abfahrt des Schiffes vor.
Luna schlich sich näher an das Wirtshaus und beobachtete die Menschen, die dort heraus stürmten. Wenige Minuten später sah sie tatsächlich die Gestalt von Murphy und Connor auf das Schiff laufen, jetzt mit kurzen Haaren und augenscheinlich ohne Bart, aber wirklich erkennen konnte Luna die beiden nicht. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und beschloss, ihr Glück zu versuchen. Sie brauchte nur eine Ablenkung.
Ihr Blick fiel auf ein leeres Holzfass und ihr kam im selben Moment eine Idee. Vorsichtig schlich sie sich hinter das Holzfass. Als sie gerade niemanden sehen konnte, stieß sie das Holzfass um und gab ihm einen Stoß in Richtung einiger Holzkisten, die daraufhin umfielen und somit einige Aufmerksamkeit auf sich zogen. Luna versteckte sich im Schatten und lukte vorsichtig zu dem verursachten Chaos herüber. Als eine starke Windböe einen undurchsichtigen Placken Regen über den Kai fegte, rannte sie so schnell sie konnte über den Steg auf das Schiff. Ohne Zeit zu verlieren versteckte sie sich zwischen den Containern, die auf dem Deck gestapelt waren.
Sie rieb ihr Hände aneinander in der Hoffnung, etwas wärme zu erzeugen. Sie wusste selbst nicht, wie sie weiter vorgehen sollte, aber sie war schon mal hier und irgendwann würde sie die beiden schon finden. Sie zwang sich selbst ruhig und zusammengekauert im Schutz der Container zu bleiben, bis sie spüren konnte, wie sich das Schiff in Bewegung setzte. Kurz darauf lies auch der Regen nach. Sie wartete noch einige Zeit, bis sie wieder aufstand und sich umsah. Der Sturm schien an Irland zu kleben wie eine Zecke und Luna war unglaublich froh, die Unwetterfront hinter sich zu lassen.
Kurz darauf hörte sie einige Stimmen von der Mitte des Schiffes und arbeitete sich langsam durch das Containerlabyrinth vor, bis sie einen Kreis aus Männern entdeckte, die zwei Kämpfern in der Mitte zujubelte. Suchend lies sie ihren Blick über die Reihen schweifen, bis zwei Männer ihre Aufmerksamkeit erregten.
,,Ich muss näher ran...“ Sie rückte vorsichtig weiter vor und hoffte darauf, das die anderen zu sehr auf den Kampf fixiert waren. Als sie unmittelbar hinter den beiden Männer stand, wurde sie von hinten gepackt und weggezerrt. Eine schwere, große Hand legte sich auf ihren Mund und hinderte sie daran zu schreien.
,,Ein blinder Passagier, hmm? Was passiert wohl mit dir, wenn ich dich beim Kapitän melde?“ Der Unbekannte presste sie grob gegen einen Container und starrte ihr eindringlich in die Augen.
,,Wir könnten zu einer einfach Lösung kommen, weißt du? Du lässt mich machen was ich will und ich verrate dich nicht, wie klingt das für dich?“ Luna spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und sie krampfte sich vor Angst zusammen.
Der Unbekannte grollte ungeduldig und nahm seine Hand von ihrem Mund und holte aus. Sie nutzte die gegebene Gelegenheit und schrie laut um Hilfe. Wenige Sekunden später spürte sie einen harten Schlag ins Gesicht und rutschte leicht zur Seite weg.
,,Elendes Miststück, ich habe dich gewarnt!“ Er hob seine Hand um sie erneut ins Gesicht zu schlagen, doch er wurde unerwartet von zwei anderen Personen von ihr weggerissen und mit einem gezielten Hieb ins Genick Ohnmächtig gemacht.
Luna sank zitternd auf den Boden, die nasse Kleidung klebte an ihrem Körper und ihre Wange brannte. Schluchzend zog sie ihre Beine an und lies den Kopf auf ihre Knie sinken. Kurz darauf spürte sie eine sanfte Hand auf ihrer Schulter, aber instinktiv zog sie sich noch mehr zurück und schluchzte noch etwas stärker.
Da wurde sie ohne Vorwarnung in eine feste, aber trotzdem sanfte, Umarmung gezogen und vorsichtig hochgehoben. Sie nahm das Ganze gegen jeglichen Verstand an und klammerte sich an der Person fest. Wenig später wurde sie in einer großen, geräumigen Kammer auf ein Bett abgesetzt. Einer der beiden setzte sich neben sie und derjenige, der sie getragen hatte, hockte sich vor sie und umfasste vorsichtig ihr Kinn.
,,Hey Kitty..“
Vorsichtig lies sie sich an der Wand herunter sinken und lehnte den Kopf zurück. Waren sie einfach so gegangen? Waren sie jetzt weg? Was war überhaupt los? Weshalb ist Noah noch hier? Warum...?
Mit einem leisen grollen schüttelte sie ihren Kopf und versuchte ihre wirren Gedanken zu ordnen. Sie hatte wirklich Angst, dass sie alleine hier zurückbleiben müsste, sollte Noah seinen Söhnen folgen. Unruhig verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und neigte leicht ihren Kopf. Um sich selbst zu beruhigen summte sie erneut die ruhige Melodie von vorher.
Eine volle Stunde verging bis die Haustür grob aufgestoßen wurde. Luna zuckte unter dem Geräusch zusammen und sprang auf die Beine, zitterte leise wegen der plötzlichen Bewegung.
Vorsichtig lukte sie durch den Türspalt, doch sie sah nur weiter Noah und den Pater in der Küche, die Stimmen kamen von vor der Tür.
,,Wir sind unterwegs. Gib Acht Pa!“ Mit diesem einfachen Satz wurde die Tür zugezogen und Luna fasste einen Entschluss, den sie sogleich am liebsten wieder abgetan hätte, aber sie wollte wissen, was los war.
In dem Moment, in dem die beiden Männer nicht zu ihr sahen, schlüpfte sie zur Haustür und wollte diese gerade aufziehen, als der Pater wieder anfing zu sprechen.
,,Willst du sie wirklich nach Boston gehen lassen? Ich halte das für keine gute Idee..“ Er klang sehr besorgt um die Brüder, aber Noah tat seine Besorgnis ab.
,,Sie wissen auf sich aufzupassen. Und sie werden ihre Wege finden, in Amerika zurecht zu kommen, sie haben dort schließlich eine lange Zeit gelebt.“ Noah seufzte leise nach seiner Aussage.
Luna wiederholte es in ihrem Kopf. Boston, Amerika. Leise schlüpfte sie dann durch die Haustür nach draußen, dankbar, das die Tür nicht quietschte oder knarzte. Vorsichtig trat sie in die kühle Nacht hinaus und sah sich um. Der Regen und der Nebel verschleierten ihre Sicht und die Brüder waren auch nirgendwo zu sehen. Mit einem leichten Zittern zog sie sich ihre weite Kapuze wieder auf den Kopf und ging in die Scheune.
Man konnte deutlich sehen, das hier jemand vor kurzem herumgewerkelt hat. Ihr Blick viel auf das Auto des Paters, dann zum Tierstall. Mit schnellen. Kurzen Schritten ging sie auf das Haupttor zu und spähte vorsichtig in den Stall. Etwas weiter hinten waren zwei Boxen mit Pferden, aber es gab keine weitere, leere Box. Sie haben also wohl keine Pferde genommen.
Mit einem seufzen wandte sich Luna der Straße zu. Von weit entfernt dröhnte ein leises Donnergrollen über sie hinweg und sie musste kurz ihre Gedanken abschütteln bevor sie die Straße entlang lief. Der Wind schlug ihr zusammen mit dem Regen scharf und schmerzhaft ins Gesicht. Sie zog ihre Kapuze noch etwas tiefer und fing an zu rennen. Und trotz allem war sie sich nicht sicher, ob sie so überhaupt zu den Brüder kam, aber sie hoffte auf irgendwas, das ihr dabei hilft.
Schon einige Minuten später musste sie stehenbleiben und sah sich Schutz suchend um, aber es gab in ihrer Umgebung nichts, wo sie sich verstecken könnte. Luna atmete tief ein und machte sich weiter auf den Weg. Irgendwann verlor sie das Zeitgefühl und rannte einfach blindlings die Straße entlang. Etwas abseits zu ihrer Rechten war ein kleines Dorf, doch sie hielt nicht an. Sie war sich sicher, dass die Brüder zum nächsten Hafen unterwegs waren, einen Flughafen gab es hier nicht, soviel wusste sie.
Die Zeit zog sich und irgendwann blieb sie erschöpft stehen, der Regen hatte sie bis auf die Knochen durchnässt und sie hustete und keuchte. Sie setzte sich nur mühselig in Bewegung und ihre Schritte waren schleppend. Ihr war so kalt, als hätte man sie von der Sommersonne ins Eiswasser der Antarktis gestoßen.
Noch immer war kein Hafen in Sicht, oder vielleicht war er es, nur der Regen versperrte ihre Sicht. Luna hatte ihren Blick auf ihre Schuhe gerichtet und versuchte sich zu konzentrieren. Doch wenige Schritte weiter gab sie ihren Versuch auf und hob den Blick. Die Wolken wurden nicht weniger und der Wind schnitt noch weiter unerbitterlich in ihr Gesicht. Luna jammerte leise auf und legte ihre Arme um sich selbst. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hätte einfach warten, oder erst gar nicht losgehen sollen.
Sie konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Boden plötzlich schief nach unten abfiel und verlor das Gleichgewicht. Sie stürzte ein paar Meter den Abhang hinunter, bis sie sich an einem großen Grasbüschel festhalten konnte. Müde lies sie ihren Kopf sinken und schluchzte leise. So sollte das nicht sein. Vorsichtig lies sie den Grasbüschel los und arbeitete sich langsam zum Ende des Abhangs herunter.
Unerwarteter weise leuchtete ihr wenige Schritte weiter schwaches Licht aus einem Fenster entgegen und nach einigem umsehen erkannte sie, dass sie es in eine kleine Hafenstadt geschafft hatte. Sie stieß einen leisen, erleichterten Laut aus und sackte an der Wand eines Hauses zusammen. Mit geschlossenen Augen lies sie ihren Kopf nach hinten sinken und schluchzte erneut. Sie hatte es hierher geschafft, aber sie wusste nicht mal, ob sie im richtigen Dorf war, geschweige den am richtigen Ort überhaupt. Sie war sich nicht sicher, ob die Brüder wirklich einen Hafen gesucht haben, aber wenigstens war sie nicht mehr in der Wildnis.
Seufzend zog sie ihre Beine an, die Augen geschlossen und vor Kälte zitternd. Sie wusste, sie muss in Bewegung bleiben, aber der leichte Schutz verleitete sie dazu, sich auszuruhen. Luna nieste leise und schüttelte sich leicht.
,,Ich muss weiter...“ Ihre Stimme hörte sich für sie selbst fremd und kratzig an. Keuchend drückte sie sich wieder hoch und schlich zwischen den Häusern Richtung Wasser. Dort lag ein großes Frachtschiff vor Anker und es herrschte reges Treiben; Arbeiter und einige Passagiere liefen aus einem kleinen Wirtshaus aufs Schiff und auch sonst waren alle sehr hektisch. Anscheinend bereiteten sich alle für die Abfahrt des Schiffes vor.
Luna schlich sich näher an das Wirtshaus und beobachtete die Menschen, die dort heraus stürmten. Wenige Minuten später sah sie tatsächlich die Gestalt von Murphy und Connor auf das Schiff laufen, jetzt mit kurzen Haaren und augenscheinlich ohne Bart, aber wirklich erkennen konnte Luna die beiden nicht. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und beschloss, ihr Glück zu versuchen. Sie brauchte nur eine Ablenkung.
Ihr Blick fiel auf ein leeres Holzfass und ihr kam im selben Moment eine Idee. Vorsichtig schlich sie sich hinter das Holzfass. Als sie gerade niemanden sehen konnte, stieß sie das Holzfass um und gab ihm einen Stoß in Richtung einiger Holzkisten, die daraufhin umfielen und somit einige Aufmerksamkeit auf sich zogen. Luna versteckte sich im Schatten und lukte vorsichtig zu dem verursachten Chaos herüber. Als eine starke Windböe einen undurchsichtigen Placken Regen über den Kai fegte, rannte sie so schnell sie konnte über den Steg auf das Schiff. Ohne Zeit zu verlieren versteckte sie sich zwischen den Containern, die auf dem Deck gestapelt waren.
Sie rieb ihr Hände aneinander in der Hoffnung, etwas wärme zu erzeugen. Sie wusste selbst nicht, wie sie weiter vorgehen sollte, aber sie war schon mal hier und irgendwann würde sie die beiden schon finden. Sie zwang sich selbst ruhig und zusammengekauert im Schutz der Container zu bleiben, bis sie spüren konnte, wie sich das Schiff in Bewegung setzte. Kurz darauf lies auch der Regen nach. Sie wartete noch einige Zeit, bis sie wieder aufstand und sich umsah. Der Sturm schien an Irland zu kleben wie eine Zecke und Luna war unglaublich froh, die Unwetterfront hinter sich zu lassen.
Kurz darauf hörte sie einige Stimmen von der Mitte des Schiffes und arbeitete sich langsam durch das Containerlabyrinth vor, bis sie einen Kreis aus Männern entdeckte, die zwei Kämpfern in der Mitte zujubelte. Suchend lies sie ihren Blick über die Reihen schweifen, bis zwei Männer ihre Aufmerksamkeit erregten.
,,Ich muss näher ran...“ Sie rückte vorsichtig weiter vor und hoffte darauf, das die anderen zu sehr auf den Kampf fixiert waren. Als sie unmittelbar hinter den beiden Männer stand, wurde sie von hinten gepackt und weggezerrt. Eine schwere, große Hand legte sich auf ihren Mund und hinderte sie daran zu schreien.
,,Ein blinder Passagier, hmm? Was passiert wohl mit dir, wenn ich dich beim Kapitän melde?“ Der Unbekannte presste sie grob gegen einen Container und starrte ihr eindringlich in die Augen.
,,Wir könnten zu einer einfach Lösung kommen, weißt du? Du lässt mich machen was ich will und ich verrate dich nicht, wie klingt das für dich?“ Luna spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und sie krampfte sich vor Angst zusammen.
Der Unbekannte grollte ungeduldig und nahm seine Hand von ihrem Mund und holte aus. Sie nutzte die gegebene Gelegenheit und schrie laut um Hilfe. Wenige Sekunden später spürte sie einen harten Schlag ins Gesicht und rutschte leicht zur Seite weg.
,,Elendes Miststück, ich habe dich gewarnt!“ Er hob seine Hand um sie erneut ins Gesicht zu schlagen, doch er wurde unerwartet von zwei anderen Personen von ihr weggerissen und mit einem gezielten Hieb ins Genick Ohnmächtig gemacht.
Luna sank zitternd auf den Boden, die nasse Kleidung klebte an ihrem Körper und ihre Wange brannte. Schluchzend zog sie ihre Beine an und lies den Kopf auf ihre Knie sinken. Kurz darauf spürte sie eine sanfte Hand auf ihrer Schulter, aber instinktiv zog sie sich noch mehr zurück und schluchzte noch etwas stärker.
Da wurde sie ohne Vorwarnung in eine feste, aber trotzdem sanfte, Umarmung gezogen und vorsichtig hochgehoben. Sie nahm das Ganze gegen jeglichen Verstand an und klammerte sich an der Person fest. Wenig später wurde sie in einer großen, geräumigen Kammer auf ein Bett abgesetzt. Einer der beiden setzte sich neben sie und derjenige, der sie getragen hatte, hockte sich vor sie und umfasste vorsichtig ihr Kinn.
,,Hey Kitty..“