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The Fault in our Stars ~ Der Anfang vom Ende

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Schmerz/Trost / P6 / Gen
23.06.2014
12.07.2014
3
5.465
 
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23.06.2014 1.429
 
Genau 27 Minuten später klingelte es an der Tür. Meine Mutter machte auf. Ich lauschte leise an der Tür.
"Hallo Kaitlyn! Schön dich zu sehen! Hazel hat gar nicht erwähnt das du kommst.", sagte meine Mutter.
"Hallo Mrs. Lancaster! Es ist auch schön sie zu sehen und tut mir leid wenn ich irgendwie reinplatze, aber es ist dringend.", erklärte Kaitlyn.
"Nicht schlimm. Hazel ist in ihrem Zimmer."
"Ok."

10 Sekunden später stand sie in meinem Zimmer.
"Ich hab den Test!", sagte sie.
"Nicht so laut Kaitlyn!"
"Tut mir leid."
Ich packte den Test aus, lass die Anleitung und führte ihn durch.
"Und jetzt?", fragte Kaitlyn.
"Jetzt müssen wir 5 Minuten warten.", meinte ich und legte den Test auf den Schreibtisch. Danach setzte ich mich neben Kaitlyn aufs Bett.
"Was machst du wenn er positiv ist?"
"Ich weiß nicht. Ich... Ich hab keine Ahnung.", sagte ich verzweifelt und fing an zu schluchzen, obwohl ich eigentlich gar nicht wollte.
Kaitlyn nahm mich in den Arm.
"Es ist okay, Hazel. Ich bin für dich da, ja? Ich stehe alles mit dir durch! Egal was passiert. Versprochen!", sagte sie.
Ich hörte auf zu schluchzen und dankte ihr. Dann sah ich auf die Uhr und sah das die 5 Minuten um waren.
"Ich werde nachsehen.", sagte Kaitlyn und stand auf.
Sie nahm den Test vom Schreibtisch und vergleichte ihn mit der Packungsbeilage. Nach einigen Sekunden sah sie mich an.
"Hazel... er ist... Er ist positiv.", sagte sie leise.
Ich hätte zusammenklappen können. Schwanger. Mit sechzehn. Von einem Jungen der tot ist. Und das Mädchen das das Kind bekommt hat Krebs. Und eine kaputte Lunge. Na besser kann es ja nicht werde. Meine Eltern werden mich umbringen. Und Gus Eltern werden ihnen bestimmt helfen.
"Hazel? Hazel?"
Kaitlyn holte mich aus meinen Gedanken zurück.
"Wann wirst du es deinen Eltern sagen?"
"Am... am besten noch heute. Beim Abendessen.", sagte ich.
"Soll ich da bleiben und mitessen?"
Ich nickte und versuchte meine Tränen zu stoppen. Doch sie hörten nicht auf mich und liefen immer weiter meine Wange hinunter.
"Hey hey! Psst.", sagte Kaitlyn um mich zu beruhigen und umarmte mich dabei.

Als wir später beim Abendessen saßen, war ich sehr sehr nervös. Kaitlyn saß neben mir und schaute mich ab und zu aufmunternd an.
"Hazel hat sich heute morgen schon wieder übergeben. Einfach so!", erzählte meine Mutter meinem Vater.
"Hm das ist seltsam. Könnte das vielleicht von den neuen Medikamten kommen?", meinte mein Vater.
"Nein kommen sie nicht.", sagte ich plötzlich und schaute sie schuldbewusst an.
"Nicht? Woher weißt du das?", fragte meine Mutter.
"Mir ist die ganze Zeit übel, nicht wegen den Medikamenten, sondern weil... weil ich schwanger bin.", sagte ich leise und schaute nach unten.
Ich merkte wie meine Eltern mich eine Weile anstarrten.
"Von wem?", fragte mein Vater leise.
"Von Gus."
Meine Mutter lies die Gabel sinken und schlug die Hände vorm Gesicht zusammen.
"Hast du einen Test gemacht?", fragte sie.
"Ja. Kaitlyn hat ihn vorhin mitgebracht.", erklärte ich und Kaitlyn nickte.
Nach einer Weile fragte mein Vater:"Was machen wir jetzt?"
"Morgen früh direkt zum Dr. Maria und  lassen wir uns von ihr beraten. Und danach müssen wir mit Gus Eltern reden.", sagte meine Mutter und schaute mich an, "Ist das in Ordnung, Hazel?"
"Ihr seit nicht sauer?"
"Sauer nicht, aber ... überrascht. Ich wusste zum Beispiel nicht das du und Gus schon so weit wart... Wenn du weißt was du meinst.", meinte Mom.
"Außerdem ist es nicht zu ändern. Und ich wollte schon immer Opa werden. ", sagte Dad lächelnd.
"Sieht aus alls hättet ihr das ja gut geklärt. Ah und Mrs Lancester der Auflauf ist richtig lecker!", sagte Kaitlyn.
Wir lachten alle und es war das erste Mal das ich mal wieder so richtig, aus vollem Herzen, lachen konnte.

Am Abend lag ich in meinem Bett und schaltete den Laptop von Gus an. Als er hochgefahren war sah ich das er ein Foto von mir, ihm und Isaac als Hintergrund hatte. Ich hätte am liebsten wieder geweint, aber diesmal konnte ich mich beherrschen. Auf dem Desktop war ein einziger Ordner verlinkt und er hieß "Für Hazel". Zögernd klickte ich drauf. In dem Ordner waren ganz viele Videos. Das erste Video hieß "1.Video: Für meine Hazel" und ich öffnete es.
"Hallo Hazel Grace...", sagte Gus lächelnd. Er saß anscheinend auf seinen Bett zuhause.
"Du fragst dich sicher was das hier soll deshalb werde ich dir es jetzt erklären: Als ich meine Diagnose vor ein paar Wochen bekam, wusste ich das ich sterbe. Und das mir damit nicht genug Zeit bleibt um mit dir das Leben zu geniessen. Du weißt gar nicht wie schlimm das für mich ist, zu wissen das ich nicht mehr Zeit mit dir verbringen kann. Das ist für mich noch schlimmer, als zu wissen das ich sterbe...", sagte er traurig.
Ich spürte wie mir eine Träne die Wange herunterlief.
"Und ich weiß, wenn du das hier jetzt siehst bin ich schon tot. Und ich weiß auch das du wahrscheinlich traurig über meinem Verlust bist und du mich vermisst. Es wird eine schwere Zeit für alle und es tut mir so unendlich leid, das ich daran schuld bin.", sagte er und hatte Tränen in den Augen. Es fiel ihm wirklich schwer zu reden.
"Arg... Tut mir leid das ich weine. Aber weißt du? Ich will eigentlich nicht daran denken das ich schon bald nicht mehr da sein werde und nicht mehr mit dir reden kann. Ich wollte noch so viel erleben. Ich wollte dich so gern in Amsterdam heiraten und vielleicht irgendwann unsere kleine Hazel oder unseren kleinen Augustus aufwachsen sehn. Hazel ... ich war mir so sicher das wir beide das zusammen packen würden. Das wir den Krebs besiegen würden. Vielleicht sogar Geschichte schreiben würden! 'Zwei Jugendliche besiegen den Krebs durch ihre unbändige Liebe zueinander.' Das wäre doch eine schöne Überschrift oder?", meinte er und lächelte wieder.
"Aber ich schweife vom Thema ab. Ich wollte dir erklären für was diese Videos sind. Ich habe mir, natürlich, wieder Gedanken um das Vergessen werden gemacht. Ich weiß du würdest mich jetzt am liebsten schlagen, aber es ist nun mal meine Angst. 'Das Vergessen werden ist unvermeidlich' das hast du damals bei unserer ersten Begegnung erklärt. Also warum solltest du mich nicht auch vergessen? Genau davor habe ich Angst. Ich will nicht das du mich vergisst, Hazel Grace. Ich will das ich immer in deinem Herzen bleibe. Ich verlange nicht von dir, das du jeden Tag an mich denkst. Aber einmal in der Woche wäre wirklich schön.", sagte er grinsend.
"Den ich habe die Befürchtung das auch irgendwann meine Eltern mich vergessen werden..."
Ich schluckte schwer und wischte mir die Tränen von der Wange.
"Ich schweife schon wieder ab! Tut mir leid. Also die Videos. Um nicht in Vergessenheit zu geraten will ich dir ganz viele Videos aufnehmen, und dir erzählen was ich dir schon immer erzählen wollte, wie sehr ich dich liebe und dir deine versprochene Fortsetzung von "Ein herrschaftliches Leiden" erzählen, weil ich zum schreiben wahrscheinlich keine Kraft mehr finde. Du siehst es mir wahrscheinlich nicht an, aber ich habe gerade richtig starke Schmerzen und kann auch kaum den Arm heben.", erzählte er.
Ich musterte ihn. Er sah auf jedenfall schwach aus, aber seine Schmerzen sah ich ihm nicht an.
"Ich hoffe es fällt dir nicht allzu schwer dir diese Videos anzugugen, aber ich will dir auch irgendwie helfen mit dem Leben weiter zu machen ja?
Kennst du noch den Film "PS: Ich liebe dich"? So in etwa wird das hier auch ablaufen. Nur das ich keine Breife schreibe sondern Videos aufnehme. Und das du die Videos anklicken kannst wenn du willst oder du sie brauchst. Aber schau sie dir nicht alle auf einmal an! Sonst ist das ja doof.", erklärte Gus und lachte.
"Hoffentlich gefallen dir die Videos. Und bis zum nächsten Video: Hazel Grace, ich liebe dich solange, bis die Sterne nicht mehr leuchten. Das versprech ich dir."
Dann wurde der Bildschirm schwarz und ich fing an zu weinen.
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