Daily Madness
von BlueSky1096
Kurzbeschreibung
Eine Elite-Universität irgendwo in Japan. Wer an diese Schule geht, ist alles andere als normal, auch wenn es für manche auf den ersten Blick so wirken mag. Noch ahnt niemand, dass eine Mordserie am anderen Ende der Welt nur der Anfang ist und ein einziger Mensch die Kontrolle über das Schicksal aller in seinen Händen hält. Für ihn ist das alles nur ein Spiel, aber für andere endet es in einem Kampf um Leben und Tod und der ewigen Suche nach der großen Liebe. [Yaoi, AU]
GeschichteKrimi, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Beyond Birthday
L
Light Yagami
Matt
Mello
Misa Amane
04.01.2014
21.06.2014
48
97.456
1
Alle Kapitel
88 Reviews
88 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
2 Reviews
04.01.2014
2.141
Zusammen mit Matt und Light hockte Mello im Zimmer des 18-Jährigen und hörte sich das Gelaber des Superhirns an. Noch immer konnte er nicht recht realisieren, was soeben passiert war. Er hatte es geschafft, sich endlich von Beyond loszureißen und ihn sogar zu töten und jetzt wollte Light ihm weiß machen, dass er doch noch lebte? Das die Waffe nur ein Fake gewesen war und Beyond das alles auch noch geplant hatte? Es klang einfach unglaublich, aber so einem Irren wie Beyond traute er auch das zu. Und es musste ja eine Erklärung dafür geben, warum er und L innerhalb von wenigen Minuten verschwunden gewesen waren.
„Glaubst du etwa er ist besser als ich?“, fragte Light gerade den Rothaarigen, der daraufhin nur den Kopf schüttelte.
„Sicherlich nicht, aber L wird nicht umsonst seinen Namen hinterlassen haben.“
Ja, genau das war das merkwürdigste an allem gewesen. Nachdem Light die Sache mit der falschen Waffe aufgeklärt hatte, waren sie noch in dem Zimmer mit dem durchgewühlten Bett gewesen und hatten dort an der Wand nicht nur das große „B“ entdeckt, sondern noch etwas viel interessanteres am Kopfende des Bettes. Mit Blut waren dort vier Buchstaben auf die Tapete geschmiert worden – N E A R.
Es war nicht schwer zu erraten, dass es sich dabei um Lights Mitbewohner handeln musste, schließlich hatte dieser sich in der letzten Zeit häufiger mit L getroffen, sagte zumindest Matt. Dieser beharrte jetzt auch darauf, dass sie den Weißhaarigen mit einbezogen. Light war allerdings dagegen und auch er war nicht besonders erpicht darauf, dass noch jemand in diese Geschichte mit einbezogen wurde. Reichte es nicht schon, dass Matt, L und Light davon wussten? Zudem war ihm Near nicht sonderlich sympathisch, da ging das wirklich gar nicht! Aber andererseits ging es jetzt gerade auch nicht um ihn, sondern um L. Wer weiß, was Beyond ihm antat, während sie hier nutzlos herum saßen und diskutierten? Beyond hatte L Drogen verabreicht, er würde sich also weder wehren, noch aus eigener Kraft befreien können. Verdammt, wieso hatte er L nicht gleich mitgenommen? Aber er hatte es doch versucht, es hatte nur nicht geklappt! Er war selbst noch angeschlagen genug und hatte da nicht die Kraft aufbringen können, den älteren Mitschüler herauszubringen. Es war ja so schon schwer, einen derart weggetretenen jungen Mann fortzubewegen, aber wenn man dann noch nicht einmal auf voller Höhe seiner Kräfte war?
„Langsam reicht es! Ich werde Near jetzt um Hilfe bitten.“ Mit diesen Worten stand Matt auf und verließ das Zimmer.
Light seufzte nur genervt auf und strich sich mit der Hand durchs Haar. „Warum sollte Near etwas wissen? Er hat doch überhaupt nichts mit allem zu tun?!“
Es war wohl eher eine rhetorische Frage, aber Mello ließ sich dann doch mal auf die Konversation ein. Für ihn war das auch nicht sonderlich verständlich, aber er kannte weder L, noch Near gut genug, um da irgendwas mit Sicherheit sagen zu können. Aber eine Sache wusste er. „Beyond hatte nichts mit L. Mir würde auch kein anderer Grund einfallen, warum er ihn entführt haben könnte, aber sobald Beyond etwas mit der Sache zu tun hat, muss es keinen Sinn mehr ergeben.“ Er sprach hier aus Erfahrung. Besonders die letzten Tage hatten ihm deutlich vor Augen geführt, dass hinter seinen Handlungen selten verständliche Absichten und Motive lagen. Er war einfach ein kranker Irrer, den man am besten für immer in die geschlossene Anstalt sperrte. Oder auch in den Knast. Und zwar so, dass er niemals mehr auch nur einen Fuß an die frische Luft setzen konnte. Sollte er doch in irgendeinem dreckigen Loch verrotten.
„Ich wüsste zu gerne, was bei diesem Kerl falsch gelaufen ist. So ein krankes Verhalten ist doch nicht normal“, meinte Light nachdenklich. Erhoffte er sich darauf etwa eine Antwort von ihm?
„Das wüsste ich manchmal auch gerne.“ Wieder ein Punkt an dem man sah, dass ihre Beziehung rein sexuell basierend war und nichts weiter zwischen ihnen gelaufen war. Er wusste nichts über Beyond und Beyond nicht über ihn. Bisher war ihm das ganz recht so gewesen, aber so langsam wurde ihm klar, dass man so einfach keine ordentliche Beziehung führen konnte, sei es nun eine reine Sexbeziehung oder gar eine feste Liebesbeziehung.
Die nächsten Minuten herrschte ein stilles Schweigen zwischen ihnen, das einzig von dem Klappern der Computertastatur gebrochen wurde. Erst das Auftauchen von Matt und Near unterbrach diese Ruhe. Der Weißhaarige hatte seinen Laptop dabei, setzte sich mit diesem auf die Couch und öffnete eine E-Mail.
„Ich habe Near alles erzählt“, fing Matt an zu reden und man konnte die Besorgnis in seinem Gesicht deutlich erkennen, „und er kann uns tatsächlich helfen. L hat ihm nämlich einen wichtigen Hinweis hinterlassen. Sehr es euch einfach an.“
Neugierig linste Mello auf den Bildschirm, auf dem inzwischen die offene Mail zu sehen war >>Beyond ist der L.A.-Mörder<< Fragend zog Mello eine Augenbraue hoch. Woher wusste L bitteschön, dass Beyond ein Mörder war? Und L.A.?
„Near, kannst du es den beiden bitte auch noch erklären?“, bat Matt den Weißhaarigen, der kurz ernst nickte.
„L hat für das FBI unter einem Decknamen an einer schwierigen Mordserie gearbeitet. Allerdings hat der Mörder recht früh seine Identität herausgefunden und es schien auch so, als hätte er das alles nur für ihn inszeniert. L muss kurz vor seinem Verschwinden die Wahrheit herausgefunden haben und hat mir dann diese Nachricht hinterlassen.“
Also noch jemand, der sie mit irgendwelchen Lügen hinterging? Gut, das war etwas hart ausgedrückt, dafür das er L nicht mal richtig kannte. Aber auch Matt und Light schienen von dieser Wendung überrascht. Allerdings machte die Entführung dann tatsächlich Sinn. Wenn L Beyond als Detektiv auf den Fersen war und drohte eine Mordserie auffliegen zu lassen, dann lag doch nichts näher als diesen ohne Umschweifen aus dem Weg zu schaffen. Und sollte das stimmen, dann schwebte L nicht nur in Gefahr, sondern sogar in Lebensgefahr.
Auch die anderen schienen auf genau dieses Ergebnis gekommen zu sein. Somit hatten sie jetzt zwar ein Motiv für die Tat, aber noch immer kein Anhaltspunkt wo sich die Beiden befanden. Auch Near schien ihnen auf diese Frage keine Antwort geben zu können, also was hatte die Aktion mit dem Blut neben dem Bett völlig hirnrissig gewesen. L war wohl wirklich zu zugedröhnt gewesen, ansonsten hätte er doch einen sinnvolleren Hinweis hinterlassen. Moment, neben dem Bett? N E A R?
Nachdenklich betrachtete er die Anderen, stand dann kurz auf und wanderte durch den Raum. Die Blicke lagen für einen Moment auf ihm, schienen aber er durch ihn hindurchzusehen. Also entweder sahen diese Genies den Wald vor lauter Bäumen nicht oder seine Idee war ein Schuss ins Blaue. Vielleicht sollte er es gar nicht aussprechen, bevor er es nicht überprüft hatte? Andererseits... Matt war schon heute Morgen so nervig gewesen und hatte sich Sorgen um ihn gemacht, noch einmal ertrug er das nicht. Er war ja auch kein gefühlloser Eisklotz, dem es Spaß machte anderen Leuten Sorgen zu bereiten. Und Matts Sorgen um ihn waren echt, ebenso wie seine Zuneigung. Immerhin hätte sich der Kerl schon mehrmals mit Beyond angelegt und je mehr er über den Schwarzhaarigen erfuhr, desto lebensmüder kam ihm das vor. Und hatte er sich genau das nicht damals gewünscht, bevor er auf die Beziehung mit Beyond eingegangen war? Hatte er nicht einen Partner gewollt, der ihn liebte, auf den er sich in jeder Lebenslage verlassen konnte und der für ihn sein Leben geben würde? Verdammt, war er blind gewesen!
Ruckartig stoppte er und atmete noch einmal durch. „Leute, ich weiß wo sie sind“, eröffnete er und hatte damit sofort die volle Aufmerksamkeit. Es gefiel ihm im Mittelpunkt zu stehen und am liebsten würde er das noch weiter auskosten, ginge es in diesem Fall nicht gerade um Leben und Tod. „Habt ihr es nicht in Betracht gezogen, dass NEAR auch einfach ein englisches Wort sein könnte? Deshalb müssen wir zurück zu der Wohnung und dort weiter suchen!“
Lights Gesichtsausdruck war in diesem Moment einfach unbezahlbar. Mister Oberschlau schien so etwas nicht von ihm erwartet zu haben. Ja, das gab ihm tatsächlich ein wenig Genugtuung, trotz dieser ernsten Situation.
„Na dann, worauf warten wir noch?“ Schon stand Matt aufbruchsbereit neben ihm. Der Kerl schien ihm wirklich zu vertrauen. So ein Mist...
Er hatte keine Ahnung, wie lange er jetzt schon tatenlos hier saß. Zwar ließ die Wirkung der Betäubungsmittel langsam nach, aber sein Zeitgefühl war noch immer weg. Zudem quälte ihn der Durst von Minute zu Minute schlimmer. Beyond war irgendwann einfach gegangen, allerdings war an eine Flucht trotzdem nicht zu denken. Neben seinen noch immer gefesselten Händen hatte Beyond auch die Tür abgeschlossen, soviel hatte er zumindest mitbekommen. Er konnte nur hoffen, dass die Anderen seine Nachricht verstanden. Glücklicherweise war Light mit dabei gewesen, er würde es bestimmt begreifen. Er musste!
Inzwischen konnte er zwar Beyonds Beweggründe verstehen, aber nachvollziehen noch immer nicht. Er bräuchte unbedingt psychologische Hilfe, um mit diesem Trauma fertig zu werden. Er schien schon gar nicht mehr zu wissen was rechtens war und was nicht, wenn er das überhaupt schon einmal gewusst hatte. Aber er hatte seine Mutter geliebt, so viel hatte er gespürt. So wie der Rotäugige über sie gesprochen hatte, sein Blick dabei, genau das hatte ihm gezeigt, dass hinter seiner knallharten Fassade doch irgendwo noch ein weicher Kern steckte. Trotzdem konnte er einfach nicht verstehen, wie ein Mensch so werden konnte, selbst wenn ihm etwas derartiges passiert war. Gerade ein solcher Mensch sollte doch nachvollziehen können, wie es sich anfühlte, wenn einem Gewalt angetan wurde?
Das Kratzen des Schlüssels unterbrach ihn in seinen Gedanken und ließ ihn aufblicken. Ein wenig Hoffnung hatte er ja, dass es jemand war der ihn hier raus holte, aber natürlich sagte ihm sein Verstand das Gegenteil. Es konnte eigentlich nur Beyond sein und leider betrat genau dieser jetzt auch das Zimmer.
„Hallo mein Lieber, sieh mal was ich mitgebracht habe!“ Mit einem Grinsen im Gesicht hielt der Schwarzhaarige eine Tüte von einem bekannten Fastfood-Restaurant in die Luft. L ignorierte diese allerdings, seine Hauptaufmerksamkeit lag stattdessen auf dem eher unscheinbaren Rucksack, den er auf dem Rücken mit sich trug. Er hatte schon so eine böse Vorahnung, was da drin sein könnte.
„L? Na komm, so langes müsstest du doch wieder wach sein? Ich habe etwas ganz leckeres dabei!“ Mit diesen Worten breitete er den Inhalt der Tüte vor ihm aus. Pommes, Burger und Getränke. Eigentlich aß er dieses fettige Zeug nicht so gerne, aber im Moment ließ alleine der Geruch seinen Magen knurren.
„Siehst du, ich weiß doch, was du brauchst“, meinte Beyond, nahm einen der Getränkebecher und hielt ihn L quasi direkt unter die Nase. Es steckte kein Strohhalm in dem Plastikdeckel, also gab es keine Möglichkeit für ihn an den Inhalt zu kommen. Beyond schien es wirklich einen abartigen Spaß zu bereiten, ihn so vorzuführen.
„Wenn du etwas trinken möchtest, dann musst du mich nur ganz lieb darum bitten. Vor mir knien tust du ja schon, also lass noch einen netten Spruch los und dann bekommst du es.“
Kurz schloss L seine Augen und biss sich auf die spröde Unterlippe. Der Durst war zwar schon zum Verzweifeln groß, aber er würde sich nicht dazu herablassen und nach Beyonds Pfeife tanzen. Das hier wäre dann nämlich nur der Anfang, Beyond würde seine Demütigungen immer weiter treiben und genau das war es doch, was er wollte.
„Beyond, langsam reicht es. Das hier kann doch nicht das sein, was du in deinem Leben erreichen willst?“ Es war ein sinnloses Unterfangen seine Meinung mit Worten ändern zu wollen, diesen Einfall hatte er schon vor Jahren aufgegeben. Aber vielleicht ließ sich damit etwas mehr Zeit schinden? Er vertraute darauf, dass Light seine Nachricht verstehen würde und herkam. Er würde hierher kommen und ihn retten.
„Nein, das hier ist nur der Anfang. Mein Ziel ist es, dich zu vernichten und meine Mutter zu rächen. Und ich werde dich so lange leiden lassen, bis auch du das verstehst, Glaube mir, ich habe nicht nur Essen mitgebracht, sondern auch ein paar andere nette Spielzeuge, womit wir uns die Zeit versüßen können. Mal sehen, wie lange du noch zu deiner Meinung stehst.“ In diesem Moment wurde L eindeutig klar, dass es sich bei Beyond nicht mehr um einen Menschen handeln konnte. Er war eher wie der Teufel. Der Teufel höchstpersönlich!
____________________________________
Abend zusammen :DD
Und schon wieder Zeit für ein neues Kapitel!
Heute hatte Near mal wieder einen seiner seltenen Auftritte. Irgendwie sind er und die Mädels in letzter Zeit etwas in den Hintergrund geraten, aber was soll ich tun, wenn sie zur momentanen Handlung nichts wirklich sinnvolles beitragen können? Tut mir echt leid an alle Fans da draußen D:
Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht so übel und begleitet mich auch im nächsten Kapitel auf Ls Leidensweg, falls Mello und Co. es nicht rechtzeitig schaffen sollten ^^
Bis Samstag!
Eure Blue
„Glaubst du etwa er ist besser als ich?“, fragte Light gerade den Rothaarigen, der daraufhin nur den Kopf schüttelte.
„Sicherlich nicht, aber L wird nicht umsonst seinen Namen hinterlassen haben.“
Ja, genau das war das merkwürdigste an allem gewesen. Nachdem Light die Sache mit der falschen Waffe aufgeklärt hatte, waren sie noch in dem Zimmer mit dem durchgewühlten Bett gewesen und hatten dort an der Wand nicht nur das große „B“ entdeckt, sondern noch etwas viel interessanteres am Kopfende des Bettes. Mit Blut waren dort vier Buchstaben auf die Tapete geschmiert worden – N E A R.
Es war nicht schwer zu erraten, dass es sich dabei um Lights Mitbewohner handeln musste, schließlich hatte dieser sich in der letzten Zeit häufiger mit L getroffen, sagte zumindest Matt. Dieser beharrte jetzt auch darauf, dass sie den Weißhaarigen mit einbezogen. Light war allerdings dagegen und auch er war nicht besonders erpicht darauf, dass noch jemand in diese Geschichte mit einbezogen wurde. Reichte es nicht schon, dass Matt, L und Light davon wussten? Zudem war ihm Near nicht sonderlich sympathisch, da ging das wirklich gar nicht! Aber andererseits ging es jetzt gerade auch nicht um ihn, sondern um L. Wer weiß, was Beyond ihm antat, während sie hier nutzlos herum saßen und diskutierten? Beyond hatte L Drogen verabreicht, er würde sich also weder wehren, noch aus eigener Kraft befreien können. Verdammt, wieso hatte er L nicht gleich mitgenommen? Aber er hatte es doch versucht, es hatte nur nicht geklappt! Er war selbst noch angeschlagen genug und hatte da nicht die Kraft aufbringen können, den älteren Mitschüler herauszubringen. Es war ja so schon schwer, einen derart weggetretenen jungen Mann fortzubewegen, aber wenn man dann noch nicht einmal auf voller Höhe seiner Kräfte war?
„Langsam reicht es! Ich werde Near jetzt um Hilfe bitten.“ Mit diesen Worten stand Matt auf und verließ das Zimmer.
Light seufzte nur genervt auf und strich sich mit der Hand durchs Haar. „Warum sollte Near etwas wissen? Er hat doch überhaupt nichts mit allem zu tun?!“
Es war wohl eher eine rhetorische Frage, aber Mello ließ sich dann doch mal auf die Konversation ein. Für ihn war das auch nicht sonderlich verständlich, aber er kannte weder L, noch Near gut genug, um da irgendwas mit Sicherheit sagen zu können. Aber eine Sache wusste er. „Beyond hatte nichts mit L. Mir würde auch kein anderer Grund einfallen, warum er ihn entführt haben könnte, aber sobald Beyond etwas mit der Sache zu tun hat, muss es keinen Sinn mehr ergeben.“ Er sprach hier aus Erfahrung. Besonders die letzten Tage hatten ihm deutlich vor Augen geführt, dass hinter seinen Handlungen selten verständliche Absichten und Motive lagen. Er war einfach ein kranker Irrer, den man am besten für immer in die geschlossene Anstalt sperrte. Oder auch in den Knast. Und zwar so, dass er niemals mehr auch nur einen Fuß an die frische Luft setzen konnte. Sollte er doch in irgendeinem dreckigen Loch verrotten.
„Ich wüsste zu gerne, was bei diesem Kerl falsch gelaufen ist. So ein krankes Verhalten ist doch nicht normal“, meinte Light nachdenklich. Erhoffte er sich darauf etwa eine Antwort von ihm?
„Das wüsste ich manchmal auch gerne.“ Wieder ein Punkt an dem man sah, dass ihre Beziehung rein sexuell basierend war und nichts weiter zwischen ihnen gelaufen war. Er wusste nichts über Beyond und Beyond nicht über ihn. Bisher war ihm das ganz recht so gewesen, aber so langsam wurde ihm klar, dass man so einfach keine ordentliche Beziehung führen konnte, sei es nun eine reine Sexbeziehung oder gar eine feste Liebesbeziehung.
Die nächsten Minuten herrschte ein stilles Schweigen zwischen ihnen, das einzig von dem Klappern der Computertastatur gebrochen wurde. Erst das Auftauchen von Matt und Near unterbrach diese Ruhe. Der Weißhaarige hatte seinen Laptop dabei, setzte sich mit diesem auf die Couch und öffnete eine E-Mail.
„Ich habe Near alles erzählt“, fing Matt an zu reden und man konnte die Besorgnis in seinem Gesicht deutlich erkennen, „und er kann uns tatsächlich helfen. L hat ihm nämlich einen wichtigen Hinweis hinterlassen. Sehr es euch einfach an.“
Neugierig linste Mello auf den Bildschirm, auf dem inzwischen die offene Mail zu sehen war >>Beyond ist der L.A.-Mörder<< Fragend zog Mello eine Augenbraue hoch. Woher wusste L bitteschön, dass Beyond ein Mörder war? Und L.A.?
„Near, kannst du es den beiden bitte auch noch erklären?“, bat Matt den Weißhaarigen, der kurz ernst nickte.
„L hat für das FBI unter einem Decknamen an einer schwierigen Mordserie gearbeitet. Allerdings hat der Mörder recht früh seine Identität herausgefunden und es schien auch so, als hätte er das alles nur für ihn inszeniert. L muss kurz vor seinem Verschwinden die Wahrheit herausgefunden haben und hat mir dann diese Nachricht hinterlassen.“
Also noch jemand, der sie mit irgendwelchen Lügen hinterging? Gut, das war etwas hart ausgedrückt, dafür das er L nicht mal richtig kannte. Aber auch Matt und Light schienen von dieser Wendung überrascht. Allerdings machte die Entführung dann tatsächlich Sinn. Wenn L Beyond als Detektiv auf den Fersen war und drohte eine Mordserie auffliegen zu lassen, dann lag doch nichts näher als diesen ohne Umschweifen aus dem Weg zu schaffen. Und sollte das stimmen, dann schwebte L nicht nur in Gefahr, sondern sogar in Lebensgefahr.
Auch die anderen schienen auf genau dieses Ergebnis gekommen zu sein. Somit hatten sie jetzt zwar ein Motiv für die Tat, aber noch immer kein Anhaltspunkt wo sich die Beiden befanden. Auch Near schien ihnen auf diese Frage keine Antwort geben zu können, also was hatte die Aktion mit dem Blut neben dem Bett völlig hirnrissig gewesen. L war wohl wirklich zu zugedröhnt gewesen, ansonsten hätte er doch einen sinnvolleren Hinweis hinterlassen. Moment, neben dem Bett? N E A R?
Nachdenklich betrachtete er die Anderen, stand dann kurz auf und wanderte durch den Raum. Die Blicke lagen für einen Moment auf ihm, schienen aber er durch ihn hindurchzusehen. Also entweder sahen diese Genies den Wald vor lauter Bäumen nicht oder seine Idee war ein Schuss ins Blaue. Vielleicht sollte er es gar nicht aussprechen, bevor er es nicht überprüft hatte? Andererseits... Matt war schon heute Morgen so nervig gewesen und hatte sich Sorgen um ihn gemacht, noch einmal ertrug er das nicht. Er war ja auch kein gefühlloser Eisklotz, dem es Spaß machte anderen Leuten Sorgen zu bereiten. Und Matts Sorgen um ihn waren echt, ebenso wie seine Zuneigung. Immerhin hätte sich der Kerl schon mehrmals mit Beyond angelegt und je mehr er über den Schwarzhaarigen erfuhr, desto lebensmüder kam ihm das vor. Und hatte er sich genau das nicht damals gewünscht, bevor er auf die Beziehung mit Beyond eingegangen war? Hatte er nicht einen Partner gewollt, der ihn liebte, auf den er sich in jeder Lebenslage verlassen konnte und der für ihn sein Leben geben würde? Verdammt, war er blind gewesen!
Ruckartig stoppte er und atmete noch einmal durch. „Leute, ich weiß wo sie sind“, eröffnete er und hatte damit sofort die volle Aufmerksamkeit. Es gefiel ihm im Mittelpunkt zu stehen und am liebsten würde er das noch weiter auskosten, ginge es in diesem Fall nicht gerade um Leben und Tod. „Habt ihr es nicht in Betracht gezogen, dass NEAR auch einfach ein englisches Wort sein könnte? Deshalb müssen wir zurück zu der Wohnung und dort weiter suchen!“
Lights Gesichtsausdruck war in diesem Moment einfach unbezahlbar. Mister Oberschlau schien so etwas nicht von ihm erwartet zu haben. Ja, das gab ihm tatsächlich ein wenig Genugtuung, trotz dieser ernsten Situation.
„Na dann, worauf warten wir noch?“ Schon stand Matt aufbruchsbereit neben ihm. Der Kerl schien ihm wirklich zu vertrauen. So ein Mist...
Er hatte keine Ahnung, wie lange er jetzt schon tatenlos hier saß. Zwar ließ die Wirkung der Betäubungsmittel langsam nach, aber sein Zeitgefühl war noch immer weg. Zudem quälte ihn der Durst von Minute zu Minute schlimmer. Beyond war irgendwann einfach gegangen, allerdings war an eine Flucht trotzdem nicht zu denken. Neben seinen noch immer gefesselten Händen hatte Beyond auch die Tür abgeschlossen, soviel hatte er zumindest mitbekommen. Er konnte nur hoffen, dass die Anderen seine Nachricht verstanden. Glücklicherweise war Light mit dabei gewesen, er würde es bestimmt begreifen. Er musste!
Inzwischen konnte er zwar Beyonds Beweggründe verstehen, aber nachvollziehen noch immer nicht. Er bräuchte unbedingt psychologische Hilfe, um mit diesem Trauma fertig zu werden. Er schien schon gar nicht mehr zu wissen was rechtens war und was nicht, wenn er das überhaupt schon einmal gewusst hatte. Aber er hatte seine Mutter geliebt, so viel hatte er gespürt. So wie der Rotäugige über sie gesprochen hatte, sein Blick dabei, genau das hatte ihm gezeigt, dass hinter seiner knallharten Fassade doch irgendwo noch ein weicher Kern steckte. Trotzdem konnte er einfach nicht verstehen, wie ein Mensch so werden konnte, selbst wenn ihm etwas derartiges passiert war. Gerade ein solcher Mensch sollte doch nachvollziehen können, wie es sich anfühlte, wenn einem Gewalt angetan wurde?
Das Kratzen des Schlüssels unterbrach ihn in seinen Gedanken und ließ ihn aufblicken. Ein wenig Hoffnung hatte er ja, dass es jemand war der ihn hier raus holte, aber natürlich sagte ihm sein Verstand das Gegenteil. Es konnte eigentlich nur Beyond sein und leider betrat genau dieser jetzt auch das Zimmer.
„Hallo mein Lieber, sieh mal was ich mitgebracht habe!“ Mit einem Grinsen im Gesicht hielt der Schwarzhaarige eine Tüte von einem bekannten Fastfood-Restaurant in die Luft. L ignorierte diese allerdings, seine Hauptaufmerksamkeit lag stattdessen auf dem eher unscheinbaren Rucksack, den er auf dem Rücken mit sich trug. Er hatte schon so eine böse Vorahnung, was da drin sein könnte.
„L? Na komm, so langes müsstest du doch wieder wach sein? Ich habe etwas ganz leckeres dabei!“ Mit diesen Worten breitete er den Inhalt der Tüte vor ihm aus. Pommes, Burger und Getränke. Eigentlich aß er dieses fettige Zeug nicht so gerne, aber im Moment ließ alleine der Geruch seinen Magen knurren.
„Siehst du, ich weiß doch, was du brauchst“, meinte Beyond, nahm einen der Getränkebecher und hielt ihn L quasi direkt unter die Nase. Es steckte kein Strohhalm in dem Plastikdeckel, also gab es keine Möglichkeit für ihn an den Inhalt zu kommen. Beyond schien es wirklich einen abartigen Spaß zu bereiten, ihn so vorzuführen.
„Wenn du etwas trinken möchtest, dann musst du mich nur ganz lieb darum bitten. Vor mir knien tust du ja schon, also lass noch einen netten Spruch los und dann bekommst du es.“
Kurz schloss L seine Augen und biss sich auf die spröde Unterlippe. Der Durst war zwar schon zum Verzweifeln groß, aber er würde sich nicht dazu herablassen und nach Beyonds Pfeife tanzen. Das hier wäre dann nämlich nur der Anfang, Beyond würde seine Demütigungen immer weiter treiben und genau das war es doch, was er wollte.
„Beyond, langsam reicht es. Das hier kann doch nicht das sein, was du in deinem Leben erreichen willst?“ Es war ein sinnloses Unterfangen seine Meinung mit Worten ändern zu wollen, diesen Einfall hatte er schon vor Jahren aufgegeben. Aber vielleicht ließ sich damit etwas mehr Zeit schinden? Er vertraute darauf, dass Light seine Nachricht verstehen würde und herkam. Er würde hierher kommen und ihn retten.
„Nein, das hier ist nur der Anfang. Mein Ziel ist es, dich zu vernichten und meine Mutter zu rächen. Und ich werde dich so lange leiden lassen, bis auch du das verstehst, Glaube mir, ich habe nicht nur Essen mitgebracht, sondern auch ein paar andere nette Spielzeuge, womit wir uns die Zeit versüßen können. Mal sehen, wie lange du noch zu deiner Meinung stehst.“ In diesem Moment wurde L eindeutig klar, dass es sich bei Beyond nicht mehr um einen Menschen handeln konnte. Er war eher wie der Teufel. Der Teufel höchstpersönlich!
____________________________________
Abend zusammen :DD
Und schon wieder Zeit für ein neues Kapitel!
Heute hatte Near mal wieder einen seiner seltenen Auftritte. Irgendwie sind er und die Mädels in letzter Zeit etwas in den Hintergrund geraten, aber was soll ich tun, wenn sie zur momentanen Handlung nichts wirklich sinnvolles beitragen können? Tut mir echt leid an alle Fans da draußen D:
Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht so übel und begleitet mich auch im nächsten Kapitel auf Ls Leidensweg, falls Mello und Co. es nicht rechtzeitig schaffen sollten ^^
Bis Samstag!
Eure Blue