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Daily Madness

Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Beyond Birthday L Light Yagami Matt Mello Misa Amane
04.01.2014
21.06.2014
48
97.456
1
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Dieses Kapitel
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04.01.2014 2.076
 
Mit einem Seufzen beendete Mello den Anruf und stand auf. Matt war schon vor einige Zeit aus der Wohnung gerannt, aber noch immer konnte er die schnellen Schritte des Rothaarigen und sein Gefluche aus dem Flur hören. Matt schien es wirklich ernst zu sein. So ernst, dass er ihm tatsächlich einen Korb gegeben hatte. Eigentlich hatte er fest damit gerechnet, dass Matt auf sein Angebot eingehen würde und Light, L und Beyond für ein paar Minuten vergaß, aber da hatte er wohl ein ganz falsches Bild von ihm gehabt. Er hatte nicht einmal mit ihm sprechen wollen und dabei wäre er bereit gewesen für diesen Test bis zum Äußersten zu gehen. Aber das Resultat warf ein komplett neues Bild auf den Älteren und irgendwie gefiel ihm das. Matt ließ ihn, seine angeblich große Liebe, einfach so stehen um seinem Freund zur Hilfe zu eilen. Beyond wäre nicht einmal im Traum auf so eine Idee gekommen...
Leise zog er die Wohnungstür hinter sich ins Schloss und machte sich dann auf den Weg in die oberen Stockwerke. Matt war hier rauf gelaufen und bisher noch nicht wieder runtergekommen, also musste er noch dort sein. Allerdings wurde er erst im fünften Stock fündig. Eine der vielen Türen stand sperrangelweit offen und dadurch konnte er die Stimmen von Matt und Light aus dem Inneren deutlich hören. Sie schienen aufgeregt zu sein und sich zudem wegen irgendwas zu streiten. Seltsam war nur, dass es überhaupt keine Spur von Beyond gab?
Diese Wohnung war mindestens genauso verkommen wie die einige Stockwerke tiefer, wenn nicht sogar noch mehr. Langsam schritt er durch die leeren und schmutzigen Räume immer den Stimmen entgegen. Im Türrahmen blieb er dann stehen und betrachtete das Schauspiel im Zimmer. L hing mehr liegend als sitzend an der Wand und schien nicht wirklich mehr viel von seiner Umwelt mitzubekommen. Erst auf den zweiten Blick entdeckte er das Messer in seinem Körper und der dunkelrote Fleck, der sich bereits darum gebildet hatte. Also schrien sich Matt und Light aus diesem Grund die ganze Zeit an?
Kurz schaute er sich noch einmal um, aber von Beyond war wirklich nichts mehr zu sehen. Also hatte er L mal eben abgestochen und war dann verschwunden? Wahrscheinlich hatte er schon geahnt, dass sie früher oder später mit der Polizei hier aufkreuzen würden. Beyond schien ihm wirklich andauernd einen Schritt voraus zu sein und langsam nervte ihn das wirklich. Er hätte überprüfen sollen, ob Beyond durch seinen Schuss wirklich gestorben war. Aber durch das Blut hatte er es einfach angenommen und zu diesem Zeitpunkt wollte er wirklich nichts anderes als nur noch weg.
„Glaubt ihr wirklich, dass ihr ihm so helfen könnt?“, unterbrach er das Streitgespräch der Beiden und machte so endlich auf sich aufmerksam.
„Was mischst ausgerechnet DU dich da ein?!“, keifte ihn Matt an und man konnte ihm seine Unsicherheit, seine Angst und seine Wut – all seine Gefühle deutlich anmerken. Wahrscheinlich war er sauer auf sich selbst, dass er sich von ihm hatte aufhalten lassen.
„Ich habe immerhin die Polizei und den Rettungswagen verständigt, während ihr Beyond die Flucht ermöglicht habt.“
„Ihr seid doch beide an ihm vorbeigelaufen!“, mischte sich Light jetzt ein und wanderte unruhig auf und ab.
Also hatte Beyond die Wohnung erst verlassen, nachdem Light schon hier gewesen war? Aber Beyond war nicht die Treppe heruntergekommen, gab es etwa noch einen anderen Weg hier raus? Oder hielt er sich gar in noch einer anderen Wohnung versteckt? Verdammt, dieser hinterhältige Mistkerl! Er war ihm wirklich jedes Mal einen Schritt voraus, das kotzte ihn echt an!
„Was auch immer, würde einer von euch jetzt mal die Güte haben und den Leuten dort unten ihren Job erklären?“, wechselte er das Thema, schließlich würden die Einsatzkräfte bestimmt bald hier ankommen und zumindest die Sanitäter wurden hier mehr als dringend gebraucht, wie es aussah. Er fragte sich allerdings trotzdem, warum Beyond ihn nicht direkt aus dem Weg geschafft hatte, wenn er schon die Möglichkeit gehabt hatte? Schließlich schien L ja herausgefunden zu haben, dass Beyond einiges auf dem Kerbholz hatte und war nicht das auch der Grund gewesen, warum er ihn überhaupt erst hierher gebracht hatte? Irgendwie ergab das alles nicht so viel Sinn, aber langsam sollte er das ja schon gewohnt sein.
Matt schien die Aufgabe als Einweiser inzwischen mehr als dankend angenommen zu haben. Wahrscheinlich war er noch immer richtig sauer auf ihn und das konnte er sogar verstehen. Wären sie direkt zusammen hierher gekommen, dann wäre Beyond ihnen vielleicht nicht entwischt, obwohl er auch das bezweifelte. Irgendwie hätte er es bestimmt geschafft, wenn er gewollt hätte. Und außerdem hatte er diesen Test nicht mehr weiter hinauszögern können und diese Situation war wirklich einmalig und absolut passend gewesen, weshalb er an seiner Entscheidung auch kein Stück zweifelte. Die Frage war jetzt nur, ob er es sich dadurch bei Matt endgültig vermasselt hatte oder ob das jetzt nur sein verletzter Stolz war. Aber wenn er ihn wirklich gern hatte, dann würde er ihm doch bestimmt verzeihen?




Mit einem zufriedenen Gefühl schlenderte Beyond durch die Straßen. Hinter ihm hörte er mehrere Sirenen heulen, aber das interessierte ihn nicht. Noch immer spürte er das berauschende Gefühl durch seine Adern laufen, wenn er nur an den Anblick von L dachte. Er hatte es tatsächlich geschafft die Angst in den sonst so abweisenden, schwarzen Augen sichtbar zu machen und ihn bis zu seinen Grenzen zu bringen. Niemals würde er den Anblick und dieses wunderbare Gefühl vergessen, als er ihm das Messer in den Körper gejagt hatte und damit vielleicht sogar sein Leben beendet hatte. Es war ihm nicht wirklich wichtig ob L starb oder nicht, die Hauptsache war, dass er ihm zeigen konnte wer von ihnen das Sagen hatte und das er seine langjährige angestaute Wut an ihm auslassen konnte. Es war vielleicht sogar besser, wenn L noch nicht starb. Dann hätte er nämlich die Chance ihn erneut aufzusuchen und einen weiteren Rachefeldzug zu starten. Nur würde er dann alles noch größer aufziehen und sich noch mehr Tricks und Kniffe überlegen, um ihn endgültig zur Verzweiflung zu treiben, bevor er zuschlug. L würde sein Leben lang keine Ruhe vor ihm haben, solange bis er tot war. Na, wenn das doch kein perfekter Plan für die Zukunft war.
Somit hatte das Eingreifen seiner beiden kleinen Schäfchen und Matt doch tatsächlich noch einen positiven Nebeneffekt gehabt. Wobei er ja schon ein wenig überrascht gewesen war, dass Light tatsächlich alleine zu ihm gekommen war und nicht gleich zusammen mit den anderen Beiden. Und dann hatte es auch noch ganz den Anschein gemacht, als ob sich die zwei zerstritten hätten, so geflucht wie Matt hatte. Wahrscheinlich fragten sie sich jetzt noch, wie er aus dem Wohnhaus entkommen konnte. Er hatte sich extra in einem der oberen Stockwerke versteckt, nachdem Light ihm nicht gefolgt war und hatte dort darauf gewartet, dass die Luft rein war. Manchmal war es einfach viel zu einfach, die Schritte der Anderen vorherzusehen und dementsprechend eine Strategie zu entwickeln. Und doch machte es ihm immer wieder eine Freude, zuzuschauen wie sein Plan aufging und seine Gegenspieler in Verzweiflung gerieten.
Obwohl er sich ja anfangs nicht ganz sicher gewesen war, ob Light wirklich dableiben würde um L zu retten. Der Brünette war so versessen nach Gerechtigkeit und zudem hatte er sicherlich eine Heidenwut auf ihn. Aber schlussendlich hatte er dann doch kaum eine Sekunde gezögert und war seiner Moral und Ethik gefolgt. Ob er wohl auch ein solches Weichei geworden wäre, wenn er eine genauso behütete Kindheit gehabt hätte? Diese Frage hatte er sich schon öfters gestellt und war jedes Mal froh, dass es niemals dazu gekommen war. Sicherlich vermisste er seine Mutter auch jetzt noch, schließlich war sie der einzige Mensch, der ihm jemals etwas bedeutet und den er sogar geliebt hatte, aber er mochte sein Leben trotzdem so, wie es war. Er konnte tun und lassen was er wollte und er bekam alles, was er begehrte. Menschen bedeuteten ihm nichts, seine Liebe gehörte einzig seiner Mutter und war mit dieser gestorben.
Noch im Gehen schaltete er sein Handy wieder an, das er die letzten Stunden über vorsorglich ausgeschaltet hatte und überflog kurz die Vielzahl an Nachrichten. Alf Langlo schien wirklich Panik zu schieben, obwohl er ihn bisher eigentlich als recht ruhigen und disziplinierten Mann kennengelernt hatte, aber anscheinend hatte L ihm und seinen Kollegen schon vorher die Polizei auf den Hals gehetzt. Aber es interessierte ihn nicht mehr, die drei Skandinavier hatten jetzt für ihn keinerlei Wert mehr, sollte die Polizei sie also ruhig mitnehmen. Auspacken würden sie sowieso nicht, Langlo war der Einzige mit dem er Kontakt gehabt hatte und ihn hatte er ganz einfach zum Schweigen verdonnern können. Er hatte zwar keine Ahnung wo seine Freundin inzwischen war und ob sie überhaupt noch lebte, aber solange Langlo an ihre Unversehrtheit glaubte, würde er nicht reden. Die Menschen waren so vertrauensselig und ließen sich wirklich wunderbar bestechen, dass hatte er ja schon damals während seiner Schulzeit herausgefunden. Man musste nur wissen, welche Knöpfe gedrückt werden mussten.
Kurzerhand löschte er sämtliche Nachrichten mitsamt den Kontaktdaten und ließ das Mobiltelefon im nächsten Kanal verschwinden. Es war schon fast zu gut nach Plan verlaufen. So langsam bräuchte er wirklich mal eine etwas anspruchsvollere Aufgabe, auch wenn ihm das Spiel mit L sehr viel Freude bereitet hatte.
Was ihm seine Freude gerade nur ein wenig hemmte, war die Tatsache das er jetzt nicht einfach zu Mello gehen und ihn vögeln konnte. Der Blonde war wirklich ein Biest und wusste genau, wie er ihm systematisch aus dem Weg gehen konnte. Wäre er jetzt gerade nicht bei den Anderen, dann könnte er sich diesen Spaß gönnen, aber so war das ein Ding der Unmöglichkeit. Und natürlich musste auch Light da sein, sodass er nicht einmal zu ihm gehen konnte. Das war tatsächlich das einzige, was seine Stimmung gerade trübte. Also doch irgendeine Hure von der Straße?
Allein dieser absurde Gedanke entlockte ihm ein spöttisches Grinsen. Bevor er sich um seine nächste Bettbekanntschaft sorgen musste, sollte er zuerst einmal von der Bildfläche verschwinden. Für ihn kein wirklich großes Kunststück, schließlich hatte er das vor einigen Jahren schon einmal erfolgreich geschafft und seitdem war sein Netz im Untergrund um ein vielfaches gewachsen. So konnte er abwarten bis ein wenig Gras über die Sache gewachsen war und aus sicherer Entfernung über seine Schützlinge wachen, damit sie ja nicht auf die Idee kamen ihn zu vergessen. Insbesondere Mello und Light sollten ja nicht glauben, dass sie ihn so leicht loswurden. Und was gab es schrecklicheres als die Angst vor der Ungewissheit? Nicht zu wissen, was als nächstes passieren und wann er wieder auf der Bildfläche erscheinen würde?
Ein schwarzer Wagen nährte sich ihm von hinten und hielt auf seiner Höhe. Kurzerhand wurde die getönte Scheibe auf der Fahrerseite heruntergelassen und ein recht bullig wirkender Mann mit Glatze und Sonnenbrille schaute ihn mit einer Kippe im Mund an. „Wohin geht’s?“, brummte er mit einem Schwall Rauch hervor und ignorierte das wütende Hupen der nachfolgenden Wagen.
„Für´s erste würde ich die Basis vorschlagen, ich habe noch ein paar Angelegenheit zu erledigen. Ist Naoya auch da?“, erkundigte er sich und erhielt ein knappes Nicken des Fahrers. Zufrieden öffnete er eine der hinteren Türen und machte es sich dort bequem, während sich der Wagen wieder in Bewegung setzte und damit den langsam entstandenen Stau auflöste.
Naoya würde er gleich direkt auf seine Schätzchen ansetzen. Der Junge arbeitete erst seit ein paar Monaten für ihn und wirklich oft hatte er leider noch nicht mit ihm sprechen können, aber bisher war er ihm ziemlich sympathisch und zuverlässig vorgekommen und auch Inui, die sich momentan um ihn kümmerte und seine Arbeit überwachte, hielt großes von ihm. Das wäre vielleicht ein guter Auftrag, um seine Fähigkeiten, seine Treue und seine Verlässlichkeit zu testen. Und je nachdem wie ihm der Junge gefiel, könnte er vielleicht für den Anfang ein guter Ersatz für Mello sein. Aber das würde wohl nur die Zeit zeigen können.

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Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe ihr hattet einen schönen und vielleicht sogar sonnigen Samstag :D

Joa, also wie es aussieht... ist Beyond für´s erste entkommen. Stiftet erst solche Unruhen und macht sich dann einfach aus dem Staub, Sachen gibt´s, die gibt´s nicht!
Aber okay, noch haben wir ganze sieben Kapitel vor uns (nur noch T.T) und da kann ja noch so einiges passieren - und das wird es :P

So, dann noch einen schönen Samstagabend, einen schönen Sonntag und geht alle brav Wählen, sofern ihr das dürft ^^
Bis Dienstag, eure Blue :)
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