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Okay? Okay. Das Schicksal kann mich mal

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteDrama, Liebesgeschichte / P16 / Gen
24.06.2014
24.06.2014
3
3.564
 
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Und es geht weiter!
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You’re back!


Er stand vor mir, in Fleisch und Blut. Er berührte meinen Arm und es war schon fast zu echt für einen Traum. Er stützte seinen Arm an der Tür ab und blickte mir besorgt in die Augen.
„Was ist denn los mit dir? Ist etwas passiert?“
Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten und sank zu Boden. Mein Versuch mir einzureden, er wäre gar nicht da, scheiterte. Denn seine Berührungen fühlten sich einfach zu echt an. Wieder wurde ich hoch gezogen und gegen die Tür gedrückt.
„Du bist gar nicht da. Du bist nur ein Spiel meiner Fantasie. Geh doch einfach weg.“ Er drückte mich an sich und mir stockte der Atem.
„Hey, was redest du denn da. Ich liebe dich, ich gehe nicht weg.“
„Du bist tot, du kannst gar nicht hier sein. Du liegst unter der Erde und wirst nie wieder kommen.“ Ich konnte nicht anders als ihn hysterisch weg zu schubsen und ins Haus zu stürmen. Ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu und hielt mir die Ohren zu. Ich wollte seine Stimme einfach nicht mehr hören, da sie einfach nicht real sein konnte. Ich ignorierte das Klopfen an der Tür und seine Bitten, ihn hereinzulassen. Nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus. Ich schrie so laut ich konnte, dass er weggehen sollte und kauerte mich verzweifelt auf den Boden. Das einzige, was ich dann nur noch mitbekam war, wie meine Mutter zu mir stürmte und mich mit meinem Vater zurück ins Bett brachte. Sie redete auf mich ein, doch ich konnte ihr einfach nicht zuhören. Meine Erschöpfung war so groß, dass ich es nicht mehr aushielt und einfach einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und sortierte erstmal die Ereignisse von der letzten Nacht. Ich stempelte es als einen Traum ab, und ging zu meiner Mutter in die Küche.
„Morgen.“ Sagte ich beiläufig und setzte mich hin.
„Guten Morgen Schatz, geht es dir besser? Was war denn los? Hast du dich mit Augustus gestritten?“ Ich schaute sie verwirrt an. Fing sie also jetzt auch schon damit an so zu tun, als wäre er gar nicht gestorben und noch unter uns.
„Gestritten? Was? Wollt ihr mich eigentlich alle ärgern? Warum tun alle so, als wäre Gus noch hier. Er ist tot, wieso sieht das keiner ein!“
Meine Mutter schaute mich verdutzt an und setzte sich zu mir. Dann nahm sie meine Hand und fühlte meine Stirn.
„Fieber scheinst du nicht zu haben.“
„Was?!“
„Hazel, wieso glaubst du, Gus sei tot? Ihm geht es gut, ihm ging‘s doch immer gut. Hast du schlecht geträumt?“
Schlecht geträumt. Ein Traum? Hatte ich vielleicht geträumt, er sei gestorben? Nein. Ich schüttelte meinen Kopf und machte mir gar nicht erst Hoffnung.
„Das ist nicht witzig, Mum. Was ist denn los mit euch allen?“
„Was soll los sein mit uns? Ich frage mich eher was mit dir los ist. Hat Gus etwas angestellt?“ Meine Mum schaute mich etwas verdattert an und dachte wohl, ich wäre reif für die Klapse.
„Gestorben ist er! Das ist los!“
„Was? Jetzt gerade? Er war doch vorhin noch hier! Was ist passiert?“
So langsam verstand ich gar nichts mehr.
„Vorhin hier w-was? Was redest du denn da!“ Meine Lautstärke stieg mit meiner Wut an. Ich sah nur wie sie ihr Handy nahm und jemanden anrief.
„Ja, hallo Augustus. Geht es dir gut? … Okay. Hazel ist jetzt wach… Ja, bis gleich.“
Sie legte auf und stemmte ihre Arme in die Hüften.
„Hazel ich weiß nicht was mit dir los ist. Vielleicht solltest du einfach mal mit Augustus reden.“
Ich verstand die Welt nicht mehr. Hatte sie wirklich gerade mit Gus gesprochen?

Wieso sollte sie mich überhaupt anlügen. Aber das konnte einfach nicht sein. Ich entschloss also auf den ‚angeblichen‘ Gus, der niemals auftauchen würde, zu warten und mein Gewissen zu bestärken. Ich muss zugeben, ein klein wenig Hoffnung hatte ich schon, doch es gab einfach keine Erklärung. Unerwarteter als ich dachte klingelte es an der Tür. Erst schaute ich nur geschockt dort hin. Mein Körper wollte sich einfach nicht in Bewegung setzen. Doch meine Mutter rief mir zu, ich solle doch die Tür für sie öffnen und meine Starre hob sich förmlich auf. Langsam näherte ich mich ihr und legte meine zitternden Hände an die Türklinke. Ich atmete tief ein und riss die Tür mit Schwung auf. „Wochenblatt!“ Ich atmete erleichtert aus und nahm die Zeitung entgegen, die der Junge mir ins Gesicht hielt. Ich nickte ihm dankend zu und schloss die Tür. Ich wollte es nicht zugeben, doch ein wenig enttäuscht war ich doch. Die Hoffnung, dass er noch leben würde, wurde von Minute zu Minute größer, und platzte dann in der nächsten Sekunde.
„Was machst du nur mit mir, Gus.“ Diesen Gedanken sagte ich leise vor mich hin.
„Ich mach doch gar nichts, Hazel Grace“ Ich erstarrte wieder, als ich eine Stimme hörte. Nicht nur irgendeine Stimme, sondern seine. Ich blieb wie angewurzelt stehen und mein Herz schlug aufgeregt gegen meine Brust. Ich drehte mich langsam um und erblickte den Jungen, der sich nervös durch die Haare fuhr. Entgeistert starrte ich ihn an, als würde ich einen Geist sehen. „Ach, hallo. Schön, dass du da bist Augustus.“ Meine Mutter kam dazu und legte eine Hand auf seine Schulter. Er legte seinen Kopf schief und starrte mich verwirrt an.
„H-Hazel? Alles in Ordnung?“

Mir wurde schlecht vor Aufregung und ich ging zielstrebig auf ihn zu. Ich griff seinen Arm, um mich zu vergewissern, dass er wirklich vor mir stand. Ungläubig starrte ich ihn an und sah im Augenwinkel, wie meine Mutter ins Wohnzimmer verschwand. Die ersten Tränen passierten meine Wangen und ich krallte meine Finger in sein Shirt. Man merkte, dass er überhaupt nicht wusste, was los war und nahm mich in den Arm. Ich schmiegte mich an ihn und lies meinen Tränen einfach freien Lauf. Er löste sich von mir und lächelte mich an, obwohl er nicht wusste, was mit mir los war. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ein beruhigendes Gefühl durchströmte meinen Körper.
„Komm. Zieh dir was an und wir gehen woanders hin und du erzählst mir, was dich bedrückt.“
Ich nickte und ging langsam in mein Zimmer. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen und lächelte. Selbst wenn dies alles nur ein Traum sein würde, wäre es der Schönste, den ich je haben werde. Ich machte mich schnell fertig und ging wieder zu ihm, und stellte mit Freuden fest, dass er immer noch da war. Die Angst, dass er doch wieder verschwinden würde, war einfach zu groß. Er lächelte mich an und hielt mir mit funkelnden Augen seine Hand hin.
„Hazel Grace, du bist so hübsch wie immer.“
Ich lächelte ebenfalls und griff nach seiner Hand. Seine Berührungen fühlten sich so gut an. Zu schön, um wahr zu sein. Er zog mich aus dem Haus zum Park zu der Bank, auf der wir immer zusammen saßen. Bevor er fragen konnte erzählte ich ihm, dass ich dachte er sei gestorben und es sich zu echt für einen Traum angefühlt hatte.
„Ich bin nicht tot, Hazel. Ich bin gesund und mir wird nichts passieren. Es war nur ein schrecklicher Albtraum.“ Ich presste mich an ihn und wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Ich liebe dich Hazel Grace.“ Er lächelte und sagte diese Worte voller Liebe. Ich lehnte meine Stirn gegen seine und lächelte zurück.
„Ich liebe dich auch, Gus.“ Er legte sanft seine Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss. Es gibt keine Worte, die beschreiben, wie froh ich war.

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Im nächsten Kapitel geht es weiter ----------------->>
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