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Meine nervigen Musen...

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Fantasy / P12 / Gen
28.11.2013
28.11.2013
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„Hallo und Willkommen! Oh, nein! Macht es euch ruhig bequem… und bitte stolpert nicht! Das sind meine über alles geliebten, hyperaktiven Plotbunnies! Und das da drüben sind meine überaus übereifrigen, Korrektur, unfähigen Musen, die es einfach nicht auf die Reihe kriegen hier mal ein bisschen Ordnung reinzubringen“, was vorher in leichtem Plauderton begonnen hatte, endete in einer Mischung aus triefendem Sarkasmus und purer Wut. „ARGHH“, schrie Michiru schließlich und schmiss eins ihrer Kissen nach einer vollkommen verdatterten Fee, um ihrem Zorn Ausdruck zu verleihen. Getroffen! Wenigstens etwas Genugtuung!
„Was fällt dir eigentlich ein!“, kam es allerdings wütend von dieser zurück.
„Was mir einfällt?“, drohend funkelten Michirus Augen durch das Zimmer, nur der Halbmond spendete etwas Licht. „Ich bin HUNDEMÜDE und versuche zu SCHLAFEN, du kleines, elendes Biest!“, giftete das Mädchen zurück. „Und das kann ich nicht, solange ihr die Viecher weiter füttert!“
„Ja, aber sonst werden sie noch verhungern“, kam es jetzt schüchtern von einer anderen Fee. Interessant. Normalerweise bekam die ja einfach nicht ihr verdammtes Maul auf. Aber nachts um Gott-weiß-wie-viel-Uhr! Da kann man ja reden! Der fucking perfekte ZEITPUNKT! Wie sehr die Teenagerin gerade etwas zerquetschen wollte…
„Gebt ihnen in einem nicht ganz so unpassenden Moment Futter!“, knurrte die Besitzerin der Rasselbande genervt. „Jetzt kann ich unmöglich alles aufschreiben…“, endete sie müde und gähnte.
Ein Kichern kam vom Kopfende ihres Bettes: „Es sind nun mal viele geworden.“
„Fall du mir auch noch in den Rücken“, murrte die Jugendliche. „Sag mir doch mal, wie ich mich bei all den Viechern noch um den Garten kümmern soll? Sei froh, dass ich das noch tue!“
Als Antwort kam wieder ein Kichern. Die Muse war die einzige, die sich nicht um die Plotbunnies kümmerte. Es war die Gartennymphe. Larentia oder auch Pan wurde sie genannt. Warum? Sowohl Larentia, als auch Pan waren Götter, die mit der Erde und dem Pflanzenreich zu tun hatten. Auch wenn Pan ein männlicher Name war, störte sie sich nicht daran.
Generell gab es nur zwei Musen, die die Jugendliche in die Schule begleiten durften -dabei war schon eine zu viel- Larentia und…
„Maira! Sag doch etwas! Ich bin kaputt! Lasst mich doch bitte schlafen!“, beim letzten Teil wandte sie sich wieder an die anderen „Helfer“.
Maira war die zweite Nymphe mit einem Götternamen. Sie war die erste Geschichtenmuse, die das Mädchen besaß. Sie koordinierte immer alles. Es sei denn natürlich, sie hatte keine Lust. So wie jetzt. Maira schlief gemütlich den Schlaf der Gerechten auf ihrem Kopfkissen. Sie hatte doch die anderen Musen erst her geholt!! Warum kümmerte sie sich dann nicht auch um sie?
„Also, wenn´s hilft, ich kenn da ´ne gute Einschlafgeschichte“, kam es von der Einzelgänger-Muse, die im Grunde Freunde haben wollte. Doch sie zeigte es einfach nicht gerne und half auch eher im Verborgenen.
„NEIN! Keine Geschichten mehr“, rief das Opfer aus. „Geht. Einfach. Schlafen!“
Tatsächlich flogen auch alle in ihre Nischen und Ritzen innerhalb des Zimmers. Für eine Weile herrschte tatsächlich Ruhe im Karton. Und auch wenn Michiru das Gefühl hatte, dass sich eine ihrer Musen nicht an das Futterverbot hielt, atmete sie ruhig aus und entspannte ihre verkrampften Muskeln. So lange natürlich, bis ein Plotbunny etwas aß.
Schlagartig öffnete die junge Autorin ihre Augen und rief: „Scheiße, dass ist genial!“ Sie wiederholte den Wortlaut immer wieder und wollte ihn in ihrem Text einbauen. Die Feen schauten aus ihren Verstecken und Maira rieb sich schlafend die Augen, während Pan schon auf dem Weg zu der Jugendlichen war.
Der PC war hochgefahren, das Worddokument endlich offen und…
„SCHEIßE VERDAMMTE“, fluchte sie. Glücklicher Weise war es noch kein Brüllen. Sie wollte ihre Eltern immerhin nicht wecken. Stille folgte. Maira setzte sich auf die rechte Schulter ihres Mädchens und Larentia auf die linke.
„Du erinnerst dich nicht mehr an den genauen Wortlaut, richtig?“, seufzte die Geschichtennymphe. Statt einer Antwort starrte Michiru weiterhin auf ihren PC. Die Hände ineinander Geschlungen und an ihre Lippen gelehnt. Dies tat sie nur, wenn sie sich entweder äußerst konzentrierte, cool wirken wollte, in einen Charakter schlüpfen wollte der das tat; oder wenn sie äußerst genervt war, aber sie sich zusammenriss.
„Wer hat dem Bunny noch was zu fressen gegeben?“, fragte sie ruhig. Ihre Augenlider waren geschlossen.
Alle Feen* bis auf zwei bekamen es mit der Angst zu tun. Natürlich waren die einzigen beiden die keine Angst hatten Pan und Maira.
Keine Antwort. Wie erwartet.
„Wie sehr ich euch doch alle hasse“, sagte sie, während sie langsam aufstand um bedrohlicher zu wirken. Ihre Stimme war kalt. Eiskalt. Aber sowohl Pan, als auch Maira wussten, dass ihr Mädchen eigentlich sehr frustriert war.
Es ist die Aufgabe der Musen nicht nur für Ideen zu sorgen, sondern sie auch festzuhalten. Da eine Muse schon wieder versagt hatte, wird Maira morgen zu Hause bleiben und den anderen Musen kräftig einheizen. Es ging nicht an, dass jemand ihr Mädchen enttäuschte, verletzte und traurig machte! Wenn diese einfältigen Musen nicht mal eine Idee festhalten konnten, wozu waren sie dann noch hier? Außerdem war das nicht zum ersten Mal vorgekommen. Allmählich wurde es auch der Geschichtenmuse zu bunt!
Die Musen, die aus ihren Verstecken lugten, wussten nicht welcher von den Dreien schlimmer war. Michiru, aus deren Augen purer Hass strahlte. Maira, die, im wahrsten Sinne des Wortes, in Flammen stand. Oder Larentia, die zwar lächelte, aber es war nicht ihr übliches gutmütiges Lächeln. Sie versuchte es eventuell als solches zu tarnen, aber das misslang ihr kläglich. Es versprach Höllenquallen… Nein, sie versuchte definitiv nicht ihre Wut zu verbergen… Wenn doch, wollte keiner wissen, wozu sie wirklich im Stande war…
Die Feen schluckten.
Doch schließlich seufzte die Jugendliche. Sichtbar frustriert schnappte sie sich einen Stift und Papier und ging wieder ins Bett, nachdem sie dem PC wieder runtergefahren hatte.
„Meine einzige, wirklich einzige Bitte an euch ist doch nur, mir die Ideen zu geben, wenn ich etwas zum Schreiben hab´… Ist das denn zu viel verlangt?“

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Ja, manchmal frag ich mich ob sogar schon das zu viel ist für meine lieben kleinen Musen -.- Die besten Ideen hab ich immer wenn ich in einem Dämmerzustand liege, als kurz vor dem Einschlafen… Das ist grausam, wenn man noch bei seinen Eltern wohnt und Schule hat… Was soll ich denn machen? Zu einem Vampir werden und eine Vampirschule besuchen, so wie in Vampire Knight? Sorry Musen… aber könnt ihr mir die Ideen nicht vorher geben??

Kommentar der Beta (writingKitten): So geht’s, glaube ich, jedem 

* Ach ja und: Musen sind eigentlich Nymphen, aber bei mir sind es verschiedene mytische Wesen hauptsächlich Feen und Nymphen (es können aber auch der ein oder andere Kobold, mini Drache und Irrlicht darunter sein^^)

Special Thanks an: writingKitten
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