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Ewige Liebe

Kurzbeschreibung
GeschichteSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Dean "Edge" Edgely Rebecca "Bec" Sanderson
23.01.2014
11.04.2022
13
13.346
1
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Dieses Kapitel
2 Reviews
 
 
23.01.2014 771
 
Hi, hier ist das erste Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch und ihr schreibt auch ein paar Reviews:D
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Bec:

Es war nun schon fast zwei Jahre her. Zwei Jahre seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Doch ich konnte mich noch genau an den Tag erinnern. Wie wir ausgelassen getanzt hatten, wie Simmo das Mikrofon ergriff und wir uns ihm alle zuwandten, wie er uns allen nacheinander dankte und…wie er die Gewinner nannte. Fiona Watson und Dean Edgely. Ich war nicht dabei. Edge schon. Er hatte die Wild Card gewonnen und war für ein Jahr fürs Profiteam auf der ganzen Welt gesurft. Ich dachte an den Schmerz in meinem Innern, den ich bei Simmos Worten verspürt hatte. Ich hatte nur den einen Gedanken: Ich hatte es nicht geschafft. Aber ich hatte es runterschlucken müssen und mich für die anderen freuen müssen. Es hatte mich all meine schauspielerischen Künste gekostet, so zu tun, als wäre ich trotzdem glücklich. Am Ende hatte ich einfach nicht mehr darüber nachgedacht und mit Edge getanzt. Und am nächsten Morgen waren wir alle gemeinsam in die Welt da draußen gegangen. Ich verspürte wieder dasselbe wehmütige Gefühl wie damals, jetzt, zwei Jahre danach noch. Alle anderen waren woanders, waren wieder nach Hause gefahren, oder eben durch die Welt gereist. Nur ich war zurückgeblieben und hockte alleine zu Hause. Ich war inzwischen auf etlichen nationalen und auch auf einigen internationalen Wettbewerben gestartet, doch ich vermisste die anderen trotzdem. Und ich hatte nichts mehr von IHM gehört. Kein Anruf, kein Brief, keine Mail…und erst recht kein Besuch. Dabei hatte er es mir versprochen! Er hatte gesagt, er würde oft kommen. Wie ich ihn einfach nur vermisste! Immer wenn ich nur an ihn dachte, tat es weh und es gab keinen Tag, an dem ich nicht an ihn gedacht hatte. Ich hatte am Anfang versucht, meine Traurigkeit zu verbergen. Joe hatte es trotzdem gemerkt und immer wieder auf mich eingeredet und versucht mich zu trösten. Das hatten auch meine Eltern versucht. Doch irgendwann hatten sie es aufgegeben. Sie hielten mich für verrückt, dass ich ihm immer noch nachweinte, obwohl es ja schon klar war, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Nur Joe erklärte mich nicht für verrückt, er tröstete mich aber auch nicht mehr. Langsam hatte ich angefangen, zu glauben, dass Edge nicht wiederkommen würde. Er hatte mich vergessen, hatte auf seiner Tour ein anderes Mädchen kennengelernt. Er war bestimmt jetzt schon berühmt. Die Mädchen lagen ihm also zu Füßen. Wieso sollte er sich dann für mich entscheiden, die immer noch zu Hause hing und ihm jetzt so viel unterlegen war. Für die er zurückkehren müsste und seinen Traum vom Surfen aufgeben müsste.
„Bec, du hast gleich die ganze Farbe weggeschrubbt!“ Verwirrt sah ich auf. Mein kleiner Bruder Ben sah mich belustigt an und deutete auf den Tisch, den ich gerade abwischte. „Was regt dich denn so auf, dass du alles an dem armen Tisch auslässt“ Ben grinste. Wenn er wüsste! Er hatte wohl nie ganz begriffen, warum ich so traurig war, er mochte Edge zwar, doch er hatte ja noch keine Erfahrungen mit der Liebe. Schweigend wischte ich das letzte Stück und warf den Schwamm in den Eimer zurück.

Edge:

Ich saß auf dem Rücksitz unseres Autos und starrte aus dem Fenster. Ich kannte diese Gegend einfach so gut. Zu gut. Ich kannte jede Straße, jedes Haus, sogar jeden einzelnen Baum. Wieso mussten wir gerade hierher ziehen? An diesen Ort, der so viele Erinnerungen bereithielt, denen ich schutzlos ausgeliefert sein würde. Eigentlich war es ja auch meine Entscheidung. Immerhin hatte mich keiner gezwungen, wieder bei meinen Eltern zu wohnen, doch seit dem Unfall musste ich es einfach.
An uns schwirrten die Häuser vorbei und für einen kurzen Moment sah ich zwischen zwei Häusern das Meer hervorblitzen. Ich seufzte. Ich hatte es mal geliebt, hier zu leben. Doch jetzt, wo ich das Surfen aufgegeben hatte, wollte ich es nicht mehr. Ich wollte nichts mehr sehen, nicht an die anderen denken, die ein Jahr lang mit mir in der Academy gewohnt hatten. Allen voran nicht an Bec. Ich konnte sie nicht sehen. Ich durfte sie nicht sehen. Wie sollte sie verstehen, dass ich nicht mehr surfte? Dass ich nicht mehr der alte Edge war, dass ich nun schwach war, nicht mehr so stark und emotionslos wie damals. Es war besser, wenn sie mich gar nicht mehr sah, als wenn sie diese Version von mir sah. Ich schämte mich für mich selbst, doch ich konnte seitdem einfach nicht mehr. Ich hatte keine Kraft mehr, mein Leben zu genießen. Wie sollte ich auch, nach dem, was passiert war?
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