The Fault in our Stars ~ Der Anfang vom Ende
von DreamerGirl17
Kurzbeschreibung
Eigentlich sind wir doch alles wie Hazel oder? Wir wollen wissen wie es mit unserem Lieblingsbuch weiter geht. In dieser Geschichte möchte ich euch erzählen wie es evtl. mit Hazel, Isaac, Gus Eltern usw. weitergehen könnte. ~Das Schicksal ist ein mieser Verräter~
GeschichteDrama, Schmerz/Trost / P6 / Gen
23.06.2014
12.07.2014
3
5.465
23.06.2014
2.038
Ein paar Wochen später, genau zwei Monate nach Gus Tod, riefen seine Eltern mich an. Sie fragten mich ob ich vorbei kommen wolle und ihnen helfen könnte sein altes Zimmer auszuräumen. Ich musste erst einmal schlucken, sagte dann aber zu.
Also fuhr meine Mutter mich nachmittags, nach einer Lesung am College (ja ich ging wieder zu Schule, aber erst seit 2 Wochen), zu ihnen. Ich klingelte und keine 10 Sekunden später machten seine Eltern die Tür auf. Die lächelten mich leicht an und umarmten mich.
"Es ist so schön dich zu sehen, Hazel.", sagte seine Mutter mit einer erstickenden Stimme.
"Ja. Ich freue mich auch euch wieder zu sehen.", sagte ich.
"Komm doch rein. Wir müssen ja nicht hier an der Türschwelle stehen.", meinte sein Vater und ich folgte ihnen rein.
Mir fiel sofort auf das die Ermutigungs-Schilder nicht mehr da waren.
Wir setzten uns in die Küche und seine Mutter gab mir was zu trinken.
"Wie geht es dir, Hazel?", fragte sein Vater.
"Dem Umständen entsprechend nicht so gut."
"Was macht der Krebs?"
"Immer noch da. Immer noch keine Chancen auf Heilung.", sagte ich und schluckte, "Und wie... wie geht es euch?"
"Besser. Wir... gehen in Therapie. Wir haben wieder angefangen voll zu arbeiten, um uns ein wenig abzulenken.", erzählte seine Mutter leicht lächelnd.
"Das ist schön zu hören.", meinte ich und nickte.
Seine Eltern nickten auch nur.
"Sind Julie und Martha wieder in Chigago?"
"Ja. Aber schon seit drei oder vier Wochen. Sie müssen ja auch mit ihrem Leben weiter machen.", sagte sein Vater.
"Achso."
"Apropo mit dem Leben weiter machen... Hazel? Würdest du uns vielleicht helfen Augustus Zimmer auszuräumen? Es ist schwer sein Zimmer jeden Tag zu sehen. Außerdem willst du vielleicht ja auch was von seinem Zeug.", meinte seine Mutter lächelnd.
"Natürlich helfe ich. Und ich verstehe das es schwer ist jeden Tag sein Zeug zu sehen.", sagte ich ebenfalls lächelnd.
Sie boten mir noch ein Stück Kuchen an, aber ich lehnte ab. Ich hatte keinen Hunger. Ich hatte eigentlich kaum noch Hunger. Ich hatte in den letzten zwei Monaten 5 Kilo abgenommen. Deutlich zu viel, laut meiner Mutter. (Aber ich fand das es sehr wenig war dafür das ich kaum was aß)Aber was sollte ich machen? Essen um es danach gleich wieder über der Toilette rauszubrechen? Nein, also aß ich gar nix oder kaum etwas.
Wir redeten noch kurz bevor wir in den Keller gingen. Es sah noch alles so aus, wie ich es in Erinnernug hatte. Das , wie immer, ungemachte Bett, sein offener Kleiderschrank, die Videospiele die er immer gut geordnet hatte.
"Also wir dachten das wir vielleicht die Videospiele und die Sessel Isaac geben." meinte sein Vater.
Ich nickte und stimmte ihnen zu. Isaac konnte wahrscheinlich am ehesten etwas damit anfangen.
"Den Schreibtisch wollte Julie für ihr Kind und Martha wollte das Bett. ", erklärte Gus Mutter.
"Ich wollte ein paar seiner Trophäen und sein Lieblingtrikot behalten.", sagte sein Vater.
"Gus hasste Basketball.", sagte ich leise.
Seine Eltern schauten mich kurz an. Dann meinte sein Vater:"Ja ich weiß... Aber es sind Errinerungen die mir viel bedeuten auch wenn er es gehasst hat."
Ich nickte wieder.
"Die große Frage ist jetzt, was machen wir mit seinen Kleidern, seinen Filmen und Büchern, den Bildern, dem Fernseher und sein Handy", sagte seine Mutter.
"Was ist mit seinem Laptop?", fragte ich.
"Den hat er dir vermacht. Das war aber auch das einzige was er jemanden vermacht hatte. In seinen letzten Stunden meinte er noch lachend das es ihm egal sei was mit seinen Sachen passiert, solange du seinen Laptop bekommst.", erklärte seine Mutter.
"Warum?", fragte ich.
"Das wissen wir nicht. Und nur damit du beruhigt bist, wir haben ihn auch nicht mehr angemacht. Also ist noch alles so wie Gus es hinterlassen hat.", antwortete sein Vater lächelnd und gab mir den Laptop.
"Danke."
"So. Wahrscheinlich ist jetzt erstmal noch wichtig was du gerne haben möchtest, Hazel.", sagte seine Mutter und schaute mich an.
Ich schaute mich ein wenig um und meinte dann das ich gerne ein paar T-shirts,Filme und Bücher von ihm haben möchte. Seine Eltern waren damit einverstanden und sagten das ich später nach den Kleidern gugen könnte.
"Und was machen wir mit dem Rest der Kleidung?", fragte sein Vater.
"Spenden."
"Gute Idee Hazel.", sagte seine Mutter, "Gut weiter. Was ist mit dem Fernseher? Wir haben zwei Stück wir brauchen keinen."
"Hm... Ihr könntet ihn verschenken. Zum Beispiel an die Nachbarskinder", meinte ich.
"Ja das könnten wir echt machen. Vor zwei Wochen ist eine alleinerziehende Mutter mit vier Kinder hierhergezogen. Das Haus in dem sie jetzt wohnen ist aber eine riesige Bruchbude. Ich war letzte Woche drin um sie zu begrüßen. Die Inneneinrichtung ist auch nicht gerade sehr schön und einen Fernseher haben sie auch nicht. Wir könnten ihr den Fernseher geben.", sagte Gus Mom.
"Ja das finde ich gut.", meinte sein Vater.
Den Rest des Nachmittags kümmerten wir uns um sein restliches Zeug und kamen später zu dem Entschluss das sie seine Filme einer Videothek und die Bücher einer Bibliothek spenden, sein Handy von seinem Vater weitergenutzt wird und die Bilder behält seine Mutter. Aber von den Bildern darf ich mir auch noch welche aussuchen.
Gerade schaute ich mir die Fotos an die Gus aufgehängt hatte. Es hängten viele Fotos von mir und ihm und von Isaac und ihm da. Natürlich auch von ihm und seiner Familie und Momente wo er glücklich war. Ein Foto schaute ich mir genauer an. Es war von Gus und mir in Amsterdam. Meine Mutter hatte es geschossen das wusste ich.
"Dieses Foto würde ich gerne behalten wenn es dir nichts ausmacht.", sagte seine Mutter freundlich.
"Natürlich.", meinte ich und gab es ihr.
"Ihr seht so glücklich darauf aus."
"Das waren wir auch."
Zum Schluss behielt ich 3 von den 11 Bildern (+Bilderrahmen).
"Hey Hazel, wäre es okay wenn ich dich und deine Eltern zum Abendessen einlade. Wir wollten noch etwas mit euch besprechen.", sagte sein Vater, der auf der Treppe stand.
"Ja ist in Ordnung.", sagte ich lächelnd.
"Okay.", sagte seine Mutter, "Ich lass dich hier jetzt noch ein wenig allein, dann kannst du dir in Ruhe seine Kleidung, Filme und Bücher aussuchen."
Ich nickte nur.
Als sie weg war, begann ich seinen Kleiderschrank zu durchwühlen. Ich suchte mir seine Lieblings t-shirts und seine Lieblingsjacke (die braune Lederjacke die er so oft trug) aus. Auch bei seinen Büchern und Filmen fand ich ein paar die mich interessierten. Natürlich nahm ich auch V wie Vendetta mit. Gus Vater brachte mir eine Tüte und half mir die Sachen einzuräumen. Dabei erwähnte er das meine Eltern bald kamen.
"Er hat dich echt geliebt.", sagte er nachdem wir fertig waren.
"Ich weiß.", sate ich leise.
"Er wollte unbedingt das du dabei bist, in seiner letzten Nacht. Aber wir wollten dir diese schreckliche Minuten seines Sterbens nicht antuen. Es tut mir leid das wir dich nicht gerufen haben."
"Ist schon in Ordnung. Es ist jetzt sowieso nicht mehr ändern."
Plötzlich klingelte es.
"Das müssen deine Eltern sein.", meinte er und zusammen gingen wir hoch. Er trug dabei die Tüte mit Augustus Sachen und ich Philip.
Zusammen mit meinen Eltern aßen wir überbackene Zucchini.(Ich stecherte aber eher im Essen rum) Es herrschte teilweise eine gespenstige Stille. Nach dem Essen, brachen Gus Eltern das große Schweigen.
"Also der eigentliche Grund warum wir euch heute eingeladen haben, ist das Augustus vor seinem Tod einen Organspende-Ausweiß ausgefüllt hat. Und... er wollte das wenn seine Lungen gesund sind das du sie bekommst Hazel. Letzte Woche hat das Krankenhaus angerufen und gesagt das die Lungen Metastasen frei sind und nun jemanden das Leben retten können.", erklärte seine Mutter.
Meine Eltern schauten mich hoffnungsvoll an. Sie wussten das nur ich alleine die Entscheidung fällen konnte ob ich durch meine Lungen sterben wollte oder durch Augustus Lungen weiterlebe auf unbestimmte Zeit. Doch meine Chancen das mein Körper neue Metastasen bildet war sehr sehr hoch. Um genauer zu sein lag die Chance bei 93 %. Das hatten meine Ärzte letzte Woche bei der Untersuchung festgestellt.
Alle schauten mich erwartungsvoll an. Doch auch ich wusste keine Antwort. Vor vier Monaten hätte ich gefragt wann es los gehen könnte, aber jetzt ist alles anders. Ich komme nicht über den Tod meines Freundes hinweg, mein Krebs verschlimmert sich und es gibt kaum Heilungschancen. Dazu kommen ernst zu nehmende Depressionen.
"Wahrscheinlich hätte jemand anderes mehr Glück mit Augustus Lungen.", sagte ich nach einer Weile und zuckte mit den Schultern.
"Hazel bist du dir da sicher?", fragte Gus Vater.
"Ja. Mein Körper bildet neue Metastasen. Eine neue Lunge helft da nicht mehr viel."
"Sie hat Recht. Wir waren letzte Woche beim PET-Scan und es gibt eindeutige Anzeichen das ihr Körper neue bildet. Die Heilungschancen sind sehr sehr niedrig. Vielleicht hat sie recht und jemand anderes hat mehr Glück damit.", sagte mein Vater.
Ich schaute ihn dankend an.
"Es ist deine Entscheidung Hazel. Du kannst ja noch ein zwei Nächte darüber schlafen und sagst uns dann nochmal Bescheid, ok?", sagte Gus Mutter.
Ich nickte.
"Aber nur zum Protokoll: Augustus wollte das du sie bekommst.", sagte sie.
Schon wieder dieses 'Augustus-wollte'. Wie mir es auf die Nerven ging. Augustus wollte vieles. Aber es ist immer noch mein Leben (mit dem ich sowieso nichts mehr mit anzufangen weiß).
"Ja aber vielleicht will ich es nicht. Vielleicht will ich einfach nur das dieser Kampf vorbei ist.", sagte ich trocken.
"Ich glaube wir sollten nach Hause fahren.", meinte meine Mutter und stand auf.
Augustus Eltern umarmten mich noch bevor ich schonmal mit Dad zum Auto ging. Meine Mutter redete noch mit ihnen. Es dauerte eine geschlagenne Viertelstunde bis sie kam. Während der Autofahrt sagte wir nichts. Als ich zu Hause war vergas ich den Laptop von Gus anzumachen.
In dieser Nacht träumte ich wieder von Gus. Er fragte warum ich seine Lungen nicht wollte. Ich erklärte ihm meine Situation und er verstand es.
"Nicht das ich will das du stirbst, aber vielleicht bist du ja dann auch wieder schneller bei mir.", scherzte er.
Dann wachte ich auf. Aber nicht schreiend und auch nicht weinend. Ich lag einfach da und dachte nach, bis ich nach einer 1,5 Stunde wieder einschlief.
Als ich am nächsten Morgen in die Küche ging, saß meine Mutter da und las die Zeitung.
"Guten Morgen, Schatz! Hast du gut geschlafen?", fragte sie mich.
"Es geht.", murmelte ich.
Plötzlich spürte ich einen ziehenden Schmerz in meiner Magengegend. Schnell ging ich ins Bad und übergab mich.
"Hazel Spatz! Alles in Ordnung? Du hast doch noch gar nix gegessen!", sagte meine Mutter und kniete neben mir.
Später telefonierte ich mit Kaityn.
"Na wie geht es meiner Lieblings-Krebs-Patientin?", fragte sie.
"Übel und zwar richtig übel.", sagte ich und musste danach alles erzählen. (Also von Gus Zimmer Auräumen bis zur Übelkeit am Morgen)
"Hm... das ist alles sehr merkwürdig. Also deine Symptome", meinte sie.
"Ja ich weiß. Aber am Krebs kanns nicht liegen."
"Hm ja.... Sag mal wann hattest du das letzte Mal deine Periode?"
"Ich glaube bevor wir nach Amsterdam geflogen sind. Also ist schon ein paar Monate her. Aber das kann an den Medikamenten liegen, das ich sie schon lange nicht mehr hatte."
"Oder es liegt nicht an den Medikamenten."
Plötzlich leuchtete es mir ein was sie sagen wollte.
"Scheiße...", sagte ich leise.
"Ich bin in 27 Minuten da und bringe einen Test mit.", sagt sie und legte auf.
Also fuhr meine Mutter mich nachmittags, nach einer Lesung am College (ja ich ging wieder zu Schule, aber erst seit 2 Wochen), zu ihnen. Ich klingelte und keine 10 Sekunden später machten seine Eltern die Tür auf. Die lächelten mich leicht an und umarmten mich.
"Es ist so schön dich zu sehen, Hazel.", sagte seine Mutter mit einer erstickenden Stimme.
"Ja. Ich freue mich auch euch wieder zu sehen.", sagte ich.
"Komm doch rein. Wir müssen ja nicht hier an der Türschwelle stehen.", meinte sein Vater und ich folgte ihnen rein.
Mir fiel sofort auf das die Ermutigungs-Schilder nicht mehr da waren.
Wir setzten uns in die Küche und seine Mutter gab mir was zu trinken.
"Wie geht es dir, Hazel?", fragte sein Vater.
"Dem Umständen entsprechend nicht so gut."
"Was macht der Krebs?"
"Immer noch da. Immer noch keine Chancen auf Heilung.", sagte ich und schluckte, "Und wie... wie geht es euch?"
"Besser. Wir... gehen in Therapie. Wir haben wieder angefangen voll zu arbeiten, um uns ein wenig abzulenken.", erzählte seine Mutter leicht lächelnd.
"Das ist schön zu hören.", meinte ich und nickte.
Seine Eltern nickten auch nur.
"Sind Julie und Martha wieder in Chigago?"
"Ja. Aber schon seit drei oder vier Wochen. Sie müssen ja auch mit ihrem Leben weiter machen.", sagte sein Vater.
"Achso."
"Apropo mit dem Leben weiter machen... Hazel? Würdest du uns vielleicht helfen Augustus Zimmer auszuräumen? Es ist schwer sein Zimmer jeden Tag zu sehen. Außerdem willst du vielleicht ja auch was von seinem Zeug.", meinte seine Mutter lächelnd.
"Natürlich helfe ich. Und ich verstehe das es schwer ist jeden Tag sein Zeug zu sehen.", sagte ich ebenfalls lächelnd.
Sie boten mir noch ein Stück Kuchen an, aber ich lehnte ab. Ich hatte keinen Hunger. Ich hatte eigentlich kaum noch Hunger. Ich hatte in den letzten zwei Monaten 5 Kilo abgenommen. Deutlich zu viel, laut meiner Mutter. (Aber ich fand das es sehr wenig war dafür das ich kaum was aß)Aber was sollte ich machen? Essen um es danach gleich wieder über der Toilette rauszubrechen? Nein, also aß ich gar nix oder kaum etwas.
Wir redeten noch kurz bevor wir in den Keller gingen. Es sah noch alles so aus, wie ich es in Erinnernug hatte. Das , wie immer, ungemachte Bett, sein offener Kleiderschrank, die Videospiele die er immer gut geordnet hatte.
"Also wir dachten das wir vielleicht die Videospiele und die Sessel Isaac geben." meinte sein Vater.
Ich nickte und stimmte ihnen zu. Isaac konnte wahrscheinlich am ehesten etwas damit anfangen.
"Den Schreibtisch wollte Julie für ihr Kind und Martha wollte das Bett. ", erklärte Gus Mutter.
"Ich wollte ein paar seiner Trophäen und sein Lieblingtrikot behalten.", sagte sein Vater.
"Gus hasste Basketball.", sagte ich leise.
Seine Eltern schauten mich kurz an. Dann meinte sein Vater:"Ja ich weiß... Aber es sind Errinerungen die mir viel bedeuten auch wenn er es gehasst hat."
Ich nickte wieder.
"Die große Frage ist jetzt, was machen wir mit seinen Kleidern, seinen Filmen und Büchern, den Bildern, dem Fernseher und sein Handy", sagte seine Mutter.
"Was ist mit seinem Laptop?", fragte ich.
"Den hat er dir vermacht. Das war aber auch das einzige was er jemanden vermacht hatte. In seinen letzten Stunden meinte er noch lachend das es ihm egal sei was mit seinen Sachen passiert, solange du seinen Laptop bekommst.", erklärte seine Mutter.
"Warum?", fragte ich.
"Das wissen wir nicht. Und nur damit du beruhigt bist, wir haben ihn auch nicht mehr angemacht. Also ist noch alles so wie Gus es hinterlassen hat.", antwortete sein Vater lächelnd und gab mir den Laptop.
"Danke."
"So. Wahrscheinlich ist jetzt erstmal noch wichtig was du gerne haben möchtest, Hazel.", sagte seine Mutter und schaute mich an.
Ich schaute mich ein wenig um und meinte dann das ich gerne ein paar T-shirts,Filme und Bücher von ihm haben möchte. Seine Eltern waren damit einverstanden und sagten das ich später nach den Kleidern gugen könnte.
"Und was machen wir mit dem Rest der Kleidung?", fragte sein Vater.
"Spenden."
"Gute Idee Hazel.", sagte seine Mutter, "Gut weiter. Was ist mit dem Fernseher? Wir haben zwei Stück wir brauchen keinen."
"Hm... Ihr könntet ihn verschenken. Zum Beispiel an die Nachbarskinder", meinte ich.
"Ja das könnten wir echt machen. Vor zwei Wochen ist eine alleinerziehende Mutter mit vier Kinder hierhergezogen. Das Haus in dem sie jetzt wohnen ist aber eine riesige Bruchbude. Ich war letzte Woche drin um sie zu begrüßen. Die Inneneinrichtung ist auch nicht gerade sehr schön und einen Fernseher haben sie auch nicht. Wir könnten ihr den Fernseher geben.", sagte Gus Mom.
"Ja das finde ich gut.", meinte sein Vater.
Den Rest des Nachmittags kümmerten wir uns um sein restliches Zeug und kamen später zu dem Entschluss das sie seine Filme einer Videothek und die Bücher einer Bibliothek spenden, sein Handy von seinem Vater weitergenutzt wird und die Bilder behält seine Mutter. Aber von den Bildern darf ich mir auch noch welche aussuchen.
Gerade schaute ich mir die Fotos an die Gus aufgehängt hatte. Es hängten viele Fotos von mir und ihm und von Isaac und ihm da. Natürlich auch von ihm und seiner Familie und Momente wo er glücklich war. Ein Foto schaute ich mir genauer an. Es war von Gus und mir in Amsterdam. Meine Mutter hatte es geschossen das wusste ich.
"Dieses Foto würde ich gerne behalten wenn es dir nichts ausmacht.", sagte seine Mutter freundlich.
"Natürlich.", meinte ich und gab es ihr.
"Ihr seht so glücklich darauf aus."
"Das waren wir auch."
Zum Schluss behielt ich 3 von den 11 Bildern (+Bilderrahmen).
"Hey Hazel, wäre es okay wenn ich dich und deine Eltern zum Abendessen einlade. Wir wollten noch etwas mit euch besprechen.", sagte sein Vater, der auf der Treppe stand.
"Ja ist in Ordnung.", sagte ich lächelnd.
"Okay.", sagte seine Mutter, "Ich lass dich hier jetzt noch ein wenig allein, dann kannst du dir in Ruhe seine Kleidung, Filme und Bücher aussuchen."
Ich nickte nur.
Als sie weg war, begann ich seinen Kleiderschrank zu durchwühlen. Ich suchte mir seine Lieblings t-shirts und seine Lieblingsjacke (die braune Lederjacke die er so oft trug) aus. Auch bei seinen Büchern und Filmen fand ich ein paar die mich interessierten. Natürlich nahm ich auch V wie Vendetta mit. Gus Vater brachte mir eine Tüte und half mir die Sachen einzuräumen. Dabei erwähnte er das meine Eltern bald kamen.
"Er hat dich echt geliebt.", sagte er nachdem wir fertig waren.
"Ich weiß.", sate ich leise.
"Er wollte unbedingt das du dabei bist, in seiner letzten Nacht. Aber wir wollten dir diese schreckliche Minuten seines Sterbens nicht antuen. Es tut mir leid das wir dich nicht gerufen haben."
"Ist schon in Ordnung. Es ist jetzt sowieso nicht mehr ändern."
Plötzlich klingelte es.
"Das müssen deine Eltern sein.", meinte er und zusammen gingen wir hoch. Er trug dabei die Tüte mit Augustus Sachen und ich Philip.
Zusammen mit meinen Eltern aßen wir überbackene Zucchini.(Ich stecherte aber eher im Essen rum) Es herrschte teilweise eine gespenstige Stille. Nach dem Essen, brachen Gus Eltern das große Schweigen.
"Also der eigentliche Grund warum wir euch heute eingeladen haben, ist das Augustus vor seinem Tod einen Organspende-Ausweiß ausgefüllt hat. Und... er wollte das wenn seine Lungen gesund sind das du sie bekommst Hazel. Letzte Woche hat das Krankenhaus angerufen und gesagt das die Lungen Metastasen frei sind und nun jemanden das Leben retten können.", erklärte seine Mutter.
Meine Eltern schauten mich hoffnungsvoll an. Sie wussten das nur ich alleine die Entscheidung fällen konnte ob ich durch meine Lungen sterben wollte oder durch Augustus Lungen weiterlebe auf unbestimmte Zeit. Doch meine Chancen das mein Körper neue Metastasen bildet war sehr sehr hoch. Um genauer zu sein lag die Chance bei 93 %. Das hatten meine Ärzte letzte Woche bei der Untersuchung festgestellt.
Alle schauten mich erwartungsvoll an. Doch auch ich wusste keine Antwort. Vor vier Monaten hätte ich gefragt wann es los gehen könnte, aber jetzt ist alles anders. Ich komme nicht über den Tod meines Freundes hinweg, mein Krebs verschlimmert sich und es gibt kaum Heilungschancen. Dazu kommen ernst zu nehmende Depressionen.
"Wahrscheinlich hätte jemand anderes mehr Glück mit Augustus Lungen.", sagte ich nach einer Weile und zuckte mit den Schultern.
"Hazel bist du dir da sicher?", fragte Gus Vater.
"Ja. Mein Körper bildet neue Metastasen. Eine neue Lunge helft da nicht mehr viel."
"Sie hat Recht. Wir waren letzte Woche beim PET-Scan und es gibt eindeutige Anzeichen das ihr Körper neue bildet. Die Heilungschancen sind sehr sehr niedrig. Vielleicht hat sie recht und jemand anderes hat mehr Glück damit.", sagte mein Vater.
Ich schaute ihn dankend an.
"Es ist deine Entscheidung Hazel. Du kannst ja noch ein zwei Nächte darüber schlafen und sagst uns dann nochmal Bescheid, ok?", sagte Gus Mutter.
Ich nickte.
"Aber nur zum Protokoll: Augustus wollte das du sie bekommst.", sagte sie.
Schon wieder dieses 'Augustus-wollte'. Wie mir es auf die Nerven ging. Augustus wollte vieles. Aber es ist immer noch mein Leben (mit dem ich sowieso nichts mehr mit anzufangen weiß).
"Ja aber vielleicht will ich es nicht. Vielleicht will ich einfach nur das dieser Kampf vorbei ist.", sagte ich trocken.
"Ich glaube wir sollten nach Hause fahren.", meinte meine Mutter und stand auf.
Augustus Eltern umarmten mich noch bevor ich schonmal mit Dad zum Auto ging. Meine Mutter redete noch mit ihnen. Es dauerte eine geschlagenne Viertelstunde bis sie kam. Während der Autofahrt sagte wir nichts. Als ich zu Hause war vergas ich den Laptop von Gus anzumachen.
In dieser Nacht träumte ich wieder von Gus. Er fragte warum ich seine Lungen nicht wollte. Ich erklärte ihm meine Situation und er verstand es.
"Nicht das ich will das du stirbst, aber vielleicht bist du ja dann auch wieder schneller bei mir.", scherzte er.
Dann wachte ich auf. Aber nicht schreiend und auch nicht weinend. Ich lag einfach da und dachte nach, bis ich nach einer 1,5 Stunde wieder einschlief.
Als ich am nächsten Morgen in die Küche ging, saß meine Mutter da und las die Zeitung.
"Guten Morgen, Schatz! Hast du gut geschlafen?", fragte sie mich.
"Es geht.", murmelte ich.
Plötzlich spürte ich einen ziehenden Schmerz in meiner Magengegend. Schnell ging ich ins Bad und übergab mich.
"Hazel Spatz! Alles in Ordnung? Du hast doch noch gar nix gegessen!", sagte meine Mutter und kniete neben mir.
Später telefonierte ich mit Kaityn.
"Na wie geht es meiner Lieblings-Krebs-Patientin?", fragte sie.
"Übel und zwar richtig übel.", sagte ich und musste danach alles erzählen. (Also von Gus Zimmer Auräumen bis zur Übelkeit am Morgen)
"Hm... das ist alles sehr merkwürdig. Also deine Symptome", meinte sie.
"Ja ich weiß. Aber am Krebs kanns nicht liegen."
"Hm ja.... Sag mal wann hattest du das letzte Mal deine Periode?"
"Ich glaube bevor wir nach Amsterdam geflogen sind. Also ist schon ein paar Monate her. Aber das kann an den Medikamenten liegen, das ich sie schon lange nicht mehr hatte."
"Oder es liegt nicht an den Medikamenten."
Plötzlich leuchtete es mir ein was sie sagen wollte.
"Scheiße...", sagte ich leise.
"Ich bin in 27 Minuten da und bringe einen Test mit.", sagt sie und legte auf.