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Das Training bei Meister Bang ; )

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Akane Tendo Ranma Saotome
25.03.2014
03.02.2020
69
122.446
33
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Dieses Kapitel
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25.03.2014 2.116
 
Akane lag ganz tief in ihrem Schlafsack. Sie kam sich so dumm vor, weil sie Angst hatte. Aber sie konnte es nicht ändern. Sie hörte alle Geräusche so intensiv, als hätte jemand den Lautstärkeregler voll aufgedreht. Zitternd lag sie da, immer wieder schreckte sie auf und sah in verschiedene Richtungen.

So sehr sie es versuchte sie konnte sich nicht beruhigen und auch keinen Schlaf finden. Akane zwang sich an schöne Sachen zu denken. Zuerst dachte sie an ihre Familie und ihre Freunde, Dr. Tofu, Kampfsport. Da schreckte sie wieder auf. Das alles half nichts. Auf einmal tauchte ein Schatten an ihrem Zelt auf, er bewegte sich immer näher zu ihr und wurde grösser. Akane erbleichte und vergas zu atmen.

Es war genug, sie konnte nicht mehr. Sie schlüpfte aus ihrem Zelt und flüchtete zu Ranma. Egal wie demütigend das alles war, sie konnte und wollte diese Nacht nicht allein überstehen. Als sie den Reissverschluss seines Zeltes öffnete, fragte sie „Ranma, bist du wach?“ Aber es blieb still „Ranma?“ versuchte sie nochmal. Nichts.

Sie krabbelte hinein und zog den Verschluss hinter sich zu. Als sie näher kam hörte sie sein friedliches Schnarchen. Einen Moment überlegte sie wieder zurück in ihr eigenes Zelt zu gehen, aber sie verwarf den Gedanken sofort wieder. Sie hob die Decke vorsichtig hoch und schlüpfte darunter. Dabei beobachtete sie sein Gesicht die ganze Zeit. Sie kuschelte sich richtig an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust nieder.

Sie hatte keine andere Wahl. Es war einfach zu eng, um anders zu liegen. Insgeheim war sie froh darüber, denn im Moment brauchte sie die Nähe mehr als sonst. Das gleichmässige schlagen seines Herzens hatte etwas sehr beruhigendes für sie, bald hörte sie auf zu zittern und ihre Augenlieder wurden immer schwerer. Sein Herzschlag war besser als Schäfchen zählen. Und schon wurde sie in die Traumwelt gezogen.


Die helle Sonne weckte Ranma, es war so grell, das es fast schmerzte. Er war aber noch nicht bereit, um aufzustehen, also versuchte er sich zu drehen. Aber etwas störte ihn, er öffnete seine Augen und blickte verdattert auf das Mädchen ans seiner Brust. Aus Gewohnheit dachte er zuerst an Shampoo, da die sowas schon öfter abgezogen hatte.

Aber er erkannte schnell, dass es sich bei dieser Person um Akane handelte. Erstarrt musterte er sie, sein Herz fing an zu rasen, erst als er merkte dass sie noch tief schlief, entspannte er sich wieder. Was macht sie hier? Er war sich nicht sicher ob er es wagen durfte sie zu wecken, also sank er zurück, in sein Kissen und blieb genauso liegen. Was würde passieren, wenn sie aufwacht. Würde sie ihn anschreien und als Perversling beschimpfen.

Aber das war sein Zelt, sie war zu ihm gekommen. Also hatte sie kein Recht das zu tun. Aber wieso lag sie hier, so nahe bei ihm. Er persönlich fand es gar nicht mal so schlimm. Gestern Abend vor dem Schlafen, hatte er noch daran gedacht, dass es ihm fehlte, wenn sie nicht neben ihm lag. Für einen Moment hatte er befürchtet, dass er im Schlaf vielleicht zu ihr ins Zelt gekrochen war. Aber er sah schnell das dass seins war, in der Ecke lagen seine Kleider.

Besorgt sah er auf sie hinab, freiwillig wäre sie doch nie zu ihm gekommen. Irgendetwas musste sie so weit getrieben haben. Ranma überlegte kurz. Einen Sturm gab es nicht, vielleicht hatte sie einen Albtraum gehabt, aber würde das reichen, damit sie sich bei ihm verkriecht. Nein, wahrscheinlich nicht. Es musste etwas Schlimmeres gewesen sein. Etwas musste Akane verschreckt haben. Lächelnd dachte er an das Häschen von gestern.

Sein Gedankenfluss wurde unterbrochen. Denn Akane bewegte sich. Zuerst strich sie ihm über die Brust und dann fing sie an sich zu strecken, dabei drückte sie ihre Brust an seine Seite. Wieder ging sein Herz schneller und er musste schlucken. Sie stützte sich auf ihren Ellbogen, drückte sich leicht hoch und ihre Blicke trafen sich.

Sie erschreckte und wollte weg, aber es war zu eng, sie hatte keine Ausweichmöglichkeit. Ranma lächelte sie an „Guten Morgen. Hat dir das Häschen wieder einen Besuch abgestattet oder hast du mich einfach so unfassbar stark vermisst“ Sie wurde feuerrot und senkte ihre Augen auf seine Brust. „Da war etwas vor meinem Zelt. Es ist immer grösser geworden“ stammelte sie und versuchte ihm begreiflich zu machen, wieso es nicht anders ging, als zu ihm zu kommen.

Er kicherte und sagte „Also doch der Hase“ Sie wurde wütend und schlug ihm auf die Brust. Er war aber noch nicht fertig, er wollte sie noch ein bisschen mehr ärgern. Er schippte ihr mit dem Finger gegen die Nase „Hey, das ist mein Zelt, also keine Gewalt oder ich schmeiss dich raus, verstanden Machoweib“ etwas eingeschüchtert nickte sie brav. Er war überrascht zu sehen wie schnell sie doch nachgab.

Er setzte sich auf und stich ihr beruhigend über den Kopf „jetzt aber raus, ich will mich anziehen“ Schnell krabbelte sie zum Ausgang. Als er sein Zelt endlich verliess hatte Akane schon angefangen, das Frühstück vorzubereiten. Er ging direkt runter zum Fluss und wusch sich erstmal sein Gesicht. Sie hatte die ganze Zeit verlegen zu Boden geschaut. Er fand es lustig, dass es sie so aus der Fassung brachte.

Da sagte sie etwas unerwartetes „Danke“. Ranma traute seinen Ohren nicht. Sie hatte sich bei ihm bedankt, das hatte sie so selten getan, dass er nicht mal wusste wie sich dieses Wort aus ihrem Mund anhörte. „Wofür?“ fragte er ein wenig verwirrt. „Na du weisst schon, wegen letzter Nacht“ er konnte sich sein lächeln nicht verkneifen. Sie war so süss wenn sie verlegen war. Der drang sie zu ärgern war einfach zu gross.

„Es gibt keinen Grund dafür“  Akane blickte erleichtert auf und er lächelte sie schief an „Schliesslich hast du mir keine Wahl gelassen. Du hast mich zwangsgeknuddelt“ beendete er seinen Satz. Ihre Wange plusterte sich auf und sie sah ihn mit diesem tödlichen Blick an. Dann ging sie auf ihn los. „Und ich Idiotin hab für einen Moment geglaubt, du hättest dich geändert. Du Mistkerl“

Auf diesen Moment hatte er gewartet. Er wich ihr immer wieder aus, solange bis sie nicht mehr genug Kraft hatte, um anzugreifen. Er mochte es sehr wenn sie sich so aufregte. Das war nämlich die einzige Zeit, in der sie offen ihre Gefühle zeigte. Die meiste Zeit verstellen sich beide, immer darauf aus, ihre wahren Gefühle vor dem Anderen zu verstecken. Aber nicht wenn sie Kämpften, das waren ehrliche und wertvolle Emotionen. Dadurch verband sie der Kampfsport auch auf einer anderen Ebene.


Sie waren wieder seit Stunden unterwegs, die pralle Sonne brannte über ihren Köpfen. Der weg wurde immer steiniger und holpriger. Akane stolperte nur so vor sich hin, konnte sich aber immer wieder fangen. Der Schweiss lief nur so an ihr runter.
Ihr Oberteil war völlig durchgeschwitzt. Eigentlich wäre ihr das peinlich gewesen, aber es war einfach zu heiss, um an so etwas zu denken. Immer wieder tauchten Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Wasser, kaltes Wasser wie es auf sie niederprasselte, ein Wasserfall, frische Erleichterung, ein weiter Ozean, blaue Erlösung.

Wenn sie jetzt an einer Pfütze vorbeilaufen würden, hätte sie sich wahrscheinlich in die Pfütze geworfen. Sie musste über ihre albernen Gedanken schmunzeln. Sie hatten Wasser dabei, aber Akane wollte es nicht verbrauchen, sie sollten sparsam damit umgehen. Zu tief in ihren Gedanken versunken, übersah sie den grossen Stein vor sich. Sie stolperte über ihn und fiel zu Boden. Sie brauchte einen Moment, um zu realisieren, was geschehen war.

Ranma reichte ihr die Hand und zog sie wieder auf die Beine. Etwas besorgt blickte er sie an „Geht’s wieder?“ Sie nickte nur und fuhr sich mit dem Arm über die Stirn. Akane klopfte noch etwas Dreck von ihren Kleidern, da sah sie seine Hand. Er hatte sie vor ihr ausgestreckt. Sie blickte ihm in die Augen. Sie war von dem Sturz noch etwas durcheinander, so dass sie nicht verstand was er meinte.

Wollte er etwas von ihr. Er war etwas rot um die Nase und stammelte „Na komm, gib schon her“ ungeduldig griff er nach ihrer Hand. Schnell drehte er sich um und zog sie mit. Sie sah ihn lächelnd an. Machte er sich etwa sorgen, um sie. Sie schloss ihre Hand um seine und erwiderte leicht den Druck. Sie trat etwas näher zu ihm. Verlegen sah sie auf den Boden „Das letzte Mal das mich jemand so an die Hand genommen hat, war als mich mein Vater in den Kindergarten gebracht hat“ sagte sie.

Er fand den Vergleich amüsant „Geht ja nicht anders. Du Trampel stolperst über deine eigenen Füsse“ aber er sagte es so nett, das es mehr wie ein Kosewort klang als eine Beleidigung. Obwohl es so heiss war machten sie bis zum Abend keinen Halt. Es hätte sich auch nicht gelohnt. Sie waren auf einer offenen Fläche. Um sie herum waren nur Reisfelder und kein einziger Baum. Nichts das ihnen hätte Schatten spenden können.

Die Beiden waren so lange gewandert, bis sie endlich wieder Wald um sich herum hatten. Das ging aber länger als erwartet. Akane sass gegen einen Baum gelehnt und nahm immer wieder kleine schlucke Wasser. Ranma hatte sich von ihr entfernt um kurz auszutreten. Im Moment war sie so erschöpft, das sie sogar ihre Angst vergass. Sie hörte so ein rauschen. Akane war nicht sicher, ob sie dieses wirklich wahrnahm oder ob es nur in ihren Ohren dröhnte.

Da kam Ranma gerade angerannt. Unglaublich wie konnte der sich noch so viel bewegen. Ihr tat alles weh, sie hatte Muskelkater an Stellen, von denen sie nicht mal wusste das es möglich war. Schwer atmend blieb er vor ihr stehen. „Schnell komm mit, ich hab etwas entdeckt. Das musst du sehen“ keuchte er. Akane schüttelte den Kopf „Ich kann mich nicht bewegen, später vielleicht“  

Einen Moment später hob er sie in seine Armen und rannte schon wieder los. „Was tust du da?“ fragte sie erschrocken „Das kann nicht warten, das musst du sehen“ bevor sie etwas entgegnen konnte, erblickte sie es. Es war so unfassbar, sie war sprachlos. Sie standen vor einem Wasserfall, der sich vor ihnen in einem Teich sammelte.

Silbern spiegelte sich das Mondlicht im Wasser. Ohne Vorwarnung warf er sie ins Wasser. Schnell zog er sein Hemd aus und sprang hinterher. Akane die im ersten Moment sofort unterging, brauchte einen Moment um zu verstehen, dass sie hier stehen konnte. Schnell stiess sie sich mit den Beinen hoch. Der ärger war verflogen, zu gross war die Freude, über die flüssige Erlösung.

Der Schmerz, die Müdigkeit, die Lustlosigkeit, der Durst, alles war wie weggespült. Die Energie schien sie nur so zu überschwemmen. Ranma trieb lächeln vor ihr. Plötzlich überkam sie so ein Drang, sich auszutoben, Spass zu haben, einfach alles raus zu lassen. Sie drückte ihn unter Wasser und liess ihn sofort wieder los.

Als er wieder auftauchte, blickte er sie rachsüchtig an „Na warte, das bekommst du doppelt….“ Sie spritzte ihm eine Ladung Wasser ins Gesicht. Eine ganze Weile tollten sie wie kleine Kinder im Wasser herum. Sie spritzen sich an, drückten sich unter Wasser, jagten sich. Erschöpft zog sich Akane aus dem Wasser und liess sich ins Gras fallen. Sie lag auf dem Rücken und blickte in die Sterne hinauf.

Ihre Brust hob und senkte sich sehr schnell und ihr Atem ging stossweise. Ranma warf sich neben sie ins Gras „Wollen wir nicht hier unsere Zelte aufschlagen“. Sie wollte ihm zustimmen, doch ihr entrang nur ein Keuchen. Er verstand es trotzdem. Schon war er aufgesprungen und zwischen den Büschen verschwunden. Sie fing an zu lachen und fragte sich wieder, woher nahm er nur die Kraft. Sie konnte sich noch nicht mal aufsetzten.

Er trat schwer schwankend in die Lichtung. Beladen mit beiden Rucksäcken, eigentlich wäre das für ihn kein Problem gewesen. Aber da er jetzt wieder eine Frau war, hatte er nur die Hälfte seiner Kräfte. Bevor er umfallen konnte warf er das Gepäck wieder zu Boden. Akane sammelte ihre letztes bisschen Energie und machte sich daran Feuerholz zu sammeln. Das kleine Feuer loderte und der Wasserfall rauschte, man hörte auch die Grillen zirpen.

Es war ein wundervoller Ort, eine herrliche Atmosphäre und eine atemberaubende Sternenacht. Akane liess sich von ihrem Platz einfach nach hinten fallen und sog die frische Nachtluft ein „Ranma wenn wir denn  Rückweg antreten, können wir wieder hier halt machen und ein zwei Tage bleiben. Es ist einfach herrlich hier“

Ranma blickte zu ihr hinab und musste lächeln. Wenn sie so glücklich war, dann konnte er gar nicht anders, als auch glück zu empfinden „Wenn du das möchtest“ gab er von sich. Erfreut sah sie ihn an „Danke“ Sie hatte sich wieder aufgesetzt und ihre Arme um ihre Beine geschlungen. Zufrieden blickte sie ins Feuer.
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