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Für die Zukunft der Saicas

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
20.11.2013
20.11.2013
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Elegant zog ein Schwarm Krähen ihre Bahnen durch die Lüfte, ihr schönes, schwarzes Gefieder glänzte im Licht der bereits aufgegangenen Sonne. Ihre Flügel trugen diese Vögel weit über die Lande, über weite Täler, zerklüftete Gebirge, saftige Wiesen, grüne Wälder, Dörfer und Felder.
Diese Idylle schien nahezu perfekt, doch so schön es auch war, der Schein konnte trügen, denn an vielen dieser Orte haftete der Geruch des Todes. Unzählige Gräber und zerrissene Flaggen zeugten von Kriegen und Kämpfen, dies war das Zeitalter der streitenden Reiche in Japan - der Sengoku-Ära.

Immer weiter zogen die Krähen ihrem unbekannten Ziel entgegen. In der Ferne nahmen sie, wie schon oft, einen erneuten Kampf wahr. Der Geruch von Blei und Metall lag in der Luft, Nebel verschlechterte schonbald die Sicht. Todesschreie, das Geräusch aufeinanderprallenden Waffen und andauernde, knallende Schüsse zerrissen nun endgültig die friedvolle Stille. Während die Krähen aufgeschreckt vom Lärm, mit unheilvollem gekrähe,  vorbeizogen, löste sich eine einzelne Krähe von der Gruppe und gleitete hinab, ließ sich auf einem Ast einer großen Eiche nieder und beobachtete aus ihren tiefbraunen Augen die Situation, die sich ihr bot. Menschen fielen in Sekundenschnelle, mit röchelnden Lauten zu Boden. Einige wandten sich und schrien vor Schmerzen, wiederrum andere lagen mit verdrehtem Körper und weit aufgerissenen Augen da. In ihne war kein Zeichen mehr vom Leben, kalt und leer starrten die Augäpfel zum Horizont. Blut verklebte das grüne Gras, wässerte auf makabere Weise den trockenen Boden.

Die, die noch überlebt hatten, schwangen, mehr aus Todesangst, als aus Können, ihre Schwerter gegen die Feinde, die sich mit ihren Schußwaffen verteidigten. Chaos regierte beide Seiten der Truppen, einige versuchten ihr Heil in der Flucht zu finden, die Krieger, die versuchten Fahnenflucht zu begehen, wurden gnadenlos von ihen Verbündeten getötet.  Die Krähe beobachtete weiterhin das Schauspiel, teilnahmslos blickte sie umher, bis ihre Augen, die braunen Augen einer Frau trafen. Die große Entschlossenheit und das lodernde Feuer in ihren Augen wurde nurnoch von ihrer präzisen Waffenführung übertroffen, mit denen sie jeden Feind in ihrer Nähe, gnadenlos und zielsicher zu Boden warf.
Sie überblickte die Situation ohne in Panik zu verfallen. Etliche von ihren Truppen konnten noch kämpfen, sie überdachte trotzdem nocheinmal die Lage und begab sich zu einen ihrer Artillerie-Schützen. "Chefin, die meisten verfielen in Todesangst, der Feind scheint zu stark." Versuchte der Anführer der Artillerie zu erklären. "Wir sind die  stolzen Saicas, wir werden ihnen schon zeigen, dass sie gegen unsere Waffen nichts ausrichten können, verliert nicht den Mut Männer, bestraft jene die uns nicht respektieren!" Schrie die Anführerin der Söldner, Magoichi, mit kräftiger Stimme in das Chaos. Ermutigt durch die Worte ihrer Anführerin, erklang ein einstimmiger Kampfgeschrei. Die Männer der Saica ordneten ihre Sinne, waren nun bereit ihre Ehre und Treue  erneut unter Beweis zu stellen. Magoichi war zufrieden mit ihren Sölnern, sie nickte ihren Leuten zu. Mehr Schüsse fielen, genauer als jemals zuvor, bis auch der letzte Feind zu Boden fiel.

Wieder kehrte Stille ein, als wäre nichts gewesen. Die Verletzten wurden sofort an Ort und Stelle notbehandelt und auf Karren und Pferden ins Lager transportiert. Die toten Kameraden wurden respektvoll beerdigt. Magoichi besah sich nocheinmal das Schlachtfeld, ein weiterer, ruhmreicher Sieg für die Saicas, doch sie wußte, dass es noch lange nicht die letzte Schlacht war. Ihre Lippen formten ein kaltes Lächeln. "Das ist euer Preis, wenn ihr uns verspottet und uns nicht den nötigen Respekt zollt." Mit diesen flüsternden Worten, kehrte sie diesem Ort nun den Rücken, dabei traf ihr Blick nochmal die der Krähe, die nun ihre Flügel spreizte und mit schnellen Flügelschlägen emporstieg und in die Wolken verschwand,  vernahm Magoichi noch immer ihr krähen. Erst als auch der schwarze Vogel verstimmte, entfernte sich die Anführerin der Saicas vom Schlachtfeld.

Die "Krähen der Saicas" fliegen wieder, instinktiv spürte Magoichi, dass bald neue Bündnisse geschlossen werden müssen, um all diese Kriege beenden zu können. Sie war neugierig, wer der erste sein würde, der die Unterstützung ihrer Söldner brauchen würde.
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