Überleben heißt nicht gleich leben
von Amatani
Kurzbeschreibung
Die 20 Jährige Nimue schlägt sich seit der Infektion alleine durch die Gegenden und versucht zu überleben. Jedoch trifft sie auf ihren Weg weitere vier Überlebende, die ihr etwas von einem evakuiertem Ort erzählen, woraufhin sie sich entscheidet, mit der seltsam zusammengewürfelten Gruppe mit zu gehen. Konflikte offenbaren sich in schwierigen Situationen, die alle fünf auf die Probe stellen.
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P18 / Gen
Coach
Ellis
Nick
Rochelle
26.01.2014
04.01.2015
17
37.048
26.01.2014
1.480
Sie betrachtete die mittlerweile aufgehende Sonne, die langsam über den Horizont kletterte und Nimue mit warmen Strahlen durch das dreckige Fenster begrüßte. Die ganze Nacht saß sie nun da, hatte davon vielleicht insgesamt eine Stunde lang gedöst. Viel zu viele Gedanken schwebten durch ihren Kopf, als dass sie hätte schlafen können. Lange redete sie in der Nacht nicht mehr mit den vier Leuten, da sie so müde
und fertig waren, dass sie sich nach einer Stunde des Redens hinlegten zum schlafen. Aber diese eine Stunde bereitete der jungen Frau genug Magenschmerzen und Angst für die nächsten Tage. Natürlich war sie wirklich froh darüber, mal wieder mit Menschen zu reden, allerdings wäre ihr ein anderes Gesprächsthema lieber gewesen...
Sie dachte wieder an die Geschichten zurück, die sie zu hören bekam. Unglaublich viele Infizierte, kaum Überlebende, zerstörte Städte und das schaurigste: Anders mutierte Menschen. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper, als sie an die Beschreibung eines Hunters dachte. Welch Hoffnung besteht denn dann überhaupt zu überleben? Wollte sie überhaupt in solch einer Welt weiter leben? Hatte es noch einen Sinn? Vorher hatte sie noch ein Ziel vor Augen und zwar Atlanta. Sie wollte, nachdem das ganze Chaos angefangen hatte, zu ihrer Familie. Die schlimmsten Bilder hatte sie sich schon ausgemalt, was mit ihr passieren könnte. Mit ihrer Mutter und ihren Bruder Etienne... Und dann bestätigte Nick ihre schlimmsten Ängste. Er sagte, sie waren in Atlanta und was sie dort sahen, war eine Geisterstadt. Das Militär hatte alle Arbeit geleistet und präventiv den größten Teil der Großstadt zerbombt. Kaum ein Haus stand noch auf seinen Grundstein und das einzige, was sich dort bewegte, waren Infizierte. Es war vergleichbar mit einem Tritt in das Gesicht. Zu erfahren, dass mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ihre zwei liebsten Menschen zerfetzt am Straßenrand lagen. Bei dieser Vorstellung zog sich alles in ihr zusammen und ihr Blick wurde glasig. Mit einem Kopfschütteln und einem Seufzer versuchte sie, ihren Kopf von diesen Gedanken frei zu kriegen und über die eigentliche Frage nach zu denken. Coach hatte ihr angeboten, mit ihnen nach New Orleans zu kommen.
Nimue war sich darüber noch nicht wirklich schlüssig und sagte nicht sofort zu. Nun saß sie da eine ganze Nacht, schlief nicht und wusste noch immer nicht, wie ihre Antwort lauten sollte. Einerseits wusste sie, das in einer größeren Gruppe die Überlebenschancen höher standen, als im Alleingang. Allerdings funktionierte ihre Taktik ebenfalls gut, die Städte und somit Infizierte zu meiden. Alleine war sie wie ein Schatten, der von Hauswand zu Hauswand huschte, lautlos, wie eine Katze. Aber was sollte sie machen? Einfach dumm herum irren? Alleine nach New Orleans? Dann konnte sie sich doch besser ihnen anschließen und zur besagten Stadt gehen. Besser, als ohne irgend ein Ziel durch die Pampa zu laufen. Sie hatte Angst, was alles auf sie wartet, wenn die größeren Gegenden durchlaufen werden müssen. Also war es ihre Entscheidung? Wollte sie wirklich die Hoffnung, ihre Familie aufgeben und in die entgegengesetzte Richtung gehen? Bevor wieder ein schlechtes Gewissen aufkam, stand sie schnell auf und sah noch ein letztes mal in die orange Sonne, bevor sie ins Zimmer schritt. Rochelle lag auf der Couch, den Arm über ihr Gesicht gelegt und schlief noch tief und fest. Genauso wie Coach, der im Sessel schlief, Ellis lag in dem Deckennest, was sich Nimue eigentlich vorher zurecht gemacht hatte und Nick hatte sich so schnell in das Schlafzimmer verkrümelte und das einzige Bett belegt, dass sie es kaum mitbekam. Ziemlich unhöflich, gegenüber Frauen, sich einfach in das einzige Bett zu pflanzen, dachte sie und schüttelte den Kopf. Nick schien sehr von sich selbst überzeugt zu sein, so weit sie gestern sehen und hören konnte. Dazu hatte er ein wirklich großes Maul und schien sich des öfteren mit diesen Coach in die Haare zu kriegen. Erschrocken zuckte sie zusammen, als Nick´s Stimme zu vernehmen war.
„Dieses mal nehme ich auch genug Abstand, bevor wieder eine Faust geflogen kommt.“, grinste er frech, während er leise aus der Schlafzimmertür schritt. Seine Nackten Füße machten keinerlei Geräusche auf den plattgetretenen Teppich, während er im gehen sein blaues Hemd zuknöpfte und sich dabei im Raum umsah.
„Meine Fresse. Im hellen siehst es ja noch beschissener aus als im Kerzenlicht.“
Nimue zog fragend die Augenbraue hoch und sah ihn verwundert an. Sollte er nicht froh sein, überhaupt ein Dach über den Kopf zu haben?
„Was schaust du mich so an?“, flüsterte er leise, um die anderen nicht zu wecken. Wenigstens besaß er doch noch ein bisschen Anstand.
„Wenn es deshalb ist, dass ich im einzigen Bett geschlafen habe, tut mir Leid. Demnächst frage ich erst, okay?“, antwortete er sarkastisch und ging zum Fenster. Seine Blicke streiften über die von Autos voll gestellten Straßen, während die Frau auf Fußspitzen zu Ellis ging, um aus ihrer Tasche , die neben ihm lag, um eine Flasche Wasser raus zu nehmen.
„Hast du schon einmal mit einer Waffe geschossen?“, fragte Nick plötzlich, schaute dabei aber weiter aus dem Fenster.
„Ähm... Nein. Ich hatte noch nie eine in der Hand gehabt. Vorher gab es keinen Grund, eine zu besitzen.“
„Super, eine Möchtegern Pazifistin.“, stöhnte er leise vor sich hin und rieb sich die Stirn. Nimue merkte, wie ihre Sympathie ihn gegenüber stetig sank.
„Ich fürchte aber, dass du nun eine bedienen musst. Die Welt lässt keine zimperlichen am leben, also wäre es besser für dich, wenn du eine an dich nimmst.“ Er drehte sich zu ihr und verschränkte die Arme.
„Ich habe es bis jetzt auch ohne jegliche Waffen geschafft. Danke.“
„Wir werden aber durch die Städte laufen und sie nicht umrunden wie du Schätzchen.
Wäre schon ein bisschen hilfreicher, denkst du nicht?“
„Das Geräuch des Schusses würde nur noch mehr anlocken, schon mal daran gedacht? Zumal, wer sagte, dass ich mit komme? Und nenne mich nicht Schätzchen, dass kann ich gar nicht leiden.“ Bei jedem Wort wurde ihre Stimme immer spitzer.
„Hmh. Wie du meinst.“ Damit war das „Gespräch“ beendet.
Nach kurzer Zeit wachten auch die anderen drei auf. Zusammen wurde gegessen, wobei nur ein paar Worte gewechselt wurden. Nachdem Nimue Coachs Frage beantwortete und damit ihre zustimmung gab, mit ihnen zu kommen, erschien bei allen ein lächeln. Vor allem Ellis grinste bis zu beiden Ohren. Nur Nick verhielt sich still und zeigte keine Regung. >Blöde Sackfalte<, waren die einzigen Gedanken von ihr. Bis zum Mittag blieben sie im Haus und besprachen, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Sie entschieden sich dafür, die 56te Route parallel entlang zu laufen, bis Purvis.
„In normalen Tempo sind wir in etwa sechs Stunden dort. Es ist eine ungefähre Entfernung zwischen 15 oder 20 Kilometern. Ganz sicher bin ich mir jetzt nicht ohne Karte.“, sagte Coach und schloss die Augen, um ein besseres Bild der Umgebung zu haben.
„Ja, das müsste in etwa passen. Wenn wir innerhalb der nächsten Stunde los laufen, sind wir heute Abend da.“
„Boah, da fällt mir was richtig krasses ein!“, rief Ellis auf einmal in die Runde.
„Hab ich schon mal erzählt, wie mein Kumpel Keith und ich mal wandern gehen wollten? Hab´n aber die Zelte vergessen einzupacken sind aber trotzdem gegangen. Man ey und was dann passierte war echt der Hammer. Am Abend sagte Keith, er würde-“
„Ellis? Wir haben gerade besseres zu tun.“, unterbrach Coach ihn.
„Is´ gut.“ Geknickt schaute er aus dem Fenster, neben dem er stand.
Rochelle legte eine Pistole auf den Tisch und schob sie zu Nimue rüber.
„Du scheinst keine zu haben. Nimm die.“
„Aber ich möchte keine. Ich habe nicht einmal je mit einer geschossen.“ Von Nick kam ein Selbstzufriedenes Geräusch.
„Du musst sie ja nicht benutzen. Nur für Notfälle.“
„So Leute, packt alles zusammen was nötig ist. In einer halben Stunde gehen wir.“ Mit diesen Worten stand Coach auf und durchsuchte noch einmal die Zimmer.
„Ähm, Nimue?“ Sie schaute zu Ellis hinüber.
„Kannst du noch ein bisschen auf deiner Gitarre spielen, bevor wa´ los müssen?“
Hoffnungsvoll sah er ihr in die Augen und lächelte nett. Es sah einfach zu knuffig aus, als dass sie hätte nein sagen können.
„Wenn du schon so lieb fragst.“, antwortete sie amüsiert. Also setzte sie sich wieder auf den Boden, angelehnt an der Couch und die Gitarre im Schoß, während Ellis hinter ihr auf dem Polster saß und den Klängen des Instrumentes lauschte.
Nick kam angetrottet, kniete sich hin und legte die Waffe neben ihr Bein.
„Das ist eine 9mm Pistole. Also ganz einfach zu bedienen, selbst für dich. Habe sie immer dort, wo du sie am schnellsten erreichen und ziehen kannst.“ Dann verschwand er wieder. Mit einem Seufzten spielte sie unbeirrt weiter, bis Rochelle ebenfalls zu ihr kam und sich auf den Boden setzte, während sie ihre flinken Finger beobachtete, sie über die Saiten huschten. Es war ein schönes Gefühl. Sie saß in einer gemütlichen Wohnung, die Sonne strahlte noch immer angenehm warm in das Zimmer, sie traf auf Überlebende... Endlich mal ein Tag mit erfreulichen Ereignissen.
und fertig waren, dass sie sich nach einer Stunde des Redens hinlegten zum schlafen. Aber diese eine Stunde bereitete der jungen Frau genug Magenschmerzen und Angst für die nächsten Tage. Natürlich war sie wirklich froh darüber, mal wieder mit Menschen zu reden, allerdings wäre ihr ein anderes Gesprächsthema lieber gewesen...
Sie dachte wieder an die Geschichten zurück, die sie zu hören bekam. Unglaublich viele Infizierte, kaum Überlebende, zerstörte Städte und das schaurigste: Anders mutierte Menschen. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper, als sie an die Beschreibung eines Hunters dachte. Welch Hoffnung besteht denn dann überhaupt zu überleben? Wollte sie überhaupt in solch einer Welt weiter leben? Hatte es noch einen Sinn? Vorher hatte sie noch ein Ziel vor Augen und zwar Atlanta. Sie wollte, nachdem das ganze Chaos angefangen hatte, zu ihrer Familie. Die schlimmsten Bilder hatte sie sich schon ausgemalt, was mit ihr passieren könnte. Mit ihrer Mutter und ihren Bruder Etienne... Und dann bestätigte Nick ihre schlimmsten Ängste. Er sagte, sie waren in Atlanta und was sie dort sahen, war eine Geisterstadt. Das Militär hatte alle Arbeit geleistet und präventiv den größten Teil der Großstadt zerbombt. Kaum ein Haus stand noch auf seinen Grundstein und das einzige, was sich dort bewegte, waren Infizierte. Es war vergleichbar mit einem Tritt in das Gesicht. Zu erfahren, dass mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ihre zwei liebsten Menschen zerfetzt am Straßenrand lagen. Bei dieser Vorstellung zog sich alles in ihr zusammen und ihr Blick wurde glasig. Mit einem Kopfschütteln und einem Seufzer versuchte sie, ihren Kopf von diesen Gedanken frei zu kriegen und über die eigentliche Frage nach zu denken. Coach hatte ihr angeboten, mit ihnen nach New Orleans zu kommen.
Nimue war sich darüber noch nicht wirklich schlüssig und sagte nicht sofort zu. Nun saß sie da eine ganze Nacht, schlief nicht und wusste noch immer nicht, wie ihre Antwort lauten sollte. Einerseits wusste sie, das in einer größeren Gruppe die Überlebenschancen höher standen, als im Alleingang. Allerdings funktionierte ihre Taktik ebenfalls gut, die Städte und somit Infizierte zu meiden. Alleine war sie wie ein Schatten, der von Hauswand zu Hauswand huschte, lautlos, wie eine Katze. Aber was sollte sie machen? Einfach dumm herum irren? Alleine nach New Orleans? Dann konnte sie sich doch besser ihnen anschließen und zur besagten Stadt gehen. Besser, als ohne irgend ein Ziel durch die Pampa zu laufen. Sie hatte Angst, was alles auf sie wartet, wenn die größeren Gegenden durchlaufen werden müssen. Also war es ihre Entscheidung? Wollte sie wirklich die Hoffnung, ihre Familie aufgeben und in die entgegengesetzte Richtung gehen? Bevor wieder ein schlechtes Gewissen aufkam, stand sie schnell auf und sah noch ein letztes mal in die orange Sonne, bevor sie ins Zimmer schritt. Rochelle lag auf der Couch, den Arm über ihr Gesicht gelegt und schlief noch tief und fest. Genauso wie Coach, der im Sessel schlief, Ellis lag in dem Deckennest, was sich Nimue eigentlich vorher zurecht gemacht hatte und Nick hatte sich so schnell in das Schlafzimmer verkrümelte und das einzige Bett belegt, dass sie es kaum mitbekam. Ziemlich unhöflich, gegenüber Frauen, sich einfach in das einzige Bett zu pflanzen, dachte sie und schüttelte den Kopf. Nick schien sehr von sich selbst überzeugt zu sein, so weit sie gestern sehen und hören konnte. Dazu hatte er ein wirklich großes Maul und schien sich des öfteren mit diesen Coach in die Haare zu kriegen. Erschrocken zuckte sie zusammen, als Nick´s Stimme zu vernehmen war.
„Dieses mal nehme ich auch genug Abstand, bevor wieder eine Faust geflogen kommt.“, grinste er frech, während er leise aus der Schlafzimmertür schritt. Seine Nackten Füße machten keinerlei Geräusche auf den plattgetretenen Teppich, während er im gehen sein blaues Hemd zuknöpfte und sich dabei im Raum umsah.
„Meine Fresse. Im hellen siehst es ja noch beschissener aus als im Kerzenlicht.“
Nimue zog fragend die Augenbraue hoch und sah ihn verwundert an. Sollte er nicht froh sein, überhaupt ein Dach über den Kopf zu haben?
„Was schaust du mich so an?“, flüsterte er leise, um die anderen nicht zu wecken. Wenigstens besaß er doch noch ein bisschen Anstand.
„Wenn es deshalb ist, dass ich im einzigen Bett geschlafen habe, tut mir Leid. Demnächst frage ich erst, okay?“, antwortete er sarkastisch und ging zum Fenster. Seine Blicke streiften über die von Autos voll gestellten Straßen, während die Frau auf Fußspitzen zu Ellis ging, um aus ihrer Tasche , die neben ihm lag, um eine Flasche Wasser raus zu nehmen.
„Hast du schon einmal mit einer Waffe geschossen?“, fragte Nick plötzlich, schaute dabei aber weiter aus dem Fenster.
„Ähm... Nein. Ich hatte noch nie eine in der Hand gehabt. Vorher gab es keinen Grund, eine zu besitzen.“
„Super, eine Möchtegern Pazifistin.“, stöhnte er leise vor sich hin und rieb sich die Stirn. Nimue merkte, wie ihre Sympathie ihn gegenüber stetig sank.
„Ich fürchte aber, dass du nun eine bedienen musst. Die Welt lässt keine zimperlichen am leben, also wäre es besser für dich, wenn du eine an dich nimmst.“ Er drehte sich zu ihr und verschränkte die Arme.
„Ich habe es bis jetzt auch ohne jegliche Waffen geschafft. Danke.“
„Wir werden aber durch die Städte laufen und sie nicht umrunden wie du Schätzchen.
Wäre schon ein bisschen hilfreicher, denkst du nicht?“
„Das Geräuch des Schusses würde nur noch mehr anlocken, schon mal daran gedacht? Zumal, wer sagte, dass ich mit komme? Und nenne mich nicht Schätzchen, dass kann ich gar nicht leiden.“ Bei jedem Wort wurde ihre Stimme immer spitzer.
„Hmh. Wie du meinst.“ Damit war das „Gespräch“ beendet.
Nach kurzer Zeit wachten auch die anderen drei auf. Zusammen wurde gegessen, wobei nur ein paar Worte gewechselt wurden. Nachdem Nimue Coachs Frage beantwortete und damit ihre zustimmung gab, mit ihnen zu kommen, erschien bei allen ein lächeln. Vor allem Ellis grinste bis zu beiden Ohren. Nur Nick verhielt sich still und zeigte keine Regung. >Blöde Sackfalte<, waren die einzigen Gedanken von ihr. Bis zum Mittag blieben sie im Haus und besprachen, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Sie entschieden sich dafür, die 56te Route parallel entlang zu laufen, bis Purvis.
„In normalen Tempo sind wir in etwa sechs Stunden dort. Es ist eine ungefähre Entfernung zwischen 15 oder 20 Kilometern. Ganz sicher bin ich mir jetzt nicht ohne Karte.“, sagte Coach und schloss die Augen, um ein besseres Bild der Umgebung zu haben.
„Ja, das müsste in etwa passen. Wenn wir innerhalb der nächsten Stunde los laufen, sind wir heute Abend da.“
„Boah, da fällt mir was richtig krasses ein!“, rief Ellis auf einmal in die Runde.
„Hab ich schon mal erzählt, wie mein Kumpel Keith und ich mal wandern gehen wollten? Hab´n aber die Zelte vergessen einzupacken sind aber trotzdem gegangen. Man ey und was dann passierte war echt der Hammer. Am Abend sagte Keith, er würde-“
„Ellis? Wir haben gerade besseres zu tun.“, unterbrach Coach ihn.
„Is´ gut.“ Geknickt schaute er aus dem Fenster, neben dem er stand.
Rochelle legte eine Pistole auf den Tisch und schob sie zu Nimue rüber.
„Du scheinst keine zu haben. Nimm die.“
„Aber ich möchte keine. Ich habe nicht einmal je mit einer geschossen.“ Von Nick kam ein Selbstzufriedenes Geräusch.
„Du musst sie ja nicht benutzen. Nur für Notfälle.“
„So Leute, packt alles zusammen was nötig ist. In einer halben Stunde gehen wir.“ Mit diesen Worten stand Coach auf und durchsuchte noch einmal die Zimmer.
„Ähm, Nimue?“ Sie schaute zu Ellis hinüber.
„Kannst du noch ein bisschen auf deiner Gitarre spielen, bevor wa´ los müssen?“
Hoffnungsvoll sah er ihr in die Augen und lächelte nett. Es sah einfach zu knuffig aus, als dass sie hätte nein sagen können.
„Wenn du schon so lieb fragst.“, antwortete sie amüsiert. Also setzte sie sich wieder auf den Boden, angelehnt an der Couch und die Gitarre im Schoß, während Ellis hinter ihr auf dem Polster saß und den Klängen des Instrumentes lauschte.
Nick kam angetrottet, kniete sich hin und legte die Waffe neben ihr Bein.
„Das ist eine 9mm Pistole. Also ganz einfach zu bedienen, selbst für dich. Habe sie immer dort, wo du sie am schnellsten erreichen und ziehen kannst.“ Dann verschwand er wieder. Mit einem Seufzten spielte sie unbeirrt weiter, bis Rochelle ebenfalls zu ihr kam und sich auf den Boden setzte, während sie ihre flinken Finger beobachtete, sie über die Saiten huschten. Es war ein schönes Gefühl. Sie saß in einer gemütlichen Wohnung, die Sonne strahlte noch immer angenehm warm in das Zimmer, sie traf auf Überlebende... Endlich mal ein Tag mit erfreulichen Ereignissen.