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KENNEXHassliebe

von mads
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Drama / P12 / Gen
Dorian John Kennex
31.03.2014
31.03.2014
7
7.964
1
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Dieses Kapitel
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31.03.2014 1.958
 
Adriana schaute auf die Uhr, welche auf dem Nachttisch stand, schüttelte den Kopf und stieg aus dem Bett. Es war erst 3 Uhr morgens, aber sie musste etwas tun. Sie konnte nicht einfach so rumliegen, nichts tun und auf den Rest der Nacht warten. Ihre Schritte waren so leicht und leise, dass sie in der unheimlich ruhigen Wohnung keinen Ton von sich gaben. Sie ging rüber zu John, nahm seine Beinprothese auf dem Weg mit und legte sie vorsichtig an die Bettkante, bevor sie sich langsam auf ihn draufsetzte und ihre Knie gegen seine Hüften drückte. Er hatte nichts weiter an, als seine Boxershorts.
Erst jetzt -Oben ohne- merkte sie, wie muskulös und sexy John eigentlich war.

John öffnete seine Augen, war aber noch nicht ganz wach und blinzelte auf die Uhr auf dem Nachttisch.  Sie hatten nicht viel Zeit; Adriana legte ihm eine Hand auf die Seite seines Halses, ihr Daumen strich sie entlang seiner Kinnlinie, bevor sie ihn küsste. John erstarrte für eine Sekunde, aber aus irgendeinem Grund küsste er sie zurück. Seine Finger liefen ihr instinktiv über den Rücken, bis sie sich sanft auf die Lippen beißte. ,, Hör auf'', flüsterte sie ihm ins Ihr.

,, Du hast angefangen'', murmelte er gegen ihren Hals.

,, Wir haben ein Problem, John.''

,, Ich bin sicher, dass es warten kann.''

John hörte nicht auf. Er war wahrscheinlich zu müde, um klar zu denken. Oder er dachte, dass er noch schlief, und es war nicht mehr, als ein Traum. Sie wusste auch, dass er ein Mann war, und alle waren gleich, wenn es um Sex ging. ,, Ich meine es ernst'', versuchte sie ihm erneut zu erklären. Dieses mal griff sie an die Seite seines Gesichtes und zog dieses zu ihr, damit er sie angucken konnte. Für eine Sekunde dachte sie, dass er verstand, aber dann formten sich seine Lippen zu einem komischen Lächeln und seine Finger fanden die denkbar schlechteste Stelle an ihrem Körper. ,,Oh Gott, hör auf damit'', hauchte sie mit einem leisen Stöhnen.

,, Du willst gar nicht, dass ich aufhöre.''

Er küsste sie wieder und Adriana dachte kurz daran, mit ihm zu schlafen. Schließlich war er ein attraktiver Mann und sie wusste, dass er sie in diesem Moment genauso wollte, wie sie ihn. Aber sie konnte es nicht tun. Es war dafür nicht der richtige Zeitpunkt, obwohl sie den Geschmack seiner Lippen liebte und schüttelte sie den Kopf.

,,Doch, ich möchte, dass du damit aufhörst'', beharrte sie. ,, Hast du eine Waffe?''

Zumindest das Wort Waffe schien zu funktionieren, da er ihr endlich in die Augen schaute. ,, Was?''

,, Hast du irgendwo eine Waffe, in der Nähe des Bettes?''

,,Genau unter dem Nachttisch'', antwortete er. ,, Warum?''

,, Ist das die einzige, die du hier hast?''

,, Ich habe eine andere direkt unter dem Bett befestigt.'' Seine Stimme war nun ernst, und sie wusste, dass er jetzt auf sie hörte. ,, Was ist los?''

,, Es tut mir leid.''

,, Für was?''

,, Spiel einfach mit, okay?''

,, Nein, nicht okay. Was ist passiert?''

Adriana sah in die haselbraunen Augen des Detectives, ihre Finger spielten mit seinem Haar, als sie sich nach vorne beuge und ihre Stirn gegen seine lehnte. ,,Ich habe eine Überwachungskamera im Flur und 2 oder 3 an den Fenster angebracht. Sie sind wegen mir hier, aber es gab keine andere Möglichkeit, wie ich dich hätte warnen können, ohne dass sie es bemerken'', erklärte sie ihm leise.

,, Gott, Adriana. Ich bin sicher, dass es nur ein böser Traum war, geh zurück und leg dich schlafen.''

,, John.''

,, Ich beginne mit dir jetzt nicht diese Konversation, okay?''

,, Bitte glaub mir!''

Bevor John etwas sagen, ging ein Alarm los, es ertrahlte ein lauter Ton. John blickte Richtung Tür. ,, Was zur Hölle ist DAS?!''

,, Ein hochempfindlicher Schock- und Bewegungssensor, den ich vorher aktiviert habe, bevor ich aus meinem Zimmer kam. Sie kommen durch die Tür. Glaubst du mir jetzt?!'', fragte sie wütend, als sie aus dem Bett sprang. ,, Das Bein ist zu deiner Rechten. Ich hole die Waffen'', fügte sie hinzu, bevor sie verschwand.

Sie schob eine Waffe vor seine Füße, als er ihr folgte. Adriana kroch zu der anderen Seite des Bettes und stellte einem Angreifer ein Bein. Der Mann Schrie vor Schmerzen und stolperte zurück, während sich der andere hinter einer Wand in der Nähe versteckte. Nachdem sie zu John lief, stimmten die 2 sich schnell ab, dass er ihr Feuerschutz gibt, während sie beide von einer anderen Seite der Wohnung niederstrecken konnte.

Es war ein Instinkt, da ihr Körper fast alles automatisch tat, nach der jahrelangen Ausbildung. John schoss auf einen der Männer, also nahm sie die Chance und schoss dem anderen in den Hals, schaute zu, wie die Kugel durch ihn durchging und diese ein blutiges Loch hinterließ, bevor er zu Boden fiel. Danach nutzte sie den Moment, als der angeschossene Mann sich hinter John schleichen wollte. Sie bedeckte seinen Mund und schoss ihm zweimal in den Hinterkopf.

Sie waren tot. Beide. Das ist, wovor sie sich verstecke. Die Leichen der Männer, mit denen sie einst arbeitete. Wieder einmal, war sie der Grund, warum sie starben, während ihr Blut ihre Körper umgingen. Sie konnte damit nicht umgehen, es ist nicht das, was sie wollte. Das war einfach zu viel.

Auf die Knie fallend, blickte sie auf ihre blutigen Händen. In der einen, hielt sie noch eine Waffe. ,, Ich war es'', flüsterte sie. ,,Ich bin ein tollwütiger Hund. Ich sollte diejenige sein, die dort liegt. Es ist alles meine Schuld. Ich brachte alle in Gefahr. Es ist für alle besser, wenn ich einfach aufgebe.''

Adriana richtete die Pistole mit zitterenden Händen auf sich selbst. Alles was sie tun musste, war den Auslöser zu drücken.  Sie wollte nicht zögern.

,, Hey'', sagte John, als er zu ihr rüberging. ,, Was zum Teufel machst du da?!'' Sie antwortete nicht und richtete die Pistole Richtung Mund. ,, Jesus, Adriana. Gib mir die verdammte Waffe!'', schrie John nun, aber sie ignorierte ihn. Er starb fast wegen ihr. Es war nicht fair. Der Detective hockte sich vor sie und versuchte, ihr tief in die Augen zu schauen. Natürlich wich sie seinem Blick aus. ,,Sieh mich an'', sagte er mit Nachdruck. Als sie sich schließlich zu ihm wandte, fuhr er fort. ,, Gib mir Waffe, bitte. Ich habe keine Ahnung, was mit dir los ist, aber ich kann dir helfen.''

,, Niemand kann mir helfen'', sagte sie.

,, Was ist mit deinem Freund?'', versuchte er ,, Der, der dich aus der Klinik rausholte?''

,, Adriana's Lippen formten sich in ein kaum sichtbares Lächeln. ,,Sie würden Kenneth dafür töten, dass er mir geholfen hat. Das kann ich ihm nicht antun, John.'' Er erreichte langsam die Waffe, aber sie hielt sie so stark fest. Alles was er tun konnte, war seine Hand auf ihre zu legen. ,,Es ist vorbei. Es gibt keinen Ausweg. Sieh mich an. Ihr Blut ist überall an mir und ich denke, dass ich das nie wieder rausbekomme. Es ist alles meine Schuld.''

Sie hörte nicht auf zu weinen, aber auf diese Weise konnte John ihr endlich die Waffe abnehmen. Nachdem er die Waffe sicher zur Seite legte, umarmte er sie. ,, Komm, lass uns ins Bad gehen und dich saubermachen, okay?'' Adriana nickte schwach und ließ ihm ihr aufhelfen. ,, Die anderen werden bald hier sein.''

Er setzte sie in die Dusche und ließ kaltes Wasser auf beide gießen. Er nahm den leeren Platz neben ihr ein. Sie zog die Knie an ihren Körper und schaute zu dem Detective, welcher mit seinen halsnussbraunen Augen auf sie starrte. ,, Warum tust du das?''

,, Was?''

,, Warum hilfst du mir?'', fragte sie, als sie versuchte das Blut von ihren Händen zu waschen. ,, Du hasst mich doch.''

John stieß einen Seufzer aus und umarmte sie. Adriana konnte nicht glauben, was er alles für sie tat, aber nachdem er diese sanfte Bewegung machte, schockierte sie.
,, Ich hasse dich nicht,ich verstehe einfach nicht, was mit dir los ist.''

,, Was denkst du, wie ich in meinem Alter Oberleutenant wurde?''

,, Ich weiß es nicht. Vielleicht weil du gut warst?'', fragte er leise.

Adriana schüttelte ihren Kopf. Sie setzten uns auf Drogen. Es funktionierte an mir perfekt und ich war diejenige, die die tollwütigen Hunde niederstreckte'', erklärte sie.

,, Tollwütige Hunde?''

Oh ja, er hatte keine Ahnung, von was sie redete. Für sie war es selbstverständlich und sie redete mit Menschen, die genau wussten, wovon sie redete. ,, Alle meine Kameraden, die außer Kontrolle gerieten'', antwortete Adriana am Ende.

John zog sie an sich heran, weil er spürte, wie sie langsam zusammenbrach. ,,Wenn ich dich über die Drogen nachfragen würde, würdest du mir die Wahrheit erzählen?''

Sollte sie das tun? Würde er verstehen, dass sie eigentlich gar nicht verrückt sei, wie er am Anfang dachte? Es gab nirgendwo eine bessere Gelegenheit es ihm zu sagen und zum ersten Mal, wer weiß wie lange, fühlte sie sich sicher. Es war verrückt, dass sie sich bei einer Person fühlte, der kein geringerer war wie John Kennex. Er half ihr, also alles was sie jetzt tun konnte, war erhrlich zu sein.

,, Sie wählten einige von uns mit psychischen Störungen'', begann sie leise zu erzählen. ,, Ich bin bipolar und sie erzählten mir, dass sie mir helfen könnten. Es stellte sich später heraus, dass dieses Medikament verursachte, dass wir vorübergehend unsere Emotionen entgleisten. Grundsätzlich schufen sie steuerbare Psychopathen.''

John schaute sie mit runzelnden Augenbrauen an. ,, Vorübergehend?''

,, Ja, es ließ nach einer Weile nach und wir bekamen nichts mehr, nur für's Training oder eine Mission. Zwischen diesen Zeiten wurden unsere Störungen schlimmer und wir brauchten unsere ursprüngliche Medizin. Weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man seine eigenen Freunde umgebracht hat? Du erinnerst dich an alles, nur nicht an Reue in diesem Moment. Und dann stürtzt es auf dich ein, macht dich kaputt und es wird unerträglich.

,, Hattest du genug?''

Adriana nickte als Antwort. Es war eine Art Austauschprogramm mit den britischen SAS und dort lernte ich Kenneth kennen, der schockiert war, als er es herausfand. Seitdem versucht er mir zu helfen, weil ich dieses Projekt ein Ende setzen will.''

,,Also bist du wie eine weibliche Jason Bourne'', stellte John fest und lachte kurz.

,, Was?''

,, Das ist ein Film, welcher mein Dad liebte und ich als Kind schon sah'', erklärte er sofort,'' dann hörte ich auf die Bücher zu lesen. Es ist eigentlich sehr cool.'' Ihr verwirrter Ausdruck veränderte sich nicht, also winkte John ab. ,, Egal, du würdest es verstehen, wenn du den Film gesehen hättest.''

,, Ich will den Film nicht sehen.''

,, Ich werde dich dazu zwingen, selbst wenn ich dich auf die Couch fesseln müsste. Da führt kein Weg daran vorbei.'', sagte er ernst. Sie lachte plötzlich. ,, Hey, du lachst ja. Das ist gut.''

,, John?'', fragte Dorian, nachdem er in der Tür erschien. ,, Ist alles okay?''

,, Ja, uns geht es gut.''

Adriana schaute hoch und zeigte ein schwaches Lächeln, als sie zu Dorian schaute. Aber neben ihm stand die Brünette Frau. Sie sah nicht sehr zufrieden aus. In diesem Augenblick interessierte sie sich nicht dafür. Alles was zählte, waren Adrianas Gefühle.
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