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We Are Everything You Feared!

von Durhin
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteHumor / P12 / Gen
14.08.2013
14.08.2013
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1.842
 
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Was man vorm Lesen vielleicht wissen sollte:
Als Protagonistin darf jeder weiblicher Fan der Johnny Deathshadows eingesetzt werden, der gern mal möchte. Dieser Fan fährt auf jeden Fall bei den vier Hamburgern mit nach Seesen zum „Seesen rockt“.
Und dann: Have Fun!
*****************

Bis zu diesem einen Moment, war ich mir nicht klar darüber gewesen, auf was ich mich da eingelassen hatte. Ich hatte mich gefreut, eine Chance zu bekommen, trotz Geldknappheit ein weiteres Konzert besuchen zu können. Und es war ja schließlich nicht so, als hätte ich dafür meinen Körper verkauft.

Nein. Schlimmer.

In dem Moment, wo ich den Bulli bestieg und von den vier Jungs grinsend begrüßt wurde, schwante mir Böses. „Hey Darling, hast du alles?!“ Johnny klang lieb und nett – wie immer... Allerdings glitzerten seine Augen verdächtig.

Ich konnte nicht verhindern, das mir ein: „Ähm, Hilfe?!“ über die Lippen kam. Eike grinste bloß, Daniels Lachen hätte dem Teufel Konkurrenz gemacht und Maik sah ein wenig verträumt grinsend von seiner Zeitschrift auf.

„Also, Liebes, du darfst dich zu Maik setzen oder zu Daniel“, bestimmte Johnny. Da Daniel immer noch lachte, als wäre er Satan höchstpersönlich, entschied ich mich, doch lieber Maik in Angriff zunehmen. Alles ging gut, bis zu dem Moment, als Maik todernst zu mir meinte: „Weißt du eigentlich, wie gut du es hast, eine Frau zu sein?!“

Gesichtspause meinerseits, bis ich einen Blick in die Zeitschrift erhaschte. „Korsagen?! Ähm Maik...?!“ „Was denn?! Die sehen verdammt sexy aus!“ Gedanklich ergänzte ich: ‚Jupp und sind scheiße unbequem, wenn du mich fragst.‘

Ich beließ es bei einem entgeisterten Gesichtsausdruck. Schließlich rang ich mich zu einem: „Frag doch einfach mal den Lord, der kennt sich mit so was aus. Auch, wie man so etwas als Mann durchaus tragen kann.“ Stimmt. Schließlich trug Chris Harms auch mörderische High Heels, Miniröcke und ein perfektes Make-Up, dass so manche Frau vor Neid erblassen ließ.

„Witzig. Solange ich nicht auch einen dementsprechenden Körper habe, sieht das dann doch blöde aus. Hm... magst du Korsagen?“
Der Blick, mit dem mich der Schlagzeuger da gerade von oben bis unten musterte, gefiel mir ganz und gar nicht. Okay, bloß nichts Falsches sagen. „Ähm, nein?!“ Eigentlich sollte das eine Antwort darstellen. Es klang jedoch mehr wie eine Frage.

„Weißt du, ich glaub, die würden dir aber sehr gut stehen.“ Und während Maik anscheinend gedanklich bereits Maß nahm, hörte ich Johnny vorne kichern: „Ich wette, zurück nimmt sie sich lieber ein Taxi.“
Eike, der das Gefährt vorsichtig durch den dichten Verkehr der Autobahn lenkte – hatten die eigentlich alle kein Zuhause?! – seufzte schwer. „Schade, dabei hätte ich mich so gefreut, sie zwischen dir und Daniel eingeklemmt zu sehen, während ihr beide ihr im Schlaf schön die Schulter vollsabbert.“

„Ich sabber gar nicht!“ erschall es sogleich seitens Daniel. „Nein, mein Süßer, du lässt nur andere gern an deinem Gedankenfluss teilhaben“, sah Eike mit diesem gekonnt süßen Blick in den Rückspiegel, der Daniel sofort verstummen ließ. „Na ja gut, manchmal vielleicht“, gestand Daniel dann leise ein.

Meine Aufmerksamkeit wurde stattdessen wieder auf Maik gelenkt, denn der hielt mir plötzlich ein knappes Kleidungsstück vor den Körper. „Fuck, wo hast du das Teil denn jetzt her?!“ Ehrlich mal, langsam machte Maik mir sogar noch mehr Angst als Daniel. „Schau mal, die Farbe steht dir doch total!“ „Maik, das ist schwarz.“ „Ja, genau wie der Rest deiner Kleidung.“

Das hatte er immerhin super festgestellt. „Probier‘s doch mal an!“ „Hier? Jetzt???“ Gesichtspause Nummer 3.876. Wenn sich dieser Gesichtsausdruck bei mir festbrennen würde, hätte ich echt ein Problem. „Ja klar, oder glaubst du, auch nur einer von uns hätte noch nie eine obenrum nackte Frau gesehen?!“ grinste Maik.

„Ihr vielleicht nicht, aber was ist mit den armen, unschuldigen Kindern in dem Auto da?!“ wies ich aus dem Fenster, wo gerade zwei Rotzgören regelrechte Grimassen gegen die Autoscheibe schnitten und sich damit wohl als die Gewinner schlechthin fühlten. „Die lernen etwas fürs Leben.“
Gut, Maik, diese Aussage hinkte. Er seufzte schwer. „Na gut, dann halt es dir wenigstens mal ordentlich vor, ja?!“

Ich würde schon nicht sterben, wenn ich mir mal ne Minute lang eine Korsage vor die Brust halte, oder? Die Antwort war ganz klar Oder.
Denn damit Eike auch schön zusehen konnte, fuhr der Gute mal eben die nächste Raststätte an und somit wurde ich ordentlich zur Schau gestellt, während die vier Jungs ihre fachkundige Meinung dazu äußerten. Zu fragen, woher Maik denn nun die Korsage hatte, traute ich mich nicht.

„Willst du das nicht doch mal anprobieren?! Das dürfte dir wirklich sehr gut stehen.“ „Ähm: Nein?! Da komm ich nie im Leben rein.“ „Och, Eike hilft dir. Glaub mir, der hat ganz fantastisch geschickte Finger“, schnurrte Johnny. „Ich will weder wissen, woher du das weißt, noch, wie ihr da drauf gekommen seid, es auszuprobieren.“

„Eike kann auch super massieren“, setzte Daniel oben drauf und ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu fragen: „Was massieren?!“ Nun, anscheinend biss ich nicht fest genug, denn ich fragte genau das und ich fragte es laut.

„Na ja, Kopf, Schultern, Rücken, Arsch... und Schw....“ „Schon gut, ich habs verstanden!“ unterbrach ich Johnny schnell und mit hochrotem Kopf. „Schwachstellen wollte ich eigentlich sagen, aber mich würde wirklich brennend interessieren, was du gedacht hast.“

Ich gab auf. Ehrlich. Mir war auch nicht klar, wie ich die letzten 100 Kilometer überstand, wahrscheinlich, indem sich das letzte bisschen Gehirn von mir verabschiedete und ich da saß wie ein Zombie.
Als wir Seesen erreichten, versuchte ich noch zu flüchten, doch vielleicht hätte ich rechtzeitig noch mal wieder mein Hirn einschalten sollte. Stattdessen, endete ich in der Umkleide – mit Eike – allein.

Und NEIN, das war nicht traumhaft schön, denn der Gitarrist zwängte mich tatsächlich in dieses verflucht unbequeme, aber ja ach so tolle enge Ding hinein. „Und schön Luft anhalten...“, sagte es noch sadistisch grinsend, ehe meine Brust auf ein gefühltes Fünftel zusammengequetscht wurde.

Und weil Maik auch noch was davon haben wollte, wurde ich dann von ihm zu Ende gestylt und geschminkt und schließlich als lebende Kleiderpuppe auf die Bühne gestellt, wo ich von Johnny stolz als gelungenes Experiment seiner Bandmitglieder vorgestellt wurde.

„Sie kann nicht nur verdammt gut Bierflaschen halten, nein schaut – sieht sie in dem Fummel nicht auch verflucht heiß aus?!“ Mir blieb dazu nur noch eins zu sagen: „Johnny, ich hasse dich.“ „Ja und wir lieben dich umso mehr. Zum Anbeißen, oder?! Die Korsage gehört übrigens unserem Maik hier, der leider immer noch totunglücklich ist, dass er da nicht so ganz reinpasst.“

Gelächter seitens der Fans. „Mach dir nichts draus, Maik-Schatzi – dafür hast du im String eine verflucht heiße Figur“, warf Johnny seinem Schlagzeuger einen Kussmund zu. Während mein Kopf auf einmal den unheimlichen Drang verspürte, die Wand mal genauer kennenzulernen, hatte ich plötzlich einen Arm um meine Hüfte.

„Noch einmal einen Riesenapplaus von unserem unfreiwilligen Versuchskaninchen!“ Ich glaube, ich war froh, keinen Blick mehr in den Spiegel riskiert zu haben, bevor wir auf die Bühne sind und dennoch musste ich nun so auch den Rest des Konzerts so überstehen. Und wenn mich dann sogar schon die Jungs von der Unzucht so schief anschauten, konnte es nur schlimm sein.

„Bitte! Nehmt mich meinetwegen mit zu euch nach Hameln! Nur lasst mich nicht mit den vier Bekloppten zurück fahren! Bitte!“ flehte ich Alex, Toby, Daniel Schulz und Daniel Meseke nahezu an. Sinnlos. Die hätten niemals ihre Kollegen verraten oder sie um diesen Spaß gebracht.

Also musste ich in den sauren Apfel beißen. Und während Johnny Eike abschminken ging – ich wollte gar nicht wissen wie... – hatten Maik und Daniel auch schon die nächste Idee, was ich so alles mal anprobieren konnte.
Fünf Minuten später rannte ich also vor Maik davon, der mich in einen megakurzen Fummel stecken wollte und Daniel hatte beschlossen seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: Bier.

„Aber, aber, meine Kinder“, stellte sich mir auf einmal ein zufrieden dreinschauender Johnny in den Weg, hinter dem ich einen Eike entdecken durfte, der irgendwie… nun ja… „beglückt“ aussah. „Nun lass sie schon in Ruhe, Maik. Du hattest doch jetzt deinen Spaß. Und nicht, dass am Ende noch jemand weint.“

Papa Johnny hatte gesprochen und seine Kinderchen fügten sich glücklicherweise. Aufatmen. Zumindest für eine Weile. Denn im Bulli auf der Rückfahrt wurde ich in der Tat von Johnny und Daniel in die Mitte genommen – und als Kissen missbraucht. Mit einem gequietschten „Ach wie süüüüüß!“ zückte Eike hellauf begeistert die Kamera, ehe er auch nur am Entferntesten daran dachte, das Fahrzeug ins Rollen zu bringen.

Na ja, ob jetzt ein Beweisfoto mehr oder weniger, darauf würde es nun wohl auch nicht mehr ankommen. Also ergab ich mich leise seufzend meinem Schicksal und lächelte gequält in die Kamera. Und weil mir alles egal war ab diesem Zeitpunkt, sackte nur wenig später mein Kopf gegen Johnnys, der bereits leise, gleichmäßige Atemgeräusche von sich gab. Was auch immer er mit Eike angestellt hatte, es hatte ihm den Rest gegeben.

Und die Vier hatten wiederum mir den Rest gegeben. Maik und Eike, die sich unterhielten, wurden für mich immer leiser und schließlich war ich wohl ganz eingeschlafen. Dafür war mein Erwachen…. Hölle. Vor mir saß nämlich auf einmal ein Maik, der sich in die Korsage gezwängt hatte und mich nun fragend anschaute. „Ach, doch endlich mal wach?! Also, was sagst du?!“

„Du bist ein Kerl, verflucht! Das sieht…“, Ich musste ein wenig nach den richtigen Worten suchen. Nein, in dem Punkt musste ich mich korrigieren: Ich musste nicht nur nach den richtigen Worten suchen, ich musste mit Entsetzen feststellen, dass Maik auf einmal Brüste hatte.

„Äh…?!“ machte ich verwirrt, als Johnny neben mir leise schmatzend wach wurde. Er blinzelte kurz und strahlte dann: „Hammer! Das sieht ja mal super gut aus!“ Und im Gegensatz zu mir, hatte der Sänger keine Hemmungen bei seinem Schlagzeuger mal kurz auf Tuchfühlung zu gehen. „Uh, die fühlen sich gut an… richtig gut!“ Johnny schloss genüsslich die Augen, während er weiterhin an Maiks hoffentlich unechten Brüsten herumfummelte.

„Ja, finde ich auch. Das war es echt wert. Und seht ihr, jetzt stehen mir diese Korsagen und Korsetts auch voll gut, oder was sagt ihr?“ blickte Maik in die Runde. Eike vom Fahrersitz aus, schnurrte mal wieder: „Eindeutig. Hätte ich vorher schon gewusst, wie sexy du bist, hätte ich weniger mit Johnny und dafür mehr mit dir rumgemacht!“ Maik grinste, Johnny sah beleidigt drein: „Was?!“

„Ja Johnny, sorry, aber… schau ihn dir an…“. Und während ich mich leicht an Hangover 2 erinnert fühlte, diskutierten Eike und Johnny aus, ob Maik jetzt allein seiner Brüste wegen geiler war als Johnny. Schließlich blickten die beiden mich an. „Du musst das jetzt entscheiden. Fühl mal bei Maik, die sehen doch nicht nur super echt aus, die fühlen sich auch so an, oder? Und dann musst du uns nur noch sagen, ob Johnny das vielleicht auch mal mit sich machen lassen sollte.“


In dem Moment wurde ich zum Glück kreischend wach und schlug halb um mich, während Johnny mich etwas schockiert ansah: „Äh, eigentlich wollte ich nur mitteilen, dass wir da sind.“ „JOHNNY! Um Gottes Willen, lass dir niemals Brüste machen!“

ENDE

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Eure Durhin
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