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Daily Madness

Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Beyond Birthday L Light Yagami Matt Mello Misa Amane
04.01.2014
21.06.2014
48
97.456
1
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04.01.2014 2.173
 
Noch einmal strich die kühle Klinge des Messers über Ls Wange und hinterließ eine leichte Gänsehaut. Es war scheußlich nicht zu wissen, wann das Messer durch seine Haut schnitt und wann es nur federleicht hinüber strich. Drei Schnitte müssten inzwischen sein Gesicht zeichnen, zumindest hatte er so oft das feine Brennen gespürt. Auch der ein oder andere Tropfen Blut hatte seinen Körper schon verlassen. Anfangs hatte er versucht sich dieser neuen Form der Demütigung zu entziehen, aber Beyond hatte einfach in seine Haare gegriffen und seinen Kopf somit fixiert. Er hatte keine andere Möglichkeit, als klein bei zu geben und es einfach über sich ergehen zu lassen. Noch spielte Beyond nur mit ihm. Er wollte ihn erniedrigen, bevor er ihn ernsthaft verletzte. Wenn nur Light endlich kommen würde...
„Light wird nicht kommen“, hauchte ihm der Schwarzhaarige zu und entließ ihn endlich aus dem schmerzhaften Griff. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment und er konnte das überlegene Funkeln in den roten Augen ausmachen. „Er ist viel zu egoistisch, das solltest du doch inzwischen selbst gemerkt haben. Ihn kümmern andere nicht. Auch mit Matt ist er nur befreundet, um sein Ansehen zu bewahren. Andere Menschen kümmern ihn einfach nicht, er lebt nur für sich und seinen eigenen Erfolg. Und auch Mello und Matt haben zu viel mit sich selbst zu tun, auch sie werden nicht hierher kommen. Für dich interessiert sich niemand. Aus diesem Grund wird dich auch niemand vermissen, wenn das hier zu Ende ist.“
Es stimmte, was er sagte. Zwar hätte er es niemals so ausgedrückt, aber genauso war es leider. Er hatte sich niemals wirklich um Freunde bemüht, weil er einfach kein sonderlich sozialer Mensch war und auch niemanden, den er mochte, in Gefahr bringen wollte. Near war da eine große Ausnahme und auch hier war er anfangs alles andere als begeistert gewesen. Aber Near verehrte ihn und er freute sich jedes Mal so sehr, wenn er ihn um Hilfe bat.
„Wenn es dir Spaß macht, dann mach doch weiter!“ Provokation war vielleicht nicht unbedingt die richtige Wahl, aber so langsam gingen im auch die Ideen aus. Er musste nur irgendwie noch etwas mehr Zeit schinden.
„Ach, bist du etwa ein kleiner Masochist?“ Fies grinsend schaute Beyond ihn an und bewegte das Messer vor seinem Gesicht auf und ab. Stumm lag sein Blick auf der glänzenden Klinge und er musste sich wirklich zusammenreißen, damit sein Körper ruhig blieb und ihn nicht einfach im Stich ließ. Am liebsten würde er einfach weg und der Situation entfliehen, aber durch die Fesseln war das leider unmöglich. Er musste gegen seinen Willen, gegen seinen Instinkt hier verharren und das war mit noch eine der schlimmsten Strafen. Aber meckern half da leider auch nicht, also blieb ihm wirklich nur ausharren und das beste aus der Situation machen.
„Weißt du was? Wenn du so sehr auf Schmerzen stehst, dann habe ich da noch eine kleine Überraschung für dich. Eigentlich wollte ich mir das für später aufheben, aber wo du jetzt doch fast schon danach bettelst, möchte ich dich auch nicht zu lange warten lassen.“ Mit einer abartigen Begeisterung in der Stimme ließ Beyond das Messer fallen und zerrte ihn am Oberarm hoch. Seine Beine waren schon längst eingeschlafen und er hatte deutliche Probleme nicht sofort wieder zu Boden zu sacken, allerdings nahm Beyond darauf überhaupt keine Rücksicht und zog ihn einfach durch den Raum. Er stolperte wie ein neugeborenes Fohlen hinter seinem Peiniger her und fand sich nur wenig später in einem kleinen und extrem widerlichen Badezimmer wieder. Schimmel, wo man nur hinsah und irgendwelcher Schmutz, den er beim besten Willen nicht aus der Nähe betrachten wollte.
Mit fast schon grober Gewalt drückte Beyond ihn an die schmutzigen und gesprungenen Fliesen, die auch nur noch stückchenweise an der Wand vorhanden waren. Nur eine Sekunde später traf ihn von oben ein eiskalter Wasserstrahl. Aus einem ersten Impuls heraus versuchte er von dem Wasserhahn wegzukommen, allerdings hielt Beyond ihn mit einer ungeheuren Kraft unter dem Strahl und grinste ihn wahnsinnig an, drehte das Wasser jetzt sogar noch etwas mehr auf. Seine Kleidung war schon komplett durchnässt und die Kälte kroch mit jeder Sekunde tiefer in seinen Körper, schien sich mit aller Macht in seine Knochen zu fressen und nicht mehr loslassen zu wollen.
Erneut gruben sich die Finger in seine Haare und zogen seinen Kopf gewaltsam in den Nacken, hielten ihn dort eisern fest und lieferten sein Gesicht dem Wasser so schutzlos aus. Hart schlugen die Tropfen wie tausend kleine Nadeln auf seine Haut und er hatte das Gefühl zu ertrinken. Immer mehr Wasser lief über sein Gesicht, in seine Nase, seinen Mund und seine Ohren. Panik überkam ihn, als er die Luft nicht mehr anhalten konnte. Er musste atmen! Es fühlte sich an als würde seine Lunge gleich explodieren und in hundert Teile zerfetzt werden. Hektisch schnappte er nach Luft, spürte das Wasser in seine Lungen laufen und musste husten. Aber es half nicht, er bekam einfach keine Luft!
Panisch wand er sich in dem Griff, trat wie wild um sich und endlich wurde er losgelassen. Mit einem dumpfen Knall schlug er auf dem nassen Boden auf, wand sich dort wie ein Fisch auf Land und schnappte röchelnd und hustend nach Luft. Seine Lunge und sein Hals brannten und immer wieder musste er Wasser husten. Sein Körper zitterte vor Angst und Kälte und er bekam einfach keine Kontrolle mehr über sich. Noch nie hatte er das Gefühl gehabt, dem Tod so nah zu sein. Es war ein schreckliches Gefühl, dem so machtlos gegenüber zu stehen und keinerlei Chancen zu haben, es aus eigener Kraft abzuwenden.
Beyond hatte unterdessen das Wasser abgedreht und sich neben ihn gehockt, den Blick aus den rotglühenden Augen unentwegt auf ihn gerichtet. Dieser Blick und das Grinsen in seinem Gesicht sprachen mehr als tausend Worte. Er schien äußerst zufrieden mit seinem Handeln zu sein und über das entsprechende Ergebnis.
Er war längst am Limit angekommen und das schien Beyond ganz genau zu wissen. Er wollte ihn über seine Grenzen hinaus quälen, so lange, bis er sich ergab und ihn auf Knien um alles mögliche anflehte. Wahrscheinlich würde er so weit gehen, dass er ihn um seinen eigenen Tod anflehen musste. Beyond wollte ihn demütigen, in brechen und ihn sterben sehen. Er würde nicht aufhören, bis er dieses Ziel erreicht hatte und deshalb lag seine einzige Hoffnung im Moment auf Light. Er musste seine Nachricht verstehen und hierher kommen. Er hatte seine Grenze soeben erreicht und würde die ganze Prozedur nicht mehr lange aushalten und was dann auf ihn wartete, daran wollte er lieber nicht einmal denken.




Mit etwas Abstand folge Light Matt und Mello, die ein recht flottes Tempo vorlegten. Sie waren einfach losgelaufen, nur weil der Blonde angeblich die Botschaft hinter Ls Nachricht herausgefunden hatte. Aber war das nicht hirnrissig? Wenn Beyond sich mit L wirklich irgendwo in der Nähe der Wohnung versteckt hielt, wieso sollte er dann zulassen, dass L eine solche Nachricht für sie zurückließ? Beyond war doch nicht blöd, er würde doch den Sinn der Nachricht verstehen und wissen, das auch sie dahinterkamen? Wieso also sollte er das dann zulassen? Entweder war es eine Finte oder aber eine Falle. Beides wäre schlecht und würde sie keinen Schritt weiter bringen. Spätestens jetzt wäre es an der Zeit die Polizei einzuschalten. Wenn Beyond wirklich der Verantwortliche in einem Mordfall war, dann war es mehr als nur gefährlich, was sie hier taten. Aber davon wollten die Beiden nichts hören, sie schienen sich allen ernstes in den Kopf gesetzt zu haben, Beyond alleine zur Rechenschaft zu ziehen.
„Und wo wollen wir jetzt genau suchen?“, fragte er, nachdem sie das Gebäude erreicht hatten und das Treppenhaus betraten. Ihm fiel nämlich beim besten Willen kein Ort ein, wo sie jetzt mit Suchen anfangen sollten. In der Nähe? Das konnte doch wirklich überall sein und einen weiteren Anhaltspunkt hatten sie auch nicht.
„Überall, irgendwo muss er schließlich sein“, wurde er auch sogleich von Mello angeschnauzt. Auch er schien unter Spannung zu stehen. Bisher hatte es auf ihn zwar nicht den Anschein gemacht, als würde sich Mello großartig um das Wohlbefinden anderer scheren, aber gerade er wusste, zu was Beyond fähig war. Also zeigte sein Verhalten ja nur, dass auch er sich Sorgen machte und doch brauchte er nicht gleich so pampig zu werden. Schließlich hatte er ihm doch nichts getan?
„Also willst du an jeder Tür klingeln, in der Hoffnung, dass er uns aufmachen wird?“
„Nein, das wird nämlich deine Aufgabe sein, mein Lieber. Dann machst du dich auch einmal nützlich.“
Er glaubte ernsthaft sich verhört zu haben. Was meinte der Kerl eigentlich, wer er war? Sein Blick suchte den seines Freundes. Irgendwas musste Matt da doch gegen sagen. Aber nein, Matt schien schon viel zu verblendet zu sein.
„Wir wollten noch einmal in die Wohnung, könntest du nicht schon einmal anfangen?“
„Na gut, aber beeilt euch.“ Er konnte seinem Freund diese Bitte einfach nicht abschlagen. Bekanntlich machte Liebe ja blind und Matt schien im Moment wirklich nichts anderes mehr als Mello im Kopf zu haben. Wenn Liebe das Gehirn wirklich auf eine solch niedrige Aktivität herunterstufte, dann wollte er sich niemals verlieben. Wissen war Macht und er wollte einmal nach ganz oben, da konnte er sich keinerlei Ablenkung leisten.
Matt und Mello hatten sich schon auf den Weg gemacht und so ging er zur ersten Tür. Er bezweifelt sowieso, dass Beyond ihm aufmachen würde, wenn er überhaupt noch irgendwo hier war. Und obwohl er sich jetzt reichlich dämlich vorkam, klopfte er einfach an die wildfremde Wohnungstür.
Lange Zeit passierte gar nichts und er wollte schon weitergehen, doch dann hörte er ein lautes Krachen, Geschrei und dann wurde die Tür geöffnet. Vor ihm stand eine Frau mit fettigen Haaren, weiten Sachen und dunklen Ringen unter den Augen. Im Hintergrund schrie ein Baby und zwei Kinder stritten sich lauthals. Diese Familie schien genau dem Klischee einer Armuts-Familie zu entsprechen.
„Was wollen Sie?!“, keifte ihn die Frau deutlich gereizt an und drehte sich fast im selben Moment um, um den Kindern zuzurufen, dass sie gefälligst leiser sein sollen. Sie schien mehr als überfordert mit der ganzen Situation zu sein. Leider in solchen Familien auch keine Seltenheit.
„Das wüsste ich auch sehr gerne“, antwortete Light nur kopfschüttelnd. Ja, was genau tat er hier eigentlich? Er musste L finden, wieso kümmerte er sich dann um solche Leute? Bevor er hier nachher überall klopfte, machte es doch viel mehr Sinn nur dort zu klopfen, wo kein Namensschild stand? Im ersten Schritt glaubte er nämlich nicht, dass Beyond L in einer Wohnung verstecken würde, wo noch andere Menschen wohnten.
„Was belästigst du mich dann? Reiches Gesindel, hat nichts besseres zu tun als uns unsere Zeit zu stehlen!“ Mit einem Knall fiel die Tür wieder ins Schloss und Light konnte über dieses unfreundliche und angriffslustige Verhalten wirklich nur den Kopf schütteln. Er wusste schon, warum er sich nicht mit solchen Leuten abgab. Er war in einem guten Haus aufgewachsen, hatte sehr früh Anstand gelernt und suchte sich daher sehr genau aus, mit welchen Leuten er verkehrte. Und Beyond passte wirklich mehr als nur perfekt in dieses Haus und dieses Milieu. Sollte der doch gleich hier bleiben und nie wieder zurück auf die Uni kommen.
Inzwischen war er im vierten Stock angekommen und bisher hatte er an jeder Wohnungstür ein Namensschild entdecken können. Am Ende des Flures fand er dann die erste Wohnung, ohne ein Schild, dafür befand sich Blut an der Wand daneben. Es war nicht viel und es war auch schon getrocknet, es könnte also schon älter sein, aber sein Gefühl verriet ihm, dass er hier richtig war. Hinter dieser Tür mussten sie sich befinden. Beyond und L. Wollte er überhaupt wissen, was dort gerade passierte?
Bewegungslos ruhte seine Hand auf dem Holz, aber er konnte sich einfach nicht überwinden. Sollte er zuerst runter und die anderen Beiden holen? Aber wenn er sich vorstellte, dass L vielleicht genau in diesem Moment dort drinnen im Sterben lag, dann konnte er das nicht verantworten.
Ein entschlossener Blick legte sich in die braunen Augen, als er seine Faust jetzt gegen das dünne Holz schlagen ließ. Sein Herz schien immer schneller zu schlagen, seine Atmung beschleunigte sich und seine Schläge wurden fester und nachdrücklicher. Er wollte, nein, er musste da rein. Er konnte nicht zulassen, dass Beyond noch einem Menschen das Leben zerstörte oder L gar umbrachte. Er hätte ihn schon früher zur Rechenschaft ziehen müssen, er wäre also auch Schuld daran, wenn etwas passierte. Er hätte direkt die Polizei benachrichtigen müssen.
„Beyond! Mach sofort die Tür auf! Ich weiß, dass du da drin bist! Lass mich sofort rein!“

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Hallöchen :DD

Da bin ich auch schon wieder.
Nun, der arme L hat im Moment wirklich die Arschkarte gezogen (oder besser gesagt, die "Leidenskarte"). Ob Light da wohl noch was dran drehen kann? Auf jeden Fall spitzt es sich immer mehr zu.

Ich hoffe sehr euch hat das Kapitel gefallen und ihr hinterlasst mir das ein oder andere Wort dazu. Oder zu dem nächsten. Ich freue mich immer darüber ^___^

Bis Dienstag!
Eure Blue
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