Daily Madness
von BlueSky1096
Kurzbeschreibung
Eine Elite-Universität irgendwo in Japan. Wer an diese Schule geht, ist alles andere als normal, auch wenn es für manche auf den ersten Blick so wirken mag. Noch ahnt niemand, dass eine Mordserie am anderen Ende der Welt nur der Anfang ist und ein einziger Mensch die Kontrolle über das Schicksal aller in seinen Händen hält. Für ihn ist das alles nur ein Spiel, aber für andere endet es in einem Kampf um Leben und Tod und der ewigen Suche nach der großen Liebe. [Yaoi, AU]
GeschichteKrimi, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Beyond Birthday
L
Light Yagami
Matt
Mello
Misa Amane
04.01.2014
21.06.2014
48
97.456
1
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04.01.2014
2.106
„Matt? Möchtest du mir vielleicht mal antworten?“ Mit einem schiefen Grinsen schaute Mello den Rothaarigen an, der ihn jetzt schon mehrere Minuten lang stumm anstarrte. Auch aus seinem Gesicht konnte man leider nicht mehr viel ablesen und das verunsicherte ihn dann doch etwas.
Er hatte seit gestern viel nachgedacht und würde es wirklich gerne versuchen. Nach der Pleite mit Beyond hatte er zwar eigentlich überhaupt keinen Bock auf irgendjemanden, aber Matt schien sich wirklich ihn ihn verschossen zu haben und nach dem gestrigen Tag waren seine Zweifel bezüglich der Treue des Älteren weiter gesunken. Und er war auch nur ein Mensch mit Gefühlen und irgendwann konnte er einfach nicht mehr nur danebenstehen und die Liebe, die immer wieder von Matt ausging, ignorieren.
Endlich kam wieder Leben in den Rothaarigen, auch wenn es keine erfreuliche Geste war. Sein Mund presste sich zu einem schmalen Strich zusammen, seine Augen verengten sich leicht und er lachte spöttisch auf. „Soll das wieder einer deiner Tricks sein? Ich habe wirklich keine Lust mehr, dass du auf meinen Gefühlen herum trampelst! Raus!“ Sein Tonfall war scharf und ließ eigentlich keine Widerrede zu. Er schien wirklich sauer zu sein und ihm nicht mehr zu vertrauen. Damit hatte er es sich dann wohl endgültig bei ihm verspielt.
Sauer auf Matts Sturheit und seine eigene Dummheit wandte er sich ruckartig ab und verließ fluchtartig die Wohnung. So eine Abfuhr fühlte sich wirklich total beschissen an und er konnte nicht einmal wirklich den Älteren dafür beschuldigen. Er war ja selbst so absolut blöd gewesen. Wahrscheinlich hatte Matt sich genauso gefühlt. Er hatte ihm ja mehr als nur einmal kleine Hoffnungen gemacht und ihn dann knallhart ins kalte Wasser fallenlassen. Es war so ein scheiß Gefühl.
Niedergeschlagen ließ er die Wohnungstür hinter sich zufallen und verzog sich in sein Zimmer. Plötzlich fühlte er sich so allein. Beyond hatte ihn nur benutzt und Matt wollte nichts mehr von ihm wissen. Er hatte es wirklich restlos vermasselt. Dabei hatte er dieses Mal doch von Anfang an alles richtig machen wollen? Irgendwie schien er nur Mist zu bauen, egal, was er auch tat.
„Mello?“, erklang die zaghafte Stimme seiner Mitbewohnerin von der Tür her. Langsam trat Aimi in den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie zögerlich nach, blieb aber weiterhin an der Tür stehen.
„Lass mich einfach alleine“, murmelte Mello, aber eigentlich müsste er es inzwischen besser wissen. Die Brünette ließ sich nicht so einfach abwimmeln, besonders nicht wenn sie spürte, dass es dem Anderen schlecht ging. Und in dieser Beziehung war sie leider extrem feinfühlig.
„Aber das hilft doch nichts. Ist wieder irgendwas vorgefallen?“, fragte sie und entfernte sich nun endlich von der Tür, um sich wenig später neben ihn auf die Bettkante zu setzen. Der Blick aus ihren braunen Augen lag voller Ruhe auf ihm und irgendwie wurde er alleine dadurch schon ein wenig ruhiger, auch wenn in seinem Inneren noch alles Kopf zu stehen schien. „Du kannst mir ruhig sagen, wenn etwas passiert ist“, flüsterte sie leise und legte ihm sanft, aber dennoch nachdrücklich und bestärkend die Hand auf den Oberschenkel.
„Es ist wirklich alles in Ordnung. Matt und Light waren bei mir.“ Damit sollte er Aimi vielleicht eigentlich fürs erste den Wind aus den Segeln nehmen. Sie machte sich einfach viel zu viele Sorgen um ihm, was in Vergangenheit zwar nicht immer unbegründet gewesen, aber im Moment nicht sonderlich hilfreich.
„Dann... hattest du Streit mit... Matt?“, fragte sie nun zögerlich und mied dabei seinen Blick. Auf einmal wirkte sie viel niedergeschlagener, auch wenn man ihr das nicht sonderlich anmerkte.
„Was?! Wir kommst du auf diese Idee?“, fragte Mello nach und fühlte sich dabei tatsächlich ein wenig ertappt. Aimi war schließlich schon länger in Matt verliebt und wusste wahrscheinlich überhaupt nichts von seinen Gefühlen zu ihm. Zumindest bezweifelte er, dass Matt ihr das erzählt hätte.
„Mensch, Mello, ich bin doch nicht blind. Ich habe zwar lange gebraucht um es zu verstehen und so wirklich kann ich es auch noch nicht nachvollziehen, aber es ist schon in Ordnung. Ich will euch wirklich nicht im Wege stehen.“ Sie klang ein wenig traurig, obwohl sie das mit einem Lächeln zu vertuschen versuchte.
„Seit wann?“, fragte er ein wenig unsicher nach. Er fühlte sich schuldig, weil Aimi sicherlich verletzt war. Ihre große Liebe hatte sich in ihren Mitbewohner verliebt – so etwas hatte sie wirklich nicht verdient, nachdem sie sich auch noch so liebevoll um ihn gekümmert hatte. Und eigentlich konnte er noch nicht einmal wirklich etwas dafür, schließlich war er sich bis zum gestrigen Tag nicht einmal sicher gewesen, ob er sich überhaupt auf Matt einlassen würde.
„Es war eine schleichende Erkenntnis. Matt hat sich die letzten Tage so sehr um dich gesorgt und hatte dann immer diesen Ausdruck im Gesicht. Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, aber je länger ich darüber nachgedacht habe, desto eindeutiger wurde es für mich.“ Ihre Stimme war von Wort zu Wort leiser geworden und selbst ihr Lächeln konnte jetzt nichts mehr tun, um ihre wahren Gefühle zu verbergen. Sie sah so dermaßen verletzt aus und das hob seine Stimmung nicht gerade an. Erst verletzte Matt Aimi mit einer Abfuhr und dann gab er auch noch ihm einen Korb – dieser Kerl war wirklich ein genauso großer Arsch wie Beyond, nur das er wohl doch ein wenig mehr Anstand besaß als der Schwarzhaarige. Aber im Grunde waren sie doch alle gleich.
„Matt hat mir eine Abfuhr gegeben.“ Im Normalfall hätte er das wohl niemals jemanden erzählt, aber irgendwie konnte er die gedrückte Stimmung in diesem Raum einfach nicht mehr ertragen. Und Aimi war vertrauenswürdig, da gab es nichts dran zu zweifeln.
Ungläubig schaute ihn Aimi an, schien etwas sagen zu wollen und sich dann im letzten Moment doch nicht dazu entschließen zu können. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich in dem Zimmer aus und das war nicht unbedingt besser als die bedrückte Stimmung zuvor. Insbesondere, da diese noch immer vorhanden war, wenngleich auch nicht mehr so präsent wie zuvor.
„Matt... hatte nichts mit Samstag zu tun... oder?“, kam es nach einigen weiteren Minuten doch noch etwas zögerlich von Brünetten.
Verständnislos schaute Mello sie an. Er erzählte ihr gerade, dass Matt eine Beziehung mit ihm abgelehnt hatte und sie kam dann mit Samstag? Wo lag da bitte der Zusammenhang? Dennoch schüttelte er den Kopf. „Nein, das war meine Schuld“, gab er zu und meinte es auch so. Matt hatte ja nichts von seiner Beziehung mit Beyond gewusst, er konnte ihm einfach nicht mehr die Schuld dafür geben. Er selbst trug einen Teil der Schuld und natürlich auch Beyond. Dieser durchgeknallte Arsch hatte von Matts Gefühlen gewusst, im Gegensatz zu ihm.
„Nein!“, riss ihn eine scharfe Stimme aus seinen Gedanken. Irritiert schaute er die Brünette an, von der er niemals erwartet hätte, dass sie einen solchen Ton überhaupt anschlagen konnte. „So darfst du gar nicht erst denken! Du hast es nicht gewollt, also hast du auch keine Schuld!“
„Aber ich habe es provoziert.“
„Mello“, plötzlich hatte ihre Stimme wieder jegliche Schärfe verloren. „Bitte, du musst mir versprechen, dass du damit aufhörst. Sonst stirbst du vielleicht das nächste Mal! Wenn du es alleine nicht schaffst, dann kann ich auch mit dir zur Polizei gehen, aber so kann das nicht weitergehen!“ Ihre Augen hatten verdächtig zu schimmern begonnen und sie wandte schnell den Blick ab, um sich dann verstohlen mit der Hand über die Augen zu reiben. „Und bitte... bitte passe gut auf Matt auf. Er liebt dich... soviel steht fest.“
Sie versuchte sich so extrem zusammenzureißen, obwohl sie wohl am liebsten einfach nur heulen würde. Er war vielleicht nicht unbedingt die Empathie in Person, aber selbst er konnte nicht einfach danebensitzen und zusehen, wenn sich seine Mitbewohnerin so schlecht fühlte. Sanft legte er seine Arme um sie und drückte sie ein wenig an sich.
Haltsuchend krallten sich ihre Finger in sein Hemd. „Bitte... versprich es... mir“, flüsterte sie gegen seine Brust, sodass er sie kaum verstehen konnte.
„Ich verspreche es“, entkamen die Worte wie von selbst seinen Lippen und auch wenn er keine Ahnung hatte, wie er dieses Versprechen halten sollte, so schien es den letzten Damm zu brechen. Zuerst hörte er nur das unterdrückte Schluchzen und dann spürte, wie die Tränen sein Hemd durchnässten.
„Meister? Meister Beyond? Sind sie hier, Meister Beyond?“
Mit einem genervten Seufzen legte der Schwarzhaarige den Stift zur Seite, schob die Unterlagen zurück in die Schublade und knipste die Schreibtischlampe aus. Unter diesen Umständen konnte er einfach nicht arbeiten. Seit er hier angekommen war, ließ ihm ihm der Junge keine Ruhe und klebte förmlich an ihm. Er tat es aus reiner Bewunderung, aber irgendwann nervte es nur noch. Dabei war er ansonsten ein sehr folgsamer und kluger Junge, dass hatte er schon gemerkt, während er ihm seinen ersten, offiziellen Auftrag erklärt hatte.
„Meister Beyond? Darf ich reinkommen?“ Der Teenager stand bereits in der Tür und lugte durch den Spalt. Ein breites Grinsen lag in seinem Gesicht und seine strahlenden Augen leuchteten ihm voller Eifer entgegen.
„Was willst du denn jetzt schon wieder?“ Er hatte keine Ahnung, warum er überhaupt eine solche Geduld mit dem Jungen hatte, aber so langsam nährte sich auch dieser Geduldsfaden seinem Ende. Bei Mello hätte er jetzt schon längst eine klare Grenze gezogen, aber er brauchte Naoya noch, er war der einzige, den er sich für diesen Job benutzen könnte. Danach würde er ihn definitiv härter anfassen und ihm diese Macke schnellstens austreiben.
Aufgeregt lief der Sechszehnjährige in den Raum und ließ sich mit einem fast noch breiteren Grinsen auf das Bett plumpsen, räkelte sich kurz auf diesem und warf ihm dann einen Blick aus seinen hellen Augen zu. „Wissen Sie, was ich mich frage?“, nahm der Junge endlich das Wort an sich. „Ich würde gerne wissen, was Ihnen diese beiden Typen bedeuteten? Wer sind sie?“
Seufzend erhob sich Beyond von seinem Stuhl und ließ sich neben den Jungen auf die Matratze sinken. Spielerisch fuhren seine Finger durch die dunkelblonden Strähnen, die wohl von Natur aus überaus widerspenstig waren und einfach nicht glatt liegen wollten. Aber noch sehr viel faszinierender waren diese hellen, schon fast weiß wirkenden Augen. So etwas hatte er bisher noch nie gesehen und natürlich war auch dies einer der Gründe gewesen, warum er den Jungen zu sich geholt hatte.
„Meister?“, hauchte Naoya leise und legte seine Hand langsam auf die in seinen Haaren. Die Verlockung, den Kleinen hier und jetzt einfach durchzunehmen, war wirklich groß und er würde sich wohl auch nicht sonderlich dagegen wehren, aber diesen Spaß würde er sich dann doch für später aufheben. Er musste schließlich auch fit genug für seinen Auftrag sein und vielleicht könnte man das ganze auch als eine Art Belohnung betrachten?
„Momentan bedeuteten sie mir mehr alles andere“, flüsterte er zurück und grinste leicht, als er das unzufriedene Gesicht des Blonden sah. „Allerdings kann sich das ganz schnell ändern, wenn du deine Aufträge zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllst. Ich mag dich, aber das reicht noch nicht. Also, streng dich an!“ Mit diesen Worten hauchte er ihm einen leichten Kuss auf´s Haar und stand dann auf, um den Raum zu verlassen. Er musste dringend noch ein paar Dinge abklären, bevor er sich von hier absetzten und das ganze aus etwas mehr Entfernung beobachten konnte.
„Sie können sich auf mich verlassen, Meister. Ich werde alles zu Ihrer vollsten Zufriedenheit erfüllen, glauben Sie mir!“, rief Naoya ihm fest entschlossen hinterher und er glaubte ihm. Der Junge schien wirklich schon so abhängig von ihm zu sein, wie er es sich von Mello oft gewünscht hätte. Aber dafür hatte dieser wohl einen viel zu großen Sturkopf und zu viel Stolz. Was ihm aber auch nicht viel bringen dürfte, denn er würde keine Ruhe vor ihm haben, egal, was er auch tat.
_____________________________
Hallo ihr Lieben :)
Nun, da hat es Mello wohl endgültig bei Matt verspielt. Oder doch nicht?
Auf jeden Fall hat er mit seiner späten Einsicht einen ganz falschen Zeitpunkt erwischt.
Aber Mello wäre nicht Mello wenn er sich so leicht geschlagen geben würde, richtig? :D
Leider muss ich euch jetzt auch schon einmal ankündigen, dass ich nächsten Samstag kein Kapitel hochladen kann, weil ich das ganze Wochenende weg bin. Wollte ich nur schon einmal sagen, falls ich es am Dienstag vergessen sollte ;D
Und wisst ihr, was mir letztens aufgefallen ist? Ich habe viel zu viele Yaoi und Shounen-Ai Bilder auf dem PC O.o
Und weil mir gerade langweilig war, ist das hier entstanden. Ein hübsches, kleines Video. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal reinsehen ;D
https://www.youtube.com/watch?v=v5fDW0dcqmk
Das war es dann auch schon von mir und wir sehen uns dann wie gewohnt Dienstag :D
GLG eure Blue
Er hatte seit gestern viel nachgedacht und würde es wirklich gerne versuchen. Nach der Pleite mit Beyond hatte er zwar eigentlich überhaupt keinen Bock auf irgendjemanden, aber Matt schien sich wirklich ihn ihn verschossen zu haben und nach dem gestrigen Tag waren seine Zweifel bezüglich der Treue des Älteren weiter gesunken. Und er war auch nur ein Mensch mit Gefühlen und irgendwann konnte er einfach nicht mehr nur danebenstehen und die Liebe, die immer wieder von Matt ausging, ignorieren.
Endlich kam wieder Leben in den Rothaarigen, auch wenn es keine erfreuliche Geste war. Sein Mund presste sich zu einem schmalen Strich zusammen, seine Augen verengten sich leicht und er lachte spöttisch auf. „Soll das wieder einer deiner Tricks sein? Ich habe wirklich keine Lust mehr, dass du auf meinen Gefühlen herum trampelst! Raus!“ Sein Tonfall war scharf und ließ eigentlich keine Widerrede zu. Er schien wirklich sauer zu sein und ihm nicht mehr zu vertrauen. Damit hatte er es sich dann wohl endgültig bei ihm verspielt.
Sauer auf Matts Sturheit und seine eigene Dummheit wandte er sich ruckartig ab und verließ fluchtartig die Wohnung. So eine Abfuhr fühlte sich wirklich total beschissen an und er konnte nicht einmal wirklich den Älteren dafür beschuldigen. Er war ja selbst so absolut blöd gewesen. Wahrscheinlich hatte Matt sich genauso gefühlt. Er hatte ihm ja mehr als nur einmal kleine Hoffnungen gemacht und ihn dann knallhart ins kalte Wasser fallenlassen. Es war so ein scheiß Gefühl.
Niedergeschlagen ließ er die Wohnungstür hinter sich zufallen und verzog sich in sein Zimmer. Plötzlich fühlte er sich so allein. Beyond hatte ihn nur benutzt und Matt wollte nichts mehr von ihm wissen. Er hatte es wirklich restlos vermasselt. Dabei hatte er dieses Mal doch von Anfang an alles richtig machen wollen? Irgendwie schien er nur Mist zu bauen, egal, was er auch tat.
„Mello?“, erklang die zaghafte Stimme seiner Mitbewohnerin von der Tür her. Langsam trat Aimi in den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie zögerlich nach, blieb aber weiterhin an der Tür stehen.
„Lass mich einfach alleine“, murmelte Mello, aber eigentlich müsste er es inzwischen besser wissen. Die Brünette ließ sich nicht so einfach abwimmeln, besonders nicht wenn sie spürte, dass es dem Anderen schlecht ging. Und in dieser Beziehung war sie leider extrem feinfühlig.
„Aber das hilft doch nichts. Ist wieder irgendwas vorgefallen?“, fragte sie und entfernte sich nun endlich von der Tür, um sich wenig später neben ihn auf die Bettkante zu setzen. Der Blick aus ihren braunen Augen lag voller Ruhe auf ihm und irgendwie wurde er alleine dadurch schon ein wenig ruhiger, auch wenn in seinem Inneren noch alles Kopf zu stehen schien. „Du kannst mir ruhig sagen, wenn etwas passiert ist“, flüsterte sie leise und legte ihm sanft, aber dennoch nachdrücklich und bestärkend die Hand auf den Oberschenkel.
„Es ist wirklich alles in Ordnung. Matt und Light waren bei mir.“ Damit sollte er Aimi vielleicht eigentlich fürs erste den Wind aus den Segeln nehmen. Sie machte sich einfach viel zu viele Sorgen um ihm, was in Vergangenheit zwar nicht immer unbegründet gewesen, aber im Moment nicht sonderlich hilfreich.
„Dann... hattest du Streit mit... Matt?“, fragte sie nun zögerlich und mied dabei seinen Blick. Auf einmal wirkte sie viel niedergeschlagener, auch wenn man ihr das nicht sonderlich anmerkte.
„Was?! Wir kommst du auf diese Idee?“, fragte Mello nach und fühlte sich dabei tatsächlich ein wenig ertappt. Aimi war schließlich schon länger in Matt verliebt und wusste wahrscheinlich überhaupt nichts von seinen Gefühlen zu ihm. Zumindest bezweifelte er, dass Matt ihr das erzählt hätte.
„Mensch, Mello, ich bin doch nicht blind. Ich habe zwar lange gebraucht um es zu verstehen und so wirklich kann ich es auch noch nicht nachvollziehen, aber es ist schon in Ordnung. Ich will euch wirklich nicht im Wege stehen.“ Sie klang ein wenig traurig, obwohl sie das mit einem Lächeln zu vertuschen versuchte.
„Seit wann?“, fragte er ein wenig unsicher nach. Er fühlte sich schuldig, weil Aimi sicherlich verletzt war. Ihre große Liebe hatte sich in ihren Mitbewohner verliebt – so etwas hatte sie wirklich nicht verdient, nachdem sie sich auch noch so liebevoll um ihn gekümmert hatte. Und eigentlich konnte er noch nicht einmal wirklich etwas dafür, schließlich war er sich bis zum gestrigen Tag nicht einmal sicher gewesen, ob er sich überhaupt auf Matt einlassen würde.
„Es war eine schleichende Erkenntnis. Matt hat sich die letzten Tage so sehr um dich gesorgt und hatte dann immer diesen Ausdruck im Gesicht. Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, aber je länger ich darüber nachgedacht habe, desto eindeutiger wurde es für mich.“ Ihre Stimme war von Wort zu Wort leiser geworden und selbst ihr Lächeln konnte jetzt nichts mehr tun, um ihre wahren Gefühle zu verbergen. Sie sah so dermaßen verletzt aus und das hob seine Stimmung nicht gerade an. Erst verletzte Matt Aimi mit einer Abfuhr und dann gab er auch noch ihm einen Korb – dieser Kerl war wirklich ein genauso großer Arsch wie Beyond, nur das er wohl doch ein wenig mehr Anstand besaß als der Schwarzhaarige. Aber im Grunde waren sie doch alle gleich.
„Matt hat mir eine Abfuhr gegeben.“ Im Normalfall hätte er das wohl niemals jemanden erzählt, aber irgendwie konnte er die gedrückte Stimmung in diesem Raum einfach nicht mehr ertragen. Und Aimi war vertrauenswürdig, da gab es nichts dran zu zweifeln.
Ungläubig schaute ihn Aimi an, schien etwas sagen zu wollen und sich dann im letzten Moment doch nicht dazu entschließen zu können. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich in dem Zimmer aus und das war nicht unbedingt besser als die bedrückte Stimmung zuvor. Insbesondere, da diese noch immer vorhanden war, wenngleich auch nicht mehr so präsent wie zuvor.
„Matt... hatte nichts mit Samstag zu tun... oder?“, kam es nach einigen weiteren Minuten doch noch etwas zögerlich von Brünetten.
Verständnislos schaute Mello sie an. Er erzählte ihr gerade, dass Matt eine Beziehung mit ihm abgelehnt hatte und sie kam dann mit Samstag? Wo lag da bitte der Zusammenhang? Dennoch schüttelte er den Kopf. „Nein, das war meine Schuld“, gab er zu und meinte es auch so. Matt hatte ja nichts von seiner Beziehung mit Beyond gewusst, er konnte ihm einfach nicht mehr die Schuld dafür geben. Er selbst trug einen Teil der Schuld und natürlich auch Beyond. Dieser durchgeknallte Arsch hatte von Matts Gefühlen gewusst, im Gegensatz zu ihm.
„Nein!“, riss ihn eine scharfe Stimme aus seinen Gedanken. Irritiert schaute er die Brünette an, von der er niemals erwartet hätte, dass sie einen solchen Ton überhaupt anschlagen konnte. „So darfst du gar nicht erst denken! Du hast es nicht gewollt, also hast du auch keine Schuld!“
„Aber ich habe es provoziert.“
„Mello“, plötzlich hatte ihre Stimme wieder jegliche Schärfe verloren. „Bitte, du musst mir versprechen, dass du damit aufhörst. Sonst stirbst du vielleicht das nächste Mal! Wenn du es alleine nicht schaffst, dann kann ich auch mit dir zur Polizei gehen, aber so kann das nicht weitergehen!“ Ihre Augen hatten verdächtig zu schimmern begonnen und sie wandte schnell den Blick ab, um sich dann verstohlen mit der Hand über die Augen zu reiben. „Und bitte... bitte passe gut auf Matt auf. Er liebt dich... soviel steht fest.“
Sie versuchte sich so extrem zusammenzureißen, obwohl sie wohl am liebsten einfach nur heulen würde. Er war vielleicht nicht unbedingt die Empathie in Person, aber selbst er konnte nicht einfach danebensitzen und zusehen, wenn sich seine Mitbewohnerin so schlecht fühlte. Sanft legte er seine Arme um sie und drückte sie ein wenig an sich.
Haltsuchend krallten sich ihre Finger in sein Hemd. „Bitte... versprich es... mir“, flüsterte sie gegen seine Brust, sodass er sie kaum verstehen konnte.
„Ich verspreche es“, entkamen die Worte wie von selbst seinen Lippen und auch wenn er keine Ahnung hatte, wie er dieses Versprechen halten sollte, so schien es den letzten Damm zu brechen. Zuerst hörte er nur das unterdrückte Schluchzen und dann spürte, wie die Tränen sein Hemd durchnässten.
„Meister? Meister Beyond? Sind sie hier, Meister Beyond?“
Mit einem genervten Seufzen legte der Schwarzhaarige den Stift zur Seite, schob die Unterlagen zurück in die Schublade und knipste die Schreibtischlampe aus. Unter diesen Umständen konnte er einfach nicht arbeiten. Seit er hier angekommen war, ließ ihm ihm der Junge keine Ruhe und klebte förmlich an ihm. Er tat es aus reiner Bewunderung, aber irgendwann nervte es nur noch. Dabei war er ansonsten ein sehr folgsamer und kluger Junge, dass hatte er schon gemerkt, während er ihm seinen ersten, offiziellen Auftrag erklärt hatte.
„Meister Beyond? Darf ich reinkommen?“ Der Teenager stand bereits in der Tür und lugte durch den Spalt. Ein breites Grinsen lag in seinem Gesicht und seine strahlenden Augen leuchteten ihm voller Eifer entgegen.
„Was willst du denn jetzt schon wieder?“ Er hatte keine Ahnung, warum er überhaupt eine solche Geduld mit dem Jungen hatte, aber so langsam nährte sich auch dieser Geduldsfaden seinem Ende. Bei Mello hätte er jetzt schon längst eine klare Grenze gezogen, aber er brauchte Naoya noch, er war der einzige, den er sich für diesen Job benutzen könnte. Danach würde er ihn definitiv härter anfassen und ihm diese Macke schnellstens austreiben.
Aufgeregt lief der Sechszehnjährige in den Raum und ließ sich mit einem fast noch breiteren Grinsen auf das Bett plumpsen, räkelte sich kurz auf diesem und warf ihm dann einen Blick aus seinen hellen Augen zu. „Wissen Sie, was ich mich frage?“, nahm der Junge endlich das Wort an sich. „Ich würde gerne wissen, was Ihnen diese beiden Typen bedeuteten? Wer sind sie?“
Seufzend erhob sich Beyond von seinem Stuhl und ließ sich neben den Jungen auf die Matratze sinken. Spielerisch fuhren seine Finger durch die dunkelblonden Strähnen, die wohl von Natur aus überaus widerspenstig waren und einfach nicht glatt liegen wollten. Aber noch sehr viel faszinierender waren diese hellen, schon fast weiß wirkenden Augen. So etwas hatte er bisher noch nie gesehen und natürlich war auch dies einer der Gründe gewesen, warum er den Jungen zu sich geholt hatte.
„Meister?“, hauchte Naoya leise und legte seine Hand langsam auf die in seinen Haaren. Die Verlockung, den Kleinen hier und jetzt einfach durchzunehmen, war wirklich groß und er würde sich wohl auch nicht sonderlich dagegen wehren, aber diesen Spaß würde er sich dann doch für später aufheben. Er musste schließlich auch fit genug für seinen Auftrag sein und vielleicht könnte man das ganze auch als eine Art Belohnung betrachten?
„Momentan bedeuteten sie mir mehr alles andere“, flüsterte er zurück und grinste leicht, als er das unzufriedene Gesicht des Blonden sah. „Allerdings kann sich das ganz schnell ändern, wenn du deine Aufträge zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllst. Ich mag dich, aber das reicht noch nicht. Also, streng dich an!“ Mit diesen Worten hauchte er ihm einen leichten Kuss auf´s Haar und stand dann auf, um den Raum zu verlassen. Er musste dringend noch ein paar Dinge abklären, bevor er sich von hier absetzten und das ganze aus etwas mehr Entfernung beobachten konnte.
„Sie können sich auf mich verlassen, Meister. Ich werde alles zu Ihrer vollsten Zufriedenheit erfüllen, glauben Sie mir!“, rief Naoya ihm fest entschlossen hinterher und er glaubte ihm. Der Junge schien wirklich schon so abhängig von ihm zu sein, wie er es sich von Mello oft gewünscht hätte. Aber dafür hatte dieser wohl einen viel zu großen Sturkopf und zu viel Stolz. Was ihm aber auch nicht viel bringen dürfte, denn er würde keine Ruhe vor ihm haben, egal, was er auch tat.
_____________________________
Hallo ihr Lieben :)
Nun, da hat es Mello wohl endgültig bei Matt verspielt. Oder doch nicht?
Auf jeden Fall hat er mit seiner späten Einsicht einen ganz falschen Zeitpunkt erwischt.
Aber Mello wäre nicht Mello wenn er sich so leicht geschlagen geben würde, richtig? :D
Leider muss ich euch jetzt auch schon einmal ankündigen, dass ich nächsten Samstag kein Kapitel hochladen kann, weil ich das ganze Wochenende weg bin. Wollte ich nur schon einmal sagen, falls ich es am Dienstag vergessen sollte ;D
Und wisst ihr, was mir letztens aufgefallen ist? Ich habe viel zu viele Yaoi und Shounen-Ai Bilder auf dem PC O.o
Und weil mir gerade langweilig war, ist das hier entstanden. Ein hübsches, kleines Video. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal reinsehen ;D
https://www.youtube.com/watch?v=v5fDW0dcqmk
Das war es dann auch schon von mir und wir sehen uns dann wie gewohnt Dienstag :D
GLG eure Blue