Sending Out A Message To You
von - Leela -
Kurzbeschreibung
Melissa ist sauer. In der Redaktion herrscht Chaos, ihre ganze Arbeit vom Vortag ist zunichte gemacht. Kann Ralph seine Frau besänftigen und den Tag noch retten?
KurzgeschichteAllgemein / P12 / Gen
Melissa Raccoon
Ralph Raccoon
20.04.2014
20.04.2014
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2.586
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„Ich fasse es nicht!“
Ralph zuckte unter Melissas Stimme zusammen. Als sie heute in die Redaktion gekommen war, war sie schier explodiert. Er hatte sie selten so wütend erlebt.
Er hatte nicht so früh mit ihr gerechnet; ein Blick zur Uhr verriet ihm allerdings, daß er die Zeit vergessen hatte, und nun stolperte sie direkt ins Chaos. Überall lag zusammengeknülltes oder zerrissenes Papier herum, und sogar den einen oder anderen Stift fand sie auf dem Boden liegend.
„Ist das deine Art, meine Mühe hier zu würdigen?“ Sie sah ihn vorwurfsvoll an und machte eine hilflose Geste. „Ich habe gestern hier alles aufgeräumt gehabt! Sieh dir den Raum an! Als wäre ein Tornado hier durchgefegt! Wozu mache ich mir eigentlich die Arbeit?“
„Aber, Melissa…“ versuchte Ralph zu erklären.
Die Raccoonfrau war allerdings schon so in Rage, daß sie keine Entschuldigungen mehr hören wollte. „Spar es dir! Es reicht mir! Ich habe nicht gestern den ganzen Tag hier saubergemacht und aufgeräumt, um den Raum heute so vorzufinden! Ist das wirklich so schwer zu begreifen? Und das ist nicht das erste Mal!“
Ralph ließ den Kopf hängen. Er konnte ihre Argumente nicht einmal entkräften. Er wußte, sie hatte Recht. Er hatte es am Vortag selbst mitbekommen, wie sie sich in der Redaktion abgerackert, und sogar die Druckmaschine grundgereinigt hatte, während er in Eile Block und Stift geschnappt hatte, um zu einer Berichterstattung bei Lady Baden-Baden zu fahren. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben, ohne sich einmal zu beschweren, daß er sie mit der Arbeit allein ließ. Und es war nicht das erste Mal gewesen, daß sie hinter ihm hergeräumt hatte. Er erinnerte sich sogar an das eine oder andere Gespräch zuvor, in dem sie ihn darum gebeten hatte, etwas mehr Ordnung zu halten – insbesondere, wenn sie einmal wieder gerade erst aufgeräumt hatte. Er wußte, er hatte sich in der Vergangenheit nicht viel Mühe gegeben, ihr Engagement zu würdigen, und er war nicht gerade stolz darauf, denn er konnte gar nicht beschreiben, wie froh er darum war, daß er sie hatte, und sie nie müde wurde, all die lästigen Arbeiten zu verrichten, zu denen er die Zeit einfach nicht fand. Eigentlich hatte er ihr etwas besonderes als Dank zurückgeben wollen. Statt dessen präsentierte er Chaos. „Ich räume es gleich weg, Schatz…“
Sie verdrehte die Augen. „Weißt du was? Geh einfach. Ich muß gleich noch Bilder auswerten, ich werde es einfach nebenher machen.“
„Aber ich könnte doch…“
Sie machte eine elektrisierte Geste. „Laß mich heute bitte einfach allein, ja?“
Ralph schwieg bedrückt und brachte schließlich ein leises „Ist gut…“ hervor, mit dem er die Redaktion verließ.
Melissa versuchte, ihren Ärger unter Kontrolle zu bekommen und konzentrierte sich erst auf die Auswertung ihres letzten Filmes. Sie brauchte einen Moment allein für sich in der Dunkelkammer, um sich wieder etwas zu beruhigen, und um das Chaos einen Augenblick nicht zu sehen. Beim Entwickeln der Bilder konnte sie einen Augenblick entspannen und sich auf etwas schönes konzentrieren; auf eine Arbeit, die ihr Spaß machte. Sie klammerte die Bilder zum trocknen an die Leine, dann kehrte sie in den Druckraum zurück und ging genervt an die Arbeit. Sie fühlte sich wie in einem Déjà Vu. Die gleiche Arbeit hatte sie gestern bereits einmal gemacht, nur daß es heute bald schlimmer aussah, als am Vortag. „Was glaubt er eigentlich, wer er ist?“ grummelte sie vor sich hin. „Der Superredakteur, der keine Ordnung zu halten braucht? Dafür hat er ja seine Bediensteten!“ Sie schnappte sich eine der leeren Materialkisten und begann, das ganze Papier zusammenzusuchen und dort hineinzuwerfen.
Es lag praktisch überall. Unzählige Seiten eines karierten Din-A-Sechs-Ringblocks, wie Ralph ihn gerne für seine Notizen benutzte. Einige wenige Male hatte er es geschafft, in den Papierkorb zu treffen. Sie schüttete den Inhalt um und fischte dabei eine Getränkepackung von Bert und zwei Flaschen heraus, die nicht in das Altpapier gehörten. Dann ging sie durch den Raum und sammelte das Papier unter den Schreibtischen, bei der Druckmaschine, von der Fensterbank und diversen anderen Stellen zusammen, um es in die Kiste zu werfen. Sie fischte eine durchgerissene Seite unter der Druckmaschine hervor und wollte sie schon dem Rest zuführen, als sie aus den Augenwinkeln ihren Namen las und innehielt. Unvermittelt las sie die erste halbe Zeile:
Melissa, mein Sonnensch…
An der Stelle fehlte das Gegenstück von der anderen Seite. Aus dem Tritt gebracht sah sie sich nach der zweiten Hälfte um und fand sie ebenfalls halb unter der Druckmaschine. Sie legte die Teile gegeneinander und hielt den Atem an. In Ralphs schneller Handschrift, die er immer für rasche Notizen gebrauchte, las sie:
Melissa, mein Sonnenschein, Sternenglanz meiner Seele,
so süß wie ein Glas Wein…
Die letzte halbe Zeile war durchgestrichen, und anscheinend war ihm nichts eingefallen, was sich auf »Seele« reimte. Wie in Trance nahm sie ein anderes Blatt Papier aus der Kiste und strich es glatt. Dort stand, etwas unkoordiniert:
Für meinen Stern, Melissa, mein Herz sehnt sich nur nach dir,
Liebe meines Lebens,
Daneben hatte er eine Liste geschrieben mit Worten, die sich auf »dir« reimten: hier, wir, mir, Tier…
Versunken wühlte sie weiter durch die Kiste. Waren das etwa alles poetische Bruchstücke von der gleichen Art; seine kläglichen Versuche, ihr mitzuteilen, was er für sie fühlte? Sie spürte unwillkürlich ihren Puls rasen, als sie sich wahllos ein anderes Papier aussuchte. Nachdem sie es auseinandergefaltet hatte, las sie atemlos:
Für meinen Engel, Melissa!
Du bist einfach alles für mich,
Kann nicht leben ohne dich.
Wünschte, du wärst jetzt bei mir,
Verzehre mich nach dir…
Der Text war durchgekreuzt worden, und anhand der forsch aufgedrückten Bleistiftstriche mußte es sehr vehement geschehen sein. „Oh, Ralph…“ entfuhr es ihr, sie spürte, wie ihr die Stimme wegbrach und merkte kaum, wie sie die Seite in sich versunken an ihre Brust preßte. Mittlerweile war alles, was sie noch vor Minuten beschäftigt hatte vergessen; ihre Bilder, das Chaos, das Aufräumen; vor allem aber ihr Ärger. Statt dessen zog diese Kiste, die mehr und mehr wie eine kleine Schatzkiste auf sie wirkte, sie völlig in ihren Bann. Sie begann, weiter darin zu wühlen. Auf dem nächsten zusammengeknüllten Blatt stand:
Melissa,
Du bist der Traum meiner schlaflosen Nächte.
Der Satz unter ihrem Namen war bereits durchgestrichen worden und ersetzt durch:
Du bist für mich der hellste Stern,
der meine Nacht zum Leuchten bringt,
du strahlst zu mir von nah und fern,
wie ein Gruß, der sanft mir winkt.
Es schien ihm auch nicht gefallen zu haben, doch sie spürte ihr Herz aussetzen und ihren Puls rasen. Ergriffen nahm sie den nächsten Zettel und versank in dahingekritzelten Worten:
Für meine einzig wahre Liebe,
wenn ich in deinen Armen versinke,
deinen Herzschlag spüre,
deine Liebe um mich spüre… fühle
von deinen sanften Küssen trinke,
weiß ich, der Himmel ist ganz nah,
meine liebste Melissa.
Sie konnte noch sehen, daß er es hatte durchstreichen wollen, ihm aber der Stift abgebrochen war. An einer Stelle hatte die Mine das Papier zerrissen.
Melissa schluckte einen Anflug von Tränen herunter und nahm die nächste Seite. Ihr Atem ging stockend, als sie las:
Meine liebste Melissa, wie soll ich nur in Worte fassen,
was ich für dich empfinde? … Ich sollte es besser lassen.
Bin ich doch kein Poet, und du so großartig, daß der Blödsinn, den ich hier schreibe, deiner niemals würdig sein kann.
An dieser Stelle mußte Ralph bereits einmal frustriert aufgegeben haben. Betroffen starrte sie einen Augenblick auf die Zeilen, bevor sie sich davon losreißen konnte und das nächste zerknüllte Blatt Papier glattstrich:
Mein süßer Engel, Gold meiner Seele,
auf all meinen Wegen denke ich an dich.
Vermisse dich…
Melissa seufzte und schmunzelte. ‚Du hast auf dem anderen Blatt schon nichts gefunden, was sich auf »Seele« reimt.’
Mittlerweile war sie so in den poetischen Bruchstücken versunken, als wolle sie keines seiner Worte verpassen. Sie machte es sich bequem, indem sie sich an die Kiste lehnte, und las den nächsten Zettel:
Sinn meines Lebens, M wie mutig, e wie ehrgeizig, l wie liebevoll, i wie interessant, s wie süß, s wie sanft, a wie anmutig. Melissa, was wäre ich ohne dich?
Von einem verliebten Esel an die wundervollste Frau aller Welten und Zeiten.
An der Seite waren einige Notizen gemacht, als hätte er darüber nachgedacht, einige Bedeutungen noch auszutauschen, Begriffe wie zum Beispiel elegant, ideenreich, märchenhaft… So als wären ihm diese Entsprechungen erst später eingefallen. Sie fragte sich, ob er diese Ergänzungen vor oder nach seinem Schlußsatz dazugeschrieben hatte.
Sie spürte ein dumpfes Gefühl in der Magengegend und hätte am liebsten losgeheult. Er mußte den ganzen Tag damit zugebracht haben, verzweifelt an einem Werk zu arbeiten, mit dem er sie beeindrucken konnte. Selbst wenn sie wußte, daß er sie über alle Maßen liebte, nie hätte sie damit gerechnet, daß ausgerechnet an einem gewöhnlichen Tag in der Redaktion sein ganzes Denken nur um sie und seine Gefühle für sie kreisen würde.
Es dauerte einen Moment, bis sie sich von dieser Seite lösen und die nächste nehmen konnte. Mit einem leichten Tränenschleier vor den Augen las sie:
Melissa Raccoon, Zentrum meiner Seele,
du ahnst nicht, wie in Einsamkeit ich mich quäle,
wenn du nicht an meiner Seite weilst…
Melissa stutzte verblüfft. Es hatte ihm anscheinend keine Ruhe gelassen. Doch auch wenn hier der lang ersehnte Reim auf die Seele kam, schien es ihn nicht zufrieden gestimmt zu haben. Neugierig schaute sie wieder in die Kiste seiner unzähligen Versuche, die richtigen Worte zu finden. Sie fischte nach einer zerrissenen Seite und mußte etwas suchen, bis sie die fehlenden zwei Teile dazu fand, doch schließlich konnte sie sie auf dem Boden zusammenlegen.
Melissa, ich spüre mein Herz brennen,
von meinem tiefen Verlangen nach dir.
Keine Macht wird mich je von dir trennen,
Bitte versprich, daß du bleibst immer bei mir.
Werde auf ewig dich auf Händen tragen,
darauf gebe ich dir mein Wort,
… und wenn du das hier ließt, lachst du dich bestimmt halbtot.
Nein, sie lachte nicht. Viel zu sehr berührte sie jede einzelne Zeile, jedes einzelne Wort. Und am meisten schmerzte es sie, wenn er sich selbst so geringschätzte.
Ihr Blick ruhte auf der Kiste und sie sah ein, daß es zu viele Versuche waren, um sie alle jetzt zu lesen. Dafür sehnte sie sich viel zu sehr immer mehr danach, nach draußen zu laufen und ihn in die Arme zu nehmen. Nur eines wollte sie zum Abschluß noch lesen; das, woran er zum Schluß gearbeitet hatte. Sie stand auf und sah sich den Block auf dem Schreibtisch an, auf dem er begonnen hatte:
Von früh bis spät, in Gedanken bei dir,
Du bist mein Lebenselixier,
Melissa Raccoon, hast es nicht leicht mit mir,
Drum möchte ich…
An dieser Stelle mußte sie ihn unterbrochen haben. Jetzt ärgerte sie sich darüber, obwohl sie sich fragte, wie lange er noch so hätte weitermachen wollen. Sie sah in die Kiste und atmete durch. Am liebsten hätte sie jedes seiner Worte aufgesogen, doch es gab etwas, das jetzt viel wichtiger war, und nach dem sie sich gerade noch viel mehr sehnte. Sie rannte nach draußen und hinunter zum See.
Tatsächlich fand sie Ralph dort, verzagt ins Wasser starrend. Er mußte schon die ganze Zeit so niedergeschlagen hier gesessen haben, entmutigt durch sie, enttäuscht über sich selbst, und von Gott und der Welt verlassen. Als er sie bemerkte, sah er verunsichert auf, als stelle er sich auf die nächste Rüge ein.
Doch statt dessen ließ sie sich ohne zu überlegen an seine Seite sinken, zog ihn in ihre Arme und drückte ihn fest an sich.
Überrascht und etwas überfordert erwiderte er die Geste. Er konnte gar nicht beschreiben, wie sehr er sich danach gesehnt hatte, doch nie hatte er nach dem Start heute darauf zu hoffen gewagt. Und auch wenn er nicht genau wußte, was ihren Sinneswandel ausgelöst hatte, er genoß ihre Nähe in vollen Zügen.
„Es tut mir leid.“ hauchte sie.
„Was tut dir leid?“ fragte er konsterniert.
„Meine blöde Reaktion vorhin.“ brachte sie mit einem Zittern in der Stimme hervor, welches von Tränen sprach. „Kannst du mir verzeihen?“
Ralph fühlte sich immer verwirrter. Konsterniert sah er sie an. „Verzeihen, wofür?“
Sie wich seinem Blick etwas aus, als schämte sie sich für ihr Verhalten. „Daß ich dich so niedergemacht habe, vorhin.“ Ihr brach leicht die Stimme weg. „So etwas hast du nicht verdient!“
„Du hast ja Recht.“ gestand er ein. „Ich sehe doch, wieviel Mühe du dir gibst, gerade auch für mich. Und glaub mir, ich kann deinen Ärger verstehen.“
„Trotzdem. Das ist kein Grund, dich so anzuschreien.“ Ihre Stimme war tränendurchzogen. „Ich war so unfair zu dir, sonst nichts. Du bist der liebste und süßeste Ehemann auf der Welt.“ Jetzt brach sie endgültig in Tränen aus.
„Hey…“ Sanft drückte er sie an sich. „Was ist denn los mit dir?“
„Ich fühle mich so schäbig.“ erklärte sie unter Tränen. „All die Sachen, die du geschrieben hast… Und ich habe nichts besseres zu tun als dich anzuschnauzen.“
Er sah sie verblüfft an. „Du hast den Schund durchgelesen?“
„Das ist kein Schund.“ erwiderte sie leise, während sie ihm sanft über die Wange strich. „Wenn ich das nur geahnt hätte… Ich habe wirklich gedacht, daß du keinen Gedanken daran verschwendest, was ich für dich in der Redaktion tue. Und dabei hast du die ganze Zeit an nichts anderes gedacht…“
Ralph seufzte leicht. „Ich wünschte nur, ich hätte auch etwas zustande gebracht. Es sollte eigentlich etwas ganz tolles werden, um dir zu zeigen, wieviel du mir bedeutest, und eine echte Anerkennung für all das, was du für mich tust.“ erklärte er geknickt. „Ich wollte es unbedingt. Aber ich habe nichts vernünftiges hinbekommen. – Früher habe ich öfter mal Gedichte geschrieben. Aber keines war mir so wichtig wie dieses. Es sollte perfekt werden. Aber… Es wollte einfach nichts daraus werden, was ich dir auch hätte präsentieren mögen.“
„Und wenn schon.“ erwiderte sie sanft. „Die Botschaft ist angekommen. Davon abgesehen waren einige Zeilen gar nicht schlecht.“
„Meinst du?“ fragte er, nicht sehr überzeugt.
Sie nickte. „Am liebsten würde ich sie alle aufheben und in einem Ordner ablegen.“
„Bist du verrückt?“ entfuhr es ihm geschockt.
„Ja, nach dir. Und deinen Worten.“ erklärte sie entschieden mit einem verträumten Lächeln. „Mir bedeuten sie wirklich wahnsinnig viel, weil sie direkt aus deiner Seele kommen.“
Ralph schmunzelte leicht. „Du hättest sie eigentlich nicht einmal lesen sollen…“
„Dann war es doch gut, daß ich so patzig reagiert habe.“ sinnierte sie, während sie sich in seine Arme kuschelte. „Ich hätte sie um nichts in der Welt verpassen wollen.“ In einem Wispern ergänzte sie: „Bitte laß mich sie behalten. Ich habe noch nicht alle gelesen.“
Er kam nicht umhin, ein warmes Gefühl in seinem Inneren zu spüren, auch wenn ihm etwas komisch zumute war, wenn er daran dachte, was er alles geschrieben hatte. Den Gedanken daran und die Unsicherheit schob er jetzt jedoch für sie weit von sich. „Wie könnte ich dir den Wunsch jetzt noch verwehren…“
Sie antwortete mit einem Lächeln, das jegliche Worte entbehrlich machte und schmiegte sich an ihn.
Langsam senkte sich der Abend über den See, doch die beiden dachten noch nicht daran, nach Hause zu gehen. Statt dessen kuschelten sie sich am See zusammen und genossen die harmonische Atmosphäre in romantischer Zweisamkeit.
Als die Nacht hereinbrach, sah sie ihm in die Augen, und zitierte leise: „Du bist für mich der hellste Stern, der meine Nacht zum Leuchten bringt, du strahlst zu mir von nah und fern, wie ein Gruß, der sanft mir winkt.“
„Du hast es dir gemerkt?“ entfuhr es ihm verblüfft.
„Dieses ja!“ erwiderte sie. „Dieses hat mir besonders gut gefallen.“
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Anm. d. Aut.: Bezüge zu Cartoonfolge »Berts große Liebe«
Ralph zuckte unter Melissas Stimme zusammen. Als sie heute in die Redaktion gekommen war, war sie schier explodiert. Er hatte sie selten so wütend erlebt.
Er hatte nicht so früh mit ihr gerechnet; ein Blick zur Uhr verriet ihm allerdings, daß er die Zeit vergessen hatte, und nun stolperte sie direkt ins Chaos. Überall lag zusammengeknülltes oder zerrissenes Papier herum, und sogar den einen oder anderen Stift fand sie auf dem Boden liegend.
„Ist das deine Art, meine Mühe hier zu würdigen?“ Sie sah ihn vorwurfsvoll an und machte eine hilflose Geste. „Ich habe gestern hier alles aufgeräumt gehabt! Sieh dir den Raum an! Als wäre ein Tornado hier durchgefegt! Wozu mache ich mir eigentlich die Arbeit?“
„Aber, Melissa…“ versuchte Ralph zu erklären.
Die Raccoonfrau war allerdings schon so in Rage, daß sie keine Entschuldigungen mehr hören wollte. „Spar es dir! Es reicht mir! Ich habe nicht gestern den ganzen Tag hier saubergemacht und aufgeräumt, um den Raum heute so vorzufinden! Ist das wirklich so schwer zu begreifen? Und das ist nicht das erste Mal!“
Ralph ließ den Kopf hängen. Er konnte ihre Argumente nicht einmal entkräften. Er wußte, sie hatte Recht. Er hatte es am Vortag selbst mitbekommen, wie sie sich in der Redaktion abgerackert, und sogar die Druckmaschine grundgereinigt hatte, während er in Eile Block und Stift geschnappt hatte, um zu einer Berichterstattung bei Lady Baden-Baden zu fahren. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben, ohne sich einmal zu beschweren, daß er sie mit der Arbeit allein ließ. Und es war nicht das erste Mal gewesen, daß sie hinter ihm hergeräumt hatte. Er erinnerte sich sogar an das eine oder andere Gespräch zuvor, in dem sie ihn darum gebeten hatte, etwas mehr Ordnung zu halten – insbesondere, wenn sie einmal wieder gerade erst aufgeräumt hatte. Er wußte, er hatte sich in der Vergangenheit nicht viel Mühe gegeben, ihr Engagement zu würdigen, und er war nicht gerade stolz darauf, denn er konnte gar nicht beschreiben, wie froh er darum war, daß er sie hatte, und sie nie müde wurde, all die lästigen Arbeiten zu verrichten, zu denen er die Zeit einfach nicht fand. Eigentlich hatte er ihr etwas besonderes als Dank zurückgeben wollen. Statt dessen präsentierte er Chaos. „Ich räume es gleich weg, Schatz…“
Sie verdrehte die Augen. „Weißt du was? Geh einfach. Ich muß gleich noch Bilder auswerten, ich werde es einfach nebenher machen.“
„Aber ich könnte doch…“
Sie machte eine elektrisierte Geste. „Laß mich heute bitte einfach allein, ja?“
Ralph schwieg bedrückt und brachte schließlich ein leises „Ist gut…“ hervor, mit dem er die Redaktion verließ.
Melissa versuchte, ihren Ärger unter Kontrolle zu bekommen und konzentrierte sich erst auf die Auswertung ihres letzten Filmes. Sie brauchte einen Moment allein für sich in der Dunkelkammer, um sich wieder etwas zu beruhigen, und um das Chaos einen Augenblick nicht zu sehen. Beim Entwickeln der Bilder konnte sie einen Augenblick entspannen und sich auf etwas schönes konzentrieren; auf eine Arbeit, die ihr Spaß machte. Sie klammerte die Bilder zum trocknen an die Leine, dann kehrte sie in den Druckraum zurück und ging genervt an die Arbeit. Sie fühlte sich wie in einem Déjà Vu. Die gleiche Arbeit hatte sie gestern bereits einmal gemacht, nur daß es heute bald schlimmer aussah, als am Vortag. „Was glaubt er eigentlich, wer er ist?“ grummelte sie vor sich hin. „Der Superredakteur, der keine Ordnung zu halten braucht? Dafür hat er ja seine Bediensteten!“ Sie schnappte sich eine der leeren Materialkisten und begann, das ganze Papier zusammenzusuchen und dort hineinzuwerfen.
Es lag praktisch überall. Unzählige Seiten eines karierten Din-A-Sechs-Ringblocks, wie Ralph ihn gerne für seine Notizen benutzte. Einige wenige Male hatte er es geschafft, in den Papierkorb zu treffen. Sie schüttete den Inhalt um und fischte dabei eine Getränkepackung von Bert und zwei Flaschen heraus, die nicht in das Altpapier gehörten. Dann ging sie durch den Raum und sammelte das Papier unter den Schreibtischen, bei der Druckmaschine, von der Fensterbank und diversen anderen Stellen zusammen, um es in die Kiste zu werfen. Sie fischte eine durchgerissene Seite unter der Druckmaschine hervor und wollte sie schon dem Rest zuführen, als sie aus den Augenwinkeln ihren Namen las und innehielt. Unvermittelt las sie die erste halbe Zeile:
Melissa, mein Sonnensch…
An der Stelle fehlte das Gegenstück von der anderen Seite. Aus dem Tritt gebracht sah sie sich nach der zweiten Hälfte um und fand sie ebenfalls halb unter der Druckmaschine. Sie legte die Teile gegeneinander und hielt den Atem an. In Ralphs schneller Handschrift, die er immer für rasche Notizen gebrauchte, las sie:
Melissa, mein Sonnenschein, Sternenglanz meiner Seele,
so süß wie ein Glas Wein…
Die letzte halbe Zeile war durchgestrichen, und anscheinend war ihm nichts eingefallen, was sich auf »Seele« reimte. Wie in Trance nahm sie ein anderes Blatt Papier aus der Kiste und strich es glatt. Dort stand, etwas unkoordiniert:
Für meinen Stern, Melissa, mein Herz sehnt sich nur nach dir,
Liebe meines Lebens,
Daneben hatte er eine Liste geschrieben mit Worten, die sich auf »dir« reimten: hier, wir, mir, Tier…
Versunken wühlte sie weiter durch die Kiste. Waren das etwa alles poetische Bruchstücke von der gleichen Art; seine kläglichen Versuche, ihr mitzuteilen, was er für sie fühlte? Sie spürte unwillkürlich ihren Puls rasen, als sie sich wahllos ein anderes Papier aussuchte. Nachdem sie es auseinandergefaltet hatte, las sie atemlos:
Für meinen Engel, Melissa!
Du bist einfach alles für mich,
Kann nicht leben ohne dich.
Wünschte, du wärst jetzt bei mir,
Verzehre mich nach dir…
Der Text war durchgekreuzt worden, und anhand der forsch aufgedrückten Bleistiftstriche mußte es sehr vehement geschehen sein. „Oh, Ralph…“ entfuhr es ihr, sie spürte, wie ihr die Stimme wegbrach und merkte kaum, wie sie die Seite in sich versunken an ihre Brust preßte. Mittlerweile war alles, was sie noch vor Minuten beschäftigt hatte vergessen; ihre Bilder, das Chaos, das Aufräumen; vor allem aber ihr Ärger. Statt dessen zog diese Kiste, die mehr und mehr wie eine kleine Schatzkiste auf sie wirkte, sie völlig in ihren Bann. Sie begann, weiter darin zu wühlen. Auf dem nächsten zusammengeknüllten Blatt stand:
Melissa,
Du bist der Traum meiner schlaflosen Nächte.
Der Satz unter ihrem Namen war bereits durchgestrichen worden und ersetzt durch:
Du bist für mich der hellste Stern,
der meine Nacht zum Leuchten bringt,
du strahlst zu mir von nah und fern,
wie ein Gruß, der sanft mir winkt.
Es schien ihm auch nicht gefallen zu haben, doch sie spürte ihr Herz aussetzen und ihren Puls rasen. Ergriffen nahm sie den nächsten Zettel und versank in dahingekritzelten Worten:
Für meine einzig wahre Liebe,
wenn ich in deinen Armen versinke,
deinen Herzschlag spüre,
deine Liebe um mich spüre… fühle
von deinen sanften Küssen trinke,
weiß ich, der Himmel ist ganz nah,
meine liebste Melissa.
Sie konnte noch sehen, daß er es hatte durchstreichen wollen, ihm aber der Stift abgebrochen war. An einer Stelle hatte die Mine das Papier zerrissen.
Melissa schluckte einen Anflug von Tränen herunter und nahm die nächste Seite. Ihr Atem ging stockend, als sie las:
Meine liebste Melissa, wie soll ich nur in Worte fassen,
was ich für dich empfinde? … Ich sollte es besser lassen.
Bin ich doch kein Poet, und du so großartig, daß der Blödsinn, den ich hier schreibe, deiner niemals würdig sein kann.
An dieser Stelle mußte Ralph bereits einmal frustriert aufgegeben haben. Betroffen starrte sie einen Augenblick auf die Zeilen, bevor sie sich davon losreißen konnte und das nächste zerknüllte Blatt Papier glattstrich:
Mein süßer Engel, Gold meiner Seele,
auf all meinen Wegen denke ich an dich.
Vermisse dich…
Melissa seufzte und schmunzelte. ‚Du hast auf dem anderen Blatt schon nichts gefunden, was sich auf »Seele« reimt.’
Mittlerweile war sie so in den poetischen Bruchstücken versunken, als wolle sie keines seiner Worte verpassen. Sie machte es sich bequem, indem sie sich an die Kiste lehnte, und las den nächsten Zettel:
Sinn meines Lebens, M wie mutig, e wie ehrgeizig, l wie liebevoll, i wie interessant, s wie süß, s wie sanft, a wie anmutig. Melissa, was wäre ich ohne dich?
Von einem verliebten Esel an die wundervollste Frau aller Welten und Zeiten.
An der Seite waren einige Notizen gemacht, als hätte er darüber nachgedacht, einige Bedeutungen noch auszutauschen, Begriffe wie zum Beispiel elegant, ideenreich, märchenhaft… So als wären ihm diese Entsprechungen erst später eingefallen. Sie fragte sich, ob er diese Ergänzungen vor oder nach seinem Schlußsatz dazugeschrieben hatte.
Sie spürte ein dumpfes Gefühl in der Magengegend und hätte am liebsten losgeheult. Er mußte den ganzen Tag damit zugebracht haben, verzweifelt an einem Werk zu arbeiten, mit dem er sie beeindrucken konnte. Selbst wenn sie wußte, daß er sie über alle Maßen liebte, nie hätte sie damit gerechnet, daß ausgerechnet an einem gewöhnlichen Tag in der Redaktion sein ganzes Denken nur um sie und seine Gefühle für sie kreisen würde.
Es dauerte einen Moment, bis sie sich von dieser Seite lösen und die nächste nehmen konnte. Mit einem leichten Tränenschleier vor den Augen las sie:
Melissa Raccoon, Zentrum meiner Seele,
du ahnst nicht, wie in Einsamkeit ich mich quäle,
wenn du nicht an meiner Seite weilst…
Melissa stutzte verblüfft. Es hatte ihm anscheinend keine Ruhe gelassen. Doch auch wenn hier der lang ersehnte Reim auf die Seele kam, schien es ihn nicht zufrieden gestimmt zu haben. Neugierig schaute sie wieder in die Kiste seiner unzähligen Versuche, die richtigen Worte zu finden. Sie fischte nach einer zerrissenen Seite und mußte etwas suchen, bis sie die fehlenden zwei Teile dazu fand, doch schließlich konnte sie sie auf dem Boden zusammenlegen.
Melissa, ich spüre mein Herz brennen,
von meinem tiefen Verlangen nach dir.
Keine Macht wird mich je von dir trennen,
Bitte versprich, daß du bleibst immer bei mir.
Werde auf ewig dich auf Händen tragen,
darauf gebe ich dir mein Wort,
… und wenn du das hier ließt, lachst du dich bestimmt halbtot.
Nein, sie lachte nicht. Viel zu sehr berührte sie jede einzelne Zeile, jedes einzelne Wort. Und am meisten schmerzte es sie, wenn er sich selbst so geringschätzte.
Ihr Blick ruhte auf der Kiste und sie sah ein, daß es zu viele Versuche waren, um sie alle jetzt zu lesen. Dafür sehnte sie sich viel zu sehr immer mehr danach, nach draußen zu laufen und ihn in die Arme zu nehmen. Nur eines wollte sie zum Abschluß noch lesen; das, woran er zum Schluß gearbeitet hatte. Sie stand auf und sah sich den Block auf dem Schreibtisch an, auf dem er begonnen hatte:
Von früh bis spät, in Gedanken bei dir,
Du bist mein Lebenselixier,
Melissa Raccoon, hast es nicht leicht mit mir,
Drum möchte ich…
An dieser Stelle mußte sie ihn unterbrochen haben. Jetzt ärgerte sie sich darüber, obwohl sie sich fragte, wie lange er noch so hätte weitermachen wollen. Sie sah in die Kiste und atmete durch. Am liebsten hätte sie jedes seiner Worte aufgesogen, doch es gab etwas, das jetzt viel wichtiger war, und nach dem sie sich gerade noch viel mehr sehnte. Sie rannte nach draußen und hinunter zum See.
Tatsächlich fand sie Ralph dort, verzagt ins Wasser starrend. Er mußte schon die ganze Zeit so niedergeschlagen hier gesessen haben, entmutigt durch sie, enttäuscht über sich selbst, und von Gott und der Welt verlassen. Als er sie bemerkte, sah er verunsichert auf, als stelle er sich auf die nächste Rüge ein.
Doch statt dessen ließ sie sich ohne zu überlegen an seine Seite sinken, zog ihn in ihre Arme und drückte ihn fest an sich.
Überrascht und etwas überfordert erwiderte er die Geste. Er konnte gar nicht beschreiben, wie sehr er sich danach gesehnt hatte, doch nie hatte er nach dem Start heute darauf zu hoffen gewagt. Und auch wenn er nicht genau wußte, was ihren Sinneswandel ausgelöst hatte, er genoß ihre Nähe in vollen Zügen.
„Es tut mir leid.“ hauchte sie.
„Was tut dir leid?“ fragte er konsterniert.
„Meine blöde Reaktion vorhin.“ brachte sie mit einem Zittern in der Stimme hervor, welches von Tränen sprach. „Kannst du mir verzeihen?“
Ralph fühlte sich immer verwirrter. Konsterniert sah er sie an. „Verzeihen, wofür?“
Sie wich seinem Blick etwas aus, als schämte sie sich für ihr Verhalten. „Daß ich dich so niedergemacht habe, vorhin.“ Ihr brach leicht die Stimme weg. „So etwas hast du nicht verdient!“
„Du hast ja Recht.“ gestand er ein. „Ich sehe doch, wieviel Mühe du dir gibst, gerade auch für mich. Und glaub mir, ich kann deinen Ärger verstehen.“
„Trotzdem. Das ist kein Grund, dich so anzuschreien.“ Ihre Stimme war tränendurchzogen. „Ich war so unfair zu dir, sonst nichts. Du bist der liebste und süßeste Ehemann auf der Welt.“ Jetzt brach sie endgültig in Tränen aus.
„Hey…“ Sanft drückte er sie an sich. „Was ist denn los mit dir?“
„Ich fühle mich so schäbig.“ erklärte sie unter Tränen. „All die Sachen, die du geschrieben hast… Und ich habe nichts besseres zu tun als dich anzuschnauzen.“
Er sah sie verblüfft an. „Du hast den Schund durchgelesen?“
„Das ist kein Schund.“ erwiderte sie leise, während sie ihm sanft über die Wange strich. „Wenn ich das nur geahnt hätte… Ich habe wirklich gedacht, daß du keinen Gedanken daran verschwendest, was ich für dich in der Redaktion tue. Und dabei hast du die ganze Zeit an nichts anderes gedacht…“
Ralph seufzte leicht. „Ich wünschte nur, ich hätte auch etwas zustande gebracht. Es sollte eigentlich etwas ganz tolles werden, um dir zu zeigen, wieviel du mir bedeutest, und eine echte Anerkennung für all das, was du für mich tust.“ erklärte er geknickt. „Ich wollte es unbedingt. Aber ich habe nichts vernünftiges hinbekommen. – Früher habe ich öfter mal Gedichte geschrieben. Aber keines war mir so wichtig wie dieses. Es sollte perfekt werden. Aber… Es wollte einfach nichts daraus werden, was ich dir auch hätte präsentieren mögen.“
„Und wenn schon.“ erwiderte sie sanft. „Die Botschaft ist angekommen. Davon abgesehen waren einige Zeilen gar nicht schlecht.“
„Meinst du?“ fragte er, nicht sehr überzeugt.
Sie nickte. „Am liebsten würde ich sie alle aufheben und in einem Ordner ablegen.“
„Bist du verrückt?“ entfuhr es ihm geschockt.
„Ja, nach dir. Und deinen Worten.“ erklärte sie entschieden mit einem verträumten Lächeln. „Mir bedeuten sie wirklich wahnsinnig viel, weil sie direkt aus deiner Seele kommen.“
Ralph schmunzelte leicht. „Du hättest sie eigentlich nicht einmal lesen sollen…“
„Dann war es doch gut, daß ich so patzig reagiert habe.“ sinnierte sie, während sie sich in seine Arme kuschelte. „Ich hätte sie um nichts in der Welt verpassen wollen.“ In einem Wispern ergänzte sie: „Bitte laß mich sie behalten. Ich habe noch nicht alle gelesen.“
Er kam nicht umhin, ein warmes Gefühl in seinem Inneren zu spüren, auch wenn ihm etwas komisch zumute war, wenn er daran dachte, was er alles geschrieben hatte. Den Gedanken daran und die Unsicherheit schob er jetzt jedoch für sie weit von sich. „Wie könnte ich dir den Wunsch jetzt noch verwehren…“
Sie antwortete mit einem Lächeln, das jegliche Worte entbehrlich machte und schmiegte sich an ihn.
Langsam senkte sich der Abend über den See, doch die beiden dachten noch nicht daran, nach Hause zu gehen. Statt dessen kuschelten sie sich am See zusammen und genossen die harmonische Atmosphäre in romantischer Zweisamkeit.
Als die Nacht hereinbrach, sah sie ihm in die Augen, und zitierte leise: „Du bist für mich der hellste Stern, der meine Nacht zum Leuchten bringt, du strahlst zu mir von nah und fern, wie ein Gruß, der sanft mir winkt.“
„Du hast es dir gemerkt?“ entfuhr es ihm verblüfft.
„Dieses ja!“ erwiderte sie. „Dieses hat mir besonders gut gefallen.“
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Anm. d. Aut.: Bezüge zu Cartoonfolge »Berts große Liebe«