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The Flying Doctors - Gleam of Hope

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Familie / P16 / Gen
05.07.2014
29.09.2014
14
36.085
2
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9 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
05.07.2014 2.381
 
So ihr Lieben hier geht’s jetzt auch weiter. Ich habe zwar schon viele Kapis hier fertig und so, aber ich musste jetzt endlich mal mit meiner anderen Story: „Geheimnis von Atlantis“ voran kommen. Das ist nun endlich geschafft, auch das Ende dort so gut wie auf elektronisches Papier gebannt, daher kann ich mich nun auch wieder den anderen Geschichten widmen und so geht’s also auch hier jetzt weiter:

Viel Spaß! Und hinterlasst mir doch bitte eine Nachricht, wie ihr es findet!

LG Dani




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Gleam of hope



8. Sturm


Seit Wochen ist es nun immer das gleiche, dachte ich sarkastisch, fröhlich- freundliches Miteinander, Lächeln, Gespräche, Frühstück, Klinik. Sie arbeiten, ich langweile mich. Sie arbeiten, ich habe Therapie. Sie arbeiten, bei mir geschieht nichts. Sie arbeiten, ich werde angestarrt. Zurück zum Wagen, wir fahren zum Haus. Gespräche, Lächeln, Essen, kein Lächeln? Dann Gespräche, sorgenvolle Blicke, Fragen, ruhiger Abend und ich alleine.

Es begann zu regnen und ich überlegte wie von selbst, wie es wohl wäre, einfach so fort zufließen, wie der Regen auf dem Weg, oder der Pfütze, im Fluss.
Fluss, Wasser, Bewegungsbad.... Bewegen... Aufmunternde Worte, fordernde Worte und Blicke...
… Enttäuschung,....
… Wut, Zorn wuchsen an,
…. immer nur Freundlichkeit....
…. Lächeln.... hilfe.... Verständnis....
…. und bei mir tut sich nichts. Gar nichts.
„Katherine?“
Wunderbar, jetzt höre ich die geduldige Stimme schon in Gedanken.... boah ich will wieder alleine sein! Ich will... gar nichts mehr!

„He, Kathie?“
Ich zuckte zusammen und sah neben mich.
Verdammt! Die haben wirklich mit mir geredet. „Gehts dir gut?“ Kate schaute mich besorgt an, ich zwang mich zu einem Lächeln, war aber dieses mal gar nicht so sicher, das sie es mir auch abkaufte. Ich seufzte und nickte. „Kopfweh?“ Fragte ich leise. Ihr Blick wurde skeptisch und hinter ihr erschien ihr Mann, mein Vater. Er hatte Scarlett im Arm und musterte mich besorgt. „Willst du gleich eine Schmerztablette?“
Was... klar, verstehe. Schnell schüttelte ich den Kopf und löste den Sicherheitsgurt, er reichte Scarlett an Kate weiter und kam zu mir, holte mich aus dem Wagen und setzte mich in den Rollstuhl. Ich schloss frustriert die Augen und... Tada! Da war es wieder, mein schwarzes, tiefes Loch in dem ich mich gefangen fühlte. Tag ein und aus, immer das gleiche. Ich konnte nicht wirklich am Unterricht der Schule teilnehmen und hier gab es nur Erwachsene. Immer die Gleichen Gesichter, die gleichen Worte, der Gleiche Ablauf.

Erst als die Tür ins Schloss fiel, bemerkte ich, das wir bereits im Haus waren und zuckte erneut zusammen. Er fuhr mich ins Esszimmer und musterte mich. „Wie geht’s dir wirklich?“ Fragte er und allein die Frage sagte mir, das er mir eben nicht geglaubt hatte. Doch als ich ihn nun ansah und seinen Blick bemerkte, da wurde es überdeutlich klar. Ich wich rasch seinem Blick aus, schüttelte den Kopf. Er stand auf, ich folgte ihm mit einem verstohlenem Blick und wusste sofort meine Antwort missfiel ihm. Ich war daher erleichtert, das er es dennoch ließ weiter zu fragen und atmete aus. Er sah mich wieder an und nickte. „Du weißt, wo wir sind, wenn du reden möchtest. Okay?“
Ich nickte, aber nur damit er mich in Ruhe ließ. Ich wollte jetzt nichts davon hören, welche Fortschritte ich angeblich gemacht hatte. Denn für mich waren das keine Fortschritte, sondern nur etwas das ich notgedrungen gelernt hatte, ich meine, hinsetzten, sitzen bleiben, ohne Lehne, nicht aus dem Rollstuhl rutschen, sich waschen? Jap, voll die Fortschritte. Logo! Aber so was von!
„Ich will ins Bett,“ log ich rasch, als er den Mund erneut öffnete und hoffte damit endlich alleine zu sein, für diesen Tag. Alleine von all dem falschen Lob, den Blicken, von allem.
Er packte tatsächlich den Rollstuhl und stimmte ein wenig frustriert, wie mir schien zu mich ins Zimmer zu bringen. Er hatte eben die Armlehne gelöst und wollte mich ins Bett bringen, als es aus dem Funk klang:

>Viktor Charlie Charlie, an Charlie Hotel Sierra!

Alarmiert fuhr der Kopf von Geoff Standish hoch, sein Blick glitt an mir vorbei zur Tür. So besorgt hatte ich ihn ehrlich lange nicht gesehen. „Entschuldige,“ murmelte er, schien verwirrt und lief aus dem Raum. Ich sah ihm nach.

Momente später kam er zurück.

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-Geoff-

Ich erreichte die Funkstation in der oberen Etage, als Kate sich bei D.J. zurückmeldete. Ich sah sie fragend an und schüttelte den Kopf. Das war nun wirklich unnötig gewesen, fand ich. Doch dann meldete sich der junge Funker zurück, er klang hektisch....

>Kate ist Geoff da?

„Wir sind beide hier D.J.“ Erwiderte Kate.

>Guy und Chris sind zur Handerson Farm geflogen und können erst morgen zurück. Aber... Lawson hat angerufen, er habe da eine junge schwanger mit Wehen, er sagt sie wir sollen kommen.

Wir wechselten einen Blick, meine Sorge sank wieder merklich. Ich schmunzelte leicht und nahm Kate den Funk ab. „Ist seine Tochter nicht da?“ Fragte ich locker. D.J. ließ mich wissen, das sie auch da sei und ich nickte Kate zu. „Beruhige ihn und sag ihm, ich hätte vollstes Vertrauen in Vicky. Sie schafft das.“
>Nein, du verstehst nicht!Rief D.J. ins Mikro, ungewöhnlich, normalerweise blieb er ruhig und sachlich. >Vicky hat gesagt, sie braucht einen Arzt, es stimmt was nicht, sollte er ausrichten.
„D.J. kannst du uns verbinden?“
>Klar, Boss, so jetzt!

„Vicky? Hier ist Geoff Standish. Wo ist das Problem?“

>Sie.... sie ist... viel zu schwach, es geht nicht voran und... sie blutet.

„Wer ist die Frau, wie weit ist sie?“

>Ende achter Monat, sie ist neunzehn und gestürzt als die Wehen anfingen.

Ich fuhr mir über die Stirn warf Kate einen besorgten Blick zu. „Ich packe! Sag D.J. er soll Penny heimschicken!“
Ich nickte gab es an D.J. weiter und konzentrierte mich. „Vicky? Ihre Werte.“
Sie waren viel zu niedrig und auch sonst alles was Vicky beschrieb klang gar nicht gut. Ich fuhr mir durch das Haar und seufzte. „Ich bin in ca. fünfzehn Minuten da. Vicky, wo ist sie gestürzt?“
>Treppe, die letzten drei Stufen.
„Wie ist sie aufgekommen?“
>Steißbein.<
„Wir kommen. Charlie Hotel Sierra Over and out,“ erklärte Kate.

Wir sahen uns an. Ich musterte meine Frau. „Sicher Kate? Ich schaffe das bestimmt auch mit Vicky.“
„Ja, und wer kümmert sich um den Kindsvater, wenn etwas schief geht?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bringe alles in den Wagen, sag du es ihr.“
„Kate ich weiß wirklich nicht, ich meine..., bis wir zurück sind können Stunden....“
„Sie schafft das und Penny ist in vielleicht vierzig, oder fünfzig Minuten da, je nach dem wie schnell Annie sie ablösen kann. Scarlett wacht so rasch nicht wieder auf! Beeile dich. Ich hole alles was Scarlett brauchen könnte hier runter.“

Mit mulmigen, wenn nicht zu sagen überaus besorgtem Gefühl trat ich zurück in das Zimmer meiner Tochter. Ja, wir hatten sie einige Zeit mit Scarlett alleine lassen wollen, aber wir hatten nur hinunter zum Nachbarn gewollt, nun würden wir fünfzehn Minuten entfernt sein und wer weiß wie lange. Ich schloss die Augen, atmete tief durch und ging um sie herum, setzte mich auf das Bett und sah sie ernst an.
„Was.... ist passiert? Du....“
„Kate und ich müssen zu einem Notfall, mit dem Auto, es ist.... fünfzehn Minuten entfernt. Wir... kommen womöglich erst spät in der Nacht wieder. Penny kommt sobald sie jemand ablöst, aber das heißt....“
„Ihr könnt mich hier doch nicht ALLEINE lassen!?“
Ich beugte mich vor, legte ihr eine Hand auf den Arm und nickte. „Du schaffst das schon, auf der Kommode im Kinderzimmer stehen der Flaschenwärmer und eine Milchflasche, sollte sie Hunger bekommen. Du erreichst D.J. in der Zentrale wenn etwas ist und er weiß, wo wir sind.“
Sie starrte mich fassungslos und entsetzt an. „Ja, aber, was wenn.... ich meine.... was wenn sie keinen Hunger, was, wenn....“
„Du schaffst das. Ich vertraue dir, Kathie. Du kannst das.“ Ich gab ihr einen Stirnkuss und ging, mein schlechtes Gefühl wuchs, doch Kate rief unten an der Treppe. Ich lief zu ihr, bemerkte jedoch während ich vor ihr stehenblieb, das es auch ihr recht mulmig war. Dennoch schaffte sie es zu einem Lächeln. „Wir tuen das richtige, nur eben... anders als erwartet.“
Ich nickte und folgte ihr hinaus.

x.x.x.x.x.x.x.x.x.x.x

Erst als ich ihr Auto hörte begriff ich wirklich, das sie getan hatten, was er mir eben erklärt hatte. Sie hatten mich tatsächlich mit ihrer Tochter alleine gelassen. Mit dem was die beiden hüteten wie ihren Augapfel. Mich, den Krüppel. Mich, die weder stehen, noch gehen, noch mit beiden Händen arbeiten konnte. Wie zum Teufel sollte ich denn....
Plötzlich schien es mir als breche meine Welt über mir zusammen und ich begann zu schluchzen. All die zurückgehaltenen Tränen bahnten sich nun ungehemmt einen Weg über meine Wange.

Erst Scarletts herzzerreißendes Schreien erreichte mich und ich realisierte das es draußen stürmte und gewitterte wie beim Tag des jüngsten Gerichts. Ich hielt die Luft an. Sie schreit! Sie hat Angst! Ich hab Angst! Ich muss zu ihr, ich.... wie soll ich sie trösten? Ich....Kann sie nicht mal raus nehmen!

Dennoch fuhr ich zu Scarletts Kinderzimmer herüber, brauchte aber gefühlte Unendlichkeiten, um den schmalen, leichten Rollstuhl einhändig bis dorthin zu befördern. Ich stieß das kleine Schränkchen im Flur um, rammte die Türrahmen, das an einem das Holz splitterte, ich fluchte über mich, und diesen bescheuerten Sandsturm, der mich damals in diesen Hangar getrieben hatte, über diesen Scheiß Unfall, über Kate und Geoffrey, die mich hier alleine gelassen hatten. Einfach über alles.
Ich schloss die Augen, fuhr weiter und erreichte endlich das weinende Kind. Scarlett stand in ihrem Bettchen und sah mich aus großen Augen hilflos an. Ich streckte die Hand durch das Gitter und versuchte es mit dem einzigen was mir möglich war und was ich tuen konnte. Ich begann sie zu streicheln und mit ihr zu reden.
Sie beruhigte sich aber erst, als es draußen endlich leiser wurde, bis dahin war ich längst nass geschwitzt. Erleichtert sah ich zu wie sie einschlief, deckte sie zu und strich ihr über den Rücken, das Haar und stutzte. Ich beugte mich so weit vor wie es ging und legte meine Hand auf ihre Stirn. Ich erstarrte. Scarlett glühte.
Mühsam zwang ich mich zur Ruhe, mir war selber heiß, es war stickig, das machte das Wetter. Sicherlich war es so. Ich betrachtete die Kleine genauer und begann mir einzubilden, dass sie schwerer atmete als sonst. Ich schüttelte den Kopf. Quatsch, sie hat eben lange geschrien, sie....

Es gelang mir nicht. mir einzureden, das es nichts war. Im Gegenteil, mit jeder Minute wurde ich unruhiger. Ich betrachtete den kleinen Joystick am Rollstuhl. Ich hatte den noch nie benutzt, nicht wirklich eine Ahnung wie schwer das war. Aber wenn sie Fieber hat?
Ich erinnerte mich an das Jahr in Neuseeland, fern jeder Zivilisation, mein kleiner Pflegebruder war kaum drei gewesen. Er war am Nachmittag munter herum gesprungen und hatte in der Nacht Fieber bekommen, zwei Tage später, ehe wir im Krankenhaus gewesen waren, war er jedoch gestorben. Die Bilder, die Geräusche seines Atems, alles kam mir wieder in den Sinn. Angst und Panik nahmen mir die Luft. Ich sah auf das kleine Mädchen in seinem Bettchen. Scarlett ist so viel jünger und ich... ich bin wieder alleine, ich...
Entschlossen schob ich den Hebel um, der den Elektromotor aktivierte und betätigte den Joystick.

KRAWUUM!

Der Wickeltisch bebbte drohend, Scarlett schrie. Ich stöhnte und rollte per Hand zurück, streichelte sie und summte ein Wiegenlied, bis sie wieder schlief. Noch vorsichtiger als zuvor und mit ruckelnden Sätzen bewegte ich mich voran bis in den Flur. Dann ins Bad.
Jetzt war ich Kate dankbar dafür, dass sie das Bad um geräumt hatte und für den Greifer, den ich bisher rein aus Protest nie benutzt hatte. Mit ihm fischte ich den Schlüssel des Medizinschrankes vom Haken. Anschließend streckte ich mich und schloss den Schrank auf, eilig suchte ich das Fieberthermometer. Als ich es nicht gleich fand, bekam ich erneut Panik. Dann hatte ich es endlich und stöhnte. Prima! Jetzt also... nur noch zurück! Ganz einfach.... FUCK!
„Wehe du Scheißteil, wenn du nicht machst was du sollst!“ Warnte ich den Rollstuhl und schüttelte sofort wieder den Kopf, wie bescheuert bitte ist denn das?! Ich schimpfe mit meinem....Rollstuhl?!

Zurück bei Scarlett, was immerhin fünfzehn Minuten gedauert hatte, also hin und zurück, sah ich mich vor dem nächsten Problem. Raus holen konnte ich sie nicht, mich zu ihr hinunter beugen auch nicht, wie also sollte ich das dumme Ding benutzen. Dann fiel mir ein, das ich einen Denkfehler begann, dies war ein modernes Ohrthermometer. Ich seufzte, testete es bei mir und streckte mich durchs Gitter zu der Kleinen hinunter. Die Haltung die ich einnehmen musste, war nicht nur unangenehm und zog im Arm, nein ich konnte das dumme Teil auch kaum festhalten. Beim dritten Versuch, wachte Scarlett beinahe auf, aber ich war fertig. Bittend betrachtete ich das Display und mir wurde übel.

39,2

Entsetzt starrte ich das Teil an. Draußen gewitterte es wieder und ich schaute zur Uhr. Es war zwölf.

Moment! Zwölf?! Aber.... Penny!

Ich starrte auf die Uhr und zu meiner Angst kam nun eine ausgemachte Panik.
Scarlett brauchte Medizin, sie brauchte Trinken. Sie brauchte ihre Eltern! Und ich war hier ganz alleine, ich wusste nicht mal, was ich ihr geben könnte.
Im Flur rauschte der Funk.
Mein Kopf flog herum. D.J!

Ich fuhr in den Flur und zog solange am Kabel, bis ich das Funkteil hatte. „D.J?“ Schrie ich hinein. Nichts, dann erinnerte ich mich an etwas....

„Viktor Charlie Charlie?! Bitte kommen! D.J?! CHRIS!?
NEIN, NEIN, NEIN! Bitte! Bitte NICHT!
Jetzt meldet euch doch Verdammt!

>Viktor Charlie Charlie hört, wer bitte spricht da?

Erleichterung durchflutete mich. Ich schnappte nach Luft. „D.J?!“

>KATHIE!<

„Penny? Penny warum bist du nicht hier? Wo sind alle? Scarlett hat hohes Fieber! Sie.... wo ist Geoff?! Penny, ich hab Angst! Ich....ich.... ich kann nichts machen! Ich weiß doch nicht mal, wie ich... oder was ich... Penny? Penny!?“


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(#) Charlie Hotel Sierra->steht für Coppers Hill, Standish= Straße,in der das Haus der Standish hier steht und der Familienname: Sierra steht für das S = Standish
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