Ein langer Weg
von Kalypso
Kurzbeschreibung
Die Geschichte setzt nach den Elektromenschen an. Joan grübelt über ihre "Beziehung" zu Curtis, bis sich ein alter Freund zu ihr setzt und sie endlich ihr Herz ausschütten kann. Eine quälende Entscheidung bahnt sich ihren Weg.
GeschichteDrama, Freundschaft / P16 / Gen
Curtis Newton / Captain Future
Ezella Garnie
Joan Landor
05.11.2013
05.11.2013
1
1.497
05.11.2013
1.497
Ähm ja, nun dies ist mein kleiner – gut gemeinter - Einstieg in ein Fandom, welches ich bisher nicht zu betreten wagte. Ich habe iwie einen großen Respekt vor CF. Keine Ahnung warum. Ich liebe diese Serie und die Bücher, wie ich auch mein Herz an die Serie Inuyasha verloren habe.
Ich hoffe, dass die Geschichte gefällt. Ich lasse sie auf „in Arbeit“, da ich nicht weiß, ob ich hier nicht noch mal ansetze.
Aber genug der Rede:
Lest, wenn ihr mögt. Für alle, die die Serie nicht kennen. Gebt dem Fandom eine Chance. Es lohnt sich – wirklich! Es gibt hier bereits einige Geschichten, die es verdienen gelesen zu werden.
die Kaly
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Quälende Entscheidungen
Sie hatte es satt. Joan fühlte, wie sich der Kummer um ihr pochendes Herz legte und es zu erdrücken drohte. Keuchend versuchte sie wieder Herr über ihren Körper zu werden. Leider mit mäßigem Erfolg.
Es war zum verrückt werden. Ihr Leben war in einer Sackgasse, in einer Endlosschleife aus Hoffnung und Enttäuschung gelandet und das nur aus einem Grund – Curtis Newton, der Held der vereinigten Sonnensysteme, der weiße Ritter.
Joan verzog angewidert ihr Gesicht. Sie wusste nicht, ob sie heulen oder lachen sollte.
Seit sie von ihrer Mission vom Halley’schen Kometen zurückgekehrt war, ging es abwärts – mit ihrer Laune und ihren Gefühlen. Dabei hatte sie gehofft in ihrer Beziehung zu Curtis einen Fortschritt errungen zu haben. Ein fataler und schmerzhafter Irrtum, wie sie feststellen musste.
Er hatte sich ihr ein wenig geöffnet, hatte Gefühl gezeigt. Nur zu deutlich erinnerte sie sich an sein Gesicht, als er sie am Hofe des Königs wiedersah und auf sie zueilte.
Freude, Erleichterung hatten sie angestrahlt und wie schnell war dieses Strahlen in Enttäuschung, Kälte umgeschlagen, weil er wahrscheinlich unterstellte, dass sie zum Feind übergelaufen war.
„Trottel“, schnaubte Joan.
Nie hatten sie über diesen Moment gesprochen. Ein weiteres Gespräch, das nicht geführt worden war, wie so viele andere.
Dass er ihr „verziehen“ und seinen Irrtum erkannt hatte, konnte sie nur vermuten. Sonst wäre er sicherlich nicht zu ihr geeilt, als sie nach dem Zerschlagen der Verbindungen zur fremden Dimension der Allus, vor Erschöpfung zusammenbrach. Das war er gewesen, der Moment an dem sie glaubte, sie wären eine Stufe auf der steilen, schier endlosen Treppe zu ihrer möglichen Beziehung weitergekommen.
Bitter lachte die junge Frau auf.
Aber nein, er war in seine alten Verhaltensweisen zurückgefallen. Er behandelte sie freundlich – natürlich, er war ein Gentleman; zuvorkommend – selbstredend. Er behandelte sie wie jeden anderen in seiner Umgebung. Immer schön auf Distanz haltend und ja keine Miene verziehen oder Reaktion zeigen, dass ein Mensch, eine Frau sich ihm anbietet wie eine Prostituierte.
Genug!
Frustriert und enttäuscht saß sie hier in der Cafeteria, im Gebäude der Weltraumpolizei, und starrte in ihren zwischenzeitlich erkalteten Kaffee. Die drei Gäste - an einem entfernten Tisch - störten sie nicht in ihren zerstörerischen Gedanken.
Wenn sie doch nur … Genug!
Mit einer Geste des Eckels schob sie das Gesöff von sich und zuckte zusammen, als sich eine warme Hand auf ihre Schulter legte.
„Joan!“, erklang die weiche, tiefe Stimme von Ezella Garnie hinter ihr.
„Ezella!“, seufzte sie und schloss die Augen. Der Freund hatte ihr gerade noch gefehlt. Es war nicht gut, wenn er sie in dieser Stimmung sah. Er wusste um ihre Gefühle für den Captain und seinen Trost und sein Mitleid wollte und konnte sie in diesem Augenblick nicht gebrauchen.
Sie spürte wie Ezella sich ihr gegenüber auf den Stuhl niederließ und versuchte den Moment hinauszuzögern, bis sie ihm in die blauen Augen schauen musste.
„Joan! Seit Wochen verkriechen Sie sich vor mir, reagieren nicht auf meine Anrufe und gehen mir aus dem Weg, wenn Sie mich über den Flur gehen sehen. So geht das nicht weiter. ...
Es ist wegen dem Captain - vermute ich. Was ist los zwischen Ihnen beiden? Streit im Paradies?“, versuchte Ezella mit der letzten Bemerkung ihre Stimmung aufzulockern.
Ihr Lächeln fiel dementsprechend lahm aus.
„Es ist so sinnlos, Ezella“, entschlüpfte es ihr widerwillig. „Er hat sich in seinen Panzer zurückgezogen und dieser scheint mir undurchlässiger als jemals zuvor. Er behandelt mich wie eine X-beliebige Person. Freundlich, höflich aber distanziert. Er gibt mir keine Chance an ihn heranzukommen.“
Joan machte eine kleine Pause, um sich selbst für ihre nächsten Worte zu wappnen und schaute ihrem Freund ernst in die Augen.
„Ich kann das nicht mehr, Ezella. Es ist genug. Er will mich nicht in seinem Leben, aus welchen Gründen auch immer, und ich muss es endlich akzeptieren. Es gefällt mir nicht, es tut weh, aber ich bin auch nur eine Frau. Diese ständige Zurückweisung macht mich fertig, zermürbt mich. Ich kann nicht mehr schlafen, geschweige denn konzentrieren. Meine Arbeit leidet bereits darunter … Sie.“
Gequält senkte sie ihren Blick und starrte auf den Tisch, bis sie endlich flüsterte: „Ich bin eine wandelnde Katastrophe auf zwei Beinen - ohne Ziel, verloren. Und das, Ezella, kann ich mir in meinem Job nicht leisten, wenn ich überleben will.“
Ihre Stimme stockte und sie schluckte schwer, als sie ihr Geständnis aussprach ... Jenes, das sie seit Wochen belastete.
„Ganz ehrlich … Ich weiß nicht mehr, ob ich überleben will und das macht mir Angst.“
Sie hörte ein entsetztes Keuchen, ein Scharren des Stuhles und einen Poltern, als Garnie sich abrupt erhob und ihn umwarf.
„Dieser Mistkerl ... Ich werde ihn mir vornehmen“, zischte der Marshall leise. Seine Stimme flirrte vor unterdrückter Aggression.
„Nein, Ezella … das werden Sie nicht“, erklärte Joan entschlossen und hob ihren Kopf. Ihr Blick bohrte sich beschwörend in die Augen ihres Freundes, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war. Seine Mundwinkel zuckten unter seinem Oberlippenbart.
„Nein, Ezella!“, bekräftigte sie noch einmal und schüttelte langsam ihren Kopf. „Ich bin sein wunder Punkt, seine Schwachstelle. Ich denke, er schreckt davor zurück, weil er Angst hat, dass seine unzähligen Feinde versuchen könnten, über mich an ihn heranzukommen. Ich mache ihn verletzlich … und ich kann es bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. In seinen Augen bin ich nur eine Frau, die er beschützen will, um jeden Preis.
Wie gesagt: Ich kann das nicht mehr und ich habe beschlossen … nicht mehr länger einer Illusion nachzujagen, die nie real werden wird. Er hat entschieden mich auszuschließen. Ich muss damit leben und es akzeptieren, auch wenn es mich fast umbringt“, flüsterte Joan die letzten Worte, ohne hörbare Emotion in der Stimme.
„Es ist genug! Ich werde nicht länger warten, auf etwas, was nicht eintreten wird. Ich habe nur ein Leben und ich will nicht auf immer allein sein. Ich bin eine Frau mit Bedürfnissen und keine seelenlose Maschine.
Er will mich nicht – gut, ich kann es offensichtlich nicht ändern.“ Joan‘s Stimme war kämpferisch geworden und mit einem gefährlichen Lächeln fuhr sie fort: „Ich kann und will mein Leben nicht an einen Traum verschwenden.
Es gibt genug Männer, die mir Avancen machen. Sie wollen eine Chance, um mich besser kennenzulernen. Also warum nicht? Vielleicht ist einer darunter, den ich genug lieben kann, um mich auf ihn einzulassen.“
Joan sah, wie Ezella bei ihren Worten erbleichte. Seine Stimme bebte: „Joan … ich … Ich verstehe!“
Joan spürte genau, dass er eigentlich was anderes hatte sagen wollen, aber die Worte anscheinend nicht über seine Lippen brachte.
„Schon gut Ezella … danke, dass Sie mir ein so guter Freund sind.“ Sie lächelte und ein warmes Gefühl bereitete sich in ihr aus, als sie ihm endlich offenbarte, was sie schon lange hatte sagen wollen: „Sie sind für mich so was wie ein Vater, wissen Sie das?“
Belustigt sah Joan zu, wie Ezella das Blut in die Wangen schoss. War da etwa jemand verlegen? Umso überraschter war sie, als sich ein Lächeln über das Gesicht ihres alten Freundes ausbreitete.
„Ich weiß! …“, kam es von Ezella zurück und er trat dicht an sie heran. Seine warme Hand legte sich auf ihren Kopf und streichelte über ihr Haar.
In seinen Augen blitzte es, als er ihr zuflüsterte: „Joan! Du bist für mich im Laufe der Zeit die Tochter geworden, die ich gerne gehabt hätte. Daher mache ich mir mehr Sorgen um dich, als mir zusteht – immer - aber ich kann es nicht ändern.“
Mit einem Räuspern fuhr er fort: „Ich weiß, dass der Captain mehr für dich empfindet als er zeigt. … Aber ich kann verstehen, dass du nicht mehr warten willst und kannst. Und aus meiner Sicht solltest du es auch nicht. Daher kann ich dir – als väterlicher Freund - nur raten auf dein Inneres zu hören. Klammere dich nicht an ihn! …“
Joan konnte kaum glauben, was sie da hörte. Ezella stand an ihrer Seite, wie ein Vater. Brennende Tränen der Freude sammelten sich in ihren Augen und ihr wurde leichter ums Herz.
„Gehe aus, Joan und lerne andere Männer kennen und vielleicht erleben wir beide eine Überraschung …“, beendete Ezella seine kleine Rede, mit einem verschwörerischen Grinsen. Er zwinkerte ihr zu und zog sie von ihrem Stuhl auf, um sie in seine Arme zu ziehen.
Die neugierigen Blicke, der wenigen Gäste in der Cafeteria, ignorierte er dabei geflissentlich. Sollten sie sich doch das Maul zerreißen und tratschen. Vielleicht würde es ja Jemandem zu Ohren kommen und endlich zum Handeln bringen.
Ich hoffe, dass die Geschichte gefällt. Ich lasse sie auf „in Arbeit“, da ich nicht weiß, ob ich hier nicht noch mal ansetze.
Aber genug der Rede:
Lest, wenn ihr mögt. Für alle, die die Serie nicht kennen. Gebt dem Fandom eine Chance. Es lohnt sich – wirklich! Es gibt hier bereits einige Geschichten, die es verdienen gelesen zu werden.
die Kaly
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Quälende Entscheidungen
Sie hatte es satt. Joan fühlte, wie sich der Kummer um ihr pochendes Herz legte und es zu erdrücken drohte. Keuchend versuchte sie wieder Herr über ihren Körper zu werden. Leider mit mäßigem Erfolg.
Es war zum verrückt werden. Ihr Leben war in einer Sackgasse, in einer Endlosschleife aus Hoffnung und Enttäuschung gelandet und das nur aus einem Grund – Curtis Newton, der Held der vereinigten Sonnensysteme, der weiße Ritter.
Joan verzog angewidert ihr Gesicht. Sie wusste nicht, ob sie heulen oder lachen sollte.
Seit sie von ihrer Mission vom Halley’schen Kometen zurückgekehrt war, ging es abwärts – mit ihrer Laune und ihren Gefühlen. Dabei hatte sie gehofft in ihrer Beziehung zu Curtis einen Fortschritt errungen zu haben. Ein fataler und schmerzhafter Irrtum, wie sie feststellen musste.
Er hatte sich ihr ein wenig geöffnet, hatte Gefühl gezeigt. Nur zu deutlich erinnerte sie sich an sein Gesicht, als er sie am Hofe des Königs wiedersah und auf sie zueilte.
Freude, Erleichterung hatten sie angestrahlt und wie schnell war dieses Strahlen in Enttäuschung, Kälte umgeschlagen, weil er wahrscheinlich unterstellte, dass sie zum Feind übergelaufen war.
„Trottel“, schnaubte Joan.
Nie hatten sie über diesen Moment gesprochen. Ein weiteres Gespräch, das nicht geführt worden war, wie so viele andere.
Dass er ihr „verziehen“ und seinen Irrtum erkannt hatte, konnte sie nur vermuten. Sonst wäre er sicherlich nicht zu ihr geeilt, als sie nach dem Zerschlagen der Verbindungen zur fremden Dimension der Allus, vor Erschöpfung zusammenbrach. Das war er gewesen, der Moment an dem sie glaubte, sie wären eine Stufe auf der steilen, schier endlosen Treppe zu ihrer möglichen Beziehung weitergekommen.
Bitter lachte die junge Frau auf.
Aber nein, er war in seine alten Verhaltensweisen zurückgefallen. Er behandelte sie freundlich – natürlich, er war ein Gentleman; zuvorkommend – selbstredend. Er behandelte sie wie jeden anderen in seiner Umgebung. Immer schön auf Distanz haltend und ja keine Miene verziehen oder Reaktion zeigen, dass ein Mensch, eine Frau sich ihm anbietet wie eine Prostituierte.
Genug!
Frustriert und enttäuscht saß sie hier in der Cafeteria, im Gebäude der Weltraumpolizei, und starrte in ihren zwischenzeitlich erkalteten Kaffee. Die drei Gäste - an einem entfernten Tisch - störten sie nicht in ihren zerstörerischen Gedanken.
Wenn sie doch nur … Genug!
Mit einer Geste des Eckels schob sie das Gesöff von sich und zuckte zusammen, als sich eine warme Hand auf ihre Schulter legte.
„Joan!“, erklang die weiche, tiefe Stimme von Ezella Garnie hinter ihr.
„Ezella!“, seufzte sie und schloss die Augen. Der Freund hatte ihr gerade noch gefehlt. Es war nicht gut, wenn er sie in dieser Stimmung sah. Er wusste um ihre Gefühle für den Captain und seinen Trost und sein Mitleid wollte und konnte sie in diesem Augenblick nicht gebrauchen.
Sie spürte wie Ezella sich ihr gegenüber auf den Stuhl niederließ und versuchte den Moment hinauszuzögern, bis sie ihm in die blauen Augen schauen musste.
„Joan! Seit Wochen verkriechen Sie sich vor mir, reagieren nicht auf meine Anrufe und gehen mir aus dem Weg, wenn Sie mich über den Flur gehen sehen. So geht das nicht weiter. ...
Es ist wegen dem Captain - vermute ich. Was ist los zwischen Ihnen beiden? Streit im Paradies?“, versuchte Ezella mit der letzten Bemerkung ihre Stimmung aufzulockern.
Ihr Lächeln fiel dementsprechend lahm aus.
„Es ist so sinnlos, Ezella“, entschlüpfte es ihr widerwillig. „Er hat sich in seinen Panzer zurückgezogen und dieser scheint mir undurchlässiger als jemals zuvor. Er behandelt mich wie eine X-beliebige Person. Freundlich, höflich aber distanziert. Er gibt mir keine Chance an ihn heranzukommen.“
Joan machte eine kleine Pause, um sich selbst für ihre nächsten Worte zu wappnen und schaute ihrem Freund ernst in die Augen.
„Ich kann das nicht mehr, Ezella. Es ist genug. Er will mich nicht in seinem Leben, aus welchen Gründen auch immer, und ich muss es endlich akzeptieren. Es gefällt mir nicht, es tut weh, aber ich bin auch nur eine Frau. Diese ständige Zurückweisung macht mich fertig, zermürbt mich. Ich kann nicht mehr schlafen, geschweige denn konzentrieren. Meine Arbeit leidet bereits darunter … Sie.“
Gequält senkte sie ihren Blick und starrte auf den Tisch, bis sie endlich flüsterte: „Ich bin eine wandelnde Katastrophe auf zwei Beinen - ohne Ziel, verloren. Und das, Ezella, kann ich mir in meinem Job nicht leisten, wenn ich überleben will.“
Ihre Stimme stockte und sie schluckte schwer, als sie ihr Geständnis aussprach ... Jenes, das sie seit Wochen belastete.
„Ganz ehrlich … Ich weiß nicht mehr, ob ich überleben will und das macht mir Angst.“
Sie hörte ein entsetztes Keuchen, ein Scharren des Stuhles und einen Poltern, als Garnie sich abrupt erhob und ihn umwarf.
„Dieser Mistkerl ... Ich werde ihn mir vornehmen“, zischte der Marshall leise. Seine Stimme flirrte vor unterdrückter Aggression.
„Nein, Ezella … das werden Sie nicht“, erklärte Joan entschlossen und hob ihren Kopf. Ihr Blick bohrte sich beschwörend in die Augen ihres Freundes, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war. Seine Mundwinkel zuckten unter seinem Oberlippenbart.
„Nein, Ezella!“, bekräftigte sie noch einmal und schüttelte langsam ihren Kopf. „Ich bin sein wunder Punkt, seine Schwachstelle. Ich denke, er schreckt davor zurück, weil er Angst hat, dass seine unzähligen Feinde versuchen könnten, über mich an ihn heranzukommen. Ich mache ihn verletzlich … und ich kann es bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. In seinen Augen bin ich nur eine Frau, die er beschützen will, um jeden Preis.
Wie gesagt: Ich kann das nicht mehr und ich habe beschlossen … nicht mehr länger einer Illusion nachzujagen, die nie real werden wird. Er hat entschieden mich auszuschließen. Ich muss damit leben und es akzeptieren, auch wenn es mich fast umbringt“, flüsterte Joan die letzten Worte, ohne hörbare Emotion in der Stimme.
„Es ist genug! Ich werde nicht länger warten, auf etwas, was nicht eintreten wird. Ich habe nur ein Leben und ich will nicht auf immer allein sein. Ich bin eine Frau mit Bedürfnissen und keine seelenlose Maschine.
Er will mich nicht – gut, ich kann es offensichtlich nicht ändern.“ Joan‘s Stimme war kämpferisch geworden und mit einem gefährlichen Lächeln fuhr sie fort: „Ich kann und will mein Leben nicht an einen Traum verschwenden.
Es gibt genug Männer, die mir Avancen machen. Sie wollen eine Chance, um mich besser kennenzulernen. Also warum nicht? Vielleicht ist einer darunter, den ich genug lieben kann, um mich auf ihn einzulassen.“
Joan sah, wie Ezella bei ihren Worten erbleichte. Seine Stimme bebte: „Joan … ich … Ich verstehe!“
Joan spürte genau, dass er eigentlich was anderes hatte sagen wollen, aber die Worte anscheinend nicht über seine Lippen brachte.
„Schon gut Ezella … danke, dass Sie mir ein so guter Freund sind.“ Sie lächelte und ein warmes Gefühl bereitete sich in ihr aus, als sie ihm endlich offenbarte, was sie schon lange hatte sagen wollen: „Sie sind für mich so was wie ein Vater, wissen Sie das?“
Belustigt sah Joan zu, wie Ezella das Blut in die Wangen schoss. War da etwa jemand verlegen? Umso überraschter war sie, als sich ein Lächeln über das Gesicht ihres alten Freundes ausbreitete.
„Ich weiß! …“, kam es von Ezella zurück und er trat dicht an sie heran. Seine warme Hand legte sich auf ihren Kopf und streichelte über ihr Haar.
In seinen Augen blitzte es, als er ihr zuflüsterte: „Joan! Du bist für mich im Laufe der Zeit die Tochter geworden, die ich gerne gehabt hätte. Daher mache ich mir mehr Sorgen um dich, als mir zusteht – immer - aber ich kann es nicht ändern.“
Mit einem Räuspern fuhr er fort: „Ich weiß, dass der Captain mehr für dich empfindet als er zeigt. … Aber ich kann verstehen, dass du nicht mehr warten willst und kannst. Und aus meiner Sicht solltest du es auch nicht. Daher kann ich dir – als väterlicher Freund - nur raten auf dein Inneres zu hören. Klammere dich nicht an ihn! …“
Joan konnte kaum glauben, was sie da hörte. Ezella stand an ihrer Seite, wie ein Vater. Brennende Tränen der Freude sammelten sich in ihren Augen und ihr wurde leichter ums Herz.
„Gehe aus, Joan und lerne andere Männer kennen und vielleicht erleben wir beide eine Überraschung …“, beendete Ezella seine kleine Rede, mit einem verschwörerischen Grinsen. Er zwinkerte ihr zu und zog sie von ihrem Stuhl auf, um sie in seine Arme zu ziehen.
Die neugierigen Blicke, der wenigen Gäste in der Cafeteria, ignorierte er dabei geflissentlich. Sollten sie sich doch das Maul zerreißen und tratschen. Vielleicht würde es ja Jemandem zu Ohren kommen und endlich zum Handeln bringen.