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Daily Madness

Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Beyond Birthday L Light Yagami Matt Mello Misa Amane
04.01.2014
21.06.2014
48
97.456
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04.01.2014 2.152
 
Er hätte früher kommen sollen. Wenn er früher gekommen wäre, dann hätte er es vielleicht verhindern können. Mit Sicherheit war er nicht Schuld an dem Zustand des Schwarzhaarigen und bisher war auch nicht wirklich klar, warum die Naht wieder aufgegangen war. Zum Glück hatte er ihn schnell gefunden und die Ärzte hatten schlimmeres mit einer erneuten Operation verhindern können. Jetzt lag L zwar wieder auf der Intensivstation, aber sein Zustand war soweit stabil.
Langsam schlief ihm sein Bein ein, weshalb Light seine Sitzposition leicht veränderte. Dabei fiel sein Blick wieder auf den Ärmel seines Hemdes. An diesem klebte noch immer das Blut des Schwarzhaarigen. Noch immer wurde ihm bei der Erinnerung schlecht. Er war nichtsahnend gekommen und hatte L nur die Tasche mit ein paar Sachen vorbeibringen wollen, aber als er dann das Zimmer betreten hatte, war ihm sofort das schmerzverzerrte Gesicht und die zusammen gekrümmte Haltung aufgefallen. Als L dann auch nicht sofort auf ihn reagiert hatte, hatte er sofort den Notfallknopf gedrückt. Und als L dann endlich reagiert hatte, war da das Blut gewesen.
„Warum?“, flüsterte L plötzlich, hatte dabei allerdings noch immer die Augen geschlossen und es sah für ihn im Großen und Ganzen mehr so aus, als würde er im Schlaf sprechen. Nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, schließlich sprach das dafür, dass er in keinem allzu tiefen Schlaf mehr war. Vielleicht träumte er auch gerade etwas?
Plötzlich begannen die Augenlider des Älteren zu flattern und dann öffneten sich die schwarzen Iriden. Für einen Moment huschten seine Pupillen irritiert durch den Raum, bevor sie auf ihm liegen blieben und sofort wirkte er etwas ruhiger. „Light... was ist passiert?“, fragte er und runzelte die Stirn.
„Das würde ich gerne von dir wissen“, seufzte Light und zwang sich zu einem Lächeln, „aber die Hauptsache ist doch, dass es dir soweit wieder gut geht.“
Ls Blick hatte sich inzwischen auf dem blutverschmierten Hemdärmel festgebissen. Man konnte ihm nahezu ansehen, wie es in seinem Kopf ratterte, bevor er die Augen erschöpft schloss. „Das mit deinem Hemd tut mir leid“, murmelte er und schon wieder nahm sein Gesicht diesen Ausdruck an, als würde er ganz angestrengt über etwas bestimmtes nachdenken. Bisher hatte er nicht wirklich glauben wollen, dass ausgerechnet L der echte und auch noch berühmte Detektiv Erald Coil sein sollte, immerhin war er kaum älter als er selbst und entsprach definitiv nicht dem Bild einer Superspürnase. Wer würde auch schon auf die Idee kommen, einen Studenten mit Legenden wie Sherlock Holmes, Hercule Poirot oder Miss Marple auf eine Stufe zu stellen? Aber inzwischen waren seine Zweifel fast komplett verflogen und hatten der Neugierde platz gemacht.
„Ach, vergiss das Hemd. Davon habe ich nun wirklich noch mehr als genug. Aber sag mal, kannst du dich wirklich nicht mehr daran erinnern, was passiert ist?“
„Beyond“, sprach L diesen fast schon verfluchten Namen aus und er spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Er hatte ja geahnt, dass der Kerl wiederkommen würde, aber jetzt schon? „Er hat jemanden geschickt, der uns wohl warnen soll. Wir sollen Beyond in Ruhe lassen, sonst werden wir ihn kennenlernen.“
Das gab es doch nicht. Kaum war Beyond von der Bildfläche verschwunden, tauchte auch schon einer seiner Handlanger auf. Und es sah ja nicht so aus, als besäße dieser Kerl irgendeine Art von Moral. Hätte man L erst später gefunden, dann hätte er tot sein können. Die Blutung hatte vielleicht schlimmer ausgesehen als sie schlussendlich gewesen war, aber durch die innere Blutung und den angeschlagenen Gesundheitszustand wären seine Überlebenschancen dennoch schwindend gering geworden.
„Light? Wenn wir Beyond haben, fährst du dann mit mir nach London?“
Die Frage kam überraschend und für einen Moment wusste er nicht genau, wie er sie deuten sollte. Da ihm diese lange Schweigepause nicht wirklich behagte und sie Beyond wohl sowieso nicht so schnell kriegen würden, stimmte er einfach zu.
Sofort legte sich ein leichtes Lächeln auf das Gesicht des Schwarzhaarigen. „Danke, Light, das bedeutet mir wirklich viel. Du wirst schon sehen, ich werde ganz schnell wieder fit und dann schnappen wir uns Beyond.“




Eigentlich hatte Mello dem Rothaarigen ja nur vor Beyonds Handlanger warnen wollen, aber leider war das gründlich in die Hose gegangen. Matt hatte ihn gar nicht zu Wort kommen lassen und ihn einfach nur rausschmeißen wollen. Irgendwann war ihm das dann genug gewesen und er hatte den Grund seines Besuches erst einmal hinten angestellt und sich ein ordentlich Wortgefecht mit dem Älteren geliefert. Inzwischen herrschte schon einige Zeit trügerische Stille zwischen ihnen.
„Ich weiß einfach nicht mehr, was ich denken soll“, murmelte Matt plötzlich leise. „Was soll ich nur tun?“
Er schien ziemlich ratlos und vielleicht schon verzweifelt zu sein und wahrscheinlich war er Schuld daran. Matt schien trotz der herben Zurückweisung noch immer starke Gefühle für ihn zu haben und daran zu leiden. Alles, was Matt tat, entsprach überhaupt nicht dem, was Beyond immer getan hatte. Er hatte doch ansonsten keine Vergleichsmöglichkeiten und Erfahrungen, wie sollte er also wissen, wie man so etwas angehen musste? Er ahnte doch selbst, dass sein Verhalten nicht immer richtig war, aber er wollte sich schließlich nicht noch einmal verarschen und ausnutzen lassen. Trotzdem schien es jetzt langsam an der Zeit zu sein, über seinen eigenen Schatten zu springen.
„Matt, bitte, hör mir jetzt doch einfach mal zu“, bat er und wahrscheinlich sollte er es als Erfolg verbuchen, dass Matt ihn nicht direkt wieder anmachte. Trotzdem musste er jetzt zusehen, dass er seine Worte genau überlegte, damit er nichts in den falschen Hals bekam. Leichter gesagt als getan, so etwas lag ihm nämlich nicht wirklich. „Ich bin gestern wohl etwas mit der Tür ins Haus gefallen, aber es ist so viel passiert und ich weiß selbst nicht, wie genau ich damit umgehen soll. Ich war wirklich wütend, als du mich einfach so zurückgewiesen hast, aber inzwischen kann ich es verstehen. Ich war dir nicht fair gegenüber und habe immer nur an mich gedacht, aber verletzen wollte ich dich damit bestimmt nicht. Die Sache mit Beyond und dem Mädchen wusste ich zum Beispiel nicht und das mit dem Test... In diesem Moment kam mir das einfach nur richtig vor, aber jetzt weiß ich, wie egoistisch das eigentlich von mir war. Nach der ganzen Geschichte mit Beyond habe ich einfach Sorge, dass mir das noch einmal passiert. Aber inzwischen habe ich verstanden, dass du nicht so bist... außer du bist ein noch besserer Schauspieler als Beyond.“ Er schaffte es dabei ein etwas halbherziges Grinsen zustande zu bringen.
Allerdings schienen Matt diese Worte nicht irgendwie besänftigen, stattdessen bildete sich eine steile Zornfalte auf seiner Stirn. „Das reicht jetzt! Wenn du nicht von alleine gehst, dann werde ich dich eben selbst rausbringen.“ Seinem Blick nach schien Matt es wirklich todernst zu meinen. Hatte er ihm gerade überhaupt zugehört?! Strengte er sich hier gerade an, um diesem Kerl mit ein paar Worten seine Reue zu zeigen, wobei er so dermaßen über seinen Schatten springen musste, und dann tat dieser Kerl so als wäre das nichts? Wollte er ihn jetzt etwa mit seinen eigenen Waffen schlagen? Das war wirklich nicht fair!
„Du bist ja nicht mehr ganz dicht, du Arsch!“, fauchte er gereizt und leicht frustriert.
„Wie hast du mich gerade genannt?!“ Für eine Sekunde stoppte Matt in seiner Bewegung, starrte ihn mit einem nicht recht zu definierenden Blick an und schon im nächsten Moment sauste die flache Hand auf ihn zu. Nur wenige Millimeter vor ihrem Ziel, seiner Wange, bekam er das Handgelenk zu packen und verhinderte so den Schlag im letzten Augenblick. Er hatte es wohl seiner langen Beziehung mit Beyond zu verdanken, dass seine Reflexe so gut geworden waren und er die Gefahr schon frühzeitig erkannt hatte. Was allerdings nichts an seiner Meinung änderte.
Die grünen Augen schienen Blitze zu schleudern, trotzdem machte Matt keine Anstalten, ihm die Hand wieder entziehen zu wollen. Im Gegenteil, wenn man über dieses Flackern in seinen Augen hinweg sah, dann konnte man dort etwas anderes erkennen. Sehsucht? Reue? Verzweiflung? So recht konnte Mello das nicht benennen, er hatte so etwas noch nie wirklich gesehen oder bewusst wahrgenommen. Aber es war doch klar, dass Matt ihn in Wirklichkeit nicht rausschmeißen wollte? Er litt doch unter der Zurückweisung von gestern und er hatte sich so sehr für ihn eingesetzt. Bisher hatte er so einen Einsatz nur nach seinem Unfall von Kyla Sato erfahren und alleine aus diesem Grund wollte er Matt nicht fallenlassen.
„Hat nicht jeder eine zweite Chance verdient?“, fragte Mello leise und führte die fremde Hand zu seiner Brust, drückte sie genau über sein klopfendes Herz. Er musste doch merken, dass auch ihm die Sache hier langsam ernst wurde? Er wollte ihn. Ihn, seine Fürsorge und ihm war dabei scheißegal, was Beyond davon hielt. Er war nicht das Eigentum von diesem Kerl, auch wenn dieser das anders sah. Zudem hatte dieser Freak von vorhin ihm ja mehr als deutlich klargemacht, dass er sich Beyond nicht mehr nähren sollte. Er konnte nur hoffen, dass das auch andersherum so bleiben würde.
Langsam schien sich die Wut in Matts Augen zu verflüchtigen, aber noch immer kam kein Wort über seine Lippen. Ungewollt erinnerte sich Mello an das erste und bisher einzige Mal, wo er für den Bruchteil einer Sekunde von ihnen kosten durfte. Es war nur ein kurzer Moment gewesen und doch hatte es sich so anders angefühlt. Beyond hatte ihn mit seinen Küssen stets mundtot machen und seine Überlegenheit präsentieren wollen. Wirkliche Leidenschaft hatte nie dahinter gesteckt.
Immer drängender wurde das Verlangen in ihm, noch einmal von Matts Lippen zu kosten, dieses Mal jedoch nicht nur für einen Sekundenbruchteil, sondern mehr. Und warum sollte er damit auch nur eine Minute länger warten, wenn die Person seiner Begierde doch direkt vor ihm stand? Und so fackelte er nicht mehr lange, beugte sich das letzte Stück vor und vereinte ihre Lippen. Ein angenehmer Schauer lief über seinen Rücken und als Matt ihn nicht gleich von sich stieß, wurde er etwas fordernder. Seine freie Hand legte sich in den Nacken des Rothaarigen und seine Zunge strich bittend über die fremden Lippen. Kurz schien es, als würde Matt doch noch einen Rückzieher machen wollen, aber dann ließ er sich auf den Kuss ein und kam ihm sogar noch mit seiner Zunge entgegen.
Am liebsten hätte er auf ewig so hier gestanden und diesen Kuss genossen, aber er wusste, dass dies nicht der letzte sein würde. Jetzt hatte er endgültig Blut geleckt und würde Matt sicherlich nicht so einfach davonkommen lassen. In dieser Beziehung hatte er sich wohl etwas von Beyond abgeschaut, aber eigentlich konnte es ja nicht schaden, wenn man sein Ziel verfolgte, solange man nicht wie der Schwarzhaarige anderen Menschen schadete. Und Matt hatte schließlich zuerst etwas von ihm gewollt, also war es eine Sache, die beide Seiten wollten.
„Willst du wirklich immer noch, dass ich gehe?“, fragte er leise, sein Gesicht nur eine Fingerbreite von den sündigen Lippen entfernt und mit einem leicht unterwürfigen Tonfall. Bei Beyond hatte das immer gezogen und auch Matt schien ihn jetzt nicht mehr auf Biegen und Brechen loswerden zu wollen. Er schien mit sich selbst zu hadern und genau diesen Zwiespalt würde er jetzt ausnutzen, um dem Älteren einen Schubs in die richtige Richtung zu geben.
„Na gut“, seufzte er enttäuscht, „dann werde ich jetzt gehen.“ Mit einem Schritt zurück trennte er sich von Matt und zerbrach damit das fast schon magische Band, dass sie noch soeben verbunden hatte. Er wollte sich gerade umdrehen und gehen, als sich die Hand auf seine Schulter legte und ihn zurückhielt.
„Warte! Ich möchte, dass du bleibst. Würdest du mir eine zweite Chance geben?“ Er brauchte eigentlich nicht um eine weitere Chance zu beten, schließlich hatte er nichts falsch gemacht, aber widersprechen wollte er auch nicht.
Stattdessen gönnte er sich eine kurze Pause zum Nachdenken, nur um sich dann zu dem Rothaarigen umzudrehen und ihn anzugrinsen. „Wenn du mir auch eine zweite Chance gibst, dann werde ich mal nicht so sein. Schließlich habe ich dich doch gestern um eine Beziehung gebeten und dieses Angebot steht noch immer?“
Er konnte die Erleichterung spüren, als sich Matt zu ihm beugte und ihm einen fast schon keuschen Kuss gab, den er augenblicklich erwiderte.Er konnte nur hoffen, dass das hier kein Fehler war und in demselben Reinfall enden würde, wie die Geschichte mit Beyond. Noch immer riefen die Zweifel in ihm zur Vorsicht, aber je länger er in Matts Nähe war, desto leiser wurden diese Stimmen. Und zudem fühlte sich das gerade einfach viel zu richtig an, als das er es wieder ändern wollte.

_________________

Uuuuuuuuund Ende :D
.
..
...
Ne, Quatsch, ein bisschen was kommt noch ;D
Zwei Kapitel um genau zu sein.
Nächste Woche um diese Zeit ist es dann ach schon vorbei :/
Dafür, dass die Story eigentlich nur halb so lang werden sollte... Aber es ging trotzdem viel zu schnell vorbei D:

Aber bitte seid jetzt nicht zu traurig und genießt das Ende noch (auch wenn ich keine Schreiben kann :0)

Dann bis Samstag :D
Eure Blue
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