Daily Madness
von BlueSky1096
Kurzbeschreibung
Eine Elite-Universität irgendwo in Japan. Wer an diese Schule geht, ist alles andere als normal, auch wenn es für manche auf den ersten Blick so wirken mag. Noch ahnt niemand, dass eine Mordserie am anderen Ende der Welt nur der Anfang ist und ein einziger Mensch die Kontrolle über das Schicksal aller in seinen Händen hält. Für ihn ist das alles nur ein Spiel, aber für andere endet es in einem Kampf um Leben und Tod und der ewigen Suche nach der großen Liebe. [Yaoi, AU]
GeschichteKrimi, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Beyond Birthday
L
Light Yagami
Matt
Mello
Misa Amane
04.01.2014
21.06.2014
48
97.456
1
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Dieses Kapitel
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04.01.2014
2.038
~Dienstag~
Es war erst später Vormittag, als L mit einer Schüssel Schokokugeln bewaffnet seine neuen E-Mails abrief. Eigentlich hätte er jetzt noch ein paar Stunden Schule gehabt und danach eine Sitzung des Schülerrats, aber da er sich dazu entschlossen hatte Beyond zu observieren, war das kurzerhand ins Wasser gefallen. Der Schwarzhaarige war nämlich mitten in der Pause einfach hierher verschwunden und hatte sich in sein Zimmer verzogen. Das war jetzt eine halbe Stunde her und nun saß er hier, die Zimmertür nur leicht angelehnt und wartete.
Naomi Misora hatte ihm eine Mail geschrieben und als er sie öffnete, glaubte er wirklich er befände sich im falschen Film. Kim Kennedy, eine junge Mittelschülerin war das elfte Opfer des Serienmörders geworden. Sie hatte bei ihrem Fund noch gelebt, allerdings war sie dann während des Fluges ins Krankenhaus an ihren Verletzungen verstorben.
>>Das Ende ist nah! Gibt Acht!<<
Diese Worte waren gut sichtbar in ihre Haut geritzt gewesen. Es passte einfach alles viel zu gut, als das es nur Zufall sein konnte. Beyond traf sich mit einem Mann, bei dem es sich gut um den Journalisten Alf Langlo handeln konnte und nur einen Tag später fand die Polizei ein weiteres Opfer des Serienmörders. Das ergab einfach viel zu viel Sinn, abgesehen natürlich von dem Motiv. Normalerweise hinterließ jeder Mörder durch den Mord eine Art Handschrift, aus der man ein Motiv ableiten konnte. Besonders bei Serienmörder kristallisierte sich irgendwann ein so klares Bild heraus, aber hier war nichts in der Richtung.
Plötzlich ging die Zimmertür seines Mitbewohners auf und kurz darauf stand dieser auch schon in seinem Zimmer. „Du bist ja auch hier“, meinte Beyond überrascht und grinste ihn an, „schon wieder so viel Arbeit, dass da keine Zeit mehr für die Schule bleibt? Und das so kurz vor den Prüfungen?“ Langsam schritt er in das Zimmer.
„Dasselbe könnte ich dich fragen“, erwiderte L, die eine Hand auf dem zugeklappten Laptop ruhend und seinen Blick fest auf dem Rotäugigen ruhend.
„Arbeit nicht unbedingt, ich treffe mich gleich mit einem Bekannten zum Mittagessen. Er hat leider nur in seiner Mittagspause Zeit, weißt du.“ Hinter ihm blieb Beyond stehen und seufzte leise. „Hätte ich vorher gewusst, dass du auch hier bist, dann hätten wir vielleicht etwas schönes unternehmen können? Aber leider muss ich jetzt wirklich los... Sag mal, willst du nicht mitkommen?“
Was sollte das denn jetzt? Misstrauisch schaute L ihn an, allerdings konnte er hinter dieser aufgesetzten Fassade nichts erkennen. Warum bot Beyond ihm das an? Traf er sich etwa nicht mit Alf Langlo? Oder spekulierte er darauf, dass er das Angebot ablehnte, um sich so nicht verdächtig zu machen?
„Tut mir leid, aber ich muss arbeiten“, lehnte er das Angebot ab.
Unzufrieden schaute Beyond ihn an, zuckte dann mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. „Dann eben ein anderes Mal. Dabei glaube ich, dass du dich gut mit meinem Bekannten verstehen würdest. Aber wer nicht will, der hat schon. Richtig?“
Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, während Beyond sein Zimmer verließ. Er würde ihm auf jeden Fall folgen, soviel stand fest, alleine schon um zu erfahren, mit wem er sich denn nun traf. Da war irgendwas... irgendwas, was ihn zur Vorsicht rief. Er konnte es nicht benennen und wusste auch nicht, woher dieses Gefühl kam, aber es war so präsent wie noch nie zuvor.
Vielleicht kam es daher, dass er kurz davor war den Fall zu lösen...? Er sollte sich heute Abend unbedingt noch einmal mit Near treffen. Er brauchte dringend eine neutrale Beurteilung. Nachher verrannte er sich noch in diese doch recht absurde Sache und dann hatte er irgendein kleines Detail übersehen, das seine kompletten Ermittlungsergebnisse über den Haufen warf. Aber jetzt musste er erst einmal Beyond weiter beschatten und vielleicht löste sich dann alles von selbst auf?
Mit schnellen Schritten und in den Jackentaschen vergrabenen Händen überquerte Light das Schulgelände. Er hatte sich den ganzen Tag nicht richtig konzentrieren können und hatte in fast jedem Moment mit einem erneuten Überfall von Beyond gerechnet. Glücklicherweise war ihm der Schwarzhaarige bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Es hatte ihn wirklich geschockt, was Mello ihm gestern erzählt hatte. Er hatte eigentlich schon mit so etwas in der Art gerechnet, aber so wie der Blonde ihm das dann erzählt hatte...
Mello schien genauso wie er von Beyond bedrängt und bedroht worden zu sein, hatte sich dann aber tatsächlich auf eine Art Beziehung mit ihm eingelassen. Und dann die Sache mit den Schlägern... Mello schien es wirklich nicht gut zu gehen, auch wenn er das wohl versuchte zu überspielen. Heute morgen hatte er noch immer auf seinem Sofa gelegen und fest geschlafen. Wenn es jemanden so erging, wenn er sich auf Beyond einließ, dann wollte er gar nicht erst wissen wie es aussah, wenn er sich weiter widersetzte. Aber sich einfach von ihm missbrauchen lassen? So etwas konnte er nicht tun, auf keinen Fall würde er das jemals im Leben mit sich vereinbaren können. Aber wenn er es nicht tat, dann würde Beyond ihn wohl wirklich umbringen, wenn er ihn erneut in die Finger bekam. Es war so eine verdammt verzwickte Situation, aus der es einfach kein Entkommen geben wollte.
„Light! Warte mal!“
Erschrocken fuhr Light zusammen und drehte sich hektisch zu der Stimme herum. Sein Herz schien für einen Moment auszusetzen und dann in einem viel zu schnellen Tempo weiter zu schlagen. Glücklicherweise war es nur Matt, der ihn jetzt erreicht hatte und ihn fragend musterte. „Nanu, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen? Geht es dir gut oder wirst du vielleicht krank?“
Light räusperte sich kurz, bevor er zu einer Antwort ansetzte, da er seiner Stimme noch nicht so recht traute. „Mit mir ist alles okay, ich war nur in Gedanken und habe mich etwas erschrocken.“ Er konnte es Matt nicht erzählen, zumindest nicht hier in aller Öffentlichkeit. Zwar hatte er Beyond bisher noch nicht entdecken können, aber das hieß ja nicht, dass er nicht hier war.
„Light?! Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Nachdenklich schaute Matt ihn an. „Ich hatte dich gefragt, was gestern los war, sodass du mein Handy so voll spammst? Du bist doch sonst nicht so?“
„Das gestern war etwas viel auf einmal“, meinte Light und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, „aber können wir vielleicht zu mir gehen?“
„Ja, klar, wenn du mir dann sagst was heute mit dir los ist?“ Deutlich konnte er Matts Blick auf sich haften spüren, wie er versuchte in seinen Kopf einzudringen und seine Gedanken zu lesen. Was für eine absolut absurde Vorstellung...
Für den Bruchteil einer Sekunde stockten seine Schritte. Ob Mello wohl noch in seiner Wohnung war? Eigentlich ging er nicht davon aus und er hoffte, dass er damit recht behalten würde. Matt würde ausrasten wenn er erfahren sollte, dass Beyond Mello das alles angetan hatte und vor allem das die beiden etwas hatten, ob jetzt freiwillig oder nicht. So weit wollte er es definitiv nicht kommen lassen. Aber Mello hatte sich bestimmt nur ausruhen wollen, warum sollte er also bei ihm bleiben? Sie waren nicht befreundet und Mello schien ihn auch so nicht sonderlich leiden zu können.
Inzwischen hatten sie die Wohnung im ersten Stock betreten und gingen in sein Zimmer. Matt hatte ihm den kompletten Weg hierher einen seltsamen, musternden Blick zugeworfen. Ob man ihm wirklich so deutlich ansah, dass er heute nicht auf der Höhe war? Zumindest seinem besten Freund schien das nicht entgangen zu sein.
Matt hatte inzwischen seine Zimmertür geöffnet und blieb ruckartig in dieser stehen, sodass er fast in seinen Freund hineinlief. Noch bevor er einen Blick in sein Zimmer werfen konnte war ihm klar, was los war.
„Na sieh mal einer an... Du lebst ja noch?!“ Mello hatte während der Worte das Magazin sinken lassen und warf es nun ans andere Ende des Sofas. Er schien es sich wirklich bequem in seinem Zimmer gemacht zu haben, so unordentlich wie es hier war. Auf dem Boden lagen Sachen herum, die wahrscheinlich schon seit seinem Einzug hier im hintersten Winkel seines Schranks vor sich hin vegetiert hatten. Wirklich unglaublich!
Matt schien reichlich sprachlos zu sein, woraufhin er seinen Freund kurzerhand komplett ins Zimmer schob und die Tür hinter ihnen schloss. „Matt, es tut mir leid. Es ist nicht so, wie du denkst.“
„So? Was denke ich denn? Ich versteh gerade überhaupt nichts mehr!“ Ungläubig schüttelte der Rothaarige den Kopf, warf ihm nur einen kurzen Blick zu, bevor er wieder Mello anstarrte, als glaubte er er könne nur eine Einbildung sein und jeden Moment wieder verschwinden.
„Hat dir Mister Oberschlau etwa nichts erzählt? Und ich dachte wirklich, ihr seid so dicke miteinander“, spottete der Blonde und grinste schon wieder, als wäre alles in bester Ordnung. Es musste einfach eine Maske sein, er spielte ihnen das alles nur vor, etwas anderes konnte sich Light nicht vorstellen. Vielleicht war es zum Selbstschutz, vielleicht um sich keine Blöße zu geben, aber dieses ganze Verhalten konnte nur Fassade sein.
„Was machst du hier? Und warum bist du gestern einfach verschwunden?“, fragte Matt, machte ein paar Schritte auf das Sofa zu und blieb schließlich zögernd ein paar Meter vorher stehen.
„Glaubst du allen ernstes ich bleibe da, wenn du und Beyond euch an die Kehle geht? Nein, mein Lieber, ich weiß wozu dieser Kerl fähig ist und ehrlich gesagt bin ich wirklich erstaunt, dass du überhaupt noch einen Schritt vor den anderen machen kannst.“ Interessiert, fast schon neugierig musterte Mello den Rothaarigen. „Magst du mir dein Geheimnis verraten?“
„Also hast du mich absichtlich provoziert, damit ich mich für dich mit Beyond anlege?!“ Diese Erkenntnis schien Matt aus dem Konzept zu bringen. Selbst Light wusste für einen Moment nichts damit anzufangen, aber so langsam sickerten die Informationen hinter diesen Wortfetzen zu ihm durch und fügten sich wie ein Puzzle zusammen. Und es war kein schönes Puzzle.
„Haarscharf erkannt. Ich hatte ja echt meine Zweifel, aber leider keine andere Wahl. Aber du bist ja heile da raus gekommen, ist doch alles in Ordnung?!“
„Alles in Ordnung?!“, wiederholte Matt leise, tat einen letzten Schritt auf den Blonden zu, packte ihm am Kragen und riss ihn an diesem auf die Beine. „Ich gestehe dir meine Liebe und mache mir Vorwürfe und alles und dir fällt nichts besseres ein als das?!“ Er wirkte verzweifelt und enttäuscht und Light konnte ihm das nicht einmal übel nehmen. Aber sie hatten doch nun wirklich besseres zu tun als das hier und zudem würde Matt es später bereuen, wenn er ihn jetzt nicht bremste.
„Matt!“, meinte er eindringlich und trat zu seinem Freund, um ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter zu legen. „Vielleicht solltest du dir zuerst einmal die ganze Geschichte anhören?“, schlug er vor und schien damit glücklicherweise bis zu ihm durchzudringen.
„Was für eine ganze Geschichte?“, meinte Mello und warf ihm einen drohenden Blick zu. Er erinnerte sich noch an Mellos Warnung und an die Drohung von Beyond, aber so wie es aussah saßen sie in etwa alle im selben Boot und sie würden wohl niemals ihren Frieden finden können, solange Beyond sie in der Hand hatte. Alleine würde er wohl keine Chance haben unbeschadet aus der Sache herauszukommen, aber zu dritt sahen die Chancen da schon deutlich besser aus. Auch wenn er noch immer nicht recht wusste, ob Mello jetzt gegen Beyond war oder immer noch zu ihm hielt. Nach der Sache gestern hatte er eigentlich ersteres vermutet, aber inzwischen war er sich da nicht mehr so ganz sicher. Trotzdem war es doch einen Versuch wert und es war ja nicht nur für ihn, es ging hier auch um Matt. Irgendwas würden sie gegen Beyond ausrichten können, wenn sie alle die Karten erst einmal offen auf den Tisch gelegt und sich eine Strategie überlegt hatten.
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Hallo zusammen und schon einmal schöne Ostern ^o^
Ich bin wirklich glücklich über die drei Reviews, die ihr mir zum letzten Kapitel da gelassen habt. Danke!!!
So langsam nährt sich Ls Fall dem Höhepunkt, aber da mag ich euch noch nicht zu viel verraten :x
Und zwischen unseren drei "Beyond-Hassern" bahnt sich allmählich eine handfeste Widerstandsgruppe an. Aber wir werden sehen, was aus denen noch wird und ob die sich überhaupt zusammenraufen können ^^
So, dann allen viel Spaß und bis Dienstag!
Lasst den Osterhasen leben xD
Eure Blue
Es war erst später Vormittag, als L mit einer Schüssel Schokokugeln bewaffnet seine neuen E-Mails abrief. Eigentlich hätte er jetzt noch ein paar Stunden Schule gehabt und danach eine Sitzung des Schülerrats, aber da er sich dazu entschlossen hatte Beyond zu observieren, war das kurzerhand ins Wasser gefallen. Der Schwarzhaarige war nämlich mitten in der Pause einfach hierher verschwunden und hatte sich in sein Zimmer verzogen. Das war jetzt eine halbe Stunde her und nun saß er hier, die Zimmertür nur leicht angelehnt und wartete.
Naomi Misora hatte ihm eine Mail geschrieben und als er sie öffnete, glaubte er wirklich er befände sich im falschen Film. Kim Kennedy, eine junge Mittelschülerin war das elfte Opfer des Serienmörders geworden. Sie hatte bei ihrem Fund noch gelebt, allerdings war sie dann während des Fluges ins Krankenhaus an ihren Verletzungen verstorben.
>>Das Ende ist nah! Gibt Acht!<<
Diese Worte waren gut sichtbar in ihre Haut geritzt gewesen. Es passte einfach alles viel zu gut, als das es nur Zufall sein konnte. Beyond traf sich mit einem Mann, bei dem es sich gut um den Journalisten Alf Langlo handeln konnte und nur einen Tag später fand die Polizei ein weiteres Opfer des Serienmörders. Das ergab einfach viel zu viel Sinn, abgesehen natürlich von dem Motiv. Normalerweise hinterließ jeder Mörder durch den Mord eine Art Handschrift, aus der man ein Motiv ableiten konnte. Besonders bei Serienmörder kristallisierte sich irgendwann ein so klares Bild heraus, aber hier war nichts in der Richtung.
Plötzlich ging die Zimmertür seines Mitbewohners auf und kurz darauf stand dieser auch schon in seinem Zimmer. „Du bist ja auch hier“, meinte Beyond überrascht und grinste ihn an, „schon wieder so viel Arbeit, dass da keine Zeit mehr für die Schule bleibt? Und das so kurz vor den Prüfungen?“ Langsam schritt er in das Zimmer.
„Dasselbe könnte ich dich fragen“, erwiderte L, die eine Hand auf dem zugeklappten Laptop ruhend und seinen Blick fest auf dem Rotäugigen ruhend.
„Arbeit nicht unbedingt, ich treffe mich gleich mit einem Bekannten zum Mittagessen. Er hat leider nur in seiner Mittagspause Zeit, weißt du.“ Hinter ihm blieb Beyond stehen und seufzte leise. „Hätte ich vorher gewusst, dass du auch hier bist, dann hätten wir vielleicht etwas schönes unternehmen können? Aber leider muss ich jetzt wirklich los... Sag mal, willst du nicht mitkommen?“
Was sollte das denn jetzt? Misstrauisch schaute L ihn an, allerdings konnte er hinter dieser aufgesetzten Fassade nichts erkennen. Warum bot Beyond ihm das an? Traf er sich etwa nicht mit Alf Langlo? Oder spekulierte er darauf, dass er das Angebot ablehnte, um sich so nicht verdächtig zu machen?
„Tut mir leid, aber ich muss arbeiten“, lehnte er das Angebot ab.
Unzufrieden schaute Beyond ihn an, zuckte dann mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. „Dann eben ein anderes Mal. Dabei glaube ich, dass du dich gut mit meinem Bekannten verstehen würdest. Aber wer nicht will, der hat schon. Richtig?“
Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, während Beyond sein Zimmer verließ. Er würde ihm auf jeden Fall folgen, soviel stand fest, alleine schon um zu erfahren, mit wem er sich denn nun traf. Da war irgendwas... irgendwas, was ihn zur Vorsicht rief. Er konnte es nicht benennen und wusste auch nicht, woher dieses Gefühl kam, aber es war so präsent wie noch nie zuvor.
Vielleicht kam es daher, dass er kurz davor war den Fall zu lösen...? Er sollte sich heute Abend unbedingt noch einmal mit Near treffen. Er brauchte dringend eine neutrale Beurteilung. Nachher verrannte er sich noch in diese doch recht absurde Sache und dann hatte er irgendein kleines Detail übersehen, das seine kompletten Ermittlungsergebnisse über den Haufen warf. Aber jetzt musste er erst einmal Beyond weiter beschatten und vielleicht löste sich dann alles von selbst auf?
Mit schnellen Schritten und in den Jackentaschen vergrabenen Händen überquerte Light das Schulgelände. Er hatte sich den ganzen Tag nicht richtig konzentrieren können und hatte in fast jedem Moment mit einem erneuten Überfall von Beyond gerechnet. Glücklicherweise war ihm der Schwarzhaarige bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Es hatte ihn wirklich geschockt, was Mello ihm gestern erzählt hatte. Er hatte eigentlich schon mit so etwas in der Art gerechnet, aber so wie der Blonde ihm das dann erzählt hatte...
Mello schien genauso wie er von Beyond bedrängt und bedroht worden zu sein, hatte sich dann aber tatsächlich auf eine Art Beziehung mit ihm eingelassen. Und dann die Sache mit den Schlägern... Mello schien es wirklich nicht gut zu gehen, auch wenn er das wohl versuchte zu überspielen. Heute morgen hatte er noch immer auf seinem Sofa gelegen und fest geschlafen. Wenn es jemanden so erging, wenn er sich auf Beyond einließ, dann wollte er gar nicht erst wissen wie es aussah, wenn er sich weiter widersetzte. Aber sich einfach von ihm missbrauchen lassen? So etwas konnte er nicht tun, auf keinen Fall würde er das jemals im Leben mit sich vereinbaren können. Aber wenn er es nicht tat, dann würde Beyond ihn wohl wirklich umbringen, wenn er ihn erneut in die Finger bekam. Es war so eine verdammt verzwickte Situation, aus der es einfach kein Entkommen geben wollte.
„Light! Warte mal!“
Erschrocken fuhr Light zusammen und drehte sich hektisch zu der Stimme herum. Sein Herz schien für einen Moment auszusetzen und dann in einem viel zu schnellen Tempo weiter zu schlagen. Glücklicherweise war es nur Matt, der ihn jetzt erreicht hatte und ihn fragend musterte. „Nanu, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen? Geht es dir gut oder wirst du vielleicht krank?“
Light räusperte sich kurz, bevor er zu einer Antwort ansetzte, da er seiner Stimme noch nicht so recht traute. „Mit mir ist alles okay, ich war nur in Gedanken und habe mich etwas erschrocken.“ Er konnte es Matt nicht erzählen, zumindest nicht hier in aller Öffentlichkeit. Zwar hatte er Beyond bisher noch nicht entdecken können, aber das hieß ja nicht, dass er nicht hier war.
„Light?! Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Nachdenklich schaute Matt ihn an. „Ich hatte dich gefragt, was gestern los war, sodass du mein Handy so voll spammst? Du bist doch sonst nicht so?“
„Das gestern war etwas viel auf einmal“, meinte Light und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, „aber können wir vielleicht zu mir gehen?“
„Ja, klar, wenn du mir dann sagst was heute mit dir los ist?“ Deutlich konnte er Matts Blick auf sich haften spüren, wie er versuchte in seinen Kopf einzudringen und seine Gedanken zu lesen. Was für eine absolut absurde Vorstellung...
Für den Bruchteil einer Sekunde stockten seine Schritte. Ob Mello wohl noch in seiner Wohnung war? Eigentlich ging er nicht davon aus und er hoffte, dass er damit recht behalten würde. Matt würde ausrasten wenn er erfahren sollte, dass Beyond Mello das alles angetan hatte und vor allem das die beiden etwas hatten, ob jetzt freiwillig oder nicht. So weit wollte er es definitiv nicht kommen lassen. Aber Mello hatte sich bestimmt nur ausruhen wollen, warum sollte er also bei ihm bleiben? Sie waren nicht befreundet und Mello schien ihn auch so nicht sonderlich leiden zu können.
Inzwischen hatten sie die Wohnung im ersten Stock betreten und gingen in sein Zimmer. Matt hatte ihm den kompletten Weg hierher einen seltsamen, musternden Blick zugeworfen. Ob man ihm wirklich so deutlich ansah, dass er heute nicht auf der Höhe war? Zumindest seinem besten Freund schien das nicht entgangen zu sein.
Matt hatte inzwischen seine Zimmertür geöffnet und blieb ruckartig in dieser stehen, sodass er fast in seinen Freund hineinlief. Noch bevor er einen Blick in sein Zimmer werfen konnte war ihm klar, was los war.
„Na sieh mal einer an... Du lebst ja noch?!“ Mello hatte während der Worte das Magazin sinken lassen und warf es nun ans andere Ende des Sofas. Er schien es sich wirklich bequem in seinem Zimmer gemacht zu haben, so unordentlich wie es hier war. Auf dem Boden lagen Sachen herum, die wahrscheinlich schon seit seinem Einzug hier im hintersten Winkel seines Schranks vor sich hin vegetiert hatten. Wirklich unglaublich!
Matt schien reichlich sprachlos zu sein, woraufhin er seinen Freund kurzerhand komplett ins Zimmer schob und die Tür hinter ihnen schloss. „Matt, es tut mir leid. Es ist nicht so, wie du denkst.“
„So? Was denke ich denn? Ich versteh gerade überhaupt nichts mehr!“ Ungläubig schüttelte der Rothaarige den Kopf, warf ihm nur einen kurzen Blick zu, bevor er wieder Mello anstarrte, als glaubte er er könne nur eine Einbildung sein und jeden Moment wieder verschwinden.
„Hat dir Mister Oberschlau etwa nichts erzählt? Und ich dachte wirklich, ihr seid so dicke miteinander“, spottete der Blonde und grinste schon wieder, als wäre alles in bester Ordnung. Es musste einfach eine Maske sein, er spielte ihnen das alles nur vor, etwas anderes konnte sich Light nicht vorstellen. Vielleicht war es zum Selbstschutz, vielleicht um sich keine Blöße zu geben, aber dieses ganze Verhalten konnte nur Fassade sein.
„Was machst du hier? Und warum bist du gestern einfach verschwunden?“, fragte Matt, machte ein paar Schritte auf das Sofa zu und blieb schließlich zögernd ein paar Meter vorher stehen.
„Glaubst du allen ernstes ich bleibe da, wenn du und Beyond euch an die Kehle geht? Nein, mein Lieber, ich weiß wozu dieser Kerl fähig ist und ehrlich gesagt bin ich wirklich erstaunt, dass du überhaupt noch einen Schritt vor den anderen machen kannst.“ Interessiert, fast schon neugierig musterte Mello den Rothaarigen. „Magst du mir dein Geheimnis verraten?“
„Also hast du mich absichtlich provoziert, damit ich mich für dich mit Beyond anlege?!“ Diese Erkenntnis schien Matt aus dem Konzept zu bringen. Selbst Light wusste für einen Moment nichts damit anzufangen, aber so langsam sickerten die Informationen hinter diesen Wortfetzen zu ihm durch und fügten sich wie ein Puzzle zusammen. Und es war kein schönes Puzzle.
„Haarscharf erkannt. Ich hatte ja echt meine Zweifel, aber leider keine andere Wahl. Aber du bist ja heile da raus gekommen, ist doch alles in Ordnung?!“
„Alles in Ordnung?!“, wiederholte Matt leise, tat einen letzten Schritt auf den Blonden zu, packte ihm am Kragen und riss ihn an diesem auf die Beine. „Ich gestehe dir meine Liebe und mache mir Vorwürfe und alles und dir fällt nichts besseres ein als das?!“ Er wirkte verzweifelt und enttäuscht und Light konnte ihm das nicht einmal übel nehmen. Aber sie hatten doch nun wirklich besseres zu tun als das hier und zudem würde Matt es später bereuen, wenn er ihn jetzt nicht bremste.
„Matt!“, meinte er eindringlich und trat zu seinem Freund, um ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter zu legen. „Vielleicht solltest du dir zuerst einmal die ganze Geschichte anhören?“, schlug er vor und schien damit glücklicherweise bis zu ihm durchzudringen.
„Was für eine ganze Geschichte?“, meinte Mello und warf ihm einen drohenden Blick zu. Er erinnerte sich noch an Mellos Warnung und an die Drohung von Beyond, aber so wie es aussah saßen sie in etwa alle im selben Boot und sie würden wohl niemals ihren Frieden finden können, solange Beyond sie in der Hand hatte. Alleine würde er wohl keine Chance haben unbeschadet aus der Sache herauszukommen, aber zu dritt sahen die Chancen da schon deutlich besser aus. Auch wenn er noch immer nicht recht wusste, ob Mello jetzt gegen Beyond war oder immer noch zu ihm hielt. Nach der Sache gestern hatte er eigentlich ersteres vermutet, aber inzwischen war er sich da nicht mehr so ganz sicher. Trotzdem war es doch einen Versuch wert und es war ja nicht nur für ihn, es ging hier auch um Matt. Irgendwas würden sie gegen Beyond ausrichten können, wenn sie alle die Karten erst einmal offen auf den Tisch gelegt und sich eine Strategie überlegt hatten.
__________________
Hallo zusammen und schon einmal schöne Ostern ^o^
Ich bin wirklich glücklich über die drei Reviews, die ihr mir zum letzten Kapitel da gelassen habt. Danke!!!
So langsam nährt sich Ls Fall dem Höhepunkt, aber da mag ich euch noch nicht zu viel verraten :x
Und zwischen unseren drei "Beyond-Hassern" bahnt sich allmählich eine handfeste Widerstandsgruppe an. Aber wir werden sehen, was aus denen noch wird und ob die sich überhaupt zusammenraufen können ^^
So, dann allen viel Spaß und bis Dienstag!
Lasst den Osterhasen leben xD
Eure Blue