Ouwe
von Maria Conrad
Kurzbeschreibung
"Du kennst dich selbst nicht wieder. Du trinkest zu viel Wein. Du scherzest und schäkerst. Die Fräulein könnten deine Töchter sein ..." Ein Mann, einst berühmt und berüchtigt, muss erkennen, dass er allmählich älter wird. Zwar weigert er sich noch, darüber nachzudenken, sein Leben zu ändern, doch holt ihn die Zeit unerbittlich ein.
DrabbleDrama, Fantasy / P12 / Gen
13.12.2013
23.01.2014
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13.12.2013
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Owê war sint verswunden alliu mîniu jâr !
(Wehe, wohin sind alle meine Jahre entschwunden!)
Du kennst dich selbst nicht wieder. Du trinkest zu viel Wein. Du scherzest und schäkerst. Die Fräulein könnten deine Töchter sein. Zu laut dröhnt dein Lachen, gar falsch klingt es in deinen eignen Ohren. Du meidest jeden Spiegel, denn fremd ist dir dein eignes Antlitz. Willst nicht seh'n, noch wissen, was die Zeit dir angetan. Deine Fingerspitzen ertasten die kahlen Stellen über deinen Schläfen, einst klein nur, sind sie ungleich gewachsen. Deine Hände, so gewandt und geschmeidig, denen andrer sind sie überlegen. Und scheinen dennoch steif und plump geworden. Kälte und Regen erträgst du schlecht. Du bist müde.
(Wehe, wohin sind alle meine Jahre entschwunden!)
Du kennst dich selbst nicht wieder. Du trinkest zu viel Wein. Du scherzest und schäkerst. Die Fräulein könnten deine Töchter sein. Zu laut dröhnt dein Lachen, gar falsch klingt es in deinen eignen Ohren. Du meidest jeden Spiegel, denn fremd ist dir dein eignes Antlitz. Willst nicht seh'n, noch wissen, was die Zeit dir angetan. Deine Fingerspitzen ertasten die kahlen Stellen über deinen Schläfen, einst klein nur, sind sie ungleich gewachsen. Deine Hände, so gewandt und geschmeidig, denen andrer sind sie überlegen. Und scheinen dennoch steif und plump geworden. Kälte und Regen erträgst du schlecht. Du bist müde.