Connor, Murphy und die Grippe
von Snoopy78
Kurzbeschreibung
Schussverletzungen, Stichwunden, Schürfwunden ...alles kein Problem für Connor MacManus. Selbst ein Sprung vom Dach haut ihn nicht um. Doch dann ... dann kam die Grippe. Und Murphy leidet mit.
GeschichteHumor, Familie / P12 / Gen
Connor MacManus
MurphyMacManus
24.02.2014
24.02.2014
1
2.025
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24.02.2014
2.025
Etwas Kleines, lustiges für Zwischendurch. Ich habe heute ein Highlight mit meinem kranken Cousin erlebt und musste das einfach auf die Brüder projezieren.
Warnung vor möglichem OOC ... aber hier WOLLTE ich Connor mal jammern lassen!
Murphy MacManus verdrehte genervt die Augen, als er die Tür aufschloss und die Wohnung betrat.
Er hörte Connor lautstark husten. Dann folgte ein langgezogenes Nase putzen und ein lautes: "HAAAAAAAAAATSCHIIIIIII!"
Und dann ein heiseres: "Ich hasse es ... HATSCHI!"
Murphy schüttelte den Kopf, verkniff sich ein Grinsen und zog schnell Jacke und Schuhe aus.
Dann ging er in die Küche, um Teewasser aufzusetzen. Denn, so wie er seinen Bruder kannte, hatte der das Bett nicht verlassen, seit er das Haus verlassen hatte und litt dort alles andere als still vor sich hin. Murphy hatte eine knappe Stunde gebraucht, um zur Apotheke zu gehen und Medikamente für seinen erkälteten Bruder zu besorgen.
"Murphy? Bist du das?", fragte eine heisere Stimme, gefolgt von einem kräftigem Husten.
"Wer sonst, Schwachkopf?", gab der dunkelhaarige Saint genervt zurück.
"Wo warst du denn so lange? Ich sterbe grade und du trödelst rum!"
"Entschuldige bitte, dass ich nicht fliegen kann und auch noch andere Menschen Medikamente brauchen", gab Murphy giftig zurück, während er den Tee aufgoss und ins Schlafzimmer ging.
Connor saß im Bett, angelehnt an das Kopfteil und putzte sich grade mal wieder die Nase.
"Ich ersticke ... hast du die Nasentropfen?"
"Nein, habe ich nicht. Und auch nicht die Hustentropfen und das andere Zeug. Hab´dir lieber Magen/Darm Mittel mitgebracht, weißt du?"
Connor grollte aufgrund des Sarkasmus in der Stimme seines Bruders und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
"Du bist so ein Arsch, Murphy MacManus!"
"Und du ein Jammerlappen. Deine Nase läuft außerdem, da brauchst du keine Tropfen oder Spray. Nur, wenn sie verstopft ist."
"Willst du jetzt klugscheißen oder was? Mir geht´s dreckig und du amüsierst dich hier auf meine Kosten", krächzte Conn, der tatsächlich immer heiserer wurde.
Murphy seufzte, verließ das Zimmer wieder und kehrte mit einer Tüte zurück, deren Inhalt er jetzt auf Connors Nachtschrank leerte.
Hustensaft, Nasenspray, Halsschmerztabletten, Taschentücher und fiebersenkende Tabletten.
Die ganze Pallette.
"Hast du schon Fieber gemessen?"
"Nee. Das Thermometer ist im Bad und ich wollte nicht aufstehen ..."
Erneut verdrehte Murphy die Augen und grummelte leise, während er das Thermometer holte.
Wenn Connor krank war, war er einfach unausstehlich.
Leidend, quengelig und nervtötend.
Damit hatte ihre Mutter schon zu kämpfen gehabt.
Es war paradox ... Connor ließ sich, wenn er angeschossen wurde, ohne zu murren die Kugeln aus dem Körper schneiden, aber wehe, er war erkältet.
Da wurde sein sonst so tougher Bruder zum Kleinkind.
Er kehrte mit dem Thermometer zurück und schob es Connor zwischen die Zähne, der protestierend das Gesicht verzog. Gleichzeitig legte er ihm eine Hand auf die Stirn.
Sie glühte.
Jetzt war er doch etwas besorgt und nahm das Thermometer wieder an sich, welches grade durch ein Piepen auf das Ende der Messung hinwies.
39, 5°C.
"Man, da hast du dir was eingefangen. Du nimmst jetzt sofort eine von den Tabletten hier", bestimmte er, griff nach einer der Packungen auf dem Nachttisch und zog einen Blister daraus hervor, welchen er Connor vor die Nase hielt.
Der betrachtete die Tabletten misstrauisch.
"Die sind doch viel zu dick, die kann ich nicht schlucken!"
"Wenn du sie nicht freiwillig nimmst, helfe ich nach. Mach", befahl Murphy unbarmherzig.
Sein Bruder murrrte etwas unverständliches und schluckte widerwillig eine der bitteren Tabletten, die er mit reichlich Wasser nachspülte.
"Bah! Hättest du keine anderen holen können? Die schmecken beschissen!"
"Hör auf zu meckern und trink den Tee. Das ist Erkältungstee und senkt zusätzlich das Fieber."
"Mir ist schon heiß genug, was soll ich mit dem warmen Zeug?!", regte Connor sich auf, doch jetzt hatte Murphy die Faxen dicke. Drohend hob er den Zeigefinger und hielt ihn Connor genau vor die Augen.
"Du trinkst jetzt den Tee oder ich flöß` ihn dir ein, kapiert? Und hör mit deiner Maulerei auf, wie alt bist du eigentlich?!"
"Zu jung zum Sterben ... HATSCHI!""
"Ruhe. Trinken. Tust du das nicht freiwillig, werde ich mich mal kurz an deinem beschissenen Seil bedienen, verstanden?"
"Das wagst du nicht!"
"Wetten? Ich würde es nicht drauf ankommen lassen, Brüderchen."
Connor schürzte beleidigt die Lippen, nahm dann aber doch die Tasse und nippte vorsichtig an dem heißem Getränk. Es schmeckte nicht besonders, doch er verkniff sich diesmal einen Kommentar.
Murphy beobachtete ihn aufmerksam und mit erhobenen Augenbrauen. Er sah nicht so aus, als stände ihm der Sinn nach Scherzen.
Also trank Connor den Tee aus und legte sich dann zurück in seine Kissen, nur um sich Sekunden später zusammen zu rollen, zu husten und nach Luft zu schnappen.
"Oh Fuck, ich geh´ kaputt!", krächzte er, während er spürte, wie sich seine Brustmuskulatur vor lauter Husten verkrampfte.
"Leg´ dich grade hin. So krumm, wie du da liegst, kannst du auch keine Luft kriegen", hörte er die ruhige Stimme seines Bruders.
"Das sagst du so leicht ... mir tut alles weh!"
"Connor MacManus ... ich weiß nicht, wie Ma immer so ruhig bleiben konnte, aber mir reicht es jetzt. Wenn du nicht sofort aufhörst, dich wie ein Waschlappen zu benehmen, gehe ich und komme erst wieder, wenn es dir besser geht."
"WAS?! Du kannst mich doch nicht alleine lassen, ich ... ich ... bin so kaputt."
Connors fiebrige Augen flackerten kurz, als er Murphy voller Panik ansah. Der war tatsächlich schon aufgestanden, stand aber noch vor dem Bett.
Jetzt hatte er doch Mitleid, als er seinen Zwilling so sah.
Die Augen rot und glänzend, die Stirn schweißnass und die Haare klebten ihm am Kopf.
"Okay, ich bleibe. Aber du lässt dir jetzt helfen und zwar ohne Gemotze. Ist das klar?"
Connor nickte ergeben und murmelte:
"Von mir aus. Dann bin ich wenigstens nicht alleine, wenn ich abtrete."
Nun musste Murphy doch lachen.
"Conn, du hast die Grippe und bist nicht tot krank. Stell dich doch nicht so an."
"Mach´ ich doch gar nicht, aber ich fühle mich beschissen."
"Ist ja auch normal bei Fieber. Das wird aber morgen schon deutlich gesunken sein, nachher nimmst du noch eine Tablette und dann wird das schon."
"Die schmecken aber ni ..."
Connor unterbrach sich, als er den warnenden Blick seines Zwillings auffing und nickte stattdessen.
"Na also. Und jetzt zieh´dein Shirt aus, dass ist ganz durchgeschwitzt. Du kriegst ne` Lungenentzündung, wenn du das nasse Zeug anlässt."
Mit diesen Worten stand Murphy auf und verschwand im Bad.
Während Connor sich aus seinem Shirt quälte, hörte er Wasser laufen und etwas klappern.
Leicht beunruhigt fragte er sich, was sein Zwilling nun schon wieder ausheckte, doch er sagte nichts und ließ sich erschöpft zurück in die Kissen fallen.
Dieses Fieber schaffte ihn mehr als jede Schussverletzung.
Murphy kehrte zurück, eine Schüssel in der Hand haltend und ein diabolisches Grinsen im Gesicht.
Das gefiel dem Blonden überhaupt nicht.
"Warum grinst du so und was hast du da?"
"Wonach sieht es aus? Wasser. Kaltes."
"Aha. Und was willst du damit?"
"Es dir über die Rübe kippen, wenn du weiter so dämliche Fragen stellst. Und jetzt dreh´ dich auf den Bauch, heute noch."
Connors Augen weiteten sich und er krächzte protestierend:
"Wie redest du eigentlich mit mir?! Du könntest glatt im SM Studio anfangen, weißt du das eigentlich?"
"Bring´ mich nicht auf krumme Ideen", grinste Murphy, der sich neben seinen Bruder auf die Bettkante setzte und ihn dabei beobachtete, wie er sich mühsam auf den Bauch wälzte.
Anscheinend strengte ihn diese kleine Bewegung sehr an, denn er röchelte lauter und hustete gequält auf.
Sein Rücken glänzte vor Schweiß.
Diesmal hatte ihn die Grippe mit ihren ganzen Ausmaßen erwischt und Murphys Sorgen wurden dadurch nicht kleiner.
Das würde er Connor aber nicht zeigen, denn der hätte dann noch mehr Grund zum Jammern und würde sich noch weiter in seine Krankheit hineinsteigern.
Beides war für den Heilungsprozess nicht grade förderlich.
Der Dunkelhaarige nahm den Waschlappen aus der Schüssel, wrang ihn aus und fuhr damit über den Rücken des Älteren, der kurz zusammenzuckte.
"Argh, das ist kalt!"
"Dir kann man es auch nie Recht machen, was? Erst maulst du, weil dir heiß ist und jetzt ist es zu kalt."
"Hmpf ... tut aber gut."
"Sag´ ich doch. Bin schon fertig, der Schweiß musste runter. Jetzt reib´ ich dich ein und dann schläfst du ne` Runde."
"Einreiben? Womit?"
Murphy knurrte genervt und verpasste dem Liegendem einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
"AU!"
"Das war für deine Blödheit. Denk mal scharf nach ... es gibt da so gewisse Erkältungssalben, weißt du? Beruhigt den Husten, hilft beim Durchatmen. Na, klingelt es?"
Connor zeigte ihm kurz den Mittelfinger, bevor er seinen Kopf im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf sein Kissen knallte. Er hatte das Gefühl, dass dieser eine Tonne wiegen würde und außerdem drehte sich plötzlich alles.
Er schloss die Augen, hörte, wie Murphy mit irgendetwas hantierte und spürte dann die Hände seines jüngeren Bruders auf seinem Rücken.
Diese verteilten kräftig und zügig die kühle Salbe auf seiner erhitzten Haut. Augenblicklich breitete sich ein durchdringender, frischer Geruch nach Eukalyptus und Minze im Zimmer aus und Connor atmete immer ruhiger.
Langsam spürte er, dass er müde wurde ... er wollte nur noch schlafen.
Murphy zog seine Hände zurück und tippte ihn an der Schulter an.
"Setz´ dich kurz hin, Conn. Reib´ deine Brust ein und dann ziehst du dir n´ frisches Shirt über."
"Hinsetzen?", kam es schwach aus den Tiefen des Kissens.
"Ja, hinsetzen."
Conn grummelte, drehte sich auf den Rücken und versuchte, sich aufzusetzen.
Es blieb beim Versuch.
Ächzend plumpste er auf die Matratze zurück und schüttelte vorsichtig den Kopf:
"Oh fuck. Ich fühl´ mich wie auf nem´ Kettenkarussell ..."
Murphy runzelte die Stirn und drückte erneut etwas von der Salbe in seine Hände. Offensichtlich war Connor nicht mehr in der Lage, sich selbst einzureiben, geschweige denn so etwas wie koordinierte Bewegungen zustande zu bringen.
"Das wird nicht zur Gewohnheit, Conn, klar? Morgen machst du das alleine ... bin doch nicht deine Krankenschwester. "
"Du hast dir gerade dein nächstes Kostüm zu Halloween ausgesucht ", erwiderte der Blonde und brachte es tatsächlich fertig, müde zu lächeln.
"Für das, was ich hier erdulden muss, wirst DU dich als sexy Krankenschwester verkleiden."
"Das glaubst du doch selbst nicht."
"Verlass dich drauf ", gab Murphy nur amüsiert zurück.
Er schraubte die Tube wieder zu und legte sie beiseite. Dann deckte er seinen Bruder bis unter´s Kinn zu.
"Und jetzt mach die Augen zu", sagte er und gähnte herzhaft. Für ihn war dieser Tag mindestens genauso anstrengend wie für Connor.
Dann stellte er allerdings fest, dass der bereits eingeschlafen war.
Mitten in der Nacht wurde Connor wach. Er musste kurz husten.
Im Gegensatz zu vorhin fühlte er sich schon ein bisschen besser, wenn auch immer noch wie von einem LKW überrollt. Das Fieber musste runter gegangen sein.
Er schob die Decke ein bisschen nach unten und stieß dabei gegen etwas. Oder viel mehr jemanden.
Er blinzelte in die Dunkelheit und erkannte schließlich Murphy.
Er saß vor dem Bett.
Sein Oberkörper lag halb auf der Matratze, seine Arme waren verschränkt und der Kopf ruhte darauf. Er musste eingeschlafen sein.
Connor lächelte. Ein Gefühl der Zuneigung durchflutete ihn.
Er hatte das Privileg, jemanden zu haben, auf den er sich hundertprozentig verlassen konnte.
Und zwar schon sein ganzes Leben lang.
Viele Menschen würden dieses Glück niemals erfahren.
Vorsichtig hob er seine Decke an und legte sie ein Stück über Murphys Oberkörper.
Der brummte daraufhin nur leise, bewegte sich aber sonst kein Stück.
Connor unterdrückte ein Husten und legte sich wieder hin.
Sein Bruder und er passten aufeinander auf.
Immer.
Warnung vor möglichem OOC ... aber hier WOLLTE ich Connor mal jammern lassen!
Murphy MacManus verdrehte genervt die Augen, als er die Tür aufschloss und die Wohnung betrat.
Er hörte Connor lautstark husten. Dann folgte ein langgezogenes Nase putzen und ein lautes: "HAAAAAAAAAATSCHIIIIIII!"
Und dann ein heiseres: "Ich hasse es ... HATSCHI!"
Murphy schüttelte den Kopf, verkniff sich ein Grinsen und zog schnell Jacke und Schuhe aus.
Dann ging er in die Küche, um Teewasser aufzusetzen. Denn, so wie er seinen Bruder kannte, hatte der das Bett nicht verlassen, seit er das Haus verlassen hatte und litt dort alles andere als still vor sich hin. Murphy hatte eine knappe Stunde gebraucht, um zur Apotheke zu gehen und Medikamente für seinen erkälteten Bruder zu besorgen.
"Murphy? Bist du das?", fragte eine heisere Stimme, gefolgt von einem kräftigem Husten.
"Wer sonst, Schwachkopf?", gab der dunkelhaarige Saint genervt zurück.
"Wo warst du denn so lange? Ich sterbe grade und du trödelst rum!"
"Entschuldige bitte, dass ich nicht fliegen kann und auch noch andere Menschen Medikamente brauchen", gab Murphy giftig zurück, während er den Tee aufgoss und ins Schlafzimmer ging.
Connor saß im Bett, angelehnt an das Kopfteil und putzte sich grade mal wieder die Nase.
"Ich ersticke ... hast du die Nasentropfen?"
"Nein, habe ich nicht. Und auch nicht die Hustentropfen und das andere Zeug. Hab´dir lieber Magen/Darm Mittel mitgebracht, weißt du?"
Connor grollte aufgrund des Sarkasmus in der Stimme seines Bruders und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
"Du bist so ein Arsch, Murphy MacManus!"
"Und du ein Jammerlappen. Deine Nase läuft außerdem, da brauchst du keine Tropfen oder Spray. Nur, wenn sie verstopft ist."
"Willst du jetzt klugscheißen oder was? Mir geht´s dreckig und du amüsierst dich hier auf meine Kosten", krächzte Conn, der tatsächlich immer heiserer wurde.
Murphy seufzte, verließ das Zimmer wieder und kehrte mit einer Tüte zurück, deren Inhalt er jetzt auf Connors Nachtschrank leerte.
Hustensaft, Nasenspray, Halsschmerztabletten, Taschentücher und fiebersenkende Tabletten.
Die ganze Pallette.
"Hast du schon Fieber gemessen?"
"Nee. Das Thermometer ist im Bad und ich wollte nicht aufstehen ..."
Erneut verdrehte Murphy die Augen und grummelte leise, während er das Thermometer holte.
Wenn Connor krank war, war er einfach unausstehlich.
Leidend, quengelig und nervtötend.
Damit hatte ihre Mutter schon zu kämpfen gehabt.
Es war paradox ... Connor ließ sich, wenn er angeschossen wurde, ohne zu murren die Kugeln aus dem Körper schneiden, aber wehe, er war erkältet.
Da wurde sein sonst so tougher Bruder zum Kleinkind.
Er kehrte mit dem Thermometer zurück und schob es Connor zwischen die Zähne, der protestierend das Gesicht verzog. Gleichzeitig legte er ihm eine Hand auf die Stirn.
Sie glühte.
Jetzt war er doch etwas besorgt und nahm das Thermometer wieder an sich, welches grade durch ein Piepen auf das Ende der Messung hinwies.
39, 5°C.
"Man, da hast du dir was eingefangen. Du nimmst jetzt sofort eine von den Tabletten hier", bestimmte er, griff nach einer der Packungen auf dem Nachttisch und zog einen Blister daraus hervor, welchen er Connor vor die Nase hielt.
Der betrachtete die Tabletten misstrauisch.
"Die sind doch viel zu dick, die kann ich nicht schlucken!"
"Wenn du sie nicht freiwillig nimmst, helfe ich nach. Mach", befahl Murphy unbarmherzig.
Sein Bruder murrrte etwas unverständliches und schluckte widerwillig eine der bitteren Tabletten, die er mit reichlich Wasser nachspülte.
"Bah! Hättest du keine anderen holen können? Die schmecken beschissen!"
"Hör auf zu meckern und trink den Tee. Das ist Erkältungstee und senkt zusätzlich das Fieber."
"Mir ist schon heiß genug, was soll ich mit dem warmen Zeug?!", regte Connor sich auf, doch jetzt hatte Murphy die Faxen dicke. Drohend hob er den Zeigefinger und hielt ihn Connor genau vor die Augen.
"Du trinkst jetzt den Tee oder ich flöß` ihn dir ein, kapiert? Und hör mit deiner Maulerei auf, wie alt bist du eigentlich?!"
"Zu jung zum Sterben ... HATSCHI!""
"Ruhe. Trinken. Tust du das nicht freiwillig, werde ich mich mal kurz an deinem beschissenen Seil bedienen, verstanden?"
"Das wagst du nicht!"
"Wetten? Ich würde es nicht drauf ankommen lassen, Brüderchen."
Connor schürzte beleidigt die Lippen, nahm dann aber doch die Tasse und nippte vorsichtig an dem heißem Getränk. Es schmeckte nicht besonders, doch er verkniff sich diesmal einen Kommentar.
Murphy beobachtete ihn aufmerksam und mit erhobenen Augenbrauen. Er sah nicht so aus, als stände ihm der Sinn nach Scherzen.
Also trank Connor den Tee aus und legte sich dann zurück in seine Kissen, nur um sich Sekunden später zusammen zu rollen, zu husten und nach Luft zu schnappen.
"Oh Fuck, ich geh´ kaputt!", krächzte er, während er spürte, wie sich seine Brustmuskulatur vor lauter Husten verkrampfte.
"Leg´ dich grade hin. So krumm, wie du da liegst, kannst du auch keine Luft kriegen", hörte er die ruhige Stimme seines Bruders.
"Das sagst du so leicht ... mir tut alles weh!"
"Connor MacManus ... ich weiß nicht, wie Ma immer so ruhig bleiben konnte, aber mir reicht es jetzt. Wenn du nicht sofort aufhörst, dich wie ein Waschlappen zu benehmen, gehe ich und komme erst wieder, wenn es dir besser geht."
"WAS?! Du kannst mich doch nicht alleine lassen, ich ... ich ... bin so kaputt."
Connors fiebrige Augen flackerten kurz, als er Murphy voller Panik ansah. Der war tatsächlich schon aufgestanden, stand aber noch vor dem Bett.
Jetzt hatte er doch Mitleid, als er seinen Zwilling so sah.
Die Augen rot und glänzend, die Stirn schweißnass und die Haare klebten ihm am Kopf.
"Okay, ich bleibe. Aber du lässt dir jetzt helfen und zwar ohne Gemotze. Ist das klar?"
Connor nickte ergeben und murmelte:
"Von mir aus. Dann bin ich wenigstens nicht alleine, wenn ich abtrete."
Nun musste Murphy doch lachen.
"Conn, du hast die Grippe und bist nicht tot krank. Stell dich doch nicht so an."
"Mach´ ich doch gar nicht, aber ich fühle mich beschissen."
"Ist ja auch normal bei Fieber. Das wird aber morgen schon deutlich gesunken sein, nachher nimmst du noch eine Tablette und dann wird das schon."
"Die schmecken aber ni ..."
Connor unterbrach sich, als er den warnenden Blick seines Zwillings auffing und nickte stattdessen.
"Na also. Und jetzt zieh´dein Shirt aus, dass ist ganz durchgeschwitzt. Du kriegst ne` Lungenentzündung, wenn du das nasse Zeug anlässt."
Mit diesen Worten stand Murphy auf und verschwand im Bad.
Während Connor sich aus seinem Shirt quälte, hörte er Wasser laufen und etwas klappern.
Leicht beunruhigt fragte er sich, was sein Zwilling nun schon wieder ausheckte, doch er sagte nichts und ließ sich erschöpft zurück in die Kissen fallen.
Dieses Fieber schaffte ihn mehr als jede Schussverletzung.
Murphy kehrte zurück, eine Schüssel in der Hand haltend und ein diabolisches Grinsen im Gesicht.
Das gefiel dem Blonden überhaupt nicht.
"Warum grinst du so und was hast du da?"
"Wonach sieht es aus? Wasser. Kaltes."
"Aha. Und was willst du damit?"
"Es dir über die Rübe kippen, wenn du weiter so dämliche Fragen stellst. Und jetzt dreh´ dich auf den Bauch, heute noch."
Connors Augen weiteten sich und er krächzte protestierend:
"Wie redest du eigentlich mit mir?! Du könntest glatt im SM Studio anfangen, weißt du das eigentlich?"
"Bring´ mich nicht auf krumme Ideen", grinste Murphy, der sich neben seinen Bruder auf die Bettkante setzte und ihn dabei beobachtete, wie er sich mühsam auf den Bauch wälzte.
Anscheinend strengte ihn diese kleine Bewegung sehr an, denn er röchelte lauter und hustete gequält auf.
Sein Rücken glänzte vor Schweiß.
Diesmal hatte ihn die Grippe mit ihren ganzen Ausmaßen erwischt und Murphys Sorgen wurden dadurch nicht kleiner.
Das würde er Connor aber nicht zeigen, denn der hätte dann noch mehr Grund zum Jammern und würde sich noch weiter in seine Krankheit hineinsteigern.
Beides war für den Heilungsprozess nicht grade förderlich.
Der Dunkelhaarige nahm den Waschlappen aus der Schüssel, wrang ihn aus und fuhr damit über den Rücken des Älteren, der kurz zusammenzuckte.
"Argh, das ist kalt!"
"Dir kann man es auch nie Recht machen, was? Erst maulst du, weil dir heiß ist und jetzt ist es zu kalt."
"Hmpf ... tut aber gut."
"Sag´ ich doch. Bin schon fertig, der Schweiß musste runter. Jetzt reib´ ich dich ein und dann schläfst du ne` Runde."
"Einreiben? Womit?"
Murphy knurrte genervt und verpasste dem Liegendem einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
"AU!"
"Das war für deine Blödheit. Denk mal scharf nach ... es gibt da so gewisse Erkältungssalben, weißt du? Beruhigt den Husten, hilft beim Durchatmen. Na, klingelt es?"
Connor zeigte ihm kurz den Mittelfinger, bevor er seinen Kopf im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf sein Kissen knallte. Er hatte das Gefühl, dass dieser eine Tonne wiegen würde und außerdem drehte sich plötzlich alles.
Er schloss die Augen, hörte, wie Murphy mit irgendetwas hantierte und spürte dann die Hände seines jüngeren Bruders auf seinem Rücken.
Diese verteilten kräftig und zügig die kühle Salbe auf seiner erhitzten Haut. Augenblicklich breitete sich ein durchdringender, frischer Geruch nach Eukalyptus und Minze im Zimmer aus und Connor atmete immer ruhiger.
Langsam spürte er, dass er müde wurde ... er wollte nur noch schlafen.
Murphy zog seine Hände zurück und tippte ihn an der Schulter an.
"Setz´ dich kurz hin, Conn. Reib´ deine Brust ein und dann ziehst du dir n´ frisches Shirt über."
"Hinsetzen?", kam es schwach aus den Tiefen des Kissens.
"Ja, hinsetzen."
Conn grummelte, drehte sich auf den Rücken und versuchte, sich aufzusetzen.
Es blieb beim Versuch.
Ächzend plumpste er auf die Matratze zurück und schüttelte vorsichtig den Kopf:
"Oh fuck. Ich fühl´ mich wie auf nem´ Kettenkarussell ..."
Murphy runzelte die Stirn und drückte erneut etwas von der Salbe in seine Hände. Offensichtlich war Connor nicht mehr in der Lage, sich selbst einzureiben, geschweige denn so etwas wie koordinierte Bewegungen zustande zu bringen.
"Das wird nicht zur Gewohnheit, Conn, klar? Morgen machst du das alleine ... bin doch nicht deine Krankenschwester. "
"Du hast dir gerade dein nächstes Kostüm zu Halloween ausgesucht ", erwiderte der Blonde und brachte es tatsächlich fertig, müde zu lächeln.
"Für das, was ich hier erdulden muss, wirst DU dich als sexy Krankenschwester verkleiden."
"Das glaubst du doch selbst nicht."
"Verlass dich drauf ", gab Murphy nur amüsiert zurück.
Er schraubte die Tube wieder zu und legte sie beiseite. Dann deckte er seinen Bruder bis unter´s Kinn zu.
"Und jetzt mach die Augen zu", sagte er und gähnte herzhaft. Für ihn war dieser Tag mindestens genauso anstrengend wie für Connor.
Dann stellte er allerdings fest, dass der bereits eingeschlafen war.
Mitten in der Nacht wurde Connor wach. Er musste kurz husten.
Im Gegensatz zu vorhin fühlte er sich schon ein bisschen besser, wenn auch immer noch wie von einem LKW überrollt. Das Fieber musste runter gegangen sein.
Er schob die Decke ein bisschen nach unten und stieß dabei gegen etwas. Oder viel mehr jemanden.
Er blinzelte in die Dunkelheit und erkannte schließlich Murphy.
Er saß vor dem Bett.
Sein Oberkörper lag halb auf der Matratze, seine Arme waren verschränkt und der Kopf ruhte darauf. Er musste eingeschlafen sein.
Connor lächelte. Ein Gefühl der Zuneigung durchflutete ihn.
Er hatte das Privileg, jemanden zu haben, auf den er sich hundertprozentig verlassen konnte.
Und zwar schon sein ganzes Leben lang.
Viele Menschen würden dieses Glück niemals erfahren.
Vorsichtig hob er seine Decke an und legte sie ein Stück über Murphys Oberkörper.
Der brummte daraufhin nur leise, bewegte sich aber sonst kein Stück.
Connor unterdrückte ein Husten und legte sich wieder hin.
Sein Bruder und er passten aufeinander auf.
Immer.